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The Freeshooter who fall in love

Xigbar x Demyx
von

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

Es war niemals ein gutes Zeichen, in diese Räume gerufen zu werden. Niemals.
 

„Das wievielte Mal in diesem Jahr war das jetzt, Nummer IX?“
 

Demyx erzitterte. Die Stimme war so eisig, dass er hätte schwören können Gänsehaut davon zu bekommen.
 

„Ähm… ich weiß ni-“
 

„Antworte!“
 

Seine Stimme war lauter geworden, aber er schrie nicht. Er schrie nie einen von ihnen an. Nicht richtig. Also, er brüllte nicht. Laut werden konnte er schon – aber er verlor nie ganz die Beherrschung. Naja… Fast nie.
 

Aber auch wenn er ihn nicht anbrüllte, drehte sich Demyx vor Angst der Magen um. Seine Hände zitterten, wurden feucht vom Angstschweiß.
 

„I-Ich habe nicht mitgezählt, Nummer I…“, wimmerte er kleinlaut.
 

„Gut, dann will ich es dir sagen. Nur weil du zu dumm bist dir die Anzahl deiner Fehltritte zu merken, heißt das schließlich nicht, dass das für alle gilt.“
 

Xemnas drehte sich zu ihm um. Vorher hatte er aus dem Fenster gesehen, wie er es eigentlich immer tat, wenn Demyx seine Räume betrat. Was es da wohl so interessantes zu sehen gab? Aber jetzt gab es gerade wirklich, wirklich Wichtigeres, denn der Ausdruck auf Xemnas Gesicht verhieß nichts Gutes. Absolut nichts Gutes.
 

„Einundzwanzig.“ Er ließ sich die Zahl anscheinend auf der Zunge zergehen, so langsam und – seltsamerweise – genüsslich, wie er sie aussprach.
 

„Einundzwanzig. Und weißt du, was das Witzigste daran ist, Nummer IX?“
 

Wenn Xemnas lächelte, machte er Demyx noch mehr Angst als wenn er wütend aussah.
 

„Das Witzigste daran ist, dass wir erst APRIL haben!!“
 

Okay, JETZT schrie er. Und Demyx zitterte wie ein Kaninchen.
 

„Ich frage mich wirklich, wieso ich einen Versager wie dich überhaupt in die Organisation aufgenommen habe! Das einzige, wofür du gut zu sein scheinst, ist die Pflanzen zu gießen! Aber dafür brauchen wir dich nicht – das ist schließlich die Aufgabe von Nummer XI. Wenn du nicht noch so jung wärst und nicht deine Kräfte hättest – die du allerdings auch nicht wirklich zu nutzen scheinst – hätte ich dich längst löschen lassen!“
 

Demyx Finger verkrampften sich um seinen Ärmelsaum, während er versuchte, Löcher in den Boden zu starren.
 

„Ver-verzeihung!“, stammelte er. „Ich… ich werde mich bemühen, meine Aufgaben besser zu erfüllen, ich versprech es! Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht!“
 

„Was in deiner Macht steht…“ Xemnas Stimme triefte vor Spott.
 

„Man kann sich wohl darüber streiten, ob das etwas bringt – und übrigens… Wieso tust du das nicht schon seit Anfang deiner Zeit hier? Du solltest nicht anfangen, das zu tun, sondern du solltest schon längst dabei sein, du unfähiger Versager!“
 

Demyx wagte es nicht mehr, zu antworten. Seine Zunge war wie eingefroren. Er hatte Angst. Was würde Xemnas mit ihm tun? Würde er ihn aus der Organisation werfen? Ihn doch noch löschen? Oder nein… Löschen lassen, hatte er gesagt. Natürlich. Die Nummer I würde sich niemals an jemandem wie ihm die Finger schmutzig machen. Das würde ein anderer erledigen müssen… Vielleicht Marluxia… dem würde das wahrscheinlich sogar gefallen… Oder Axel… Er erschauderte innerlich, als er sich vorstellte, wie es wäre von seinem besten Freund getötet zu werden.
 

Plötzlich öffnete sich hinter ihm die große, weiße Tür, die in diesen Raum führte. Demyx drehte sich erschrocken um. Seine Augen weiteten sich, als er die Person erkannte, die eintrat. Nein… Hatte Xemnas etwa wirklich beschlossen, ihn löschen zu lassen?
 

„Da bist du ja endlich, Xigbar.“
 

Xemnas Stimme war seine Ungeduld anzuhören, doch es war kein Vergleich dazu, wie er Demyx vorher fertiggemacht hatte.
 

Ein unheilvolles Grinsen zog sich über Xigbars vernarbtes Gesicht, als er auf Xemnas zutrat.
 

„Verzeihung, Anführer, ich musste noch einiges… vorbereiten.“
 

Dabei sah er zu Demyx, und sein heiles Auge funkelte so drohend, dass der blonde Niemand erstarrte wie ein Kaninchen vor einer Schlange. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Xigbars Anwesenheit bedeutete nur selten Gutes… Okay, er musste schon zugeben, dass er ihn faszinierend fand… Einfach das ganze Auftreten, dieses Selbstbewusstsein, seine Kraft, seine Fähigkeiten – da konnte man schon neidisch werden als kleiner, nichtsnutziger Feigling, als der Demyx sich die meiste Zeit fühlte, und der er wohl auch war… Aber egal, wie faszinierend Xigbar aus der Ferne war, aus der Nähe war er vor allem eines: Gefährlich.
 

„Gut… Also dann.“ Die Nummer I wandte sich wieder Demyx zu, grinste dann.
 

„Ich habe mir bereits eine Strafe für dich überlegt, Nummer IX. Nummer II wird sie vollziehen. Folge ihm.“
 

Demyx liefen gleichzeitig kalte Schauer über den Rücken, als Xigbar ihn noch einmal angrinste und dann ein Schattentor öffnete. Grob stieß er den Blonden hinein, ehe er selbst darin verschwand.
 


 

Xigbar hatte bereits alles vorbereitet. Er landete nicht in der Zelle, sondern direkt am Eingang der weißgetünchten Verliese unter dem Schloss, um sein kleines Opfer noch ein wenig zittern zu lassen. Weiß war eigentlich keine passende Farbe für Verliese, wie Xigbar fand, aber Xemnas hatte darauf bestanden – schließlich war ja das ganze Schloss weiß. Aber gut, er konnte kleine Versager wie Blondi hier ja auch in einer weißen Zelle bestrafen.
 

Er führte Demyx durch den Gang zu einer der vielen Türen und stieß ihn in den Raum dahinter. Dann sperrte er einen Schrank in dem Raum auf, um eine dreischwänzige Lederpeitsche mit geschnitztem, kastanienbraunem Holgriff herauszunehmen. Schmunzelnd sah er zu dem anderen Niemand, der mit weit aufgerissenen Augen die Peitsche anstarrte.
 

„Gefällt sie dir?“, fragte er in einem fast schnurrenden Ton, wie ein großer schwarzer Kater, der mit seiner Beute spielte. „Ich hoffe schon… Immerhin wirst du noch engere Bekanntschaft mit dieser Schönheit hier machen.“
 

„Ähm… Ich glaub, darauf kann ich verzichten.“, antwortete der Blonde nervös, während er einige Schritte rückwärts ging.
 

„Als ob du eine Wahl hättest…“ Xigbar grinste, ehe er plötzlich hinter Demyx stand und ihm die Arme auf den Rücken drehte. „Du bist jetzt ein braver Junge und lässt dir von mir den Mantel und das Hemd ausziehen, ohne Unfug anzustellen, kapiert?“
 

Und mit wenigen Handgriffen hatte er den Kleinen auch schon bis auf die Hose ausgezogen. Allerdings reichte das Xigbar nicht als Vorbereitung. Er ließ ihn sich mit der Brust an die Wand stellen und die Arme hochnehmen, dann legte er ihm ein Paar Handschellen um, die an einer Kette von der Decke hingen.
 

Die Peitsche, die er währenddessen auf den Boden gelegt hatte, nahm er nun wieder auf und klopfte sich mit dem Holzgriff in die Handfläche.
 

„So… Du hast unserem Boss offensichtlich zu oft versagt, nicht wahr? Nun, mir soll’s recht sein… So habe ich zumindest mal wieder jemanden zum ‚Spielen’…“
 

Ein kaltes, sadistisches Grinsen zeigte sich auf seinem narbigen Gesicht.
 

„Nein! Bitte – AH!“ Demyx bäumte sich richtig auf, als ihn der erste Schlag mit der Peitsche traf. Allerdings zeigte Xigbar kein Mitleid, sondern ließ die Peitsche ein weiteres Mal auf seinen Rücken knallen, dann wieder und wieder, bis zehn rote Striemen auf der zarten, hellen Haut zu sehen waren.
 

Demyx hing inzwischen so schlapp wie ein Sack Mehl in seinen Fesseln, zitternd und wimmernd.
 

„Sag bloß, du hast schon genug?“, höhnte Xigbar und nahm ihm die Fesseln ab, zerstörte aber seine Hoffnung, dass die Strafe jetzt vorbei war, indem er ihn einfach mit dem Rücken gegen die Wand schubste – wobei Demyx schmerzhaft aufkeuchte – und ihn anschließend einfach so herum wieder fesselte.
 

„So… Auf zu Runde zwei.“ Amüsierte beobachtete er, wie Demyx Augen größer wurden und er wieder versuchte, sich aus den Ketten zu befreien.
 

„Tse… Als ob das schon reichen würde, was ich bisher getan habe! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie wütend der Anführer auf dich ist? Anscheinend war ein wichtiger Auftrag unter denen, die du verbockt hast… Wobei ich an seiner Stelle DIR gar nicht erst wichtige Aufträge gegeben hätte! Das einzige, was du vielleicht kannst, ist Bodenwischen! Also, du bekommst jetzt noch fünf mit meiner kleinen Freundin, dann wirst du dich bei mir für die Strafe bedanken und darfst gehen.“
 

Demyx winselte auf, schien kein bisschen erfreut über diese ‚Großzügigkeit’ zu sein. Sein Gesicht war schmerzhaft verzerrt, die Augen leicht glasig. Seine Unterlippe blutete, offensichtlich hatte er sie sich aufgebissen. Als Xigbar das sah, zog er die Augenbraue hoch und griff an sein Kinn, um mit dem Daumen das Blut wegzuwischen.
 

„Dummer Kerl. Beiss dir ruhig weiter auf die Lippe, während ich dich schlage, aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass du sie dann nicht mehr lange haben wirst.“
 

Er wusste selbst nicht so genau, weshalb ihm das auffiel, und warum es ihn überhaupt beschäftigte. Aber es war eben so, auch wenn es Xigbar doch ein wenig verwirrte. Aber nun musste er endlich die Strafe zu Ende bringen.
 

„Also dann…“ Er holte mit der Peitsche aus und ließ sie mit einem lauten Zischen auf Demyx Brust schlagen. Demyx schrie hell auf, ehe er plötzlich zu Xigbar hochsah, direkt in sein Gesicht.
 

Xigbar erschauderte, als er in die blauen Augen des Jüngeren sah. Er konnte nicht sagen, wieso, aber auf einmal konnte er den Blick nicht mehr von seinem leidenden Gesicht abwenden. Und dann sah er es – Tränen stiegen Demyx in die Augen, er versuchte noch, sie zurückzuhalten, während seine Unterlippe und sein Kinn schon verdächtig zitterten, doch dann rannen die ersten Tropfen über seine Wangen, hinterließen schmale, glitzernde Spuren. Xigbar beschlich auf einmal ein seltsames Gefühl, es fühlte sich an, als würde irgendetwas seine Brust zuschnüren, ihn am Atmen hindern. Es schien fast so, als ob es ihm weh täte, dass Demyx so sehr litt, dass er sogar weinen musste. Aber wieso? Normalerweise hätte er ihn ausgelacht, weil er nicht einmal das ertragen konnte wie ein Mann; aber er konnte es nicht.
 

Schwer schluckte er, ehe er sich endlich vom Gesicht des anderen losreissen konnte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, löste er die Fesseln.
 

„Nimm dein Zeug und verschwinde.“, sagte er, ohne Demyx in die Augen zu sehen, und teleportierte sich, völlig verwirrt von seinen eigenen Empfindungen, in seine eigenen Räume zurück.
 


 

Demyx blieb wie angewurzelt stehen, als der Ältere verschwunden war, immer noch mit Tränen in den Augen. Was war das denn gerade gewesen? Jeder wusste, dass Xigbar ein totaler Sadist war und es genoss, für Xemnas den Folterknecht spielen zu können… Warum hatte er dann jetzt auf einmal aufgehört?
 

Allerdings war er so froh darüber, nicht noch mehr Schläge abbekommen zu haben, dass er lieber schnell seine Sachen nahm, sich wieder anzog, ein Schattentor öffnete und darin verschwand, um im überirdischen Teil des Schlosses wieder aufzutauchen. Xigbars Verhalten fand er immer noch verwirrend, und er dachte auch noch lange Zeit darüber nach, in einer Ecke irgendwo in einer der vielen Hallen des Schlosses, aber er kam einfach nicht darauf. Und irgendwann meldeten sich dann die Striemen auf seinem Rücken und seiner Brust wieder, woraufhin die Nachdenkerei sowieso beendet war. Sie brannten immer noch höllisch, und er wollte gar nicht wissen, ob das vielleicht noch schlimmer wurde, wenn man nichts dagegen tat… Deshalb beschloss er, erst einmal zu Vexen zu gehen und ihn nach etwas zur Schmerzlinderung zu fragen. Zwar war Nummer IV nicht gerade der geselligste Typ, aber er versagte noch öfter als Demyx (wobei bei Vexen eher seine Abneigung gegen Drecksarbeit der Grund dafür war) – sowas verband einfach ein wenig.
 

Während sich Demyx zu Fuß auf den Weg in Vexens Labor machte, kam ihm wieder der Ausdruck in Xigbars Auge in den Sinn. Er hatte erschrocken ausgesehen. Hatte er jemals zuvor gesehen, dass die Nummer II ihrer Organisation in irgendeiner Weise erschrocken ausgesehen hatte? Nein, das war nicht seine Art… Er war immer kalt und unnahbar, seine einzige Gefühlsregung war dieses fiese Grinsen, das er die ganze Zeit auf dem Gesicht hatte. Aber so hatte er ihn wirklich noch nie gesehen… Und irgendwie… nunja, er wusste selbst nicht, was das war, aber irgendwie verursachte das ein seltsames Gefühl in ihm. Demyx konnte nicht sagen, um was es sich handelte – er hatte so etwas noch nie gefühlt – aber es war nicht wirklich unangenehm…
 

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Disclaimer: Die Charaktere aus Kingdom Hearts 2 gehören nicht mir, sondern Square Enix und Disney ^^ Und ich verdiene auch nichts an ihnen.
 

Würde mich über Kommentare wahnsinnig freuen^^



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