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Deep in the Night

Snarry -OneShot-
von

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-OneShot-

Severus sah sich in seinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt, als er die Augen aufschlug und seinen Blick zum Wecker auf seinem Nachttisch gleiten liess.

Es war halb drei in der Nacht und er war weit davon entfernt einschlafen zu können. Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf.
 

Drei Tage zuvor war er auf einem der üblichen Todessertreffen gewesen und musste sich mit steinharter Miene die neuesten Pläne des dunklen Lord im Bezug auf Harry Potter anhören. Jede Empfindung unterdrücken.

Voldemort hatte entdeckt, wie er sich seine Verbindung zu Harry zu Nutzen machen konnte, jedoch keine Details verraten, Severus wusste, dass der dunkle Lord nicht mehr allzu überzeugt von seiner Loyalität war. Eine Frage der Zeit, bis er um sein Leben fürchten musste.
 

Auch Dumledore, sofort darüber unterrichtet konnte nicht mehr tun, als ihn mit seinen wissenden hellblauen Augen durchdringend anzusehen und ihm wieder mal zu versichern, dass Severus und Harry in Hogwarts in Sicherheit waren.

Zusätzliche Okklumetikstunden sollten Harry dabei helfen, seinen Geist vor Voldemort zu verschließen.
 

Severus schnaubte verächtlich. Was er sich in Jahren harter Arbeit erkämpft hatte, sollte Potter in wenigen Wochen lernen. Es war geradezu lächerlich, was der Schulleiter da von seinem Goldjungen erwartete.

Der Okklumentikunterricht verlief so schlecht wie immer und auch Severus trug so langsam Spuren davon. Immer wieder in Potters Geist einzufallen, all diese Verzweiflung und diese schrecklichen Bilder auf sich einstürzen zu lassen.

Wieder und wieder fragte er sich, ob der Junge ihn all dies vielleicht mit Absicht sehen ließ, in der Hoffnung, in ihm einen Verbündeten zu finden.
 

Unrecht hätte er mit dieser Hoffnung nicht, wenn es jemanden in der Zaubererwelt gab, der auch nur annähernd nachvollziehen konnte, wie es Potter ging, war es Severus.

Die Grausamkeiten des dunklen Lord, all das Blut, die Schreie und Schmerzen seiner Opfer. Die unglaubliche Fähigkeit des Mannes, andere zu manipulieren, sie zwingen, Dinge zu tun, die sie in den Selbstmord trieben. Sie dazu zwang, um Erlösung, den Tod zu betteln.

Es war unmöglich für einen sechzehnjährigen Geist, all das unbeschadet zu überstehen. Nicht einmal Severus mit seinen fast vierzig Jahren war in der Lage, das zu verdauen oder gar zu verarbeiten.
 

Seufzend erhob Severus sich und schlüpfte in seinen Morgenmantel. Er griff nach seinem Zauberstab und verließ seine Gemächer um einen Spaziergang durch die Schule zu machen. Das einzige, was ihn einigermaßen von diesen Gedanken abhielt war die schwere dunkle Stille, die in Hogwarts bei Nacht herrschte. Er liebte den dritten Stock wegen seiner großen Fenster, durch die das Mondlicht fahl in die Gänge fiel und sie in schwarz-weiße Streifen tauchte.
 

Er liebte es, zu sehen, wie sein Fuß unsichtbar wurde, sobald er ihn in den Schatten setzte, während der Rest seines Körpers noch vom Mondlicht beschienen war. Es war noch nicht ganz Vollmond in dieser Nacht, trotzdem fand er dieses Kontrastspiel in den Gängen vor und ging seiner nächtlichen Routine, bedächtig durch die Schatten zu wandern, nach.
 

Severus fröstelte, es war November, draußen nieselte es und die Bäume hatten fast alle ihre Blätter verloren. Der Regen lief wie feiner Film die verzierten Fensterscheiben hinunter.

Gedankenverloren stütze Severus sich auf eine Fensterbank und lehnte seine Stirn gegen das kühle Glas.
 

Dann hörte er plötzlich ein Geräusch, wie atmendes Holz, nicht weit von ihm. Severus wusste nicht, als was er es identifizieren sollte und ging in die Richtung, aus der er glaubte, den Laut vernommen zu haben. Als er um die nächste Ecke bog erstarrte er.
 

Ein Bündel Mensch hockte da am anderen Ende das Ganges und hatte das Gesicht zwischen seinen aufgestützen Armen vergraben. Ein Bündel Mensch, das niemand anderer als Harry Potter sein konnte. Er schien Severus nicht zu bemerken, als der sich ihm langsam und bedächtig näherte. Severus ließ sich neben Potter auf den kalten Steinboden sinken.
 

Erschrocken sah Potter auf und blickte ihn aus verquollenen Augen an. Doch der Professor mied seinen Blick, ruhig besah er sich den Boden vor seinen Füßen und sagte kein Wort. Doch Potter war nicht schweigsam. Noch nie gewesen. „Entschuldigung...“ murmelte er mit einer Stimme, die klang, als hätte er sie Tage nicht benutzt, wenn nicht Wochen. Severus zeigte kein Anzeichen einer Reaktion. „Ich weiß, ich darf nicht hier sein...ziehen sie mir ruhig Punkte ab.“ schluchzte Potter, konnte aber einen trotzigen Unterton nicht kaschieren.
 

Severus seufzte. Der Junge war unmöglich. Und anstrengend. „Was tun Sie dann hier?“ fragte Severus so neutral wie möglich.

„Ich heule, ist das nicht offensichtlich?“ pampte Potter zurück. Severus unterdrückte den Drang, seinen Schüler zu schütteln bis sämtliche Aufsässigkeit aus ihm gewichen war und sah ihn stattdessen an. „Warum tun Sie das nicht in Ihrem Bett?“ fragte er und sah es wild in Potters Augen flackern. „Oh ja, weil ich total Lust habe, dass alle krank vor Sorge um mich werden und mich in den Krankenflügel schicken wollen. Oder mich für verrückt erklären oder gar für pervers weil ich im Schlaf Voldemorts Namen stöhne. Oder mich trösten wollen weil ich ja ach-so-arm dran bin.“ die letzten Worte hatten die roten Lippen Potters voller Verachtung und Bitterkeit verlassen.
 

Severus zog eine Augenbraue in bekannter Manier nach oben. Seit wann hatte Potter diesen ausgeprägten Sarkasmus entwickelt? Fast musste Severus lächeln.

Er seufzte, versuchte, seine rasenden Gedanken zu beruhigen und gab sich dann geschlagen.

„Kommen Sie mit!“ befahl er, und erhob sich. Potter blieb einfach sitzen und starrte ihn misstrauisch an. Nachdrücklich streckte Severus ihm seine Hand entgegen. Zweifelnd sah Potter zu Severus und dann zu seiner Hand und wieder zurück.
 

„Na los!“ knurrte Severus ungeduldig. Potter zog geräuschvoll seine Nase hoch und nahm dann zaghaft die Hand des Professors. Severus zog ihn mit sich den Gang entlang. „Wo bringen Sie mich hin?“ fragte sein Schüler kleinlaut, doch Severus sparte sich jede Antwort. Potter würde schon früh genug merken, wohin er ihn brachte, da musste Severus es sich nicht auch noch eingestehen und es laut aussprechen.
 

Als sie die Treppe zu den Kerkern betraten, spürte er, wie Potter nervös wurde, doch er ignorierte es. Er öffnete die Tür zu seinen Gemächern und schob Potter hinein. „Ab ins Bett!“ knurrte er und registrierte fast amüsiert, wie sich Potters Blick weitete. Soviel zu seinem Sarkasmus. „Und ja in meins, wenn sie schon so fragend gucken. Bisher hatte nie Bedarf an dem Luxus eines Gästebetts.“

erklärte Severus und fragte sich noch im selben Moment, warum er meinte, Potter diesbezüglich aufklären zu müssen.
 

Hartnäckig schob er seinen verschreckten Schüler bis vor sein Bett und entledigte sich selbst seines Morgenmantels um dann wieder in sein Bett zu schlüpfen. Noch immer stand Potter wie angewurzelt davor und sah ihn an, als sei er ein böser Geist. Weder das eine noch das andere, dachte Severus und hob stattdessen die Decke an um Potter zu bedeuten, verdammt noch mal endlich darunter zu kriechen.
 

„Keine Sorge, ich werde Ihnen nichts antun.“ knurrte er. „Aber ich werde Sie auch nicht bemitleiden oder für pervers halten. Ich will einfach nur, dass Sie schlafen. Denn genau das habe ich jetzt auch vor zu tun.“ Noch immer ungläubig dreinschauend, kam endlich Bewegung in den dürren starren Körper des sonst so mutigen Gryffindors und er ließ sich langsam auf das Bett sinken und kroch unter die Decke.
 

Erleichtert atmete Severus auf und schloss die Augen. Hoffentlich war seine Nachtruhe nun gewahrt. Einen Moment später erschrak er, als er kalte Beine an seinen spürte und kalte Finger, die sich in sein Nachthemd gruben. Und ein verweintes heißes Gesicht, das sich an seine Brust drückte.

„Ab morgen gibt es Traumlostrank.“ grummelte er und legte einen Arm um Potter.
 


 


 

Hätte er Potter bloß nicht unterschätzt. Es war kurz vor Weihnachten und wie jeden Abend klopfte es an Severus' Tür. Resigniert schlurfte er zur Tür, um sie zu öffnen. Ein Schatten mit pechschwarzem Haar und leuchtend grünen Augen huschte an ihm vorbei. Severus seufzte und legte sich wieder ins Bett, wo er bereits von einem dürren, vor Kälte fröstelnden Körper empfangen wurde der sich an ihn schmiegte. Severus legte seinen Arm um Harry und seufzte erneut. „Potter, du bist schlimmer als jede Schmeissfliege...“ knurrte er und spürte, wie der Junge in seiner Halsbeuge schelmisch grinste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  karlotti
2010-11-30T18:40:11+00:00 30.11.2010 19:40
*\\\\*
Wie süüüß~ im ernst, wie niedlich ist das denn? >o< Nach einem solchen Snape x Harry hab ich die ganze Zeit gesucht. x3 Einer, der immer noch total unschuldig ist und alles, aber eben.. Snape und Harry. Ich drücke mich unverständlich aus, ich weiß, aber die Hauptsache ist, dass ich deinen OS sehr mag x3 Viele Dank dafür ^w^
Pilzi.
Von:  Mikan000
2010-01-16T19:33:43+00:00 16.01.2010 20:33
Haaach, zum Dahinschmelzen! Du musst goldene Hände besitzen, denn solch süße, wunderbare und manchmal traurige Geschichten zu schreiben ist nicht einfach. Das kann nicht jeder! Ich hoffe und drücke ganz fest die Daumen (bis sie grün und blau werden), dass es fortgesetzt wird.^^
lg mikan
Von:  An-San
2009-12-02T22:50:24+00:00 02.12.2009 23:50
Wow! Daas war eine abolut süße Geschichte. hat mir wirkllich gut gefallen. hast du nicht vielleicht Lust einen zweiten Teil zu schreibeen? *lieb anblinzel*
LG,
An-San
Von: abgemeldet
2009-10-20T16:52:14+00:00 20.10.2009 18:52
danke. war schön zu lesen
Von: abgemeldet
2009-03-07T11:00:57+00:00 07.03.2009 12:00
Sehr schön.
Mal was zum schmunzeln und absulut süß.
Von:  sweet_tod
2009-02-03T23:04:49+00:00 04.02.2009 00:04
fortsetzung??

fortseeeetzuuuunnnnggggggg!!!!!

bekomm ich davon noch ne fortsetzung?
würd mich ja schon ein bissi interessieren wies weiter geht.
*neugirde steigt ins unermessliche*

lg
sweet


Von:  xuxu713
2008-12-05T13:52:56+00:00 05.12.2008 14:52
netter Oneshot. Auch das Ende war sehr lustig, wie die ganze Situation irgendwie trotz der Gefahr durch Voldemort etwas amüsantes an sich hat.
Ich finde es schön, dass du die Gemeinsamkeit zwischen Harry und Severus einbringst oder auch das Verständnis von Severus.

Apropos Voldemort, die Bedrohung durch ihn könntest du dazu benutzen, diesen Oneshot weiter auszubauen. Ich hätte keineswegs etwas dagegen. *grins* Denn der Weg, wie er zu Harry durchdringen will oder ob und wann Severus auffliegt oder was danach mit ihm passiert oder Harry reagiert, wäre sehr interessant. Meine Neugierde wäre dir sicher.
Von:  SesshomaruFluffy
2008-12-04T17:47:00+00:00 04.12.2008 18:47
Das war so schööön!!! *freu* Echt zum Kuscheln, im wahrtsten Sinne>.<
Ich bin hin und weg, wirklich toll geschrieben!
Obwohl es etwas kurz war, aber damit kann ich leben;)
Wann geht es eigentlich mit The Bitter End weiter? *neugierig bin*
Ich freue mich auf ein neues Kapitel!!

LG
Sessy
Von:  -Krone-
2008-12-04T14:26:36+00:00 04.12.2008 15:26
*hust* du solltest da rechtschreibtechnisch nochmal drüberlesen, schatzi ;)

Und Haroldo-Gay bringt mich mal wieder zum lachen, ich mag es wenn er den trotzigen Emo raushängen lässt!
Vor allem das "Voldemorts Namen stöhnen" fand ich sehr amüsant XD

Und es ist toll.... total toll... irgendwie melancholisch und witzig und traurig und total AWWWW~W im selben moment...
du hast es drauf!
Von:  Pelly
2008-12-04T11:05:59+00:00 04.12.2008 12:05
Ein schöner One Shot :D Aber das ging mir irgendwie zu schnell xD
Aber es war auch total süß :D wie ich mir vorstelle, wie Harry sich schnuffig verweint in Snapes Brust vergräbt >///< hihi


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