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Jenseits aller Vernunft

Wenn Treue zweitrangig wird
von

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step by step

Kapitel sieben: Step by step
 

“Gute Nacht, Hugo”, sagte Hermine, küsste ihren Sohn auf die Stirn und verließ das Kinderzimmer.
 

Sie seufzte. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen in den letzten Wochen.
 

Als sie wieder im Wohnzimmer ankam, sah sie Ron wie er die Couch bezog. Er hatte also wieder vor, hier unten zu schlafen.
 

Hermine wusste nicht weiter. Würde ihre Ehe jetzt zerbrechen? Hatte sie umsonst gekämpft? Nein.
 

Ihre Kinder hielten Hermine zusammen. Sie waren alles, was sie zum Leben brauchte.
 

“Magst du noch einen Tee?”, fragte sie leise, nachdem er sie nicht einmal angesehen hatte.

“Nein”, grunzte er und legte sich auf die Couch.

Hermine nickte traurig und ging in die Küche. Sie brauchte jetzt einen Tee. Würde Hermine trinken, würde sie sich einen Schluck Congac zugießen.
 

Sie zog ihren Zauberstab aus ihrer Tasche und erhitzte ihren Teebecher. Glühend roter Apfeltee würde ihr gut tun.

Sie blieb an der Spüle stehen, lehnte sich daran an und sah zur Tür. Sie sah das Flimmern des Fernsehers, das sich im Fenster spiegelte.
 

Was sich Ron wohl ansah?
 

Egal.
 

Es hatte sich nichts geändert.
 

Ron war immer noch Ron. Stur. Sie waren jetzt schon so alt, dass Hermine dachte, ihre Probleme endlich normal lösen zu können.

Aber nichts war anders.
 

Es hatte sich nichts geändert.
 

Der Tee war brennend heiß und ihre Kehle schmerzte. Sie hustete kurz auf und stellte den Tee beiseite. Ihre Schläfen massierend, schloss sie die Augen und dachte an die letzten Wochen. Hugos Unfall war ein Warnzeichen gewesen. DA war sie sich sicher.
 

Sie hatte ihre Familie für Draco vernachlässigt und das Resultat war, dass Hugo sich verletzt hatte und Ron nicht mehr mit ihr sprach.
 

Es war eine Drohung, dass sie bei ihrer Familie bleiben sollte und kein Risiko eingehen durfte.
 

Das...war es doch, oder?
 

Hermine war sich nicht mehr sicher. Sie wusste gar nichts mehr. Mittlerweile verließ sie die Arbeit schon um vier, um pünktlich zu Hause zu sein und ging deshalb morgens schon um Sechs dorthin. Ron konnte Hugo zur Schule bringen. Nachmittags wollte Hermine bei ihrem Sohn sein.
 

Sie nahm ihren Tee wieder in die Hände, die so kalt waren.
 

Plötzlich stand Ron in der Tür. “Was tust du da?”, fragte er.

“Tee trinken”, antwortete Hermine. “Nein. Warum tust du das hier?”
 

“Ich weiß nicht”, hob sie ihre Schultern. “Tatsächlich”, sagte Ron trocken und ging zum Kühlschrank. Er öffnete ihn und zischte:”Kein Bier mehr?”
 

Eine Muggelsache, die er mochte.
 

“Ich hatte keine Zeit einzukaufen. Ich hole morgen welches.”, sagte Hermine.

“Morgen ist nicht JETZT”, schnarte er.

“Nunja. Dann zieh dich doch an und geh in den 24-non-stop-shop”, schlug Hermine vorwurfsfrei vor.

“Pfft. So weit kommt es. Schläft Hugo?”

“Ja, er ist sofort eingeschlafen.”, nickte Hermine.
 

Ron bedachte sie mit einem komischen Blick. Hermine hielt dem stand. Es waren die ersten Worte seit drei Wochen, die sie wirklich wechselten und sie wollte nicht schuldig sein, den Moment vernichtet zu haben, in dem sie ihn nicht Ernst genug nahm.
 

Dann kam ihr ein Gedanke, den sie nicht zurückhalten wollte.

“Wirst du mir je verzeihen, Ronald? Oder geht das so weiter, dass du auf der Couch schläfst und wir uns ignorieren?”
 

Ron hörte nicht damit auf, sie anzustarren.
 

Hermine seufzte und trank ihren Tee. “Das ist eine solche Farce!”, dachte sie bitter.
 

“Hast du dir denn selbst verziehen?”, fragte Ron plötzlich und Hermine erstarrte.
 

Hatte sie das?

Nein.
 

Aber ihr Gewissen lag schwerer als Rons. Sie wusste schließlich, mit wem sie weg war.

Mit ihrer Affäre.

Mit ihrer heimlichen Liebe.
 

Mit Draco.
 

“Draco”, dachte Hermine und seine eisblauen Augen loderten vor ihr auf. Draco...Draco...Draco...
 

Sie schüttelte unmerklich den Kopf und verfluchte Ron sie an diesen Tag zu erinnern.
 

“Nein, habe ich nicht. Wie auch? Mein Sohn hat sich verletzt, während ich weg war. Obwohl ich immer noch sicher bin, dass ihm das Gleiche passiert wäre, wenn ich dabei gewesen wäre. Nur hätte ich Zaubersprüche dagegen parat gehabt”, murmelte sie.
 

“Hmhm”, war seine Antwort.
 

Hermine dachte, dass es eine lausige Antwort war.
 

“Ron, du schuldest mir noch eine echte Antwort”, sagte sie deshalb.
 

“Ich weiß nicht, ob ich dir verzeihen kann. Ich weiß nicht, ob ich dir nicht schon verziehen hab und nur stur bin!”, räumte Ron ein.
 

“Das Letzte würde mir am meisten gefallen”, sagte Hermine und Ron schnaubte lachend.
 

“Hermine...Mein Hugo war verletzt. Mein Sohn!”, sagte er.

“Ron, er ist auch mein Sohn. Schließlich hab ich ihn neun Monate im Bauch getragen”, räumte Hermine dann ein.
 

“Acht Monate, Zwei Wochen und fünf Tage”, murmelte Ron.

“Wie bitte?”, hakte Hermine nach.
 

“Genau gesagt waren es Acht Monate, zwei Wochen und fünf Tage. Dann haben deine Wehen mitten in der Nacht angefangen und wir sind ins St.Mungo. Du wolltest keine Schmerzmittel, du hast nur meine Hand gehalten und gesagt: 'Rosie kriegt ihr Brüderchen.' Zum Glück war sie zu diesem Zeitpunkt bei meinen Eltern. Und nach sechs Stunden Quälerei der erste Schrei um sieben Uhr und 22 Minuten morgens. Ein kleiner Engel. 3690 Gramm und 55 cm groß. Es zeichneten sich ganz leicht schon rote Löckchen ab, die Augen waren dunkelblau und strahlend. Und der schönste Baby-Junge der Welt. Ich war so stolz. Und ihn dann verletzt zu sehen brach mir alles, was ich hab”
 

Während Ron erzählt hatte, waren Tränen in Hermines Augen gestiegen.
 

Er war so ein liebevoller Vater.
 

“Ron”, krächzte sie und stellte ihren Tee weg. Sie zitterte und wollte die Tasse nicht fallen lassen.
 

“Unsere Kinder sind doch alles was wir haben”, sagte er und sah sie mit geröteten Augen an.

“Wir haben doch auch uns”, sagte Hermine dann schließlich und Rons Augen weiteten sich.
 

Dann lächelte er schwach. “Hermine...”, er ging auf sie zu und schloss sie in seine muskolösen Arme. Hermine roch sein After-Shave und freute sich: Das hatte sie ihm zum letzten Jahrestag gekauft. Ein After-Shave, das niemals leer gehen würde. Dass er das sogar während eines Streits trug, brachte sie zum Lächeln.
 

“Ich liebe dich doch, Hermine”, sagte Ron und ließ sie los, nur um ihr Gesicht in seine Hände zu nehmen.

“Ich liebe dich so sehr”, wiederholte er und Hermine schloss ihre Augen, als er immer näher kam.
 

Der Kuss war schön und Hermine hatte schon beinahe vergessen, wie weich Rons Lippen waren und wie er immer nach Pfefferminze schmeckte. Sie selbst musste nach Apfeltee schmecken, aber Ron hatte sich nie an solchen Dingen gestört.
 

Er drückte sie sanft aber bestimmend an die Küchenwand und ihre Lippen trafen wieder aufeinander. Hermines Hände ruhten in seinem Nacken, er hingegen streichelte ihren ganzen Körper.
 

“Ron”, hauchte Hermine in einer Atempause:”Ron”

Ron stöhnte tief und schloss ihren Mund wieder mit seinem. Endlich bewegte Hermine ihre Hände und strich Rons langen Rücken hinab. Dann seine Hüften, sein Bauch, seine Erregung.
 

Wieder stöhnte er in ihren Mund und es hitzte Hermine noch weiter auf. “Wie sehr hab ich das vermisst”, grunzte Ron stimmvoll und hob sie hob. “Ron!”, keuchte sie auf und hielt sich klammernd fest, ihre Beine um seinen Körper geschlungen.
 

“Ich will dich”, sagte er ungalant, doch Hermine störte seine plumpe Art nicht. Sie wollte ihn genauso.
 

“Nicht in der Küche”, sagte Hermine. “Wieso nicht?”, er konnte sich nicht lange zurückhalten. “Ron, hier koche ich!”, keuchte Hermine und Ron sah ein, dass es in diesem Moment unpassend war.
 

Er trug sie ins Wohnzimmer und setzte sich mit ihr auf die Couch. “Ron...”, weiter kam Hermine nicht. Er riss ihren Rock hoch und ihren Slip zur Seite, Hermine öffnete seine Hose.
 

Es war leidenschaftlich und heiß, sie saß auf ihm und alle Streitereien der letzten Tage war vergessen.
 

Ertrunken in einem Meer aus Liebe und Erregung.
 

Hermine liebte ihren Mann und zum Ersten Mal seit langem dachte sie an nichts anderes als Ron und den Moment.
 

Er vergrub sein Gesicht zwischen ihrem Hals und Schulterbein und als sich alle Leidenschaft ergoss, biss er sie um nicht laut aufzuschreien.
 

Hermine klammerte sich an Ron fest und warf den Kopf in den Nacken.
 

Heftig keuchend und schwitzend sahen sie sich an. “Ich liebe dich”, sagte Ron und Hermine küsste ihn als Antwort.
 

Sie blieben noch eine Weile so sitzen, wollten sich ganz nah sein.
 

“Wir sollten öfters streiten”, scherzte Ron, wieder ganz der Alte. “Vergiss es. Das Bett ist so groß ohne dich”, bemerkte Hermine.
 

“Hermine...oh, Hermine”, murmelte er und Hermine wusste, dass sie keine weitere Aussage erwarten konnte.

Er wollte lediglich ihren Namen aussprechen, ihn hören.
 

Sie lächelte und fuhr ihm durch die roten Haare. “Du bist ein Idiot”, flüsterte sie und Ron lachte. “Ja.”
 

“Verzeihst du mir?”

“Längst getan. Jetzt musst du dir noch selbst verzeihen”

“Eben geschehen.”
 

Ron küsste ihren Hals. “Du bist eine wundervolle Mutter, und das weißt du. Ich war unfair, es tut mir Leid.”
 

“Angenommen. Und deine Arbeit ist sehr hart und wichtig. Es tut mir Leid”
 

“Angenommen”
 

“Dann ist ja gut.”, Hermine richtete sich auf und zog sich an.
 

“Hey!”, Ron fröstelte es und auch er richtete sich her.
 

“Lass uns ins Bett gehen. Morgen muss ich wirklich früh raus”, Hermine hielt ihm ihre Hand hin.
 

Ron fand diese kindliche Geste bezaubernd und nahm ihre Hand:”Gut. Ich bringe Hugo wieder in die Schule und du schläfst aus. Du warst die letzten Tage zu früh im Büro. Ich hol den Kleinen ab. Morgen wird nicht viel los sein im Laden. Mach dir einen Beauty-Tag, wie wäre das?”
 

“Oh Ron”, sie waren inzwischen auf den Treppen:”Deine Stimmungswechsel sind schrecklich”
 

“Ich meine es Ernst. Deine Schuldgefühle haben dich in den letzten Tagen ausgelaugt.”
 

“Du warst ja nicht ganz unschuldig”, mittlerweile waren sie im Schlafzimmer und zogen sich um.
 

“Ich weiß, deshalb fühle ich mich jetzt auch schlecht und will, dass es dir gut geht”, meinte Ron und nahm die Tagesdecke vom Bett.
 

“Hmhm. Mal sehen. Ausschlafen klingt wirklich gut.”, Hermine verschwand im Bad und machte sich bettfertig.
 

Danach schlüpfte sie ins Bett. “Schlaf gut, Schatz”, sagte Ron, während er ins Bad ging.
 

“Ich seh dich doch gleich”, lachte Hermine und drehte sich auf den Bauch.
 

Noch bevor Ron wieder im Zimmer war, war sie eingeschlafen.
 

Manchmal kannte Ron seine Frau doch zu gut.
 

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danke, für eure Aufmunterung!^^
 

Ron hats noch einmal verdient, oder?



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mirabelle
2009-04-13T21:01:44+00:00 13.04.2009 23:01
Jaaa, irgendwie hat er’s schon noch mal verdient -.- Aber trotzdem schade ;D Er hat sie nämlich prinzipiell nicht verdient, wie ich finde ... aber gut, das ist eine andere Sache.
War wieder ein sehr schönes Kapitel, sehr mitreißend :> Mir hat die Versöhnung gut gefallen. Leider. :P
Allerdings war ich den ganzen Streit über komplett auf Hermines Seite >.< Ron war einfach von Anfang an unfair (Schade, dass er es selbst eingesehen hat^^)
Ich freu mich schon total auf das nächste Kapitel *__* Hoffentlich kommt noch ein bisschen mehr zu Rosie ;)
Von: abgemeldet
2009-04-13T20:31:32+00:00 13.04.2009 22:31
ich muss ehrlich sagen ich bin gespannt wie du das alles in eine andere richtung drehen willst... weil es wird wirklich schwierig mit der 3ecks beziehung aber ich glaube du hast so gute ideen das es realistisch rüberkommen wird! freu mich jetzt schon auf die nächsten kapis!!!

PS: ja er hats verdient (ein letztes mal... :D)
Von:  -Nox-
2009-04-13T20:03:49+00:00 13.04.2009 22:03
Ich habe mir jetzt deine ganze Story durchgelesen und muss sagen, sie gefällt mir ganz gut. Du hast einen interessanten Schreibstil und auch die Idee der Geschichte ist mal was anderes, nicht immer diese trockenen Ron/Hermine Hermine/Draco storys.
Es ist wirklich interessant zu lesen und ich habe wirklich mitgefiebert :>
Ich freue mich schon darauf wenn Draco wieder auftaucht <3 und mich interessiert es was aus ihren kleinen Schützlingen wird.
Mach schnell weiter!
Von:  Xx-Cindy-chan-xX
2009-04-13T19:10:44+00:00 13.04.2009 21:10
hmmm... super kappi wirklich
und zu gütig das du ron noch eine chance gibst^^
aber ihc hoffe doch das jetzt dann endlich mal wieder
unser heißgeliebter blonder teufle kommt *hehe*
hoffe du schreibst ganz ganz schnell weiter
liebe grüße
Cindy-chan
Von: abgemeldet
2009-04-13T16:33:59+00:00 13.04.2009 18:33
ahh das Kapi ist total toll ^^
hoffe du schreibst schnell weiter *gg*
mit jedem Kapitel ist es spannender ^.^

und ja ron hat noch ne chance verdient *gg* xDD
hoffe du sagst mir bescheid, wenn das nächste Kapitel on ist ^^
du hast eine neue treue Leserin gefunden *schwärm*

lg xXCaro1990Xx
Von:  Dark_Girl
2009-04-13T09:45:57+00:00 13.04.2009 11:45
ja okay einmal darf ron noch... immerhin soll das alles realistisch sein und sie kann sich ja wohl schlecht sofort auf draco stürzen xDD
ich bin wirklich mal gespannt wie es mit der ff weiter geht
immerhin ist hermine mutter un hat so jede menge verpflichtungen und so
freu mich schon auf nächste kapi!!
mach weiter so!


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