Enemy
Lyrics by Fozzy- Enemy
Es war nicht Adams Art auf eine Antwort zu warten. Und so war es für Chris durchaus nicht verwunderlich dass eben dieser nun die Tür hinter sich schloss und zunächst ein wenig unschlüßig da stand.
Do you remember me...
Viel verwunderlicher jedoch war dass er tatsächlich den Weg hierher gefunden hatte.
„Ich dachte ich sollte vielleicht mal nach dir sehen...“
Der größere hatte offenbar seine Sprache wiedergefunden und griff nach einem Stuhl den er auch sogleich vor das Bett stellte, auf dem sich Chris mittlerweile aufgerichtet hatte.
Er setzte sich rücklinks auf eben diesen und musterte seinen Gegenüber interessiert.
You can’t see the things
That make me who I am...
Chris seufzte nun leise und lehnte sich an die Wand. Die Atmosphäre war schon gespannt genug und er wollte sich nicht auch noch vorkommen als würde Adam ihn am Krankenbett besuchen, was er ja gewisser Weise sogar tat.
„Das musst du nicht, ich bin vollkommen in Ordnug.“
You’ll never understand...
„Ich würde nicht sagen dass es in Ordnung ist nach einem Match umzukippen.“
„Also erstmal, bin ich nicht umgekippt, denn immerhin befand ich mich schon auf dem Boden. Das solltest du eigentlich wissen, da immerhin du es gewesen bist, der mich dort hinbefördert hat.“
Chris hoffte inständig, dass seine nervosität sich nicht auf seine Stimme auswirkte.
„Und das bringt mich zu Punkt zwei. Es war nicht deine Schuld. Ich hatte die letzte Tage mit einer leichten Grippe zu kämpfen und hab das ganze zu sehr auf de Leichte Schulter genommen. Du siehst also es gibt keinen Grund für ein schlechtes Gewissen.“
And I gotta keep moving, you’re living off my sweat
Moving, the devil’s on my back...
Für einen Moment herrschte betretenes Schweigen. Das einzige Geräusch im Raum war das leise Ticken der großen Wanduhr. Adam schüttelte leicht den Kopf und sah Chris mit hochgezogener Augenbraue an. Sein leises Schnauben klang wie ein sehr kurzes freudloses Lachen.
„Komm schon, Christopher. Ich dachte wir könnten vernünftig miteinander umgehen.“
Dieses nervöse Kribbeln in Chris` Bauch nahm entgegen jeder Hoffnung stetig zu und er atmete tief ein, während er versuchte seine verwirrten Gedanken zu einer plausiblen Antwort zu ordnen.
And these are the days that I dreamed about
And you’re always there to remind me...
Für einen kurzen Augenblick nur trafen blaue Augen auf grüne und Chris spürte diese Dinge in sich, Dinge, vielmehr Gefühle die er nicht verstehen konnte. Eine seltsam bedrückende Mischung aus Wut, Verzweiflung, Enttäuschung und dem beinahe unwiderstehlichen Drang alles um sich herum zu vergessen und sich an Adams warmen Körper zu schmiegen. Gefühle die es nicht geben durfte.
Doch sie zerrten so stark an ihm, versuchten ihn an sich zu reissen, seinen Körper und Geist einzunehmen.
„Normal miteinander umgehen?“ brachte er schließlich hervor. „Ich glaube dafür ist es zu spät, Adam.“
You’re my enemy
All that we had has gone away
There are times that fade away
But you’ll still be my enemy...
Gäbe es doch verdammt noch mal nicht diese Pausen. Das bittere Schweigen lag wie ein schwerer Schleier über den Beiden Männern, die einst soviel verbunden hatte und schien den gesamten Raum zu füllen. Adam hatte seine Arme auf die Stuhllehne gelegt und ließ sein Kinn darauf ruhen, während sein Blick durch Chris hindurch zu gehen schien.
Diesem gingen noch immer seine eigenen Worte durch den Kopf. Hatte er zuviel gesagt? War er zu hart gewesen oder hatte zuviel von sich preisgegeben? Er hatte schon einmal seine verletzliche Seite gezeigt und war bitter enttäuscht worden. Dieser Moment, diese Situation, in diesem Raum machte ihm klar wie sehr er sich doch emotional gebunden hatte. Und genau daher schien auch diese Verletztheit zu rühren. Es war mehr als gekränkte Eitelkeit.
The friend you had in me
You turned on so easily...
Mit einem tiefen Seufzen durchbrach Adam nun die Stille.
„Ich habe dir bereits gesagt dass es mir leid tut, und ich-“
„Lass gut sein. Du brauchst dich nicht bei mir entschuldigen.“
„Aber ich-“
„Es ist besser wenn du jetzt gehst.“
Chris sah seinen Gegenüber nicht an, registrierte aber dass dieser sich langsam erhob.
Es schien so als wollte er noch etwas sagen, sich dann aber entschloss es dabei zu belassen. Also griff er nach dem Stuhl, stellte ihn zurück an seinen Platz und verließ schließlich wortlos den Raum.
I’m sad to see you go
At least now I know...
Christopher schloss die Augen und ließ sich wieder auf das Bett sinken. War es das was er wollte? Oder war es das was richtig zu sein schien?
And I see clearly now
You tried to bleed me...
Aber wenn es richtig war, warum tat es dann so verdammt weh?
And I see clearly now
You tried to feed on me...