Zum Inhalt der Seite

Die Wahrheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vereint

Kapitel 6: Vereint
 

"Nein."

"Emja, es tut mir leid", sagte Gimli.

"Nein, das ist nicht wahr!"

Emjana stolperte einige Schritte zurück.

"Das kann nicht wahr sein. Das ist nicht witzig. Sagt mir wo er ist!"

"Emjana, es ist..."

"Sagt es mir!", schrie Emjana.

"Er kann nicht tot sein! Er darf nicht tot sein! Er kann mich hier doch nicht allein lassen!"

Emjana schluchzte, schlug die Hände vors Gesicht und ließ sich auf die Knie sinken.

"Wieso?", schluchzte sie.

"Wieso hat er mich alleine gelassen?"

Legolas kniete sich zu ihr und wollte sie in den Arm nehmen, doch Emjana prügelte auf seine Brust ein.

"Wieso, Legolas, wieso? Wieso ist er tot? Er hat mir versprochen mich nicht alleine zulassen! Wieso ist er gegangen? Das durfte er nicht! Es gab so vieles, was ich ihm noch sagen wollte! Er war doch mein Vater."

Legolas drückte sie an sich.

"Sht. Ich weiß, beruhige dich."

Emjana drückte ihr Gesicht an seine Schulter und ließ die Tränen laufen.

Alles was sie durchgemacht hatte, alles was sie durchmachen musste.

Das alles für nichts?

Sollte alles umsonst gewesen sein?

Das war doch nicht gerecht!

Wozu hatte sie das alles durchgemacht?

Für nichts?

Allein der Gedanke an ihren Vater und ihre Freunde hatte Emjana genug Kraft gegeben weiter zu gehen.

Wenn dieser Gedanke nicht gewesen wäre hätte Emjana schon längst aufgegeben.

Doch wofür?

Wofür hatte sie gekämpft?

Wofür, verflucht noch mal?

Sie waren zu zehnt gewesen.

Boromir und Aragorn waren tot!

Frodo und Sam waren auf dem Weg nach Mordor, allein!

Merry und Pippin waren wer weiß wo.

Wo Gandalf war wusste auch keiner so genau!

Im Grunde waren Legolas, Gimli und sie die einzigen die übrig waren.

"Wieso?", schluchzte Emjana.

Sie drückte sich fest an den Elb, presste das Gesicht hart gegen seine Schulter.

"Ich kann nicht mehr", flüsterte das junge Mädchen.

"Ich will nicht mehr, Legolas. Ich geb auf. Ich mach nicht mehr weiter! Es hat doch alles keinen Sinn mehr! Ich geb auf!"

Verwundert blickten Legolas und Gimli auf das sonst so Willensstarke und sture Mädchen.

"Was hat man dir angetan?", flüsterte Legolas.

"Was ist mit dir geschehen?"

Legolas nahm Emjanas Gesicht in seine Hände und zwang sie ihn anzusehen.

Erst da bemerkte er Emjanas Veränderung.

"Wo warst du? Wer hat dir das angetan? Was hat man dir angetan? Sprich mit mir, Emjana!"

Das Mädchen schüttelte den Kopf.

"Nein!"

Sie riss sich los und stand auf.

"Ich kann nicht mehr, Legolas!"

"Wieso?"

"Er hat mich alleine gelassen. Nach allem, was ich durchgemacht habe!"

"Was hast du durchgemacht?", fragte Gimli.

"Ich bin durchs Feuer gegangen! Durch die Hölle!"

"Was ist passiert? So sprich doch mit uns."

Flehend sah Legolas das Mädchen an.

"Nein! Ich habe keine Lust mehr, keine Kraft mehr. Ich hör auf! Ich werde nicht mehr kämpfen."

"Warum?"

Emjana ging an Legolas vorbei, drehte sich wieder zu ihm um und schrie:

"Warum? Du fragst warum? Sag mir lieber, was für einen Sinn dieser Krieg hat! Wofür kämpfen wir? Wofür erleiden wir all das Leid? Wofür bezahlen die Soldaten und die Bauern und das einfache Volk mit dem Leben? Wofür, Legolas? Wofür?!"

Ein Schatten fiel auf Emjana.

"Was ist hier los? Und wer ist dieses Mädchen?"

Emjana drehte sich um und erblickte den König.

Sie kniete sich hin, neigte den Kopf und sagte:

"König Théoden, verzeiht mir mein rüdes Auftreten. Ich bin Emjana, die Tochter des gefallenen Aragorns."

Das Mädchen schluckte schwer und wischte sich über die Augen.

"Steh auf!", sagte Théoden.

Emjana erhob sich und blickte dem König direkt in die Augen.

"Für wahr. Du bist seine Tochter. Die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen."

Verwirrt blickte Emjana den König an.

Ähnlichkeit mit ihrem Vater?

Was meinte er damit?

"Du bist hier herzlich Willkommen. Der Verlust deines Vaters tut mir Leid. Er war ein großartiger Mann."

"Vielen Dank, mein König."

"Du siehst müde aus. Von wo kommst du?", fragte der König.

Emjana antwortete:

"Ich ritt heute Morgen aus Isengard los."

"Heute Morgen erst?", fragte Gimli.

Emjana nickte.

"Aber...", begann Gimli, doch der König gebot ihm zu schweigen.

"Bringt sie in ein Zimmer. Das Mädchen muss sich ausruhen", sagte der König.

Legolas und Gimli nickten.

"Danke, mein König", sagte Emjana, dann folgte sie ihren Gefährten.
 

"Es ist nichts besonders, aber immerhin steht hier noch ein richtiges Bett", sagte Legolas.

Emjana erwiderte nichts und blickte stur gerade aus.

"Wir lassen dich alleine, fürs erste."

Die Tür schloss sich hinter Gimli und Legolas.

Geistesabwesend trat Emjana an das Fenster und blickte auf Rohans Volk.

Die Bewohner Rohans hatten Angst.

Emjana hatte sie gespürt als sie durch die Festung gelaufen war.

Rohans Volk wusste nicht was nun kommen würde.

Würden sie solange in Helms Klamm bleiben bis der Krieg vorüber war?

Waren sie hier in Sicherheit?

Seufzend schüttelte Emjana den Kopf.

Im Grunde konnte es ihr egal sein, dies war nicht länger ihr Krieg.

Sie würde nicht länger kämpfen.

Emjana zog sich ihre Stiefel aus, nahm den Schwertgurt ab und legte sich auf das Bett.

Sie würde einfach abwarten.

Warten auf das Ende des Ringkrieges.

Das Mädchen schloss die Augen.

Den Entschluss, den Emjana auf ihrer Flucht gefasst hatte, hatte sie verworfen.

Emjana hatte ihren Glauben an das Gute in dieser Welt verloren.

Zusammen mit ihrem Vater war auch Emjanas letzte Hoffnung gestorben.

Emjana seufzte noch einmal leise, dann schlief sie ein.

Ihr Schlaf war traumlos, tief und erholsam.
 

"Was meinst du? Was ist mit Emjana geschehen?", fragte Gimli und blickte zurück zu Emjanas Zimmer.

Legolas runzelte die Stirn und antwortete:

"Ich bin mir nicht sicher. Sie kam aus Isengard, was bedeutet das Saruman seine Finger mit ihm Spiel hat. Daraus stellt sich die Frage: Was wollte Saruman von Emjana?"

"Es kann nicht alleine an ihren magischen Kräften liegen. So mächtig ist sie nicht. Oder steckt in dem Mädchen mehr als es scheint?", schlussfolgerte Gimli weiter.

Legolas nickte.

"Oder Saruman ist dahinter gekommen, wer Emjana ist", sprach Legolas weiter.

"Ja", brummte Gimli.

"Aber was hätte ihm ihre Entführung gebracht? Was für einen Sinn hatte diese Entführung?"

Stirnrunzelnd blickte Legolas auf den Zwerg hinab und fragte:

"Und was meinst du, was mit Emjana geschehen ist?"

Gimli blieb stehen und blickte bedrückt noch einmal zurück zu Emjanas Zimmer.

"Ich weiß es nicht. Doch egal was es war, es hat Emjana verändert. Das Mädchen hat gelitten, sowohl körperlich als auch seelisch. Diese Emjana ist eine andere als die zu Beginn unserer Reise."

"Du hast es also auch bemerkt", sagte Legolas.

Gimli nickte, dann gingen die beiden zurück zum König.
 

Als Emjana erwachte fühlte sie sich ausgeruht und stark.

Sie spürte, dass sie im vollen Besitz ihrer Kräfte war.

Das Mädchen setzte sich auf und strich sich die Haare zurück.

Emjana blickte aus dem Fenster.

Täuschte sie sich oder war die Sonne nicht wirklich weitergewandert?

Oder hatte sie wirklich einen ganzen Tag verschlafen?

Ihr Blick fiel auf das Bettende, dort lag frische Kleidung.

Sie krabbelte darauf zu und besah sich die Kleidung genauer.

Sie stutzte.

Das waren ja ihre Sache, aber die waren doch in ihrem Bündel gewesen.

Und ihr Bündel war doch damals am Flussufer liegen geblieben.

Hatten Legolas und Gimli ihr Bündel mitgenommen?

Wieder einmal seufzte Emjana, dann begann sie sich zu entkleiden.

Als sie ihre neue Kleidung angelegt hatte, griff sie instinktiv nach ihrem Schwertgurt.

Doch mitten in der Bewegung hielt sie inne.

Sie hatte aufgegeben, wollte nicht mehr kämpfen.

Wozu brauchte sie dann noch ihren Schwertgurt?

Zur Selbstverteidigung, versuchte sie sich einzureden während sie sich den Gurt umband.

Mit langsamen Schritten verließ sie das Zimmer und machte sich auf die Suche nach Legolas und Gimli.

Während sie durch Helms Klamm ging folgten ihr die Blicke der Bewohner.

Sie versuchte die Blicke zu ignorieren, doch die Bewohner sahen sie an als wüssten sie genau wer sie war.

Aber woher sollten sie das wissen?

König Théoden hatte bestimmt besseres zu tun als seinem Volk mitzuteilen, dass die Tochter Aragorns Helms Klamm erreicht hatte.

"Du siehst furchtbar aus."

Emjana horchte auf.

Das war Legolas gewesen.

Sie folgte seiner Stimme und entdeckte ihn mit einem braunhaarigem Mann.

Der Mann stand mit dem Rücken zu ihr und doch erkannte sie ihn.

Emjanas Augen weiteten sich.

Sie konnte es nicht glauben, sie rannte los und schrie:

"Vater!"

Aragorn drehte sich um und erblickte seine Tochter.

Überglücklich und mit Tränen in den Augen lief er seiner Tochter entgegen.

Er schloss sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

Vater und Tochter ließen die Tränen laufen.

Sie waren wieder vereint!

"Ich dachte ich hätte dich verloren", flüsterte Aragorn.

Emjana schluchzte und drückte ihren Vater fester an sich.

"Ich hab dich so vermisst", schluchzte das Mädchen."

"Shht."

Aragorn löste sich von seiner Tochter und wischte ihr die Tränen aus den Augen.

Dann stockte er.

"Deine Augen", sagte er.

"Was ist mit meinen Augen?", fragte Emjana.

"Sie sind blau", antwortete Aragorn.

"Blau?"

"Und deine Haare, sie sind braun."

"Was?"

Emjana zog sich eine Haarsträhne vor die Augen.

Ihr Vater hatte recht, ihre Haaren waren wirklich braun.

Aber was?

"Du siehst aus wie...", begann Aragorn.

"Wie dein Vater", ertönte Gimlis Stimme hinter ihnen.

Emjana grinste und blickte ihren Vater in dieselben blauen Augen.

"Ich habe mich für dich entschieden, mich dafür entschieden gegen Sauron zu kämpfen."

Aragorn blickte seine Tochter an.

"Ich dachte, du hast aufgegeben?", sagte er.

"Ich... Es... Ähm...", begann Emjana.

Aragorn zog sie mit zu den Stufen und setzte sich mit ihr.

Gimli und Legolas setzten sich zu ihnen.

"Emja, warum hast du aufgegeben?"

Liebevoll strich er ihr durchs Haar.

"Ich war am Ende. Ich konnte nicht mehr. In den vergangenen Tagen habe ich Dinge erfahren und erlebt, die mich sehr viel Kraft gekostet haben. Einzig und allein der Gedanke an dich und unsere Freunde gab mir die Kraft weiterzumachen. Doch als Legolas und Gimli mir sagten du seist tot, sah ich keinen Sinn mehr darin weiterzumachen."

Wieder traten Tränen in die nun eisblauen Augen des Mädchens.

Aragorn legte eine Hand an das Gesicht seiner Tochter und flüsterte:

"Was hat man dir angetan?"

Emjana schloss die Augen und schmiegte ihr Gesicht an die Hand ihres Vaters.

"Wo warst du?", fragte er.

"In Isengard", antwortete sie.

"Was wollte Saruman von dir?"

Emjana öffnete die Augen und blickte Aragorn fest an.

"Nicht Saruman war es der mich hat entführen lasse. Es war meine Mutter."

"Was? Aber deine Mutter ist tot!", rief Legolas aus.

"Nein, sie hat uns alle getäuscht. Sie ist damals nicht bei meiner Geburt gestorben, sie hat nur so getan."

"Was? Aber warum?", rief Aragorn.

Emjana stand auf und blickte ihren Vater an.

"Vater? Was hat sie dir über ihren Vater erzählt?"

Aragorn blickte sie verwundert an und antwortete:

"Nur sehr wenig. Sie erwähnte einmal das er ein Tyrann war."

Emjana seufzte.

"Emja, warum fragst du?"

"Ihr Vater... Sie... Emjana war die Tochter Saurons", sagte Emjana.

Es war ungewöhnlich ruhig.

Es schien so als hätten auch die Bewohner Helms Klamm den Ernst der Lage erkannt.

Emjana blickte Aragorn, Gimli und Legolas nacheinander in die Augen.

Sie spürte den Schock und die Überraschung und die Fassungslosigkeit der drei.

"Das ist nicht wahr", flüsterte Aragorn.

"Das kann nicht sein!"

Aragorn sprang auf und packte seine Tochter hart an den Schultern.

"Das kann nicht sein!", schrie er und schüttelte Emjana.

Sie riss sich los und schrie nun ebenfalls:

"Sie war seine Tochter! Ich bin die Enkelin Saurons! Ich wurde geboren um mit meiner Mutter und meinem Großvater Mittelerde zu zerstören oder um mit meinem Vater Mittelerde zu retten und Sauron endgültig zu vernichten!"

Geschockt blickte Aragorn seine Tochter an.

Die Enkelin Saurons.

Das war die Erklärung für alles.

Daher hatte seine Tochter ihre magischen Fähigkeiten.

Aragorn fasste sich wieder.

Er schluckte hart.

"Was ist geschehen?", fragte er.

"Ja, Emja, was ist passiert als du fort warst?", ergänzte Legolas.

Emjana holte tief Luft und begann zu erzählen:

"Nach meiner Entführung erwachte ich in Isengard. Meine Mutter versuchte unseren Plan herauszufinden. Am Morgen des gestrigen Tages verlor sie die Kontrolle. Emjana, Tochter Saurons, tötete mich aus Wut. Sie stieß mir einen Dolch in die Brust, direkt ins Herz."

"Wie kann eine Mutter ihre eigene Tochter töten?", brummte Gimli.

"Aber wenn sie dich getötet hat, was machst du dann hier?", fragte Legolas.

"Ich begegnete Boromir."

"Boromir?", wiederholte Aragorn.

Emjana nickte und sprach weiter:

"Er erzählte mir von der Prophezeihung, das ich mich zwischen meinen Eltern entscheiden müsste. Er sagte mir, dass meine Aufgabe hier noch nicht beendet sei und das ich deswegen zurück geschickt werde. Genau wie Gandalf."

Sie schwieg und sah ihre Gefährten an.

"Erzähl weiter, Emja", forderte Gimli.

"Ich wurde zurück geschickt mit dem Auftrag meine Mutter zu töten. Nur so konnte ich aus Isengard fliehen und zu euch zurück kehren."

"Hast du sie getötet?", fragte Aragorn stockend.

Emjana schloss die Augen und antwortete:

"Ja. Vater, ich musste es tun."

Er nickte.

"Ich verstehe. Emja, was hat sie dir noch angetan? Wie viel Leid musstest du ertragen?"

"Sie folterte mich und redete mir Selbstzweifel ein. Ich verlor den Glauben an mich, doch das ist vorbei. Vater, wir müssen Sauron vernichten!"

Aragorn war noch immer geschockt.

Seine große Liebe war die Tochter Saurons gewesen.

Wieso hat er nie etwas davon bemerkt?

Sie hatte ihre Rolle zu perfekt gespielt, oder?

Aragorn atmete tief ein und stieß die Luft wieder aus.

"Emja, es tut mir Leid, dass du dies alles durchmachen musstest. Ich hätte es verhindern müssen."

Emjana blickte ihren Vater an und sagte:

"Und wie hättest du es verhindern wollen? Du wusstest doch nicht von dem Plan meiner Mutter. Du wusstest ja noch nicht einmal das sie noch lebt."

"Emja, ich...", begann Aragorn.

"Emjana", unterbrach das Mädchen seinen Vater.

"Was?", fragte Legolas.

"Das ist mein Name: Emjana. Ich bin nicht gerade stolz darauf ihn zu tragen aber es ist nun mal mein Name. Nicht Emja."

Legolas schmunzelte.

Früher hatte sie darauf bestanden Emja genannt zu werden, nun würde sie auf Emjana bestehen.

"Emjana, ich hätte dich beschützen sollen. Ich bin dein Vater, es ist meine Pflicht!"

Emjana schüttelte den Kopf und sagte:

"Vater, ich bitte dich. Lass uns nicht länger darüber reden. Zumindestens für den Moment. Vater, wir müssen darüber nachdenken was wir als nächstes tun. Wir müssen Sauron vernichten!"

Emjana blickte ihren Vater fest an.

Dieser schien nun endlich zu begreifen.

Er blinzelte kurz, dann lief er los.

Seine Tochter zog er hinter sich her.

"Was ist los?", fragte sie.

"Wir müssen zum König. Schnell."

Fragend blickte Emjana Legolas und Gimli an.

Diese zuckten nur ratlos mit den Schultern und folgten ihnen.

"König Théoden", stieß Aragorn aus als der die Hallen des Königs betrat.

Emjana wandte den Kopf zur Seite.

Nun blickte sie einer blonden Frau direkt in die Augen.

Augenblicklich spürte sie die Fassungslosigkeit der Frau.

Das Mädchen runzelte die Stirn.

Wer war diese Frau?

"Aragorn, ich dachte Ihr seid gefallen", sagte König Théoden.

Angesprochener ignorierte die Worte des Königs und sagte:

"Ihr müsst eure Männer zusammen rufen. Es ist ein Heer von Uruk-Hai auf dem Weg hierher."

"Uruk-Hai?", wiederholte Emjana geschockt.

"Wie viele?", fragte der König.

Aragorn ließ die Hand seiner Tochter los und sah den König ernst an.

"Zehntausend. Wenn nicht sogar mehr. Wir müssen uns beeilen, mein König. Das Heer wird heute Abend Helms Klamm erreichen."

"Heute Abend schon?"

Fassungslos sah Emjana ihren Vater an.

So schnell?

Warum hatte sie diese Armee nicht bemerkt?

Eine Weile herrschte angespanntes Schweigen in der Halle, dann sagte Théoden:

"Nun denn, dann lasst uns beginnen. Es gibt vieles was wir planen müssen."

Legolas, Gimli und Emjana traten mit Aragorn zu König Théoden.

"Aragorn, deine Tochter wird sich mit Éowyn um die Frauen, Kinder und Alten kümmern", begann Théoden.

"Was?", rief Emjana aus.

Alle blickten sie an und der König erklärte:

"Du bist noch jung, Emjana."

"Na und? In wenigen Stunden werden Männer in meinem Alter an der Front stehen und kämpfen. Wieso darf ich das nicht? Warum soll ich mich um die Wehrlosen kümmern? Weil ich ein Mädchen bin?"

Empört stützte Emjana sich auf den Tisch und sah den König an.

Noch bevor dieser antworten konnte, sagte Legolas:

"Emjana, der König hat recht. Du bist erst Fünfzehn..."

"Sechzehn", fauchte Emjana.

Verdutzt blickte Legolas sie an.

"Der sechste Tag ihrer Entführung war der Tag ihrer Geburt", sagte Aragorn.

Legolas hätte sich ohrfeigen können.

Er hatte doch tatsächlich den Geburtstag seiner besten Freundin vergessen.

"Ich bitte Euch, König Théoden. Lasst mich kämpfen."

Flehend sah Emjana ihn an.

Zweifelnd blickte dieser zu ihrem Vater.

Aragorn verstand und blickte seine Tochter an.

"Emjana, bist du dir ganz sicher? Willst du das wirklich?"

Emjana blickte ihren Vater an.

"Ja, Vater. Lass mich kämpfen."

Aragorn seufzte kurz, sprach dann weiter:

"Du bist dir bewusst, dass du in dieser Schlacht sterben könntest?"

Emjana nickte.

"Und du willst trotzdem kämpfen?"

"Ja."

Alle sahen Aragorn gespannt an.

"Gut, dann wirst du mit uns kämpfen."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-05-23T13:44:30+00:00 23.05.2009 15:44
Ja Frauenpower nieder mit den Typen!!!!
und ich weiss nicht wieso aber dieses Kapitel lies sich angenehmer lesen als die vorher, ich kanns mir echt nicht erklären sorry^^
Zum Glück setzt sich Emjana n bissl für Emapnzipation ein, auch wenn ich ihren "Emjana"-Tick n bissl komisch find is ja blos n Spitzname
Von: abgemeldet
2009-04-26T17:05:34+00:00 26.04.2009 19:05
juhu aragorn ist da!
wiedermal wunderbar geschriebn


Zurück