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Jenseits aller Vernunft

Wenn Treue zweitrangig wird
von

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damage precaution

Kapitel neun: damage precaution
 

Das war nicht gut.
 

Das war ganz und gar nicht gut.
 

Hermine öffente fremde Schränke, benutzte fremdes Geschirr und stand in einem fremden Haus.
 

Dracos Haus. “Um genauer zu sein: Dracos und Astorias Haus”, dachte Hermine bitter.
 

Ihr Trenchcoat lag sorgfältig über einem der hohen Küchenstühle und sie enthüllte das Apricot-farbene Köstum, das sie trug.
 

Ihre Schuhe hatte sie längst ausgezogen und lief auf ihrer dünnen, hautfarbenen Strumpfhose über Laminat und Fliesen.
 

Draco lag in seinem Schlafzimmer, geschwächt und krank.
 

Im Supermarkt war er einfach so zusammengebrochen, das Hilfspersonal konnte ihr noch rechtzeitig helfen ihn aufzufangen.

Nachdem unter der einkaufenden Masse ein Medi-zauberer war, einigte man sich darauf, dass Draco nicht ins St. Mungo musste.
 

Hermine erinnerte sich an die Worte des Mediziners:
 

”Sie werden sicher auf Ihren Mann aufpassen, Mrs. Er braucht unbedingt Bettruhe, heißen Tee und kalte Umschläge. Zudem sollten diese Tabletten helfen. Er wird in ein paar Tagen wieder fit sein”
 

Hermine war zu überrascht gewesen, als ihn auf seine irrtümliche Annahme sie sei Dracos Ehefrau anzusprechen.
 

Sie seufzte. “Ich kann das nicht”, dachte sie. Sie konnte nicht zurück in das Zimmer gehen von dem sie wusste, dass er dort mit Astoria seine Nächte verbrachte.
 

Hermine wusste schon, dass sie auf einem Shoot war, neugierig, wie sie immer war, hatte sie die Notiz schon entdeckt.
 

Sie füllte gerade kaltes Wasser in eine Schüssel und legte ein Tuch darein. “Ich kann das nicht”, meinte sie nocheinmal und ließ sich gegen die Spüle fallen. Es war zu viel.
 

Sie war einfach nicht stark genug dafür. In ihrer Sorge um Draco hatte sie ihren Einkauf im Laden gelassen.

Es würde wohl nichts werden mit einem romantischen Abendessen.
 

“ER braucht mich jetzt”, dachte sie dann jedoch und drückte sich von der Spüle weg. “Ich muss.”, entschied sie, setzte eine tapfere Maske auf und nahm die Schüssel in die Hand.
 

Langsam und leise schlich sie in sein Schlafzimmer.
 

Da lag er, unter zwei Decken. Sie konnte nur seinen blonden Haarschopf ausmachen und ein gelegentliches Schnaufen.

“Draco?”, ihre Stimme war heiser. Er rührte sich nicht.
 

Sie stellte das Wasser auf dem Nachttisch ab und setzte sich vorsichtig neben ihn auf die Bettkante. Sie schlug die Decken weg und versuchte ihn lautlos zu sich zu drehen.
 

Doch sie weckte ihn auf, er öffnete die glasigen Augen und sah sie müde an. “Hermine?”, fragte er unglaubwürdig.

“Ja”, war alles, was sie zustande brachte.
 

“Was machst du hier?”, auch seine Stimme war schwach und er krächzte.

“Ich passe auf dich auf. Du bist im Supermarkt zusammengebrochen. Was hast du nur getan?”, fragte sie.

“Ich weiß nicht. Vielleicht war der Feuerwhiskey verdorben, den ich gestern getrunken hab”, röchelte er.

Seine Kehle war trocken und er hatte Schmerzen.

“Sei nicht albern”, sagte Hermine trotzdem:”Feuerwhiskey kann nicht verderben”

“Ich weiß”, lächelte er schwach.

“Du hast wahrscheinlich eine leichte Alkoholvergiftung?”, Hermine hatte keine Ahnung von medizinischen Alkoholbegebenheiten.

Er schüttelte leicht den Kopf.

“Hast du dich denn übergeben?”

Wäre Draco gesünder, hätte er nicht geantwortet. Schließlich wäre das non-galant.
 

Er nickte.
 

“Hmhm.”, Hermine nahm das kalte Tuch aus dem Wasser und legte es auf seine Stirn. Er zuckte zurück, aber Hermine war gnadenlos was die Gesundheit anbelangte.

Sie legte es ihm noch einmal auf die Stirn und dieses Mal blieb er still liegen.
 

“gut so”, bemerkte Hermine und wollte aufstehen, als sich Dracos Arm um ihre Hüfte legte.

Errötend schnellte ihr Kopf in seine Richtung, doch seine Augen waren wieder geschlossen. “Draco”, sagte sie aber er würde sie nicht loslassen. Hermine blickte auf ihn herab.
 

Sie fühlte sich in der Zeit zurückversetzt. Wie oft hatte sie Draco beim Schlafen zugesehen, ohne dass er es jeh gemerkt hatte?

Sie wusste es nicht mehr.
 

“Lass mich los”, sagte sie halbherzig und verhakte ihre Finger in seine. Was tat sie da?
 

Sie fuhr mit ihren Zeigefinger über seine Finger, zeichnete seine Hand nach und drückte sie mit der Handinnenfläche nach oben. Nun fuhr sie seine Handfalten nach und brachte sich selbst damit in eine Art Trance.
 

19 Jahre.
 

So lang. So kurz.
 

So zersetzend und nagend. Hermine schüttelte ihren Kopf. Was hatte sich nur alles geändert? Ihr Leben war ein ganz anderes als damals in Hogwarts.

“Hogwarts”, dachte Hermine. Dort war alles immer so einfach gewesen.
 

Und nun? Es war so schwer hier zu sein. Es war so schwer sich selbst zu belügen.
 

19 Jahre.
 

Und Hermine war immer noch in dem gleichen Dilemma wie damals.
 

Plötzlich schloss sich Dracos Hand um ihre Finger und erschrocken trafen ihre braunen Augen auf seine blauen.
 

“Hermine”, sagte er und nahm sich mit der anderen Hand das Tuch von der Stirn. Wie lange hatte sie hier gesessen?
 

“hm?”, brachte sie heraus.
 

“Hast du mal an mich gedacht?”, fragte er und seine Stimme war nun stark und tief.
 

Hermine ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Hatte sie? Natürlich.
 

“Und du?”, fragte sie zurück. Sie brachen den Augenkontakt nicht ab und er ließ sie nicht los. Es war wahrscheinlich sein gesundheitliches Empfinden, aber er wollte nicht mehr lügen.

Er würde ihre Welt zerstören um seine eventuell wieder aufbauen zu können. Wie viele Leben würde er mit einer Antwort zerstören?

Astoria, Scorpius, Weasley, ihre Kinder. Vielleicht noch Potters Sippe.
 

Aber er könnte Hermine zurück haben.
 

“Und du?”, fragte Hermine nochmal.
 

“Immer. Die ganze Zeit. 19 Jahre”, sagte er und fixierte sie mit seinem Blick. Hermine musste lachen. Aber es war kein glückliches oder erleichtertes Lachen. Es war ein sarkastisches.
 

“Was ist?”, Draco fühlte sich verletzt.
 

“Du bist nicht bei Sinnen”, sagte Hermine und zog ihre Hände von seinen zurück. “Hermine!”, sagte er empört und richtete sich im Bett auf. Seine Hand schnellte zu seinem Kopf. Er hatte also immer noch Schmerzen.
 

Hermine stand hastig auf, damit er sie nicht zurückhalten konnte.
 

“Was soll das?”, fragte Hermine und Draco sah ungläubig auf sie. “Das könnte ich auch DICH fragen!”, sagte er.
 

Hermine sah ihn kopfschüttelnd an. Dann verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust.
 

“Du bist ein Lügner, ein elender!”, giftete sie plötzlich, all ihr Leid aus ihrem vergangenem Leben loderte auf.
 

“Wie kommst du darauf?”, Draco machte Anstalten aufzustehen. Hermine jedoch hob abwehrend ihre Hände und hielt ihn damit ab.

“Nein, nicht. Komm mir nicht näher. Das hier war ein großer, großer Fehler. Ich durfte nicht herkommen”, sie sprach eher zu sich als zu Draco.
 

Es war doch von Anfang an klar gewesen, dass irgendetwas passieren musste.
 

“Hermine. Was meinst du zum Teufel?”, fragte Draco nochmal.

“Was ich meine? Ich meine, dass du mich belügst. Nicht nur heute. Auch damals! Wie kannst du hier sitzen und mir sagen, dass du immer an mich gedacht hast, wenn du schon längst gewusst hattest, dass du heiraten würdest?”
 

“Wie bitte?”, Draco verstand nicht, was Hermine meinte. Sein Kopf schmerzte und er musste sich anstrengen um sich zu konzentrieren.
 

“Der Brief! Ich habe ihn gelesen! Du...du hast mich immer nur belogen. Unser ganzes Jahr war nur eine reine Lüge!”, Hermine war den Tränen nahe.
 

“Welcher Brief? Ich weiß nichts von einem Brie-”, doch da kam es Draco. Lucius' Brief kurz vor ihrem Abschluss.
 

“Um dich wieder auf deine Ziele zu fokusieren, brauchst du eine Frau an deiner Seite, die dich immer wieder in deinen Vorhaben bestärkt. Die dich nicht aufhält, sondern weiterbringt. Die keine Last ist, weil sie selbst Lasten trägt. Die nur dich will. Wir haben diese Frau für dich gefunden, mein Sohn.”, kamen ihm die Worte in den Kopf.
 

“Das...das war...!”, ihm fehlten die Worte. Diese scheiß-Krankheit zermürbt mein Gehirn, dachte er.
 

Hermine schnaubte. “Ich war nichts weiter als eine Bagatelle! Du hast mir immer vorgehalten, dass ich mit Ron zusammen war, aber selbst hast du immer gewusst, dass deine Ach-so-tollen- Eltern auf Brautschau für dich waren!”, warf Hermine ihm vor.
 

Sie war verletzt, sie war zerbrochen.
 

Sie war wütend.
 

“Ich habe dir niemals unter die Nase gerieben, dass-”, doch Hermine unterbrach Draco:”Nicht verbal. Aber deine Blicke, deine Gesten. Sogar als wir miteinander geschlafen haben hast du mich so in Anspruch genommen, so verinnerlicht, dass es mir vorkam wie ein Vorwurf. Du hast gesagt, dass ich nur dir gehöre. Und selbst hast du längst einer Anderen gehört”
 

“Das ist nicht wahr!”, schrie Draco plötzlich und ignorierte seine Schmerzen. Er stand auf und schwankte zu ihr.
 

Hermine wich zurück. “Dieser Brief! Dieser beschissene Brief hat mich völlig unvorbereitet getroffen! Ich wollte meinen Eltern sagen, dass ich Astoria NICHT heiraten werde. Ich wollte ihnen sagen, dass ich mich nicht lenken lasse! Warum hast du mich denn nie auf diesen Brief angesprochen, Hermine?”, klagte er sie an.
 

“Warum? Wie denn? Ich habe mich betrogen gefühlt. Ich habe tagelang geweint, weil ich dachte, dass alles, was wir hatten, nur eine Farce war. Und ich eine Bagatelle! Ich hab doch gefragt, was los mit dir war und du hast einfach gesagt: Nichts! Ich war also ein Nichts? Alles war wir hatten?”, kreischte Hermine und alle ihre versteckten Gefühle kamen auf sie nieder wie ein eiskalter Wasserfall.
 

“Verdammt! So war das alles nicht gemeint. Ich wollte dich nicht damit belasten, bis ich selbst alles geregelt hatte!”, donnerte Draco und versuchte erneut auf Hermine zuzugehen.
 

Doch sie hob energisch ihre Hand und zeigte mit ihrem Finger auf ihn:”Wag es dich nicht, mir nahe zu kommen. Es war ein Fehler! Alles, alles war ein großer Fehler! Du, ich. Unsere Beziehung. Das ich hier bin! Ich hätte es wissen müssen! Und ich war so kurz davor Ron zu verlassen!”.
 

Oh, das war ein wenig zu viel verraten, Hermine.
 

Ihre Augen wurden groß und sie ließ ihre Hand sinken. Hermine blickte auf den Boden und seufzte.
 

“Was? Was hast du gesagt? Du wolltest ihn wirklich verlassen? Für mich? Warum?”, wollten seine Fragen denn niemals aufhören?!
 

“Sprich nicht mit mir.”, sagte Hermine.
 

“Diesen Gefallen kann ich dir nicht mehr tun.”, schüttelte Draco seinen schwummrigen Kopf. Wie sehr hoffte er, dass er sich das nicht nur einbildete!
 

Draco merkte, dass Hermine nicht wusste, was sie tun sollte. Und er wusste, er müsste sie in Ruhe lassen. Aber wie könnte er das nur tun, jetzt, wo er wusste, dass sie für ihn auf Ron verzichten wollte?!
 

Hermine hob überraschend den Kopf und Draco sah Tränen in ihr Dekollteé flüchten.
 

“Ich kann das nicht. Ich kann nicht mehr”, sagte Hermine leise und Draco wollte zu ihr laufen und sie umarmen.
 

Doch in dem Moment, in dem er seine Hand nach ihr streckte, drehte sich Hermine und weg war sie.
 

Disappariert. Einfach so.
 

Und so auch alle Antworten auf Dracos Fragen.
 

“Liebst du mich?”
 

Er spürte, dass seine Beine schwach wurden und die Augen schließend ließ er sich nach hinten fallen.
 

Ihm war egal, ob sein Bett hinter ihm war oder nur ein großes, schwarzes Loch.
 

“Liebst du mich?”
 

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Danke für eure tolle Unterstützung! Ihr seid 'great'
 

Ah, and yeah, he loves her and now she is desperate and stuff. I guess the next chapter will include a turning point, so look forward! :-)
 

(i love english, just dont hate me now:-))



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mirabelle
2009-04-16T18:21:22+00:00 16.04.2009 20:21
Noooo!
I think, Draco is even more desperate :( I feel so sorry for him! I really do. Poor Draco. His head aches, Hermione’s looking for him and she won’t let him talk :( The chapter was great, as always.

Wirklich^^ So … ah, ergreifend T__T
Mein Lieblingssatz war „Wäre Draco gesünder, hätte er nicht geantwortet“ :D :D
Das war toll^^ Und er stimmt :D
Vor allem am Anfang hast du ein paar Leichtsinnsfehler gemacht, z.B. hast du ‚Köstum’ statt ‚Kostüm’ geschrieben.
Aber trotzdem ... *Sfz* hoffentlich dauert deine Schreibphase an, ich will uunbedingt wissen, wie der ‚turning point’ wird^^
Wirklich, das Kapitel hat mich total gefesselt! Allein, wie du es geschafft hast, dass es eigentlich eine romantische Szene ist, aus der ein Streit wird, der so extrem gut zu den Charakteren passt!
Von:  Xx-Cindy-chan-xX
2009-04-16T17:59:39+00:00 16.04.2009 19:59
OMG OMG OMG OMG OMG
OH MEIIIIIIIIIIIIIIIIIN GOTT
total geil find ich echt super
die situation is total geil beschrieben
hoffe du schreibst weiter so schnell weiter
liebe grüße
Cindy
Von:  Synnove
2009-04-16T10:54:32+00:00 16.04.2009 12:54
Hey, habe deine Geschichte mal durch gelesen und am Ende war ich neugierig wie es weiter geht.
Hoffe das deine nächste Geschichte etwas länger sein wird als diese, sie war etwas zu kurz für mich:-D

Freue mich auf deinen nächste Geschichte.

Lg Synnove
Von:  RaraLu
2009-04-15T20:36:32+00:00 15.04.2009 22:36
oh gott...ich hab selbst am ganzen körper gezittert... als hätte ich gerade mit gestritten.... wahnsinnig gut geschrieben! echt tolle umsetzung! mach bitte schnell weiter !

lg
Nalla
Von: abgemeldet
2009-04-15T19:31:28+00:00 15.04.2009 21:31
Ist mal echt genial! bin voll beeindruckt, und fühle mit hermine mit :(

schreib bitte schnell weiter!!! ^.^
Von: abgemeldet
2009-04-15T16:42:37+00:00 15.04.2009 18:42
GENIAL, einfach nur phänomenal!
Ich bin begeistert, schreib bitte schnell weiter^^
Ich bin schon sehr gespannt ob sich der Streit aufklären wird
LG
Deine Enimreh
Von:  -Nox-
2009-04-15T16:21:12+00:00 15.04.2009 18:21
Wow - die Situation ist wirklich hammer genial umgesetzt :x
Und dieser Streit, achja, dieses Gezicke ist einfach typisch Draco und Hermine. Aber hey, was sich liebt das neckt sich nicht wahr? :>

Freue mich schon sehr darauf wenn du weiter schreibst


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