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Die Welt von Ban-nin

von

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Feuer

Sodele~

Ich habe diese FF jetzt schon drei Mal neu angefangen xD Naja, jetzt bin ich endlich zufrieden damit ;D

Über Feedback würde ich mich wirklich freuen und würde gerne wissen, ob ich weitermachen soll, weil wenn das keiner ließt, hats ja keinen Sinn, ne? xDD

Und außerdem wäre es auch echt nett von euch, wenn ihr mir sagt, ob das ganze zu langatmig geschrieben ist. Wird mir nähmlich oft gesagt :S

Und ja, es ist vielleicht am Anfang etwas verwirrend, doch in den nächsten Kapiteln wird sich das auch aufhellen ;)
 

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An einem frischen Frühlingsmorgen ging ein junges Mädchen langsam über die Veranda einer japanischen Villa. Bei einem reich verzierten, hölzernen Pfeiler blieb sie stehen und sah hoch in den blauen Himmel. Sie blinzelte und hob die eine Hand vors Gesicht, um sich vor der grellen Sonne zu schützen, die vor zwei Stunden aufgegangen war. Alles war so ruhig. Viel zu ruhig… Tora hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, so als wäre diese Stille nur die Ruhe vor dem Sturm, der sich langsam am Horizont aufbraute. So verträumt, wie die junge Tora zum Himmel sah, bemerkte sie nicht, wie eine Gestalt an sie heran trat.

„Du spürst es also auch…“

Tora zuckte zusammen und wandte ihren Blick zur Seite. Ihr Bruder stand dort und sah nun auch hoch gen Himmel.

„Nii-sama… Etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu.“, antwortete das Mädchen schaudernd.

Eine leichte Brise kam auf und ließ ein Windspiel in der Nähe erklingen. Die sanften Töne versuchten trügerisch eine angenehmere Atmosphäre zu bilden, doch Toras smaragdgrüne Augen glitten zwischen ihrem großen Bruder und dem Horizont hin und her. Yasuo hatte die Hände auf das Gitter der Veranda gelegt und weiter unverwandt auf denselben Punkt irgendwo im Nirgendwo gestarrt. Seine Lippen bewegten sich langsam und Tora konnte seinen Worten eine Spur Unsicherheit abgewinnen:

„Wahrscheinlich liegt das nur am Wetter. Komm, wir gehen rein. Ich mach uns nen Tee.“

Mit diesen Worten drehte sich Yasuo vom Geländer weg und schob die Shoji zur Villa hinter sich auf. Tora blieb zurück und sah weiter misstrauisch in die Ferne. Etwas würde passieren, etwas Schreckliches… Das Gefühl des Unbehagens wurde immer größer und legte sich wie ein unsichtbarer Schleier über das rothaarige Mädchen von vierzehn Jahren. Ihren Bruder konnte es nicht verstehen, denn wenn er es doch auch spürte, warum tat er, wo er doch die Macht dazu hatte, denn nichts dagegen? Wollte er einfach nur abwarten und Tee trinken? War er denn nicht neugierig oder gar eingeschüchtert von dieser verdächtigen Atmosphäre, die über der Stadt namens Feng lag? Eine kleine Bewegung, ein minimaler Schatten am Himmel, ließ Tora aus ihren Überlegungen aufschrecken. Etwas kreiste über den Dächern der etwas weiter entfernten Häuser! Ein kleiner, schwarzer Punkt… Tora war sich sicher, dass er vor fünf Sekunden noch nicht dort gewesen war! Und da war auch schon ein zweiter schwarzer Fleck, der seine Kreise über der Stadt zog.

„Nii-sama!“, rief Tora alarmiert und stürmte in die Villa.

Yasuo war in der Küche und hatte Tee aufgesetzt. Als er seine Schwester in die ängstlichen Augen sah, fragte er nur:

„Tora, was ist denn los?“

Er schien beim genaueren Hinsehen etwas verunsichert, denn sein Blick glitt immer wieder an Tora vorbei, in Richtung Veranda. Er nahm das kochende Wasser vom Herd und stellte es auf eine hölzerne Ablage neben sich.

„Da ist etwas über der Stadt!“, drängte Tora, doch Yasuo machte keine Anstalten, sich wieder hinaus zu begeben.

„Ach was, war sicher nur ein Vogel oder so.“

„Nein… Kein Vogel. Es war viel größer, bitte komm mit und sieh es dir an!“

Als Yasuo sich achselzuckend und äußerst langsam in Bewegung setzte, war Tora schon längst draußen und war erstarrt.

„Was ist da denn so wichti- Oh nein…“

Der goldene Blick Yasuos traf auf das Szenario vor sich. Überall in der Stadt stieg Qualm hinauf zum blauen Himmel und darüber flogen Menschen. Menschen auf riesigen Flugechsen, welche kontinuierlich gefährliche Flammen auf die Häuser unter sich hinab regnen ließen. Und sie kamen immer näher und das mit einer Geschwindigkeit, sodass sie innerhalb von fünf grauenhaften Sekunden so nahe an Tora und Yasuo dran waren, dass man die bunten Farben der Schuppen von den schillernden Drachen erkennen konnte. Ein prächtiger Anblick, wären es doch keine Vorboten der Zerstörung gewesen...

Ohne ein weiteres Wort ergriff Yasuo den Arm seiner Schwester und zog sie an diesem mit sich. Beide eilten durch die Küche, in einem der langen Flure machte Yasuo jedoch kurz halt und stürmte in sein Zimmer, wo er sich sein kurzes Katana namens Michizane nahm und wieder zurück in den Flur lief. Tora und er eilten weiter, vor einem weiteren Zimmer blieben sie stehen und alarmierten ein paar Bedienstete, welche sich sogleich mit ihnen auf die Flucht begaben.

„Warum werden wir angegriffen?“

„Was ist passiert?“

„Was machen wir denn jetzt!?“

Fragen wie diesen wich Yasuo aus, führte die Truppe nur noch weiter voran, bis sie endlich vor der Ausgangstür der Villa standen und man von weit her vereinzelt Schreie hören konnte.

„Es sind Hüter aus Ostland. Wir müssen sofort weg von hier.“

Ein ohrenbetäubender Knall. Viel Staub und Qualm umgab die Gruppe rasch und Flammen loderten von überall her auf. Viele Angstschreie waren zu vernehmen und halb blind durch den dichten Rauch versuchte Yasuo, die Truppe beisammen zu halten:

„Folgt mir einfach! Wir müssen hier sofort raus! Wir schaffen das!“

Doch ein kläglicher Hilfeschrei einer Frau ließ ihn stoppen und lauschen.

„Bitte helft mir!“, schrie die Stimme weiter.

Yasuo konnte spüren, wie Tora neben ihm stand. Sie atmete schnell und anscheinend war sie nicht die einzige, die von der panischen Angst ergriffen war. Es war von nun an klar, dass das Leben von ihr und allen anderen Menschen in seinem Umkreis von ihm abhingen. Er war der Anführer, man erwartete es von ihm und man vertraute ihm… Doch eines wusste Yasuo, seit er sieben Jahre alt war: Ihm sollte man nicht vertrauen. Und gerade Tora musste es doch wissen, schließlich hatte er schon schlimme Dinge getan, von denen Tora auch wusste, also warum lief sie nicht einfach weiter und brachte sich in Sicherheit? Ein weiterer Knall und die wilden Flammen züngelten um die kleine Gruppe herum.

„Hilfe! So helft mir doch!“, und endlich sah Yasuo, wem die Stimme gehörte.

Es war eine seiner Bediensteten, sie war eingeklemmt unter einem eingestürzten Holzbalken, welcher soeben auch noch Feuer gefangen hatte. Yasuo musste ihr helfen, doch das würde wieder einige kostbare Zeit in Anspruch nehmen. Würde er bleiben und der Frau helfen, riskierte er das Leben aller anderen. Mit einem Herz, schwer wie ein Stein, legte er beide Hände auf Toras Schultern und sah zu ihr hinab. Verzweiflung stand in seinen Augen.

„Tora, führ die anderen hier raus! Und habt ihr die Villa verlassen, lauft weiter zu den Stadttoren, bleibt auf keinen Fall stehen!“, sagte er und ließ seine kleine Schwester wieder los.

„Aber Nii-sama! Ich schaffe das nicht!“, erwiderte sie mit lauter, dennoch zittriger Stimme.

Der Staub war überall und Yasuo konnte förmlich spüren, wie sich seine Lungenflügel bei jedem Atemzug zusammenzogen. Er hustete ein paar Mal und rief dann krächzend:

„Doch, du schaffst das! Los jetzt!“

„Aber-“

„Los jetzt! GEH! Ich komme nach!“, brüllte Yasuo.

„Versprochen?“

„Jaah! Ich verspreche es! GEH ENDLICH!“

Toras grüne Augen füllten sich mit Tränen und sie drehte sich um und lief weg, dicht gefolgt von dem Rest der Bediensteten. Kaum weiter als drei Meter weit konnte Yasuo bei diesem Qualm sehen und so verschwanden die Leute bald schon aus seinem Sichtfeld. Doch das Oberhaupt des Iniharaclans wusste, dass es nun keine Zeit zu verlieren gab, sonst wären er und die eingeklemmte Frau verloren.

„Ich hole dich da raus, halte durch!“, sagte er um die krampfhaft weinende Frau zu beruhigen, welche immer wieder klägliche Hilferufe von sich gab.

Mit aller Kraft versuchte Yasuo den Balken zu bewegen, doch er konnte ihn lediglich kaum fünf Zentimeter anheben, weiter rührte sich das immer mehr brennende Holz nicht. Unerträglich wurde die Hitze und es fiel Yasuo auch immer schwerer zu atmen. Verzweifelt beugte er sich zur kreischenden Frau hin.

„Hör zu, du musst versuchen hervor zu kriechen, wenn ich den Balken hochhebe, okay?“

Doch dann gab es wieder einen Knall und die Luft schien zu explodieren. Yasuo spürte, wie er durch die Luft flog und er konnte nichts tun, die Welt drehte sich wie ein wildes Karussell, er hielt sich nur schützend die Arme über den Kopf. Er konnte hören, wie die Frau einen markerschütternden Schrei ausstieß und er hatte keine Hoffnung mehr, zu erfahren, was ihr zugestoßen war. Und dann war nur noch ein schrecklicher Schmerz zu spüren und die Hitze, die immer näher kam und ihn verschlang…
 

Draußen war Toras ganzer Körper erstarrt, als sie sah, was mit der Villa geschehen war. In einem riesigen Feuerball getaucht, war das Anwesen verschwunden und wurde nun hinter dem wallenden Qualm wieder sichtbar. Gerade doch rechtzeitig waren Tora und die anderen dem brennenden Haus entkommen, bevor es in sich hinein gestürzt war. Doch was war jetzt mit Yasuo? Die längsten Sekunden von Toras Leben verstrichen, während sie in die lodernden Flammen sah und sich erhoffte Yasuo würde doch noch zwischen den Trümmern hervor steigen. Aber das tat er nicht. Natürlich tat er es nicht… Tora ballte die Hände zu Fäusten und wandte sich mit versteinerter Miene vom Anblick der qualmenden Ruine ab. Hatte Yasuo sein Versprechen schon nicht halten können, sie würde es tun!

„Weiter.“, sagte sie zur Gruppe der Bediensteten und lief los.

Das schreckliche Bild von eben und den Gedanken, dass Yasuo sicher tot war, verdrängte sie, so dass sich diese Dinge irgendwo in ihrem Hinterkopf ablegten. Allein dadurch (so kam es ihr vor) war sie überhaupt noch stark genug weiterzumachen.

Der Weg zum Stadttor war nicht gerade ein Zuckerschlecken. Überall an den Seiten brannten die Häuser und auf den Straßen lagen Trümmer und vereinzelt sogar Leichen. Auch das packte Tora mutwillig in den Hinterkopf. Eine Weile irrte sie mit den anderen durch die große Stadt, doch an jeder zweiten Ecke versperrte irgendetwas den Weg. Auch mussten sie versuchen zusammen zu bleiben, was besonders schwierig war, bei dem Durcheinander und der Panik, die auf den Straßen herrschte. Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Geräusch, es klang so, als würde man mit den Fingernägeln über eine Tafel kratzen, über ihnen und sofort fuhren alle Blicke nach oben. Der Drache, welcher diesen Ton von sich gegeben hatte, stürzte sich in die kreischende Menge und packte sich mit den Klauen einen zappelnden Mann, um kurz darauf einen weiteren Schrei auszustoßen und zu verschwinden. Tora wurde von den anderen Menschen mitgerissen und wurde regelrecht überrannt. Etwas Hartes traf sie an den Kopf und sie viel zu Boden, wo sie mit dem Gesicht in den sandigen Boden fiel und sofort Blut schmeckte. Wieder ertönte der Schrei des Drachens und der Staub, der durch das Schlagen seiner Flügel aufgewirbelt wurde, klatschte Tora gegen das Gesicht. So viele Schreie…

Ich kann nichts mehr tun, dachte sie verzweifelt und immer noch auf dem Boden liegend.

Der Drache fauchte direkt hinter ihr und alle Schreie der Menschen waren verstummt. Sie mussten wohl alle weg sein. Also lag sie als Einzige hier, direkt vor einem Drachen, der ihr immer näher kam. Mit jedem Schritt den er tat, spürte Tora eine leichte Erschütterung im Boden. Der Drache senkte den Kopf ganz langsam zu ihr herunter und sie kniff die Augen beim Geruch seines Atems zusammen.

„Sie riecht nach Yasuo.“, stellte er grollend fest.

„Ist sie tot?“, ertönte eine andere Stimme, sie kam unverkennbar von einem Menschen, einem jungen Mann.

„Nein.“, brummte der Drache.

„Dann nimm sie mit.“

Kurz darauf spürte Tora, wie sie unsanft vom Drachen gepackt wurde. Das Wesen gab keine Acht darauf, wie es Tora zwischen seinen Klauen erging, denn Tora lief schon bald das Blut aus kleineren Schnitten an allen möglichen Stellen ihres Körpers. Die harten Schuppen scheuerten an ihrer Haut und der Schmerz war beinahe unerträglich.

„Lass mich los, du Mistvieh!“, brach sie ihr Schweigen und versuchte sich vergebens aus dem festen Griff des Monsters zu befreien.

„Na sieh mal an, ein Hitzkopf! Tao, wir bringen sie zu ihm. Flieg los.“, schnarrte die Stimme des Mannes, der auf dem Rücken des Drachens thronte.

Der Drache namens Tao stieß sich vom Boden ab und ein drückendes Gefühl breitete sich in Toras Magengegend aus.

„Lasst mich gehen, ich bin eine Hüterin aus Westland und die Schwester von Yasuo Inihara!“, schrie sie.

„Ach echt? Hast du das gehört, Tao? Sie ist ein echter Glücksfang!“

„Jaah.“

Alles schien aussichtslos, der Mann auf dem Drachen würde sie zu ihrem Anführer bringen und so war Tora verloren… Ohne viel nachzudenken rief sie:

„Kama! Aori!“

In ihren Händen nahmen zwei Schwerter Gestalt an. Das eine war um einiges länger als das andere, doch das kürzere war um vieles schöner. Das Feuer unter ihnen spiegelte sich in dem großen, blauen Edelstein am Griff des kurzen Schwertes. Tora stieß mit aller Kraft zu. Der Drache stieß wieder den schrecklichen Schrei aus und im nächsten Moment sah Tora nur noch das Bild eines erschrockenen, schwarzhaarigen Mannes, der vom Rücken des Drachens zu ihr hinab blickte. Er schien kaum älter als sie zu sein, doch in seinen blauen Augen spiegelte sich die Wut wider. Dann schloss Tora die Augen, als es in ihren Ohren anfing zu rauschen. Sie schlug die Augen erst wieder auf, als sie sicher war, Boden unter sich zu haben. Alles war verschwommen und ihr Rücken schmerzte höllisch. Die ganze Welt schien in einen roten Farbton getaucht zu sein… Überall war Feuer und der Ruß brannte in den Augen, die sie auch gleich wieder schloss. Wenigstens habe ich es versucht, dachte sie und stöhnte leise. Sie wusste nicht, wie lange sie letztendlich dort auf dem Boden der brennenden Ruine, denn sie hatte gedacht, dass von da an eh alles vorbei war und deshalb aufgegeben. Sie dachte, sie würde sterben… Also nahm sie das kleine Wesen, was sich über sie beugte erst gar nicht wahr. Erst als es anfing mit einer hohen aber trotzdem schönen Stimme zu sprechen, öffnete Tora wieder langsam sie smaragdgrünen Augen.

„Guck dir das Mädchen an. Armes Ding…“

Tora glaubte ihren Augen nicht. Ein weißes Hermelin hatte das gesagt! Es hatte sich auf ihre Stirn gesetzt und sah ihr nun von oben ins Gesicht. Die Schnurrbarthaare des Marderweibchens kitzelten, als es Tora beschnupperte.

„Auf jeden Fall eine Inihara.“, fuhr es fort.

Dann bemerkte Tora, wie eine zweite Person an sie heran trat, doch das Bild vor ihren Augen verschwamm immer wieder und die Stimmen der beiden schienen von ganz weit her zu kommen. Man konnte nur erkennen, dass die andere Person ein Mensch war und noch dazu ein ziemlich großer. Er hatte eine wundervolle Stimme, die zwar etwas rau, aber trotzdem warm war.

„Komm, Kleines. Ich helfe dir.“

Das Echo hallte in Toras Kopf nicht endend wider. Und als der Mann sie auf seinen Rücken hievte, wurde sie Ohnmächtig, nachdem sie noch ein weiteres, leises Stöhnen hören gelassen hatte, da der Schmerz in ihrem Rücken wieder ausbrach…
 

„Tora, wir sehen uns bald wieder. Ich komme und hole dich wieder ab.“, sagte Yasuo von ganz weit her…



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