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Folge deinem Traum

von

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Verzweiflung

Nachdem sie alle Orte abgesucht hatten, an denen Justin auch nur einmal gewesen war, trafen sie sich alle wieder im Loft. Brian hatte schon eine ganze Weile keinen Ton mehr von sich gegeben.

Sie waren alle noch da. Alle, die in der Nacht angerufen worden waren, waren auch gekommen, nur Daphne nicht und Linds konnte sie zurzeit auch nicht erreichen. Aber sie hatte ja versprochen anzurufen, wenn Justin bei ihr in der WG auftauchen würde.

Es war etwa zur selben Zeit, als Justin auf der Treppe von Cathys Haus mit Daphne zusammentraf. Natürlich hatte Daphne nicht Bescheid gegeben. Justin war schließlich nicht bei ihr in der WG aufgetaucht. Auch hatte Daphne niemand gesagt, dass alle dachten, Justin sei entführt worden, deswegen kam es ihr auch gar nicht in den Sinn Linds oder jemand anderen anzurufen.

Deswegen wussten die Freunde auch immer noch nicht, was mit Justin war. Schweigend saßen sie alle im Loft und überlegten sich 1000 Dinge, die Justin gerade tun könnte.

Keiner sprach aus, was alle dachten: Justin konnte nur entführt worden sein. Aber wenn sie es aussprechen würden, dann wäre es real, dann wäre nichts mehr daran zu rütteln.

Nein, sie wollten es einfach nicht glauben. Es musste doch noch eine andere Lösung geben, aber sie konnten keine finden. Wenn sie doch nur Justin irgendwo gefunden hätten, dann wäre die Sache klar, aber er war nirgendwo gewesen.

In ihrer Verzweiflung, hatten sie sogar Ethan angerufen, aber der hatte Justin seit ihrer Trennung nicht mehr gesehen.

Debbie brach zuerst das Schweigen: „Wir müssen doch irgendetwas tun können. Ich meine… Es ruft keiner an, wir können ihn nicht finden und keiner den wir kennen kann uns weiterhelfen. Wir müssen doch irgendwas tun können.“

Linds nahm eines der Bilder von Justin, die sie auf dem Tisch ausgebreitet hatten, damit ihnen vielleicht doch noch etwas einfiele, in die Hand und starrte darauf: „Und wenn wir die fragen würden, die wir nicht kennen?“

Michael: „Und wo finden wir die, die wir nicht kennen, die aber Justin kennen?“

Linds: „Du hast mich falsch verstanden… Ich meine die, die weder wir noch Justin kennen.“

Ben: „Und wie sollen die uns helfen?“

Mel: „Ich verstehe… Du meinst wir sollten mit den Bildern durch die Liberty Avenue ziehen und fragen, ob jemand Justin gesehen hat?“

Linds: „Genau!“

Debbie war dafür gleich Feuer und Flamme und auch die anderen ließen sich ziemlich schnell anstecken. Hauptsache sie taten etwas. Rumsitzen und warten brachte einfach nichts.

Sie versuchten Brian dazu zu überreden mit Michael oder Linds oder irgendjemand anderem im Loft zu bleiben, aber ohne Erfolg. Er wollte alles tun um Justin zu finden.

Und so blieb Hunter vor dem Fernseher im Loft allein zurück, damit jemand da war, sollte sich ein Entführer oder jemand anderes melden.
 

Zuerst gingen sie zu Brians Büro und kopierten ein sehr schönes Bild von Justin

Und schrieben Brians Telefonnummer darunter. Für den Fall, dass ihn noch jemand in den nächsten Tagen sehen würde. Diese wollten sie an den Bäumen und Laternen der Liberty Avenue anbringen.
 

Sie liefen stundenlang durch die Straßen. Sie fragten jeden, der sich dort aufhielt. Aber keiner konnte ihnen sagen, wo Justin war.

Manche behaupteten, dass sie ihn wahrscheinlich am Vorabend im Babylon gesehen haben, aber so hundertprozentig sicher war sie sich alle nicht.

Brian glaubte nicht daran, dass Justin im Babylon gewesen sein sollte, weil keiner der Freunde ihn dort gesehen hatte und Justin sich immer mindestens einmal am Abend zu ihnen gesellte.

Nein, Justin konnte nicht dort gewesen sein. Aber wo war er?
 

Am Abend trafen sie sich alle wieder bei Brian im Loft.

Sie wussten nicht, was sie noch tun sollten. Sie hatten die Zettel mit der Bitte auf Hinweise überall verteilt und überall gefragt. Justin war einfach nicht aufzufinden. Mittlerweile dachten alle an eine Entführung, aber wieder sprach es keiner aus.

Linds und Mel boten Brian an, bei ihm zu übernachten, damit er nicht so alleine war, aber Brian wollte alleine sein. Er ließ sich auch nicht von Michael davon abhalten.

Schließlich verließen sie alle gegen neun das Loft. Keiner hatte ein gutes Gefühl dabei. Sie alle hatten die Trauer und die Angst in Brians Augen gesehen. Er war verzweifelt und sie konnte ihm nicht helfen.

Sie wollte es so gern, weil sie doch alle wussten, dass Brian Justin über alles liebt und dass er alles für den Kleinen tun würde. Wie musste sich Brian nur jetzt fühlen? Das war so klar… Er war einfach am Ende, einsam, allein und verzweifelt und alles, was er wollte, war, dass Justin einfach wieder auftauchte.

Doch es schien so, als würde das nicht passieren. Debbie warf noch einen letzten besorgten Blick in das Loft zu Brian, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Sonnenschein wo bist du nur?
 

Brian blieb allein zurück. Er saß auf der Couch und starrte vor sich hin. Lange saß er da ohne sich zu rühren, dann sprang er plötzlich auf, schnappte sich seine Sachen und rannte aus dem Loft und zu seinem Auto.

Er musste ihn finden. Nur er allein konnte es schaffen. Justin war bestimmt irgendwo und wartete auf ihn. Vielleicht im Woodys, vielleicht im Babylon, vielleicht an einem der anderen Plätze, an denen sie ihre Abende verbrachten.

Justin musste einfach irgendwo dort sein. Er würde auf ihn warten ganz bestimmt. Ganz klar. Justin verschwand nicht einfach so. Er war gestern bestimmt nur abgehauen, als die Einbrecher kamen und hat sich irgendwo versteckt und jetzt wartet er auf Brian, damit er wieder nach Hause kann.

Ja, er wird Justin jetzt abholen. Wo auch immer er war.
 

Brian lief von Club zu Club, von Woodys zum Babylon und noch weiter und immer, wenn er wieder ins Freie trat, sagte er sich, dass Justin bestimmt woanders war. Es gibt ja noch so viele Möglichkeiten.

Aber irgendwann fiel ihm einfach nichts mehr ein. Er ging noch mal ins Babylon und suchte wirklich jeden Winkel ab. Selbst im Darkroom. Aber natürlich fand er Justin nicht.

Mit letzter Kraft schaffte er es wieder nach Hause. Dort warf er sich aufs Bett und begann bitterlich zu weinen.

Er machte sich Vorwürfe. Warum hatte er nicht besser auf Justin aufgepasst? Warum war er nicht zuhause bei ihm geblieben? Warum hatte er sich nur von diesem Scheißkerl im Babylon so einspinnen lassen? Warum war er nicht da gewesen um Justin zu verteidigen? Warum dachte er eigentlich immer nur an sich? Warum hatte er Justin nie gesagt, dass er ihn liebt? Warum hatte er ihn immer wieder verletzt? Wie konnte er ihm nur so viel Scheiße antun? Warum hatte er ihm nicht versprechen können für ihn treu zu sein? Warum war er nicht für ihn treu gewesen?

So ging es eine ganze Weile weiter. Er rief sich alle Ereignisse mit Justin ins Gedächtnis und zeigte sich selbst immer wieder auf, was er dabei falsch gemacht hatte.

Die ganze Nacht machte er sich auf diese Weise selbst fertig und die Tränen flossen und flossen. Sie wollte einfach nicht mehr aufhören.

Erst weinte er um Justin, dann weinte er um sich, um seine eigenen Dummheiten und den ganzen Schwachsinn, den er immer wieder getan hat, und zu letzt trauerte er nur noch um seine Beziehung.

Er hatte Justin verraten. Wo auch immer er jetzt war, er hätte ihm helfen müssen, er hätte bei ihm sein müssen. Und wenn ihn jemand entführt hat, dann sollte er an Justins Stelle sein, aber er war hier.

Gegen Morgen trockneten die Tränen langsam. Brian hatte keine Tränen mehr. Es schien, als wären alle fort. Fort wie Justin. Und zurück blieben nur noch der Schmerz und ein riesiges Loch.

Brian stand nicht einmal auf. Er hatte keine Kraft mehr. Ihn hatte alles verlassen.

Dann klingelte es an der Tür und Brian raffte sich noch einmal auf, weil er dachte, dass Justin vielleicht doch zurück gekommen war, aber es waren nur Michael, Emmett, Ted, Linds und Mel. Er sagte ihnen, dass er sie nicht sehen wollte und dass sie ihn in Ruhe lassen sollten.

Danach fiel er wieder ins Bett und stand für den Rest des Tages nicht mehr auf.

Und in seinem Leben spielte nur noch wenig eine Rolle. Alles war verschwunden. Alles außer Schmerz, Trauer und Verzweiflung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2010-11-12T20:50:22+00:00 12.11.2010 21:50
Gott wie traurig o~o *snif*
Aber er hat irgentwie recht mit dem was er gedacht hat, er hätte einiges
anders machen können aber naja...
Und ist doch klar warum er das alles getan hat. Weil er ein Ego hat von hier bis zum Mond! Sein riesen Ego sthet ihm immer wieder im Weg!


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