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Folge deinem Traum

von

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Und wieder Samstag

Justin rannte. Wohin wusste er nicht, auch nicht wie lange er schon rannte und wo er war, konnte er auch nicht sagen. Er hatte oft angehalten um zu verschnaufen, aber schon nach wenigen Minuten hatte ihn das Bild von Brian und dem Anderen eingeholt und er war weitergelaufen. Er lief und lief und lief.

Die Sonne ging schon auf, als Justin über etwas stolperte und hinfiel. Er sah sich um. Er war in einem Park und kein Mensch war zu sehen. Justin wusste nicht wo er war. Er suchte nach dem Grund für sein Stolpern. Er lag vor einem Baum und war über die Wurzel gestolpert. Er blieb einfach sitzen, weil er viel zu schwach und erschöpft war um wieder aufzustehen und weiter zu rennen.

Ihm kamen die Tränen. Wie konnte Brian nur? Justin wusste ja, dass Brian Alles und Jeden fickte, der nicht schnell genug verschwunden war, aber sie hatten eine Abmachung. Kein Mann zweimal! Und das er jetzt seit…. Nein…. Das war zuviel und dann saß er auch noch zuhause und wartete. Brian hatte Justin für diesen Kerl warten lassen. Und er hatte ihn ja auch nicht mehr beachtet, seit er am Mittwoch im Babylon war. Und er hatte sich Justin seit Samstag auch nicht mehr genähert. Außer ein bisschen Kuscheln war nichts gewesen.

Justin war also nicht mehr wichtig. Brian hatte nach Jahren doch ein neues Opfer gefunden. Ob Brian sich jetzt verliebt hatte? Ob Justin nur noch Gewohnheit war? Wenn er Brian nichts mehr bedeutet… Hatte Brian ihn eigentlich jemals geliebt? Aber warum wohnte er dann bei Brian? Und als er am Samstag zusammengebrochen war, hatte das Brian doch auch schockiert und er war am Sonntag nicht von Justins Seite gewichen und jetzt das… Justin fühlte sich so nutzlos.

Sein Lebenstraum war zerstört. Seine Welt war zerstört. Alles war zerstört. Brian war sein Leben und das war jetzt vorbei. Wie sollte er ohne Brian weiterleben? Oder sollte er einfach nach Hause gehen und so tun, als wäre nichts gewesen. Nein… Das konnte er nicht. Er würde Brian eine Szene machen und dadurch Brian noch weiter in die Arme des Mannes treiben. Und dann würde Brian Justin hassen und das wäre noch viel schlimmer.

Aber wohin sollte er gehen? Zu seiner Mum? Nein, da würden ihn alle zuerst suchen. Zu Emmett, Ted, Linds, Mel oder Michael konnte er auch nicht. Debbie würde Brian nur noch ne größere Szene machen, wenn Justin vor ihrer Tür stehen würde. Vielleicht könnte er zu Daphne, aber dort würde auch gefunden werden.

Aber er hatte doch kein Geld, er hatte zum Babylon fast nichts mitgenommen. Er musste also zurück, aber er konnte es nicht. Das ging einfach nicht. Verzweifelt lehnte sich Justin an den Stamm des Baumes und begann wieder bitterlich zu weinen.

„Kann ich Ihnen helfen?“

Justin schreckte auf. Vor ihm hockte eine junge Frau und Justin erschrak. Er kannte diese Frau. Nicht persönlich, aber es war die Frau aus seinem Traum. Die Frau, die ihm die Hand hingestreckt hatte um ihn zu retten.

Sie sah ihn fragend an und Justin musste unter Tränen lächeln: „Danke, aber das ist eine viel zu lange Geschichte und ich will Ihre Zeit nicht vergeuden.“

„Ich hab Zeit! Die Frage ist nur, ob sie Ihr Problem mit einem wildfremden Menschen teilen würden.“

Justin seufzte schwer: „Ich wäre nicht hier, wenn ich jemanden hätte, der mit jetzt helfen könnte. Aber egal wo ich hingehen würde, sie würden mich finden und alles wäre nur noch komplizierter… Aber es dauert wirklich viel ui lange. Sie haben bestimmt heute Vormittag noch etwas Anderes vor.“

„Eigentlich nicht, nur ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht. Aber ich glaube kam, dass Sie so unter die Leute gehen wollen. Hier um die Ecke, gleich neben dem Tor ist ein Kaffeestand. Soll ich Ihnen auch einen mitbringen?“

Justin nickte.

„Milch, Zucker?“

Justin hörte kaum zu: „Ist mir egal.“

Die Frau verschwand um die Ecke hinter einer hohen Hecke. Justin überlegte, ob sie wieder kommen würde. Sie war wirklich die Frau aus seinem Traum. Wer war sie wohl?
 

Nur 5 Minuten später war sie wieder da und reichte ihm einen Becher Kaffee. Justin nahm einen Schluck ohne wirklich zu wissen, was er da trank. Aber es wärmte ihn etwas von innen heraus auf.

Die Frau sah ihn an: „Also, erzählen Sie!“

Justin überlegte kurz: Ich kann das alles keinem völlig fremden Menschen erzählen. Können wir uns nicht vielleicht duzen, auch wenn wir und vielleicht nie mehr wieder sehen werden? Ich bin Justin. Justin Taylor!“

„Cathy Tukara“

Sie lächelten sich an und Justin begann zu erzählen. Er begann ganz am Anfang, als er noch zuhause gewohnt hat und noch nichts mit der schwulen Szene zutun hatte. Wie er merkte, dass er schwul war. Wie er das erste Mal auf der Liberty Avenue war. Das Treffen mit Brian, Gus Geburt, die erste Enttäuschung, als Brian ihn nicht „wollte“, wie er bei Brian eingezogen war, der Überfall von Chris, die Probleme danach, der erneute Einzug bei Brian. Der Übergang in die Kunsthochschule, dass Brian sein Schulgeld zahlt, sein Treffen mit Ethan, die Rückkehr zu Brian, seine Kampagne gegen Stockwell, Brians Jobverlust, der Aufbau der neuen Werbeagentur von Brian.

Justin ließ nichts aus er erzählte, wie sehr er Brian liebte, wie sehr er es genoss, bei Brian zu wohnen und immer neben ihm zu schlafen. Er erklärte ihr die Abmachung, die sie getroffen hatten und Brians Charakter. Er erzählte alles über seine Freunde. Vor allem Debbie hatte es Cathy angetan. Sie fand sie faszinierend.

Justin konnte fast nicht beschreiben wie die Beziehung zwischen Brian und ihm war, aber er versuchte es trotzdem.

„Weißt du, Brian ist mein Leben. Er bedeutet mit seit Jahren einfach alles. Mein ganzes Leben dreht sich nur um ihn. Ich war früher der auf Treue aus, aber heute hab ich mich ihm angepasst. Er war mein Lehrer, von ihm hab ich gelernt mich zu behaupten und er hat mir gezeigt, wie man auf alle Männer unwiderstehlich wirkt. Ich wurde zu einem Abbild von ihm und wir hatten Spaß. Aber zufrieden war ich irgendwie nie. Ich wollte Brian immer für mich allein, aber ich hab mich angepasst um ihn nicht zu verlieren.

Naja, und damit beginnt wohl die eigentliche Geschichte… Genau vor einer Woche am Samstag hatte ich das erste Mal einen Traum. Ich steh in einer geschmückten Kirche, trage einen weißen Anzug, in den Bänken sitzen alle meine Freund und Verwandten. Ich geh den ganzen Gang nach vorne, da stehen links und rechts Daphne und Michael und in der Mitte Brian. Es soll wohl meine Hochzeit darstellen. Weil wir stehen dann zum Eheversprechen auf und ich gebe mein Ja-Wort und dann wendet sich der Pfarrer an Brian und der antwortet ihm dann mit: ‚Aufstehen Kleiner!’

Naja ich wache auf und sehe auf die Uhr und stelle fest, dass mein Dienst im Diner bald anfängt und ich verschlafen habe. Brian fährt mich schnell hin und ich hatte es fast schon geschafft, aber kurz vor dem Diner war eine große Baustelle und wir kamen erst nicht vorbei und ich kam eine Viertelstunde zu spät und Vic, mit dem ich an diesem Tag arbeiten sollte, hat halt schon mal aufgemacht, weil am Morgen eigentlich nur die wenigen Stammgäste kommen und das hätte er alleine hinbekommen, aber durch die Baustelle strömten die Leute nur so ins Diners.

Wir trommelten alle Freude zusammen und retteten den überforderten Vic. Erst gegen Abend wurde es wieder besser, aber ich muss zugeben, ich war den ganzen Tag so gestresst, dass ich weder gegessen, noch was getrunken habe. Als meine Freunde das merkten, schleppte mich Brian, weil Vic nicht mehr da und die Küche deswegen zu war, in die benachbarte Pizzeria, auf den Weg dorthin bin ich zusammengebrochen. Ich kam ins Krankenhaus und der Arzt verordnete mir ne Woche Bettruhe, aber zum Glück konnte ich das Krankenhaus gleich wieder verlassen.

Am Sonntag war dann Brian den ganzen Tag um mich rum und zwischendurch hatte ich wieder den Traum und wieder endete er an derselben Stelle. Den ganzen Tag kuschelte Brian mit mir, aber anders als ich erwartet habe, hat er nicht versucht mit mir zu schlafen. Ich schob es auf die Rücksicht. In der Nacht hatte ich wieder diesen Traum, Brian weckte mich frühs und Linds kam mit Gus. Es war ein lustiger Tag mit den beiden so auch der nächste Tag. Aber Brian näherte sich mir immer noch nicht. Deswegen überlegte ich was er wohl hatte und ich dachte daran, dass er normalerweise sonst immer im Babylon war und so sagte ich ihm, dass er dorthin gehen sollte, ich würde eh gleich schlafen.

Er ging, aber versprach mit, dass er um eins wieder da sein würde. Um 2 Uhr nachts wachte ich wieder mal aus diesem Traum auf und sah Brian vor mir, der gerade erst nach Hause gekommen war. Aber er versuchte es zu vertuschen, wann er wieder heim gekommen war und erzählte Linds ich wäre um eins noch mal wach gewesen und dass ich deswegen länger schlafen sollte. So war es auch die nächsten Nächte und immer behauptete er, dass er um eins schon da gewesen sei, aber es war immer später. Zusätzlich dazu hat sich Brian immer mehr von mir zurückgezogen, er war eigentlich nie mit mir allein, er ging bevor ich aufgewacht bin und wenn abends Linds, Mel und Gus gingen, ging er auch gleich ins Babylon.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, also verfolgte ich ihn gestern. Ich suchte im ganzen Babylon nach ihm. Im Darkroom, ich denke mal, du weißt was dort so gemacht wird, traf ich auf zwei Männer, sie meinten, dass zwei andere Männer, die sie beobachteten, das doch lieber zuhause machen sollten und seit Dienstag jeden Abend dasselbe und ich weiß nicht was noch alles.

Ich folgte ihrem Blick und sah Brian mit einem anderen Mann. Und dann weiß ich erst wieder, dass ich hier über die Wurzel fiel. Weißt du, es ist so, es macht mir nichts aus, wenn er jemand anderen fickt, aber er hat mich einfach links liegen gelassen und dann auch noch jeden Abend derselbe. Und ich hab in Brians Gesicht gesehen, dass er Spaß hatte, mehr als normalerweise mit anderen Männern, den Gesichtsausdruck hab ich bisher nur mit mir gesehen. Er hat gegen unsere Abmachung verstoßen. Und er… Ach ich weiß auch nicht. Er hat mich betrogen, mehr als normalerweise. Und jetzt kann ich nirgendwo mehr hin… Geh ich nach Hause zurück wird ich Brian total zu Sau machen. Bei unseren Freunden wird mich Brian finden und zur Rede stellen, das hat denselben Effekt. Zu Debbie kann ich auch nicht, sie würde es herausfinden und dann Brian zur Rede stellen. Selbst bei meiner Mum und bei Daphne werden sie mich finden.

Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich hab kein Geld, außer das, was ich im Geldbeutel hatte. Es ist doch alles Scheiße…. Wo soll ich denn jetzt hin? Was soll ich tun?“

Wieder liefen Justin Tränen übers Gesicht. Cathy hatte die ganze Zeit geschwiegen, jetzt nahm sie Justin in den Arm. Dieser erstarrte kurz, ließ es dann aber zu.

Cathy: „Warum kommst du nicht mit zu mir? Ich weiß, wir kennen und eigentlich nicht wirklich und du weißt nichts von mir, außer meinen Namen, aber ich hab ein großes Haus und jede Menge Platz und kann ohne Probleme noch jemanden für eine ganze Weile mit durchbringen. Und du brauchst Hilfe und kannst wohl kaum wählerisch sein. Und wie willst du denn, selbst wenn du alle Papiere hättest eine Wohnung, deine Schule und deinen Lebensunterhalt bezahlen? Soviel kann man mit einem Nebenjob nicht verdienen.“

Das war zuviel auf einmal. Justin konnte sich nur wundern, an wie viel Cathy auf einmal dachte.

Dann fing er sich wieder etwas: „Aber ich kann dir doch nicht auf der Tasche liegen!“

„Ach Pappalapapp… Los geht’s!“

Cathy zog Justin vom Boden hoch, schmiss die beiden noch fast vollen, aber mittlerweile kalten Kaffeebecher in den nächsten Müll und war mit Justin an der Hand schon fast aus dem Park draußen, bis Justin realisierte, was mit ihm geschah. Justin versuchte sich zu sträuben, aber er hatte keine Chance.

Kurze Zeit später saß er auf dem Beifahrersitz eines Autos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2010-11-12T17:44:57+00:00 12.11.2010 18:44
Gott ich hasse sie -.-!
War doch so klar das sie ihn mitnimmt wie so ein ausgesetztes
Hündchen -.-
Aber Justin hätte nicht weglaufen sollen! er hätte stehen bleiben müssen und warten bis Brian ihn entdeckt und während Brian ihn ansieht hätte er weggehen sollen! Das wär ne Szene geworden



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