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Black Lies

Teil 4
von

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Schuldig?

Schuldig?
 


 

Einen wunderschönen guten Abend ^___^
 

Erst einmal vielen vielen Dank für die Kommentare und Fafos ^//^

Ich freue mich sehr das euch die Geschichte bisher gefällt …

Ob ich euren Ansprüchen weiterhin gerecht werde wird sich nun zeigen!

Ich sage noch einmal Danke und wünsche euch viel Spaß beim lesen … dieses noch ruhigen Kapitels,
 

alles liebe eure Shelling Ford
 


 


 

Ihre Schritte knirschten im frisch gefallenen Schnee, aus jedem Laden, an dem sich die kleine Gruppe vorbei stahl, hörten sie weihnachtliche Melodien. Auch vor Japan hatte der Trubel um das Fest der Liebe nicht halt gemacht. Jeder wollte seinen Lieben zeigen, wie gern er sie hat und wie könnte man das besser, als mit einem kleinen Präsent?

Allerdings hatte sich die Suche nach dem richtigen Geschenk auch in Tokio schon zum reinsten Überlebenskampf entwickelt. Die Straßen quollen über vor Menschen, die mit hochrotem Kopf und bepackt wie der Weihnachtsmann persönlich auf der Jagd nach dem richtigen Geschenk waren.

Von der feierlichen Nächstenliebe war in dem Gerempel, Gedränge und Geschubse wohl nicht zu reden.
 

"Sag mal, gibt`s eigentlich keinen anderen Weg? Müssen wir uns hier unbedingt durch diesen Armeisenhaufen zwängen? Außerdem-" Suchend sah sich der Detektiv des Westens um.

"Ku- Conan? Wo bisten jetzt schon wieder?" Genervt blieb Heiji stehen, versuchte den Grundschüler in der Menschenmasse aus zu machen. Ein nicht allzu leichtes Unterfangen.

<Der is aber auch schwerer zu hüten als'n Sack Flöhe!>

"Heiji? Wo seit ihr denn?" Immer wieder bemühte sich Shinichi stehen zu bleiben, seine Freunde aus zu machen. Alles, was der Grundschüler jedoch sah, waren Beine und Einkaufstüten, die ihn fast zu erdrücken schienen
 

"Heiji? Ran wo- Waa!" Conan spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor, er blickte nun in das genervte Gesicht Heijis, der ihn am Kragen gepackt und hoch gehoben hatte.

"Hoppla... he he gefunden." Ein verlegenes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit.

"Ha ha... wirklich sehr witzig!" Shinichi stockte, schaute nun seinerseits gekränkt, dabei hatte er sich noch Mühe gegeben, diese unangenehme Situation runterzuspielen. Und nun das.

"Was? Glaubst du etwa, mir macht das Spaß?" Genervt verzog er das Gesicht, sah Heiji vorwurfsvoll an.

Der Angesprochene seufzte, setzte den Kleinen langsam vor sich hinunter.

<Nein... ich weiß...> Vorsichtig kniete sich Heiji vor ihn, bemerkte mit einem flauen Gefühl im Magen, dass die Dinge aus seiner Sicht wirklich nicht allzu leicht zu überblicken waren.

Es wirkte eng hier unten, zwischen all den Menschen. Er blickte sich um, konnte Ran und Kazuha nicht mehr sehen.

"Ich weiß, Kudo, aber so kommen wir nicht voran!" Shinichi wandte den Kopf ab, steckte seine Hände genervt in seine Hosentaschen.

"Und was hast du dir jetzt schlaues einfallen lassen? Willst du mich ans Händchen nehmen?"
 

Heiji schluckte ertappt...

<Das war wirklich meine erste Idee...> Dann aber schüttelte er schnell den Kopf.

"Ich... also ich dachte eher dran, dass du..." Er hielt inne, schaute in das beleidigte Gesicht seines Freundes, dieser sah ihn abwartend an, hob eine Augenbraue, ahnte, dass nichts Gutes folgte.

<Aber dich zu fragen hat auch keinen Sinn, Kudo... tut mir Leid.> Ohne Vorwarnung griff er dem Kleinen unter die Arme, hob ihn hoch, mehr als einen überraschten Blick konnte Conan ihm im ersten Moment nicht entgegnen.

"Was zum-?" Doch Heiji reagierte nicht, hob ihn über seinen Kopf und setze ihn unter lautem Protest des Grundschülers auf seine Schultern.

"Hattori! Was fällt dir... lass mich runter, verdammt!"

"Shinichi..."

<Hm?> Überrascht hielt Conan inne, hörte auf sich zu wehren und schaute in das ernste Gesicht seines Freundes, der ruhige Ton Heijis ließ ihn aufhorchen.

<Was is los, Hattori?> Er schluckte, schaute ihn abwartend an.

"Tut mir Leid, Kudo... aber es ist einfach besser."

Er versuchte ein Lächeln, scheiterte aber kläglich.

"Nur so lang, bis wir aus dem Gewühl hier raus sind." Conan grummelte nur, konnte dem aber nicht viel entgegnen, schaute seinen Freund noch immer beleidigt an.

Das ernste Gesicht Heijis ließ jedoch schon bald jeden Gram weichen.

<Was is denn los mit dir, Hattori?> Dieser jedoch hatte keine Zeit für den kleinen Jungen, der nun Buchstäblich in seinem Nacken saß, sein suchender Blick wanderte über die Passanten.
 

“Heiji! Hier sind wir!” Kazuha winkte den beiden zu.

Da Heiji Conan nun auf den Schultern trug, waren sie gut in der Masse auszumachen, zögerlich nahm sie ihren Arm wieder runter, als sie die beiden auf sich zu kommen sah.

Ihr Blick schlich zu ihrer Freundin, deren Augen beinahe krampfhaft an einem Schaufenster hingen.

“Ran...?” Die Angesprochene fuhr erschrocken zu ihr um. Kazuha meinte für einen kurzen Moment Unsicherheit in ihrem Gesicht zu erkennen, verwarf den Gedanken dann jedoch, als sie den von einem Lächeln begleiteten Rotschimmer auf den Wangen ihrer Freundin sah, die verlegen in das Schaufenster deutete.

“Sieh mal, Kazuha!” Rans verkrampftes Lächeln milderte sich, als sie sah, wie sich ihre Freundin mit strahlenden Augen dem Schaufenster zu wandte. Ihre Blicke huschten kurz zu dem herannahenden Oberschüler, dann tat sie es ihrer Freundin jedoch gleich und ließ sich von den ausgestellten Gegenständen bezaubern.
 

Die Augen der beiden Frauen fingen die Lichter auf, die jedes der kleinen Schmuckstücke ausstrahlte.

Das Funkeln und Glitzern der in den Schmuckgegenständen ruhenden Steine schien sie lebendig zu machen, je nach dem, wohin sie gerade schauten, tanzten neue leuchtende Funken über das Gesicht der Oberschülerinnen. Alle nur erdenklichen Materialien waren zu edlem Schmuck verarbeitet worden, ruhten als Kette, Armband, Kollier oder Ring auf verschiedenen Samtbeschlägen, die dem glänzenden Schmuck eine erhabene Ruhe zukommen ließen.

“Wunderschön!” Rans Lächeln wurde breiter, als sie dem leisen Hauch ihrer Freundin zustimmte.

“Ja. Einfach traumhaft!”

“Ran sieh mal!” Die Angesprochene drehte sich um, sah die leuchtenden Augen ihrer Freundin, die mit dem Finger auf eine der Ketten zeigte. Ran folgte ihrem Blick, kicherte still in sich hinein, als sie das kleine Schmuckstück betrachtete.

<Na irgendwie kommt mir die Form aber sehr bekannt vor, Kazuha...>

“Es ist wunderschön...” Ran nickte ihrer Freundin zu, sie wusste, warum ihr der kleine Anhänger so gut gefiel. Kazuha konnte den Blick nicht mehr von der kleinen silbernen Kette wenden, die andächtig auf dunkelgrünem Samt ruhte. Zwei kleine nebeneinander liegende Silberringe schienen in sich zu greifen und so ein weiteres Glied der eigentlichen Kette zu bilden. Im inneren der beiden silbernen ringe ruhte jeweils ein grüner Stein, der die Augen der Mädchen zum Funkeln brachte.

“Er ist einfach wunderschön... dieses grün es... es erinnert mich an .. an-”
 

“War ja klar... ich quäl mich hier durchs Getümmel und die werten Damen machen einen Schaufensterbummel.” Grummelnd schlug Heiji die Arme übereinander.

Als Kazuha erschrocken herum fuhr, schaute sie geradewegs in die leuchtend grünen Augen ihres Freundes.

Während sich Ran leise stotternd rausredete.

“Wir haben ja nur hier auf euch gewartet, und da hat Kazuha eben einen Anhänger gefunden, der ihr gefällt, nicht wahr?” Die Angesprochene lächelte verlegen, beide drehten sich um, fast als wollten sie sicher gehen, dass das kleine Schmuckstück noch immer still auf seinem Platz ruhte.

“Er ist wirklich schön!”, wisperte ihr Ran ins Ohr.

Die Angesprochene nickte nur, errötete leicht.
 

<Kazuha...?> Heiji schluckte, seine Wangen färbten sich, als er den Glanz in den Augen seiner Freundin sah, wurde dann aber schmerzlichst unterbrochen.

“Aua!! Was zum-” Mit Schmerz verzogenem Gesicht rieb sich der Oberschüler den Kopf.

Glühend pochte die kleine Beule, für den man nur einen verantwortlich machen konnte.

“Kudo? Wofür war die denn?” Vorsichtig schielte er zu dem kleinen Jungen hinauf.

Der jedoch verzog keine Miene, schüttelte bedauernd den Kopf.

“Also echt, Hattori!” Er seufzte, beugte sich an das Ohr seines Freundes.

“Merk dir den Weg lieber... und sieh zu, dass du es geregelt bekommst!” Dem leisen Flüstern folgte ein breites Grinsen.

“Is schließlich bald Weinachten!”

Sein Detektivkollege grummelte nur, drückte den Kopf des Grundschülers beleidigt nach hinten.

“Is ja gut... is ja gut... ich weiß, ich weiß...”

Doch der gekränkte Blick wandelte sich zu einem milden Lächeln, als Heiji Kazuha betrachtete.

<Ich weiß...>
 

“Und, Ran?”

“Mhm?” Überrascht sah diese sich zu ihrer Freundin um, welche ihr nun neugierig entgegenblickte.

“Nun sag schon! Was gefällt’n dir am besten?” Die Angesprochene wurde rot, lächelte entschuldigend, für einen Moment glitt ihr Blick tatsächlich auf eines der Schmuckstücke. Schnell jedoch wurde sie den Blicken in ihrem Rücken gewahr, schluckte.

“Also... ich... ich...” Sie presste die Lippen kurz aufeinander, schüttelte dann milde lächelnd den Kopf.

“Nein. Für mich ist nichts dabei, Kazuha.” Sie jedoch hatte die Blicke gesehen, die ihre Freundin dem Grundschüler hatte zukommen lassen, biss sich verlegen auf die Lippe. Wie dumm musste man sein?

Schnell versuchte sie ein Lächeln, hing sich bei ihrer Freundin ein und drehte sich zu den beiden Jungs um.
 

“Was is nun? Ich dachte, wir wollten essen gehen, ich freu mich schon auf deine Kochkünste, Ran!

Wobei du natürlich mit meiner Hilfe rechnen kannst.”

“Is gut, wir kommen!” Heiji setzte sich wieder in Bewegung, begann, den beiden Mädchen zu folgen, die sich nun wieder durch die Menschenmengen zwängten. Er spürte wie sich seine kleinen Hände auf seinem Kopf verkrampften, musste sich nicht herumdrehen, um die Mimik seines Freundes zu kennen.

“Kudo... ich...” Der Grundschüler fuhr auf, versteifte sich auf seinen Schultern.

“Lass gut sein, Hattori!”

Heiji schluckte, er konnte die Bitterkeit in der Stimme des Kindes nicht überhören.

Er wusste, dass er nicht drüber reden wollte, dass reden jetzt nichts half, also drängte er sich schweigend weiter durch die Menge.
 

Als sie die Einkaufspassage endlich verließen und die Massen sich wieder lichteten, setzte Heiji Conan wie versprochen ab, noch ehe dieser hätte drum bitten können.

Hier konnte man erkennen, wie frisch der Schnee noch war, noch nicht platt gelaufen von hunderten von Menschen. So kam es, dass die kleine Gruppe am Eingang der Detektei Mori und somit auch des Kaffee Poirot auf Azusa traf, die dick in ihre Winterjacke gehüllt den frisch gefallenen Neuschnee vom Eingang fegte. Ein freundliches Lächeln schlich sich auf die Lippen der Kellnerin, als sie die Ankömmlinge erkannte.

“Hallo, alle miteinander!” Fragend schaute sie zu Heiji, legte kurz einen Finger ans Kinn, dachte nach.

“Heiji Hattori, stimmts?” Der Angesprochene grinste breit, nickte ihr bejahend zu.

“Freut mich! Ach ja und wenn ich vorstellen darf-” Grinsend klopfte er seiner Freundin auf die Schulter.

“Kazuha Toyama, wir sind gute Freunde von Ran und Conan!”

Azusa nickte zur freundlichen Begrüßung, wandte sich dann aber dem kleinen Jungen zu, dessen Name ihr unangenehme Zeiten in Erinnerung rief. Er sah noch immer sehr blass aus, langsam beugte sie sich zu Conan hinunter, atmete jedoch schon erleichtert aus, als sie sah, dass seine Augen bei weitem nicht mehr so erschreckend waren wie bei ihrer letzten Begegnung.
 

“Dir gehts aber wieder besser... oder Conan?”

Der Grundschüler wich kurz zurück, zog die Luft scharf ein.

Die Wahrheit war, er konnte sich an nicht viel erinnern... die letzten Tage, der letzte Tag seiner Suche waren für ihn wie mit einem nebligen Schleier verborgen.

Und die Bilder, die sich Shinichi Kudo noch in Erinnerung rufen konnte, sollte man vielleicht auch besser vergessen.

Zumindest wollte er das.

Shinichi wollte nicht mehr länger daran denken, sich dieses Gefühl von Leere und Hoffnungslosigkeit nicht wieder in Erinnerung rufen. Er wollte vergessen... und konnte es nicht.

“Ich, also... “ Ein verkrampftes Lächeln bemühte sich in sein Gesicht.

Azusa lachte milde, strich dem Grundschüler sanft durchs Haar.

“Du hast uns ganz schön erschreckt, mein Kleiner!”
 

Rans Herz verkrampfte sich, sie sah das Mitleid, vielleicht sogar Angst in Azusas Augen.

Sie wusste, wenn das Verhalten Shinichis schon nicht mit dem ihr bekannten Oberschüler übereingestimmt hatte, dann erst recht nicht mit dem des kleinen Conan.

Ran schluckte, beobachtete den Blick des Kleinen unter dem breiten Lächeln, das er nun mühselig aufbaute, den schuldvollen Blick in seinen Augen, die leicht geröteten Wangen, die davon rührten, dass Azusa noch immer die Hand auf seinem Kopf hatte. Zählte die Sekunden, bis die Kellnerin das Lächeln des Kindes langsam erwiderte und fragte sich, warum sie diesen Blick hinter dem schwarzen Gestell nie gesehen hatte.

Warum auch sie sich von dem falschen Lächeln immer wieder hatte anstecken lassen.

<Ich bin so dumm, Shinichi... es tut mir Leid.> Ran schluckte, beobachte nun mit einem verkrampften Lächeln, wie ihr kleiner Freund zur Hochform anlief.
 

Verlegen rieb er sich den Nacken.

“Es tut mir ehrlich Leid... dass ich dich erschreckt hab, Azusa.” Er grinste verlegen.

“Ich... also...”, doch sie unterbracht seine stammelnden Erklärungsversuche, schüttelte nur den Kopf:

“Schon gut! Aber Conan...” Flehend nahm sie seine Hände in die ihren, schaute ihn lange an, musste sich bemühen, das Brennen in ihren Augen zu unterdrücken.

Shinichi spürte ihre flauschigen Handschuhe, sah, wie sie mit sich rang.

<Was hab ich nur getan...>

“Versprich mir, dass du so etwas nie, nie nie wieder tust!

Bitte! Versprich es mir!” Shinichi biss sich auf die Lippen, hörte den flehenden Ton in ihrer Stimme.

Angespannt holte der Grundschüler Luft, versteckte sein überraschtes Gesicht unter einem neuen Grinsen.

“Versprochen!“ Er lächelte, während sie ihn ansah, war erleichtert, als auch auf ihren Lippen sich ein erleichtertes Grinsen zeigte.

Sie stand auf, wuschelte ihm noch ein mal durchs Haar.

“Das will ich aber auch meinen, junger Mann, das war wirklich kein nettes Verhalten!”

<Erst recht nicht für ein Kind...>

“Also dann, ich muss weiter machen, sonst schimpft der Chef gleich.” Sie lachte entschuldigend, schnappte sich ihren Besen, der bis eben an der Mauer gelehnt hatte, und fing an zu kehren.

Während die Anderen auf dem Weg zum Eingang der Moris waren, hielt sie jedoch noch kurz inne.
 

“Ach und Conan!”

“Mhm?” Der Angesprochene wandte sich verdutzt zu ihr um.

“Kontaktlinsen, oder? Ich finde, sie stehen dir ausgezeichnet, irgendwie... irgendwie erinnerst du mich so an jemanden!”

“Waas?” Erschrocken fuhr er sich übers Gesicht!

Nachdenklichen Blickes verfolgte Azusa den Kleinen, der nun im Treppeneingang verschwand.

<So ein Mist... ich... ich hab die Brille nicht an! Wo-> Er hörte ein Klirren, erinnerte sich an hunderte von Scherben, schluckte geschockt.

<Ah... ja... und was jetzt?... schöner Mist.> Grummeld sah er zu Heiji und den anderen hoch.

“Verdammt, ihr hättet auch nichts sagen können, oder?” Doch er war nicht der Einzige, dem das nicht weiter aufgefallen war. Sie hatten es schlicht weg nicht bemerkt, es war schwer, andauernd an diese Fassade zu denken, wenn man die Wahrheit doch eigentlich kannte.

Sie hatten nicht mehr Conan vor Augen, sondern schlichtweg den verjüngten Shinichi Kudo.

Reichte das nicht... war... war das nicht schon bedrückend genug?

“Wenn de selbst noch nich mal dran denkst, Kudo, wie sollen wir's dann? Is schließlich deine Nase!”

Beleidigt grummelte Shinichi vor sich hin, erklomm währenddessen die Stufen zur Wohnung Moris.

“Schon gut, schon gut... dann muss ich mir eben gleich vom Professor Ersatz besorgen...”

<Zu dem wollt ich eh noch...>
 

“Wir gehen nachher zusammen hin!” Lächelnd steckte Ran den Schlüssel ins Schloss.

“Aber jetzt wird erst mal gegessen.” Sie streifte sich die Jacke aus, während sie eintrat, hängte sie ordentlich weg, wartete fast reflexartig, bis Conan sich seine ausgezogen hatte.

Riss sie dem verdutzten Gründschüler fast schon aus der Hand.

<Ran...?> Sie jedoch streifte ihn nur mit einem Lächeln.

“Paps? Wir sind wieder da!”
 

Ran war überrascht, als sie die Schritte hörte, die da über den Boden eilten, schnelle, laute Schritte... aber nicht die ihres Vaters, denn dass der nun Frauenschuhe trug, war ihr neu.

Tatsächlich blickte sie in das Gesicht ihrer Mutter, die im Türrahmen zum Flur inne hielt.

<Mama?> Der Anwältin stockte der Atem, langsam glitzerten kleine Tränen unter ihrer Brille hervor.

“Ran... Ran!” Ihre Stimme brach, schnell war sie auf ihre Tochter zu geeilt, drückte sie nun fest an sich.

“Ran, Kind... wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!” Sanft drückte Eri ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn, vergrub ihre Hände in ihren Haaren.

“Ach Mama...” Ebenso sanft erwiderte Ran die Umarmung ihrer Mutter, endlich war ihre kleine Familie wieder vereint.

“Aber... aber was, was machst du denn überhaupt hier? “ Eris Blick wurde ernst, langsam drückte sie ihre Tochter von sich.
 

Doch noch ehe sie hätte antworten können, spürte sie die Hand ihres Mannes auf ihrer Schulter ruhen.

“Ran, wärst du so gut und würdest deinem alten Herren zusammen mit Kazuha mal zeigen, wie man etwas vernünftiges auf den Tisch bekommt?” Kogoro wurde rot, sah selbst ein, dass sein Vorwand lächerlich klang. Eris Lippen jedoch umschmeichelte ein Lächeln, sie griff nach der Hand ihres Mannes, wurde leicht rot und schmunzelte in sich hinein.

Ungläubig trat ihre Tochter zwei Schritte zurück, konnte nicht glauben, was sie da sah.

“Ihr... ihr seid wieder zusammen?!” Neben den weit aufgerissenen Augen fand sich nun auch ein breites Lächeln auf dem Gesicht ihrer Tochter ein.

Erschrocken wurden beide rot, das Lachen verging ihnen jedoch schnell. Es war Kogoro, der wieder ernst wurde, sich von seiner Frau löste und stattdessen die Hand seiner Tochter ergriff.

“Ja... Ran... komm, Mausebein, ich erklär dir alles... Heiji? Kazuha? Kommt ihr bitte auch mit in die Küche?”
 

“Was? A-Aber Paps?” Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken, erst jetzt erkannte Ran die Situation, sah, dass die Blicke des Grundschülers zu Boden gerichtet waren, während die kühlen Augen der Anwältin über ihm schwebten.
 

Heiji drückte Conan die Schulter, murmelte etwas von Glück und verschwand zusammen mit seiner Freundin in der Küche. Ran jedoch wollte sich von der Hand ihres Vaters lösen, wollte Conan helfen, ihn allein zu lassen war für sie nicht fair.

“Paps lass mich... ich muss...”

Der jedoch schüttelte nur den Kopf, verstärkte sanft den Druck seiner Hand und zog seine Tochter mit sich.

“Nein, Ran, musst du nicht... da... da muss er jetzt allein durch.” Er schluckte, blickte noch einmal zu seiner Frau, nickte ihr zu, wandte sich dann zu Conan, konnte dem Kind jedoch nicht in die Augen sehen.

"Ich... ich konnte es nicht... tut mir Leid."

Der Angesprochene lächelte matt, schüttelte nur den Kopf.

"Schon gut... glauben Sie mir... ich... ich kanns verstehen." Kogoro schluckte, verschwand mit der immer noch protestierenden Ran in der Küche.
 


 

Eine lange Stille erfüllte den Raum, verkrampft ballten sich seine Hände zu Fäusten, stur schaute Shinichi zu Boden, ehe die strenge Stimme Eris die Ruhe durchbrach.
 

“Es ist lange her... Shinichi Kudo!”
 

Conan zuckte unmerklich zusammen, als sie ihn mit Namen ansprach, seinem Namen.

Er schluckte, kniff die Augen fest zusammen, bereitete alles in sich auf eine gewaltige Standpauke vor, wäre nicht das erste Mal, dass Eri ihn zusammenstauchte und nach allem, was passiert war, hatte sie wohl auch ihr gutes Recht dazu. Er holte tief Luft, biss sich auf die Unterlippe, erwartete das Donnerwetter.
 

Eri schaute ihn lange an, den kleinen Jungen, der da vor ihr stand.

Wie er da vor ihr stand, wie damals... er wusste, dass er was angestellt hatte, die Schuld sowie auch die Angst vor den Konsequenzen stand ihm ins Gesicht geschrieben.

<Ja selbst das Alter stimmt... 10 Jahre... Shinichi...> Langsam ging sie auf ihn zu, sah ihn strengen Blickes an. Während Shinichi jedoch eine Ohrfeige sondergleichen erwartete, erschrak er fast, als sie sein Kinn sanft mit den Fingerspitzen anhob.

Wie schon bei Kogoro hatte er nun keine andere Wahl als Rans Elternteil in die Augen zu sehen.

Ängstlich huschten seine Pupillen hin und her, die großen Augen des kleinen Jungen schauten sie fragend an.
 

“Es ist lange her... Shinichi... und dann auch wieder nicht...” Sie seufzte leise, nahm ihre Hand langsam zurück.

“Was hast du da nur wieder angestellt?”

“Was?” Conan schaute sie verwundert an, mit allem hatte er gerechnet... mit allem... aber doch nicht damit! Eri stand auf, mit einem noch immer nachdenklichem Blick wies sie ihn ins Wohnzimmer.

Dort setzten sie sich an den Tisch, diesmal war es Eri, die versuchte, die Holzplatte mit ihren Blicken zu durchbohren. Shinichi hingegen rutschte unruhig hin und her. Er wurde aus dem Verhalten von Rans Mutter im Moment nicht wirklich schlau.

“Willst du-... äh... ich meine, wollen Sie mir denn jetzt keine Predigt halten... schließlich... schließlich ist das alles meine Schuld...” Seine Stimme wurde leiser, verbissen schaute er auf seine Hände.

“...schließlich habe ich Sie angelogen!”
 

Eri schaute auf, rückte mit dem Zeigefinger ihre Brille zurecht und räusperte sich.

"Nichts würde ich lieber als das... denn es ist wahr... du hast mich belogen, uns alle." Sie hielt inne, betrachtete das bittere Gesicht des Grundschülers, der nicht in der Lage war, sie anzusehen.

"Ich bin Anwältin, Shinichi... ich bin wütend, enttäuscht... und ich habe eine ungeheure Angst um meine Tochter..." Er schluckte wissend, sie jedoch war noch nicht fertig.

"Ich habe Angst um Ran, aber auch Angst um den Sohn meiner Freundin... den ich schon von klein auf kenne... Angst um den vorlauten Grundschüler, den ich schon immer für etwas zu neugierig hielt."

"W-Was?" Überrascht sah er auf, sah, wie sie mit strengem Blick den Kopf schüttelte.

"Aber ich kann es mir in meinem Beruf einfach nicht erlauben, ein Urteil über den Schuldigen zu fällen, ehe ich nicht seine Version der Dinge zu hören bekommen habe."

"Sie... Sie meinen, ich... ich soll...?" Sein Magen verkrampfte sich, unsicher biss er sich auf die Lippe.

"Ja... ich will es hören, Shinichi. Sag mir, was passiert ist. Wie... wie es dazu-" Sie seufzte, merkte die Unsicherheit in ihrer eigenen Stimme. Sie musste sich zusammenreißen!

"Erzähl es mir!" Sie beugte sich vor, sah ihn abwartend an. Es war nicht zu übersehen, wie es in ihm arbeitete. Noch nie... noch nie hatte er seine Version der Geschichte erzählen müssen.

Bis jetzt hatte es ihm immer irgendjemand abgenommen, Heiji, der Professor, ja sogar Vermouth.

Conan schluckte, ballte seine zitternden Hände zu Fäusten.

"Ich... ich... also..." Er unterbrach, atmete tief ein, musste zur Ruhe kommen, denn die Erinnerung an diesen Tag war es, die ihn immer wieder ins Stocken brachte. Schweiß rann ihm über die Stirn.

Aufregung, Angst? Was genau es war, konnte Shinichi nicht sagen, schaute sie hilfesuchend an.

Nicht mal Ran, nicht mal... nicht mal seine Eltern hatten es je aus seinem Munde gehört.

Schuld begegnete Eris Augen, Reue und Angst waren es, die sie in dem Blick des Grundschülers sah.

In den Augen Shinichi Kudos, der schon als kleines Kind vor dummen Ideen aber auch endlosem Mut nur so gestrotzt hatte. Die Anwältin schluckte. War das wirklich noch der gleiche Junge? Er, den sich ihre Tochter ausgesucht hatte? Etwas hatte ihn verändert, er hatte sich verändert, und Grundlage, Urheber dieser Veränderung schien das zu sein, von dem er ihr jetzt berichtete.
 

“Wie Sie ja wissen... wie Sie wohl wissen, war ich damals mit Ran im Tropical Land.

Nachdem ich... nachdem ich einen Mord dort aufgeklärt hatte, wollten wir nach Hause, es war schon spät. Ran war unglücklich und es sah nach Regen aus... ich... ich wollte sie nach Hause bringen.”

Er seufzte, legte den Ellenbogen auf den Tisch und griff sich an die Stirn, krallte seine Finger in die Haare.

“Ich... ich hätte sie nach hause bringen sollen. Aber als ich einen... einen dieser Männer sah... da-”

“Welche Männer?” Eri sah ihn an, sah, wie sich in seinem blassen Gesicht auf einmal Wut spiegelte.

“Gin und Wodka... zwei in schwarz gekleidete Männer. Sie waren Verdächtige bei dem Mordfall wenige Stunden zuvor. Der kalte Blick Gins ging mir damals schon durch Mark und Bein.” Er schluckte, unterdrückte mühevoll ein Schütteln.

“Sie... Sie haben sicher schon viele Mörder kennen gelernt, Frau Kisaki. Einige, die bereuen, was sie getan haben... und andere... andere, denen der Tod noch immer in den Augen ruht. Die genossen haben, was sie taten... die es immer noch... genießen.” Er schluckte, schaute sie mit einem ernsten Blick an, der der Anwältin einmal mehr zeigte, wer sich hinter der Maske des Grundschülers versteckte.

“Er genießt es... zu töten.” Shinichi schluckte, versuchte den kalten Blick Gins zu verdrängen, um weiter fortzufahren.
 

Ran stellte Wasser auf, drehte mit zitternden Händen den Herd an.

Sie wusste einfach nicht mehr, wohin mit ihren Gefühlen.

Ihre Eltern waren wieder zusammen! Sie... sie sollte glücklich sein.

Seine Stimme jedoch war nicht zu überhören... egal wie sehr er flüsterte, egal wie leise er sprach, sie... sie hörte es!

Neben ihr stand Heiji, an die Arbeitsplatte gelehnt und starrte Löcher in die Decke. Er hatte noch versucht, sie abzulenken... für ein Gespräch zu sorgen... doch es misslang.

Sie alle hörten ihn...
 

“Ich habe ihn gesehen, den anderen... Wodka... ich... ich bin ihm nach... ahnte, dass die beiden etwas auf dem Kerbholz hatten...” Er wurde leiser, starrte unverwandt auf den hölzernen Tisch.

“Nichts bereue ich mehr... ich... ich wünschte, ich hätte Ran... hätte Ihre Tochter damals nach Hause gebracht... Wenn... wenn ich ihm nicht nachgegangen wäre... dann... dann...” Der kleine Junge schüttelte verzweifelt den Kopf, lehnte die Ellenbogen auf den Tisch und griff sich mit beiden Händen an die Stirn, ließ seinen Kopf auf ihnen ruhen, seine Stimme zitterte brüchig, er war kaum zu verstehen.

“Wenn ich ihnen nur nicht gefolgt wäre... dann... dann wäre das alles nicht passiert! Das alles wäre nicht passiert...” Er biss sich auf die Lippen, die Wut, die Bitterkeit in ihm verkrampfte jeden seiner Muskeln.
 

Die Anwältin schluckte bitter, fast tat es ihr Leid, dass sie den Kleinen um dieses Geständnis gebeten hatte... er tat ihr Leid.

Sie hatte schon viele Verbrecher gesehen, die ähnlich vor ihr gesessen hatten, auf bitterste Weise für das bezahlten, was sie getan hatten. Der Richter war in diesen Fällen nicht der Mann in der Robe, es war das Gewissen selbst, auf das man bei einem Verbrecher eigentlich jedes Mal hoffte, sollte es vorhanden sein. Nicht das Gericht war es, das sie zu dieser Strafe verurteilte, sie selbst waren es... die Schuld selbst, die ihr Leben für immer bestimmte. Sie seufzte, sah den Kleinen eindringlich an.

Aber das hier... das war nicht fair...

<Er hat im Grunde nichts getan, erst seine Lügen haben ihn schuldig gemacht... aber... aber doch nicht das!> Sie schluckte, schaute den Jungen an, dem sie früher schon hunderte von Standpauken gehalten hatte.

<Das ist nicht fair, Shinichi...>
 

Conan fuhr sich über die Augen, lächelte bitter auf.

“Ich hätte Ran nach Hause bringen sollen... doch stattdessen bin ich ihnen gefolgt. Meine Intuition hatte mich nicht getäuscht... es war tatsächlich Erpressung, was dahinter steckte. Die beiden waren wirklich Verbrecher... das hab ich dann auch selbst zu spüren bekommen.” Nachdenklich rieb er sich den Hinterkopf, zerzauste sich dabei die Haare.
 

Der regelmäßige Ton des hackenden Messers war das einzige, was die Stille in der Küche unterbrach. Ran war die einzige, die noch kochte, sich verbissen an Rezepte, Zutaten und Küchenwerkzeug klammerte.

Auch Kazuha hatte inne gehalten... konnte einfach nicht mehr.

Sie schluckte, sah, wie sich auch Ran neben ihr quälte, legte ihr die Hand auf die Schulter, wollte ihr helfen.

“Ran...” Die Angesprochene zuckte kurz, schaute jedoch nicht auf, schnitt weiter das Gemüse in feine Stücke, biss sich kurz auf die Lippen und schüttelte abwehrend den Kopf.

Am liebsten... am liebsten hätte sie sich die Ohren zu gehalten, ihn gestoppt... sie wollte... wollte das alles nicht hören.
 

“Ich habe Gin... den zweiten Mann, nicht gesehen, der sich an mich angeschlichen hatte und mir dann eine überzog.

Sie... sie...” Er schluckte, hatte erneut den Geruch von Gras in der Nase, der sich langsam mit seinem Blut vermischte, hörte die kalten Stimmen durch den nebligen Schleier, die über sein Schicksal entschieden.

“Ich... ich hatte zu viel gesehen. Erschießen konnten sie mich nicht, dafür war die Polizei wegen dem Mord noch zu präsent.”

Eri schluckte, begriff mit einem kalten Schauer, einer Gänsehaut, dass es nur Glück war, weshalb er nun vor ihr sitzen konnte...

<Du könntest tot sein... Kudo.> Ihre Hände verkrampften sich in dem Rock ihres Anzugs. Wusste Yukiko davon... war ihr bewusst... bewusst, wie viel Glück sie hatte, dass ihr Sohn... noch lebte?
 

“Sie gaben mir ein Gift, Sie... Sie können sich vorstellen, wie überrascht ich war, als ich wieder aufwachte... dass ich wieder aufwachte!”

<Und wie...> Er lachte bitter auf, schüttelte mit einem makaberen Grinsen den Kopf, welches Eri den Atem kostete.

<Dieses Lachen ist nicht nur falsch... das ist nicht lustig... das ist tragisch, Shinichi...> Er jedoch holte tief Luft, fuhr fort.
 

“Als mir bewusst wurde, was geschehen war, ging ich zum Professor. Wir... wir dachten, es sei das beste, aus dem Untergrund heraus zu arbeiten, über die Detektei von Herrn Mori vielleicht an diese Männer heran zu kommen... ich...” Doch er stockte, schaute sie fragend an.

Wie viel wusste sie?

Eri biss sich auf die Lippen, schaute beschämt zur Seite...

Das war es... was Kogoro ihr nicht sagen konnte.

Weswegen er Angst gehabt hatte, sie wieder zu verlieren.

<Irgendwie... irgendwie hat er sie an seiner Stelle gelöst, die Fälle... Shinichi war es. Nicht Kogoro.> Die Anwältin seufzte, drehte den kleinen Ring an ihrem Finger bedächtig hin und her.

Deswegen hatte er eine solche Angst... Angst, es könnte mit ihnen zu Ende sein, noch bevor sie eine Chance hatten, neu zu beginnen.

<Lügen ist falsch... doch nicht alles sollte ausgesprochen werden...> Ein kleines Lächeln umschmeichelte ihre Lippen.

<Zwischen Lüge und Wahrheit gibt es immer auch noch etwas, das die beiden voneinander trennt, einen Weg, den man ebenfalls wählen kann...>

Sie sah den Kleinen an, lächelte, legte den Zeigefinder auf ihre Lippen und schüttelte bedächtig den Kopf.

<...Vertrauen.>
 

Shinichi erwiderte ihr mattes Lächeln, schaute dann jedoch bedrückt zu Boden. Lange war es still zwischen den beiden.

“Ich... es tut mir Leid. Ich wollte Sie nicht belügen... ich... ich kann es nicht wieder gut machen, aber es tut mir Leid.

Ran... ich, es war meine Schuld. Meine Schuld, dass man sie... dass... sie...” Er schluckte und auch Eris Kehle schnürte sich zu.

Er hatte ihre Tochter schon immer in alles mögliche mit hinein gezogen! Schon oft war sie wegen ihm in Gefahr gewesen, schon als die beiden noch klein waren, hat sie sich regelmäßig Sorgen um ihre Ran gemacht. Eri atmete lange aus, schaute den kleinen Jungen vor sich interessiert an.

<Und doch bist du es... für den ihr Herz schlägt, Shinichi...

Und soweit ich weiß, ist auch das der Grund... der Grund, warum du schuld bist... es ist ganz einfach der, dass... dass auch du sie liebst.>

Die Anwältin seufzte, lächelte geschlagen und ließ sich auf ihrem Platz zurück sinken. Wie konnte sie die Liebe der beiden auf die Anklagebank bringen? Müde schüttelte sie den Kopf, der Prozess war zu Ende... noch ehe er hätte beginnen können.
 

“Versprich mir nur, dass du auf sie aufpasst!”

“Was?” Überrascht sah er zu ihr auf, meinte sie das ernst?

"Versprich es mir..."

“Ich... ich verspreche es!” Stur biss er die Zähne aufeinander.

“Ich werde alles, was ich kann, tun, um sie zu beschützen... ich werde nicht zulassen, dass man ihr weh tut.”

<Niemals!>

Die Anwältin schaute ihn an, sah die Wut in seinen Augen, die Bereitschaft für das zu kämpfen, was er liebte.

Sie lachte, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihn warnend an.

“Das will ich aber auch meinen, mein Lieber, denn wenn ihr etwas zu stößt, bekommst du es mit mir zu tun! Pass auf sie auf... Ran-” Doch die Anwältin stoppte, schaute verwirrt zur Tür.

“Ran?”
 

Die Angesprochene lachte herzlich, trat vollkommen aus der Küchentür und stellte einen Topf mit dampfendem Essen zwischen den beiden auf den Tisch, atmete tief ein, bemüht ihr Lächeln weiter aufrecht zu erhalten.

<Du hast das alles nicht gehört...> Sie schluckte, zog sich beleidigt die Kochhandschuhe aus.

“Ich kann sehr gut auf mich allein aufpassen, Mama! Und bevor du jetzt hier irgendwem irgendwie die Ohren lang ziehst, wird erstmal gegessen.” Sie setzte sich neben die beiden, winkte die anderen drei herein, die mit weiteren Töpfen und Tellern kamen.
 

Conan schluckte, sah die Blässe in ihren Gesichtern, die Augen, die zu Boden gerichtet waren, nicht wagten, in die seinen zu sehen.

Er war zu laut gewesen...
 

Kogoro stellte mit einem verlegenen Grinsen eine Schüssel mit Reis auf den Tisch, einige der perlweißen Körner waren jedoch schwarz, verkohlt und mischten sich mit den anderen.

Verlegen rieb sich der Detektiv den Hinterkopf.

“Äh... he he... das... das ist Naturreis!” Kazuha, die mit einer Hand eine weitere Schüssel trug, stemmte die andere in ihre Hüfte, schaute verärgert zu Heiji und Kogoro.

“Von wegen Naturreis! Das ist das Produkt eurer Kochkünste... selbst den Reis habt ihr anbrennen lassen!”

Beschämt zuckten die beiden Angesprochenen zusammen, schauten betrübt auf ihre Hände. Eri jedoch lachte, drückte ihrem Mann ein Küsschen auf die Wange.

“Ach was, fürs erste Mal gar nicht schlecht!” Mori grinste, verkniff sich wegen ihrem liebevollen Blick, jeglichen Kommentar zu ihren kochtechnischen Fähigkeiten.
 

Heiji sah zu seinem Freund hinunter, der Kleine war noch immer ziemlich blass um die Nase, sah müde aus.

Das Gespräch gerade hat ihn noch mal einiges an Kraft gekostet.

Der Oberschüler schluckte, grinste dann aber breit und schnappte sich den Teller seines Kollegen und schippte einen großen Berg Reis auf ihn.

“Ich denke, dir kann es eh egal sein, oder Kudo? Was es ist, Hauptsache du bekommst mal wieder was in den Bauch!”

Er stellte den Teller ab, klopfte dem Kleinen auf den Rücken, der kurz das Gesicht verzog.

“Ich hab Hunger, Hattori... aber ich bin nicht lebensmüde!”

“Ha ha! Die paar schwarzen Stellen bringen dich schon nich um, Kudo, jetzt sei mal nicht so zimperlich.”
 

<He he... ich hoffe, du hast recht, Hattori.> Der Blick des Grundschülers wandte sich zum Fenster, wieder hatte leiser Schneefall eingesetzt.

Er grübelte vor sich hin, rief sich ein weiteres Mal ihre Worte in Erinnerung.
 

<Ich hoffe du hast recht... und es bleibt bei einer weißen Weihnacht...>



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2009-08-22T12:51:59+00:00 22.08.2009 14:51
Hm... Ich spring mal zum nächsten Kapitel!^^
Von:  Leira
2009-08-01T17:33:11+00:00 01.08.2009 19:33
Hallo!

Ja… Heiji ist kein Fan von weihnachtlich gefüllten Straßen, was? *g*
Klar, dass der wandelnde Meter Conan da leicht mal verloren geht… und irgendwie ist es nur logisch, dass Heiji ihn auf die Schultern nimmt, schließlich ist er ja ein Kind… auch wenn die Situation für ihn schon komisch ist. Muss es sein… wenn man bedenkt, dass er schon 19 ist ^.~
Ich finde auch gut, dass Heiji da wenigstens dran denkt… aber er hat ja Recht, es ist besser so. Es gibt im Prinzip keine praktische Lösung für ihr Problem, die den geschrumpften Oberschüler rundum zufrieden stellen könnte. So oder so… irgendwie wird er ihm immer zu nahe treten.
Dass Ran ihn so nur schlecht ertragen kann, dürfte klar sein… schließlich kennt sie Shinichi besser als jede andere. Weiß, wer er eigentlich ist…

Und dann geht’s ans Eingemachte *g*
Was Hübsches für die Freundin zum Weihnachtsfest *ggg*
Gut, dass Heiji da einen wahren Gentleman zur Seite hat ^.^


Und dann… treffen sie auf Azusa. Klar, dass sie nach seinem Verhalten bei jenem Fall schon noch ein wenig betroffen ist… so kannte ihn ja keiner. Dass sie da besorgt nachfragt, ist nur verständlich… und dass Conan da nicht wirklich viel mehr weiß ist auch nicht verwunderlich. Ich denke auch zu Azusa passt dieses Verhalten… sie ist so mitfühlend, und so herzlich… sie hat die Moris und den kleinen Conan ja wirklich in ihr Herz geschlossen. Klar, dass sie ihn so nie wieder sehen will.

Ehehe… und dann hat er tatsächlich seine Brille vergessen *g*
Klar, eigentlich… die Trümmer der letzten lagen ja in Rans Zimmer. *seufz*



Und dann hat sie ihren Auftritt… Queen Eri I., Königin des Gerichtssaals *muahahaha*
Und was jetzt kommt, ist klar… klar, dass die Mutter die Geschichte hören will, ganz… und als Antwältin wohl vom besten Zeugen, den sie kriegen kann ^.~
Ach ja… dass Eri auf Shinichi nicht unbedingt sooooo gut zu sprechen ist, ist ja bekannt. Deshalb fand ich das Gespräch auch wirklich gut… und mal bitter nötig, um den alten Status Quo zu ändern und die Fronten zu klären.
Ich fand sie da wirklich gut dargestellt… als Mutter… und auch als Freundin einer Mutter. Seiner Mutter.

Und dann kommt’s… das Geständnis.
Eine Geschichte, die diesmal nicht nur Eri zu hören bekommt… klar, dass Ran das mitnehmen muss, ihn so erzählen zu hören…
Zu erfahren, wie all das wirklich geschah…
Eris Reaktion fand ich dann aber auch toll! Erstens die, wegen Kogoro nicht weiter zu fragen, zweitens die… Shinichi ihr Vertrauen zu beweisen, indem sie ihn bittet, auf ihre Tochter aufzupassen…dass man die zwei nicht mehr trennen kann, ist ihr wohl klar.

Nun denn ^^;

Alles in allem ein schönes Kapitel! Ich mag Eri ja sehr ^.^

Liebe Grüße,
deine Leira :D

Von:  Diracdet
2009-02-26T15:57:55+00:00 26.02.2009 16:57
Hallo Shelling__Ford,

spät aber es kommt, das Kommi zum zweiten Kapitel, das zum dritten wird wesentlich früher sein... Bitte entschuldige, ich geb mir Mühe, aber...
es will 'nicht immer', aber wenigstens nicht mehr 'immer nicht'. ;p

Hm... eigentlich find ich das Kapitel ja wunderschön... nur... ach, Ende Februar ist es, es regnet in Strömen und du präsentierst uns die weiße Vorweihnacht...

Zur Geschichte. Ich weiß ehrlich gar nicht viel hierzu zu sagen und dabei hab ich schon so lange gewartet. Die Frauen und der Schmuck...
Und Ran, die keinen will. Selbst mit der Erklärung danach ist es komisch, was sie damit erreichen will.
Und vor allem ist es, wie immer sehr traurig. Komm, gib ihnen auch mal was zum lachen, Shelling...
Ach ja, Conan auf Heijis Schultern. Was gefällt ihm denn daran nun nicht? ;p

Eri is back. Der hätte man vielleicht auch mal etwas erzählen sollen, was? Ach, immer diese Randdetails, muss ja nicht jeder es gleich erfahren, wenn seine/ihre entführte Tochter wieder da ist...

Und dann kommt das Gespräch... das unter Umständen auch bei Gosho so verlaufen könnte.
Tja, sie kannte ihn aus der Kindheit, hatte ihn bestimmt auch gemocht, den Sohn ihrer Schulfreundin, wenn er nur nicht dauernd Ran in alle möglichen Abenteuer gezogen hätte...
Also, es hat mir richtig gut gefallen, dieses Gespräch, auch diese Art, von juristischer Vorgehensweise. Aber... sei ehrlich, hatte sie sich nicht schon, halbwegs zumindest, vorher entschieden?

Bis zum nächsten Kommi.
LG, Diracdet
Von: abgemeldet
2009-02-22T16:56:24+00:00 22.02.2009 17:56
Hayy =)

Oh ja, da kommt bei der schönen Beschreibung doch gleich wieder die Weihnachtszeit, ob negativ und positiv, wieder auf ^____^ Eine schöne Einleitung :)

Heiji hebt Conan hoch... *gg* Ein recht amüsanter Anblick, muss ich gestehen... auch wenn er wohl... wieder etwas melancholisches mit sich trägt, genau wie die Gedanken Heijis, als er sich hinkniet um Conan hochzuheben... Ich meine, das erinnert stark an die Situation mit der Brille... Heiji erkennt so nach und nach immer mehr, was seinem besten Freund eigentlich alles widerfahren ist... welches erbärmliche Schicksal im Moment auf seinen Schultern lastet... kein Wunder, dass Heiji versucht ihm da etwas von abzunehmen ;)

Der kleine Halt am Schmuckständchen... mal wieder mischt du hier Liebe mit Schmerz/Verzweiflung/Trauer (such dir was aus)
So sehr das Schmunzeln mir aufs Gesicht trat, als man Kazuha und Heiji betrachtete (ah sollte das Schmuckstück etwa an die Glücksbringer erinnern? Naja es klang so oder so einfach nur sehr hübsch und einladend x3... wie auch der Rest vom Schmuck :D), so sehr gefror es, wenn man Conan und Ran betrachtet. Vor allem, wenn man sieht, wie sehr sich die beiden noch benehmen.... mal wieder immer mit dem Wohlbefinden des jeweils anderen vorne...
Oh oh... das mit Azusa war nicht gut... so bekommt Ran doch nur noch mehr Schuldgefühle... >.<
Aber es ist klasse von dir, dass du sie mit eingefügt hast! Sie merkt schließlich auch einiges und kennt Conan...
Ihre Besorgnis und vielleicht sogar unbewusste Skepsis hast du sehr gut rübergebracht :)
Ebenso das eigentlich störrische Verhalten Conans...
Kein Wunder, dass er versucht das alles zu verdrängen... wer will schon mit solchen Erinnerungen leben? Aber er wird wohl noch schnell genug lernen, das Verdrängen nichts hilft... sie werden darüber sprechen müssen!

Eri und Kogoro sind wieder zusammen... endlich sollte man wohl sagen... aber du lässt uns ja keine Zeit aufzuatmen!...

Das Gespräch mit Eri und Conan war... gleichzeitig atemberaubend toll und herzzerreißend zugleich. Obwohl ich es eigentlich Leid bin diese elende Geschichte zu hören, so hast du sie hier noch einmal in einer anderen Form dargestellt! Ich meine, er spricht mit Eri (naja eigentlich mit allen) darüber... aber sie sieht die Körpersprache. Sieht, wie er sich quält. (Was du uns im Übrigen genial rübergebracht hast.)
Ich denke es ist eine wirklich klasse Idee, Eri einmal als Variante der ersten Zuhörerperson zu nehmen, da sie ja den Vergleich hat. Da sie weiß, wie er sich früher schon als Kind verhalten hat...
Ein schöner Übergang als Mutter, übrigens auch zu Yukiko! Man merkt da auch wieder sehr schön, was für eine Person Eri überhaupt ist. Sie selber hat eigentlich auch Angst um ihn, denkt aber sofort, wie es wohl für ihre Freundin hat sein müssen...
Ah übrigens, die Idee ihren Beruf als Metapher zu wählen ist wirklich toll! ^____^

Die verschiedenen Übergänge zu der Küche waren sehr gut eingeteilt. Man merkt praktisch die geballte Anspannung, die gesamte zerstörerische Last, die im Moment die Wohnung einhüllt...
Kein Wunder, dass Ran versucht das auszublenden. Nicht hören will, wie sich ihr Freund weiter quält...
Und deshalb auch wieder versucht zu überspielen, was sie gehört hat. Was alle gehört haben...

Der Abschluss an sich war dann wieder etwas lockerer ;)
Naja zum Teil *gg*
Die Anti- Kochkunst- AG, in die alle außer zwei Leute rein sollten :P

Alles in allem ein wirklich grandioses Kapitel! Schön geschrieben und sehr gute Aspekte mit eingeführt :)

Ich freue mich auf nächstes Mal, zudem ich ja auch wissen möchte, ob Heiji sich mit Shinichi noch aussprechen wird... auch wenn sie sich ähneln, so ganz ohne Worte geht’s ja wohl nicht! ;P

Bis zum nächsten Mal!

Liebe Grüße ♥
Shi

PS: manche sagen sie seien spät dran?! Hallo, ich bin für meine Verhältnisse früh :D *mit Fähnchen wedel* xD
Von:  Haineko
2009-02-22T14:44:34+00:00 22.02.2009 15:44
Vielleicht hätte es Eri in Erwägung ziehen sollen runter in die Detektei zu gehen... auch wenn das was Shinichi bisher erzählt hat noch recht harmlos war...
Die beiden haben sihc wirklich ein weißes und ruhges Weihnachtsfest verdient... warum nur beschleicht mich jetzt trotz allem der Verdacht, dass es nicht ganz so ruhig ablaufen wird?
In Sache mit Heiji und Conan in der Einkaufsstraße gefiel mir sehr gut... Conan möchte natürlich nicht als Kind behandelt werden und Heiji behandelt ihn auch nur ungern als solches...
Ich frag mich wie das Schmückstück aussieht, das Ran am besten gefallen hat... erfahren wir das noch?
LG Hainekoの
Von:  Kimikou
2009-02-21T17:57:07+00:00 21.02.2009 18:57
ich bin spät drann ><
entschuldige

so also ehm ja klasse Kapi...
wirklich, dieses Gespräch... wirklich gut gewurden^^
und joa... ruhig war es schon, wirklich...
und ja... ich hoffe auch das es noch weise Weihnachten werden ><
so wie sich des anhört....
*schluck*

nya ich lass mich da mal fein überraschen ^.^
freu mich schon aufs nächste Kapi^^

*knuddel*
Ran-chan
Von:  fahnm
2009-02-21T02:55:29+00:00 21.02.2009 03:55
Eri hat ihn ganz sch hart ran genommen.
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht.

mfg
fahnm
Von: abgemeldet
2009-02-20T12:34:28+00:00 20.02.2009 13:34
huhu...
wie gehts dir so?

Conan tut mir leid...das er das alles erzählen muss
an ran´s stelle hätte ich glaub ich dazwischen geschrien, dass er nich weiter erzählen soll

das kappi war klasse
wie immer^^

schreib schnell weiter
glg
nami
Von:  Ran_Angel
2009-02-20T08:42:12+00:00 20.02.2009 09:42
Hiii ^____^

Das Kapitel war wirklich schön ^-^
Da bin ich ja mal gespannt, was unsere beiden Mädchen zu Weihnachten geschenkt gekommen ^.^
Bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird xDD

Bis zum nächsten Kapi ^-^
*knuddel*

Liebe Grüße
deine Ran_Angel
Von:  Pheline
2009-02-19T21:21:59+00:00 19.02.2009 22:21
hach dieses Kapitel war echt schön ^-^
es war richtig entspannend, einfach mal zu lesen, dass nicht immer nur diese ernsthaftigkeit vorherrscht, sondern alle auch mal ausgelassen sein können wenn es ums fest der liebe geht :D
aber deine ankündigung macht einem ja schon angst o_o" aber ich lass mich einfach überraschen XD
Also bis zum nächsen Kappi ^_^
Pheli^^ Natürlich dein allergrößter Fan XD


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