Geständnis
Mein Name ist Jonathan Hadley.
Ich lebe in New York, bin 34 Jahre alt, und bin Künstler.
In New York zu leben bringt viele Vorteile mit sich, besonders zu diesen Zeiten, da das Gesetz kaum in der Lage ist, gegen Verbrechen vorzugehen.
Es kümmert kaum jemanden, wenn jemand einmal verschwindet oder in einem Unfall um's Leben kommt.
Lediglich die großen Delikte werden wirklich ernsthaft verfolgt: Grausame Morde, Hexerei, und alles was das Volk sonst in Panik geraten lassen könnte.
Demnach ist es nicht schwer, einen gut durchdachten Mord durchzuführen.
Man darf sich nur nicht auf die Schliche kommen lassen!
Meist werden die Täter niemals gefasst, oftmals wird ein Unschuldiger für solche Taten gehängt, einfach um die Ruhe wiederherzustellen.
Doch wenn plötzlich ein weiterer Mord geschieht, der dem vorherigen in einem besonderen Merkmal gleicht, lässt sich das Volk nicht mehr so einfach zufrieden stellen.
Und wenn jemand ganze Mordserien begeht, so wird man kaum einen Ort finden, der dir noch Schutz bietet.
Das Volk lebt in Angst. Jeder könnte der Nächste sein.
Der Mörder jedoch bleibt in dem Wissen, dass er es nicht sein wird.
Dies kann ihm leicht zum Verhängnis werden, besonders, wenn er seine Opfer aufgrund von persönlichen Vorlieben wählt.
Nein, der Trick ist, willkürlich zu Morden. Jede Person ist ein potentielles Opfer. Jeder Mord muss präzise ausgeführt werden.
Und der Mörder muss mit dem Strom schwimmen, muss ebenso von Angst ergriffen sein wie seine Opfer. Denn nur dann, wenn auch er für andere der Nächste sein könnte, wird man ihn nicht mehr verdächtigen.
Ich kenne diese Regeln nur allzu gut.
Denn schließlich war auch ich diesen Grundsätzen unterworfen, den Umständen, die mich in meinen Mordplänen vor Entdeckung schützen würden.
Und für wahr, für wahr, ich habe gemordet! Meine Liste war auf dreizehn Morde ausgelegt, und ich bin fast am Ziel angelangt. zwölf Morde beging ich bereits bis jetzt, doch der dreizehnte, ja, dieser sollte mein Verhängnis werden..
Doch bevor mich ebenfalls der Tod nimmt, will ich euch, die ihr vielleicht eines Tages meine Notizen lesen werdet, meine Geschichte erzählen. Ich will euch jeden einzelnen Mord gestehen. Jeden Handgriff sollt ihr verstehen und ihr sollt wissen, warum ich es tat. Warum ich mich zu einem Mörder machte.
Ihr sollt verstehen, was das Schicksal aus mir gemacht hat...
Denn morgen.. Morgen werde auch ich den Tod finden..
Hört denn, was ich euch zu berichten habe...
Jonathan Hadley,
New York, im Jahre des Herrn 1851