Zum Inhalt der Seite

Now you love me

and then you left me
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Trockenheit

Ein ganz normaler Mittag an dem die Sonne schien und sie einfach wieder nichts weiter im Kopf hatte als zu lesen. Es passte ihrer Mutter noch nie wie sie sich verhielt. Sie machte sich Sorgen, sie könnte vielleicht depressiv sein oder ähnliches.

»Dieses Kind bereitet einem nichts als Sorgen! Das einzige was sie machte war lesen. Was soll ich nur mit ihr machen?« Sagte sie verzweifelt und leicht erschöpft.

Es klingelte an der Tür. Sie ging um sie zu öffnen und erblickte ein Gesicht das ihr Hoffnung gab.

»Du bist es Sayuri! Schön dich zu sehen. Komm doch rein!« lächelte sie fröhlich. Vor ihr stand ein hübsches und junges Mädchen. Ihre langen blonden Haare wirkten sehr gepflegt und ihr schmales Gesicht und ihr zierlicher Körper passten gut zueinander.

»Danke. Ich freue mich auch sie zu sehen. Ist sie in ihrem Zimmer? Sie liest wohl wieder richtig?« Leicht besorgt nickte sie. Also ging Sayuri zu der Zimmertür, klopfte kurz und betrat das Zimmer bevor sie überhaupt herein gebeten wurde.

Das Bett war vollkommen zerwühlt. Die vielen Kissen und Decken sammelten sich alle an einem Punkt direkt an der Wand. Gemütlich an die Kissen gelehnt und in eine dünne Decke eingewickelt saß sie da und las ein Buch ohne zu bemerken, dass jemand in ihrem Zimmer stand.

»Hey Sa-chan! Irgendwann bist du noch so weiß wie eine Wolke.« sagte Sayuri um ihre Freundin dazu anzuspornen raus zu gehen.

»Hm... Es gibt auch graue Wolken. Das ist ein unsinniger vergleich!« sagte sie vollkommen ruhig und kalt und Sayori stand da und grinste leicht.

»Du hast mal wieder Recht.« sagte ihre Freundin spöttisch.

Saya las noch den Satz zuende, legte ein Lesezeichen in das Buch und schloss es elegant.

"Egal wie sie sich bewegte, sie wirkt immer elegant..." dachte Sayori erstaunt.

Es stimmte, alles was Saya tat wirkte elegant und cool. Ihre Bewegungen waren sanft und geschickt. Sie schob die Decke von sich herunter und setzte sich anständig hin. Ihr kalter und doch freundlicher Blick traf Sayori.

»Tut mir leid, dass ich dich heute alleine habe herkommen lassen aber ich hatte wirklich keine Lust dich am Bahnhof abzuholen wie sonst. Ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen.« sagte Saya in einem ruhigen, fast schon gleichgültigen Ton. Doch Sayuri wusste dass dies der einzige Ton war in dem ihre Freundin redete. Saya wirkte auf sie immer etwas männlich. Ihre Art zu reden war knapp und sehr ruhig hatte aber etwas starkes. Sie klang für Sayori manchmal wie ein junger Lehrer, ganz besonders dann, wenn sie ihre Lesebrille trug und die Nase tief in ein Buch steckte. Dieser Anblick amüsierte sie immer wieder.

»Ach was! Das ist nicht schlimm!« lächelte Sayori fröhlich während Saya aufstand um ihre Freundin richtig zu begrüßen, so wie sie es immer tat. Saya ging auf Sayori zu und nahm sie sanft in den Arm.

»Ich freue mich, dich zu sehen, Sayu.« sagte sie in einem trocken aber doch fröhlich klingenden Ton.

»Ich mich auch.« sagte sie kurz angebunden um die Umarmung schnell zu lösen. Ihre Freundin sollte nicht merken wie sie die Nähe von ihr aufregte und wie schnell und laut ihr Herz in solchen Momenten schlug.

»Also was möchtest du heute tun Sayu?« fragte Saya im nächsten Moment.

»Hm... Lass uns einfach rausgehen! In die Stadt und dann in den Park.« sagte sie voller Vorfreude. Die Tage an denen die beiden sich sahen vielen stets auf Samstag weil beide für die Schule lernen mussten. Immer nur ein einziger Tag. Aber das war nicht schlimm für Sayuri.

Saya nickte ganz einfach und zog sich noch schnell um.

Sayori war immer wieder erstaunt wie sie sich veränderte wenn es ums Rausgehen ging. Aus ihren schlabrigen Hosen wurden enge Jeans, die ihre schönen Beine perdekt betonten und die ausgedienten Shirts, die ihre Figur gut versteckten, wichen hübschen mädchenhaften Blusen. Ihre mittellangen Haare band sie sich zu einem einfachen Zopf zusammen. Wenn sie so gekleidet war sah man wie hübsch sie eigentlich war und was für eine weibliche Figur sich unter den weiten Klamotten versteckte.

Saya stellte sich vor den Spiegel und verteilte sanft etwas Puder auf ihrem feinen schmalen Gesicht. Ihre Augen schminkte sie kaum. Etwas Lidschatten und ein wenig Maskara genügten um ihre tiefblauen, mandelförmigen Augen perfekt zu schmücken. Schnell steckte sie sich noch ein paar Ohrringe an ihre feinen Ohrläppchen und legte sich eine edel wirkende Kette an den schmalen zierlichen Hals.

»Sag mal Sayu. Bist du heute nicht etwas zu früh dran?« sagte sie vollkommen tonlos.

»So ein quatsch! Ich bin sogar zu spät. Du hast einfach über das viele Lesen die zeit vergessen!«

»Hm...« Saya sah auf die hübsche Uhr die ihr linkes Handgelenk schmückte. »Oh... Ist ja tatsächlich schon ziemlich spät.«

Sie drehte sich zu ihrer Freundin Sayuri um. "Schon unverschämt wie gut sie aussieht!" dachte Saya sich. Sayuri hatte einen sehr schmalen Körper. Doch Saya sah, auch wenn sie das nicht so empfand, noch um einiges besser aus als ihre Freundin. Es war nicht zu leugnen - Sayuri hatte eine tolle Figur. Doch im Gegensatz zu Sayuris Figur war die Sayas um einiges weiblicher und erwachsener. Sie hatte eine üppige Oberweite, eine schmale Tailie und lange Beine. Doch empfand Saya ihre Figur als "nicht besonders anziehend". Häufig wurde ihr gesagt sie seie Burschikos und solle mal etwas weiblicher sein, deshalb zog sie sich in der öffentlichkeit möglichst weiblich an. Sayuri hatte mit sowas keine Probleme. Sie war äußerst gut erzogen und ihre art zu reden war sehr mädchenhaft und niedlich.

Saya schnappte sich lässig ihre Tasche die mit ein paar kleinen Anhängern und Buttons geschmückt war und in der immer alles was sie brauchte steckte. Sie schwang die kleine Umhängetasche über ihre rechte Schulter und sagte nur kurz »Lass uns gehen Sayu.« Sayuri nickte schnell und sagte noch zu der Mutter ihrer Freundin »Auf wiedersehen!«. »Bis später Mom!« sagte Saya trocken und schloss die Tür hinter sich.

Sayuri war immer sehr vergügt wenn ihre Freundin mit ihr raus ging.

"Vielleicht sollte ich ihr bald einmal sagen was ich für sie empfinde. Aber was wenn unsere Freundschaft dann kaputt geht? Ich will doch nicht das wir einander verlieren! Außerdem ist es doch komisch wenn ihre Freundin die sie schon so lange kennt plötzlich... L... Lesbisch war." dachte Sayuri mit auf den Boden gerichteten Blick.

»Hey Sayu! Hör auf zu träumen und schau nach vorne sonst hängt dein Kopf wieder vor einem Schild." sagte Saya spöttisch mit einem frechen Grinsen. Sie wusste nichts von Sayuris Gedanken und war wahrscheinlich auch viel zu schwer von Begriff um zu vestehen was ihre Freundin für sie fühlte.

»Hey Sa-chan! Wo bist du denn?« sagte Sayuri leicht ängstlich. Sie sah sich um und konnte eine Hand sehen die in ihre Richtung gewunken hatte. "Achso... Da hinten also." dachte sie erleichtert.

Saya saß gemütlich auf einem der Sofas die in der Bücherei standen und blätterte seelenruhig in einem dicken Buch. »Hm... Ja, gefällt mir irgendwie..« nuschelte Saya und stand schon wieder auf. »Das nehme ich mit!« sagte sie mit leichtem verzücken in der Stimme und ging zur Kasse.

»Oh.« sagte die Verkäuferin sehr froh. »Meine lieblingskundin! Hallo!«

»Hallo Frau Nakamura. Wie läufts denn so?« sagte Saya mit einem freundlichen Blick.

»Bestens! Hast du das Buch das du kürzlich gekauft hast etwa schon gelesen? Du bist wirklich ein Bücherwurm.« lächelte sie Saya an.

»Ja. Ich weiß! Aber die Bücher die sie mir so empfehlen sind wirklich unschlagbar gut. Ich kann einfach nicht anders als weiter zu lesen.« sagte Saya mit schmeichelnd freundlicher Stimme.

»Na dann viel Spass beim lesen. Aber den wirst du haben wie ich dich kenne!« sagte die ältere Dame freundlich und vollkommen verzückt von ihrer schönen und freundlichen Kundin. »Ja. Den werd ich sicher haben. Danke und einen schönen und erfolgreichen Tag noch.« drehte sie sich mit einem freundlichen lächeln um und ging. Sayuri folgte ihr still.

»Lass uns in ein Café gehen. Ich lade dich ein Sayu.«

»Okay. Aber nächstes mal lade ich dich dann ein! Klar?«

»Ja ja. Schon klar. Ganz wie du sagst.« sagte Saya wenig beeindruckt und leicht genervt.

Sie nahmen vor dem Café einen Tisch und sahen sich die Karte an. Sayuri lies die Karte nach kurzer Zeit aber wieder sinken und sagte »Ehm... Sa-chan... Also ich... Ich wollte dir was sagen...« Endlich hatte Sayuri sich dazu durchgerungen es zu sagen. Endlich würde sie ihrer Freundin sagen was sie ihr bedeutete.

»Hm? Ja? Was denn Sayu?« sagte Saya in ihre Karte blickend.

»Also ich... Es ist nämlich s...«

»Jo Saya!« erklang eine Stimme hinter Sayuri. Sie drehte sich um und sah einem Jungen, der eine Tasche in der Hand hielt, an die nur die Schüler von Sayas Schule so ohne weiteres heran kommen, ins Gesicht.

»Ich kann mich nicht erinnern dir angeboten zu haben mich beim Vornamen zu nennen, Fuji-sempai.« entgegnete Saya sichtlich genervt.

»Sei doch nicht immer so giftig, junge!" entgegnete Satoshi Fuji mit leicht stichelnder Stimme. Er nannte Saya immer "junge" und sagte oft zu ihr sie sei ein "Mannsweib".

»Sei du lieber nicht immer so dreist und hör auf mich zu belästigen!«

»Ich belästige dich gar nicht!« Breit grinsend stand er da. »Oh. Was für eine süße begleitung! Ist das deine feste Freundin? Stell sie mir doch mal vor!« meinte er um schnell das Thema zu wechseln.

»Das geht dich nichts an Fuji-sempai! Also zieh Leine!« erklang ihre Stimmte Stark gereizt.

»Ich hab dich eben zufällig hier sitzen sehen. Da darf man doch mal grüßen.« sagte er spöttisch gelassen. »Ach...« hängte er noch anschließend dran. »Hast du inzwischen mal über mein Angebot nachgedacht?« sah er Saya plötzlich sehr ernst an. "Welches Angebot denn?" fragte Sayuri sich besorgt.

»Nein, habe ich nicht. Ich sagte es dir schon vorher einmal: Ich habe nicht vor mit dir auszugehen. Das ich darüber nachdenken müsse war deine Idee. Lass mich also endlich damit in Ruhe!« zischte sie ihn mit eisigem Blick an.

Sayuri die sich in der Situation nicht wohl fühlte sagte nichts. Was hätte sie auch sagen sollen? Doch es beunruhigte sie, das ein Typ wie er sich mit Saya verabreden wollte denn er sah wirklich gut aus. Er passte echt gut zu Saya. Plötzlich fühlte Sayuri sich verunsichert und beschloss in diesem Moment, es ihrer Freundin doch nicht zu gestehen.

»Hau endlich ab du...!« sagte Saya laut und musste sich sehr zusammenreißen nichts weiter zu sagen und nicht noch lauter zu werden. Satoshi wusste genau wann er es nicht weiter mit Saya treiben durfte. Schließlich hatte er schon einmal von ihr eins auf die Nase bekommen. Er ging ganz gemächlich weiter und grinste dabei breit. Saya hatte während der ganzen Zeit ihr gesicht nicht von der Karte genommen doch jetzt sah sie Sayuri an.

Sayuri merkte es nicht. Sie war in Gedanken versunken. "Mag sie ihn etwa auch? Aber wenn sie ihn mag wieso geht sie dann nicht mit ihm aus? Sie muss ihn mögen sonst hätte sie nie so offen gezeigt das sie gereizt gewesen ist. Das macht mich ganz verrückt!"

»Hey Sayu! Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht! Ist ja fürchterlich! Was willst du denn nun haben? Sag schon!« sagte Saya die ihre Freundin schon einige male angesprochen hatte genervt. »Eh... Ich möchte... Eiskaffee!« sagte Sayuri die gerade erst wieder zurück in die Realität kam. "Ja... Stimmt... Saya ist nicht so das sie sich einfach verlieben würde!" bemerkte Sayuri innerlich. Denn mit ihren 19 Jahren hatte sie noch keine einzige Beziehung gehabt. Also gab es keinen Grund besorgt zu sein. Doch nur um sicher zu gehen fragte sie nach.

»Du würdest mir doch alles erzählen, nicht wahr Sa-chan?«

»Ja... Was denkst du denn?!« antwortete sie leicht genervt mit tiefer Stimme.

»Auch wenn du dich verliebt hättest... Richtig?«

»...«

Diese Frage schien Saya aus den Konzept zu bringen. Ihr Blick lies nichts anderes schließen. Sie war erstaunt und irritiert über diese Frage. Sayuri nahm ihr Schweigen als ein Zeichen dafür auf, dass sie sich bereits verliebt und es ihr nur nicht gesagt hatte. Sie lächelte bitter.

»Ach so... So ist das...!« Ihre Stimme zitterte leicht vor Wut und Enttäuschung.

»Du bist also verliebt, ja? Das ist ja toll! Danke, dass du mir nicht einmal etwas so wichtiges sagst! Und ich wollte es dir auch noch sagen...« entfuhr es ihr.

»Es... mir sagen? Was?« Saya sah Sayuri irritiert an.

»Egal! Ich gehe nach hause. Lass mich einfach in Ruhe ja? Das ist echt gemein von dir gewesen! Geh doch zu deinem "Fuji-sempai"!«

Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging. Sie war so sauer, dass sie die Stimme ihrer Freundin die sie rief, nicht hörte. Sayuri rannte los. Sie sprang schnell in den Bus der zu ihr nachhause fuhr. Kurz darauf sah sie Saya. Sie Stand an einer Ampel kurz vor der Busstation an der ihr Bus fuhr. Der Streit und die Trennung von eben schienen ihr nichts auszumachen denn sie stand da mit Satoshi Fuji der sie angrinste.

"Werd doch glücklich mit deinem blöden kerl da! Ich dachte du vertraust mir. Aber so etwas wichtiges sagst du mir einfach nicht... Früher hast du mir doch alles erzählt. Warum hast du dich so verändert? Wieso nur...?" Sie kramte in ihrer Tasche herum, nahm den Mp3-player raus und steckte sich die Kopfhörer in die Ohren. Sayuri war vollkommen aufgewühlt und dachte sich dass die Musik sie vielleicht ein wenig beruhigen konnte. Ein Lied erklang welches sie traurig stimmte. "Der lezte Zug". Der titel des Liedes erinnerte sie an ihre jetzige Situation, denn auch ihr letzter Zug war abgefahren, der letzte Zug zu Sayas Herz.

Sayuri stieg kurz nach Ende dieses Liedes aus und satnd vor der Haustüre. Sie holte den Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss die Türe auf. In ihrem Zimmer lies sie sich auf ihr Bett fallen und seufzte unglücklich.

»Der letzte Zug... Saya... Ich hab ihn verpasst.« nuschelte sie in ihr Kissen.
 

Saya stand an der Ampel und wartete auf die Grünphase.

»Jo Saya-kun! So sieht man sich wieder! Was hast du denn mit deinem Schatz gemacht? Hast du sie verjagt?« sagte er spöttisch. Satoshi war wirklich ein nervender Typ!

»Schnauze! Verpiss dich!« sagte sie in einem eisklaten Ton.

»Aber Saya-kun...! Ich dachte du wärst eine Frau! Also red mal etwas weiblicher!«

»Ich sagte verpiss dich!«

»Und ich fragte wo deine süße Freundin ist.«

»Sie ist gegangen. Und jetzt verpiss dich endlich!«

Die Ampel sprang auf grün um und Saya ging weiter. Satoshi folgte ihr mehr als auffälig.

»Hey hör mal Saya! Ich meine es ernst mit dir. Du gefällst mir! Lass und doch zumindest ein einziges Date haben.« sagte der sonst so spöttische Satoshi ernst zu ihr.

»Nein!«

»Und warum nicht? «

»Weil ich es nicht will.«

»Ah! Ich verstehe! Du bist bereits in einen anderen verliebt! Deshalb willst du das nicht! Hab ich recht?«

»Fast!« gab sie auf den Boden starrend zurück. "Ich hatte meine Hand nach ihr ausgestreckt, wollte sie gerade halten aber... Sie ist einfach gegangen. Ich kapier es einfach nicht! Ich hab doch gar nichts falsches getan!"

»Hm... Ich sehe... Ich hab also gar keine Chance, ja?«

»So ist es!« sagte Saya ruhig und ging weiter.

»Magst du mich denn zumindest etwas?«

»Ja. Ich mag dich. Du wärst echt ein toller Kumpel!«

»"Wärst"...?« sagte er und blieb etwas irritiert stehen.

Ungerührt dessen, ging Saya einfach weiter und stand bald darauf an der Bushaltestelle an der bald der Bus kommen sollte.

Bald darauf kam dieser auch schon. Einige Stationen fuhr sie als sie plötzlich aus dem Fenster sah und sich an etwas erinnerte.

"Ja... hier war es. Hier haben wir uns vor 9 jahren kennen gelernt. Damals war sie gerade 8 Jahre alt... Das ist ja schon Ewigkeiten her." dachte sie voller Schwermut. Lange Zeit waren sie nun schon Freunde und Sayas Gefühle waren von Anfang an dieselben wie die die sie auch jetzt fühlte. Damals war es ihr nur nicht bewusst.

Sie saß auf einem Baum und hörte ein weinendes Mädchen.Sie rief ein paar älteren Jungs "lasst mich in ruhe" zu und rannte auf den kleinen Spielplatz. Unter dem Baum blieb sie stehen um Luft zu holen und schon standen die Jungs vor ihr. Einer holte aus um sie zu schlagen. »Lasst sie in Ruhe ihr Teufel!« wurden sie agressiv ermahnt.

»Woher kam das denn? « fragte einer der beiden. Schulternzuckend stand der andere da. Und plötzlich viel da etwas großes von dem Baum. »Man schlägt Mädchen nicht! Haut ab!« sagte das Kind das da gerade von dem Baum gesprungen war.

»Was willst du denn? Ich hasse kleine vorlaute Jungs!« grinste der eine überlegen.

»Schnauze!« fauchte ihr Gegenüber sie an. Der eine der Jungs holte zum Schlag aus als das Kind das vom Baum gesprungen war ihm am Arm packte und über seine Schulter warf.

»Das ist unfair! Du kannst ja Karate!« sagte einer der Jungen im rennen.

»Alles okay mit dir?« fragte das Kind das Mädchen, das vor Angst auf dem Boden saß und reichte ihr die Hand.

»Eh... Ja. Danke für deine Hilfe! Wie heißt du?«

»Saya! Und du?«

»Saya? Aber das ist doch ein Mädchenname oder?«

»Hm..? Ja! Ich sagte ja auch nicht das ich ein Junge bin!«

»Du bist ein Mädchen?«

»Ja. Bin ich! Wie heißt du denn nun?«

»Eh... Ich bin Sayuri.«

Von da an waren sie Freunde. Oft trafen sie sich an genau diesem Spielplatz und Saya las Sayuri ihre Bücher vor. Ihre Freundschaft war Jahrelang dieselbe gewesen. Nur irgendwann war es für Saya plötzlich ganz klar. Sie wollte Sayuri für immer bei sich haben. Sie sollte nur ihr gehören, nur ihren Worten Folge leisten und nur sie sehen wenn sie träumte. Doch sagen wollte Saya es ihr nicht. Das führte letzenendes zu dem heutigen Streit.

"Das ist nur meine Schuld! Wie konnte ich ihr das auch jahrelang verschweigen? Das war wirklich gemein von mir!" warf Saya sich vor.
 

Inzwischen war eine Woche vergangen. Saya wurde von ihrer Mutter zum Essen gerufen. Sie schlüpfte in ihre Hausschuhe, ging ins Esszimmer und setzte sich an den Tisch.

»Sayuri war heute ja gar nicht hier. Hat sie keine Zeit gehabt?« bemerkte ihre Mutter.

»Hm..? Ne. Sie hatte wohl keine Zeit.«

Saya stopfte sich eine Gabel mit Salat in den Mund. Ihre Mutter sah sie besorgt an.

»Hör mal Saya. Irgendetwas ist doch los mit dir oder? Du liest in letzter Zeit gar nicht mehr und Sayuri meldet sich gar nicht mehr hier. Hattet ihr Streit?«

»Nein. Hatten wir nicht.« sagte sie genervt stand auf und lies den größten teil ihres Essens auf dem Teller zurück.

»Saya! Iss doch zumindest vernünftig!«

Sie schloss die Türe zu ihrem Zimmer und legte sich aufs Bett. Kaum lag sie dort griff sie nach dem Buch das auf ihrem Nachttisch lag und schlug die Seite auf in der das Lesezeichen steckte. "Ach ich hab keinen Bock!" dachte sie mürrisch klappte das Buch wieder zu und legte es zurück auf den Tisch. Sie starrte eine weile an die Decke. "So geht das einfach nicht verdammt! Ich muss zu ihr gehen und mich entschuldigen. Aber es geht nicht! Ich bin... Einfach zu stolz!" sie seufzte tief und machte die Augen zu.
 

Saya verlies am späten Nachmittag die Schule. Direkt vor dem Tor stand jemand der ihr vertraut war.

»Sayu!!!« stieß es aus Saya hervor.

»Ich... Lass uns zu dir gehen und reden. Okay?« sagte Sayuri auf den Boden blickend.

Saya sagte nichts dazu und ging schweigend mit ihr zusammen nachhause. In ihrem Zimmer angekommen setzte Saya sich auf ihr Bett und Sayuri setzte sich ihr gegenüber auf den Schreibtischstuhl. Sayuris Blick wanderte durch das Zimmer. Saya hingegen sah Sayuri direkt an.

»Saya...« Saya wusste, das dieses Gespräch für Sayuri sehr wichtig war und sie es ernst meinte. Das merkte sie daran das sie sie einfach nur "Saya" und nicht "Sa-chan" nannte.

»Scht! Ich möchte jetzt nichts von dir hören Sayu. Hör mir einfach bitte eine Weile zu ja?«

Sayuri sah Saya eine Weile schweigend an und wartete darauf das sie endlich begann zu reden.

»Also... Zuerst wollte ich mich mal entschuldigen. Ich hätte dir sagen sollen das ich verliebt bin. Aber das ist gar nicht so einfach. Ich wollte es dir irgendwann sagen aber ich habe den Zeitpunkt dazu immer verpasst. Ich hoffe du kannst mir verzeihen.«

»Wieso hast du es mir nicht gesagt? Und wie lange ist das schon so?«

»Schon lange... Sehr lange!«

»...«

»Ich wollte es dir längst gesagt haben aber ich konnte einfach nicht.«

»Warum nicht?«

»Weil du...«

»Was habe ich denn damit zu tun das du verliebt bist?! Du hättest es mir einfach sagen können. Ich hätte mich doch für dich gefreut! Aber nein! Stattdessen stellst du ihn mir nicht einmal vor als er vor uns stand und tust auf kalt. Hast du dir keine Gedanken um seine Gefühle gemacht als er da stand und sich freute dich zu sehen? Das ist gemein von dir!« schrie Sayuri sie an. Als wollte sie ihre Empörung und ihre Wut deutlich machen stand sie auf und sah Saya vorwurfsvoll an.

»...« Saya musste ersteinmal überlegen was ihre Freundin da überhaupt erzählte.

»He?! Was?! Redest du von Fuji-sempai?«

»Von wem denn sonst?«

»Naja... Er ist es aber nicht in den ich verliebt bin.«

»... He? Wie er ist es nicht? Aber wer ist es dann?«

»Die Person die ich lie-...«

»Es ist egal wer es ist! Sag mir einfach warum du es mir nicht gesagt hast!«

"Ich will nicht wissen wer dich mir weggenommen hat." fügte sie im Gedanken hinzu.

»Ich wollte unsere Freundschaft nicht meines Egoismus wegen aufs Spiel setzen. Außerdem... Ich war einfach zu eitel. Es hätte nur noch deutlicher gemacht wie burschikos ich bin und das wollte ich nicht.«

»He...? Ich vestehe nicht was daran burschikos ist sich zu verlieben.«

»Nicht die Tatsache dass ich verliebt bin, sondern die Person die ich liebe macht das deutlicher.« bekannte Saya.

»Ich versteh dich nicht!« seufzte Sayuri genervt. »Drück dich endlich klarer aus!«

»Sayu! Ich liebe keinen Jungen! Ich liebe ein Mädchen! Deshalb...«

»Na toll! Auch noch ein Mädchen!« nuschelte Sayuri leise. "Ein junge wäre ja halb so schlimm gewesen, aber auch noch ein Mädchen."

»Warum sollte es unsere Freundschaft überhaupt kaputt machen das du verliebt bist?« viel Sayuri ein.

»Weil ich nicht in irgendwen verliebt bin!«

Saya stand auf und ging zu Sayuri rüber. Vor ihr kniete sie sich hin. Sie sah Sayuri die den Tränen nahe stand ins Gesicht.

»Sayu. Sieh mich an. Bitte!« flehte Saya.

Sayuri sah Saya an. "Wie schön sie ist! Ihr schönes Gesicht soll mir gehören!" ging es Sayuri durch den Kopf. Entschlossen legte Sayuri ihre Hände auf die warmen Wangen ihres Gegenübers. Sayuri war aufgeregt und leicht rot. Ihr Herz donnerte nur so vor sich hin und es kam ihr vor als würde es jeden moment herausspringen.

»Saya... Ich will nicht... Dass dich mir jemand... Einfach so... Wegnimmt! Ich will... Das du bei mir bleibst und nur mich siehst. Weil ich dich... Weil ich dich doch so sehr... Liebe.« gestand Sayuri mit hochrotem Kopf und vollkommen aufgeregt. Ihr liefen tränen über das Gesicht. Saya sah sie mit leuchtenden Augen an.

»Du... Du liebst mich auch?«

»Auch?«

»Sayu...«

Saya kam mit ihrem Gesicht näher an Sayuris heran. Ihre Lippen berührten sanft die ihrer Freundin. Sayuri seufzte erleichtert auf und drückte Saya fest an sich. Sayas Hand plazierte sich auf dem Rücken Sayuris. Der Kuss löste sich und Saya sah Sayuri an.

»Dummerchen! Als würde ich jemals jeman anderen als dich lieben!«

Sie klopfte sanft mit ihrer rechten Hand gegen Sayuris Stirn.

Einander anlächelnd saßen sie noch eine Weile so da.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück