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The Other World

Eine Welt bestehend aus Schmerzen
von

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Der Regen

Kapitel 1 - Der Regen
 

Eine schwarze Gestalt ging einsam durch die Gassen von Wien. Seit zwei Tagen regnete es nun schon ohne Unterbrechung. Die Gestalt fragte sich wann dieser Regen wohl aufhören würde? Sie war bekleidet mit einem schwarzen, langen Ledermantel. Ein Hut auf dem Kopf der Gestalt lies sie ein wenig bedrohlicher aussehen. Das war ganz und gar nicht die Absicht der Gestalt gewesen, aber es laufen immer mehr Kriminelle herum und er wollte von vornherein den Eindruck erwecken bei ihm seie nichts zu holen.

Das schweigen welches der Regen der Stadt beschert hatte machte ihm sehr zu schaffen. Überall vermutete er Betrüger, Gauner und Abzocker die nur auf einen Schwächling wie ihn gewartet hatten um ihn auszurauben. Dabei hatte er nicht mal seine Geldbörse dabei. Er war auf den Weg zu einer Gasse in der man sich sagte sie hätte den Eingang zum "Paralleluniversum". Erst gestern hatte er dies in einem Internetforum gelesen, glauben konnte er es nicht, aber könnte er nur für einen Tag in ein anderes Universum abtauchen, wäre er glücklich. Das Leben hier machte ihn depressiv, es gab keine Herausforderungen für ihn mehr. Die Arbeit war langweilig geworden, Freunde hatte er mit der Zeit immer mehr verloren und seit seinem 27. Geburtstag war er arbeitslos. Er wünschte sich nichts sehnlicher als dieser Welt entfliehen zu können. Vielleicht brachte ihm das "Paralleluniversum" neue Kraft, einen Antrieb den er schon seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr besaß.

Er sah das Gassenschild "Webgasse". Nun musste er nur mehr die Hausnummer 66 finden. Doch je weiter er ging, desto unwahrscheinlicher kam es ihm vor diese Hausnummer zu finden, denn die Gasse endete mit der Nummer 56 und ging danach in eine unbedeutente Straße über. Nochmals sah er auf den Zettel um sich zu vergewissern dass er sich bei der Hausnummer nicht geirrt hatte. Nein! Es stand hier schwarz auf weiß, Webgasse 66. Er begutachtete die Straße, sie zweigte mit zwei anderen ehe sie in eine Straße mit anderem Namen überging. Er ging zur ersten Kreuzung und suchte nach einem Namensschild, doch auch diese Straße hies anders und begann wieder mit eins. Bei der zweiten Kreuzung wurde er fündig. Sogleich er um die Ecke bog sah er ein großes, altes und verfallenes Herrenhaus mit mindestens drei Stockwerken. Die Straßenlampen beleuchteten es nur spärlich, aber er konnte die Hausnummer 66 lesen. "Ein unscheinbares Haus, ob dies mich wirklich in ein "Paralleluniversum" bringt?", fragte er sich leise und ging auf die kleine, niedere Türe zu. Zaghaft klopfte er. Nichts tat sich. "Doch vertan", dachte er sich doch dann hörte er hinter der Türe Schritte. Ein Riegel wurde weggeschoben und eine tiefe Stimme fragte ihn: "Passwort?" Schnell sah er auf seinem Zettel nach und nannte dem Mann hinter der Türe das Passwort. Die Türe würde zugeschlagen, eine Kette entfernt und dann ganz geöffnet. Vor ihm stand ein netter, alter Mann mit weißem Rauschebart, mindestens 50 Jahre alt, mit einer Glatze und einem großen Bierbauch, doch die Gesichtszüge dieses Mannes waren sehr fein und weich. Er lächelte den schwarz angezogenen Mann vor ihm an und bat ihn hinein. Als sie sich an einen Tisch gesetzt hatten fragte der ältere Herr ihn: "Wie heißt du mein Guter?". "...Tom", antworte er leicht zögernd und beobachtete genau was der Mann an dem steinernen Kachelofen tat. Es wurden ein paar Pfannen hin und her geschoben, es roch angenehm nach gebratenem Fleisch und gekochtem Gemüße. "... Tom also", sagte der Mann leicht zögernd und sagte weiter: "Du kannst deinen Mantel gerne ablegen, häng ihn dort hinten auf einen der freien Hacken!" Tom stand auf, zog sich seinen schwarzen Mantel aus und hängte ihn auf einen der freien Hacken. Dann sah er sich um. Die Decke des Hauses war sehr nieder, alles war beleuchtet mit Kerzen, niergendwo sah man eine Steckdose oder eine Glühbrine. Der Ofen warf das meiste Licht durch die verbrennenden Scheite in den kleinen Raum. Die Wand war mit schwarzen Holz vertäfelt, an der eine Menge Köpfe von geschossenen Tieren hangen. "Eine Art von Trophäen also", dachte Tom sich. Dann setzte er sich wieder an den Tisch und sah dem Mann beim kochen zu. Er hatte keinerlei Fragen an den Mann, er wollte alles auf sich zukommen lassen. "Isst du Fleisch?", fragte er. Tom bejahte. Somit stellte der Mann zwei Teller auf den Tisch, dazu zwei Krüge, sowie zwei alte Gabeln und ein Jagdmesser. "Ist leider das letzte Messer hier in dem Haus!", sagte der Mann seufzend. Dann stellte er die Pfanne auf den Tisch und Tom sah dass er recht gehabt hatte. Gegrilltes Fleisch mit Gemüse. "Gut das du gesagt hast du isst Fleisch, was anderes hätte es eh nicht gegeben!", sagte der Mann und begann zu lachen. Es klang wie jemand der gerade einen Herzanfall hatte. Er selber war gekleidet mit einer grünen Trachtenhose und einem alten, verschwitzten Unterhemd. Dazu trug er alte und eingerissene Stiefel, die sicher schon einmal bessere Zeiten gesehen hatten. "Lang zu mein Freund!", bekräftigte der Mann ihn und dies ließ sich Tom nicht zwei mal sagen. Mit seiner verbogenen Gabel holte er sich ein großes Stück Fleisch heraus und ein wenig Gemüse. Er kam sich jetzt schon wie in einem Paralleluniversum vor. Beim Schneiden vom Fleisch wechselten sich die beiden Männer immer ab. Sie aßen schweigend und langsam, es schien als ob die Zeit still gestanden wäre.

Nach einiger Zeit, die Pfanne war bereits leer gegessen worden, fragte der Mann ihn: "Du hast sicher über das Internet erfahren dass es hier eine Art "Paralleluniversum" gäbe oder?" Leicht verdutzt sah Tom den Mann an, er konnte gar nicht glauben das dieser Mann eben das Wort "Internet" in den Mund genommen hatte, wirkte in diesem Raum doch nichts auf ein Stückchen Moderne oder 21. Jahrhundert hin. "Ja das habe ich", sagte er leise und sah betroffen zu Boden. Er kam sich wie ein Idiot vor, wahrscheinlich war dieses "Paralleluniversum" in Wirklichkeit nichts anderes als ein alter, geiler Sack der gern junge Männer verführte. "Na dann komm mal mit!", sagte der Mann zu ihm und grinste ihn dabei hämisch an. Tom wusste nicht so recht ob er jetzt tatsächlich mitgehen sollte oder lieber abhauen. Doch er gab die Hoffnung an ein besseres Leben nicht auf und folgte dem Mann stillschweigend in einen anderen Raum, der hinter der Küche lag. Auch dieser war nur mit Kerzen beleuchtet, doch die Wände waren rot... blutrot!? Tom packte die nackte Angst. Wo war er hier? Er wollte schnell weg. Doch der Mann hatte bereits die Türe zum "Paralleluniversum geöffnet. Tom konnte nichts erkennen, aber er hörte qualvolle Schreie, entsetzliche Schreie die durch Mark und Bein gingen und einem das Blut in den Adern gefrieren liesen. "Tritt ein in das "Paralleluniversum"", sagte der Mann verachtend und stieß Tom durch die Türe. Das sich dahinter eine Treppe befand hatte er nicht gesehen und so fiel er die ganze Treppe hinunter und landete bewusstlos an deren Ende.

Das Paralleluniversum

Kapitel 2 - Das "Paralleluniversum"
 

Als Tom erwachte merkte er sofort das er gefesellt war. Er konnte weder seine Beine, noch seine Arme bewegen. Das schummrige Licht in dem Raum machte es ihm schwer sich daran zu gewöhnen, und als er endlich Konturen erkannte sah er dass er auf eine Streckbank gefesselt war. Er wollte einen gellenden Schrei ausstoßen, da bemerkte er dass er einen Knebel im Mund hatte. Langsam versuchte er an sich herabzusehen. Er war komplett nackt, überseht von Schrammen, Striemen und blauen Flecken. "Was ist passiert? Wo bin ich hier? Das einzige was ich weiß ist dass mich dieser Mann die Treppe hinunter gestoßen hat!", ging es ihm panisch durch den Kopf. Er hatte eine Menge an Horrorfilmen gesehen, aber das er selbst mal in einem drinnen wäre, wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Langsam erkannte er auch andere Menschen die ebenso panisch wie er an den Fesseln der Streckbänke herumrissen. Es brachte nur nichts, denn sie lockerten sich kein bisschen, obwohl es alte Leinenhandtücher waren. Mindestens fünf andere Menschen konnte er erkennen. Seinen Kopf drehen konnte ihn nicht, da ihm das zuviele Schmerzen bereitete. Nur das leise Wimmern der anderen hallte durch den Raum. Dann wurde er wieder bewusstlos...

Willkommen im Universum des Schmerzes

Kapitel 3 - Willkommen im Universum des Schmerzes
 

Durch einen heftigen Schmerz an seiner Brust erwachte Tom erneut. Als er seine Augen aufschlug wurde ihm augenblicklich schlecht, ein Mann, verhüllt in Talaren, schnitt mit einem rostigen Skalpell auf seiner Brust herum. Das Blut floss an Toms Körper entlang und die Schmerzen ließen seinen Kopf fast zerspringen. Tom fragte sich warum der Mann das tat? Warum tat er ihm solche Schmerzen an. Heiße Tränen liefen über seine Wangen und vermischten sich mit dem Blut das seinen Oberkörper entlang lief. Dann schien der verhüllte Mann das bekommen zu haben was er wollte und ließ Tom auf der Streckbank liegen. Er verschwand aus seinem Blickwinkel und Tom erkannte das ihm auf seiner rechten Brust ein Stück Haut fehlte. Erneut versuchte er zu schreien, bekam aber nicht mehr als ein Wimmern heraus, denn der Knebel saß bombensicher. Auch bei den anderen konnte er erkennen das ihnen auf der rechten Brust ein Stück Haut fehlte. Er war nicht mehr fähig einen klaren Gedanken zu fassen. Sein einziger Gedanke war, dass er von diesem Ort weg musste, koste es was es wolle. Doch ehe er sich einen Plan ausmalen konnte, hörte er ein ohrenbetäubendes Quietschen welches von einem Mikrofon stammen musste. Eine Stimme sagte mit bedächtiger Stimme: "1710" und beendete die Durchsage mit dem selben Quietschen. Tom war noch verwirrter und beobachtete die Szenerie genau, um zu sehen ob sich etwas ändern würde. Der verhüllte Mann ging aus dem Raum, das bemerkte er nur da die Schaniere der Türe auch quietschten. Doch er konnte die Türe nicht ins Schloss fallen hören. "Das ist meine Chance!", dachte er sich. Doch er hatte vergessen das er immernoch an die Streckbank gefeselt war. "Mist!", dachte er und versuchte die Schmerzen auf seiner Brust und im Kopf zu ignorieren. Das war gar nicht einfach, da die Wunde wie wild pochte und immer noch Blut aus ihr floß, sobald Tom seine Muskeln anspannte. "Ich komme hier nie raus", dachte er verzweifelt und gab sich wieder der Ohnmacht hin... vielleicht würde er nicht mehr aufwachen.

Flucht unmöglich

Kapitel 4 - Flucht unmöglich
 

In einer Art Trance war Tom vor ein paar Stunden, Tagen oder Wochen gefallen, er wusste es nicht mehr. Es war immer gleich Dunkel im Raum. Jegliches Zeitgefühl war verloren. Immer wieder kam die Durchsage "1710" und er wusste immer noch nicht was diese bedeutete. Er wusste nur dass der "Verhüllte" dann immer den Raum verlies und einige Stunden nicht mehr kam. Auch auf seiner linken Brust fehlte ein Stück Haut und auf dem linken Oberschenkel auch. Zuerst hatte er geglaubt man würde ihm den Penis oder die Hoden abschneiden, aber diese Befürchtung trat zu seinem Glück nicht ein. Speichel floss unentwegt aus seinem Mundwinkel, der Körper hatte sich an die offnen Wunden und den Schmerz ziemlich gut gewöhnt. Mehr als ein Zucken spürte er nicht, wenn ihm Haut abgenommen wurde. Doch seine Glieder waren verkrampft vom ewigen gefesselt sein, aber er wusste er würde nicht runterkommen ehe er tot war. Vor ein paar Tagen, oder wars vor einer Stunde, wurde die Frau die ihm gegenüber gefesselt war, abgenommen und weggetragen, sie schien allerdings nicht mehr sehr lebendig gewesen zu sein. Diese leise Wimmern im Raum machte ihn immer mehr wahnsinnig. Er hielt es nicht aus, dieses Geräusch, er hörte es jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde, es trieb ihn in den Wahnsinn. Es machte ihn wahnsinniger als der Schmerz den er bei den "Operationen" erfuhr. Am liebsten hätte er alle Menschen in diesem Raum umgebracht, aber derzeitig starrte er die Backsteinmauer an und sabberte auf den Boden unter ihm. Mittlerweile hasste er sich selber für seine Unfähigkeit sich aus dieser Lage nicht befreien zu können. Warum kam er auf die Idee einem Tipp aus dem Internet nach zu gehen? Er war ja so ein Vollidiot gewesen. Aber diese Erkenntnis brachte ihm jetzt auch nichts. Er vernahm das quietschen der Türe, hörte ein verstörtes Jammern und einen unterdrückten Schrei. "Frischfleisch", dachte er sich und bewegte seinen Kopf langsam auf die andere Seite. Es tat wahnsinnig weh, aber er hatte gelernt den Schmerz einigermaßen zu ignorieren. Es war ein junger Mann, nicht älter als Tom selber. Er wurde unter größtem Wiederstand an die Streckbank gefesselt, an der zuvor die Frau gefesselt worden war. Zum ersten mal sah Tom einen anderen Mann als den "Verhüllten". Er half dem "Verhüllten" den Mann an die Streckbank zu fesseln. Tom war es nicht gleich aufgefallen, aber eine der Fesseln war locker geworden, während der neue daran gezerrt hatte. Doch die beiden Männer hatten ihm und dem neuen schon den Rücken zugedreht und unterhielten sich angestrengt in einer nicht identifizierbaren slawischen Sprache. Tom sah den neuen an, er kannte ihn nicht, aber in seinen Augen sah er die nackte Angst, die pure Furcht vor dem was ihm bevorstand. Als er die Wunden an Toms Körper sah, wurde er noch hysterischer und riss wie wild an den Fesseln. Der Gehilfe des "Verhüllten" drehte sich blitzschnell um und steckte die Nadel einer Spritze in den Unterbauch des neuen, drückte die darin befindliche Flüssigkeit hinein und sogleich war der neue eingeschlafen.

Tom fragte sich danach noch was der Gehile dem Typen gegeben hatte, denn er wollte auch wegschlafen. Doch dann vernahm er eine neue Durchsage, mit einer Zahl die er noch nicht gehört hatte: "1470". Daraufhin drehte sich der "Verhüllte" zu Tom um, und sah ihm direkt ins Gesicht. Tom sah zum ersten Mal das Gesicht des Mannes, es war komplett bandagiert und mehr als ein Auge, welches ihn entsetzt anstarrte, war nicht zu sehen. Langsam kam der Mann auf Tom zu und schnitt die Fesseln durch, half ihm auf den Boden. Dort sackte Tom erstmals zusammen, da seine Beine es nicht mehr gewöhnt waren sein Gewicht zu tragen. Seine Arme und Beine begannen wie wild zu pochen, Blut schoss durch sie und erweckte sie dadurch zu neuem Leben. Der "Verhüllte" blieb solange vor ihm stehen bis Tom aufstand und ihn fragend an sah. Dann sah er das der Mann ein ledernes Stachelhalsband mit einem großen Ring in der Hand hielt. Blitzschnell und ohne das Tom es realisieren konnte, wurde es ihm umgelegt und er wurde angekettet, an eine sehr dicke Kette aus Stahl. Der "Verhüllte" zog hart daran und Tom merkte das er ihm gehorchen sollte. Er tat dies auch. Als sie den Raum verließen warf er einen letzten Blick zum neuen, doch der schlief.

Neue Schmerzen

Kapitel 5 - Neue Schmerzen
 

Tom wusste nicht wie lange sie schon durch diese verwölbten Gänge irrten, aber für ihn ergab das alles keinen Sinn mehr, er hatte großen Hunger und Durst, er wollte diesen Knebel endlich aus seinem Mund haben, denn sein Kiefer tat ihm unerträglich weh. In jedem Gang waren links und rechts alte Eisentüren, hinter denen Tom Jammern, Wimmern oder Schmerzensschreie vernahm. Diese Gänge waren endlos lang und nur mit ein paar Fackeln beleuchtet. Der "Verhüllte" ging die ganze Zeit vor ihm und hielt die Kette immer schön straff.

Nach einer Schier unglaublich langen Zeit, oder waren es auch nur dreißig Minuten gewesen, blieb der Mann stehen und öffnete eine hölzerne Tür. Als er diese dann endlich aufstieß blendete Tom ein Lichtstrahl der direkt durch ein großes, gotisches Glas auf sein Gesicht fiel. Schnell wandte er seinen Blick gen Boden um nicht weiter geblendet zu werden. Doch auf den schmutzigen Fliesen sah er nur getrocknetes bzw. frisches Blut, Haut- bzw. Fleischfetzen und eine Menge Knochen. Als der Lichtstrahl ihn nicht mehr blenden konnte sah er auf. Der "Verhüllte" war weg und der Blick dem sich Tom bot brachte ihn beinahe zum kotzen. Vor ihm tat sich ein riesiger Berg aus Knochen auf, auf dessen Gipfel ein Thron thronte der einem Kaiser würdig gewesen wäre. Tom konnte nur einen schwarzen Schatten sehen. Die Halle in der er sich befand war groß. Sie war der einem Kirchenschiff nachempfunden worden, mit großen gotischen Säulen und Gewölben. "Ahhhhhhhhhhhh!", ein gellender, furchteinflösender Schrei drang sich wie ein Wurm in ein Erdloch durch den Raum und brachte ihn zu zittern. Dann hörte er totes Fleisch auf den Boden klatschen. Danach war es still. Er bemerkte das die Kette vor ihm auf den Boden lag. "Eigentlich könnte ich ja jetzt davon laufen!", sagte er sich und drehte sich um. Doch die Türe durch die sie gekommen waren, war nicht mehr da. Oder erkannte er sie in der Dunkelheit einfach nicht? War das überhaupt der selbe Raum wie der durch den sie gekommen waren? Immerhin war er ja durch ein Licht geblendet gewesen und sah daher nicht wo der "Verhüllte" ihn hingeführt hatte. Plötzlich hörte er ein Grunzen. "Das Tier hat neue Beute gerochen!", schoss es ihm durch den Kopf. Dann begann er panisch durch den Raum zu laufen, herum um den Berg von tausenden und abertausenden von Knochen. Dabei schlug ihm die Kette gegen den Körper und wetzte ihm das Fleisch auf. Schnell merkte er dass es nichts brachte panisch im Kreis zu laufen. Er hielt Ausschau nach dem Menschen, sollte es einer gewesen sein, der dieses Grunzen verursacht hatte. Doch er sah niemanden. Verzweifelt setzt er sich hin. Er durfte nicht weinen, er würde es auch nicht können, es würde zu sehr schmerzen. "Meine Lage ist aussichtslos. Ich geb mich ihm einfach hin, wer auch immer es ist, dann ist es wenigstens aus.", waren Toms Gedanken. Dann schlief er ein...

Als er erwachte lag er an der selben Stelle wie zuvor. Er stellte mir Verwunderung fest dass ihm keines seiner Körperteile fehlte. Vor ihm stand ein Tablett mit Essen. Sofort bemerkte er dass ihm der Knebel fehlte. "Echt angenehm ohne den Knebel.", sagte er leise und betrachtete das Essen vor sich. War es vergiftet? Oder schlecht? Oder vielleicht aus Menschenfleisch? Das war ihm egal, er hatte sein Tagen nichts gegessen und stürzte sich auf den Teller mit dem grünen Pansch. Es schmeckte überhaupt nicht, aber das registrierte er kaum. Tom verschlang das Essen so schnell wie er noch nie gegessen hatte und goss das Glas Wasser nach welches ebenfalls auf dem Tablett gestanden hatte. Als er den Teller auf das Tablett zurückstellte, fand er einen reinen, makellosen weißen Zettel auf dem Stand. "1470 - Dein Dinner" Sollte ihm dieser Zettel etwas sagen, wusste er nicht was er sagen sollte. Doch das Hungergefühl hatte ein wenig nach gelassen und er rollte sich auf dem Boden zusammen, bereit zu sterben... sollte es überhaupt möglich sein dass man bereit war zu sterben.

Durch einen Schrei der anders klang als die Schreie welche Tom bisher vernommen hatte, erwachte er aus seiner Trance und sah nach oben, denn von dort war der Schrei gekommen. An einem Deckenluster konnte er eine Gestalt sehen die dort aufgespießt worden war. Das ließ ihn mittlerweile schon ziemlich kalt, doch als ihm jemand auf die Schulter tippte fuhr er wie eine verschreckte Katze zusammen und rutschte sofort rückwärts an die Wand des Raumes. Der Mann welcher zuletzt gefesselt worden war, bevor er den Raum verlassen hatte, kroch vor ihm. Er sah ihn flehend an, doch Tom wusste nicht was er tun sollte. Da erkannte er den Knebel im Mund des Mannes und kroch langsam auf ihn zu. "Hier kann man niemanden trauen... wenn das eine Finte ist?", fragte er sich. Doch er kannte die starken Schmerzen des Knebels und wollte den Mann davon befreien, wie er an dem Körper seines Gegenüber vernehmen konnte wurde ihm schon genug an Schmerzen verursacht.

Langsam öffnete er den Verschluss des Knebels und warf ihn in eine andere Ecke des Raumes. "Danke!", flüsterte der andere Mann Tom zu und setzte nach: "Wo sind wir hier? Und was tun wir hier?" Seine Stimme klang gebrochen und er war sichtlich verzweifelt, an seinem linken Fuß fehlten zwei Zehen. Tom zuckte mit den Schultern und sah zu dem Thron hinauf. "Vielleicht hat es was damit zu tun?", fragte er sich mehr selber als den anderen. Der sah entsetzt hinauf und bemerkte das dieser Raum extrem hoch war. Sie blieben nebeneinander sitzen. Keiner sagte etwas.

Dann... ein gellender Schrei, ein Schuss und erneute Ruhe. Verängstigt sahen sich die beiden Männer an und der andere sagte: "Mein Name ist John, wollen wir nicht von hier fliehen?" Tom sah den anderen unglaubwürdig an. Er bezweifelte das er hier jemals wieder lebendig rauskommen würde. Tom erklärte John für verrückt, doch da es eh ihm eh schon egal war, wie er sterben würde, wollte er zumindest einen Funken Hoffung haben einen Ausweg aus dieser Hölle zu finden. Er stand auf und nahm seine Kette an die Hand. John tat es ihm gleich. Sie tasteten sich an der Wand entlang. Eine Zeit lang passiert nichts, dann konnte Tom einen Stein in der Wand hineindrücken und hörte wie sich etwas bewegte. Er sah Pfeile von links und rechts auf sie zu kommen und rief: "Ducken!" John und er gingen augenblicklich zu Boden. Doch John schrie laut auf, Tom drehte sich zu ihm um und sah das einer der Pfeile im linken Fuß von ihm steckte. Schnell vergewisserte er sich ob ihm nichts passier sei. In Toms Körper steckte kein Pfeil. John stand humpelnd auf und sie tasteten weiter die Wand entlang.

Und als Tom erneut einen wackligen Stein fand, drückte er diesen in die Mauer hinein, machte einen Sprung zurück und legte sich auf den Boden. Eine kleine Kammer kam zum vorschein. Zuerst konnte er nicht glauben was er sah, doch nach mehrmaligen Augenreiben sah er eine Türe auf der Exit stand. Beide sahen sich lachend an und rannten zur Türe, die Pfeile die aus dem Boden vor der Türe ragten sahen sie nicht und Tom trat als erster darauf. Sie bohrten sich durch seinen Fuß und er wich sofort zurück. Sein Fuß begann höllisch weh zu tun, doch dann öffnete sich unter ihm eine Luke und beide Männer fielen tief in ein schwarzes Loch...

Die Entlassung

Kapitel 6 - Die Entlassung
 

Die Dunkelheit in dem Raum machte beide Männer apatisch. Sie wussten nicht wo sie waren, das hatten sie sowieso nie gewusst, aber jetzt konnten sie den anderen nicht mehr sehen. Um sich zu vergewissern das der andere noch lebte hielten sie Hände. Sie wollten nicht sterben, aber sie wussten dass sie es tun würden, wenn nicht in dem Raum, dann wo anders. Sie wussten nicht wie lange sie schon in dem dunklen Raum waren, vor einiger Zeit waren beide Männer aus ihrer Ohnmacht erwacht und hörten eine Türe zuknallen. Irgendwann hatten sei zwei Tabletts mit Essen bemerkt und dieses hungrig verschlungen.

Seit der letzten Mahlzeit war einige Zeit vergangen und die beiden Männer saßen in verschiedenen Ecken, redeten leise vor sich hin. Diese Gefangenschaft machte sie wahnsinnig. Tom ernährte sich seit Tagen von Ratten welch er aufgrund des Geruchs findet und dann mit eigener Hand erschlägt. Was John tat wusste er nicht. Dann öffnete sich zum ersten mal seit der Gefangenschaft im neuen Raum die Türe und ein gleißend helles Licht erfüllte den Raum. Beide Männer hielten sich die Hand vor die Augen ehe sie eine Frau im Anzug erkannten die vor ihnen stand. "Die beiden auch!", sagte sie zu ein paar Männern in weißen Anzügen. Die Beiden wurden auf Tragen gelegt und durch mehrere Gänge hinaus zu einem Krankenwagen transportiert.

Dort erklärte Tom ein Sanitäter das jetzt alles besser werden würde. Dann setzte sich der Wagen in Bewegung und Tom schlief ein...



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