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Das Leben und dessen verschlungene Wege

WARNUNG: Es ist ein Anti-Sakura-FF
von

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Hallo meine lieben Leser,
 

ich weiß es hat wieder sehr lange gedauert, aber hier ist das 8. Kapitel. Ich wünsch euch viel spaß beim Lesen.

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Kapitel 8
 

Eine ganze Woche pendelte Salina zwischen den Zimmern von Naruto und Akemi hin und her. Naruto wie auch das kleine Mädchen schliefen seit dieser Zeit. Wie jeden Morgen ging sie in das Zimmer des Blonden. Dort nahm sie die verwelkten Blumen, die sie ein paar Tage zuvor hingestellt hatte, aus der Vase und kippte das Wasser weg. Dann füllte sie neues ein und stellte den großen Strauß, den sie mitgebracht hatte, in das Gefäß. Die alten Blumen warf sie in dem Müll. Auf dem Gang traf sie auf Tsunade. Die Hokage sah sie an.

„Ist er aufgewacht?“, fragte sie, bevor sie das Zimmer des Blonden betrat. Niedergeschlagen schüttelte die junge Frau den Kopf.

„Kein Sorge“, beruhigte die Hokage sie, „Er wird wieder aufwachen. Es war einfach alles ein bisschen viel auf einmal. Naruto ist eben auch nur ein Mensch.“

„Aber er schläft doch schon seit einer Woche.“, warf Salina ein. Tsunade lächelte daraufhin nur.

„Sein Körper braucht Ruche. Das ist ganz normal“, erklärte sie. Salina wollte schon wieder zum sprechen ansetzen, doch die Hokage ließ sie nicht dazu kommen. „Naruto hat in den letzten 3 Wochen nicht viel Schlaf bekommen, nehme ich mal an. In der Zeit, in der er hier in Konoha war, hat er kaum geschlafen und auf dem Weg nach Taki Gakure wohl auch nicht.“

„Aber er ist doch gesund, oder? Ich meine ihm fehlt nichts. Keine Verletzungen oder so …“, fragte die junge Frau. Das Dorfoberhaupt seufzte hörbar. Salina hatte ihr die Frage bestimmt schon 100 Mal gestellt, in dieser Woche. Und grade eben war es dann das 101. Mal. Und zum 101. Mal würde sie dasselbe Antworten:

„Nein, ihm fehlt nichts.“ Von den vielen Kratzern, Schrammen, Schnittwunden und Blutergüssen, die der Blonde bis vor ein paar Tagen noch hatte, sagte sie nichts. Sie wollte die Besucherin nicht unnötig aufregen, zumal sie wusste, das Kyuubi gute Arbeit leistete und die Heilung nicht sonderlich lange dauerte. Salina schien es nicht aufgefallen zu sein, wie schwer Naruto verletzt war, als er nach Konoha kam. Ihr selbst war es ja auch nicht aufgefallen. Umso größer war der Schreck am Anfang, als sie ihn untersuchte. Narutos Oberkörper, Arme und Beine waren Blutverschmiert und nur notdürftig verbunden. Teilweise war der Verband durchgeblutet. Auch wenn der Heilungsprozess bereits begonnen hatte, und damit die Blutung gestillt war, mussten die Schmerzen unerträglich gewesen sein. Es schien fast so, als wäre der Körper des Uzumaki eine einzige Wunde gewesen.

Tsunade hatte immer darauf geachtet, das Salina schon bei ihrem Ziehbruder gewesen war, bevor sie ihn untersuchte. Die Hokage wusste, das Naruto Salina niemals etwas von den Wunden erzählen würde. Es war ihr immer noch ein Rätsel, wie er die ganzen Verletzungen verstecken konnte. Jeder andere hätte womöglich vor Schmerzen geschrien oder gewimmert, aber der Blondschopf nicht. Er ist durch die Gegend gelaufen, als wäre nichts. Naruto war körperlich wirklich stark, das musste die Hokage zugeben.
 

Salina war auf dem Weg in Akemis Zimmer. Als sie vor der Tür stand, hielt sie inne. Aus dem Raum waren Geräusche zu hören. Eine Männerstimme und das quieken eines Kindes drangen an ihr Ohr. Vorsichtig legte die junge Frau eine Hand auf die Klinke der Tür und ließ die Andere in die Waffentasche gleiten. Seit dem Vorfall eine Woche zuvor, war sie sehr vorsichtig geworden und ging nicht mehr ohne Waffen aus dem Haus. Sie drückte die Klinke runter und öffnete die Tür einen Spalt. In diesem Moment verwandelte sich das quieken in ein fröhliches Lachen. Salina horchte auf. Sie versteckte das Kunai hinter ihrem Rücken und betrat den Raum. Sofort sprang ihr ein kleines Mädchen um den Hals.

„Tante Salina! Guck mal, ich bin wieder richtig gesund!“, trällerte das kleine Mädchen und sprang zum Beweis im ganzen Zimmer herum, bis es am Ende wieder auf dem Schoß des jungen Mannes saß, von dem sie runter gesprungen war.

„Darfst du denn schon aufstehen, Mäuschen?“, fragte Salina und sah Akemi mit einem fragenden Blick an.

„Ich weiß nicht.“, antwortete das Kind wahrheitsgemäß. „Aber ich konnte einfach nicht mehr liegen bleiben.“ Salina schüttelte nur den Kopf. „Weißt du, Tante Salina, Erst konnte ich gar nicht richtig laufen. Ich hatte das Gefühl, als ob ich Wackelpudding in den Beinen hätte. Aber Sasuke hat mir dann geholfen. Und dann hab ich es geschafft. Und jetzt kann ich wieder richtig laufen.“, erzählte das Mädchen stolz. Die junge Frau lächelte.

„Seit wann bist du hier, Sasuke?“, fragte sie nun den Schwarzhaarigen. Der überlegte kurz.

„Halbe-, Dreiviertel Stunde vielleicht.“, antwortete er knapp.

„Es wundert mich ein bisschen, dass du hier bist.“, fuhr Salina fort. Der Uchiha-Erbe sah sie daraufhin schweigend an. „Naja, du hast die die ganze Woche nicht blicken lassen …“, erklärte sie. Sasuke erwiderte nichts darauf und sah einfach auf den Boden.

Es stimmte. Er war die ganze Woche nicht da gewesen. Er hatte sich in sein Haus zurück gezogen und nachgedacht. Er hatte über das gegrübelt, was ihm die Besucherin erzählt hatte. Über seine eigene Unfähigkeit, seinen besten Freund zu finden und einiges mehr. Er hatte sich auch irgendwie nicht getraut in Krankenhaus zu gehen. Er wusste ja nicht, was ihn erwarten würde. Vielleicht war der Blonde ja aufgewacht und er wäre ihm unweigerlich begegnet. Das wollte der auf alle Fälle vermeiden. Er konnte Naruto nicht in die Augen sehen. Diese kalten und abweisenden Seelenspiegel, mit denen er alle aus Konoha, die er im Krankenhaus getroffen hatte, anblickte, riefen einen Schmerz in ihm hervor, den er nicht aushielt. Es fühlte sich wie eine Eisenkette an, die kalt und schwer um sein Herz lag und die sich mit jeder Minute, mit jeder Sekunde enger zusammenzog. Als er das Gewicht um sein Herz das erste Mal gespürt hatte, dachte er, er müsste sterben. Wie töricht das doch war. Und ausgerechnet solche Gedanken von einem Uchiha. Der Stolz dieses Clans ging doch eigentlich über alles. Doch Sasuke hatte die Prinzipien dieser ehrenwerten Familie schon vor langer Zeit über Bord geworfen. Warum sich an Dinge halten, die sowieso keinen interessierten. Er war der Letzte – neben seinem Bruder – des Uchiha-Clans. Der Clan war doch eh zum Aussterben verdammt. Wenn Itachi Uchiha nicht in irgendeiner Form mal Nachkommen haben würde, dann würden die Uchihas in ein paar Jahrzehnten allenfalls höchstens in ein paar alten Schriften erwähnt sein. Und das wäre es auch schon gewesen.
 

Es war ein Schlachtfeld. Naruto sah sich um. Nirgends war auch nur ein Funken Leben zu sehen. Keine Blume, kein Strauch und auch kein Baum. Es war ein riesengroßes Nichts aus einer vertrockneten Fläche Gras. Er hätte lachen können //Es ist fast so, als würde mich die Einsamkeit überall hin verfolgen.//, dachte er, und sein Mund verzog sich zu einem kleinen sarkastischen Lächeln. Orientierungslos lief er durch die Gegend. Er hatte keine Ahnung wo er war und wo er hin ging, doch das war ihm auch egal. Er wollte einfach nur weg. Und je länger er auf dem Hektargroßen Land herum irrte, desto verzweifelter wurde er. Es war nun auch dunkel geworden und der Mond stand am Himmel in einer leuchtenden Sichel, die den Neumond in der nächsten Nacht ankündigte. Entsprechend spärlich war das Licht, das er zur Erde sandte.

„Es muss doch einen Weg hier raus geben.“ Er blieb stehen, sah sich erneut um, doch nichts. Plötzlich … in Lichtstrahl drang durch diese fast greifbare Dunkelheit zu ihm und wies ihm den Weg. Erleichtert und doch angespannt folgte er dem gleißenden Licht. Naruto war schon eine ganze Weile gelaufen, da drang ein leises Patschen an sein Ohr. Es klang, als würde jemand auf einer Flüssigkeit herumtrampeln. Abrupt blieb er stehen. Jetzt war es weg. Der Blonde sah sich um, aber es war niemand zu sehen. Zögernd setzte er sich wieder in Bewegung. Da, schon wieder. Sein Blick glitt auf den Boden. Durch die spärliche Beleuchtung konnte er etwas erkennen. Es war tatsächlich eine Flüssigkeit. Langsam hockte er sich hin und tauchte seinen Finger in die zähflüssige Masse. Ein leicht metallischer Geruch drang jetzt zu seiner Nase. Naruto hielt seinen Finger ins Licht. //Rot, Metallgeruch …// Sein Gehirn brauchte eine kurze Weile um die Informationen zu verarbeiten, doch dann schoss ihm die Antwort durch den Kopf, wie ein Blitz.

„Das ist Blut!“, rief er aus. Panisch sah er sich um. Er rannte noch ein paar Schritte. Da! Da lag doch jemand. Langsam ging er auf die Person zu. Eigentlich wollte er rufen und fragen ob alles in Ordnung sei, doch sein Mund brachte kein Wort heraus. Ein beklemmendes Gefühl beschlich ihn, machte ihm das Atmen immer schwerer. Als er näher kam, erkannte er den Menschen, der auf dem Boden lag.

„SALINA-NEE-CHAN!“, reif er und rannte auf sie zu. Seine Schwester lag auf dem Bauch, den Kopf von ihm weg gedreht. Als Naruto bei ihr ankam rüttelte er sie kurz.

„Salina-nee-chan? Kannst du mich hören? Bitte, sag doch was.“ Seine Stimme hatte einen flehenden Ton angenommen, doch der Körper der jungen Frau rührte sich nicht einen Millimeter. Vorsichtig drehte er den bewegungslosen Körper um. Immer noch nichts. Sachte nahm er das Gesicht in seine Hände, doch was er da sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Ihr ganzes Gesicht war blutverschmiert. Und ihre Augen waren weit aufgerissen. Und sie waren leer. Einfach … tot.

„Nein.“, flüsterte er, „Das kann nicht sein!“ Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln und brannten dort schrecklich, bevor sie lautlos seine Wange runter liefen. Es wurden immer mehr Tränen und in immer kürzeren Abständen kullerten sie ihm über das Gesicht und die schon geröteten Wangen. Er konnte es einfach nicht glauben. Salina konnte doch nicht tot sein. Naruto fuhr mit der rechten Hand über die noch geöffneten Augen und erwies ihr die letzte Ehre. Auf einmal vernahm er ein leises Husten. Naruto blickte auf. Da lag doch noch jemand. Wie konnte er das vorhin nur übersehen. Dieser Jemand war kleiner. So klein, wie ein Kind. Die Panik ergriff nun Besitz von seinem Herz. In seinen Armen lag seine Schwester – tot. Dieses Kind wird doch nicht etwa –

„Papa?“, drang die leise Stimme an sein Ohr. Der Blondschopf legte den Körper aus seinen Armen ab und bettete ihn sanft auf den Boden und erhob sich. Mit zögernden Schritten ging er auf den kleinen Körper zu.

„Akemi-chan?“, fragte er vorsichtig. Immer noch in der Hoffnung, das es nicht seine Tochter war, die dort lag. Doch seine Hoffnungen wurden bitter enttäuscht.

„Papa. Da bist du ja.“, flüsterte das Kind. Wieder ging Naruto in die Knie. Vorsichtig und aufgeregt suchte er den Körper des Mädchens auf Verletzungen ab, doch nichts. Akemi griff nach seiner Hand. Sie war ungewöhnlich warm. Langsam glitt seine Hand zu dem kleinen Gesicht und legte sich sachte auf der Stirn ab. Doch im selben Moment zog er sie wieder weg.

„Du glühst ja.“, stellte er besorgt fest.

„Papa, ich …“ Akemi brach ab. Ein fürchterlicher Hustanfall überkam sie. Als sie ihre Hand wieder vom Mund entfernte, klebte an der Handfläche Blut.

„Nicht sprechen, Mäuschen. Es wird alles wieder gut. Du wirst wieder gesund“ Die Verzweiflung sprach aus Naruto. Doch seine Tochter schüttelte den Kopf. Sie griff noch einmal nach seiner Hand und drückte sie so fest sie nur konnte.

„Ich … hab dich lieb, Papa Naruto!“, mit diesen Worten schloss sie die Augen und es entwich alle Kraft und alles Leben aus dem Körper. Das kleine Händchen fiel schlaff auch den Boden und hinterließ ein dumpfes Geräusch als es aufprallte. Naruto war in dem Moment nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Körper bewegte sich fast mechanisch, als er Akemi auf den Arm nahm und mit ihr zu seiner toten Schwester ging. Er legte sie neben ihr ab. Dann nahm er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte die Blutspuren aus dem Gesicht der jungen Frau. Als er damit fertig war, setzte er sich zu den Beiden. Bewegungslos saß er neben den toten Körpern seiner Tochter und seiner Schwester. Keine Träne floss. Sein Körper war einfach nur schwer und seine Augen hatten jeden Lebenswillen verloren. Sein ganzes Leben lag in einem einzigen Scherbenhaufen vor ihm. Alles wofür er in den letzten Jahren gelebt hatte. Nichts war mehr da. In sein altes Leben konnte er nicht mehr zurück. Das hatte er hinter sich gelassen. Und er wollte es auch gar nicht mehr. Jeder noch so kleine Gedanke daran, verlor an Bedeutung in anbetracht der Tatsache, dass seine Familie ihn verlassen hatte und nie mehr zurück kommen würde. //Ob sich Sasuke auch so elend gefühlt hat? Damals?//, dieser Gedanke schoss ihm auf einmal durch den Kopf. Die Einsamkeit, die Sasuke empfunden hatte, all die Jahre konnte er ihm nachfühlen, doch wie es ist eine Familie zu verlieren? … Woher sollte er das wissen. Er hatte doch nie eine gehabt. Und ihm war es anscheinend nicht bestimmt eine zu haben. Doch jetzt konnte er die Trauer nachvollziehen. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Seine Erinnerungen nahmen ihren Platz in seinem Kopf ein und schmetterten die lachenden Gesichter der Beiden immer wieder vor sein geistiges Auge. Jeder Ton, den er von den Beiden vernahm, jedes Lachen riss eine neue, viel größere Wunde in sein Herz und ließ es bluten. Es war so schmerzhaft. Doch das Blut wollte nicht versiegen. Es stieg an und tränkte die Erinnerungen in leuchtend rote Farbe. Überflutete alles. Naruto hatte schon Angst zu ertrinken. Und so sehr er es sich auch wünschte, er lebte weiter. Sein Herz schlug unaufhörlich und seine Lungen zogen ohne Unterlass den lebenswichtigen Sauerstoff ein und ließen seinen Tod nicht zu. Wie lange er dort schon saß, wusste er nicht. Minuten, Stunden, Tage? Oder waren es schon Monate? Naruto verspürte nichts. Keinen Hunger, keinen Durst. Nur die innere Leere, die ihn immer mehr verschlang.
 

In weiter Ferne war ein metallisches Klingen zu hören. Als wenn zwei Waffen aufeinander prallen würden. Doch die Information erreichte das Bewusstsein des Blonden nicht. Auch der Schrei, der kurz darauf folgte nicht, begleitet von einem Lachen. Es strahlte Bosheit und Schadenfreude aus. Aber auch Selbstsicherheit über den errungenen Sieg. Langsam und schleppend näherten sich Schritte. Die Dunkelheit lichtete sich ein wenig, doch die Gedanken des Blonden waren immer noch so düster, das kein Licht der Welt diese erhellen könnte. Vorsichtig legte sich einen Hand auf seine Schulter.

„Naruto.“, erklang eine schwache dunkle Stimme. //Mein Name …//, ging es dem Angesprochenen durch den Kopf. Er wendete den Blick von seiner Familie ab und sah zur Seite. Da schlangen sich zwei Arme um seinen Oberkörper.

„Nicht umdrehen. Ich möchte nicht, das du mich in so einem Zustand siehst.“, flüsterte die Stimme.

„Sasuke …“, dieser Name kam ohne zu überlegen über seine Lippen.

„Ja, ich wollte dich noch ein letztes Mal sehen.“ Naruto hörte das Lächeln, das sich auf die Lippen des schwarzhaarigen gelegt hatte. Diese Stimme erfüllte sein Herz mit Wärme. //Ein letztes Mal//, wiederholte er in Gedanken. Als die Bedeutung dieser Worte endlich in seinem Kopf Gestalt angenommen hatten, läuteten augenblicklich alle Alarmglocken. Abrupt und panisch drehte er sich zu seinem ehemaligen Teamkameraden um.

„Was soll das heißen, Sasuke?“ Als er den Schwarzhaarigen sah, verschlug es ihm den Atem. Da kniete er vor ihm. Seine Kleidung war zerrissen und hing nur noch schlaff an seinem Körper runter. Seine Brust, sein Bauch und auch Arme und Beine waren mit Schrammen und Kratzern, Schnitt- und Risswunden übersät und aus seinen Mundwinkeln floss Blut.

„Was … Was ist passiert? Wer hat dir das angetan?“ Sasuke sah weg. Doch Naruto ließ das nicht zu. Er nahm das Gesicht des Klan-Erben in seine Hände und zwang ihn, ihn anzusehen. Der durchdringende Blick des Blonden traf auf die müden Augen von Sasuke. „Bitte antworte mir.“ Doch kein Wort verließ die Lippen des Schwarzhaarigen. „Sasuke!“, drängte Naruto immer weiter, doch dieser blieb standhaft. Tränen sammelten sich in den blauen Seelenspiegeln und es trat Ruhe zwischen den beiden Shinobi ein. Sasuke legte eine Hand sachte auf Narutos Wange.

„Nicht weinen.“, flüsterte er schwach. „Das passt gar nicht zu dir. Wo ist der Naruto hin, der immer so dümmlich grinst?“ Bei diesen Worten lächelte der Schwarzhaarige. Auch auf die Lippen des Blonden schlich sich ein kleines aber sichtbares Lächeln. Dabei schloss er die Augen und schmiegte sich in die Handfläche, die immer noch auf seiner Wange ruhte.

„Der ist erwachsen geworden.“, hauchte er betroffen.

„Das … ist schade. Ich- AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARG“, Sasuke schrie plötzlich auf und hielt sich verkrampft an der Schulter seines Gegenüber fest. Naruto erschrak und verzog kurz schmerzhaft das Gesicht.

„Was-?“ Er sah auf. Sein Atem stockte. Das erste was in sein Blickfeld geriet war eine lange, blitzende Klinge, die aus dem Rücken Sasukes herausragte. Er folgte dem Metall mit seinen Augen. Der Griff ruhte in einer Faust. Doch Naruto wand seinen Blick wieder ab, als der Druck auf seine Schultern wieder stärker wurde. Sasuke wimmerte leise vor Schmerzen.

„Halt durch!“, flüsterte der Blonde und ohne zu überlegen griff er um den Stahl des Schwertes und zog mit aller Kraft dran. Sasuke sog vor Schmerz scharf die Luft ein. Der Blonde verschwendete keinen Gedanken daran, dass sich die dünne Klinge in seine Handfläche bohrte und dort eine stark blutende Wunde zurück ließ. Der Angreifer ließ ihn gewähren. Naruto zog sich seine Jacke aus und legte sie ausgebreitet auf den Boden. Darauf bettete er den verletzten Shinobi.

„So sehr liebst du ihn also?!“, als die Stimme an sein Ohr drang, weiteten sich Narutos Augen vor schreck. Er sah auf und sah in die traurigen Augen eines jungen Mannes. Doch es war nicht nur Trauer in ihnen zu sehen. Nein, sie waren auch verletzt und unglaublich wütend.

„Kenshin …“, flüsterte Naruto.

„Er ist es, oder?“ Fragend sah der Blonde sein Gegenüber an. „Das ist der Kerl, der dich mir weggenommen hat!?“ Ein unglaublicher Schmerz lag in der Stimme von Kenshin. Naruto erhob sich und war mit dem Lilahaarigen jetzt auf einer Augenhöhe.

„Er hat mich dir nicht weggenommen.“, war seine sachliche Antwort darauf.

„Doch, das hat er. Dein Herz hat von Anfang an ihm gehört. Ich hatte nie eine Chance bei dir. Und dann noch diese kleine Kröte, die sich immer zwischen uns gedrängt hat. …“

„Ken!“ Liebevoll sprach er den Namen aus. „Du weißt, ich liebe dich.“

„Und doch hast du mit mir Schluss gemacht.“

„Diese Entscheidung, zwischen dir und meiner Familie, hättest du immer verloren. Aber mit dir Schluss zu machen, war eines der schlimmsten Dinge, für die ich mich je entscheiden musste.“ Mitleid und Traurigkeit schwang in Narutos Stimme mit. Langsam ging er auf seinen Ex-Freund zu und legte eine Hand auf seiner Brust ab. Darunter spürte er den schnellen Herzschlag.

„Es ist wie damals, als wir uns kennenlernten“, lächelte er. Kenshin legte seine Hand auf die des Blonden.

„Es wird wieder so sein, wie früher. Er muss nur sterben!“ Mit diesen Worten stieß er Naruto zur Seite und rannte auf den verwundeten Sasuke zu.

„KENSHIN, NEIN!“, schrie der Blonde, und rannte ihm hinterher. Doch es war zu spät. Begleitet von einem markerschütternden Schrei des Schwarzhaarigen, bohrte sich die silberne Klinge in seinen Bauch und ein schadenfrohes und irgendwie erleichtertes Gelächter erklang.

„DAS WIRST DU BÜSSEN!“ In sekundenschnelle war Naruto bei Sasuke, zog das Katana aus seinem Körper – achtete nicht auf den erstickten Schmerzensschrei Sasukes – und hieb in einer geschickten Bewegung und mit einem Schlag den Kopf seines Ex-Freundes von dessen Schultern. Das Blut spritzte ihm entgegen und befleckte sein Gesicht und seine Sachen. Aus den weitaufgerissenen Augen Kenshins, kullerte noch eine einsame Träne. Naruto ließ die Waffe fallen und eilte zu seinem ehemaligen Kollegen.

„Sasuke!“ Er fiel neben ihm auf die Knie. „Sasuke, halt durch.“ Ein schwaches Lächeln schlich sich auf die Züge des Schwarzhaarigen.

„Es … i-ist zu … spä-spät.“, brachte er unter schwerster Anstrengung zu Stande.

„Nein, das ist es nicht. Ich lasse dich nicht sterben. Niemals! Hörst du?!“ Die Verzweiflung sprach aus Naruto.

„Naruto …“

„Nicht sprechen! Du darfst dich nicht anstrengen. Ich werde alles tun, damit du wieder gesund wirst.“ Kaum merklich schüttelte Sasuke den Kopf.

„D-du weißt, e-es … es ist zu spät.“, sagte er wieder.

„Das … das kann aber nicht sein. Das darf nicht sein. Ich will dich nicht verlieren. Ich liebe dich doch.“ Narutos Tränen flossen wie kleine Bäche aus seinen blauen Augen, die nun erfüllt waren von Schmerz und Trauer.

„I-ich weiß.“, flüsterte Sasuke, „Ich liebe dich doch auch.“ Er streichelte Naruto über die Wange. Es kostete ihn eine menge Anstrengung, seinen Arm in der Luft zu halten. „Und genau deshalb musst du weiter leben.“ Und mit diesen Worten schwand die letzte Kraft aus dem verletzten Körper. Sasuke schloss seine tiefschwarzen Augen, seine Hand fiel auf den Boden und sein Körper erschlaffte.

„Sasuke? Sasuke mach die Augen auf! Verdammt Sasuke! Lass die Scherze. Das ist nicht witzig!“ Naruto wusste das es kein Scherz war. Sasuke war tot. Er war vor seinen Augen gestorben. Buchstäblich unter seinen Händen weg. Der Blonde saß zwischen den vier Toten, zusammengesunken und weinend. Die Menschen, die ihm am wichtigsten waren, waren tot. Sie hatten ihn allein gelassen.

//Salian-nee-chan, Akemi-chan, Ken, Sasuke// Seine Blick glitt zu den jeweiligen Menschen, die ihm alles auf dieser Welt bedeutet hatten und nun nicht mehr da waren. „Das ist nicht wahr. Das darf einfach nicht wahr sein! Warum?“ Der Körper sank immer mehr in sich zusammen, bis am Ende nicht mehr als ein kleines Häufchen Elend übrig war.
 

„NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!!!!!!“
 

Naruto sackte wieder zusammen und blieb regungslos am Boden liegen.
 

Langsam öffneten sich die blauen Seelenspiegel. Es war hell. Naruto drehte seinen Kopf zur Seite. Draußen schien die Sonne und die Vögel zwitscherten. Vorsichtig setzte er sich auf. //Ich bin im Krankenhaus//, stellte er fest. Neben sich auf dem kleinen Nachtschränkchen entdeckte er einen großen Blumenstrauß. //Das sind ja Lilien. Wer die wohl dahin gestellt hat?// Naruto erinnerte sich, dass seine Schwester ihm immer einen großen Strauß dieser Blumen ans Bett gestellt hatte, wenn ermal krank war. Es waren seine Lieblingsblumen. Sie standen zwar für Trauer und Tod, aber Naruto war in der Hinsicht nie abergläubig gewesen. //Dafür passen sie ja nun umso besser// Die schmerzlichen Erinnerungen kamen wieder und seine Augen, die schon allen Glanz verloren hatten, bargen nur noch Leere. Eine kalte, tiefe und angst einflößende Leere. Naruto krallte seine Finger in die Decke und blickte starr auf den weißen Bezug. Es war alles noch so nah. Die Erinnerung noch so frisch. Draußen, vor der Tür näherten sich Schritte. Die Stimmen zweier Frauen, die sich unterhielten und eine männliche Stimme waren ab und zu hörbar, doch das drang nicht wirklich an sein Unterbewusstsein. Es klopfte. Doch von dem Blonden kam keine Reaktion. Die Tür wurde geöffnet. Und die drei Personen betraten den Raum. Geschockt blieben sie stehen als sie auf das Bett sahen. Dort saß der Blonde, in sich zusammengesunken. Was war denn nur mit Naruto los? Warum sah er so traurig aus?

„Naruto? Ist alles in Ordnung bei dir?“, wurde er von dem jungen Mann gefragt, der mit im Zimmer stand. Naruto Augen weiteten sich, als er die Stimme erkannte. Ruckartig hob er seinen Kopf und blickt Richtung Tür.

„Sasuke …“, flüsterte er. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Alle sahen ihn an. Der blonde sprang sofort aus dem Bett und rannte auf den Schwarzhaarigen zu. Bei ihm angekommen fiel er ihm vor Erleichterung um den Hals und seine Tränen waren nicht mehr aufzuhalten. Sasuke konnte grade noch so das Gleichgewicht halten, denn das hatte er nicht erwartet. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit einem total aufgelösten Naruto, der sich bei ihm ausweinte Und trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - legte er seine Arme um den zitternden Körper.

„Gott sei dank. Gott sei dank. Gott sei dank. Es geht dir gut.“, schluchzte er in das Hemd des Clan-Erben. Wie eine Mantra wiederholte er die Sätze. Alle sahen sich an. Dann sahen sie wieder auf den Blonden, der immer noch weinend und zitternd in den Armen seines ehemals besten Freundes lag. Eine Hand legte sich sanft auf seinen Rücken.

„Natürlich geht es ihm gut. Was soll denn passiert sein, Naru-chan?“ Naruto hob den Kopf.

„Salina-nee-chan.“ Naruto war überglücklich seine Schwester neben sich zu sehen, doch er lockerte den Griff um Sasuke nicht um einen Millimeter. Viel zu groß war die Angst, dass es nur ein Traum wäre und dieser dann einfach verschwinden würde.

„Ich glaube, wir sollten sie beiden für ein paar Momente allein lassen, Salina-san.“, meinte die Hokage, die Naruto die ganze Zeit aufmerksam beobachtet hatte, leise zu der jungen Frau. Diese nickte nur und verließ mit Tsunade das Zimmer.
 

Sasuke nahm Naruto auf den Arm und trug ihn - wie ein Bräutigam seine Braut über die Schwelle - zu seinem Bett. Dieser ließ es ohne zu murren geschehen. Er klammerte sich sogar noch mehr an den Clan-Erben. Dieser setzte ihn auf seinem Bett ab und platzierte sich direkt neben ihn. Auch er ließ Naruto nicht eine Sekunde los. Und dieser weinte immer noch vor Freude und Erleichterung, die auf ihn niederprasselten, dass es kaum auszuhalten war.

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Und das wars auch schon wieder. Ich hatte erst überlegt, wo ich am besten Schluss mache, und wollte schon so fies sein und am Ende des Traumes das Kapi beenden, aber dann hab ich mir gedacht, das ich sowas selber ni gerne mag. Also ist Naruto noch aufgewacht und liegt jetzt überglücklich in den Armen von Sasuke. Das hat er sich aber auch verdient, nachdem was er - wegen mir X3 - durchmachen musste.
 

Oh Gott ... ich quatsch schon wieder zu viel ...
 

Also ich hoffe es hat euch gefallen und ihr verzeiht mir die lange Wartezeit.

Bis zum nächsten Mal.
 

LG^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Coppelius
2011-07-01T00:50:06+00:00 01.07.2011 02:50
super kappi^^
Von:  fahnm
2011-01-30T23:53:50+00:00 31.01.2011 00:53
Super Kapi^^
Von:  FreakyFrosch1000
2011-01-22T23:09:22+00:00 23.01.2011 00:09
Klasse Kapitel!!! :)

ohh man der arme Naru T.T
soo ein sch** Traum!!"schnief"
aber voll süß das Ende!!
jetzt müssen sich die Beiden auf jeden Fall aussprechen!!
lg freakyfrosch
Von:  kazumi_kisa
2011-01-09T23:50:45+00:00 10.01.2011 00:50
klasse kapi

ein glück das träume nur schäume sind hoffe ich für naru

freue mich auf´s nächste

kg kisa
Von:  Noir10
2011-01-08T22:50:09+00:00 08.01.2011 23:50
OI es geht ja eweiter mir hat es auf jeden gefallen und oh man echt scheiß geträumt armer aru sag ich da nur!!
^^-^^

Von:  sasa56
2011-01-08T17:48:37+00:00 08.01.2011 18:48
super kapitel.
hoffendlich passiert dass nie was er getraumt hat.
freu mich aufs neue kapitel.
lg
sasa56


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