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Das Leben ist eine Aneinanderkettung von unmöglichen Augenblicken

Am Anfang war das Chaos (SetoxJoey)
von

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Hallo zusammen!
 

Ich hab eben endeckt, daß letzten Monat überhaupt kein Kapitel kam, dabei war dieses hier schon fast fertig. Es tut mir echt leid, aber ich hab total vergessen weiter zu schreiben, außerdem hatte ich nicht wirklich Zeit dafür über. *seufz*
 

Nun ja, dann will ich euch nicht noch länger warten lassen., aber eine Kleinigkeit möchte ich noch erwähnen. Die Beiden sollen sich inzwischen schon näher kommen, deswegen kann es doch mal geschehen, daß sie nicht ganz so reagieren wie normal. Vorallem in diesem Kapitel erscheint Kaiba oft etwas..., eingeschnappt. o.o
 

Tja, dann viel Spaß beim Lesen, hier kommt
 

Kapitel 22
 

Langsam legte Seto das Buch zur Seite. Noch etwa 10 Minuten bis der Unterricht beginnen würde. In der ersten Stunde hatte sie Home Room. Deswegen holte er seine Unterlagen für das Schulspiel hervor und blätterte sie ein letztes Mal durch. Zwar würde Kimura-san sich darum kümmern, aber wie er den schussligen Lehrer kannte gab es bestimmt einige Kleinigkeiten die dieser vergessen hatte.

Sein Blick wanderte zu dem Blonden, der schon den ganzen Morgen schweigsam war. Selbst mit Yugi hatte er ihn noch kein Wort wechseln sehen. Was war Joey wohl über die Leber gelaufen, dass dieser sich so anstellte? Lag es an der Englischnachhilfe des Vorabends? Aber da war nichts geschehen was ihn so reagieren lassen könnte.

Nachdem Joey den Test ausgefüllt hatte und Seto dadurch gesehen hatte, dass das größte Problem der nicht vorhandene Wortschatz war, hatte er ihn dazu verdonnert weiter die Vokabel zu lernen. Außerdem war der Blondschopf danach müde, aber gut gelaunt, schlafen gegangen.

Der Schulgong riss ihn aus seinen Gedanken. Jetzt musste er sich auf den Unterricht konzentrieren, sonst würde der farbliebende Pädagoge es bestimmt irgendwie Deichseln, dass doch der Blondschopf die Rolle der Prinzessin übernahm. Kaum war der letzte Ton des schrillen Klingelns verhallt, als sich schon die Klassentüre öffnete und Miss Miller hereinkam. Sie ging ohne auf die Schüler, welche blitzschnell auf ihre Plätze geeilt waren, zu achten zum Lehrerpult und stellte ihre Aktentasche schwungvoll darauf ab. Dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr, bevor sie sich an die Schüler wandte.

„Kimura-san schein sich zu verspäten. Dann fangen wir schon mal mit der Anwesenheitsliste an. Vielleicht schafft er es ja, bis wir fertig sind hier anzutanzen.“ Zügig packte sie die Schulakte heraus und begann damit die Namen in Alphabetischer Reihenfolge aufzurufen. Kaum hatte sie den letzten Namen auf den Liste kontrolliert, als schon an die Türe geklopft und Selbige regelrecht aufgerissen wurde.

Keuchend stand der Kunstlehrer in der Türe und lächelte beschämt, als er den missbilligenden Blick der Amerikanerin entdeckte. „Kimura-san, sie als Lehrer haben eine Vorbildfunktion. Was sollen die Schüler von ihnen denken, wenn sie zu spät zum Unterricht erscheinen?“ „Entschuldigung Miller-san, aber ich war noch schnell bei Saionji-san, um mit ihr etwas zu besprechen.“ Die Blondine seufzte leise und setzte sich auf ihren Stuhl. „Na gut, dann fangen sie an.“

„Danke. Mina-san, ich habe hier die Liste der Rollen und für jeden ein Manuskript. Ich werde nun jede Rolle mit Schauspieler aufrufen. Ihr kommt dann nach vorne und holt euch das passende Skript ab.“ Als erstes ließ er den Klassensprecher und dessen Stellvertreter vorkommen um ihm beim Austeilen zu helfen. Nach und nach sagte Kimura die Rolle plus Schauspieler auf und ein Schüler nach dem Anderen ging nach vorn.

„Also Navarre der Vampirlord wird von Kaiba-sama gespielt. Anjou die Prinzessin des Lichts von Kurosaki-san. Isabeau die hellsichtige Hexe wird von Gardner-san gespielt und Vittorio der Dämonenfürst von Tailor-san. Die Rolle des Erzählers Etienne übernimmt Muto-kun und Khmara die Heilerin wird von Nosaki-chan dargestellt.“

So ging es die ersten zehn Minuten weiter, bis alle, außer Joey, ein Manuskript vor sich liegen hatten. Mit einem dicken Stapel Papiere unter dem Arm trabte der Blonde Lehrer zu Joey und blickte diesen fragend an. „Ach Wheeler-san, du bist doch ein guter Leser. Nicht wahr?“ „Naja, schlecht bin ich nicht.“ Strahlend lächelte der Kunstlehrer den Blonden an. „Sehr gut. Der wichtigste Job ist nämlich noch nicht besetzt.“

Kimura-san machte es sich auf Joeys Tisch bequem, während er mit verschwörerischer Stimme auf den Blonden Wildfang einredete. „Wie du dir bestimmt denken kannst wird das Stück ziemlich lang und es gibt für alle eine ziemliche Menge Text zu lernen. Um ehrlich zu sein, bin ich mir ganz sicher, dass niemandem, außer Kaiba-sama, die verbleibende Zeit reicht um seinen Text komplett auswendig zu lernen. Deshalb währe ich sehr froh, wenn du den Anderen ihren Text vorsagen würdest Wheeler-san.“ „Klar. Kein Problem.“ „Phantastisch.“ Zügig stand der blonde Lehrer wieder auf, legte Joey das ganze Manuskript vor die Nase und wandte sich wieder an die gesamte Klasse. „So, eine kleine Information hab ich noch. Saionji-san hat sich dazu bereit erklärt, die Musikstunden am Mittwoch und Donnerstag für das Schulspiel zu opfern. Sie meinte die letzten Reste des Stoffs könne allein während der Samstagsstunde fertig durchgearbeitet werden. Deswegen würde ich euch bitten, die nächsten Tage schon mal damit zu beginnen den Text zu lernen. Dann können wir am Mittwoch die erste Sprechprobe machen. Ach, und nach der heutigen Home Room fällt Musik aus. Die Schüler des Handarbeits-Clubs kommen um die Maße für die Kostüme zu nehmen. Hhmm, was noch…, ach ja, ich hab hier ein Schreiben an eure Eltern.“ Der Lehrer begann in seiner Tasche zu kramen und zog einen Stapel lose Blätter hervor. „Die sollen es durchlesen und am Mittwoch unterschrieben wieder mitgeben.“ Kimura-san wartete schweigend, bis jeder eine Ausführung des Elternbriefes hatte bevor er weiter sprach. „So, ich denke das währe dann alles, oder möchtet Ihr noch etwas dazu sagen Kaiba-sama?“

Langsam erhob sich der junge Firmenchef und ließ den Blick seiner blauen Augen über seine Schulkameraden gleiten, bevor er mit seiner Erklärung begann. „Nur eine Kleinigkeit. Wie ihr an dem Schreiben erkennen könnt wird das Stück erst abends aufgeführt und zwar draußen im Schulhof.“ „Moment Kaiba. Wenn wir draußen sind, wie soll ich dann den Anderen den Text zuflüstern? Soll ich hinterher rennen oder was?“

Die blauen Augen des Brünetten funkelten Joey belustigt an. „Das währe zwar sehr amüsant mit anzusehen, ist aber doch unnötig. Meine Firma stellt Technik zur Verfügung die es dir erlaubt den Anderen per Knopf im Ohr Anweisungen zu geben.“ „Ah Kaiba-sama, da fällt mir noch eine Kleinigkeit ein. Der Handwerk-Club, der sich sonst um Bühnenbild und Zubehör kümmert, hat bei mir angefragt, was sie in Sachen Equipment herstellen sollen.“ Fasziniert beobachtete Joey den Brünetten dabei wie dieser einige Augenblicke die Frage des Lehrers überdachte. „Sagen sie ihnen, dass sie noch etwas warten sollen. Ich habe eine Idee, aber ich muss erst Erkundigungen einholen. Am Montag bekommen sie dann eine Liste der benötigten Gegenstände.“ „Wie ihr meint Kaiba-sama.“ „Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen. Wer im Dunkeln Angst hat, der soll gefälligst gleich etwas sagen und zu hause bleiben.“

„Mensch Kaiba, wen glaubst du denn vor dir zu haben? Einen Haufen Kleinkinder?“ „Es heißt, dass es hier spuken soll.“ Ein leichtes schmunzeln erlaubte sich der Brünette, als er entdeckte wie es Joey und einigen der Mädchen die Haare aufstellte. Die missbilligende Stimme der blonden Lehrerin schnitt durch das Zimmer. „Mister Kaiba, machen sie ihren Mitschülern nicht solche Angst. Und ihr Angsthasen solltet euch merken, dass es Geister oder ähnliche Sagengestalten nicht gibt. Das Einzige wovor ihr euch fürchten müsstet ist eure eigene Angst. So, währe die Besprechung des Spiels endlich beendet?“ Schnell überflog Kimura seine Notizen, bevor er leicht nickte. „Ja, ich denke schon.“ „Dann können sie ja wieder gehen und wir widmen uns jetzt wichtigeren Dingen.“

Während der blonde Lehrer das Zimmer verließ, folgten die blauen Augen des jungen Firmenchefs diesem, während er einige Infos in Gedanken verarbeitete. Es schien ihm sehr seltsam, dass der Handarbeits-Club schon die Maße für die Kostüme brauchte. Konnte es sein, dass die Kostümentwürfe schon fertig vorlagen? Wenn es so war, dann wollte er sie sehen. Das war sein Recht. Allein schon der Gedanke, in einem grellen Pink oder grün herumrennen zu müssen, nur weil man Kimura-san freie Hand gelassen hatte, drehte ihm den Magen um. „Mister Kaiba, würden sie bitte meinen Erläuterungen folgen? Was ist momentan mit ihnen los? Sie waren zwar schon immer mit den Gedanken bei ihrer Firma, doch zumindest waren sie soweit bei der Sache, dass ich sie nicht zweimal ansprechen musste. Kann man..., kann ich ihnen vielleicht helfen?“ Auch das noch. Wann hatte die Schreckschraube ihn denn angesprochen? Und wie kam diese Frau überhaupt auf die abwegige Idee, izhm helfen zu können. Kurz und bündig schmetterte er ihr seine Meinung hin. „Nein.“ „Woher wollen sie das wissen? Verraten sie uns doch einfach was sie so beschäftigt. Vielleicht hat irgendeiner ihrer Mitschüler eine Idee.“ „Das will ich bezweifeln. Außerdem mag ich es nicht mich in Dinge einzumischen die mich nichts angehen. Ebenso wenig mag ich es, wenn sich andere in meine Angelegenheit mischen.“

Endlich schien die Amerikanerin zu kapieren, dass ihre Hilfe nicht benötigt wurde. „Gut, dann passen sie aber besser auf. Immerhin geht es jetzt um die Planung der nächsten Woche.“ Kaiba nickte nur als Antwort und schob seine Gedanken zur Seite um nicht noch einmal in so eine unangenehme Situation zu geraten.

Kaum kündigte der Gong das Ende der Home Room an, als Seto sich wieder sein Buch schnappte. Es sollte bloß keiner auf die Idee kommen es der Miller nachzumachen und ihn auszuquetschen. „Hey Kaiba? Ist was mit dir?“

Wie konnte der Blonde es nur immer schaffen genau das zu tun, was der Brünette gerade zu verhindern versuchte. Selbst Yugi hat die Klappe gehalten. Obwohl ihm die Neugierde in Gesicht geschrieben stand. „Nichts was dich etwas angehen würde.“ „Och komm schon Kaiba. Wenn es dir nicht gut geht, dann musst du in den Erste Hilfe Raum.“ Wie kam dieser hyperaktive Hund denn jetzt auf diese Idee? „Mir geht’s gut.“ „Ich komm auch mit.“ „Sag Mal geht’s noch? Ich sagte schon, dass es mir gut geht.“

„Hey, warum bist du so abweisend?“ Der Blonde zog eine Schute, was Seto veranlasste es zumindest zu versuchen, den Welpen vorsichtig abzuwimmeln. „Wie ich vorhin schon erwähnte ich verabscheue es mich in Dinge einzumischen die mich nicht betreffen.“ „Egoistisches Frettchen.“ „Lass deine kindischen Beleidigungen stecken.“

Kaum entdeckte Seto die sich verdunkelnden Augen des Kleineren, schon wusste er, dass dieser wütend war. „Warum sollte ich. Einen gefühlskalten, über alles erhabenen Typen wie dich treffen sie doch nicht. Ich kann also sagen was ich will ohne dich beleidigen zu können. Ergo kann ich dir alles was ich will an den Kopf werfen. Egal ob kindisch oder nicht.“

Seto hob wieder das Buch und strafte den Blonden mit Desinteresse. Doch lesen konnte er nicht. Joeys Worte hatten ihn gekränkt, bis auf die Knochen und genau darum fühlte er sich mehr als nur verwirrt. Warum reagierte er so? Weshalb hatte den beinahe unbezähmbaren Drang den Blonden eine kräftige Ohrfeige zu verpassen? Oder ihn einfach nur anzuschnauzen, ihn ebenso zu beleidigen, wie es dieser bei ihm getan hatte? Auch auf die Gefahr hin, dass er von seinem Hündchen wieder als gefühlkalt beschimpft zu werden, er musste sein übliches Verhalten an den Tag legen. Koste es was es wolle.

„Kaiba?“ Der vorsichtige Unterton in der Stimme des Blonden ließ ihn aufhorchen und von seinem Lesestoff aufblicken. Der zerknirschte Ausdruck auf Joeys Gesicht schien sämtliche Wut, die zuvor noch in ihm gebrodelt hatte verblassen zu lassen. „Du..., also..., Kaiba, was ich vorhin gesagt habe.“ Das Läuten der Schulglocke unterbrach den Blonden und dieser ging mit gesenktem Kopf zu seinem Platz zurück.

Nur wenige Augenblicke später kam die Junge Musiklehrerin mit den Mitgliedern des Handarbeitclubs im Schlepptau herein. Ziemlich laut begannen die Schülerinnen seiner Mitschüler nach dem anderen zu vermessen, wobei es ziemlich laut herging. Jeder redete und tratschte und kaum einer saß noch an seinem Platz.

Eine jüngere Schülerin kam auf den jungen Firmenchef zu und verbeugte sich leicht. „Entschuldigung Kaiba-sempai. Ich müsste deine Maße nehmen.“ Gehorsam stand Seto auf und während sie an ihm herumfummelte stellte er ihr die Frage, welche ihm schon einige Zeit hinter der Stirn herumspukte. „Sind die Kostümentwürfe schon fertig?“ „Nein. Oder besser gesagt noch nicht alle. Nur das für den Vampirlord.“ „Kann ich es mal sehen?“

Das Mädchen schrieb die Daten auf ein Blatt während sie nickte. „Natürlich. Immerhin hat Kimura-sensei es nur für dich entworfen.“ Also doch. Der Möchtegernpädagoge hatte wirklich seine Finger im Spiel. Kaum war das Mädchen mit dem Vermessen fertig als es das Blatt zur Seite legte und ein Schnittmuster zum Vorschein kam. „Hier Kaiba-sempai, das Schnittmuster und dahinter liegt der Entwurf.“

Einige Sekunden musterte er das Bild bevor er es dem Mädchen zurückgab. „Soll das ein Witz sein?“ Einige Sekunden blickte sie ihn eingeschüchtert an, doch dann schüttelte sie verneinend den Kopf. „Nein. Kimura-sempai meinte, dass du dich darin wohl fühlen sollst. Aber ich kann ihm sagen, dass es keine Zustimmung findet und dass er es ändern soll.“ „Nein, nicht nötig. Es ist gut so wie es jetzt ist.“ „Das freut mich. Noch einen schönen Tag Kaiba-sempai.“

Ohne auf eine Antwort zu warten ging das Mädchen wieder zu ihren Clubkameraden zurück, die sich wie eine Horde hungrige Raubtiere auf sie stürzte. Als sein Name fiel spitzte der Brünette seine Ohren und lauschte dem Gespräch. „Du hast wirklich mit Kaiba-sempai geredet?“ „Ja.“ „Und? Wie war es? Wie ist er so? Ist er wirklich so verschlossen?“ „Was weiß denn ich? Ich hab nur ein paar Worte mit ihm gewechselt. Aber nachdem er den Entwurf von Kimura-sensei begutachtet hat, sah er mich mit einem eiskalten Blick an. Das war total gruselig, aber auch so cool.“

Die Mädchen begannen zu kichern und machten dann mit ihrer Arbeit weiter, während Seto sich wieder auf seinen Platz setzte. Da sich die anderen Schüler alle im vorderen Teil des Zimmers befanden, hatte er nun seine Ruhe. Zumindest hatte er das geglaubt.

„Öhm, Kaiba, würdest du mir ein paar Augenblicke zuhören?“ Ohne sich zu dem Blonden herumzudrehen versuchte er diesen zu vergraulen. „Wieso sollte ich?“ „Weil jetzt keiner von den Anderen auch nur einen Gedanken an uns verschwendet?“ Langsam drehte er sich nun doch zu Joey herum und musterte den zerknirschten Gesichtsausdruck des Kleineren. „Was willst du?“ „Ich..., ich möchte mich entschuldigen. Sorry Kaiba, eigentlich müsste ich es ja inzwischen besser wissen und dennoch hab ich dich beleidigt.“ „Mich beleidigt? Wie kommst du nur auf die abwegige Idee, dass ausgerechnet du einen egoistischen, gefühlskalten Typ, wie mich, mit irgendetwas beleidigen kannst?“

„Es tut mir leid. Ehrlich. Ich weiß doch dass du Gefühle hast. Entschuldige. Es tut mir wirklich leid. Ich war total dämlich und hab dich in eine Situation geschoben die für dich sehr unangenehm sein muss.“ Seto konnte in dem Gesicht des Anderen genau lesen, dass dieser sich mehr als nur Schlecht fühlte und das Glitzern in den braunen Augen zeugte davon, dass Joey kurz davor stand loszuheulen. Aus diesem Grund klang Kaibas Stimme nicht mehr annähernd so kalt wie zuvor. „Warum entschuldigst du dich?“

„Weil ich mich echt mies fühle und weil es mir sehr leid tut. Ich hab gedacht wir hätten uns zwischenzeitlich wenigstens etwas zusammengerauft und jetzt hab ich, mit meiner großen Klappe, wahrscheinlich wieder alles kaputt gemacht.“ „Vergiss es einfach. Ich fühle mich nicht gekränkt.“

Einige Sekunden wurde Seto von den warmen, braunen Augen dankbar gemustert, bis sich in den Blick Neugierde mischte. „Sag mal, wie hast du es denn geschafft, dass der Direx dich draußen Schauspielern lässt?“ „Ich hatte Argumente gegen die er nicht ankam.“
 


 

Schweigend blickte er den Brünetten an. Seto war gekränkt. Das hatte der Blondschopf an seiner Antwort gemerkt. Doch mehr als sich bei dem Größeren zu entschuldigen konnte er nicht tun. Langsam schob er die Gedanken über Kaiba zur Seite, ließ aber zu, dass er sich weiterhin den Kopf über die so genannten Argumente zerbrach. Kaiba schien jeden Teil seiner Ideen durchzudenken und dabei sämtliche Probleme zu entdecken, wobei es ihm offensichtlich nicht an Lösungsvorschlägen zu mangeln schien. Zugegeben, das war sehr beeindruckend.

Es wurde langsam ruhiger im Klassenzimmer und der Schulgong zeigte das Ende der zweiten Stunde an. Langsam zog Joey seinen Stundenplan aus der Tasche und verzog das Gesicht. „Och nicht schon wieder den Schülerschinder. Ob Roland überhaupt die Atteste besorgt hat?“ Immerhin war dieser am Vortag die ganze Zeit, seit die Schule geendet hatte, bei ihm gewesen. Der Blondschopf wollte sich eben an Seto wenden und ihn fragen, doch in diesem Moment riss ihn Setos Stimme aus den Gedanken. „Wheeler!“ „Was ist?“ „Hier. Bring das zu Aoyama-san.“

Einige Augenblicke starrte der Blonde nur auf die Zettel, die ihm der Brünette hinhielt. „Was ist das? Und warum soll unbedingt ich zu dem Kerl gehen?“ „Das sind die Atteste, die bescheinigen, dass wir für die nächsten vierzehn Tage vom Sport befreit sind und was den Grund angeht,…“ Joey verdrehte die Augen, während er den Brünetten unterbrach. „Ist gut. Ich kann es mir schon denken. Wettschulden sind Ehrenschulden.“ „Du bist ja doch lernfähig.“

Mit dem Schriebs in der Hand trabte der Blonde zur Turnhalle. Seine Gedanken schwirrten wieder um den Brünetten. Er fragte sich warum dieser immer alles abstritt? Immerhin hatte er es doch in Setos Augen gesehen, sie hatten sich verdunkelt. Stark verdunkelt, was ein Zeichen für dessen schlechte Laune war. Ganz sicher hatten seine Worte ihn gekränkt. Aber warum gab der Kerl es nicht einfach zu. Was war so schlimm daran, einmal in seinem Leben zuzugeben, dass man Gefühle besaß, dass auch er gekränkt sein konnte? Oder lag es etwa daran, dass er es war, der Ihn beleidigt hatte?

Abrupt blieb der Blondschopf stehen und kratze sich, über den letzten Satz nachdenkend, am Hinterkopf. Nach einigen Augenblicken setzte er sich laut seufzend wieder in Bewegung. „Hey Joey, was machst du für ein Gesicht?“ Einige Sekunden blickte er Yugi nur schweigend an, bevor er den Satz aussprach, der ihm seit wenigen Augenblicken nicht mehr losließ. „Er hasst mich.“ „Höh? Wer?“ „Na er. Sonst würde es ihn nicht so stressen.“ Verwirrung war problemlos aus der Stimme des Kleinen herauszuhören. „Joey, wovon redest du?“

Gereizt weil sein bester Freund ihn offensichtlich nicht verstand, versuchte Joey sich zu erklären. „Wovon schon. Von Kaiba natürlich. Es ist definitiv und offensichtlich. Er verachtet mich nicht nur, er hasst mich.“ „Wie kommst du denn jetzt auf die seltsame Idee?“ „Ganz einfach. Wenn es ihm meine Klappe so extrem gegen den Strich geht, dann nur weil er mich mehr hasst als Mundgeruch und Fußpilz zusammen. Daran ist nichts seltsam.“ „Ach, das glaube ich nicht.“

„Warum stellt er sich dann so an?“ „Also, du redest hier von Kaiba.“ „Und das ist ein Grund? Oder was?“ „Klar. Zumindest Grund genug, nicht aus seinem Benehmen schlau werden zu müssen. Wo ist er eigentlich?“ „Noch im Klassenzimmer. Wir sind die nächsten beiden Wochen vom Sportunterricht befreit.“ „Er auch?“ „Yugi, können wir heute Abend über Vorgestern reden?“ „Erst abends?“ „Ich…, ich hab nach der Schule schon etwas vor. Roland meinte aber es würde nicht länger als zwei Stunden dauern. Könnten wir uns um Sieben im neuen Burgerschuppen am Rand der FuZo treffen? Die haben noch bis Morgen Eröffnungsrabatt.“ „Klar.“

Die beiden Freunde kamen an der Turnhalle an und während Yugi in die Jungenumkleide verschwand, ging Joey in die Halle, wo der Lehrer schon wartete. „Aoyama-sensei! Hier die Wisch vom Arzt.“ „Für euch beide?“ „Jupp. Kaiba hat mich geschickt um ihnen beide zu bringen.“ Zügig überflog der Pauker die Papiere, bevor er seufzte. „Zwei Wochen. Und dabei wollte ich nächste Woche am Reck arbeiten. Aber ohne Kaiba-kun kann ich das vergessen.“ „Warum das denn?“ „Frag nicht so dumm. Wer soll die Übungen denn sonst vorführen? Du vielleicht?“ „Ich bin auch krank geschrieben. Nur als Info.“ „Schau dass du Land gewinnst du freche Wanze. Rauf ins Klassenzimmer und heute wirst du darauf hören was Kaiba-kun dir sagt. Nicht so wie Gestern.“ „Woher wissen sie denn von Gestern?“ „Mensch Wheeler, glaubst du, nur weil ich Sportlehrer und überwiegend in der Turnhalle bin, hab ich keinerlei Verbindung zu den anderen Lehrern? Kimura sagte, dass du etwas lauter warst und dadurch seinen Unterricht gestört hast.“ „Sonst hat er nichts gesagt?“ „Nein. Warum? Gab es da noch was?“ Es wunderte Joey, dass der blonde Kunstpauker nichts davon erzählt hatte, dass er ihn angefallen hatte. „Nein, nur dass er rüber kam.“ „Da das Thema jetzt geklärt ist, ab mit dir nach oben. Mach deine Hausaufgaben.“ „Gute Idee.“

Mit einem breiten Grinsen trabte Joey aus der Turnhalle. Die Freistunde passte ihm sehr in den Kragen, da er am Vortag keine Hausaufgaben gemacht hatte, konnte er die Zeit gut nutzen. Vielleicht würde sich auch Kaiba erweichen lassen, damit er ihn abschreiben lies. Aber wem machte er denn nur etwas vor. Es war schon mehr als ein Glückfall, daß Kaiba sich dazu herabließ ihm Englisch beizubringen.

Außerdem hatte er ja eigentlich eh Zeit bis Montag. Erst dann hatte er wieder Englisch und Mathe. Dennoch hätte er lieber das Wochenende seine Ruhe vor Allem was mit Schule zutun hatte.

Tief in Gedanken schob er die Klassenzimmertüre zur Seite und setzte sich an seinen Platz, wurde jedoch von Piepstönen in die Gegenwart zurückgeholt. Fragend blickte er den Brünetten an, der offensichtlich eine Nummer am Handy tippte. Mit einem hochkonzentrierten Gesichtsausdruck lauschte der Brünette und zog nach einigen Augenblicken die Brauen zusammen. „Was soll das heißen?... Ich weiß, wie spät es bei dir ist, deswegen rufe ich gerade jetzt an… Schick dein Betthäschen einfach vor die Tür. Ich hab dir einen Vorschlag zu machen… Ich werde nicht warten. Es gibt genügend andere von deiner Sorte… Das mag schon sein, dass du zu den Besten zählst, aber heute ist dieser Aspekt nicht so wichtig wie sonst. Mein Vorschlag währe, dass ich dich heute Abend mit einem Drachenjet abhole und wir die Details dann bei mir daheim besprechen…Von mir aus. Ich werde alles vorbereiten lassen…Ich werde etwa um 19Uhr abfliegen. Und du kannst dir die Frage sparen. Vorher geht’s nicht… Dann bis später.“

„War das ein Freund von dir?“ „Nein, nur jemand der Aufträge von mir erledigt.“ „Wer soll das glauben? Ein einfacher Arbeiter den du duzt?“ Kaiba hob kurz die Schultern bevor er antwortete, wobei die Stimme des Brünetten leicht gereizt klang. „Wir haben ziemlich lange miteinander gearbeitet und dieser selbstherrliche Kerl hört ja nicht auf eine höfliche Anrede.“

Das war jetzt doch ganz interessant. Es gab scheinbar wirklich jemanden auf der Welt, der noch selbstherrlicher als Kaiba war. Den Typ musste er kennen lernen. „Und wer genau ist das nun? Besteht die Chance, dass ich ihn kenne?“ Eine der fein geschwungenen Augenbrauen wanderte leicht nach oben, während die blauen Augen amüsiert funkelten. „Eher nicht. Es sei denn, du kennst einen amerikanischen Requisiteur namens Steven.“ „Einen Requisiteur? Wie kommst du denn an so einen?“ Kaiba packte einen Block aus und begann einen Speer zu skizzieren, während er antwortete. „Er hat bei der Planung und Herstellung von Kaibaworld mitgearbeitet.“ Total baff versuchte der Blonder zu ergründen, ob der Brünette ihn mal wieder auf den Arm nahm, doch dieser schien es ganz ernst gemeint zu haben. „Was? Wie kam der denn zu der Ehre?“ „Ich kann mich ja nicht um alles kümmern. Die Grundidee habe ich zwar entworfen, doch war ich mir am Anfang noch nicht ganz sicher, ob es auch so ausführbar war. Steven ist eine Koryphäe in seinem Metier. Was schaust du so? waren es zu viele Fremdwörter oder hast du eine Eidechse verschluckt?“

Wütend knurrte Joey Seto an. „Wenn du dir schon so sicher bist, dass ich keine Ahnung hab, warum benutzt du dann eine solche Menge du Fremdwortjunkie.“ Ohne von der Skizze aufzublicken widersprach Seto dem Blondschopf. „Ich sehe darin keine Fremdwörter, sondern haushaltsüblichen Grundwortschatz.“ „Ist das so? Dann lass dir eines gesagt sein. Ich bin vielleicht nicht der Hellste, aber selbst ich weiß was eine Koryphäe ist.“ Langsam hob Kaiba den Kopf, blickte den Kleineren einige Sekundenbruchteile intensiv an, was diesem eine Gänsehaut bescherte, bevor er leicht den Kopf schüttelte und Joey die nächsten Worte an den Kopf warf. „Schön für dich.“

Tief atmete der Blonde durch. Er musste sich wieder beruhigen, schließlich brachte es nichts kopflos mit den Brünetten zu zoffen, denn so schrumpfte die Chance, mal die Oberhand in einem Streit zu behalten, auf eine Minimum zusammen. Außerdem schlich sich in diesem Moment eine Frage ein, die er doch beantwortet haben wollte. „Sag mal Kaiba, dieser Steve ist das deine Idee von der du vorhin geredet hast?“ Langsam nickte Seto ihm bestätigend zu bevor dieser knapp antwortete. „Ja.“
 

So, das wars auch schon. Ich versuche mich zu bessern und das nächste Kapitelchen schneller fertig zu bekommen und online zu stellen.

Das wird dann wieder eines zum Grinsen. Ich sag nur fiese Hauswirtschaftslehrerin.^^
 

Liebe Grüße

FuYu



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Elora_
2010-04-28T18:36:01+00:00 28.04.2010 20:36
armer kaiba. so ein lieblingsschüler zu sein, ist sicherlich nicht einfach.
dass joey sich mal entschuldigen wird, wer hätte das gedacht. aber sehr gut umgesetzt. vielleicht lernen die zwei ja doch mal aufeinander zu zugehen.
Von:  Favole
2010-04-17T22:18:21+00:00 18.04.2010 00:18
cool... endlich ein neues Kapitel!
Schön ^-^

Hoffe dat es schnell weiter geht =)

LG
Favole
Von:  Sky2
2010-04-16T18:30:26+00:00 16.04.2010 20:30
ich hab mich sehr gefreut als ich gelesen hab das du ein neues kapi on gestellt hast!
^^
war mal wieder ein super kapi!!
hat mir super gefallen, bin ja schon total gespannt wie das ganze theater weiter geht!!
*gg*
also dann mach weiter so
bis zum nächsten kapi
lg sky
Von: abgemeldet
2010-04-16T14:41:51+00:00 16.04.2010 16:41
ja endlich eine neues kapi xDDDDDDDDDDD

ich dachte es kommt bald gar nichts mehr

oh kaiba kann doch gekränkt werden das hätte ich nicht gedacht ^^
Von:  SMC_Smoker
2010-04-14T20:19:12+00:00 14.04.2010 22:19
klingt gut:)

ich bin total gespannt auf das kostüm von seto, muss ja gar nciht mal so... schlimm sein, wenn er erlaubt, dass es so genäht wird.
generell bin ich sehr gespannt darauf, was dieses theater stück noch alles bewirkt...
:)

sorry, du, ich hab gerade extremste kopfschemrzen dun will nur noch ins bett.
ich schreib dir das nächste mal wieder n längeren kommi, ja?
lg wibi

titel vorschlag:
"Vermessung"

oder

"Das Theater beginnt"
möge man theater interpretieren wie man will ;P


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