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Der lange Weg der Gerüchte

Fortsetzung des OS 'Perfekter Plan Potter' - BZ/HP
von

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17 • Ich sollte vergessen

Ich sollte vergessen

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„Hier hast du dein Parfüm!“
 

Mutter drückte mir ein gläsernes Flakon in die Hand und lächelte mich strahlend an. Merkwürdig, dachte ich. Das war schon das zweite mal, dass sie mich anlächelte. Nicht ein Lächeln, ein lügenüberquollenes Lächeln, um anderen die Wahrheit der wahren Absichten zu verweigern, um anderen einfach ein Theater vorzuspielen, um sie zu verwirren, sondern ein Lächeln, das echt war.

Vielleicht war die Echtheit noch nicht perfekt, dachte ich, als ich ein leichtes unsicheres Zucken der Mundwinkeln meiner Mutter bemerkte, aber sie war es nicht gewohnt, ihre Seele so offen freizugeben, also verzieh ich ihr, was sie jetzt auch immer verlangen mochte. Ich wusste, dass sie irgendetwas wollte, schließlich gab sie mir das, was ich gewünscht hatte. Wir waren nicht nur Zabinis, sondern auch Slytherins. Hoffentlich verlangte sie nichts Unmögliches...
 

„Blaisy-Schatz?“, fing sie an und ich stöhnte innerlich auf, als ich meinen verunstalteten Namen hörte. Wenn sie so anfing, wusste ich, wie ernst sie es meinte. Ich fragte mich, ob das das Zeichen des Unheils war, schließlich fing so das ganze Durcheinander an. Natürlich musste ich ihr danken, dass sie mich ‚gezwungen‘ hatte Harry näher zu kommen, denn nun waren wir Freunde- Halt! Waren wir noch Freunde? Ich hätte mir auf die Zunge beißen können, als ich abermals diese Frage stellte, die ich mir nicht mehr stellen wollte. Und ohne es wirklich kontrollieren zu können, huschte die Frage: „Konnten wir Freunde sein, nach dem, was passiert war?“ durch meinen Kopf. Wie konnten wir es noch sein, nach dem er so viel für mich getan hatte, aber ich für ihn nicht das Geringste... und nach dem ich ihn- Ich brach ab, als ich die negativen Gefühle hochkommen spürte. Ich durfte nicht immer das Gleiche denken. Wer wusste es schon, wie lange es dauern würde, bis ich dem Wahnsinn verfiel...
 

„Ja, Mutter?“
 

„Deine Freundschaft mit dem Potter-Jungen steht noch aufrecht, nicht wahr?“ Ich schwieg. Was hatte sie nur vor? Und warum fragte sie nach Harry? Hatte sie es also von Anfang an gewusst? Wollte sie-

„Es wäre wirklich ein außerordentlich großes Spektakel, wenn... er bei der Feier dabei wäre.“ Sie sah mich an, aber ich konnte ihren Blick nicht deuten.

„Harry Potter, Gast der Zabinis- Nein! Harry Potter, Freund der Zabinis! Was für ein Aufruhr das geben wird! Und mit ihm...“ Ihre Augen schien mich zu analysieren, aber ich blieb reglos. Es war seltsam, ich fühlte in diesem Moment nichts. Ich dachte nichts, ich fühlte nichts. Nichts besonderes- besonders großes- ich war einfach... da und hörte zu.

„Mit Harry Potter könnte ich diese Ministeriumsleute vielleicht endlich davon überzeugen, dass... ich unschuldig bin.“ Mutter lachte leise und wandte sich ab.

Unschuldig...“ Sie lachte kurz laut auf. „Hach! Was für ein Wort!“ Sie sah mich wieder an. Ihr Gesicht verriet mir etwas- nur was? Irgendwo zwischen den feinen Rissen ihrer Maske...

„Lade ihn ein. Er darf seine zwei anderen Freunde mitnehmen, wenn es ihm wichtig ist.“ Sie drehte sich auf ihren Absätzen um und verließ die kleine Bibliothek.
 

Warum sagte sie mir das? Hätte sie nicht einfach selbst eine Einladung schicken können? So, wie sie es gesagt hatte, klang es nicht wie eine Anordnung - obwohl sie ‚Blaisy-Schatz‘ gesagt hatte - nein- eher, als ob sie mir etwas Gutes tun wollte. Dennoch... ihr Verhalten stellten mich vor einem Rätsel. Ich schüttelte den Kopf und las das Buch weiter, das vor mir aufgeschlagen auf dem Tisch lag.
 

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Oh! Sind die echt?“, fragte Kandidatin 8, als sie mit großen Augen den Familienstammbaum begutachtete, die mit allen möglichen Edelsteinen verziert war.
 

„Sehr wohl, meine Dame“, antwortete ich und verzog unmerklich das Gesicht, als ich ein Funkeln in ihren Augen bemerkte.
 

„Wie... bezaubernd...“ Sie beugte sich vor und sah den Ast meiner Mutter an, die mit den teuersten Steinen besetzt war. „Was für kostbare Dinge in Ihrem Haus stehen... Hat es eine Bedeutung, dass manche Stellen nicht so überfüllt sind, wie die Ihrer Mutter?“ Sie deutete auf einen Astgabel, der weniger verzweigt und auch kürzer war, als alle anderen.
 

„Ich nehme an, derjenige hatte einfach nicht... viel erreicht in seinem Leben.“ Ich wollte mich nicht länger mit dieser Kandidatin aufhalten, also führte ich sie zurück zu meiner Mutter, die mit den Eltern von Nummer 8 sprach.
 

Kandidatin 9 und 10 waren auch nicht besser. Sie alle schienen wahrscheinlich das gleiche zu wollen: Reichtum, Anerkennung und einen schöner Mann. Nummer 12 hatte sich sogar eingebildet, niemand außer ihr würde die Position als meine Zukünftigen zustehen.
 

„Viele Männer sind meiner Schönheit verfallen“, hatte sie überheblich in die Welt gesetzt. „Sie dachten, sie könnten mich ganz einfach bekommen, aber so geht das nicht! Nicht mit mir!“ Dann hatte sie mich angesehen, als hätte sie versucht mich zu verführen. „Doch Sie sind ganz anders als die anderen. Sie sind charmant und wissen, wie man eine richtige Dame zu behandeln hat. Ich kann sagen, Sie haben es geschafft mich zu beeindrucken!“ Aber mich hatte sie keineswegs beeindruckt. Doch als ich die Hoffnungen fast aufgegeben hatte eine geeignete Ehefrau zu finden, bei der ich mich nicht übergeben musste sobald ich nur daran dachte mit dieser ein Kind zu zeugen, kam Kandidatin 13.
 

„Wie reizend! Was für ein wunderschönes Zuhaus Sie hier haben!“, sagte Kandidatin Nummer 13, als ich sie durch das Anwesen führte, während Mutter wie immer mit den Eltern im Kaminzimmer sprach. („Ich rede mit den Eltern und du gehst mit deiner Dame irgendwohin, damit du sie mit dem zabinischen Charm verzaubern kannst- dasselbe mache ich mit ihren Eltern!“, so war ihr Plan und es funktionierte ausnahmelos).
 

„Meinen Sie? Finden Sie es nicht zu... düster?“ Ich sah ihr tief in die Augen. Sie errötete.
 

„Oh. Nun. Es ist doch ein altes Anwesen, nicht wahr? Ich würde es nicht düster nennen, aber eher voller Geschichten. Voller Erinnerungen aus der Vergangenheit. Dieses nostalgische Dekor hat etwas ganz außergewöhnliches an sich, es strahlt Wärme aus.“ Sie wurde noch röter. „Das ist jedenfalls meine Meinung. Aber wenn Sie es-“
 

„Nein! Nein, nein, Sie haben recht, meine Dame“, sagte ich sanft lächelnd. Kandidat Nummer 13 war wie alle anderen eine Romantikerin, aber sie war sensibler und verständnisvoller und überhaupt nicht nervig. Sie schien sogar Angst zu haben, jemanden auf die Nerven zu gehen. Ein schüchternes Mädchen. Ich wollte behaupten, dass ich sie sogar mögen könnte, aber als Zabini wäre das ein Tabu. Außerdem wollte ich mich nicht mit jemanden emotional binden, da ich wusste, was meine Mutter mit meiner Zukünftigen vor hatte. Sobald die auserwählte Ehefrau das Kind gebarte würde sie enden, wie Mutters Ehemänner. Es war wirklich grausam und je länger ich darüber nachdachte, desto dringlicher erschien es mir dem Wahnsinn zu entfliehen. Einfach zu fliehen. Irgendwohin, wo keiner mich kannte. Weg von meiner Mutter, weg von... Harry.Das Problem war eben, dass ich nicht fliehen wollte. War es aus Angst oder Loyalität, es war egal.

„Wo Sie das sagen... jetzt sehe ich das Haus in einem ganz neuen Licht!“ Ich lachte. „Ich bin manchmal etwas pessimistisch.“ Kandidat 13 war sicher eine, die auf die Mitleidstour reinfallen würde.
 

„Aber wozu haben Sie Pessimismus nötig?“, fragte Kandidat 13 erstaunt. Ich klopfte mir mental auf die Schulter. „Ich hörte, Sie haben so viele wundervolle Dinge in ihrem Leben! Nichts Materielles, wie Geld- das meine ich nicht! Sie haben eine Mutter, die sich so fürsorglich um sie kümmert! Ich kann sehen, dass sie eine gute Mutter sein muss. Sie wirkt so herzlich. Und das hat wahrscheinlich Ihren Charakter beeinflusst...“ Sie sah mich kurz an, dann sah sie wieder zu Boden. „Ich dachte erst, Sie wären wie alle dieser reinblütigen Zaubererfamilien, aber ich habe mich getäuscht. Sie sind ein guter Mensch, Blaise Zabini. Sie sind so freundlich und sie haben nicht mal von ihren Reichtümern geredet, um sie in den Vordergrund zu stellen! Wir laufen hier in diesem großen prachtvollen Anwesen, aber Sie scheinen mir sehr bodenständig... Ich- Entschuldigen Sie für diesen langen Monolog-“
 

„Nicht doch. Ich freue mich, so etwas zu hören. Wissen Sie,“ Mein Lächeln auf meinem Gesicht blieb, aber innerlich verschloss ich alle Gefühle, die noch umherirrten. Ich zog mich mit ihnen zurück in die dunkelsten Tiefen die ich finden konnte, um die Schuldgefühle zu unterdrücken. „Sie sind die erste, die nicht gleich bei meinem Aussehen stehen bleibt. Anfangs dachte ich, Sie mögen mich nicht, da Sie mich nicht ansehen wollten-“
 

„Das tut mir äußerst leid, ich bin-“
 

„Sehr schüchtern. Das sind Sie, aber dank ihrer Schüchternheit haben Sie nicht meine Fassade gesehen... sondern mich.“ Ich Lügner, dachte ich amüsiert. Mutter wird zufrieden sein. In den dunklen Tiefen zuckte etwas, aber ich ignorierte es.
 

•••••••
 

„Ich freue mich, dass du geschrieben hast und danke für das Geschenk! Hermine und Ron können leider nicht kommen, aber ich habe auf alle Fälle Zeit...“, las ich den kurzen Brief in meiner Hand. Nur zwei Sätze, die mich verwirrten. Ich schloss die Augen, legte den Brief auf meinen Schreibtisch zurück, dann sank ich tief in meinem gepolsterten Stuhl ein. Ich wagte mich nicht in die Dunkelheit meiner Tiefen zu tauchen, also nahm ich den Brief noch einmal in die Hand und schmiss ihn in die unterste Schublade.
 

•••••••
 

Er kam nicht.
 

Ich sah hunderte von Köpfen im Festsaal, hunderte von farbenfrohen Gewändern, so viele übertrieben bunte, grelle Ballkleider, dass es mir schlecht wurde. Ich lief durch die Menge, grüßte die Gäste, die mich aufhielten, kurz aber höflich genug, um sie nicht zu verärgern, und suchte und suchte. Die Doppeltür öffneten sich immer wieder, aber durch sie kamen nur weitere reiche Reinblüter mit ihren prunkvollen Kleidern, die meist überhauptnicht zu ihnen passten. Ich sah, wie Mutter mit einigen Frauen mit seltsamen Hüten über etwas lachte. Mutter musste sich bestimmt unter den geschmackslosen Gästen zusammenreißen nichts über deren Kopfbedeckung zu sagen. Ich wandte meinen Blick ab und suchte weiter. Ich suchte und suchte.
 

Er war nicht da.
 

Er habe auf alle Fälle Zeit, also warum war er nicht- Ich stieß mit jemanden zusammen.
 

„Huch- Oh, entschuldigen Sie!“, hörte ich eine Mädchenstimme oder war es eher die Stimme einer jungen Frau? Ich wandte mich zu ihr.
 

„Es ist nichts passiert, junge Dame“, beruhigte ich sie und erntete ein erleichtertes Aufseufzen. Ihr Gesicht kam mir bekannt vor. „Sind Sie nicht-“ Ich wusste, dass sie eine Kandidatin war, aber die Namen von all den potentiellen Ehefrauen hatte ich mir nicht gemerkt.
 

„Amely Melpmengarth“, sagte sie und lächelte amüsiert. Sie erinnerte mich an... Kandidatin 13! Ja, das war sie.
 

„Ah, richtig...“ Ich sah sie entschuldigend an. „Wie unhöflich von mir Ihren Namen nicht zu merken-“
 

„Ach, nicht doch! Ich verstehe Sie voll und ganz!“ Miss Melpmengarth lachte und schaute sich um. „Ich nehme an, diese streitende Gruppe dort drüben sind die anderen erlesenen Damen? Ich verstehe, warum Sie so unerfreut waren, als ich die Schwelle Ihres Hauses betrat- oh, entschuldigen Sie...“ Sie errötete, als sie bemerkte, dass sie schlecht über andere sprach.
 

„Ihre Folgerung entspricht der Wahrheit“, sagte ich, um sie aufzubauen. „Ich bin froh, dass wenigstens Sie nicht so weit...“ Ich starrte zur Gruppe hinüber, die kurz davor waren handgreiflich zu werden. „... gesunken sind...“
 

Ich sah ihn immer noch nicht. Wo war er? War ihm etwas passiert oder war einfach etwas wichtigeres dazwischen gekommen? Vielleicht hatte Harry gelogen. Vielleicht wollte er nicht kommen. Unaufhaltsam umgab mich die Dunkelheit, die Enttäuschung, die Angst. Was sollte ich machen? Was konnte ich machen? Nichts.
 

„Wie geht es voran mit Ihrem Projekt, falls ich das fragen darf?“ Ich sollte einfach aufgeben und an die Zukunft der Zabinis denken.
 

„Natürlich dürfen Sie! Es stockt etwas, aber bald werde ich alle Informationen haben- wenigstens die wichtigsten von den Bruchstücken, die ich finden konnte“, sagte Miss Melpmengarth glücklich. „Die Geschichten um Merlin und den Gründern sind einfach faszinierend!
 

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Ich bin krank, deswegen sind hier bestimmt irgendwo Fehler drin... Ich wäre also wie immer erfreut,

wenn man mich darauf hinweißt... ^///^

Und danke für das Lesen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  JO89
2009-11-01T22:04:04+00:00 01.11.2009 23:04
Ein gläserner Flakon :)
das was ein Tippfehler du hattest ein gläsernes geschrieben :)

und dann waren noch ein paar... wenige...
ich glaub 2 oder so.. Kann mich nicht mehr genau erinnern, irgendwo hattest ein Nomen in der Einzahl geschrieben und dann mit einem Verb fortgesetzt, das für Mehrzahl gestanden wäre, wo aber Einzahl hingehört..

Aber deine Geschichte ist toll :)
Mir kam das Gruseln als ich „Blaisy-Schatz?“ gehört hab :)
Ach ich fand es echt toll :)
Mach weiter so ^O^

GGGLG

P.S.: Kandidatin 13 ist zwar nett, hat aber einen schweren Namen :)
ich musste ihn ein paar Mal lesen, um ihn richtig auszusprechen^^'
aber er passt zu einer reinblütigen Zaubererfamilie :)
Von: abgemeldet
2009-10-27T16:36:14+00:00 27.10.2009 17:36
hey!
deine FF ist so toll!!! Blais tut mir echt leid das harry nicht auftaucht und die kandidatin nr.13 auch, weil sie anscheinend so endet wie die männer von mrs zabini. mein kopf spinnt immer so sachen damit es nicht schlecht aus geht. kann es also sein das nr. 13 vllt. Harry ist der sich als mädchen da ist oder so??? ich weiß dumme idee aber ich frag mich einfach wie es weiter geht!
ich hoffe du schreibst bald weiter!!!
lg,
B-G
Von:  Cyomoon
2009-10-25T13:50:48+00:00 25.10.2009 14:50
oh mein gott
armer blaise.....T____T
(between--> tut mir leid das ich erst so spät schreibe, aber ich hatte nicht so viel zeit in den ferien)
aiaiaiai und es bleibt doch immernoch spannend
und mir fällt grad auf, das könne theoretisch das letzte kapitel sein, aber dann wäre es ein sehr trauriges ende (und ich würde dich wahrscheinlich als gemein bezeichnen XD)
wollt ich nur mal so sagen ^^ (weil eigendlich mag ich traurige enden... ^^) aber happy ends sind eben die schöneren.... aber eigendlich sind enden doof, weil sie zu ende sind.... >___> aber andererseits, wenn es nie zu einem ende kommt dann glaub ich verliert man das interesse....weil irgendwann einfach die luft raus ist....
( das wäre whrscheinlich passiert, wenn harry potter 20 bände gehabt hätte ^^)
aiaiai... ich glaube ich rede zu viel-____-''''
nja *freu freu*

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