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Weihnachtsstimmung

kleine Weihnachts OS (KakaxSaku)
von

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Mistelzweig und andere Probleme

Weihnachten Konoha
 

In dem sonst so von Hitze geplagten Dorf fiel seit langem mal wieder Schnee. Sachte fielen die kleinen Flocken zu Boden und gaben dem Dorf den Anschein von einer Schicht Puderzucker überzogen zu sein. Zusammen mit den Lichtern und dem überall verteilten Weihnachtsschmuck verlieh dies dem Dorf eine anheimelnde Bilderbuchstimmung. Einfach alles war perfekt, sogar der überall in der Luft liegende Duft nach Gebäck und Gewürzen.
 

Sakura hasste es. Diese ach so perfekte Welt, die ihrer Meinung nach nur gespielt und eine Verschleierung der Tatsachen war. Sie waren ein Ninja-Dorf zum Teufel, ein Ort der Kriegskunst, des Meuchelns und des Mordens. Dieses Heile-Welt-Fest konnte ihr getrost gestohlen bleiben. Am liebsten hätte sie sich daheim in Ihre Wohnung eingeschlossen wenn die Hokage schon nicht in der Lage war, ihr eine Mission zu geben, bei der sie so richtig Dampf ablassen konnte.
 

Aber nein, die Hokage war ja der Meinung, dass ihre ehemalige Schülerin mehr unter Menschen müsse – und sie sich diese Jahr vor der Weihnachtsfeier im Hokagegebäude nicht würde drücken können. Wie sie dass schon wieder ankotzte. Letztes Jahr hatte sie das Weihnachtsfest zusammen mit Team 7 auf Mission verbracht, genauso das Jahr davor. Doch dieses Jahr verbrachte Naruto das Weihnachtsfest zusammen mit Hinata und Sai, so unglaublich es auch klang, mit Ino. Sie musste über dieses Pärchens immer noch den Kopf schütteln. Das Wort „Seltsam“ war angesichts dieser Kombination noch untertrieben. Allein ihr ehemaliger Sensei Kakashi hatte es erfolgreich geschafft, sich der Weihnachtsfeier zu entziehen, indem er mal wieder – oh wunder – zu spät nach einer Mission zurück kam. Wahrscheinlich würde er morgen irgendwann antanzen und irgendeine dümmliche Ausrede von sich geben, warum er die ach so tolle Feier verpasst hatte.
 

Die Haruno brummte vor sich hin, während sie dem Hokagesitz immer näher kam. Was für eine lästige Angelegenheit. Wozu sollte man denn auch feiern, wenn es nichts zu feiern gab. Dieses dämliche Familienfest erinnerte sie nur daran, dass sie ihr letztes Familienmitglied vor zwei Jahren verloren hatte. Mit dem Tod ihrer Mutter, war der Haruno-Clan auf ein Mitglied reduziert worden – nämlich sie, Sakura Haruno. Nach dem Uchiha-Clan, der jetzt wohl kleinste Clan des ganzen Dorfes, sah man mal von der Tatsache ab, dass der Uchiha-Clan seit nunmehr fünf Jahren eigentlich überhaupt nicht mehr im Dorf vertreten war. Ein Umstand, der sich wahrscheinlich auch nicht mehr ändern würde. Denn nachdem Sasuke, nach Orochimarus und Itachis Tod, letztes Jahr dennoch nicht ins Dorf zurückgekehrt war, würde dies in Zukunft wahrscheinlich auch nicht der Fall sein.
 

Sakura war sich nicht sicher ob sie darüber weinen oder lachen sollte. Vielleicht einfach beides. Weinen, weil sie ihre große Liebe damit entgültig verloren hatte und seitdem völlig beziehungsuntauglich war. Lachen, weil sie irgendwie auch erleichtert war ihn nicht mehr sehen zu müssen, damit ihr ihre Fehler der Vergangenheit nicht auch noch unter die Nase gerieben wurden. Hatte sie sich doch absolut lächerlich gemacht, als sie ihm ihre Liebe gestand und ihn förmlich angebettelt hatte zu bleiben oder sie mitzunehmen – einfach erbärmlich. Das einzig positive daran war, dass sie für den Uchiha hatte stark werden wollen und wie eine verrückte trainiert hatte. Ein Umstand der sie heute zu den besten Kunoichi des ganzen Dorfes zählen lies. Nachdem sie neben ihrer Medic-nin Ausbildung nun auch in den Rang einer Jo-nin aufgestiegen war, galt ihr nächstes Ziel dem Erreichen der ANBU-Einheit.
 

Sie brauchte keinen Freund oder Familie. Allein ihre Arbeit zählte und genau das machte sie auch so stark. Grummelnd musste sie sich eingestehen, dass Sasuke in diesem Punkt wohl richtig gelegen hatte. Gefühle lenkten nur ab und machten einen schwächer. Von dem ganzen Stress einer Beziehung mal ganz abgesehen. Selbst der Sex war das ganze Theater nicht wert. Nachdem sie ihren letzten Freund, nach gerade mal zweimonatiger Beziehung, abgeschossen hatte, kam für sie nur noch Sex ohne Liebe oder feste Beziehung in Frage - und das sowieso nur äußerst selten.
 

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So völlig in Gedanken versunken wäre die Rosahaarige beinnahe noch am Hokage-Gebäude vorbei gelaufen, doch der Lärm der aus dem Haus drang, holte sie grob in die Wirklichkeit zurück. Allein die schlecht gegrölten Weihnachtslieder, die aus dem Inneren drangen, verursachten ihr Übelkeit. Zumal eine besonders laute Stimme, mit an ziemlicher Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit, von dem grünen „Ganzkörperkondom“ Gai stammte. Was nur bedeuten konnte, dass Lee nicht wirklich weit war. Sie hatte eigentlich nichts gegen Lee, doch gingen ihr seine ständigen Annäherungsversuche gewaltig auf den Zeiger. Wobei sie neben mehreren eindeutigen „Neins“ sogar schon handgreiflich geworden war, doch dieser Idiot gab einfach nicht auf.
 

Sie war kurz davor, einfach wieder umzudrehen und den Befehl, der wahrscheinlich ohnehin schon betrunkenen Tsunade zu ignorieren. Noch immer sichtlich genervt trat sie letztendlich doch in das hell erleuchtete Gebäude. Nachher würde die alte Schnapsschachtel noch auf die Idee kommen, ihr einen Besuch zu Hause abzustatten.
 

Nachdem sich Sakura aus ihrem Mantel geschält hatte, steuerte sie zielstrebig die Bowle an und versuchte den Anwesenden dabei möglichst aus dem Weg zu gehen. Sie gehörte normalerweise nicht zu den Menschen, die sich auf einer Party voll laufen ließ, doch wenn dies diese ganze Farce ein wenig erträglicher machen konnte, war ihr jedes Mittel recht. Bei Tsunade funktionierte es ja schließlich auch, wobei die Hokage was die Menge betraf einfach unerreichbar war.
 

Nach geschlagenen fünf Stunden und gerade mal drei Gläsern Bowle war Sakura kurz davor zu explodieren. Nachdem Lee zum wiederholten Male versucht hatte sie unter einen Mistelzweig zu ziehen und auch diverse andere männliche Individuen ihr mit besagtem Grünzeug hinterher rannten, war Flucht die letzte Rettung. Mit einem ordentlichen Faustschlag beförderte sie Lee zum wiederholten Male in die nächste Ecke, bevor sie sich ihren Mantel schnappte und sich, den Schnapsleichen ausweichend, aus dem Staub machte.
 

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Völlig unbewusst lenkte sie ihre Schritte zu der steinernen Bank vor den Toren Konohas, an der Sasuke sie einst verlassen hatte. Mit einem resignierten Seufzer ließ sie sich darauf fallen und blickt in die sternenklare Nacht hinauf. Sie kam nicht oft zu diesem Platz, doch suchte sie ihn manchmal auf um nachzudenken. Die meisten wussten, dass es besser war ihr dann aus dem Weg zu gehen und sie nicht zu stören, doch konnte sie heute Abend deutlich eine bekannte, sich nähernde Präsenz wahrnehmen, nachdem sie die Augen gedankenverloren geschlossen hatte.
 

Die sich neben ihr niederlassende Chakrasignatur veranlasste sie zu einem leichten Schmunzeln. „Ich glaube kaum, dass ich das sage, aber sie sind nicht spät genug zurückgekommen, die Weihnachtsfeier ist noch immer in vollem Gange.“
 

Leise lachend blickte der Grauhaarige auf die junge Frau neben sich, die noch immer die Augen geschlossen hielt und deren Lippen ein leises Lächeln zierte. „Ach wirklich? Und was machst du dann hier, wenn ich fragen darf?“
 

Der Rosahaarigen entwich ein Schnauben, ehe sie die Augen öffnete und ihren ehemaligen Sensei und Teamführer ins Gesicht blickte. „Ich sah mich gezwungen, den anhaltenden Mistelzweig-Attacken auszuweichen.“
 

Mit belustigter Miene, die trotz Maske gut erkennbar war, deutete Kakashi mit seiner Hand noch oben. „Dann hast du dir aber eindeutig den falschen Sitzplatz ausgesucht.“
 

Sakura blickte ihn einen Moment verständnislos an, ehe sieh in die angezeigte Richtung schaute und erstarrte. Genau über der Bank, an einem Lichtpfosten, baumelte eins dieser scheußlichen Zweige, die sie schon den ganzen Abend verfolgten. Welcher Idiot kam denn auch bitteschön auf die Idee, hier einen Mistelzweig aufzuhängen. Ein erneutes Schnauben entwich ihren Lippen, als sie den Blick wieder abwand und sich erneut Kakashi zuwand.
 

Schneller als dieser schauen konnte, beugte sie sich zu ihm rüber und nahm seinen Kopf in ihre Hände. Geschickt schob sie seine Maske mit ihren Daumen ein Stück nach unten und legte ihren Lippen auf die seinen. Sich ganz dem Moment hingebend schloss sie die Augen und genoss den Kuss in vollen Zügen. Eigentlich hatte sie es nur schnell hinter sich bringen wollen, doch musste sie sich eingestehen, dass sobald ihre Lippen sich berührten, sich in ihrer Magengegend ein flatterndes Gefühl breit machte. Eine angenehme Wärme, die durch ihren Körper zog und sie alles um sich herum vergessen ließ.
 

Kakashi, der mit Sakuras Reaktion keinesfalls gerechnet hatte, war zunächst völlig überfordert. Zumal es sich bei der jungen Frau schließlich um eine ehemalige Schülerin handelte. Doch schon im nächsten Moment hatte er sich wieder gefangen und gab sich ebenfalls dem angenehmen Gefühl hin. Er erwiderte den zunächst zaghaften Kuss, der immer leidenschaftlicher wurde und schloss seine Arme um ihre Hüfte um sie näher zu sich zu ziehen.
 

Es war ein ungleiches Paar, dass in dieser Nacht auf einer kleinen Bank zusammengefunden hatte. Doch spielte dies, zusammen mit der Tatsache, dass dieser Begegnung etwas leicht Verbotenes anhaftete, in diesem einen Moment keine Rolle. Allein dieser Augenblick war alles was zählte und so hatte sich, unerwarteter Weise, das diesjährige Weihnachtsfest als gar nicht mal so schlimm herausgestellt.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2013-08-05T16:08:30+00:00 05.08.2013 18:08
Ich finde es gut, dass hier einmal "Frau" die Initiative ergreift und "Mann" einfach zu überrascht ist, um zu verstehen, was gerade mit seiner Maske passiert.
Von:  13thBlackCat
2012-06-26T11:26:27+00:00 26.06.2012 13:26
Weihnachten und Konoha ist irgendwie eine merkwürdige Kombination, da muss ich Sakura recht geben ^^
Aber wenn es dieses Ende nimmt, ist das dann natürlich doch sehr praktisch xD
Von: abgemeldet
2009-06-10T10:05:23+00:00 10.06.2009 12:05
Is ja Klasse!
Tja, da hat sie versucht sich vor diesem "Grünzeug" zu verstecken und
dann war es genau das was das Weihnachtsfest doch noch "gerettet" hat.
Der ist wirklich gut geworden.
Ich mag die zwei.
Gefällt mir sehr gut!

glg von mir
Von:  hellebelle
2009-05-29T15:41:53+00:00 29.05.2009 17:41
Ich habe jetzt beschlossen, alle deine FFs zumindest einmal anzulesen xD

Gibt es in Konoha überhaupt sowas wie Weihnachten, ich mein, dass ist ja ein Religionsbezogenes Fest.. ^^

Was sehe ich denn da, Fortsetzung geplant? Immer her damit, finde ich toll :) Du musst ja wirklich Tag und Nacht am Schreiben sein.. =)

lg
Von:  Sweet_Sakura0307
2008-12-07T02:12:09+00:00 07.12.2008 03:12
Hach das Ende war sooooooo schön *_*
Musste voll Lachen als sie sich da tatsächlich unter einen Mistelzweig gesetzt hat XD
Wer weiß vielleicht hat sie ja auf Kakashi gewartet *ggg*
Sag mir bescheid wenn du noch mal so nen FF schreibst!

LG Sweety
Von: abgemeldet
2008-12-06T19:10:41+00:00 06.12.2008 20:10
toll
der os ist echt super süß
gefällt mir hast du gut geschrieben
liebe das paaring
lg
Von:  Smexy
2008-12-06T16:50:35+00:00 06.12.2008 17:50
ui ich fand das total schööööööön^^ *durch die gegend spring*
sakura hatte echt ein tolles weihnachtsfest... *shwärm, davon träum dass meins auch so schön wird*

mach weiter so, hoffentlich schreibst du bald wieder was ^.~
hdl cherry


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