Zum Inhalt der Seite

Es gibt kein gutes Ende

denn es endet nie
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

An vergangenes denken

Die Nacht zeigte sich von ihrer grausamsten Seite. Kalt, feucht und vor allem finster, ohne den geringsten Ausblick auf die sonnst so wunderschönen Sterne, oder den silbernen Mond.

Genervt über diesen Zustand, zog Luan sich seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht, um dem Nieselregen etwas zu entkommen, trieb sein Pferd grob an, so das es vom gemütlichen Trott aufschreckte und sich bequemte etwas schneller zu laufen. Doch Trotzdem entwich Luan ein böswilliger Fluch über das Tier.

„Dummer Gaul...hät ich dich doch beim Schlachter gelassen...“ fauchte er im Flüsterton, was der alte Rappe nur mit einen fast schon gutmütigen wiehern kommentierte. Kurz musterte der Mann, der um die 20 war, das alte Tier mit seinen saphirblauen Augen, bevor ihm ein resigniertes, doch auch freundliches Lächeln über die Lippen kam und er die Schindmähre sachte am Hals tätschelte.

„Ist nicht mehr weit...“ sagte er monoton als würde das Pferd ihn wirklich verstehen und lenkte den Rappen nun in nördliche Richtung, wo man in der Ferne schon einige tanzende Lichter wahrnehmen konnte.

Zwar war es eisig und die Nässe kroch ihm allmählich durch den Stoff, bis auf die Haut, doch den Geruch, den solche Nächte mit sich brachten, berauschten ihn immer wieder. Es roch nach Frühling. Das Gras der Steppe war noch nieder und an einigen Stellen war der weiße Schnee noch nicht gänzlich weg getaut, weshalb dieser das wenige Licht wunderbar reflektierte. Alles wirkte noch so unverbraucht und frisch zu dieser Jahreszeit, gerade in der Nacht -in der er meistens reiste- fiel ihm das auf. Luan war auch aufgefallen, dass der Frühling nicht nur hier in Hyrule so eine Wirkung auf ihn hatte, sondern überall wo er bereits zu dieser Jahreszeit gewesen war.

Abgelenkt von den Gedanken, die ihn zurück zu vergangenen Abenteuern brachten, bemerkte er erst, das sie angekommen waren als das Pferd von selbst stehen blieb. Dadurch aufschreckend wanderte Luans Blick von rechts nach links.

Er war endlich angekommen. Drei Tage hatte er gebraucht um die LonLon Farm zu erreichen und jetzt da er hier war, konnte er es kaum fassen wie lange er nicht mehr hier gewesen war. Es kam ihm höchstens wie ein Monat vor, dabei waren es sicherlich zwei Jahre gewesen.

Als Luan schwungvoll ab stieg, wieherte das alte Pferd und wenn man Phantasie hatte, hörte es sich beinahe so an als würde das Tier vor Erleichterung wiehern.

Luan band den alten Rappen nirgends fest, denn er war der Überzeugung, das dieses Tier ohnehin stehen bleiben würde und freiwillig keinen Schritt tat.
 

Mit einer schnellen und routiniert wirkenden Bewegung hatte er die Satteltasche vom Rücken des Pferdes gelöst, warf sie sich lässig über die rechte Schulter und wand sich dann zum Wohnhaus. Außerhalb waren einige Laternen entzündet, doch das Haus war innen finster. Kein Wunder um diese Uhrzeit. Vorsichtig schaute Luan gen Himmel, wobei feine Tropfen auf sein Gesicht rieselten. Inzwischen war er klatschnass und die Kleidung war weder Schutz vor Kälte, noch vor Nässe. Durch eben diese Dinge, sowie Müdigkeit beflügelt klopfte er zaghaft an der Haustür. Nichts.

Anstandshalber wartete er einen Augenblick, bevor er mit mehr Kraft gegen das stabile Holz klopfte, doch scheinbar wurde er erneut nicht gehört. Luan ging einige Schritte rückwärts, betrachtete das Gebäude, in dem er schon unzählige male genächtigt, sowie gespeist hatte.

Das ihm keiner aufmachte ärgerte ihn nicht wirklich, denn immerhin wusste er das Talon einen gesegneten, tiefen Schlaf hatte, den man nur sehr schwer zu nichte machen konnte und wenn Malon nur etwas nach ihm geraten war, war das auch bei ihr der Fall. Mit einen breiten Grinsen, ließ er endgültig von der Tür und somit vom Haus ab und ging zu den Ställen, in die er ungehindert eintreten konnte. Auch hier brannte noch Licht, doch dachte Luan sich nichts dabei und schlug, nachdem er im trockenen war als aller erstes die Kapuze zurück, unter der eine zerzauste, blonde Mähne zum Vorschein kam, die schlampig, mithilfe eines Pferdeschwanzes im Zaun gehalten wurde. Man merkte das Luan schon lange unterwegs gewesen war, denn der Umhang, den er nun achtlos auf den Boden fallen ließ, stand vor Dreck und die Kleidung darunter wirkte nicht viel besser. Die eigentlich schwarzen Stiefel, waren vom Schlamm braun gefärbt, sogar die schwarze Leinenhose hatte noch einige Schlammspritzer aufzuweisen. Das einzige was noch annehmbar aussah, war die schlichte, braune Weste, unter der er ein einfaches Leinenhemd mit Stehkragen trug. Doch war diese beim näheren betrachten auch bereits eher abgetragen.

Luan setze sich auf einen Heuballen und zog sich die Stiefel aus, danach die Weste und das Hemd. Es war alles durchnässt, weshalb es sinniger war das feuchte Zeug auszuziehen und sich dann im Stroh warm zu halten. Mit gemächlicher Ruhe legte er seine Sachen auf das trockene Stroh, raffte sich dann wieder auf und wollte gerade seine Hose ausziehen als ihn ein Geräusch aufhorchen ließ. Ohne Hektik warf Luan einen kontrollierenden Blick in alle Richtungen, bis er zum Schluss kam, das es wohl die Pferde gewesen waren, die nur ein paar Meter weiter in ihren Boxen standen.

Unerwartet pfiff ein garstig kalter Wind in den Stall und Luan zuckte aufgrund der schneidenden Kälte zusammen. Durch die unangenehme Naturgewalt unterbrochen, beschloss er sich doch eine provisorische Decke zu suchen, da Stroh allein diese Kälte nicht abhalten würde. Luan ging in den hinteren Teil des Stalls, suchte dort nach einfachen Pferdedecken, die unter den Sattel gelegt wurden, doch anstatt Decken, fand er etwas anderes.
 

„Malon?!“ entwich es ihm mit halblauter Stimme und betrachtete das hübsche, rothaarige Mädchen, das neben einer der Pferdeboxen im Heu eingeschlafen war und so unglaublich unschuldig und rein wirkte, als wäre sie gerade aus dem Himmel gefallen. Mit einen verzaubert wirkenden Lächeln, ging Luan langsam auf sie zu und kniete sich neben sie.

„Malon?“ hauchte er vorsichtig und berührte sie sachte an der Schulter, damit sie aufwachte. Doch vergeblich. Noch einmal versuchte er es, diesmal etwas fester und er sagte ihren Namen etwas lauter. „MA~LON?“ Nichts...

Kein Zweifel. Sie war Talons Tochter.

Nun beugte er sich leicht über sie und rüttelte an beiden Schultern, während sein Kopf nun direkt über ihren war. Luan sah wie Malon leicht zuckte und sich ihre Lippen leicht bewegten, doch erst als sie verschlafen blinzelte, grinste Luan sie an, um sie zu begrüßen. Allerdings kam er gar nicht dazu etwas zu sagen. Malons Arme hatten sich um seinen Hals geschlungen und ihre vollen, schön geformten Lippen versiegelten die seinen mit einen -für Luan- total überraschenden Kuss.

Luan griff nach ihren Unterarmen, die um seinen Hals gelegt waren und versuchte sie behutsam zu lösen. Aber half das nur geringfügig, denn als er sich etwas aufrichtete, folgte Malon in der Bewegung und sorgte dafür das Luan auf seinen Rücken im Heu landete. Im gleichen Moment hatte sich ihr Kuss gelöst und Luan atmete mit hochroten Kopf ein. „Malon!?“ stieß er verwundert aus als sie nun reglos auf seinen Körper lag und vollkommen ruhig wirkte. „Malon?“ fragte er nun verwirrt und schaute sie genau an.

„Die schläft ja!“ dachte Luan sich entsetzt und sah wieder in das engelsgleiche Gesicht, das kein Wässerchen trüben konnte. Total Fassungslos versuchte Luan sie sachte etwas von ihm runter zuschieben, denn zum einen wollte er nicht wissen was geschah, wenn sie wirklich aufwachte, zum anderen lag sie gerade sehr ungünstig auf ihn, so das er für nichts garantieren konnte.

Wieder kam Bewegung in die Szene, als Malon sich erneut rührte und dabei in verschlafenen Ton murmelte. „Oh Link...“

Luan lief erneut rot an und diesmal war alle Vorsicht gegenüber Malon vergessen. Mit einer ruckartigen Bewegung hievte er sie von sich runter und setze sich auf.

Diesen Namen hatte er schon lange nicht mehr gehört und eigentlich wollte er ihn nie wieder hören. Starr starrte er nun auf die Gegenüberliegende Seite des Stalls und nahm nur flüchtig wahr, das Malon nun wirklich aufwachte.

„Li...LUAN!?“ rief sie ernsthaft überrascht. Erst als Luan seinen Blick wieder zu ihr zurück wandern ließ bemerkte er den dazu passenden Gesichtsausdruck. „Bei den Göttinnen! Was machst du denn hier?“ fragte sie aufgebracht, aber auch überaus besorgt. Das sie gerade über ihn hergefallen war, war wohl wirklich nur in ihren Traum abgelaufen und an ihren geröteten Gesicht und der plötzlich verlegenen Haltung konnte Luan erkennen, dass das vorhin nicht wirklich beabsichtigt war.

Luan atmete einmal tief durch, stand dann auf und warf seinen Blick auf Malon, die immer noch auf dem Boden saß. „Ich...ich habe euch alle sehr vermisst... Ich habe Hyrule vermisst...“ erklärte er sich, doch scheinbar reichte das Malon nicht aus. Sie wirkte sogar überaus unzufrieden mit dieser Antwort.

„Bist du denn Wahnsinnig, Luan? Wenn dich die falschen Leute in Hyrule sehen, dann kann dir sonnst was passieren!“ donnerte sie los und war sogleich auf den Beinen. Ihr sonnst so liebenswertes Gesicht verzog sich wütend, dennoch erkannte Luan die Sorge darin erneut und lächelte sie mild an. „Das weiß ich doch...“

Nun blickte Malon ihn irritiert an als hätte man ihr gerade die Grundlage zum schimpfen genommen, nochmals wandelten sich ihre Gesichtszuge und diesmal war sie kurz vorm heulen. Luan schüttelte verzweifelt mit den Kopf und winkte ab als würden diese Gesten verhindern, das Malon Tränen vergoss. Weit gefehlt. Einen Augenblick später war Malon ihm erneut um den Hals gefallen, diesmal allerdings nicht um ihn überraschend zu Küssen, sondern um schlagartig los zu schluchzen.

„Ich hab dich ja so vermiissst!!“ presste Malon zwischen den Schluchzern hervor und Luan legte zögerlich seine Arme um sie, um sie etwas zu beruhigen.

Oh ja, er hatte sie auch vermisst, aber nicht nur Malon, sondern jeden seiner Lieben hier in Hyrule.
 

In Gedanken und mit den schluchzen von Malon im Ohr verfluchte er das, was damals geschehen war. Er verfluchte sich selbst für seine damalige Dummheit und verfluchte die Verbannung, die ihn gezwungen hatte vor über zwei Jahren seine geliebte Heimat zu verlassen.

Aber wen er am meisten verfluchte war sie...Zelda.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fresh_Ju
2009-07-22T11:27:19+00:00 22.07.2009 13:27
Joa ^^ ich kenn zwar die Story von dem Spiel Zelda net(gerade gegoogelt hat xP wozu gibt’s wikipedia? XD) doch, jetzt kenn ich sie schon ein wenig ^^ link, land hyrule, Prinzessin zelda retten
Omg, ich bin voll der outsider, weil ich die ganze Story vom Spiel net kenn.
Aber ich versuch trotzdem einen geistreichen kommentar abzugeben. *räusper*
Aaaalso.. Ich finde, du hast den Anfang gut beschrieben. Und mit so vielen Worten so viele Zeilen zu füllen… *___* Alle Achtung. Andere würden da nur kläglich scheitern: nachm Motto:
‘Öhm.. Ja, da war so n mann. Aufm Pferd. Durch Landschaft geritten. Schon war er da.’
Also sagen wir mal nach dem ‘Hinklatsch’ Prinzip. Und mit nur sehr wenigen Beschreibungen.
Aber es gibt ja auch Autoren, die mit wenigen Worten schon etwas ausdrücken können. Wie dem auch sei. Ich find die Szene im Stall füüühf. Der arme Link wird überfallen XD Böse Malon.
Aber wie sie sich dann auch schämt. ^^ füüühf. Das Ende.. Des Kapis. Joa, net schlecht.
Wir wollen ja net zu viel gelobt werden! Aber da muss auch ich kläglich scheitern ;D :
Das Aufwerfen von Fragen. Das Wecken der Spannung beim Leser. Und auch die Frage: WAS wird passieren? WAS ist passiert? *naturwissenschaftlichen Analyse blick aufsetz* *____*
Toll gemacht!
Von:  Heliya
2009-07-10T10:10:52+00:00 10.07.2009 12:10
Wooow, ich bin begeistert o0
Erstens; Dein Stil ist einfach super. Wie du schreibst, das ist unglaublich, wirklich^^ Die ganze Gegend und die Gefühle werden gut beschrieben und deine Wortwahl ist zu bewundern (:
Ich bin gespannt wie es weiter geht und vorallem, warum Link Luan heißt und warum er Zelda verflucht und warum er verbannt wurde o0
Ich les schnell weiter xD
Von: abgemeldet
2009-02-05T12:47:20+00:00 05.02.2009 13:47
Eine sehr schön geschriebene Einleitung auf hoffentlich kommende spannende Ereignisse.^^
Man kann sich wunderbar einleben in den Moment und bin sehr gespannt auf die fortsetzende Geschichte.
Halte dein Stil bei, das "mittendrin" Gefühl ist super rübergekommen.

Danke^^


Zurück