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Jaffar

Der Engel des Todes
von

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Prolog

Prolog

„Du willst es dir wirklich nicht noch einmal überlegen? Du hast mir über die Jahre treu gedient und warst immer nützlich. Ich fände es Schade, dich umbringen zu müssen.“ Der Mann mit dem Turban, welcher sein linkes Auge verdeckte, und dem langen, schwarzen Umhang, strich mit seinen Fingern über sein Kinn zu seinem Bart, zwirbelte an dessen Spitze und ließ schließlich von ihm ab.

„Niemals du Monster! Lieber sterbe ich, als dir noch einmal zu dienen!“ Der Mann, der dem Turbanträger gegenüberstand, schaffte es nur durch seinen Hass, seinen abgrundtiefen Hass jenem gegenüber, seine Angst zu überwinden und sich zu wiedersetzen. „Aber habe ich dich etwa nicht immer gut behandelt?“ „Gut behandelt?! Du hast mir und meiner Frau einen winzigen Raum zur Verfügung gestellt, zwei klägliche Mahlzeiten am Tag mussten reichen. Selbst als sie schwanger war hast du dich nicht erbarmt, und ich musste ihr meine Portion geben!“ „Nun, das ist mehr als die meisten anderen meiner Diener bekommen.“ „Deine anderen Diener… sind keine Menschen! Sie sind Monster, ebenso wie du!“ „Du irrst dich.“ Der Turbanträger kicherte vergnügt. „Sie sind allesamt Teil eines einzigen großen Kunstwerkes!“ Er brach in schallendes Gelächter aus. „Ein Kunstwerk?!“ Der andere Mann wäre am liebsten auf den Turbanträger losgegangen, hätte er eine Chance gehabt. „Das ist keine Kunst, das ist krank!“ Das Gelächter stoppte. „Du willst also nicht Teil meines Kunstwerkes werden? Du weißt, was das für dich bedeutet? Und auch für… deine Frau… und deinen Sohn.“ „Lass die beiden gehen.“ Der Mann versuchte dem Blick des einen Auges, welches nicht durch den Turban verdeckt war, standzuhalten, aber vergeblich. „Und wieso sollte ich das tun?“ „Nergal, lass die beiden gehen!!!!“ Der Mann war außer sich vor Zorn, Angst und Trauer. Sein Sohn war erst 2 Wochen alt, die Flucht vor diesem Monster hatte sie fast all ihre Kraft gekostet. Aber sie hatten es geschafft. Sie lebten alle noch. Das konnte doch nicht umsonst gewesen sein. Es durfte einfach nicht umsonst gewesen sein! „Das…heißt „Lord Nergal““, sagte Nergal. Seine Hand lag urplötzlich auf dem Kopf des Mannes. „Du wolltest es so.“ Er drückte zu, es knackte leicht. Eine mysteriöse, leuchtende Aura bildete sich um die beiden. Schon nach ein paar Sekunden erlosch sie. Der Mann stand reglos da. „Das hat sich ja kaum gelohnt“, sagte Nergal. Er legte seine Hand nun auf das Gesicht seines Gegenübers, murmelte kurz ein paar Worte, und plötzlich schoss eine Energiekugel aus seiner Hand, die den Kopf des Mannes mit sich riss und ein großes Loch in die Wand der kleinen Holzhütte, in der sich das Geschehen zugetragen hatte, hinterließ. Der kopflose Körper sank zu Boden, Blut spritzte aus dem Hals. In einer Ecke des Raumes saß eine Frau, in ihren Armen fest umklammert ein kleines Bündel haltend, in dem sich ein Säugling befand. Sie schrie vor entsetzen, als sie den Körper ihres Mannes so zu Boden sinken sah. „Nein! Bitte nicht! Lasst uns am Leben! Bitte lasst uns am Leben! Oder wenigstens das Kind! Tut mit mir was ihr wollt! Aber lasst mein Kind am leben! Lasst es leben!“ „Limstella!“, rief Nergal. Aus einer dunklen Ecke tauchten plötzlich zwei golden leuchtende Augen auf. Eine junge Frau, ihre Haut schneeweiß, ihr Haar schwarz wie Pech, kam hervor. „Ja, Meister?“ Ihre Stimme war seltsam, völlig emotionslos und kalt. „Töte die Frau.“ „Und das Kind, Meister Nergal?“ „Lass es leben. Es wird schon sterben, wenn wir das Haus niederbrennen.“ „Nein, NEIN! Nicht, bitte! Lasst uns leben, lasst uns leben!!“ Die Frau schrie sich alles, was sie in den letzten Wochen erlebt hatte, aus dem Leib. All ihre Ängste, ihre Trauer, die Schmerzen. Dann war ruhe. Mit einem kurzen Griff hatte Limstella die Frau gepackt und ihr Genick gebrochen. „Zerbrechlich“, bemerkte sie. „Also los, komm“, sagte Nergal. Limstella folgte ihm aus dem Haus. „Wärst du so gut, meine Liebe?“, fragte Nergal. Limstella nickte. „Ja, Meister.“ Sie machte eine schnelle Handbewegung, und aus ihrer Handfläche schoss ein Feuerball, der das kleine Holzhaus, welches sich in einem Gebirge befand, innerhalb nicht mal einer Sekunde lichterloh brennen ließ. Nergal lachte wie ein Wahnsinniger, der er auch war. Limstella betrachtete das Feuer teilnahmslos, das Feuer spiegelte sich in ihren gespenstischen, goldenen Augen. Irgendwann war das Feuer abgebrannt. Der Turbanträger und die gespenstische Frau wollten sich zum gehen wenden, als plötzlich ein Baby lauthals anfing zu schreien. „Interessant“, murmelte Nergal, und begab sich zu den Trümmern. Schon nach kurzer Zeit fand er, was er suchte. Wie durch ein wunder lag dort das Kind, das die Frau so verzweifelt und erfolglos zu beschützen versucht hatte. „Ich werde es mitnehmen“, sagte Nergal. „Meister, seid ihr sicher?“ „Natürlich. Sein Vater hatte bereits einen eigenen Willen, als er anfing für mich zu arbeiten. Dieses Kind jedoch kann ich zu dem perfekten Sklaven machen. Außerdem hat es dieses Feuer überlebt. Es muss ein Kind des Schicksals sein.“ Limstella nickte wieder nur. So machten sich die beiden auf den Weg nach Valor.

Kapitel 1

Ein hartes Bett, nur eine dünne Decke, kein Kissen. Ein Eimer in einer Ecke, oben in einer der 4 Wände ein kleines Fenster, das dem Raum grade die nötige Menge Licht zuführte. Ansonsten war der Raum völlig leer. Boden und Wände waren aus Stein. Eine kalte, menschenunwürdige Atmosphäre, in die man höchstens Schwerverbrecher zwang. In diesem Raum, in dieser erdrückenden Atmosphäre, lebte Jaffar nun seit über 4 Jahren. Jeder andere wäre in diesem Raum wahnsinnig geworden, Jaffar aber liebte diesen Raum mehr als alles andere. Denn hier konnte er noch er selbst sein. Seine Eltern waren vor 4 Jahren gestorben, Nergal hatte ihn aufgenommen. Er saß auf seinem Bett, die Hände gefaltet, den Blick gesenkt. Mehr konnte er hier nicht machen, es war für ihn das, was für andere Kinder Ballspielen war. Plötzlich schwang die Tür auf. Limstella trat herein. Jaffar mochte sie nicht besonders. Keinen hier mochte er besonders. Sie waren alle fast immer stumm, wenn sie redeten, war ihre Stimme eiskalt. Er kannte es nicht anders, aber etwas in ihm sagte ihm, dass etwas nicht richtig war. „Meister Nergal wünscht, dich zu sehen. Und du sollst deinen Dolch mitbringen.“ Jaffar stand sofort auf und holte seinen Dolch hervor. Er warf ihn in die Luft, drehte sich einmal und fing ihn geschickt wieder auf. „Hast du gesehen, was ich kann?“, fragte er stolz. „Das habe ich mir gestern Abend selbst beigebracht.“ Limstella gab ihm eine saftige Ohrfeige. „Der Meister wünscht dich zu sehen. Alles andere ist nicht von belang. Folge mir unverzüglich.“ Sie wand sich um und ging voraus. Jaffar folgte ihr, eine kleine Träne floss die geschlagene Wange herunter. Die Gänge waren schmal und kalt. Lediglich einige Fackeln spendeten das Nötigste an Licht. Das Schlimmste war aber nicht die Dunkelheit, sondern das, was man in der Dunkelheit sehen konnte. Augen. Viele Augen. Goldene Augen. Gespenstische Augen. Jaffar hatte bisher noch niemals jemanden ohne goldene Augen gesehen, bis auf Nergal und sein eigenes Spiegelbild. Schließlich öffnete sich am Ende eines langen Ganges ein Tor. Limstella schritt hindurch, dicht gefolgt von Jaffar. Sie betraten einen großen Raum, welcher jedoch, ebenso wie die Gänge und jedes andere Zimmer, nur mit dem Nötigsten ausgestattet war. Fackeln für das Licht und in diesem Falle auch noch ein paar Fenster für die Luftzufuhr. Am anderen Ende des Raumes jedoch befand sich noch etwas. Ein großer Thron, auf dem Nergal platz genommen hatte. Und neben ihm jemand, den Jaffar noch nicht kannte. Es war ein Junge, etwa in seinem Alter! Um den Hals hatte er eine Fessel, an welcher wiederum eine Kette befestigt war, die Nergal an seinem Thron befestigt hatte. Das Gesicht des Jungen war rot, geschwollen und feucht, weil er bisher fast die ganze Zeit geweint hatte, und noch immer lief ihm der Schleim aus der Nase. Jedes Schlucken tat ihm weh. „Ah, Jaffar!“ Nergal schien erfreut. „Ich möchte dich jemandem vorstellen. Komm her!“ „Los, geh schon!“, sagte Limstella und stieß Jaffar in die Richtung ihres Meisters. Jaffar setzte sich in Bewegung und blieb kurz vor Nergal stehen. „Wer ist“, fing er an. „Schweig!“, wurde er augenblicklich von Nergal unterbrochen. „Wenn ich dir nicht befehle“, sagte er. „Zu reden, dann lässt du es, verstanden?!“ Jaffar nickte und blickte verängstigt zu Boden. „Sie dir den Jungen hier an“, befahl ihm Nergal. „Jaffar gehorchte. „Ich habe ihn vor etwa 3 Tagen aus einem Dorf in Pherae entführen lassen. Er ist eigentlich ein recht kräftiges Kind, allerdings hat er diese 3 Tage lang auf gute Verpflegung verzichten müssen. Er hat eigentlich keinen besonderen Nutzen, sondern dient dir lediglich als Testobjekt.“ Jaffar schaute mit fragendem Blick abwechselnd zu dem Jungen und zu Nergal. „Ich werde ihn gleich von seinen Fesseln lassen. Er ist inzwischen so schwach, dass er sich kaum noch bewegen, geschweige denn verteidigen kann. Deine Aufgabe ist es nun, ihn zu töten.“ Das letzte Wort ging beiden Jungen durch Mark und Bein. „Ihn tö…“ „RUHE!“, schrie Nergal. „Ja allerdings, du wirst ihn töten.“ Der andere Junge fing wieder an zu weinen. „Schweig du Hund! Das ist ja jämmerlich!“, herrschte ihn Nergal an. Aber der Junge hörte nicht auf. „Nein, bitte nicht! Ich will nicht sterben! Bitte, lasst mich nach Hause! Holt mir meine Mama!“ Der Junge flehte und bettelte, Tränen liefen ihm übers Gesicht, er konnte sich gar nicht mehr beruhigen, pure Angst durchfloss ihn. Nergal schnippte mit den Fingern, die Fessel um den Hals des weinenden Jungen löste sich. Als der Junge dies bemerkte, versuchte er sofort, wegzulaufen, fiel nach wenigen Schritten jedoch zu Boden. „Los jetzt, Jaffar:“ Jaffar zog seinen Dolch. „Du weißt, wie du es machen musst. Du hast es bereits oft an Puppen geübt.“ Jaffar schritt zögerlich auf den Jungen zu, der vor ihm auf dem Boden lag. Weinend, ängstlich, auch körperlich nur noch ein Schatten seiner selbst. Jaffar wusste, dass er zu gehorchen hatte. Aber etwas in ihm sträubte sich, sagte ihm, dass was er hier tat falsch war. Zitternd holte er seinen Dolch hervor, blieb schließlich direkt vor dem Jungen stehen. Er kniete sich hin, um anfangen zu können. Dann hörte er, was der Junge ganz leise flüsterte. „Mama, Papa, Mama, Papa, helft mir, bitte. Mama, Papa…“ Etwas in Jaffar rührte sich, es war als würde ihm ein Pfeil mitten durchs Herz gebohrt. Ein seltsames Gefühl durchfuhr ihn, und er merkte, dass er es dem Jungen gleichtun und losweinen wollte. „Mach schon!“ Der Schrei Nergals holte ihn aus seinen Gedanken zurück in die wirkliche Welt. Er drehte den Jungen auf den Rücken, den Dolch erhoben. Ersterer blickte ihn voller Panik an, das Gesicht noch geschwollener als zuvor, die Tränen liefen ihm nun in Strömen die Wangen herunter. Er murmelte immer noch die Worte, die er schon die ganze Zeit über leise gesagt hatte. Jaffar setzte den Dolch an den Hals des Jungen, und schnitt ihm mit einem sauberen Schnitt die Kehle auf. Blut spritzte heraus, Jaffar schrie vor Schreck, taumelte zurück und fiel hin. Er blieb regungslos liegen, die Augen weit aufgerissen. Alles schien wie in Zeitlupe zu passieren. Dann sah er sich seinen Dolch an. Voller Blut. Seine Hand auch. Sein Herz raste, er fühlte sich plötzlich eingeengt einerseits, andererseits fühlte er sich, als wäre er allein auf einer großen Ebene, völlig verlassen und auf sich gestellt. Tausende Bilder und Gefühle durchströmten ihn. Dann schrie er. Er schrie so laut und so lange er konnte. Als er aufhörte zu schreien, hörte er sich selbst so stark und schnell atmen wie noch nie zuvor, als wolle er alles Leben im Raum einatmen, um so lange wie möglich weiterleben zu können. Dann plötzlich ebbten die Gefühle ab. Er lag einfach da und existierte. Es gab nichts und niemanden außer ihm. Der andere Junge lag tot auf dem Boden, blutüberströmt. Schließlich schlief Jaffar ein. Einfach so. Limstella wurde aufgetragen, ihn in sein Zimmer zurückzubringen. Plötzlich erschien neben Nergal eine Frau. Ihre Haare waren ebenso lang wie die Limstellas, jedoch lockiger, und ihre Kleidung war wesentlich freizügiger. Auch sie hatte die goldenen Augen. „Mein Lord, was soll mit der Familie geschehen?“ „Ah, Sonja“, sagte Nergal. „Noch sind sie egal. In fernerer Zukunft können wir uns darum kümmern. Viel wichtiger ist momentan deine Hochzeit. Wie steht es darum?“ „Alles ist in bester Ordnung, mein Lord. Er liebt mich, und er gehorcht mir aufs Wort.“ „Sehr gut. Auf dich kann ich mich verlassen, Sonja.“ Die beiden brachen in Schallendes Gelächter aus.

Kapitel 2

Jaffar lief los. Sein Gegenüber ebenfalls. Sie liefen aufeinander zu. Jaffars Gegner war ein Mann, den Nergal erst ein paar Tage gefangengehalten und verhältnismäßig gut versorgt hatte. Er hielt eine Handaxt fest, und war bereit jede Sekunde zuzuschlagen. Beide waren nun in Angriffsreichweite, der Mann schlug zu, Jaffar duckte sich und sprang zwischen den Beinen des Mannes hindurch. Er sprang augenblicklich hoch, klammerte sich von hinten an den größeren Gegner, stach ihm das Messer in den Nacken und Schnitt ihm mit aller Kraft über die Augen. Der Mann schrie und fiel zu Boden. Jaffar drehte ihn um und stach seinen Dolch in das Herz des Leidgequälten. Nun stand er dort, es war kaum Licht im Raum. Der Raum war wirklich groß, bis vor einer Stunde hatten hier noch 200 weitere Männer gelebt, die auf Nergals Order hin alle nach und nach freigelassen wurden. Nun stand er alleine in dem Raum, oder besser als einziger Überlebender. Um ihn herum die Leichen von 200 Männern, teilweise auch Kindern. Er stand inmitten der Leichen, steckte langsam seinen Dolch wieder ein. Dabei verzog er keine Miene. Es ließ ihn völlig kalt. Er war 6 Jahre alt.
 

Magische Blitze zuckten durch die Luft, magische Flammen setzten alles in Brand.

„Nergal! Hier und jetzt werden wir dir ein Ende setzen!“ Ein Mann und eine Frau, beide mit langen Umhängen bekleidet, standen Nergal und Sonja gegenüber.

„Törichte Menschen! Wir sind euch bei weitem überlegen!“, rief Sonja. Sie ließ ihren Arm nach oben schnellen, woraufhin urplötzlich gewaltige Flammen erschienen und immer engere Kreise um den Mann zogen. Dieser begann sich um sich selbst zu drehen und erzeugte mit seinen Armen mächtige Luftböen, welche das Feuer von ihm abhielten. Dann ließ er seinen linken Arm nach unten sinken. Sonja ging augenblicklich einen Schritt zur Seite und entging im letzten Augenblick einem einschlagenden Blitz. Sie murmelte ein paar Worte und malte Runen vor sich in die Luft, dann sammelten sich die Wolken direkt über dem Mann, welcher immer noch die Flammen von sich abzuhalten versuchte, immer mehr kleine Blitze zuckten durch den Himmel und schließlich entlud sich die gesamte magische Spannung in einem einzigen mächtigen Blitz, der auf den Mann herabfuhr. Die Flammen schlossen sich um ihn und explodierten mit einem lauten Knall. Nur ein verbranntes, verstümmeltes schrie die Frau. Nergal lachte kalt. „Ein würdiges Ende. Er war nicht einmal ein stärkerer Magier als seine eigene Frau.“ „Sterbt ihr Dämonen!“ Der Frau liefen Tränen über die Wangen. „Du lästiges Weib!“, schrie Sonja sie an. „Nicht doch, ich mache das“, sagte Nergal amüsiert. „Aber Meister.“ „Es ist gut.“ Er kicherte. Die Frau fuchtelte wild mit den Armen herum, plötzlich erstarrte sie. Der Himmel verfärbte sich rot und ein gigantischer Feuerball erschien, der sich langsam auf Nergal und Sonja zu bewegte. Nergal hob langsam seine Hände, er murmelte eine lange Formel, dann ließ er die Hände mit einem Ruck sinken. Um die beiden Magier bildete sich ein Bannkreis, man konnte gewaltige dunkle Energien spüren. Der Feuerball löste sich einfach auf, ein gewaltiger Schmerz durchfuhr die Frau, eine seltsame Substanz lief aus ihr heraus und bewegte sich auf Nergal zu. Sie legte sich auf ihn und er schien sie zu absorbieren. „ Das hat sich ja gelohnt“, sagte er. Der Frauenkörper lag leblos am Boden. Nergal und Sonja verschwanden in einem Licht, nur um kurz darauf in einem Haus wieder zu erscheinen. In einem Bett lag ein kleine Kind. „Sie hat großes Potenzial, das merke ich“, sagte Nergal. „Sie könnte genau so nützlich werden wir Jaffar.“ „Nehmt ihr sie mit, Meister?“ „Nein, du wirst sie großziehen, Sonja.“ „Aber Meister!“ „Schweig! Jaffar darf noch unter keinen Umständen mit anderen Menschen dauerhaft Kontakt haben. Das könnte alles zerstören. Und sie würde ihn vielleicht an Gefühle erinnern, die er nicht haben darf. Du musst versuchen, sie trotz deinem Mann und den anderen Menschen so zu erziehen wie Jaffar. Ohne Gefühle, eine perfekte Killermaschine.“ Sonja war kein bisschen begeistert, fügte sich jedoch der Order ihres Meisters. „Natürlich.“ Nergal nahm das kleine Kind in seine Hände, es wachte auf und fing laut an zu schreien. Er gab sie Sonja. Die beiden verschwanden in gleißendem Licht, dann war das Haus leer.

Kapitel 3

„Jaffar…“ Hinter Nergal erschien der 14 Jährige. „Meister?“ Seine Gesichtszüge waren hart, seine Augen strahlten reine Kälte aus. Es waren die Augen eines Dämons. „Du hast in den letzten 14 Jahren ein hartes Training absolviert. Musstest deine Emotionen hinter dir lassen und deine Fertigkeiten ausbauen. Aber es hat sich gelohnt. Nun bist du vollkommen.“ „Voll…kommen?“ „Ja, Jaffar. Vom heutigen Tag an bist du mein Engel des Todes!“ „Engel…des…Todes…“ Jaffar sprach die Worte nur langsam aus. Reden musste er nie viel. Diese Fähigkeit war keine, die er brauchte und behinderte ihn nur im erlernen anderer Fähigkeiten. So wurde es ihm immer gesagt. Lediglich verstehen musste er die Sprache. „Ja Jaffar“, sagte Nergal. Er schien fast in einem Rausch. „Mein Engel des Todes. Meine Marionette, die für mich all die Aufträge erledigt, die für andere zu schwierig und zu gefährlich währen. Mein unbesiegbarer Krieger.“ „…Mari…onette?“ „Ja genau, meine Marionette, meine Puppe! Jaffar, dafür wurdest du geboren. Um mir zu dienen, und nur um nur mir zu dienen! Keinen anderen Grund hat deine Existenz!“ „Das ist…der Grund…meiner Existenz?“ „Ja genau!“ „Gut…“ Und nun Jaffar, möchte ich dir deinen ersten Auftrag zuweisen!“ Nergal war voller freudiger Erwartung der Dinge, die Geschehen würden. Hatten sich die 14 Jahre ausgezahlt? „Reise nach Ilia. Dort wirst du weit im Osten einen Palast vorfinden. Der Herrscher dort will die Verbindung zu mir lösen. Ich werde es ihm gestatten, jedoch muss er dafür mit seinem Leben bezahlen. Handele schnell, sauber und ohne erkannt zu werden.“ Jaffar nickte stumm, dann war er verschwunden. „Wunderbar.“ Nergal lachte. Sein Engel war erwacht.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KaraSakana
2009-01-25T18:06:46+00:00 25.01.2009 19:06
echt colles kapi!! aber irwie tun die mir alle leid! XD weiste ja!
is aber wirklich toll geschrieben! ^^
Von:  KaraSakana
2009-01-12T16:35:44+00:00 12.01.2009 17:35
Also find deinen schreibstil echt klasse!! echt tol! aber die armen jungen! T_T
Die tun mir leid! ^^ Weiter so!!
Von:  KaraSakana
2009-01-12T16:06:14+00:00 12.01.2009 17:06
Die arme fam! T_T
Is aber wirklich gut geschrieben! Könnt ich nie!! XD da is ein meister vom himmel gefallen! ^^Bin gespannt wies weiter geht! ^^


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