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Eistränen

von

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Der erste Abend

Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, meine Eltern unterschrieben hatten, was zu unterschreiben war und meine Koffer auf dem Flur im Verwaltungsgebäude standen, hieß es für mich Einzug in die Hölle. Meine Eltern verabschiedeten sich und beide weinten. Ich riss mich zusammen.

Als sie losfuhren, wurde ich in mein Zimmer gebracht, das ich mir noch mit zwei anderen Mädchen teilen musste. Leyla war etwa so alt wie ich und Katsuki, wie sie mir erzähle gerade einmal zwölf. //Welch Mischung// dachte ich, blieb aber freundlich und verstaute meine Sachen im Schrank. Leyla machte mir von Anfang an klar, wer das Sagen in diesem Zimmer hätte, sie wies mir einen Platz im Schrank für meine Sachen zu und wo ich Schulsachen unterbringen könnte, denn ich würde ja weiter zur Schule gehen. Nur dass ich inzwischen achtzehn war und mit der Schule fertig. Deswegen war mein Tagesplan auch anders strukturiert, als der von Katsuki zum Beispiel, denn sie musst e ja noch in die Schule gehen. Ich blickte auf meine Armbanduhr. Es war inzwischen 17:30Uhr also würde es bald Abendessen geben. Wo war die Zeit geblieben? Dennoch freute ich mich, dass der erste Tag von vielen schon vorbei war. Nachdem ich alles im Kleiderschrank verstaut hatte, sprach Leyla mich an:“Ich weiß genau über dich Bescheid Kimiko Yumi Kudo“ sagte sie abwertend. „Du bist eine erfolgreiche Eiskunstläuferin, nicht wahr?“ Ich nickte nur. Ich hatte keine Lust zu erzählen. Dann sprach sie weiter und schwang dabei ihr langes, blondes Haar theatralisch zur Seite. „Du brauchst gar nicht zu glauben, dass du was besseres bist, nur weil du viele Medaillen gewonnen hast.“ Ich zog verwundert die Augenbrauen zusammen, ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. „Ich bin nichts besseres. Ich bin ich und ich bin aus demselben Grund hier wie du, also wie kommst du bitte auf diesen Gedanken?“ Sie lächelte „Das wollte ich nur mal klar gestellt haben. Denn ich bin hier schließlich die Älteste und am längsten hier, das heißt, ich habe hier das Sagen.“ Ich sah sie ruhig an, setzte mich aufs Bett und konterte. „Dass du am längsten hier bist, heißt noch lange nicht, dass du hier auch das Sagen hast, sondern dass du einfach nicht in der Lage bist zuzunehmen und die Therapien bei dir nicht anschlagen. Wenn du an deiner Krankheit sterben willst, bitte nur ich will hier so schnell wie möglich wieder raus.“ Sie sah mich mit einer Mischung aus Wut und Verwunderung an, sie war es offenbar nicht gewöhnt, dass man ihr widersprach und aus Katsukis Blick schloss ich, dass Leyla sie vollkommen im Griff hatte. Darauf wusste die kleine Diva nichts zu erwidern und das nahm ich mit seltsamer Befriedigung zur Kenntnis. Katsuki fragte mich wie viel ich wog. „Irgendwas um die 34kg antwortete ich wahr-heitsgemäß und promt kam ein verächtliches Lachen aus Leylas Richtung. „Ich wiege 27kg“ „Glückwunsch, dass du noch lebst“ meinte ich trocken und zog mich um. Das passte ihr wohl gar nicht. Katsuki mischte sich ein. „Sie wurde schon mehrere Male Zwangsernährt da bekommst du einen Schlauch in die Nase geschoben und sie flößen dir pures Fett ein. Entweder geschmolzene Butter pur, oder eben so Sachen wie Pommes Frites püriert.“ Ich verzog angewidert das Gesicht. Das würde mir nicht passieren schwörte ich. Ich schob meine Füße in meine Pantoffeln und wollte zum Essen gehen, Katsuki zeigte mir den Weg. „Mach dir nichts aus Leyla“ sagte sie lieb. Ich hatte sie vom ersten Moment an ins Herz geschlossen und ich nahm mir vor mich ein wenig um sie zu kümmern. Beim Essen setzte ich mich neben sie und wurde den anderen Patientinnen als Neuzugang vorgestellt.

Ich lächelte schüchtern und verneigte mich. Dann wurde das Essen aufgetischt.

Oh mein Gott!!

Es gab das pure Fett:

Tempura!

Aber keinen Fisch und Gemüse, wie ich es von zu Hause gewöhnt war, sondern Fleisch. Dabei bin ich überhaupt keine Fleischesserin.

Die Teller wurden uns vollgemacht, wir konnten nicht selbst entscheiden wie viel wir aßen. Jede einzelne Patientin bekam genau die Kalorienmenge, die sie ihrem aktuellen Gewicht entsprechend essen musste um zuzunehmen. Ich ertappte mich dabei, wie ich auf die Teller meiner Kameradinnen schaute und mich wunderte. Aber es half nichts, es musste aufgegessen werden. Die Dame die uns beim Essen betreute Frau Kawashima kam zu mir und ich musste ihr meine Hände zeigen. Ich trug meine Fingernägel grundsätzlich lang , aber gepflegt. Das durfte ich nicht. Ich musste aufstehen und mir die Nägel kurz abschneiden lassen. Die Haare musste ich zusammenbinden. Ich verstand den Sinn darin nicht, bis sie mir erklärte, dass es oft vorkäme, dass Patientinnen sich das Essen unter die Nägel oder in die Haare schmierten um es nicht essen zu müssen. Ich verzog angewidert das Gesicht, die Vorstellung war abartig. Ich war zwar nicht mehr so naiv, dennoch dachte ich, dass jeder doch gern so schnell wie möglich wieder hier raus wollte. Ich sollte erfahren, dass dem nicht so war. Nach einem Tischgebet sollten wir essen, (durften klingt für mich seltsam in diesem Zusammenhang). Jeder – auch ich – aß sehr, sehr langsam. Das Essen war widerlich. Ich war gute, gesunde Küche von daheim gewöhnt, also würgte ich es mit Müh und Not herunter und musste einen Brechreiz unterdrücken.

Mein Magen rebellierte, sowohl gegen die Menge, als auch die Art.

Aber ich behielt das Essen bei mir – Immerhin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Christian-Grey
2010-09-14T16:23:21+00:00 14.09.2010 18:23
boah diese tusse ist die granate *die hasse* Aber ich finde den ersten tag schon sehr gut erzählt und bin auf die fortsetzung mal gespannt ^^


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