The snow is falling...
Für mein Wichtelkind Black_Venom.^^
Ich hab mal richtig Weihnachtsfeeling spriessen lassen und meinem Kitschbedürfnis in der Uni mal den Pass gegeben.
Ich hoffe es gefällt dir.
+smile*
Frohe Weihnachten. *knuddel*
---------------------------------------------------------------------------------
Prolog
„The snow is falling, the city is white. Your eyes are shining, like diamonds tonight…”, sein warmer Bariton trug sich über den ganzen Marktplatz und direkt in die Herzen des Publikums. Zu dieser Jahreszeit waren die Gemüter besonders geöffnet.
Viele Menschen fühlten sich leichter, herzlicher, fallen Freude an kleinen Dingen, die sie sonst nie bemerkten. Warum sonst kauften um die Weihnachtszeit so viele Leute Kastanien oder Walnüsse? Stollen und Gebäck? Doch es gab auch Menschen, welche die Weihnachtszeit verabscheuten. Die selige Zeit als elenden Kommerz, Ausbeute und Schwindel bezeichneten und sich in ihr Schneckenhaus zurückzogen. Und dann gab es noch die Gruppe von Leuten, die in der Zeit der Nächstenliebe und Wärme mit aller Macht spürten, wie einsam sie eigentlich waren. Und meistens flüchteten sich diese Menschen dann in die Gruppe der Weihnachtshasser.
Zu dieser zählte sich auch der blonde Musiker. Als Weihnachtsmuffel in einer Band zu spielen, die gerade von dieser Auftrittszeit lebte, war natürlich ein besonderes Vergnügen. Und nichts erleichterte den jungen Mann mehr, als wenn er sich die Ohrstöpsel seines mit Rock und Blues gefüllten MP3Players in die Ohren stecken und somit all die nervigen Weihnachtslieder, die er selbst alle singen musste, ausblenden konnte.
Nach dem Auftritt und dem Verabschieden seiner Bandkollegen kämpfte er sich durch die wälzenden Menschenmassen, die sich über den, die Bühne einschließenden, Weihnachtsmarkt schoben. Eine weitere Sache, die er einfach nur hasste. Warum mussten sich so viele Menschen auf so wenig Platz zusammendrängen, nur um sich billigen Kitsch anzusehen und Bratwürste und Glühwein in sich hinein zu schieben. Er seufzte leicht und schob sich gerade an einem Kinderwagen vorbei, als ihn plötzlich etwas heftig in die Seite traf und direkt von den Füssen riss, zur kalten, nassen und vor allem dreckigen Erde schickte. Wütend sah er auf.
„Sag mal, geht’s noch?“, machte er seinem Ärger Luft. Der Rammbock entpuppte sich als ein dicker Weihnachtsmann, der sich jetzt umdrehte.
„Hohoho, Verzeihung!“.
Die Augenbrauen des zu Boden Gestoßenen zogen sich wütend zusammen. Das fehlte ihm gerade noch. Diese falschen Weihnachtsmänner, die nervend und klingelnd über die Märkte rannten und die Einkaufspassagen blockierten. Knurrend stand er auf und funkelte den Rauschebart an.
„Ich schick Ihnen die Rechnung für die Mantelreinigung.“, zischte er mehr als genervt.
Neben ihm riss ein kleiner Junge verständnislos und tadelnd die Augen auf.
„Du darfst nicht böse zum Weihnachtsmann sein, sonst bringt er dir keine Geschenke.“
Mit einem Killerblick drehte sich der Blonde nun zu dem Kleinen um.
„Stell dir mal vor, dass ist mir scheissegal!“.
„’Scheisse’ sagt man nicht, ausserdem bringt dir der Weihnachtsmann bestimmt einen neuen Mantel, wenn du brav bist.“
Entnervt stöhnte der junge Musiker auf. „Lass mich in Frieden! Es gibt gar keinen Weihnachtsmann, du Dreikäsehoch!“, knurrend und murrend drehte er sich um und verschwand.
Traurig blieb der Junge zurück. Doch plötzlich wuschelte ihm etwas durchs Haar und er sah auf in warme, freundliche Augen. Braun wie Schokolade.
„Sei nicht traurig, auch ihn werde ich zu Weihnachten glücklich machen.“
Das Lächeln des Jungen wurde immer breiter.
Und den Weihnachtsmann gibt es doch…