Dreams come true
Autor: Crimson_Shades
Wort: Strenschnuppe
Genre: Romantik
Charaktere: Haruka, Shuu, (Satoshi, Masato, Takeshi, Kasumi und Hikari, sowie einige Pokemon
Dreams come true
Na toll, dachte sich die brünette Koordinatorin missmutig, als sie sich auf einer Parkbank niederließ. Heute ist Weihnachten, das schönste Fest im ganzen Jahr und ich werde es alleine feiern müssen. Wirklich unfair...
Doch was hatte sie anderes erwartet?
Sie war es, die meinte unbedingt allein reisen zu müssen.
Sie war es, die ganz versessen darauf gewesen war, Top-Koordinatorin zu werde.
Sie war es, die unbedingt beweisen wollte, dass sie besser als Shuu ist.
Und nun?
Nun hatte sie jeglichen Kontakt zu ihren Freunden verloren und war mehr als nur eine Region von ihrer Familie entfernt.
Vielleicht geschieht mir das wirklich recht...
In ihre Gedanken vertieft, bemerkte sie das leise Klicken ihre Pokeballs nicht und war umso verwunderter, als plötzlich Psiana zu ihren Füßen saß.
„Was ist den los, mein Schatz?“, fragte sie lächelnd und kraulte das Psychopokemon hinter dem Ohr, nachdem sie sich ihre weißen Handschuhe ausgezogen hatte.
Psiana schnurrte leise und sah sie mit ihren großen, amethystfarbenen Augen ernst an. Haruka seufzte.
„Du meinst, ich soll mich nicht so hängen lassen, oder?“, interpretierte die Brünette in den Blick ihres Pokemons.
Zur Antwort schnurrte die Psychokatze einwenig lauter uns sprang auf Harukas Schoß.
„Ja, du hast wahrscheinlich recht. Also gut, gehen wir in die nächste Stadt und schauen, was uns dort erwartet“
Ohne Psiana in ihren Pokeball zurückzuholen, setzte sie sie auf den Boden und stand anschließend selbst auf. Langsam ging sie weiter den Pfad entlang, ihr Pokemon folgte ihr auf Schritt und Tritt. Kleine Flocken fielen schließlich vom Himmel, sie tanzten im Wind umher und ließen sich irgendwo nieder.
Alles um sie herum war mit Schnee bedeckt.
Wenigstens schneit es, dachte die brünette Koordinatorin und blickte mit kindlicher Freude in den Himmel.
Es wäre bestimmt so ein schönes Fest geworden.
Haruka und ihre Psychokatze waren bereits einige Stunden unterwegs, allmählich begann es zu dämmern. Die Sonne hatte sich bereits hinter den Wolken versteckt und sankt langsam immer tiefer.
Als die beiden den Hügel erklommen hatte, den sie hoch liefen, bot sich ihnen ein umwerfender Ausblick.
Dort, am Fuß des Hügels, lag eine wunderschöne Stadt, die im hellen Schein der Lichter funkelte. Überall waren Lichterketten in den verschiedensten Farben angebracht worden und soweit sie es von ihrem Standort aus erkennen konnte, meinte sie einen riesigen Weihnachtsbaum zu sehen, der den großen Platz schmückte.
Wenn sie schon nicht mit ihren Freunden feiern konnte, dann wenigstens in einer festlich dekorierten Stadt wie dieser hier.
Mit schnellen Schritten eilte sie den Hügel hinab und kam schließlich völlig außer Atem in der Stadt an.
„Heaven´s Light City“, las sie laut auf einem Schild, welches sich am Straßenrand befand. Ja, der Name war durchaus passend.
Als Haruka durch die prächtig geschmückten Straßen lief, wurde ihr bewusst, dass es von nahem noch viel beeindruckender aussah. Das Lichtergewusel, was sie vom Berg aus erkennen konnte, nahm hier die verschiedensten Formen an.
Engel, Sterne und Tannenbäume strahlten von oben auf sie herab.
Auch Psiana schien es zu gefallen, die kleine Katze schaute mit funkelnden Augen hoch.
„Na meine Kleine? Gefällt es dir hier?“, fragte Haruka lächelnd, während sie neben ihrem Pokemon in die Knie ging und begann, es zu streicheln.
Als Antwort bekam sie ein zufrieden klingendes Schnurren ihrer Psychokatze zu hören.
„Na, wen haben wir den da?“, hörte sie plötzliche eine vertraute Stimme hinter sich. Nein, das konnte doch nicht sein?
Ohne sich aufzurichten, drehte sie den Kopf und erkannte ihren Lieblingsrivalen.
„Shuu?“, fragte sie halb schockiert, halb überrascht. Warum in aller Welt war er hier?
„Nein, ich bin nicht Shuu, ich bin der Weihnachtsmann. Also los, kleine Elfe, folge mit, wir müssen Geschenke verteilen“
Shuus Stimme klang vollkommen überzeugt, von dem, was er sagte, auch seine Mimik passte sich an und zeigte ein strahlendes Lachen.
Völlig entgeistert starrte sie ihn an. Was war denn jetzt los? Hatte er den Verstand verloren?
„Ähm, Shuu?“, begann sie skeptisch, „Geht es dir auch wirklich gut?“
Sein gerade noch so freundlicher Gesichtsausdruck verwandelte sich in das altbekannte, arrogante Lächeln zurück.
„Ja, mir geht es gut. Kommst du jetzt endlich?“
Die Brünette war zu verdutzt, um zu reagieren, erst als Psiana sie anstupste, machte sie anstallten sich zu bewegen und erhob sich.
Sie bemerkte aber auch, dass ihr Pokemon zu frieren schien und rief es deshalb lieber wieder zurück.
„Wo gehen wir denn hin?“, begann Haruka, nachdem sie den Pokeball sicher verstaut und sich Shuu zugewandt hatte.
Auch wenn seine Stimme diesen überlegenen Tonfall angenommen hatte, den sie früher so sehr verabscheute, so glaubte sie, eine Art Belustigung herauszuhören.
„Das wirst du noch sehen“
Gemeinsam kämpften sich die beiden Koordinatoren durch den großen Weihnachtsmarkt, darauf bedacht, ja niemanden mit Glühwein in der Hand zu rempeln.
Haruka hatte diesbezüglich bereits genug Erfahrungen gesammelt und sie verspürte nicht unbedingt den Drang, das zu wiederholen.
Nach einer weile kamen sie schließlich an einem kleinen Häuschen an. Die Fensterbänke, der, mit bunten Sternen beklebten, Fenster waren über und über mit Schnee bedeckt, an der Dachrinne hingen kristallklare Eiszapfen und neben dem Haus stand ein großer Schneemann.
„Hey Shuu, der sieht doch aus wie du, nicht?“, rief Haruka lachend und deutete darauf.
„Meinst du? Bei dem großen Bauch? Ich dachte da mehr an dich“, erwiderte Shuu mit einem Grinsen.
Höflich klopfte der grünhaarige Koordinator an der Tür und wartete darauf, herannahende Schritte zu hören, die er auch bald bemerkte.
Eine ältere Frau mit grauem Haar öffnete und es schien, als würde sie Shuu kennen, ohne ein Wort zu sagen trat sie beiseite und ließ die Koordinator eintreten.
Immer noch leicht verwirrt folgte sie Shuu schließlich durch das Haus, bis dieser vor einer braunen Holtür stehen blieb, an der ein Schild hing.
Privat.
„Shuu, meinst du, wir dürfen da rein gehen?“
Ohne ihr zu antworten, stieß er dir Tür auf und packte Haruka am Handgelenk, um sie in den Raum zu stoßen. Die Brünette war viel zu überrascht, als dass sie hätte reagieren können, plötzlich fand sie sich in einem dunklen Zimmer wieder.
Shuu war ihr anscheinend gefolgt, denn als sie das Klicken des Türschlosses vernahm, hörte sie zusätzlich ein leises Lachen.
„ÜBERRASCHUNG!“
Es hätte nicht mehr viel gefehlt und Haruka wäre an einen Schocktod gestorben, als das Licht anging und sie ihre Freunde sah, die Konfetti knallen ließen.
Satoshi, Kasumi, Takeshi, Masato und Hikari. Sie alle waren da.
„Ich...Ich...“, stotterte die Koordinatorin und schaute verdutz umher.
Das Herzstück des Zimmers war ein riesengroßer Weihnachtsbaum, der mit Lametta, Christbaumkugeln und Engeln, die im Kerzenlicht golden schimmerten, geschmückt war. Unter eben jenem Christbaum lagen Geschenkpäckchen in den verschiedensten Farben und Formen. An den Wänden hingen rote Schleifen und über der Tür, durch die die Koordinatoren gekommen waren, thronte ein Mistelzweig.
„Sie mal, ich habe Plätzchen gebacken“, rief Takeshi und eilte mit einem Tablett zu ihr. Lächelnd nahm sie eines, das die Form eines Sterns besaß. Was das Kochen anging, da war Takeshi einfach unschlagbar.
Kasumi und Hikari umarmten sie erst einmal.
„Ich freue mich so, euch alle zu sehen“, nuschelte Haruka leise. „Aber wie... woher wusstet ihr, dass ich hier bin?“
„Naja“, begann Satoshi und kratze sich verlegen am Kinn. „Du hast Masato erzählt, du wolltest in diese Region und da wir alle wo anderes waren, haben wir beschlossen, zusammen hier zu feiern. Immerhin will ja keiner allein sein“
Haruka strahlte über das ganze Gesicht, nach dem sie sich von den beiden Mädchen gelöst hatte.
„Und wessen Idee war das?“
So gern sie Satoshi auch mochte, so wenig konnte sie sich vorstellen, dass er das alles organisiert haben soll.
„Das war S...“, weiter kam Masato nicht, da ihm der grünhaarige Koordinator den Mund zugehalten hatte.
Verwundert schaute sie die beiden an.
„Eh..., es war Saoris Idee“, erklärte Shuu hastig.
„Saori ist doch gar nicht hier?“
Die brünette Koordinatorin wusste nicht so recht, was das nun wieder sollte.
Kasumi war scheinbar die Einzige, die anstallten machte, Shuu aus seiner Lage retten zu wollen.
„Ist ja auch egal, lasst uns lieber feiern“
Nachdem sie die kleinen Pokemon aus ihren Bällen befreit hatten, setzten sich auf das riesige Sofa, aßen Takeshis Plätzchen und lachten. Sie hatten sich so lang nicht mehr gesehen und mussten dementsprechend über alles mögliche reden.
Anschließend wurden die Geschenke verteilt.
Wie Hikari berichtete, hatten die Pokemon die Geschenke für ihre Trainer ausgesucht. Professor Ookido und Satoshis Mutter waren mit jeweils einem Pokemon in die Stadt gegangen, wo sich die kleinen Monster Geschenke ausgesucht hatten.
„Ihr seid ja unsere kleinen Wichtel, nicht?“, sagte Hikari grinsend und drückte das kleine, braune Haspiror fest an sich.
Durch das gekippte Fenster drag das Läuten der Kirchenglocken an ihre Ohren.
„Es ist soweit“, murmelte Shuu und bewegte sich in Richtung Tür, während ihm die anderen folgten. Haruka, die zuerst nur verdutzt dagesessen hatte, stand nun auch auf und ging langsam nach draußen, wo sie plötzlich Libelldra vorfand.
„Was ist hier los?“, fragte sie misstrauisch und blickte von einem zum anderen.
Shuu quittierte ihren Blick mit einem kleinen Lächeln.
„Eine Überraschung. Also komm“
„Wir werden es uns von hier unten aus ansehen“, rief ihnen Kasumi hinterher, bevor sie sich an Satoshis Arm klammerte. „Also los“
Shuu half der brünetten Koordinatorin beim Aufsteigen auf sein Drachenpokemon und klettert das selbst hinauf.
„Los!“
Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich Libelldra in die Lüfte. Die kühle Nachtluft schlug ihnen ins Gesicht.
Von hier oben aus konnte Haruka Kinder spielen sehen, sie fuhren Abhänge mit dem Schlitten hinunter oder tanzte auf dem gefrorenen Wasser umher.
Plötzlich war der Himmel hell erleuchtet, als tausende von Sternschnuppen über den Nachthimmel zogen.
Es sah einfach überwältigend aus.
„Was zum...“, brachte Haruka mühselig hervor, konnte sich aber von dem Anblick nicht lösen.
„Alle 100 Jahre kann man zig Sternschnuppen über den Himmel ziehen sehen, sofern man sich in der Nähe von Heaven´s Light City befindet. Daher hat diese Stadt auch ihren Name. ´Lichter des Himmel´, also die Sternschnuppen“, erklärte er und kam nicht umhin sein arrogantes Lächeln aufzusetzen, um Haruka mit ihrer Unwissenheit aufziehen zu können.
„Es war wirklich ein Glück, dass du dich ausgerechnet hier befandest“
„Wunderschön“, nuschelte Haruka und lehnte sich an Shuus Rücken.
Solch ein schönes Weihnachtsfest hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht erlebt.
---------
Und damit wünscht euch der Pokemon Fanfiction Zirkel ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest.
