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Es begann mit Nudelauflauf

Ruki x Reita
von

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Wie ich zu meinem Namen kam

Meine Mutter begrüßte uns mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Sie war eine kleine - wenn ich das mal aus der Perspektive eines großen Menschen beurteilen darf - leicht pummelige Frau mit kurzem schwarzen Haar. Sie trug eine dieser albernen Schürzen auf die bunte Blumen aufgedruckt waren und die an den Rändern so häßliche weiße Rüschen hatte. Laut schnatternd führte sie uns in die Küche und drückte Ruki und mich auf die Küchenstühle. “Mum, das ist Ru... ähm Takanori.”

Doch ich hätte ihn gar nicht vorstellen brauchen. Meine Mutter hatte ihn schon ins Herz geschlossen als sie uns beide die Straße hatte heraufkommen sehen. Sie war sicher glücklich das ich an meinem ersten Tag schon einen Freund gefunden hatte - das diese Begegnung sehr unfreiwillig war, wird hier außen vor gelassen. Gelangweilt stützte ich die Arme auf die mit einer quietschgelben Tischdecke überzogenen Tischplatte ab. Ruki plauderte aufgeregt mit meiner Mama während diese uns bis zum überlaufen befüllte Teller voller duftendem Nudelauflauf vor die Nase stellte. Hektisch drückte sie mir und auch meinem neuen Freund einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich schnell. Dann war es ruhig. “Nett deine Mama.”

“Hm.”

Hochkonzentriert spießte ich die Nudeln auf meine Gabel. Es war faszinierend das man bis zu 5 Nudeln gleichzeitig auf die Zacken stecken konnte!

“Akira magst du mich?”

“Hm.”

“Magst du mich?”

“Hmm!”

“Ich hab dich gefragt ob du mich magst!”

Ich würgte die Nudeln hinunter und spürte wie jede einzelne durch meine Speiseröhre gepresst wurde. Tränen stiegen mir in die Augen als ich Ruki ansah und heftig nickte.

“Ja man!”

“Du musst nicht gleich weinen.”

Am liebsten hätte ich ihm jetzt eine geknallt, doch ich hatte Angst das er mich beißt. Also schwieg ich.

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren stellten wir das Geschirr in die Spüle und liefen die Treppen hinauf in mein Zimmer. Es war noch nicht fertig eingerichtet. An der Wand neben der Tür stand mein Kleiderschrank. Ein klobiger Holzschrank, wahrscheinlich noch aus der Zeit meiner Großmutter. Unter dem Fenster befand sich der Schreibtisch auf dem allerlei Zettel herumlagen und der von einer kleinen Tischlampe erhellt wurde. Den Großteil des Raumes nahm mein Bett ein. Ich liebte große Betten. Es war 2 x 2 Meter groß und mit blauen Laken bezogen. Berge von Kissen türmten sich am Kopfende auf, während die Decke zerwühlt fast auf dem Boden lag. “Nett hast dus hier. Ich schenk dir ein paar Poster.”

Ruki hatte es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht und hoppelte wie ein Kaninchen darauf herum. Er sah so verloren aus, in dem Berg von Kissen. Hoffentlich fand ich ihn wieder!

Nervös lies ich mich auf die Bettkante sinken und starrte auf meine Füße. Schockiert musste ich feststellen das ich ein Loch im linken Strumpf hatte. Mein großer Zeh wackelte hin und her. Hier begann meine Abneigung gegen Füße. Ab heute hasse ich Füße.

“Du bist so still.”

“Was soll ich denn sagen?”

“Weiß nicht, erzähl mir was.”

“Ich hab nichts zu erzählen.”

“Dann erzähl ich dir was. Magst du Geschichten?”

Ich nickte. Es war mir lieb das er nicht weiterbohrte. Ich wollte nicht reden. Ich redete überhaupt nicht gern. Langsam lies ich mich zurücksinken und schloss die Augen. Aufmerksam lauschte ich Ruki’s Geschichten. Er erzählte davon wie berühmt er einmal werden wollte, und von seiner Mama - sie scheint eine nette Frau zu sein. Außerdem redete er pausenlos von den Lehrern an unserer Schule die angeblich immer gemein zu ihm wären und die anderen Schüler auf ihn hetzten und er deswegen immer allein war.

Ich hatte eher den Eindruck das alle sofort die Flucht ergriffen wenn sie den bohrenden Blick des Kleinen spürten. Spätestens wenn er anfing zu reden hatten viele das Interesse an einem weiteren Gespräch sicher verloren.

Irgendwie war ich da eine Ausnahme. Ich genoss die Anwesenheit meines neuen Freundes, auch wenn er ohne Punkt und Komma über Gott und die Welt erzählte. So musste ich mich nicht in die peinliche Situation begeben, irgendetwas total sinnloses und obendrein noch langweiliges zu erzählen. Ich hatte einfach nichts zu erzählen, mein Leben verlief - milde ausgedrückt - wie das eines Elefanten: Aufstehen, Essen, durch die Gegend laufen, wieder essen, schlafen. Vielleicht übte Ruki deshalb eine so magische Anziehungskraft auf mich aus. Er erlebte so viel und konnte selbst aus den banalsten Sachen eine so spannende Geschichte machen, das ich ungeduldig hin und her rutschte wenn er eine Pause machte.

Wir saßen lange so da. Ruki redete und ich hörte zu. Langsam kroch die Dunkelheit in mein Zimmer. Der Schrank warf bedrohlich dunkle Schatten auf mein Bett und verschluckte uns fast. Angst kroch in mir hinauf wenn ich daran dachte, das ich heute Nacht alleine war. Meine Mutter hatte heute die Nachtschicht erwischt und Ruki würde sicher auch bald gehen müssen. Vorsichtig rutschte ich näher an ihn heran und legte meinen Kopf dann auf dessen Schoß. Sofort spürte ich eine kleine warme Hand die mir über den Kopf strich. In diesem Moment verflog meine Angst. Es war erstaunlich das ein kleiner 4.Klässler mir mit einer einzigen Berührung die Angst vor dem Allein-sein nehmen konnte. “Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?”

“Ja bitte.”

Wir kannten uns erst einen knappen Tag und schon hatte ich solch ein tiefes Vertrauen zu Ruki gefasst, das ich es mir selbst nicht erklären konnte. Er rief seine Mutter an und fragte sie ob er heute Nacht bei mir schlafen konnte. Ohne zu zögern hörte ich ein quietschendes “JA!!” aus dem Hörer - anscheinend war seine Mutter genauso froh wie meine das er endlich einen Freund gefunden hatte.

Nachdem wir uns geduscht hatten und mit allerlei Süßigkeiten versorgt hatten die wir fein säuberlich neben dem Bett verteilten - denn ich hasste Krümel oder klebrige Sachen in meinem Bett - schlüpften wir unter die riesige Himmelblaue Decke und drückten unsere kleinen Köpfe in die riesigen Kissen. “Ich mag dich Akira.”

“Ich mag dich auch Ruki.”

“Du brauchst immer noch einen Künstlernamen.”

“Wenn du meinst.”

“Ja mein ich. Los, denk mal mit.”

“Ich mag jetzt nicht denken, ich bin müde.”

Ich seufzte leise auf und schloss die Augen. Wenige Augenblicke später spürte ich, wie sich zwei dünne Arme um meine Mitte schlangen und Ruki’s Kopf sich auf meine Brust legte. “Gute Nacht ... Reita.”

“Reita?”

“Ja, Reita. Von Akira zu Reita. Das ist jetzt dein Künstlername.”

“Na wenn du meinst. Schlaf gut.”

Und so war ich zu meinem Namen gekommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Inan
2010-02-18T15:20:11+00:00 18.02.2010 16:20
Oooooh~
also wenn Ruki nicht süß ist, dann weiß ich auch nicht <3~
Und Reita ist wohl irgendwie doch schützbedürftiger als es ihn sein Verhalten austrahlen lässt :3
echt süß~
Von: abgemeldet
2009-04-18T21:49:37+00:00 18.04.2009 23:49
immer noch niedlöch **
<33 *sinnloses Kommi dalass*
Von: abgemeldet
2009-02-09T20:02:22+00:00 09.02.2009 21:02
hihi süßes kapi^^

irgendwie erinnert mich ruki immer mehr an mich selbst... (also ich bin nich so süß, aber dieses leicht nervige in der art könnte auch von mir sein >.<)

Von:  _Ma-Ru_
2009-02-09T14:41:54+00:00 09.02.2009 15:41
gott ist das süß <3~
freue mich auf weitere kapitel ^ ^

lg maru
Von:  Lukairia
2009-02-09T12:59:41+00:00 09.02.2009 13:59
Das leben eines Elefanten : Aufstehen, Essen, durch die Gegend laufen, wieder essen, schlafen. ....

OMG wie geil
*_*
Ich krümel mich schon vor lachen

Das kapitel ist wieder total süß geschrieben
und ich freu mich schon auf das nächste

lg YuYu
Von:  Yusuri
2009-02-08T22:27:30+00:00 08.02.2009 23:27
Und wegen mir hat Ryouki die FF überhaut gelesen... so *guck mal* *..*

*kicher*
Ich finds total süß und es ist wirklich gut geschrieben. Auch wenn Ruki wohl ein ziemliches Nervkind ist xD Egal.. Hat mir wirklich gefallen und mich zum lachen gebracht, da würde man gerne mehr lesen. Wobei die Frage bleibt, warum Rei schon ein Nasenband trägt ö.ö
Weiter so *Daumen hoch*


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