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The Gift of the Goddess

ジェネシス X セフィロス
von

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Erinnerungen - Neue Sorgen?

Kapitel 7
 

Erinnerungen – Neue Sorgen?
 

Zwei weitere Wochen verstrichen und Genesis wurde endlich von der Krankenstation wieder entlassen. Er sollte darauf achten, dass er sich nicht überanstrengte, da er zum Teil immer noch in Behandlung war. Dem Jüngeren passte das eigentlich gar nicht, denn auf Missionen ließ Lazard ihn vorerst nicht mit, was dummerweise zum größten Teil Papierkram und Betreuung der Rekruten hieß.
 

Papierkram war ja noch zu ertragen, aber das Betreuen der jungen Soldaten war etwas was Genesis absolut nicht leiden konnte. Ihm fehlte dazu jegliche Geduld, da es hin und wieder Rekruten gab, die sich wirklich dämlich anstellten; um es mal hart auszudrücken…
 

Der junge First Class seufze in diesem Augenblick über der Akte, die er gerade bearbeitet. Das Übliche mal wieder. Die Seconds hatten einen Fehler gemacht und Genesis musste diesen nun überprüfen. Er war bereits mittags. Genesis saß schon den ganzen Tag an dieser einen Akte und irgendwie kam er damit einfach nicht voran. Seine Gedanken waren überall, nur nicht bei der Arbeit.
 

Seit jenem Morgen, in dem Krankenzimmer, hatte er Sephiroth so gut wie gar nicht mehr gesehen. Dieser schien zurzeit wirklich viel um die Ohren zu haben und das machte Genesis ziemlich zu schaffen. Ständig musste er an den Gesichtausdruck seines Generals denken, welchen er hatte, als er von dem Apfel probiert hatte. Jedes mal, mit den Gedanken an diesen Augenblick, wurde dem jungen Soldier ganz warm ums Herz, was er sich aber auch nicht erklären konnte.
 

Man konnte es im Moment wirklich Papierkrieg nennen, denn es kam von Tag zu Tag mehr Arbeit ins Haus. Angeal achtete darauf, dass seinem Freund nicht allzu viel Arbeit aufgedrückt wurde, damit seine Genesung Fortschritte machen konnte. Genesis war aber auch klar, sollte er dazu irgendetwas sagen, würde Angeal ihm nur wieder eine seiner Predigten halten; daher schwieg er ihm gegenüber auch lieber, auch wenn er sich dabei eigentlich nicht wohl fühlte, dass ihm seine Arbeit quasi abgenommen wurde.
 

Wieder fing er an zu seufzen und ließ sich nach hinten in seinen Stuhl fallen, die Augen für einen Moment geschlossen. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seine Gedanken waren immer noch bei dem Silberhaarigen.

>Was er wohl gerade macht?<, fragte sich der Rotschopf die ganze Zeit.

Ein Klopfen an seiner Tür, riss ihn aus seinen Gedanken und sie ging langsam auf, nachdem Genesis kurz reagiert hatte.

Er freute sich als er in der Tür seinen besten Freund erblickte.
 

„Hast du gerade Zeit?!“, fragte der Schwarzhaarige.

„Was kann ich für dich tun, Angeal?!“, kam auch gleich als Gegenfrage.

„Nichts. Ich wollte fragen ob du vielleicht mit in die Mittagspause kommen möchtest?“.

Ein leises, aber doch hörbares Knurren von Genesis’ Magen machte sich bemerkbar, was ihn etwas in Verlegenheit brachte. Angeal musste schmunzeln.
 

„Das lass ich mir nicht zwei mal sagen!“, sagte der junge First Class und sprang gleich von seinem Stuhl auf, schaltet noch vorher den Monitor von seinem Rechner aus und kam seinen Freund gleich entgegen. Vorher zog er noch seinen roten Mantel über, der direkt neben der Tür hing. Kurz darauf verließen sie das Zimmer und Genesis schloss noch schnell ab, ehe sie sich auf den Weg in Richtung Kantine machten.
 

„Wie fühlst du dich heute?“, fragte der Schwarzhaarige nach einigen Momenten des Schweigens.

„Ach, es geht schon. Meine Schulter schmerzt zum Glück nicht, aber ich muss trotzdem auf mich acht geben, vor allem weil ich mir sonst von einem gewissen Jemand etwas anhören darf!“, grinste der Kleinere frech in Angeals Richtung. Dieser grinste frech zurück und meinte;

„Da kannste aber auch gift drauf nehmen!“.
 

Angeal alberte noch etwas mit seinem besten Freund rum, denn ihm war klar, dass er Genesis so ein bisschen ablenken konnte. Von allem. Aber vor allem, von jemand ganz bestimmtes.

Dem Schwarzhaarigen war bewusst, das irgendetwas zwischen seinen beiden besten Freunden vorgefallen sein musste. Da aber keiner von beiden mit ihm darüber reden wollte, beziehungsweise nie die Möglichkeit bestand mal nach zu fragen, machte er sich Gedanken und vor allem Sorgen und ganz besonders sorgte er sich um Genesis.
 

Sie kannten sich schon von klein auf und immer wenn es Probleme gab, kamen sie gegenseitig zu sich und erzählten dem jeweils anderen was los war. Aber in diesem Falle war es leider nicht so und Angeal verstand nicht warum.
 

In der Kantine angekommen, nahmen sich beide erst mal einen großen Teller mit Nudeln und einer Wasserflasche mit und setzten sich dann an einen Tisch neben den Fenstern. Genesis war kurzer Hand mit einem schnelleren Schritt dort hingegangen. Er fühlte sich am Fenster wohler, wie wenn er irgendwo in die Mitte der Kantine, quasi auf dem Präsentierteller saß. Angeal war das nicht anders von seinem Freund gewöhnt. Sich dort nieder gelassen, schlang der Rothaarige sich auch gleich ein paar Nudeln in den Mund. Angeal musste wieder schmunzeln.
 

„Wenn man dich so beobachtet, könnte man meinen, du hättest lange nichts mehr gegessen~“.

„Na ja, wenn ich ehrlich bin.. ist da auch was dran.. Das Essen auf der Krankenstation war nicht besonders gut und dann hab ich da auch kaum gegessen und während der Arbeit hatte ich nur ein paar Brote zu mir genommen~“. Der Schwarzhaarige schaute seinen Freund recht verdutzt an.
 

„Wieso das denn?“, fragte er. Genesis wandte seine Blicke ab.

„Ich weis auch nicht. Ich hatte die letzte Zeit keinen großen Appetit…“.

„Hmm… bedrückt dich vielleicht irgendetwas?“. Angeal versuchte mit dieser Frage auf etwas anzudeuten. Sein Gegenüber, brachte diese Frage etwas in Verlegenheit und musste zugleich wieder an Sephiroth denken beziehungsweise, an jenen Morgen, als er den Silberhaarigen das letzte Mal sah.
 

„Äh.. nein, eigentlich nicht..“, versuchte er abzulenken, doch das gelang ihm irgendwie nicht so wirklich. Angeal versuchte seinen Freund ein wenig aus der Reserve zu bekommen.

„Sephiroth ist seit zwei Tagen auf einem Außentermin…“. Genesis riss seine Augen auf, als er das erfuhr und ließ vor Schreck seine Gabel fallen.

Irgendwie verwunderte diese Reaktion den Schwarzhaarigen nicht. Der Rothaarige reagierte in der letzten Zeit etwas seltsam, wenn es um den General ging. Bevor Angeal noch irgendetwas sagen konnte, sprang der Rotschopf auch schon auf und verließ hastig seinen Freund, ließ ihn dort in der Kantine allein zurück.
 

„Genesis…?“, schrie er seinem Freund noch hinterher, aber dieser reagierte darauf schon gar nicht mehr. Sein Herz fing an zu rasen und er wusste nicht warum. Schnellen Schrittes ging er den Gang entlang. Seine Beine führten ihn direkt zu Sephiroths Büro. Nachdem er dort hektisch an die Tür klopfte und keine Reaktion kam, versuchte er die Tür zu öffnen, doch vergebens. Die Tür war verschlossen.
 

Erneut weiteten sich seine Augen. Im nächsten Moment rannte er von der Tür weg und fand sich darauf auf der Soldat-Etage wieder. Er stand direkt vor der Tür, von Sephiroths Apartment. Wie in Trance, gab er den Sicherheitscode ein und betrat die Wohnung. Als er den dunklen Raum betrat und die Tür leise ins Schloss fiel, sah sich der Jüngere um. Sephiroth war wirklich nicht da. In mitten den Wohnzimmers blieb er stehen.
 

>Was mach ich hier? Warum bin ich eigentlich hier her gekommen…?<, fragte sich der Rothaarige.

Er wirkte sehr schockiert über sein eigenes Handeln. Er wusste in dem Augenblick nicht, was ihn überhaupt hierher gebracht hatte. Es fing an, sich in seinem Kopf zu drehen. Er kniff seine Augen zusammen und hielt unter Schmerzen seinen Kopf. Er konnte sich schon gar nicht mehr richtig auf den Beinen halten, denn diese waren mächtig am Zittern.
 

Fast schon sofort, sackte er zusammen, war auf seine Knie gefallen und immer noch hielt er seinen Kopf. Langsam versuchte er seine Augen zu öffnen, doch sein Blick war total verschwommen. Auf einer Seite wurde ihm total heiß, aber auf einer anderen Seite rang ihm der kalte Schweiß die Stirn herab. Er verstand in dem Moment überhaupt nicht was los war. Lag das vielleicht an seiner Wunde am Kopf? Diese war immerhin noch nicht wieder vollständig verheilt.
 

Er blinzelte hastig und jedes Mal wenn er seine Augen öffnen wollte, wurde sein Blickfeld nur noch unklarer, bis er plötzlich nur noch schwarz vor Augen hatte und zusammenbrach.
 

~
 

Unergründlich geheimnisvoll ist das Geschenk der Göttin.

Es suchend erheben wir uns in die Lüfte.

Wellen kräuseln die Wasseroberfläche.

Rastlos sind irrende Seelen.
 

~
 

Ein angenehmer Duft stieg dem Jüngeren in die Nase. Er versuchte seine Augen zu öffnen, aber das fiel ihm gerade irgendwie schwer. Sein Kopf tat ihm weh. Was war passiert? Er räkelte sich mit seinem Kopf etwas hin und her. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Er merkte sofort dass es nicht sein Bett war, in welchem er lag.
 

>Bei Ifrit, hoffentlich lieg ich nicht schon wieder auf der Krankenstation!<, dachte er nur. Ein schmerzvoller Laut kam aus seiner Kehle, der scheinbar im Nebenzimmer nicht zu überhören war. Genesis merkte noch wie sich ihm jemand nährte, aber er konnte seine Augen nicht richtig öffnen, mehr als einen kleinen Spalt schaffte er einfach nicht.
 

Er konnte die Person auch nicht gut verstehen, als diese etwas sagte. Seine Ohren schienen ihn in dem Zustand ebenfalls verlassen zu haben. Im nächsten Moment spürte er nur etwas kaltes, direkt auf seiner Stirn und er hörte auf sich hin und her zu räkeln. Es war anscheinend ein nasses Tuch, welches ihm auf die Stirn gelegt wurde. Es fühlte sich ganz angenehm an und seine Schmerzen wurden dadurch etwas gelindert.
 

Doch leider besserte es nicht den Zustand seiner Augen und Ohren. Weder konnte er etwas erkennen, noch die Stimme der Person richtig wahrnehmen. Doch, dieser angenehme Geruch, war immer noch da und als er kurz darauf, etwas auf seiner Wange spürte, was sich so anfühlte, als würde jemand mit der Hand dort drüber streichen, schloss er seine Augen wieder komplett und konnte sich unter diesem Gefühl entspannen.

Wenig später, schlief er auch schon wieder ein.
 

~~~
 

Alles war dunkel. Man konnte nichts erkennen, dennoch, konnte man Schritte hören. Jemand lief einen Weg entlang. Es handelte sich dabei um einen kleinen Jungen. Er schien jemanden zu verfolgen.

>Lasst ihn gehen! Nehmt ihn nicht mit!<

Der kleine Junge lief einigen Männern in weißen Kittel nach. Diese schienen jemanden mit sich zu zerren.

>Bleib wo du bist, sonst nehmen sie dich auch noch mit!<, kam es von der mit gezerrten Stimme.

>Nein! Sie dürfen dich nicht mitnehmen! Ich hab doch nur dich!<
 

~~~
 

Genesis schreckte auf. Schweißgebadet saß er in dem dunklen Raum, den er bisher nicht erkennen konnte. Er schaute zu einem Fenster herüber, welches sich rechts von ihm befand. Es musste schon recht spät sein, denn es war stockfinster. Sein Herz raste.

>Was war das … für ein merkwürdiger Traum?<
 

Er legte eine Hand auf seine Brust und er atmete etwas schwer. Mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck, sah er auf die Decke, unter welcher er lag. Kurz darauf sah er sich um. Seine Sicht war noch etwas unklar, aber er bemerkte sofort dass er nicht auf der Krankenstation war. Was für ein Glück, denn dort wäre er nicht gerne erwacht. Er fragte sich aber dennoch, wo er hier war. Er kannte diesen Raum nicht. Er war hier noch nie.
 

Dieser angenehme Geruch stieg ihm wieder in die Nase, was ihn von seinem Schreck ablenkte und er sich wieder beruhigen konnte. Da ihm sein Kopf aber noch etwas schmerzte, legte er sich gleich wieder in das Kissen zurück.

Ihm war recht schwindelig und er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, was eigentlich geschehen war. Er legte sich auf die Seite, mit dem Gesicht zum Fenster um einen Augenblick hinaus blicken zu können.
 

Wie spät es wohl sein mag? Es musste Nacht sein, aber warum war er alleine in dem Zimmer? Wem gehörte es? Im nächsten Moment fiel ihm auf, dass noch jemand im Nebenzimmer sein musste, denn durch einen Spalt unter der Tür, sah er dass dort noch Licht brannte. Gerne wäre er hinüber gegangen um nach zuschauen, aber dafür fühlte er sich gerade nicht gut. Er wollte lieber liegen bleiben und schloss darauf seine Augen zur Hälfte.
 

Ein Schatten ging an der Tür entlang. Die Person schien genau auf dieses Zimmer zuzukommen und kurz darauf, öffnete sich auch die Tür.

Diese blieb offen stehen. Der jenige, wollte das Licht nicht anmachen. Er wollte Genesis nicht unbedingt wecken, aber er wollte nach ihm sehen. Bei dem Bett angekommen, schaute er zu dem jungen Soldier herunter.

„Bist Du wach?“, kam es leise von der tiefen Stimme, die Genesis ansprach. Dieser drehte seinen Kopf in die Richtung der Person, welche ihn ansprach und sah nun mit großen Augen etwas verdutzt.
 

„Se.. Sephiroth..?“. Genesis erkannte ihn an der Stimme, denn seine Ohren hatten sich durch den tiefen Schlaf wohl wieder erholt.

„Bin ich froh dass du wieder wach bist. Ich hab mir schon Sorgen gemacht!“.

„Was … was ist passiert?“ fragte der Jüngere total verwirrt. Sephiroth setzte sich neben den Rothaarigen auf das Bett.
 

„Das wollte ich dich gerade fragen. Ich habe dich heute Morgen in meinem Wohnzimmer gefunden. Du lagst Bewusstlos am Boden …“. Genesis schaute noch verwirrter drein als zuvor schon.

„In … deinem Wohnzimmer …?!“. Sephiroth nickte.

„Ich war für drei Tage wegen eines Außendienstes unterwegs. Als ich zurückkam, wurdest du schon als vermisst gemeldet. Angeal hatte mir erzählt, dass du beim Mittagessen einfach abgehauen bist, als er dir erzählte, dass ich unterwegs sei. Er war außer sich vor Sorge um dich~“.
 

Die Augen des Rothaarigen weiteten sich und er versuchte sich wieder aufzurichten. Der General verhinderte dies gleich. Genesis sollte noch liegen bleiben.

„Angeal …“, kam es leise von dem Rothaarigen.

„Bleib liegen! Als ich dich fand, hattest Du sehr hohes Fieber~“, erklärte der Ältere und drückte seinen Freund vorsichtig an den Schultern wieder zurück auf das Kissen und nahm darauf gleich das Tuch an sich, welches neben Genesis’ Kopf lag. Er kühlte dieses noch mal und legte es dem Kleineren wieder auf die Stirn.
 

„Mach dir keine Sorgen um ihn. Nachdem ich dich gefunden habe, hab ich ihm gleich bescheid gesagt, aber du wirst dir wahrscheinlich noch was von ihm anhören dürfen.

Warum warst du eigentlich hier?!“, fragte der Silberne gleich nach. Genesis sah mit halb offenen Augen zu dem General auf.
 

„Ich … ich weiß es nicht … Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern …“. Der Silberhaarige glaubte seinem Freund, denn ihm war sofort bewusst, dass es mit seiner Kopfverletzung zu tun haben musste, dass er sich an nichts mehr erinnerte.

„Ruh dich noch etwas aus und um deine Arbeit brauchst du dir auch keine Gedanken machen. Angeal und einige Seconds werden sich darum kümmern. Und ich bin jetzt auch erst mal für zwei weitere Tage von der Arbeit befreit.“.
 

„Warum das…?!“, wollte der Rothaarige wissen.

„Weil ich Lazard gesagt habe, dass ich mich erst mal um dich kümmern werde~“.

In dem Augenblick wurde Genesis bewusst dass er immer noch bei Sephiroth sein musste. Der Gedanke daran, dass er gerade in dessen Bett lag, lies ihn wieder etwas rot werden. Der General bemerkte dieses und strich seinem Freund kurz über die Wange.
 

Diese Berührung… Er kannte sie. Dann muss es der Silberne gewesen sein, der ihm schon zuvor, als er kurz wach war, über die Wange gestrichen hatte. Genesis sah den Silberhaarigen etwas abwesend in die Augen, als dieser die Hand auf seine Wange legte.

„Schlaf jetzt noch etwas, damit das Fieber wieder runter geht.“.
 

Sephiroth wollte gerade aufstehen und nahm seine Hand wieder von Genesis Wange, als dieser ihn dann am Handgelenk fest hielt. Der Silberhaarige sah seinen Freund verwirrt an.

„Geh bitte nicht …“, hörte Sephiroth die leise Stimme seines Freundes, spürte auch das Zittern von Genesis’ Hand und ihm war bewusst, dass er den Kleineren nicht alleine lassen sollte.

„Hast du schlecht geträumt?“, fragte er vorsichtig. Genesis nickte leicht und nun konnte man die Spur von Angst, auch in seinen Augen erkennen. Er wollte nicht weiter nachfragen, denn er wusste, dass der Rothaarige nichts weiter dazu sagen würde.
 

„Okay, ich bleib bei dir~“, sagte er mit ruhiger Stimme und setzte sich wieder zu seinem Freund. Dieser lies das Handgelenk wieder los und rutschte dabei ein Stück zur Seite. Scheinbar wollte er dass sich der General zu ihm legte. Einen kurzen Moment sah er seinen Freund noch fragend an, verstand aber auch gleich und lächelte ihm noch sanft entgegen. Er strich ihm noch kurz eine seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht, stand dann doch noch mal auf und bemerkte sofort Genesis’ Blicke die er gerade nicht richtig deuten konnte.
 

„Ich komme gleich wieder. Ich will mich nur schnell umziehen.“, erklärte sich der Ältere gleich. Genesis hatte nicht darauf geachtet, dass Sephiroth noch seine Uniform an hatte. Er sah dem Silberhaarigen noch nach. Dieser ging ins Badezimmer, welches direkt am Schlafzimmer dran war. Der Rote senkte seine Lieder und wartete, bis sein Freund wieder da war. Es dauerte auch nicht lange und er kam wieder aus dem Bad.
 

Der Silberne hatte seine Uniform gegen ein schwarzes Shirt eingetauscht und trug zusätzlich noch seine Shorts. Er löschte noch schnell das Licht im Nebenzimmer, schloss die Türe und kam wieder an das Bett. Er setzte sich darauf, nahm sich ein Stück Decke und lehnte sich noch an die Wand. Kurz zuvor hatte er noch eine Leselampe an gemacht.
 

„Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich noch etwas lese~“.

Genesis schüttelte leicht den Kopf, betrachtete seinen Freund noch einen Moment und wurde darauf etwas verlegend, als er realisierte, dass sie sich nun beide im selben Bett befanden. Sie dachten sich beide nichts dabei und doch, sah es schon irgendwie merkwürdig aus.
 

Sephiroth nahm kurz darauf das Tuch von Genesis’ Stirn und kühlte es noch mal. Er hatte neben sich auf dem Nachtisch eine Schale mit kaltem Wasser stehen, daher musste er auch nicht noch mal aufstehen. Er rang dieses kräftig aus und strich dann seinem Freund den Schweiß aus dem Gesicht, ehe er es wieder auf dessen Stirn legte. Der junge First Class konnte das darauf folgende Lächeln nicht unterdrücken und war auch sehr froh darüber, dass er nicht länger alleine war.
 

„Versuch jetzt zu schlafen, wenn was ist, ich bin hier, okay?!“, lächelte der General seinen Freund noch an. Genesis schloss darauf langsam seine Augen und Sephiroth nahm sich sein Buch von dem Nachttisch, wo er noch etwas drin lesen wollte. Einige Momente verstrichen und der Rotschopf war schon wieder eingeschlafen. Der Silberhaarige, völlig vertieft in sein Buch, bemerkte im nächsten Augenblick plötzlich, dass sich Genesis im Schlaf noch etwas an ihn schmiegte.
 

Sephiroth sah darauf zu ihm und wunderte sich deswegen etwas. Er lächelte noch mal kurz und legte dann das Buch doch wieder schnell bei Seite, löschte das Licht und rutsche ein Stück weiter runter, sodass er lag. Er zog die Decke noch ein Stück weiter über beide und legte dann seinen Arm um Genesis.

Dieser musste schon sehr tief schlafen, denn er bemerkte dieses nicht, dass Sephiroth ihm noch einen kleinen Kuss auf den Kopf hauchte und dann mit einem Lächeln die Augen schloss.
 

Die Nacht verstrich, ohne dass Genesis wieder Alpträume bekam und wach wurde.
 

Am nächsten Morgen, wurde der Ältere von dem Klopfen an seiner Tür geweckt. Er öffnete die Augen und blickte gleich aus dem Fenster, da er auf dem Rücken lag. Kurz darauf sah er zu seiner Uhr, die ihm 06:05 Uhr anzeigte. Ein genervtes Grummeln kam von ihm. Als er sich gerade aufrichten wollte, bemerkte er einen leichten Druck über seinem Oberkörper und sah nach dem Grund dafür.
 

Genesis hatte im Schlaf seinen Arm über den General gelegt. Nachdem er sich schon vergangene Nacht so nah an ihn schmiegte, wunderte ihn das gar nicht wirklich. Vorsichtig nahm er diesen, legte ihn neben sich, stand darauf auf und verlies leise das Zimmer, schloss aber vorher noch die Tür von diesem.
 

Das Klopfen an der Tür wurde schon etwas ungeduldiger und der General schaute nach wer denn so früh am Morgen etwas von ihm wollte.

„Ich komm ja schon!“, kam es in einem leicht verschlafenen Ton von dem Silberhaarigen. Er öffnete die Tür und erblickte Angeal. War ja irgendwie klar, dass nur er so früh auf der Matte stehen konnte.
 

„Guten Morgen!“, sagte der Schwarzhaarige in einem etwas lauterem Ton. Sephiroth hielt einen Finger vor seinem Mund;

„Shhh~ willst du Genesis aufwecken?!“.

„Ist er immer noch nicht wieder aufgewacht?!“.

„Er war letzte Nacht kurz wach. Hatte wohl einen Alptraum, er war ganz blass und scheißgebadet als ich nach ihm gesehen habe. Aber es scheint ihm schon besser zu gehen, er hat die ganze Nacht ruhig geschlafen.“
 

Angeal fiel ein Stein vom Herzen, dennoch ging ihm der Gedanke nicht aus dem Kopf, als sein Freund so plötzlich verschwunden war. Sephiroth bemerkte Angeals besorgten Gesichtsausdruck.

„Du kannst ruhig nach ihm sehen, aber weck ihn nicht. Er braucht den Schlaf.“. Angeal nickte und ging darauf zu Sephiroths Schlafzimmer. Leise öffnete er die Tür und sah hinein.
 

Genesis schlief noch sehr fest. Der Schwarzhaarige ging auf das Bett zu und betrachtete den Schlafenden. Der General kam kurz darauf auch in das Zimmer. Er nahm das Tuch von Genesis, welches ihm wieder von der Stirn gerutscht war, als er sich im Schlaf auf die Seite gedreht haben musste und legte ihm darauf seinen Handrücken auf die Stirn um nach dem Fieber zu schauen. Seine Temperatur war noch etwas erhöht worauf er das Tuch erneut kühlte und es dem Kleineren wieder auf die Stirn legte.
 

„Es wird langsam. Dafür dass er fast einen ganzen Tag, auf dem Boden lag und wie hoch seine Temperatur gestern Morgen noch war, ist sie erstaunlich schnell runter gegangen~“. Angeal wandte sich dem General zu.

„Konntest du rausbekommen, warum er hier her gekommen ist?“. Sephiroth schloss leicht seine Augen und schüttelte nur mit dem Kopf.

„Nein, er kann sich selber an nichts mehr erinnern. Scheinbar liegt das an seiner Kopfverletzung ...“ Angeal sah wieder zu seinem besten Freund hinab und schwieg vorerst, aber nur solange bis er eine Hand auf seiner Schulter spürte und sich wieder dem General zuwandte.
 

„Na komm, lassen wir ihn erst mal alleine. Solange er schläft können wir eh nichts machen. Ich habe eben Kaffee angestellt. Magst du vielleicht auch einen, bevor Du Dich an Deine Akten hängen musst?!“. Angeal nickte mit einem Lächeln und ging mit Sephiroth wieder aus dem Zimmer. Leise schlossen sie die Tür wieder hinter sich.
 

Der Schwarzhaarige setzte sich auf die Couch im Wohnzimmer. Sephiroth kam mit zwei Tassen Kaffee zu seinem Freund und reichte ihm gleich eine. Er bemerkte sofort dass Angeal immer noch sehr besorgt war.

„Mach dir nicht so viele Sorgen. Wenn er reden will, dann wird er schon auf dich zu kommen~“, meinte der Silberhaarige mit ruhiger Stimme, aber Angeal war sich dabei nicht so ganz sicher.
 

„Und warum kam er bisher nicht? Er ist die letzte Zeit immer nur weggelaufen oder ausgewichen, wenn ich ihn gefragt habe. Ich merke doch dass irgendwas nicht in Ordnung ist, aber ich habe das Gefühl, dass er nicht mit mir reden will … Das war doch sonst nicht so. Er hat sich total verschlossen! So kenne ich ihn gar nicht!“.

„Er hat bestimmt seine Gründe, nimm es ihm nicht übel~“, versuchte Sephiroth seinem Freund etwas die Sorge zu nehmen, doch das klappte nicht so ganz wie er dachte.
 

„So wie du?!“. Sephiroth sah seinen Freund fragend an.

„Wie meinst du das?!“

„Bei dir ist doch auch irgendetwas nicht in Ordnung. Du benimmst dich schon fast genau so komisch wie Genesis …“.

Angeal wollte endlich wissen was mit seinen Freunden los war und bei Sephiroth hatte er nun den richtigen Zeitpunkt erwischt. Dieses Mal konnte er nicht ablenken.
 

„Wenn es um Genesis geht reagierst du genauso merkwürdig wie er, wenn es um dich geht. Ist zwischen euch irgendwas vorgefallen?“, frage Angeal mit einem ernsten und zugleich besorgten Ton. Sephiroth war klar, worauf sein Freund anspielen wollte und lenkte dabei gleich von seinen persönlichen Gefühlen ab.
 

„Zwischen uns ist nichts vorgefallen~“, beantwortete Sephiroth die Frage, sah dabei in seine Tasse.

„Und was war das für ein Verhalten von dir, kurz vor der Mission zum Nordkrater?!“, harkte Angeal dann nach. Sephiroth schreckte auf.

„Das … da wollte ich ehr.. dass ihr beide nicht mitkommt. Ihr seid diese Kälte da oben nicht gewohnt und ich war vorher schon oft dort. Deswegen hatte ich so ein Theater darum gemacht. Und Genesis hätte das nicht verstanden, wenn ich es ihm so gesagt hätte. Du weist doch, wie stur er manchmal sein kann …“.
 

Angeal verstand das vollkommen, aber dann hätte der General auch mal ihm etwas sagen sollen, dann wäre dieser Unfall vielleicht niemals passiert.

„Und dieser Gefühlsausbruch…?!“, fragte er vorsichtig nach.

„Dadurch dass ich Genesis vorher noch aus dem Weg gegangen bin, hätte ich es bestimmt bereut, wenn ich mich nicht vorher bei ihm entschuldigt hätte. Das hat mich ziemlich mitgenommen. Er ist mir in den ganzen Jahren ein sehr wichtiger Freund geworden … genauso wie du es bist … nur, habe ich nie damit gerechnet das so etwas passieren könnte …“.
 

Sephiroth senkte seinen Kopf und schloss seine Augen. Ihm fiel es nicht leicht, darüber zu reden, was Angeal sofort bemerkte und dann auch nicht weiter darauf einging. Einige Momente des Schweigens vergingen. Der Schwarzhaarige hatte seine Tasse inzwischen geleert und musste so langsam an die Arbeit. Einige Akten warteten schließlich noch auf ihn. Er brachte seine Tasse dann noch schnell in die Küche und verabschiedete sich dann noch von seinem Freund.
 

„Wir sehen uns dann später. Wenn Genesis wach wird, sag ihm bitte das hier war, ja?“.

„Natürlich!“. Angeal verließ darauf das Apartment wieder und der General blieb noch einen Augenblick auf der Couch sitzen.

>Tut mir leid Angeal, aber den wahren Grund für mein Verhalten, kann ich dir nicht sagen. Du würdest das einfach nicht verstehen…<
 

Sephiroth stand kurze Zeit darauf von der Couch auf und wollte ins Bad gehen. Dazu musste er durch das Schlafzimmer gehen und öffnete leise die Türe. Bestimmt schlief Genesis noch tief und fest und er wollte ihn nicht wecken. Als er dann im Schlafzimmer stand, sah er gleich zu seinem Freund rüber. Er hatte sich im Schlaf wieder auf den Rücken gedreht und dabei die Decke von sich geworfen, folglich lag er da nur noch mit seinem Hemd und den Shorts.
 

Seinen linken Arm hatte er zur Seite ausgestreckt und die rechte Hand lag auf seinem Bauch. Das Tuch lag direkt neben seinem Kopf. Der Silberhaarige nährte sich ihm um die Decke wieder zu richten und gerade als er seinen Arm mit unter die Decke legen wollte, bemerkte er dass Genesis am ganzen Leibe zitterte. Er sah ihm ins Gesicht und erkannte sofort, dass ihm im Schlaf einige Tränen entkommen waren. Ob er schon wieder einen Alptraum hatte?
 

Der General setzte sich zu ihm aufs Bett, nahm ein Stück Decke, lehnte sich wieder gegen die Wand, lag dieses mal aber halb und zog seinen Freund vorsichtig zu sich in die Arme. Eigentlich wollte er ja ins Badezimmer, aber nachdem er den Kleineren so vorgefunden hatte, wollte er ihn lieber nicht alleine lassen. Vorsichtig strich er ihm über den Kopf und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn.
 

„Ich bin ja bei dir …“, flüsterte der Ältere und lächelte dann noch einmal kurz. Langsam konnte er spüren, wie sich Genesis’ Körper wieder beruhigte, worüber der Silberhaarige sehr froh war. Dennoch blieb er bei seinem Freund. Er brachte es im Moment nicht übers Herz, ihn auch nur einen Augenblick alleine zulassen, wenn es ihm innerlich so schlecht ging.

Leicht lehnte er seinen Kopf nach hinten und schloss entspannend die Augen. Er wollte noch ein bisschen dösen, nachdem er von Angeal schon so unsanft geweckt wurde. Kurze Zeit später, war er sogar wieder eingeschlafen.
 

Es vergingen zwei weitere Stunden. Die Uhr zeigte inzwischen 08:30 Uhr an, als die Sonne zum Fenster hindurch kam und Genesis direkt ins Gesicht schien, da er sich in der Zeit so gedreht hatte, dass sein Gesicht in Richtung Fenster lag.

Sein linker Arm lag wieder über dem Silberhaarigen, was er erst noch gar nicht realisiert, da er seine Augen noch geschlossen hatte. Aber nicht nur er hatte sich an Sephiroth geschmiegt, nein, der General hatte den Jüngeren immer noch in seinen Armen.
 

Genesis kniff seine Augen leicht zusammen und öffnete diese langsam. Die Sonne war doch etwas zu grell und er wollte seine Hand vor seine Augen halten. Als er aber merkte, dass sich dieses als etwas schwierig erwies, sah er auf den Grund dafür und erschrak sich leicht. Er glaubte wohl in diesem Augenblick zu träumen, als er sich darauf genauer umsah und beobachtet wie die Arme des Generals um ihn gelegt waren und selbst sein eigener um den Körper von Sephiroth.
 

Er sah sogleich in das schlafende Gesicht des Älteren und ihm stich darauf erneut die Röte ins Gesicht. Sein Herz fing an zu rasen, als er dann noch diesen angenehmen Geruch aufs Neue wahr nahm.
 

Während Genesis seinen Freund so betrachtete, im Licht der aufgehenden Sonne, hatte er das Gefühl, dass ein Engel neben ihm lag und wie im Trance, flüsterte er;
 

>Das Geschenk der Göttin…<



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-02-20T18:34:20+00:00 20.02.2009 19:34
Armer Gengen,was muss er den noch alles durch machen Oo
*GenPlüsch knuddel*
Ein schönes Kapi, ich liebe es einfach wie liebevoll sich doc Seph
um ihn kümmert,
Ich hoffe es geht bald weiter =D
Von:  WhiteBlood
2009-02-17T17:15:31+00:00 17.02.2009 18:15
Der letzte satz *___*
Der ist so süß >w<
mach schnell weiter >.<
Ich will unbedingt wissen wies weiter geht!


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