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Daylight II

Two Lifes
von

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A nobody - thats not enough for my son

Sakura rannte im Wohnzimmer auf un ab. Manchmal setzte sie sich vor den Fernseher, dann wiederum rannte sie genervt in die Küche oder ins Esszimmer, um alles noch einmal zu kontrollieren.

Sie war nervös.

Wenn das mal reichte!

Sie bebte vor Panik!

"Jetzt beruhige dich endlich!", seufzte Sasuke, der auf dem Sessel saß und Fernsehn sah. Es war halb Acht und Um würden seine Eltern kommen ...

Als er am Morgen zur Arbeit gekommen war, hatte er allen Mut genommen und war zu seinem Vater gegangen. Knapp und schlicht hatte er ihn von seinen Plänen in Kenntnis gesetzt.

Das Einzigste, was sein Vater gesagt hatte, war dass er und seine Frau um acht Uhr kommen würden. Mehr nicht. Kein weiteres Wort, kein weiterer Blick.

Sakura sah Sasuke geknickt an. "Sorry ...", gab sie von sich und setzte sich an den Arbeitstisch im hinteren Teil des Wohnzimmers, wo das neue Keyboard der Sängerin stand. Sie hatte es vor einigen Tagen bestellt und heute am frühen Morgen war es gebracht worden. Sie hatte es noch nicht einmal ausgepackt, so nervös war sie nach Sasukes Anruf und der Ankündigung gewesen.

"Pack es doch aus, dann kannst du uns was vorspielen", schlug Sasuke vor und stand auf, um ihr beim Entfernen der Verpackung zu helfen, denn es war ein sehr gewaltiges Keyboard.

Sakura nickte leidlich. "Aber mit vorspielen wird nichts", grinste sie sachte. "Ich bin rech schlecht wenn es um Noten lesen geht und so was. Ich hab mich vorher damit nie beschäftigt, aber Kakashi meinte, ich solle langsam mal damit anfangen ..."

Sasuke sah Sakura irritiert an. "Kakashi?"

"Unser Manager", erklärte die Rosahaarige.

Sasuke nickte knapp. Ein männlicher Manager mit dem Sakura auf du war ... so wirklich wollte ihm das nicht gefallen.

"Kannst du spielen?", fragte Sakura nun.

Sasuke sah sie kopfschüttelnd an. "Nein, für so etwas hatte ich nie Zeit."

"Aber fürs Tanzen lernen?"

"Das ist etwas anderes."

Sakura kicherte leise. "Ach so ..."

Sie entfernten die Verpackungen und die Folie, dann schaltete Sakura das Keyboard an und klimperte ein paar Töne.

"Das klingt ja furchtbar!", stöhnte Sasuke leidend. "Wie kann man so berühmt werden, wenn man nicht mal ein paar Lieder auf so einem Teil spielen kann?"

Die Rosahaarige zog eine Schnute. "Das ist gemein! Außerdem hab ich bei Temari schon einiges gelernt! Soll ich dir mal was richtiges vorspielen?"

Sasuke schüttelte rasch den Kopf. "Nein, lass mal. Das ist offensichtlich schojn mal eines der Dinge, die in diesem isolierten Raum stehen werden ..."

Sakura funkelte böse. "Pah, du wirst dich wundern wie schnell ich das lernen werde und dann wirst du bettelnd vor der Tür stehen, wenn ich spiele! Und ich werde dich dann NICHT hineinlassen!"

Sasuke musste grinsen, als aus der Küche ein Klingeln ertönte.

"Oh, dass ist der Braten", Sakura sprang auf und rannte davon. Sie hatte sich selbst ans Kochen gemacht, auch wenn alles sehr hektisch und unkoordiniert abgelaufen war.

Aber am Ende zählte nur das Resultat.

Und zu Sakuras - und vor allem Sasukes erstaunen sah das Abendessen wirklich lecker aus, als es fertig auf dem Esstisch stand.

"Jetzt müssen sie nur noch kommen", seufzte die junge Frau und ließ sich auf den Sessel fallen, als es auch schon klingelte und sie wie von der Tarantel gestochen aufsprang.

"Oh Gott, sie sind da!", jetzt war Panik angesagt.

"Bleib ruhig, dir passiert doch nichts! Und ich bin ja auch noch da!", sagte Sasuke, als er Richtung Vorsaal ging.

Sakura lief ihm nach, hielt ihn aber noch einmal kurz zurück. "Sasuke?"

"Hm?"

"Bitte, egal was dein Vater sagt ... sei ihm nicht böse oder streite mit ihm! Meine Vergangenheit ist nicht die Schönste, wir können ihn nicht dafür verurteilen, dass er wie andere denkt ..."

Sasuke sah Sakura ernst an. "Was er über andere sagt ist mir reichlich egal. Was er über dich sagt aber nicht! Wenn er mit der Wahrheit nicht klar kommt, wird er gehen!"

Sakura sah Sasuke traurig hinterher, als er sich zur Tür bewegte.

Sollte heute etwas passieren, dass einen Streit zwischen Vater und Sohn hervorruft, dann würde sie daran schuld sein ...
 

Sakura saß schweigend am Tisch, genau wie Sasukes Eltern und Sasuke selbst. Seit fünf Minuten hatte keiner ein Wort gesagt.

Bisher lief scheinbar alles schief.

Und alles schien sich zu bewahrheiten.

Sasukes Mutter war natürlich reizend gewesen. Sie hatte Sakura herzlich begrüßt.

Sasukes Vater hingegen hatte kaum ein Wort für Sakura oder seinen Sohn übrig.

Er aß mit grimmigen Gesicht sein Essen, nahm hier und da einen Schluck des Weines, oder sagte ein paar kurze Worte zu seiner Frau.

Dabei hatte Sakura sich wirklich Mühe gegeben. Sie hatte ihr reizendes Lächeln aufgelegt, nur freundliche Worte gesagt und versucht, alles richtig zu machen.

Aber in den Augen von Fugaku Uchiha war alles falsch.

Sie war falsch!

Denn sie war die Falsche für seinen Sohn.

Sakura wusste vom ersten Moment an, dass er das dachte.

Er dachte es die ganze Zeit während des Essens.

Er hatte es gedacht, als er sie das erste mal gesehen hatte.

Er hatte es gedacht, noch bevor er hier her gekommen war.

"Es schmeckt vorzüglich, Sakura!", sagte Frau Uchiha, um die Stille zu durchbrechen. "Sie können großartig kochen."

Sakura lief rot an. "Oh ... nein, eigentlich ist das eines meiner ersten richtigen Abendessen, die ich gemacht habe. Ich bin eigentlich nicht besonders gut ..."

"Nicht so bescheiden", lachte die Ältere.

Sakura lächelte leicht zurück.

Sasukes Mutter war wirklich eine echte Dame. Und sie war freundlich.

Ganz anders als ihr Mann.

"Ich habe schon besser gegessen", sagte Sasukes Vater, als er die Gabel beiseite legte.

Nun wurde Sakura noch roter. "Es tut mir leid, wenn ... wenn es ihnen nicht geschmeckt hat", entschuldigte sie sich ehrlich.

Herr Uchiha ließ nur ein Knurren von sich hören.

Sasuke sagte nichts, aber es kostete ihn Mühe. Er wollte versuchen ruhig zu bleiben, Sakura wegen. Aber es fiel ihm nicht leicht ...

"Woher kommen sie, Sakura?", fragte der Mann nun und die Rosahaarige erbleichte.

Nun war es soweit.

Davor hatte sie sich so gefürchtet.

Er würde Fragen stellen. Dinge wissen wollen.

Und zu recht urteilen ...

"Aus New York", sagte die junge Frau und versuchte zu lächeln. Daran konnte ja erstmal nichts verkehrt sein. New York war groß ...

"Und woher genau?"

Klasse, er wollte Details ...

"Aus der Bronx", sagte Sakura um einiges leiser, aber deutlich.

Sasukes Vater schwieg einen Moment, und scheinbar war für ihn schon alles klar.

Er verband Bronx mit Armut und Gewalt.

"Seit wann leben sie in L.A.?", fragte er nun weiter.

"Ähm, seit zwei Jahren, aber ich war zwischenzeitlich in Florida."

"Oh", sagte Mikoto Uchiha. "Florida ist schön. War dein Freund nicht auch dort, Sasuke?", wandte sie sich an ihren Sohn.

Sasuke nickte knapp.

"Was arbeiten sie?", Herr Uchiha ignorierte seine Frau, die offensichtlich über Florida reden wollte. Er sah Sakura direkt in die Augen und das Mädchen hatte Mühe, nicht beschämt zu Boden schauen zu müssen.

"Ich hole demnächst meinen Abschluss nach, wenn alles klappt", gestand sie und zwang sich dabei zu lächeln.

Das war offensichtlich ein Stichwort für Fugaku Uchiha.

"Sie haben also keinen Abschluss ... was haben sie dann die ganze Zeit über gemacht?"

Fettnapf, Fettnapf, Fettnapf ... Sakura steckte tief drin.

"Ich hab ... eine Weile gekellnert", konnte sie rechtzeitig raus bringen, bevor es durchschaubar wurde.

"Eine Weile? Sonst haben sie also von Sozialhilfe gelebt. Vermutlich in Watts ...", Sasukes Vater wurde bereits ungehalten.

Sakura Ohrfeigte sich für dieses "eine Weile". "Ähm, Watts ist richtig ..."

Sasukes Mutter sah Sakura mitfühlend an. "Dort soll es recht gewalttätig hergehen. Haben sie dort alleine gelebt oder mit ihrer Familie?"

Sakura versuchte immer noch tapfer zu lächeln. "Ich habe keine Familie ..."

Gott, wie sehr wünschte sie sich jetzt ein anderes Leben!

Ein passables.

Ein Uchihawürdiges!

Wenigstens ein Normales!

"Ganz allein? Das klingt sehr gefährlich", Mikoto Uchiha war ehrlich besorgt.

Ihr Mann hingegen strahlte eine unsagbare Kälte aus. "Nun, sie hatte doch aber die gütige Hilfe des Staates. Ein mancher wünscht sich ein ruhiges Leben, ohne Arbeit und mit allem möglichen, was ihm in den Hintern gesteckt wird ..."

Sakura lief es eiskalt den Rücken hinunter. Diese Aussage war recht eindeutig gewesen.

Er hasste sie.

Er hielt sie für das Letzte.

Er dachte, sie war eine Schmarotzerin.

Und nun nutzte sie Sasuke aus ...

Sakura warf einen flüchtigen Blick zu dem jüngeren Uchiha.

Was sie sah, gefiel ihr nicht. Sasuke hatte die Augen geschlossen.

Er kochte ...

Er kochte vor Wut und würde bald nicht mehr an sich halten können.

Ein Wunder musste geschehen! Irgendetwas müsste passieren, sonst würde es eskalieren.

"Und nun", sprach Fugaku Uchiha mit einem beängstigen Lächeln. "Nun hat sie Sasuke. Ich habe es vermutet. Alles ist eindeutig ..."

Kein Wunder ...

Sakuras Nerven spielten verrückt, doch ehe sie irgendetwas sagen konnte, war Sasuke aufgestanden.

Er kochte nicht mehr.

Er lief bereits über ...

"Du hast absolut keine Ahnung, Vater! Das ist das Letzte! Es war so klar, dass du mit Vorurteilen beladen hier her kommen würdest! Das du niemals jemanden akzeptierst, der nicht wie du reich geboren wurde!"

"Aber Sasuke ...", seine Mutter hatte die gleichen Ängste wie Sakura. Es würde eskalieren ...

"Lass ihn nur, Mikoto!", sagte Herr Uchiha ruhig, aber in seiner Stimme klang Verachtung mit. "Soll er doch sagen, was er denkt. Aber vergiss nicht, Sasuke, dass auch du die Vorteile des Geldes genossen hast! Dein Leben lang! Du bist privilegiert! Du hast die beste Ausbildung genossen, hattest von allen nur das Beste! Warum jetzt dieser Wandel? Warum ein Mädchen wie sie? Es ist so offensichtlich, dass sie dein Geld mehr interessiert, als du! Hast du etwas anderes geglaubt? Nimm die Brille ab, Junge! Sie kann nichts vorweisen! Sie hat nie etwas vernünftiges gelernt! Wie könnte jemand wie sie an deiner Seite bestehen? Wie kannst du denken, dass sie die Richtige ist? Willst mit ihr zusammen ziehen, dass ich nicht Lache! Und wer wird das ganze bezahlen? Du, hab ich nicht recht? Und was ist der nächste Schritt? Ihr werdet Heiraten, jawohl. Und danach wird sie dich verlassen, und du kannst sie auszahlen. So leicht wird sie es sich machen!"

"Liebling, bitte, sag doch nicht so ..."

"Doch Mikoto, jemand muss die Wahrheit aussprechen! Ich sehe doch nicht zu, wie sich unser Sohn sein Leben ruiniert, weil er denkt verliebt zu sein!"

Sakura glaubte, sie würde in einem Alptraum gefangen sein.

Sie hatte gewusst, dass es schlimm werden könnte.

Sie hatte gewusst, das es schlimm werden würde.

Aber nie hatte sie damit gerechnet, dass es so schlimm sein könnte.

Was für ein Mensch war Sasukes Vater?

Was brachte ihn dazu, solch harte Worte zu verlieren?

Woher kam dieser Hass?

Und sah er nicht, wie sehr er seinen Sohn damit verletzte?

Sasuke war außer sich. "Du hast Unrecht, Vater, und ich denke, dass ..."

"Hört auf!", rief plötzlich Sakura. Sie war ebenfalls aufgesprungen, doch fuhr sie sich selbst mit der Hand vor den Mund.

Nun ruhten alle Augen auf ihr.

Frau Uchiha sah sie besorgt an.

Sasuke überrascht.

Und Fugaku Uchiha starrte sie voller Abscheu an.

Sie rang nach Worte.

Doch was sollte sie sagen?

Dass das alles nicht stimmte?

Er würde ihr kaum glauben.

Das sie in Wahrheit eine harte Arbeit hatte?

Das würde alles aufs Spiel setzen.

Es gab nur eins, was sie in diesem Moment raus brachte.

"Ich liebe Sasuke", sagte sie leise und sah zu Sasuke. Sie lächelte nur leicht, aber aufrichtig. "Ich hätte niemals gedacht, dass es wirklich passieren könnte, aber ich liebe ihn. Und ich will ...", nun sah sie Fugaku direkt in die Augen. "Und ich will bestimmt nicht sein Geld! Ich habe mein Leben lang keinen Cent gehabt. Ich habe mir auch nie irgendwas vom Staat in den Hintern stecken lassen! Und damit könnte ich auch weiterhin leben. Aber nicht ... nicht ohne ihn. Was habe ich vom vielen Geld wenn ... wenn es mich so blind macht, wenn es mich so gemein und verletzend macht ... wie sie es sind!"

Eine grauenvolle Ruhe kehrte ein. Niemand sagte auch nur ein Wort. Sogar Sasuke war perplex. War erstarrt.

Genau wie sein Vater.

Fugaku Uchiha war schockiert. So weit er zurückdenken konnte, hatte niemand auch nur ansatzweise ihm dermaßen gesagt, was er von ihm dachte.

Und dieses kleine, nichts könnende Weib wagte es, so etwas zu behaupten?

"Sie sind ein Nichts! Sie werden nie gut genug für meinen Sohn sein!", Herr Uchiha versuchte die Fassung zu wahren. Aber er stand kurz davor, seine Geduld zu verlieren.

Sakura schüttelte den Kopf. Noch immer hatte sie ein kleines Lächeln im Gesicht. Wenn auch ein Trauriges. "Sie wissen ja gar nicht, was ein Nichts ist ...", sagte sie leise und sah ihn fast mitfühlend an. "Wenn es bedeutet, dass ich ein Niemand bin, dann mag das sein. Vielleicht bin ich dann ein Nichts. Wenn es bedeutet, dass ich keine privilegierte Ausbildung genossen habe, dann bin ich ein Nichts. Wenn es heißt, dass ich eine verdorbene Vergangenheit habe, dann bin ich umso mehr ein Nichts. Aber solange ich auch nur ein Fünkchen von der Liebe ihres Sohnes habe, dann ist es mir egal, ob ich ein Nichts bin oder nicht. Aber ... ich weiß nicht ... ich ... ich meine, wie kann ich denn ein Nichts sein, wenn ich das Glück habe, dass Sasuke ...", Sakura machte eine Pause, weil ihr fast die Stimme versagte.

"Leere Worte", schalte Herr Uchiha. "Für sie steht ja auch nichts auf dem Spiel! Für Sasuke schon! Was glauben sie, was mit seinem Ruf passiert, wenn man sie an seiner Seite sieht? Die ganzen wichtigen Leute werden mit dem Finger auf euch zeigen. Man wird reden. Die Presse wird reden. Und man wird sich die Mäuler zerreißen! Denn jeder wird wissen, dass sie es auf das Geld abgesehen haben! Ich will meinen Sohn nur beschützen! Ich will ihn davor bewahren, einen Fehler zu begehen, den er sein Leben lang bereuen wird!"

"Hör endlich auf, Vater!", rief Sasuke wütend. "Wie könnte ich es bereuen? Und wie kannst du es wagen, mir sagen zu wollen, was richtig und was falsch ist? Ich habe mein eigenes Leben, und das Lebe ich auch alleine!"

"Du weißt ja nicht, was gut für dich ist, Junge. Du bist Blind vor Liebe und siehst die Gefahr nicht!"

Sakura war den Tränen nahe. Es war nicht fair. Es war einfach nicht fair! Sie hatte diesem Mann doch nichts getan, und sie war doch auch keine Gefahr! Warum behauptete er so etwas? Sie wollte doch einfach nur mit Sasuke zusammen sein. Ihn lieben dürfen ...

Aber er würde es nicht erlauben.

Für ihn war sie nun mal ein Nichts.

Sakura setzte sich wieder hin. Sie starrte abwesend auf den Teller vor sich. Sie konnte nicht mehr. Sie konnte nicht mehr kämpfen. Ihr ganzes Leben hatte sie gekämpft und im Moment glaubte sie, vor der schlimmsten Herausforderung zu stehen, die ihr je begegnet war.

Sasukes Vater zu überzeugen, dass sie nichts böses im Schilde hatte.

Ihm zu erklären, dass sie seinen Sohn nicht ruinieren wollte.

Aber wie?

Wie konnte man jetzt noch irgendetwas retten? Wie konnte man alles zum Guten wenden?

Es war doch ausweglos.

Es würde kein Happy End geben.

Entweder sie und Sasuke würden miteinander weiterleben - für den Preis, dass Sasuke sein Leben weg warf, dass er sich hart aufgebaut hatte. Die Firma, die ihm doch soviel bedeutete.

Oder sie würden sich trennen, wie es der Vater wollte.

Wäre dann alles gut?

Sakura vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie konnte nicht mehr. Sie hatte immer gekämpft, es immer irgendwie gepackt.

Aber jetzt stand sie davor, aufzugeben.

Und dabei war alles so lächerlich!

Ja, lächerlich. Lächerlich und dumm!

Und plötzlich lachte sie leise auf.

Es war kaum zu hören, aber alle hatten es mitbekommen.

Und alle waren gleichermaßen verwirrt.

"Was gibt es zu lachen?", raunzte Sasukes Vater, der sich sofort angegriffen fühlte.

Sakura schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich hatte ...", sie schluckte den Kloß hinunter und sah Fugaku Uchiha freundlich an. "Ich glaube, ich hätte ihnen beinah gesagt, dass sie gewonnen haben."

Sasuke sah schockiert aus, als Sakura das sagte, und er wollte schon ansetzen, zu widersprechen, doch das Mädchen sah ihn grinsend an. "Guck nicht so", meinte sie fast belustigt. "Mir ist nämlich etwas aufgefallen!", erklärte sie vielsagend und ließ eine kurze Pause, ehe sie Sasukes Vater fixierte und plötzlich ernster denn je wirkte. "Nämlich das das hier kein Spiel ist! Aber genau so tun sie! Denn für sie, ist es nicht mehr. Das ganze Leben ist für sie nicht mehr! Einfach nur ein Spiel, bei dem sie immer gewinnen müssen! Wenn sie nicht gewinnen, macht es ihnen keinen Spaß mehr. Verlieren können sie nicht, denn das Wort steht nicht in ihrem Wörterbuch! Und jeder muss nach ihren Regeln spielen! Es gibt keine Alternative!", Sakura holte tief Luft, da sie fast nicht geatmet hatte. "Aber ich ... ich spiele nicht mit! Denn für mich war das Leben nie ein Spiel! Denn wenn ich verloren hätte, dann ... dann hätte ich nicht einfach wieder neu anfangen können! Für mich hätte es keine zweite Chance gegeben. Game Over!", sie sprach zwar beherrscht, aber man merkte ihr eine gewisse Wut an.

"Kein Spiel?", der ältere Uchiha lachte. "Wenn sie das denken, dann wissen sie einfach zu wenig über das Leben. Sie sind noch jung. Man kann es ihnen auch nicht verdenken. Das Leben ist ein Spiel, aber ich gestehe, dass es kein schönes Spiel ist. Nur wer gewinnt, überlebt. Das ist die einzige, wahre Regel. Wer nicht die Stärke besitzt, die man braucht, der geht unter. So einfach ist es nun einmal."

Sakura war fassungslos. "So einfach?", hauchte sie, als ihr plötzlich Tränen in die Augen traten. "Dann war meine Freundin, die ich damals im Kinderheim als einzigsten Menschen gern hatte, also zu schwach, zum Überleben? Heißt dass, dass wenn sie stärker gewesen wäre, sie sich gegen den Aufseher hätte zu wehr setzen können, der ihr Essen, gegen das sie allergisch war in den Mund stopfte, dass sie dann nicht elendig erstickt wäre? Bedeutet es das? Dass einzig und alleine sie daran schuld war, dass sie so verrecken musste? Eingesperrt, ohne Hilfe? Ist es so einfach? Oder meinen sie, dass wenn ein siebenjähriges Mädchen vergewaltigt wird, dass sie selbst daran Schuld ist, weil sie einfach noch zu jung war um Macht zu haben, sich zu wehren? Ist es vielleicht so einfach? Was für ein Einfach meinen sie? Denn wenn ich vom Leben spreche, dann weiß ich nicht, wo ich das Wort einfach einsetzen könnte! Und sagen sie nicht, ich weiß zu wenig über das Leben!", Sakuras Stimme zitterte beinah vor Zorn. "Ich weiß mehr über das Leben als manch anderer. Denn ich habe nicht nur die Sonnenseiten kennengelernt. Ich habe immer im Schatten gelebt Ich hatte nie eine Familie. Ich hatte nie Liebe! Meine einzigste Freundin, die ich als Kind hatte, ist vor meinen Augen verreckt! Ein paar Jahre später sah ich meinen besten Freund sterben, weil man ihm Drogen gespritzt hatte. Und er hat selbst nie welche genommen! Es geschah aus Bosheit! Weil es Menschen gab, die das Lustig fanden. Für die war es auch nur ein Spiel! Glauben sie, ich hab auch nur noch einen Menschen an mich ran lassen wollen? Um ihn wieder zu verlieren? Nein! Und trotzdem sah ich vor zwei Jahren, wie meine beste Freundin von Flammen verschluckt wurde. Bei einem Brand, der aus Spaß gelegt worden war. Weil es für die, die das getan hatten, auch nur ein Spiel war! Und nun soll ich den Menschen verlassen, den ich mehr liebe als alles andere auf der Welt, weil er zu ihrem Spiel gehört, dass sie gewinnen wollen? Ist es so einfach für sie?"

Sakura war fertig. Sie hatte gesagt, was sie sagen musste. Sie wischte sich über die Augen und sah Fugaku Uchiha unverwandt an. Sie wollte eine Antwort.

Doch der ältere Uchiha schwieg, so dass völlige Stille einkehrte.

Eine furchtbare, angespannte Stille.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2009-01-23T23:10:58+00:00 24.01.2009 00:10
sasukes vater ist wirklich hier ein verstädnnisloser arsch.
vllt öffnet sakura ihm die augen. wo sie jetzt ihre geschichte
in kurz vorm ihm erläutert hat
mach weiter sooo
lg, yesilli
Von:  Zuckerschnecke
2009-01-23T22:23:41+00:00 23.01.2009 23:23
die rede von sakura am ende ist voll traurig
und sasukes vater...den würde ich am liebsten in die tonne kloppen...
was der sich alles einbildet, unglaublich
Von:  smeagel
2009-01-23T21:41:48+00:00 23.01.2009 22:41
also erstmal einen große verbeugung vor sakura mit ihrer ansprache zum schluus, die war schon echt hamma, und hat vieles preisgegeben.
naja es bleibt wie eh und je spannend und ich sitze schon wieder auf heiße kohlen, mach weiter so, und bleib bei deinem tollen schreibstil.

lg smeagel
Von:  The-Sunn
2009-01-23T20:31:01+00:00 23.01.2009 21:31
das ist ein echt geile fortzung
jetzt weiß ich auch wer die person im bus war .
das sie sänger geworden sind und ihr abschluss machen will echt der hammer
aber am besten finde ich ja die stehle wo sie Sasukes Vater anpotzt
ein echt gelungenes Kappietel.
mit lieben grüßen
The-Sunn
P.S aber eine kleine frage habe ich noch wo her wusste das Temari das Sakura abhaut.
Von:  thundergirl
2009-01-23T19:11:57+00:00 23.01.2009 20:11
hey
diese fortsetzung ist echt der hammer^^
ich hätte nie gedacht, dass es temari ist die mit sakura nach florida geht
sasukes vater ist echt ein arsch
ich finde es gut das sakura sich nicht von ihm unterkriegen lässt
ich bin gespannt was er antworten wird
schreib schnell weiter
lg
thundergirl
ahja danke für die ENS
Von:  Sakura-Jeanne
2009-01-23T17:58:09+00:00 23.01.2009 18:58
ich hofef sasukes vater hat mal kappirt das es nicht nur ide sonnenseiten des leben gib sondern auch schaten seiten gibt

hoffe das d ganz schnell schreibst


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