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Dô iu yô na

Seto x Joey
von

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Therapiestunde

Mit einem zufriedenen Brummen lehnte sich der Blonde zurück und tätschelte sich den gut gefüllten Bauch. “Also ich mach mir jetzt noch einen Kakao.”

“Machst du mir bitte auch noch einen?” Mit seinem besten Hundeblick hielt Mokuba ihm seine leere Tasse hin.

“Natürlich Moki!” Joey nahm ihm die Tasse ab, wuschelte ihm kräftigt durchs Haar und stand auf. “Sonst noch jemand was zum trinken?” Grinsend schaute er zu Seto herüber. “Einen frisch gebrühten Kaffee vielleicht?”

“Hm.” Der Braunhaarige nickte, leerte seine Tasse und reichte sie dem Blonden. “Danke.”

“Keine Ursache!” Schon wuselte Joey durch die Küche und bereitete die Heißgetränke zu.

“Bist du mit deinen Geschäften in China eigentlich schon fertig oder musst du wieder zurück?” Mokuba knabbere an einer Brötchenhälfte herum und sah seinen Bruder neugierig an.

Seto, der seinem Hündchen bei den Handtieren beobachtete hatte, sah wie dieses bei Mokubas Frage in seiner Bewegung inne gehalten hatte und es tunlichst vermied in Richtung Tisch zu blicken.

“Ich muss noch mal zurück. So für ein, zwei Tage.” Antwortete Seto auf die Frage seines Bruders, ließ aber den Blonden noch immer nicht aus den Augen. Er wusste dass die bis eben noch so fröhliche und ausgelassene Stimmung jetzt schnell ins Gegenteil umschlagen konnte. Zumindest bei Joey.

“Schade.” Mokuba knabberte noch immer an den Brötchen herum.

Joey setzte sich wieder in Bewegung. Er füllte die drei Tassen und brachte sie zurück zu Tisch. Wortlos reichte er Mokuba seinen Kakao. Wobei ihm dieser die Tasse regelrecht aus der Hand riss und sich auch gleich über deren leckeren Inhalt hermachte.

Auch Seto bekam seinen Kaffee gereicht und nahm diesen dankend in Empfang.

Joey setzte sich wieder auf seinen Teil der Essecke. Er zog die Beine an und stütze sich mit den Schienbeinen an der Tischkante ab. Seine heiße Tasse hatte er mit beiden Händen eng umschlossen und pustete über deren heiß dampfenden Inhalt.

“Au, is das heiß!” Mokuba streckte die Tasse etwas von sich und rieb sich die leicht verbrannten Lippen. “Wann musst du denn wieder los?” sich noch immer um seine geschundenen Lippen kümmernd schaute er fragend zu Seto herüber.

Auch Joeys braune Augen schielten durch die blonden Ponysträhnen zu dem Braunhaarigen herüber, trafen dort auf warmes Blau und schauten schnell wieder auf seine Tasse.

“Das kann ich dir noch nicht so genau sagen, Mokuba.” Wandte Seto sich nun seinem Bruder zu. “Aber ich denke mal dass ich spätestens gegen Mittag los muss.”

“Okay.” Erneut nippte der Schwarzhaarige an seiner Tasse. “Hmmmm. Joey dein Kakao ist wie immer weltklasse!” Brummte er kurz darauf genüsslich.

“Danke.” Nuschelte der Blonde leise und nippe ebenfalls an seiner Tasse.

Eine leise Melodie ertönte und Mokuba sprang sofort auf. “Tschuldigung, is bestimmt Akio!” Rief er noch schnell, stürmte er aus der Küche und machte sich auf die Suche nach seinem Handy.

Seto schaute seinem kleinen Bruder kurz hinterher wand sich dann aber wieder dem Blondschopf zu. “Wann kommt Dr. Kinomoto?”

Joey hatte seinen Augen noch immer auf die dunkelbraune Flüssigkeit gerichtete. “So gegen Elf.” Nuschelte er leise in seine Tasse und nippte an ihr. “Warum fragst du?” Wieder hob er seinen Kopf nicht an, sondern schielte lediglich durch seine Ponysträhnen zu dem Braunhaarigen herüber.

“Hm.” Seto stellte seine Tasse auf dem Tisch ab. “Ich überlege ob ich mit meiner Abreise nicht warten sollte bis ihr euer Gespräch beendet habt.”

“Ach so.” Joey schaute wieder in seine, nun leere Tasse. Seufzend erhob er sich und stellte seine Tasse in die Spüle. “Musst aber nicht extra deswegen hier bleiben.”

“Deswegen wollte ich ja mit dir darüber sprechen, Joey.” Auch Seto erhob sich und schritt zur Spüle herüber. “Ich wollte wissen was dir lieber wäre.” Auch er stellte seine Tasse im Becken ab und füllte dieses mit warmem Wasser.

“Ich …” Joey ließ den Kopf hängen und schaute auf die unruhige Oberfläche. “Am liebsten wär´s mir wenn alles wieder so ist wie es zwei Tage nach meinem Geburtstag war. Nur du und ich.” Zu Ende hin wurde er immer leiser. “Und ich hätte … keine Angst vor … vor … deinen Berührungen.”

Der Braunhaarige stellte das Wasser wieder ab “Das wünsche ich mir auch Joey.” Wieder einmal musste er sich sehr beherrschen um sein trauriges Hündchen nicht einfach in den Arm zunehmen. Satt dessen lächelte er ihn liebevoll an. “Und so wird es auch wieder sein. Du und ich, und keine Angst mehr!”

“Meinst du wirklich?” Joey schaute ihn mit leicht tränennassen Augen an und schniefte leise.

“Ja! Ich bin fest überzeugt davon dass du es schaffst. Du musst nur etwas mehr Geduld mit dir haben und nichts erzwingen wollen. Dr. Kinomoto ist die Beste ihres Fachs. Bei ihr bist du in den besten Händen, Joey.” Aufmunternd lächelte der Braunhaarigen ihn an.

“Hm.” Joey schaute wieder auf das Wasser in der Spüle. “O … okay.”

Als Seto die eiligen Schritte seines Bruders hörte schnappte er sich schnell ein Geschirrtuch und hielt es dem Blonden hin. “Hier. Nicht das ich wieder geschimpft kriege weil ich dich wieder um weinen gebracht habe.” Zwinkerte er ihm noch zu, bevor auch schon die Tür zur Küche aufflog und Mokuba im Raum erschien.

“Seto? Geht das klar wenn ich mit Akio in den Zoo geh?” Mit großen Kinderaugen schaute er seinen Bruder an.

“Akio?” Nachdenklich rieb Seto sich das Kinn. “War der gestern nicht noch … wie nanntest du das doch gleich? Ach ja, `voll doof´? Also ich weiß nicht ob ich solchen Umgang dulden kann, Mokuba! Immer hin bist du ein Kaiba und da musst du schon etwas auf dein Umfeld achten.” Mit ernster Mine schaute er auf seinen kleinen Bruder herab.

“Sooooo doof is er doch eigentlich gar nicht! Bitte Seto!” Hilfe suchend schaute er auch kurz zu Joey herüber. Doch dieser hielt sich nur ein Geschirrtuch vors Gesicht und schien sich nur schwer das Lachen verkneifen zu können.

Da dieser also ausfiel legte Mokuba seinen besten Hundeblick auf. “Robbenbabys, Seto! Robbenbabys!”

“Is ja gut. Mach dass du weg kommst!” Lachte der Braunhaarige. “Aber der doofe Akio kommt mir nicht mehr so schnell ins Haus. Verstanden?” Setzte er noch hinterher. Immerhin hatte dieser bei seinem letzten Besuch genug angerichtete.

Mokuba, der bei den ersten Worten schon fast aus der Küche draußen war, lugte noch mal um den Türrahmen und grinste seinen großen Bruder breit an. “Geht klar, Onii-chan!” Schon war der Schwarzhaarige aus der Villa verschwunden.

“Meine Güte, kannst du fies sein.” Joey legte das Geschirrtuch beiseite, holte tief Luft und versuchte ein erneutes Kichern zu unterdrücken.

“Ich?” Seto legte sich die Hand auf die Brust und schaute den Blonden schockiert an. “Ich bin doch die Liebenswürdigkeit in Person!” Grinste er und schnappte sich den Spülschwamm. “Ich spül und du trocknest ab!”

“Na wie könnte ich einen solch liebenswürdigen Aufforderung nicht nachkommen!” Entgegnete Joey leise lachend und schnappte sich das restliche Geschirr von Tisch.
 

“Soll ich nicht doch lieber warten?” Seto drehte sich an der Tür nochmals um.

“Musst du nicht. Dr. Kinomoto kommt bestimmt gleich und wenn wir fertig sind kuschel ich mich auf die Couch und ruh mich noch etwas aus bevor Duke hier einfällt.” Entgegnete ihm Joey mit fester Stimme. Sie hatte sich kurz nach dem Abwasch darauf geeinigt das Seto vor seiner Therapiestunde abreisen würde und Joey war es wirklich lieber so. Nach der Therapie war er meistens einige Stunden zu nichts zu gebrauchen und heute würde das wahrscheinlich noch etwas heftiger ausfallen. Doch davon musste sein Drache nichts wissen, machte dieser sich doch schon so genug Sorgen um ihn.

“Na, dann mach ich mich jetzt mal auf den Weg. Las dich nicht zuviel von den beiden Plagegeistern ärgern!” Seto schritt hinaus in den einen warmen Frühlingstag.

“Keine Sorge. Mokuba tobt sich heute ja mit Akio aus. Duke kommt bestimme ziemlich spät und dementsprechend müde zurück. Also hab ich wahrscheinlich noch ne ziemlich ruhige Zeit. Und die zwei, drei Tage bist du hier wieder für Zucht und Ordnung sorgst werde ich auch noch meistern.” Zwinkernd Joey und begleitete den Braunhaarigen noch zur Limousine.

“Na das will ich doch hoffen!” Lachte Seto leise, drehte sich vor der geöffneten Wagentür zu dem Blonden um und lächelte ihn liebevoll an. “Pas gut auf dich auf, Hündchen!”

“Mach ich! Und du passt gut auf dich auf, Drache!” Joey erwiderte das Lächeln. “Und bring mir was schönes mit!” Setzte er noch schnell hinterher ehe der Braunhaarige die Tür schließen konnte.

“Aber nur wenn du brav bist!” Lachte der Blauäugige, schloss die Tür und ließ das Fenster herunter. “Bis bald, Joey!” Langsam setzte sich der dunkle Wagen in Bewegung.

“Bis bald!” Rief der Blonde ihm noch zu und winkte der Limousine so lange hinterher bis sie außer Sicht war.
 

“Bitteschön.” Vorsichtig stellte Joey die dampfende Tasse Tee vor seiner Therapeutin auf den niedrigen Couchtisch.

“Danke, Joey.” Dr. Kinomoto lächelte den Blonden an, ergriff die Tasse und nippte an ihr. Beobachtete ihren Patienten jedoch unauffällig dabei wie dieser sich in den Sessel kuschelte und seine Tasse eng umgriffen hielt. Schon als Joey sie eingelassen hat, hatte sie bemerkt das dieser sich heute etwas nervöser verhielt als bei den anderen Sitzungen der vergangen Tage. Und auch jetzt vermied dieser jeden unnötigen Augenkontakt.

Sie wartete noch einige Minuten bis sie ihre Tasse wieder auf den Couchtisch abstellte und ihren Patienten ansah. “Was bedrückt dich, Joey?”

Der Blonde schluckte und schielte die Frau durch seinen Pony an. “Ich … “ Er senkte seinen Blick wieder auf den Inhalt der Tasse, brachte diesen mit leichten Bewegungen zu schwingen und folgte mit den Augen den kleinen Wellen zum Tassenrand. Mit einem leisen Seufzer schloss er sie und atmete tief durch.

Er hatte sich doch fest vorgenommen mit Dr. Kinomoto darüber zusprechen. Doch warum fiel es ihm plötzlich so schwer? Viel schlimmer konnte es doch sowieso nicht mehr komme, oder?

Nachdem er die Luft wieder aus seinen Lungen entlassen hatte stellte er die Tasse ebenfalls auf dem Tisch ab und schaute der Frau in die Augen. “Ich will endlich herausfinden warum ich ausgerechnet vor Seto solche Angst habe!”

Überrascht schaute ihn seine Therapeutin an. Doch nur Sekunden später wich dieser Ausdruck einem wohlwollenden Lächeln. “Und ich werde dir gerne dabei helfen!”

Joey war froh die Worte endlich ausgesprochen zu haben. Vielleicht war das wirklich der erste Schritt zur Besserung. Und als er das erleichterte Gesicht der Frau sah, war er sich sicher dass es ab jetzt bestimmt nur noch besser werden würde. Vielleicht hatte Seto ja wirklich Recht gehabt und sie beide konnte bald schon wieder völlig ungezwungen mit einander umgehen. So wie früher.

“Okay. Möchtest du mir heute vielleicht erzählen was damals noch passiert ist?” Dr. Kinomoto hatte ihre Frage absichtlich so gestellt. Sie wollte Joey die Wahl lassen ob er nur vom den Angriff Tristans oder noch etwas anderes, etwas sehr entscheidendes erzählen wollte. Denn es musste noch etwas geschehen sein. Etwas was mit Seto Kaiba zu tun gehabt haben musste. Denn ihr blonder Patient übertrug seine Angst nicht umsonst ausschließlich auf den Braunhaarigen.

“Ähm … “ Joey wollte schon, aber irgendwie wollten ihm die Worte nicht so recht über die Lippen kommen.

“Wie wäre es wenn du dich einfach zurück lehnst, die Augen schließt und mir erzählst an was du dich erinnerst?” Half ihm Frau Kinomoto.

“Hm.” Joey folgte ihrem Rat. Er zog die Beine an, kuschelte sich in seine Lieblingsdecke und schloss die Augen. Vor seinem inneren Auge zogen die Geschehnisse jener Tage vorbei und er überlegte wie er das Erlebte in Worte fassen sollte.

Dr. Kinomoto nahm ihre Tasse erneut vom Tisch, lehnte sich ebenfalls zurück und ließ dem Blonden Zeit. Sie wusste dass es für einige ihrer Patienten schwer war ihre Gefühle zu erklären. Und Joey bildete hierbei keine Ausnahme. Geduldig saß sie da, nippte an ihrer Tasse und wartete bis er bereit war.

Es dauerte noch einige Minuten ehe der Blonde zögerlich zu erzählen begann. “Ich hatte mich gerade von Seto getrennt … warum hab ich ihnen schon erzählt, oder?” Fragend schaute er zur Therapeutin herüber und erntete auf seine Frage ein Nicken. Er schloss seine Augen wieder und setze seine Erzählung fort. “Okay. Also, ich hatte den Schulhof also gerade betreten schon hatte ich Bakura an der Backe. Nicht das ich nicht leiden könnte, oder so. Aber ich wollt einfach nur meine Ruhe. Und so hab ich ihn mit einer recht kurzen Fassung der Geschehnisse abgefertigt und wollt auf schnellsten Weg in meine Klasse … ich wollt doch einfach nur meine Ruhe haben.” Seufzte der Joey leise und hatte nun doch ein ziemlich schlechtes Gewissen seinen Kumpel einfach so stehen gelassen zu haben. “Ich ging also rein und wollt gerade die Treppe hoch … als mir Seto entgegen kam. Ich war wie erstarrt als ich ihn sah. Er sah so … so verletzt und auch so … so unglaublich wütend aus. Und trotz allem war er so voller Stolz, so wie er dort die Stufen der Treppe runter schritt. Ich fühlte mich plötzlich klein, unbedeutend und seiner nicht würdig. Ich meine, nicht das ich mich vorher großartig anders gefühlt hätte… “ Joey grinste schief. “… aber in diesem Moment wurde mir schlagartig klar das ich es war der diesen großartigen Mann so sehr verletzt hatte. Und auch wenn ich meinen Entschluss zu dem Moment nicht wirklich bereut habe, so wollte ich ihm doch irgendwie erklären warum ich es getan habe. Aber die Wahrheit wollt ich ihm auch nicht sagen.” Er seufzte leise, öffnete die Augen und schaute auf seine Hände. Wie sollte er nur erklären was ihm damals alles durch den Kopf ging. Nur langsam schloss er wieder seine Augen und schwor das Bild vom wütenden Seto Kaiba herauf.

“Er … seine Augen … sie waren so … kalt … so voller Hass … ich sah wie sehr er mich hasste … hasste und verachtete. Aber ich liebte ihn doch noch immer so sehr.” Der Blonde schluckte schwer. “Und sein Stimme. Sie war so kalt wie ich sie noch nie in meinen Leben gehört habe.” Joey vergrub sein Gesicht in seine Hände.

“ Wie hast du dich damals gefühlt?” Fragte ihn Frau Kinomoto leise und machte sich einige Notizen. Ließ ihn jedoch kein Augenblick aus den Augen.

“Es tat weh.” Nuschelte er in seine Hände. “Sehr, sogar.” Joey nahm seine Hände vom Gesicht, fuhr sich mit diesen durchs Haar und schaute zur Decke. “Die Schläge meines Vaters taten weh … aber Setos Worte und sein Blick taten viel mehr weh als es mein Vater je geschafft hatte. Ich … es war als ob jemand mir mein Herz rausgerissen und in kleine Stücke gerissen hätte. Ich fühlte mich so leer. Als ob ich in genau diesen Augenblick gestorben wäre.“ Der Blonde schloss wieder die Augen. “Jedes mal wenn Tristan zugeschlagen oder mich getreten hat, sah ich Setos hasserfüllte Augen vor mir. Es war fast so, als ob Tristan das tat was Seto mit seinem Blick ausgedrückt hatte.” Joey schluckte. “Anfangs hörte ich seine Beschimpfungen noch, doch dann verschwand seine Stimme irgendwann und ich sah nur nach die eisigen Augen Setos vor mit und spürte die Schmerzen und …” Joey stoppte und sah Dr. Kinomoto erschrocken an. “Für mich war es nicht mehr Tristan der mich trat oder schlug … es … war … Seto.”

“Und aus diesen Grund hast du Angst vor seine Berührungen.” Folgerte Frau Kinomoto aus Joeys Erzählungen. “Dein Unterbewusstsein hat den körperlichen Schmerz den Tristan dir zugefügt hat mit den seelischen Schmerz von der Begegnung mit Seto verbunden.”

Joey schaute sie mit großen Augen an und nur langsam drangen ihre Worte zu ihm durch. “Aber … Seto hat mich doch nie weh getan.” Nuschelte er leise, mehr zu sich selbst als zu seiner Therapeutin.

“Das mag ja sein, aber leider sieht dein Unterbewusstsein das momentan etwas anders.” Dr. Kinomoto bedachte ihren Patienten mit einem mitfühlenden Blick. “In solch extremen Situationen, wie du sie leider erleben musstest tendiert dein Unterbewusstsein dazu dich vor Gefahren zu beschützen. Welcher Art sie auch immer seien mögen. Scheinbar macht es da leider keinen großen Unterschied zwischen physischen oder psychischen Schmerz.”

Abermals schluckte der Blonde, ließ den Kopf hängen und sah betrübt auf den Deckensaum zwischen seinen fingern. “Und … was machen … wir jetzt?”

“Ich schlag vor das du dich jetzt erstmal hinlegst und ich werde mich wieder in meine Praxis begeben. Wenn du erlaubst würde ich gerne mit einigen Kollegen über dein Problem reden. Natürlich werde ich keine Namen nenne, aber um ehrlich zu sein, ich würde mir gerne noch ein par andere Meinungen einholen ehe ich dir eine Therapie vorschlage. Ist das okay für dich?” Fragend schaute sie den zusammen gekauerten Blondschopf an.

“O … okay.” Kam es leise vom Sessel. Joey war im Moment so ziemlich alles recht.

“Gut. Dann werde ich mich jetzt von dir verabschieden.” Dr. Kinomoto steckte ihren Block zurück in die Tasche und erhob sich. “Wenn es dir passt könnte ihr Übermorgen um dieselbe Zeit wieder vorbei kommen.”

“Hm.” Joey schälte sich aus seiner Decke und stand ebenfalls auf. “Geht klar.” Mit müden Schritten begleitete er die Frau zur Tür und verabschiedete sich. Erleichtert atmete er auf als das schwere Holz der Eingangstür wieder ins Schloss fiel. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte mit Dr. Kinomoto über alles gesprochen und konnte nun nur noch hoffen dass diese eine Lösung für sein Problem finden würde.

Ziemlich ausgelaugt und müde schleppte er sich die Treppe hoch und steuerte sofort Setos Schlafzimmer an.

Mit einem zufriedenen Lächeln kuschelte er sich in die große Bettdecke und vergrub seine Nase im Kopfkissen des Drachen.

Bald.

Bald würde alles wieder so seien wie früher.

So, wie es seinen sollte.

Mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen schlummerte das Hündchen, noch immer tief in Setos Kopfkissen gekuschelt ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Sky2
2010-03-25T22:00:12+00:00 25.03.2010 23:00
ein wirklich tolles kapi!!
jetzt ist endlich klar warum joey solche angst vor setos berührungen hat!
ich meine ich hab mir schon gedacht, dass es irgendwas mit ihrem zusammentreffen zu tun hat, aber jetzt weiß ich auch was!
echt gut erklärt!!
ich hoffe nur joey kriegt das wieder hin und die beiden können wieder kuscheln!!
^^
aber was wird seto wohl sagen, wenn er erfährt warum joey angst vor ihm hat?
hmm....

bin schon sehr gespannt auf das nächste kapi!
also man liest sich
lg sky
Von:  TyKa
2010-03-25T15:31:34+00:00 25.03.2010 16:31
uh was für ein tolles kapitel
ich weiß nicht wo ich anfangen soll
weil es von anfang an wieder total toll war
ich beneid jeden darum der so toll schreiben kann
; _ ;
und ich bin froh dass es jemanden gibt
der es dann auch in so einer super-tollen FF umsetzt

das kapitel an sich war traurig, durch die erzählungen joey´s
die nicht nur ihn schmerzen sondern auch seto, doch er ist ja nicht mehr der kalte drache von früher
sondern lieb und fürsorglich
und ich denke auch dass das joey mit sicherheit helfen wird
^^
wie auch ihm, seto, selbst ^^

weiter so
^^
lg
TyKa ^^
Von:  Elora_
2010-03-25T13:27:35+00:00 25.03.2010 14:27
meiner meinung war dieser satz am besten: robbenbabys seto robenbabys. das war zu süss und typisch mokuba.

das mit dem unterbewusstsein fand ich sehr gut erklärt und es würde auch erklären warum joey so eine angst vor seto hat. hoffentlich kann die ärztin joey auch wirklich helfen.
Von:  jesdom
2010-03-25T00:39:14+00:00 25.03.2010 01:39
So bin endlich wieder Daheim und konnte die letzten Kapitel von dir lesen.
Ich muss dir echt ein dickes Lob aussprechen, du kannst so toll schreiben,es macht unheimlich viel Spaß deine Geschichten zu lesen!!!Ich hoffe ja das Joey und Seto bald wieder zueinander finden,tun mir richtig leid die Zwei...lass sie bitte net mehr allzulange leiden möchte wieder sehen (Kopfkino) wie sie sich in den Arm nehmen usw...
Ich freu mich riesig aufs nächste Kapi, schreib bitte schnell weiter

lg Jesdom
Von:  Favole
2010-03-24T21:30:33+00:00 24.03.2010 22:30
freue mich auf das nächste lkapitel
wieder einmal super geschrieben!
^-^

LG
Von:  SMC_Smoker
2010-03-24T21:30:26+00:00 24.03.2010 22:30
oh jeh...
armes hündchen!
aber es ist sehr gut dass er mit dem doktor darüber gesprochen hat.
es tut immer gut, so etwas los zu werden, allein deshalb hat es sich gelohnt.
und ich denke udn glaube ganz fest daran, dass es von jetzt an besser wird.
*joey in arm nehm*

armer seto... wenn der wüsste weshalb joey solche angst hat, er würd so ein shlechtes gewissen haben!
ich freu mich sehr auf das nächste kapi und auf lee, raulo und akira<3
(also falls sie vorkommen;))

bis denne <3
lg wibi
Von:  Statjana
2010-03-24T18:39:20+00:00 24.03.2010 19:39
armes Hündchen *shnif* sehr traurig, ich hoffe das er irgendwann schafft es zu überwinden..und das sie beide bald wieder glücklich zusammen sind, es ist schwer die beiden so leiden zu sehen...ich hoffe es wird bald besser =)

wie imemr spannen, freue mich auf weiter^^
Von:  helenar
2010-03-24T18:16:02+00:00 24.03.2010 19:16
Es heißt "mit seeligen Lächeln" und nicht " mit seelischen Lächeln" am Ende des Kapitels.
Das ist aber auch schon die schärfste Kritik die ich dir geben kann. Ansonsten kann ich nur sagen: Danke für dieses schöne Kapitel. Ehrlich gesagt hatte ich etwas Angst, dass die Tristanepisode ein riesiges Ausmaß annimmt. Versteh´ mich bitte nicht falsch, ich bin sehr dafür, dass Tristan bestraft wird, aber eigentlich interessiert er mich zu wenig um für ein Tristankapitel auf Joey verzichten zu müssen ;-).

Ich liebe es einfach, wie du Joey beschreibst und bin daher jedes Mal gespannt, wie es mit ihm und Seto weiter geht. Gerade in diesem Kapitel hast du mich wieder voll überzeugt, da die Erklärung für Joeys Angst vor Seto so simpel ist, dass sie nachvollziehbar wird ohne aufgesetzt oder aufgebauscht zu wirken. Du übertreibst nicht und das finde ich gut. Bitte weiter so! :-)

Liebe Grüße,
Helena
Von:  Fischi-san
2010-03-24T17:54:12+00:00 24.03.2010 18:54
Verdammtes Unterbewusstsein! *kleines Voodookissen näh, wo Unterbewusstsein draufsteht, und immer wieder reinpieks*
Armer Joey! Q__Q Ich hoffe er erholt sich schnell wieder. Immerhin ist der Schmerz, den er durch diese innere Angst ertragen muss, auch nicht hilfreich! *kleines Joey-Plüsch knuddel* Aber ja nicht nur er, sondern auch Seto! Oh man oh man.... *unruhig auf und ab tiger* ICh will wissen wie's weiter geht! *mehr aufs nächste Kappi freu als auf Feris*
LG
Aki
Von:  Shanti
2010-03-24T15:48:08+00:00 24.03.2010 16:48
hihi

oha armer joey der tut mir total leid. ich findes es voll süß wie sich seto um joey kümmert. ich hoffe tristan bekommt nocj so richtig sein fett weg !
büdde schreib ganz schnell weiter xD.
bis dann^^

lg
shanti


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