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Is it destiny?

von

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~*~ Prolog ~*~

Schicksal, was ist das?

Die vorherbestimmte Zukunft einer Person?

Existiert so etwas überhaupt?

Kann man denn nicht selbst über das eigene Leben bestimmen?

Wie auch immer... Ich glaube fest daran, dass es so etwas wie Schicksal gibt.
 

Erklären kann ich es mir zwar nicht, aber seit ich ihn vor Jahren zum ersten Mal traf, bin ich mir sicher, dass es so etwas, wie eine „göttliche Fügung“ geben muss.

Wie sonst ließen sich all die Geschehnisse unserer Jugend erklären?
 

Aber warum soll ich jetzt lange herum reden?

Ich beginne am besten am Anfang... ganz am Anfang.
 

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Schon seit ich denken kann habe ich einen besten Freund.

Die Kunst.

Deshalb entschieden sich meine Eltern schon früh, mich neben der Schule auch beim Zeichnen zu fördern.

Es machte mir Spaß, selbst wenn es in der Prüfungszeit jedes Mal schwerer wurde, mich loszueisen und aufs Lernen und den Unterricht zu konzentrieren.

Die Kunst ist für mich wie eine eigene Welt, in der es nur mich und meine Mal- und Zeichenutensilien gibt.

Trotzdem schaffte ich es immer, mich irgendwie in die reale Welt zu retten, ehe ich mich ganz verlor.
 

Mein Talent fanden nicht nur meine Familienangehörigen unverkennbar, sondern auch mein Kunstlehrer in der Mittelstufe.

Er war es auch, der meine Werke immer wieder ausstellte und mich dazu ermutigte, mich an einer speziellen Kunstschule zu bewerben.

Obwohl die Schule nicht in Tokyo ist, sondern gut 2 Stunden entfernt, ließ ich mich doch breitschlagen, es zumindest zu versuchen.
 

So schickte ich eines meiner größeren Werke und eine Mappe mit Zeichnungen ein.

Ich hielt die Auswahl nicht für besonders gut, dich mein Lehrer fand sie perfekt.

Unter anderem schickte ich eine Fotokopie von „Jinzou Jinsui“ – ein Bild, an dem ich sehr hing.

Es ist das einzige Werk, in dem ich je meine eigene Lebensauffassung gezeichnet hatte.
 

Wie auch immer. Nachdem ich alles abgeschickt hatte, überkam mich ein seltsames Gefühl...

Als ob sich die Räder des Schicksals in Bewegung gesetzt hätten...
 


 

~*~ TBC ~*~
 


 

Jinzou Jinsui = künstlich erschaffene Menschheit

(glaub ich zumindest... bitte korrigiert mich, sollte das falsch sein)

Kapitel 1 - Schicksalslied

Kapitel 1 – Schicksalslied
 

Noch in den Sommerferien musste ich in die neue Stadt umziehen.

Neue Schule – neues Apartment.

Ich hatte Glück, ein recht großes Apartment mit einem meiner Senpais zu teilen.

Bisher hatte ich ihn noch nicht getroffen, da er noch bei seiner Familie war.

Einer seiner Klassenkameraden meinte, er würde wahrscheinlich in 2 bis 3 Tagen wiederkommen.

Das hieß also, dass ich noch ein wenig Zeit hatte, mich auszubreiten.

Am Tag, als er zurückkam, war ich gerade auf Jobsuche. Immerhin war die Schule nicht ganz billig und ich wollte meinen Eltern nicht zu sehr zur Last fallen.

Als ich gegen 6 Uhr abends zurückkehrte, war er schon wieder verschwunden.

Lediglich die offene Tür zu seinem Zimmer und ein paar Taschen auf dem Bett zeugten von seiner Ankunft.

Auf meinem Schreibtisch fand ich eine Notiz von ihm, auf der Folgendes stand:
 

„Yo, Kleiner,

Freut mich, mal wieder ’nen neuen Mitbewohner zu haben.

Ich hoffe, du hast dich schon einigermaßen eingelebt.

Ansonsten wird’s Zeit!

Schade, dass du heute nicht aufgekreuzt bist...

Hatte mich schon so auf meinen Kohai gefreut.

Vielleicht sehen wir uns ja heute Abend?

Im Hotel am Strand steigt heut’ ’ne Party für die, die über die Ferien hier geblieben sind.

Dachte mir, dass du davon womöglich nichts mitbekommen hast.

Darum hab’ ich dir auch eine Karte besorgt ^___^ V

Bis später, Akanishi Jin „
 

Eine Party also. „Naja, warum denn nicht“, dachte ich mir, als ich die kleine Karte unter dem Zettel fand.
 

Perfekt gestylt (und trotz Allem unsicher) betrat ich gegen 8 das besagte Hotel.

Nachdem ich die Karte vorgezeigt hatte, sagte man mir, ich solle zur Dachterrasse gehen.

Dort angekommen stockte mir der Atem, als ich glaubte, mich in einer anderen Welt wieder zu finden.
 

Das Hotel war mir schon von weitem riesig erschienen, doch auf dem Dach wurde mir die unglaublich große Fläche erst richtig bewusst.
 

Vor mir erstreckte sich die nicht gerade kleine Tanzfläche, dahinter hatte man anscheinend die Bühne aufgebaut.

Links befand sich eine Art gläsernes Gebäude, welches die Form eines Viertel Kreises hatte und sich damit perfekt in die Ecke schmiegte. Die Glaswände waren so dunkel getönt, dass man nicht nach innen schauen konnte.

Nur das Schild über dem Eingang, der in Richtung Bühne zeigte, ließ erkennen, um was es sich handelte: Eine Tanzbar, die ganzjährig geöffnet hatte.
 

Neben der Bühne, am hinteren Ende des Dachs hatte man ein paar Stände aufgebaut, die das Buffet und die Getränke beherbergten.

Rechts neben dem Eingang zur Dachterrasse fand ich noch eine Art Leiter – mehr etwas wie eine übergroße Einstiegsleiter eines Pools – die auf eine weitere Ebene führte.
 

Da mich anscheinend eh noch niemand bemerkt hatte, stieg ich die Leiter hinauf, in der Hoffnung, mir von oben erstmal eine Übersicht zu verschaffen.
 

Die kleine Ebene war nicht weiter großartig ausgestattet. Nur ein paar Liegestühle und Schilfsonnenschirme standen dort – es sollte wohl so etwas wie eine Sonnenterrasse sein.

Man hatte eine wunderbare Aussicht von dort oben und mir kam es so vor, als wäre dies der höchste Punkt dieser kleinen Stadt, denn ich konnte ohne Probleme über alle Dächer hinweg sehen.
 

Das Meer konnte man von hier aus besonders gut sehen.

Noch mehr staunte ich nur, als ich mich wieder dem bunten Treiben unter mich zuwandte.

Die Bühne entpuppte sich plötzlich als abgedeckter Pool.

Unter den Musikern und den Tänzern, die sich unterdessen bis dorthin vorgetanzt hatten, schimmerte das klare Wasser.

Würde man alle anderen Lichter ausschalten, würde der Pool mit seinen Lichtern am Grund und an den Seiten richtig herausstrahlen, wie ein heller Stern, der sich im schwarzen Meer reflektiert.
 

Die Stände gegenüber der Bühne waren scheinbar auf echtem Sand errichtet worden, was das „Strandfeeling“ noch verstärkte.

Durch die Decke der Tanzbar schimmerten kleine einzelne Lichtpunkte und es kam mir so vor, als würde sich der Nachthimmel über mir auf der klaren glatten, schwarzen Oberfläche unter mir spiegeln

In Wirklichkeit entsprach das nur einem Teil der Wahrheit, denn an der Decke hing ein Netz mit kleinen Leuchtdioden, wie ich später herausfand.
 

Langsam bekam ich Hunger.

Immerhin hatte ich seit dem Frühstück heute Morgen nichts Vernünftiges mehr zu mir genommen.

Also wollte ich mal sehen, was das Buffet noch alles herzugeben hatte.

Während ich mir den Weg durch die tanzende Menge zum anderen Ende des Daches bahnte, hörte ich, wie der Sänger ansagte, dass er das Mirkofon für das nächste Lied an seinen Kohai abgeben würde.

Den Namen verstand ich allerdings nicht, da um mich herum die ganze Schülerschaft anfing, zu kreischen und ihm zuzujubeln.

Erst als die ersten Töne der ruhigen Melodie erklangen, verstummten sie.

„Mein neuer Song – zum ersten Mal live – nur für euch“, hauchte er ins Mikrofon.

Genau rechtzeitig, um mit Singen anzufangen, bevor die Mädchen wieder ans Kreischen denken konnten.
 

In den nächsten Minuten hörte man nur ihn, ausgenommen der Mädchen in den ersten Reihen, von denen einige glatt ohnmächtig wurden, als er sie direkt ansang.

Eine warf sich ihm sogar um den Hals, nachdem er sie angezwinkert hatte.

Daraufhin mussten sie mehrere Jungs von ihm loseisen, damit er weiter singen konnte.
 

Einerseits fand ich die Mädchen peinlich, aber auf der anderen Seite war es bei seinem Aussehen und der Stimme auch kein Wunder, dass sie ihm zu Füßen lagen.
 

Der andere Sänger übernahm wider das Wort: „Klasse Song. Oder was meint ihr?“

Die Menge jubelte.

Lachend fuhr er fort: „Also wenn du deinen Abschluss in der Tasche hast, musst du dich unbedingt bei und melden. Wir nehmen zwar sonst keinen auf, aber für dich würden wir ’ne Ausnahme machen. Andernfalls hätten wir ja bald keine Fans mehr.“
 

Der Jüngere schien dieses Angebot allerdings eher für komisch zu halten, anstatt es ernst zu nehmen.

Mit einem der Menge zugeworfenen Kuss und einem Lachen auf den Lippen verschwand er ohne ein weiteres Wort wieder von der Bühne und sprintete durch die Schüler.

Einige der Mädchen hätten ihn nur zu gern festgehalten, doch es gelang ihnen nicht.

Mit dem Beginn des nächsten Liedes war der Tumult schon wieder vergessen und die anderen fingen wieder an zu tanzen.
 

Endlich hatte ich es bis zum Buffet geschafft und zum Glück meines Magens war noch relativ viel übrig.

Ich muss zugeben, das Sushi war das Beste, das ich außerhalb der Familienfeiern bei meiner Oma, je gegessen hatte.

Als plötzlich jemand vor sich hin schimpfend hinter mir an das Buffet trat, fuhr ich vor Schreck zusammen, hatte ich doch eigentlich niemanden erwartet.

Ich drehte mich herum und irgendwie kam die Person mir bekannt vor.
 

„Immer diese Möchtegern-Stars... denken, sie wären was Besseres...´Aber vergiss ja nicht, mir Tamagoyaki mitzubringen´ Boah, ich könnte so kotzen! Als wenn ich das nicht selbst wüsste! Wozu sind wir denn- Huch!“
 

Erst jetzt hatte er mich bemerkt.

„Ah, sorry. Ich wollte dich nicht mit meinen Gedanken belästigen. Und eigentlich ist er ja ganz okay, hehe“, verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

Ich blinzelte.

„Schon okay, obwohl ich nicht den leisesten Schimmer habe, von wem du redest.“
 

„Hast du nicht?“

Er setzte die Brille auf, die vorher in der Brusttasche seines Hemdes gesteckt hatte, und schaute mich genauer an.

Durch die Brille erkannte ich ihn nun auch.

„Yamashita-Senpai~“
 

„Uah. Das bist du, Kamenashi? Ich hab’ dich gar nicht erkannt!“, lachte er.
 

„Was machst du denn hier? Die Karten waren doch schon längst vergriffen, als du hier eingezogen bist!“
 

Ich staunte.

„Wirklich? Akanishi-Senpai hat sie mir da gelassen. Hab’ sie vorhin gefunden.“

Yamashita schaute ganz perplex.

„Wow, wusste gar nicht, dass er so eine soziale Ader hat...Aber vielleicht hat auch nur seine Freundin abgesagt. Das würde auch seine relativ schlechte Laune erklären...“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu mir.
 

„Na ist ja auch egal! Hauptsache, du bist hier. Gefällt es dir? Zumindest ein wenig?“
 

„Hm, geht so. Ich hab noch nicht alles gesehen und ich kenne ja auch weiter niemanden... Aber die Musik ist gut.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
 

„Ja~. Die waren früher auch mal an unserer Schule. Haben aber letztes und vorletztes Jahr alle ihren Abschluss gemacht... seitdem ist es wieder etwas ruhiger auf dem Campus.“
 

Dann machte er sich wieder daran, verschiedene Sorten Sushi auf einem Teller anzuhäufen.

Mir fielen fast die Augen heraus

Wie konnte ein normaler Mensch so viel essen?
 

Yamashita schien meine Gedanken lesen zu können und erwiderte: „Keine Sorge, nur die Hälfte davon ist für mich.“

„Aber wie-„

„Wie ich deine Gedanken kennen kann?“, er drehte sich wieder zu mir um und grinste.

„Astrologieclub~“, sang er halb und zwinkerte mir dabei zu.

Mir lief ein kalter Schauer den Rücken herunter, bei seiner Betonung des Wortes.
 

„Nein, nein, mach’ dir mal keine Sorgen. Das hat damit nichts zu tun. Aber ich an deiner Stelle hätte mich das gleiche gefragt.“, lachte er.
 

Offensichtlich fertig und zufrieden mit seiner Zusammenstellung an Essbarem wollte er schon gehen, fragte mich dann jedoch: „Willst du nicht auch mitkommen?“
 

„Wohin denn?“, daraufhin wies er mit dem Kopf in Richtung Bar.
 

Ich überlegte wirklich, ob ich ja sagen sollte, aber was hatte ich schon zu verlieren?

Also folgte ich ihm. Er balancierte vor mir den Teller an den Tanzenden vorbei.

Obwohl es manchmal so aussah, als ob er im nächsten Moment mit jemand zusammenstoßen würde (oder eher die anderen mit ihm), schaffte er es überraschend doch ohne größere Probleme durch die Menschenmassen zu kommen.

Plötzlich rief jemand von der Seite: „Na, Pi? Wieder ’nen Newbie abgeschleppt?“

Daraufhin hörte ich Yamashita nur murmeln: „Ignorier ihn einfach. Er hat einen kranken Humor und glaubt allen Ernstes, ich stehe nur auf Kerle... Also vergiss es und leg’ dich am besten nicht mit ihm an. Klar?“
 

„Okay... Aber warum nennt der dich Pi?“, fragte ich.

„Oh, das ist eine laaange Geschichte. Die erzähle ich dir ein anderes Mal. Im Moment würde das meine Laune ruinieren. Könntest du mir mal mit der Tür helfen?“
 

Er sagte das alles so, als sei es ein einziger Satz. Deshalb brauchte ich tatsächlich einen Moment, ehe ich realisierte, worum er mich gebeten hatte.
 

Dann öffnete ich die Tür und es war, nicht zum ersten Mal an diesem Abend, so, als läge eine ganz eigene Welt dahinter.

Der gang war abgedunkelt, nur Schwarzlichtlampen rechts und links am Boden erleuchteten ihn.

Sie führten auf einen Vorhang zu, hinter dem die eigentliche Bar lag.
 

Rechts neben dem Eingang war eine Sitzgruppe hinter Pflanzen versteckt, die jeden, der dort saß, vor ungewollten Blicken abschirmten.

Links von uns zog sich ein langes Aquarium durch den Raum.

Etwa 2 Meter säumte es den Weg der Eintretenden, dann bog es im 90°-Winkel nach links und erstreckte sich dort noch gut 5 Meter in die Länge.
 

An diesem riesigen Aquarium führte mich Yamashita-Senpai vorbei.
 

Ich war so fasziniert von den exotischen Fischen, die in dem aufwendig gestalteten Becken umher schwammen, dass ich gar nicht mehr so sehr auf die anderen Details achtete.

Ich weiß nur, dass wir in den Raum einbogen, den das Aquarium abgrenzte.
 

Dahinter zogen sich an der Wand und am Innenrand des Beckens lange gemütliche Sitzbänke mit gemütlichen Polstern entlang.

Zwischen ihnen befanden sich 3 kleine Tische, deren Platten aus weißem Marmor gefertigt waren.
 

Zu den hintersten Plätzen lotste Yamashita mich nun, setzte sich dann und wies mich an, mir auch einen Platz zu suchen.
 

„Sorry, ich hab’ keine Ahnung, wo der gnädige Herr schon wieder hin ist. Aber macht ja auch nichts. Was möchtest du trinken?“, meinte er dann zu mir.

„Hmm... Ginger Ale.“, antwortete ich und beobachtete wieder die Fische.
 

„Okay, dann 2 Ginger Ale.“

Ich hatte den Kellner gar nicht mitbekommen, bevor Yamashita ihn angesprochen hatte.
 

Er war relativ groß, hatte seine Haare in einem kurzen Zopf zusammen genommen und hatte unglaublich klare Gesichtszüge.

Trotzdem musste ich zweimal hinsehen, eh ich mir sicher war, keine Frau vor mir zu haben.
 

„2 Ginger Ale. Kommt sofort.“

Zumindest an der Stimme erkannte man sofort, dass er männlich war.
 

„Er geht auch an unsere Schule, nicht, dass du dich wunderst, wenn du ihm irgendwann mal über den weg läufst.“
 

„Hm. Okay. Aber welcher Jahrgang ist er? Er ist wirklich schwer einzuschätzen.“
 

„Das stimmt. Eigentlich ist er so alt wie du... glaube ich... aber er hat irgendwann mal ein Jahr übersprungen. Jetzt geht er in die 2-B. Ich selbst bin nur 2-C.“
 

„Was meinst du mit ´nur´? Ich dachte, da gäbe es keine Unterschiede.“, meinte ich verdutzt.
 

„Eigentlich sollte es auch keine geben, aber irgendwie ist es schon so... zumindest bei den kräftigeren Jahrgängen wie 2 und 3. Dieses Jahr haben wir ja nicht so viele von euch ´Newbies`... nur 3 Klassen, glaube ich... in welcher bist du eigentlich, Kamenashi-kun?“, fragte er.
 

„1-A...“, gab ich leise zu.

„Woah!“, Yamashita rutschte fast unter den Tisch, als ich das sagte.

„Hammer! Dann wünsche ich dir Glück, dass du nicht nur Streber in deiner Klasse hast.“
 

Kurzes Schweigen breitete sich aus. Erst jetzt bekam ich mit, dass durch kleine versteckte Lautsprecher die Band von draußen zu hören war.
 

Gerade kündete der Sprecher an, dass man nun zum lang ersehnten „Zufalls-Karaoke“ übergehen werde.
 

Nachdem der Applaus verklungen war, erklärte er, dass dazu alle Nummern der Karten in einer Lostrommel seien und in einer anderen Zettel mit Liedtiteln.

Er werde ein Lied und dann 1, 2 oder mehr Nummern ziehen, je nachdem, wie viele Sänger benötigt würden.

Diejenigen, die die entsprechenden Nummern hatten, sollten dann auf die Bühne kommen und singen.
 

Als er mit der Erklärung endete, kamen unsere Getränke.

„Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“, fragte der junge Kellner.

„Nein danke, im Moment sind wir wunschlos glücklich.“, antwortete Yamashita-Senpai für uns beide.

„Sehr wohl.“, meinte er ironisch, dann ging er.
 

Sobald er außer Sichtweite war, kramte ich in meiner Hosentasche nach meiner Karte.

„Hoffentlich werde ich nicht gezogen...“, seufzte ich.

„Warum denn das? Magst du kein Karaoke?“, fragte Yamashita daraufhin.

„Doch, doch, Karaoke ist okay, aber vor so vielen... da bekomme ich immer Panik und bekomme keinen Ton heraus. Echt schrecklich... Außerdem kann ich nicht singen.“, verteidigte ich mich und trank im Anschluss ein paar Schlucke.

Ich kam mir irgendwie ziemlich ausgetrocknet vor.
 

„Ach, so ein Quatsch! Jeder kann singen! Kommt nur auf das Lied an. Aber das mit deiner Angst ist schon doof. Für was für Fächer hast du dich denn dann eingeschrieben?“
 

„Hm, ich mache Kunst als Hauptfach und Tanz, Design und Schneiderei als Nebenfächer.“

Ein bisschen peinlich war mir meine Antwort schon. Immerhin war meine Wahl doch recht unpassend für einen Jungen. Aber das waren nun mal die Dinge, die ich am besten konnte und die mich interessierten.

Ich befürchtete schon, dass mein Senpai lachen würde.

Stattdessen meinte er aber nachdenklich: „Hmm, ganz schön viel, meinst du nicht? 3 Nebenfächer sind echt hart. Aber ist ja deine Sache. Außerdem bist du A! Das packst du schon!“

„Yamashita-Senpai?“

„Nenn mich YamaPi, so wie die anderen auch, okay?“, unterbrach er mich.

Ich nickte und begann dann noch einmal mit meiner Frage.

„Welche Fächer belegst du eigentlich, YamaPi?“

„Ich? Ich mache Theater als Hauptfach und belege Orchester und Design als Nebenfächer. Wir werden uns also öfter über den weg laufen!“, sagte er fröhlich.

„Werden wir sowieso. Immerhin wohnen wir nebeneinander.“

„Stimmt ja! Hatte ich ganz vergessen, dass du Jins neuer Mitbewohner bist!“

„Apropos Akanishi-Senpai. Er meinte, er wäre heute auch hier. Hast du ihn schon gesehen?“, fragte ich vorsichtig.

Eigentlich wollte ich schon wissen, mit wem ich nun zusammen wohnte und wem ich die Karte verdankte.
 

„Was für eine Frage! Jeder hier hat ihn schon gesehen. Du wärst der Einzige, der ihn nicht gesehen hätte. Aber ich habe keinen Schimmer, wo er steckt. Eigentlich war ja die Hälfte hiervon für ihn. Hat mich extra losgeschickt, weil er nicht wieder verfolgt werden wollte und verschwindet dann einfach. Besser, du gewöhnst dich schon mal an solche und ähnliche Kapriolen. Das ist ganz normal für ihn. Er ist unberechenbar.“

Gerade, als YamaPi weiter erzählen wollte, erhaschte die Lautsprecherstimme unserer Aufmerksamkeit.
 

„Da scheinen wohl 2 keine Lust zu haben! Oder vielleicht seid ihr ja zu laut und sie hören mich nicht? Also noch einmal! I just want you to know – Nummer 13-369 und Nummer 11-748!

Bitte zur Bühne!”
 

YamaPi und ich schauten auf unsere Karten.

„Verdammt!“, mein Herz flatterte und es kam mir so vor, als würde mir jeden Augenblick schlecht... mal ganz zu schweigen von meinen zitternden Knien.

„Sag bloß, du-“

Ich nickte nur, was sich als ein Fehler herausstellte, und im nächsten Moment schleifte mich mein Senpai in Richtung Bühne.

„Nein, lass mich los! Du weißt ganz genau, dass ich nicht-“, versuchte ich mich zu retten, doch YamaPi war schneller, als ich glaubte und meinte nur:

„Mach’ dir keine Sorgen. Das wird schon. Hör nur auf die –Musik... und wenn gar nichts klappt, dann stell dir das Publikum einfach in Unterwäsche vor!“

Damit schubste er mich auf die Bühne und der Sänger von zuvor schnappte mich bei der Schulter.
 

„Hier haben wir den Ersten.“

Dann sah er mich genauer an, das Publikum jubelte, andere tauschten fragende Blicke aus.

„Dich hab’ ich hier noch nie gesehen. Wie heißt du, Kleiner?“, fragte er.

„ K-Kame-Kamenashi Kazuya.“

„Aah, Kame-kun also. Welche Nummer hast du?“

Ich zeigte ihm meine Karte, während die anderen noch über den Spitznamen lachten, der mir soeben gegeben worden war.

„Wir suchen immer noch den Besitzer der Karte Nummer 11-748! Bitte schaut alle noch mal nach, ansonsten müssen wir einen neuen Partner losen und die Nummer wandert wieder in die Lostrommel. Wir geben der betreffenden Person noch 20 Sekunden...20... 19... 18“ und das Publikum zählte weiter.

Hier und da schaute noch einmal jemand auf die Karte, doch keiner meldete sich.

„5... 4... 3...“

Ich fing schon beinahe an, zu hyperventilieren. Ich wollte doch einfach nur hier weg.

„2... 1...“

„STOPP!!!“, rief plötzlich jemand von der Sonnenterrasse aus.

„Ich habe die Nummer!“
 

Alles drehte sich um und selbst ich erkannte die Stimme sofort.

Es war der Sänger von vorhin.

Der, wegen dem die halbe Schülerschaft Kopf gestanden hatte.

Was in den nächsten Sekunden geschah ist mir nur noch schleierhaft in Erinnerung.
 

Ein Schatten sprang im Licht des auf ihn gerichteten Scheinwerfers von der Terrasse herunter und hastete dann durch die Menge zur Bühne.
 

Und plötzlich stand er neben mir, noch nach Atem ringend von dem nicht eingeplanten Sprint.

Zum Glück mischte sich der Sprecher wieder ein: „Ah, das war knapp. Ich hatte die Nummer schon fast wieder zurück geworfen. Was hat denn so lange gedauert, wenn man fragen darf?“
 

Der andere lachte kurz etwas verlegen und meinte dann nur: „Ein Anruf... hatte gar nicht mitbekommen, dass meine Nummer dabei war. Welches Lied soll’s noch mal sein?“
 

„Ein Anruf also... die Freundin? ... Naja, soll hier nicht so wichtig sein. Für euch beide haben wir >I just want you to know<.“
 

Daraufhin drückte er jedem von uns ein Mikrofon in die Hand und sprang an der Seite die Bühne herunter.
 

Unten stand YamaPi und rief mir noch zu: „Keine Sorge, mit ihm kann jeder singe! Da hört eh keiner mehr auf dich!“
 

Ich wusste nicht so recht, ob ich jetzt lachen oder heulen sollte.

Beruhigend war das jedenfalls nicht.
 

Dann begann die Musik zu spielen und ich konnte mein Zittern schon nicht einmal mehr kontrollieren.
 

Irgendwie war ich erleichtert – zumindest etwas – als der Sänger neben mir meine andere Hand nahm und meinte: „Ich fang an... und schau nicht runter... nur auf den Text.“
 

Ich hatte keine Ahnung, warum, aber seine Stimme war beruhigender als alles, das YamaPi oder sonst jemand hätte sagen können.
 

Und als er anfing zu singen, war ich so in seine Stimme vertieft, dass ich glatt meinen Einsatz verpasst hätte, hätte er nicht meine Hand gedrückt und mich damit zurück in die Realität geholt.

Zu meinem Glück hatte das Lied kaum Solo-Parts.

Er übernahm die 2. Stimme und ich war am Ende wirklich überrascht, wie schnell die 3 Minuten um waren.

Erst, als der letzte Ton verklang und wir synchron unsere Mikros sinken ließen, bemerkte ich die kreischende Menge vor uns und, dass er meine Hand noch immer festhielt.
 

Der Moderator kam zurück zu uns auf die Bühne und nahm uns die Mikrofone ab, eh er meinte: „Das war nun also I just want you to know, gesungen von Kamenashi Kazuya und Akanishi Jin! Was meint ihr? Das Warten hat sich gelohnt! ... Vielen Dank euch beiden... Ich warte schon auf euer nächstes Duett!“

Akanishi lachte, doch ich konnte ihn nur ungläubig anstarren.
 

Er war es also!

Mit ihm würde ich zusammen leben?

Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, mein nächstes Schuljahr würde alles andere als ruhig werden.
 

Den ersten Schritt in mein neues, hektisches Leben mit Akanishi Jin machte ich, als ich mit YamaPi und meinem Senpai zurück zur Bar sprintete, um vor den kreischenden Mädchen zu flüchten.
 

Und selbst, als wir schon längst wieder in der Ecke hinter dem Aquarium saßen, ließ er meine Hand nicht los.

... Und aus einem mir unerklärlichen Grund störte es mich nicht einmal, seine warme Hand auf meiner, im Vergleich zu seiner, Kleineren zu spüren.
 

~*~ TBC ~*~

Kapitel 2 - Willkommen in deinem neuen Leben

Kapitel 2 – Willkommen in deinem neuen Leben
 

Unterdessen war es kurz vor 10 Uhr.

Nachdem YamaPi, Akanishi-senpai und ich von der Bühne geflüchtet waren und uns in die Bar gerettet hatten war eine gute Stunde vergangen.

Eine Stunde, in der sich meine beiden Senpais fast ausschließlich über das Sushi gestritten hatten.
 

Anscheinend machte es keinen Sinn, mit einem der beiden zu diskutieren, denn jeder bestand auf das, was er sich ausgesucht hatte. Damit war Zoff schon vorprogrammiert... und so zog sich das Essen an sich extrem in die Länge.
 

Ich traute mich nicht, die beiden zu unterbrechen. Zu allererst war mir das zu gefährlich, andererseits waren sie aber auch einfach viel zu komisch.

Irgendwie fragte ich mich, was Pi gemeint hatte, als er sagte, Akanishi-senpai hätte schlechte Laune.

Davon merkte ich nicht wirklich etwas. Doch wenn das seine schlechte Laune was, dann wollte ich nicht dabei sein, wenn er gute Laune hat.
 

Plötzlich fing er an, nachdenklich und mit vollem Mund vor sich hin zu nuscheln. Er starrte vor sich ins Nichts.

„Hm... Kamenashi-kun... nö... Kazuya-kun... –chan... Kazu-chan... ne... Ka... Ka... Kame!“

Dann schaute er mich an: „Kame~?“

Ich blinzelte. Einmal. Zweimal. Warum zur Hölle hatte anscheinend jeder Spaß daran, mich so zu nennen?

Und warum ging es mir nicht halb so sehr auf die Nerven, wie es sollte, wenn er das sagte?
 

„Kame? Huhu~“, er wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht.

„Hm? Was?“

Zufrieden grinsend lehnte er sich zurück, kam mir dabei allerdings etwas zu nahe, als das mir angenehm hätte sein können.

„Du sahst nur so aus, als wärst du geistlich gar nicht anwesend.“, sagte er und blickte mich dabei direkt an.

Ich rückte etwas zu Pi herüber, welcher meinte: „Es heißt geistig, nicht geistlich. Bakanishi!“

„Oi! Du weißt genau, dass mich niemand ungestraft so nennt! Und was soll denn bitte der Unterschied zwischen geistig und geistlich sein? Der eine Buchstabe...“, er verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Akanishi-senpai... Genau der eine Buchstabe macht aber den Unterschied, ob das Wort etwas mit der Kirche oder den Gedanken zu tun hat.“, belehrte ich ihn.

Aber nach seinem Blick zu schließen, würde er es beim nächsten Mal wieder falsch machen.

Nach weiteren 2 Sekunden, die er mich so ansah, meinte er dann mit hochgezogener Augenbraue: „Das weiß ich doch... wollte nur Pi ärgern... und nenn’ mich einfach Jin, ja?“
 

Jetzt war es an mir, perplex zu schauen.

Mit Allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit. Mir stieg die Röte ins Gesicht beim Gedanken daran, dass ich ihm sozusagen unterstellt hatte, er wisse den Unterschied nicht.
 

YamaPi rettete mich zum Glück aus dieser peinlichen Lage, indem er fragte: „ Saaa~g mal. Warum warst du vorhin eigentlich plötzlich weg?“
 

Augenblicklich verfinsterte sich seine Miene.

Vielleicht hätte Pi nicht fragen sollen.
 

„Oops...“, meinte er nur, als sein Freund ihn finster ansah.

Dann sprang er auf und meinte, er müsse noch jemanden suchen, bevor er sich aus dem Staub machte.
 

Akanishi starrte ihm erst hinterher, dann hinauf zur Decke, die den Sternenhimmel imitieren sollte.

Einen Moment lang trat Stille ein. Das schwache Licht von oben, das Aquarium und die Schwarzlichtlampen am Boden und in den Ecken waren die einzigen Lichtquellen.

In ihrem Schein wirkte er richtig blass.

Die Aufschrift „Second Chance Lover“ schien auf seiner Hose zu glühen. Sein hellgraues Shirt , das er unter einer schwarzen Strickjacke trug, stach genauso ins Auge wie sein weißes Kopftuch, das langsam nach hinten gerutscht war und nun den Blick auf seinen schwarzen Haaransatz freigab.
 

Er seufzte, setzte sich dann etwas auf und meinte: „Sorry.“

Ich sah ihn fragend an. Was hatte er denn überhaupt getan?

„Wegen eben...“, er seufzte wieder und leerte sein Glas in einem Zug.

„Ich geh’ dann mal raus... frische Luft schnappen...“, damit stand er auf, zog dabei den Reißverschluss der Strickjacke hoch.

Dann drehte er sich noch einmal um.

„Willst du mitkommen? ... Nicht, dass ich noch was Blödes anstelle...“, gestand er leise.
 

Ich blickte mich kurz um, nickte dann und folgte ihm.

Er ging an weiteren Sitzgruppen vorbei hinüber zur Bar, wo er den Kellner von vorhin, den, der offenbar auch ein Kouhai von ihm ist, heranwinkte.

„Ja?“, fragte dieser.

„Die Rechnung bitte... unser Stammtisch...“, erklärte Akanishi nur knapp.

„Ah, da muss ich dich leider enttäuschen, Senpai.“, erwiderte der andere. „Die hat deine bessere Hälfte vorhin schon bezahlt.“

„Uhm... na dann...“, damit ging er in Richtung Ausgang und ich ihm hinterher.

„Deine was bitte?“, fragte ich ungläubig.

„Meine bessere Hälfte.“, wiederholte er für mich, als er den Vorhang zur Seite nahm und mir wies, vorbei zu gehen.

Ich drehte mich. „Deine Freundin?“

Darüber musste er lachen und brachte zwischen belustigtem Schnauben geradeso ein „YamaPi“ heraus.

„Eeeh?“

„Ja.. Pi... Uchi nennt ihn immer so, weil wir früher fast nie woanders waren, als der andere... best friends forever eben. Weißt du, was ich meine?“

Ich schwieg.
 

Erst, als wir auf der Sonnenterasse angekommen waren meinte ich: „Ich glaube, ich weiß, was du meinst.“

„Wie jetzt? Was meinst du mit „du glaubst“ ?“

Er setzte sich auf einen der Liegestühle und sah mich von unten her an.

Lange hielt ich seinem Blick nicht stand, also ging ich zum Geländer. Eine warme Brise wehte mir ins Gesicht. Vielleicht die erste warme Brise in diesem Jahr, denn der Winter war gerade zu Ende.
 

Ich drehte mich zu ihm um.

„Naja, so einen wirklichen besten Freund hatte ich bisher nie. Als ich im Kindergarten war sind wir oft umgezogen, weil meine Eltern versetzt wurden. In der Grundschule wurde ich dann immer gemobbt... Streber, Weirdo... lauter so was eben. Darum habe ich von da an niemanden an mich ran gelassen und mich zurückgezogen. – erst seitdem mein Bruder dieselben Probleme hat, habe ich mich etwas geändert... Um ihm zu helfen sozusagen... darum kenn ich das Gefühl nicht wirklich. Ich habe nur meine Familie und die Kunst...“
 

„... und mich.“, meinte Akanishi-senpai, der nun neben mich getreten war und mir einen Arm um die Schulter legte.

„Senpai...“

„Nenn mich einfach Jin, okay?“, bot er mir wieder an.

Ich nickte nur. Er drückte mich etwas näher zu sich als er schauderte: „Mou~ kalt.“

„Ak- Jin?“

„Um?“

„Kann es sein, dass du unter Stimmungsschwankungen leidest??“

„Huh?“, sofort ließ er mich los. Dann legte er den Kopf schief.

„Also so würde ich das ja nicht nennen... ich passe mich eben nur weitestgehend an... und mal ehrlich... wer will schon schlechte Laune haben??“

Das brachte mich zum Lächeln. „Siehst du? Niemand~“
 

„Kann ich dich trotzdem fragen, was los war?“

Er schaute zur Seite, dann schweifte sein Blick in Richtung Meer, das entfernt unter den Sternen glitzerte.

„Eigentlich würde ich lieber nicht darüber reden. Im Moment kommt eben alles zusammen.“

Ich konnte nicht wirklich ausmachen, was er damit sagen wollte, aber vielleicht wollte er das auch gar nicht.
 

Und so standen wir noch eine Weile nur nebeneinander und beobachteten das Meer.

Vielleicht waren es 20 Minuten, dann wurde uns zu kalt und wir verließen die Terrasse.

Der Wind war merklich aufgefrischt.

Das fiel mir insbesondere auf, als ich auf Jin wartete, weil der sich noch von YamaPi verabschieden wollte, den er aber erst in der Masse suchen musste.
 

Eine halbe Stunde später war ich total verfroren und zitterte am ganzen Leib.

Als mir plötzlich eine Jacke von hinten über die Schulter gelegt wurde, zuckte ich zusammen.

Ich drehte mich um und vor mich stand Jin, nur im T-Shirt.

Seine Jacke wärmte nun mich.

Entschuldigend lächelte er: „Lass uns nach Hause gehen.“
 

Zum Glück war unser Weg nicht weit. Nach nur ein paar Minuten war der Wohnheimblock, der zur Schule gehörte, schon in Sichtweite.
 

Viel länger hätte ich es in der Kälte auch nicht ausgehalten... und Jin-senpai bestimmt auch nicht, obwohl er sich nicht anmerken ließ, dass er fror.
 

Kurz bevor wir den Eingang erreichten, sprintete er plötzlich los. Ich fragte mich warum, doch als er breit grinsend dort stand und mir die Tür aufhielt, konnte ich nicht anders, als ebenfalls zu lächeln und mich zu beeilen, hinein zu gehen.

„Danke.“, nuschelte ich leise.
 

Als wir unser Apartment erreichten, stellte ich erfreut fest, dass endlich das improvisierte Namensschild durch ein offizielles ersetzt worden war.

Ich öffnete die Tür, zog mir im Flur die Schuhe aus und ging in mein Zimmer – Akanishi tat es mir gleich und verschwand ebenfalls.

Eigentlich wollte ich nur noch heiß duschen, so kalt war mir... und natürlich noch Senpai seine Jacke zurückgeben.
 

Gerade, als ich meine Tür öffnete um sie ihm zu bringen, öffnete sich auch die Tür des gegenüberliegenden Raumes und ich stand Jin gegenüber.

„Erm, ano... ich...“, stammelte ich. „Ich wollte dir noch deine Jacke wieder geben.“

Er lächelte nur leicht verlegen und nahm sie mir ab. „Danke...“
 

Eine peinliche und seltsame Stille brach herein, bis Akanishi sie wieder brach.

„Uhm... willst du zuerst duschen?“, fragte er.

„Ich würd’ solange noch mal telefonieren gehen...“

„Uhm, hai.“, nickte ich zustimmend.

Ich schnappte mir mein Handtuch und huschte ins Bad.

Währenddessen hörte ich Jin auf dem Balkon leise reden.
 

Wen er wohl anrief? Vielleicht ja seine Freundin, die Pi zuvor erwähnt hatte.

Bevor ich noch mehr über unwichtige Dinge nachgrübelte, zog ich mich lieber zum Duschen aus.

Das warme Wasser auf meiner Haut brachte mich wirklich auf andere Gedanken.
 

Einmal hatte ich gelesen, dass man erst ein wahrerer Künstler sei, wenn man ein Bild so zeichnen konnte, dass es das Gefühl, das man ausdrücken wollte, 100prozentig klar und unmissverständlich vermittelte.

Ich hatte es mir schon vor einer weile als Ziel gesetzt, das warme, sanfte Gefühl des Wassers auf meiner Haut auszudrücken – doch es war mir nie gelungen, nicht einmal annähernd.

Vielleicht war mein Ziel aber auch ganz einfach zu abstrakt.
 

Ich stieg wieder aus der Dusche und trocknete mich immer noch grübelnd ab.

Mit dem Handtuch um die Hüfte gebunden verließ ich das Bad.

Kurz darauf hörte ich, wie Jin dieses betrat.

Als er dann auch noch unter der Dusche zu singen anfing, musste ich lachen… andererseits… er hatte wirklich Talent.
 

Ich lag auf meinem Bett, nur mit Pyjamahosen bekleidet, als es an der Tür klopfte.

„Hai?“

Die Tür öffnete sich etwas und Akanishi-Senpai schaute herein.

„Habe ich dich geweckt?“, fragte er scheinbar besorgt.

„Nein, nein. Mach dir keine Sorgen. Ich habe nur nachgedacht.“, erwiderte ich versichernd und setzte mich auf.

„Oh, also wenn du lieber alleine sein willst, ist das kein Problem.“, wehrte er gleich ab.

Darüber schmunzelnd versuchte ich weiter, ihn zu beruhigen.

„Uhm-uhm. Was wolltest du eigentlich?“

Daraufhin fing er an zu stammeln.

„Naja, es ist ja noch nicht soooo spät und da hatte ich gedacht, dass du vielleicht noch Lust hast, einen Film zu schauen…. Oder so…“, verlegen schaute er zur Seite.
 

Seltsamerweise wurde ich das Gefühl nicht lost, dass das nicht der eigentliche Grund war, sondern er etwas nicht los wurde und andere Gedanken suchte.

Und selbst wenn es war wirklich noch nicht so spät – immerhin waren Ferien.

Also stimmte ich zu.
 

Gute zehn Minuten später saßen wir beide in Schlafsachen auf dem Sofa unter einer Decke und kämpften mit der Menüauswahl.

Wer zum Henker war aber auch auf die Idee gekommen, dass Menüpunkte frei gespielt werden mussten?

Irgendwann hatten wir es dann mit vereinten Kräften und trotz Allzweckfernbedienung geschafft.
 

Während der Film lief, sprachen wir kein Wort. Nur unser Lachen war manchmal zu hören.

Zum Ende saßen wir nur da, Jin mit seinem Kopf auf meiner Schulter, und zupften ein Kleenex nach dem anderen aus der Packung, als der Abspann durchs Bild rollte.
 

Nach einer Weile wurde es dann wieder ruhig, draußen war alles dunkel und der Fernseher hatte sich von selbst abgeschaltet.

Normalerweise wäre mir diese Situation total unangenehm gewesen.

Aber, so seltsam es auch klingen mag, es störte mich nicht im Geringsten, mit Jin so auf dem Sofa zu kuscheln… falls man das so nennen konnte.

„Senpai?“, fragte ich leise, nur für den Fall, dass er eingeschlafen war.

„Jin!“, knurrte er mit leicht rauer Stimme zurück.

Offenbar war er gerade dabei gewesen, ins Traumland abzudriften.

„Jin…“

„Hm?“

„Bist du jetzt wenigstens auf andere Gedanken gekommen?“, fragte ich vorsichtig.

Er setzte sich auf und drehte sich so auf dem Sofa, dass er mich ansah.

„Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“, meinte er.

Nun sah auch ich ihn an und lächelte sanft.

„Schon okay, vergiss es einfach.“
 

Er legte seinen Kopf wieder auf meine Schulter und erneut trat Stille ein.

Diesmal war Jin es, der sie brach.

Leise nuschelte er: „Du hast Recht… es lässt mir keine Ruhe… ich werde den Gedanken einfach nicht los.“

Erst wusste ich nicht einmal, was er meinte, doch dann wurde es mir mit einem Male klar.

Ich ließ meine Hand zögerlich durch seine Haare streichen.
 

„Weißt du, manchmal bringt es etwas, wenn man es aufschreibt oder darüber redet…“, antwortete ich ebenso leise.

Er schnaubte halb belustigt, halb verächtlich.

„Ist schon krass. Da kennen wir uns gerade mal ein paar Stunden und du…? Du hast mich schon wieder vollkommen durchschaut… Unglaublich. Bin ich wirklich so ein offenes Buch?“, fragte er.
 

Ich drückte ihn wie aus Reflex näher an mich. Zum Glück war es dunkel, sonst hätte er, wenn es aufgeschaut hätte, festgestellt, dass ich rot geworden war und mein Kopf glühte.

„Eigentlich bist du das nicht… es kam mir einfach nur so vor.“, erwiderte ich.

„Souka…“

Nach einer kurzen Pause fragte er dann: „Würdest du… uhm... würdest du… vielleicht – ich mein, ich will dir nicht-“

An der Stelle stoppte ich ihn. Immerhin war es nicht zu übersehen, wie schwer es ihm fiel, diesen Satz zu beenden.

„Erzähl einfach. Ich höre dir zu.“

„… danke“
 

„Kurz bevor die Ferien begannen, hatte ich ein Streit mit meiner Freundin… naja Ex-Freundin. Sie glaubte, ich wäre fremdgegangen und hat mir ne Szene gemacht.“, fing er an.

„Und? Bist du?“, fragte ich, ehe ich mich zurückhalten konnte.

„Nein! Natürlich nicht! Ich bin kein Playboy wie immer alle denken. Aber das ist ja der Punkt. Ich war treu und sie ließ mich überhaupt nichts erklären… Eigentlich wäre das ja noch gegangen, aber drei Tage danach eskalierte das Ganze total, als ich herausfand, dass sie in Wirklichkeit mich betrogen hatte, schwanger war und mit mir Schluss gemacht hatte, damit sie später sagen könnte, es wäre mein Kind und ich blechen müsste.

Sie hatte mich die ganze zeit bloß benutzt und sich schließlich einen anderen als One-night-stand geangelt, der dumm genug war, es so mit ihr zu tun.

Jedenfalls hat mich das mehr fertig gemacht als der Fakt, dass es zwischen uns aus war.

Ich hab darüber mit meinem Bruder geredet und der hat sich natürlich Sorgen gemacht, wie er nun mal ist.

An dem Tag, als ich nach Hause kam, war er deshalb auch stur und bestand darauf, mich vom Bahnhof abzuholen, obwohl unsere Eltern das nicht wollten…“, zum Ende war er immer leiser geworden. Ich strich ihm durch die Haare um ihn dazu zu bringen, weiterzureden.
 

„Auf dem Weg zum Bahnhof wurde er angefahren… der Unfall… seitdem… er ist seitdem im Koma.“, schluchzte er, bevor seine Fassung ganz im Nichts verschwand.

Ich nahm ihn in die Arme, um ihn besser trösten zu können.

Als ich mir vorstellte, es ginge um meinen eigenen Bruder, stiegen auch mir die Tränen in die Augen und ich drückte ihn noch fester an mich.

Er rang nach Atem, als er versuchte, einen weiteren Satz zu formulieren.
 

„Und unsere Elter geben mir die alleinige Schuld daran, weil ich ihn angeblich fast umgebracht habe, nur weil ich nicht treu sein könne“, machte ich zwischen vielen Schluchzern aus, ehe er sich an mich klammerte. „… dabei habe ich gar nichts getan.“
 

Ich wusste nicht recht, was ich tun oder sagen sollte. Das Gefühl der Hilflosigkeit wurde immer stärker, je mehr Sekunden verstrichen.

„Ist gut, Jin… Solange du weißt, wie es wirklich war…“, sagte ich beruhigend.

„Hör auf, die Vorwürfe zu machen. Ich bin mir sicher, dein Bruder würde das auch nicht tun…“

Langsam beruhigte er sich etwas.

„Danke, Kazu- … erm, Kame.“, meinte er leise und vollkommen am Ende.
 

Kurz darauf schliefen wir beide zusammen unter der Decke ein.

Obwohl er an mir lehnte und mein Fuß eingeschlafen war, fand ich es doch ganz angenehm und zum ersten Mal, seit ich umgezogen war, konnte ich richtig zur Ruhe kommen.

Schlussendlich war der erste Tag mit meinem Senpai ganz anders verlaufen, als ich mir das vorgestellt hatte.
 

Normalerweise war ich eher verschlossen. Daher überraschte es mich sehr, dass in so kurzer Zeit gleich zwei Personen einen Weg direkt zu mir gefunden haben.

Mich beschlich die Hoffnung, dass die folgenden Jahre vielleicht nicht ganz so einsam werden würden, wie die letzten.

Und wer weiß, was mich mit YamaPi und Jin noch erwarten würde.

Ich konnte mir ganz schlecht vorstellen, dass diese beiden in irgendeiner Weise auch nur annähernd 0815-Schüler waren.
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil mich etwas an der Nase kitzelte.

Als ich jedoch meine Hand hob um mich zu kratzen, war da etwas, das mich daran hinderte.

Ich öffnete die Augen um der Sache auf den Grund zu gehen.

Zu sagen, ich sei überrascht gewesen, wäre eine Untertreibung, denn der Grund, warum ich mich nicht bewegen konnte, war Jin.

Jin, der auf meinem linken Arm lag und sich so geschickt über mich ausgebreitet hatte, dass er dabei seine Finger mit denen meiner rechten Hand verhakte.
 

Ich schloss meine Augen und öffnete sie versuchsweise wieder, in der Hoffnung, alles wäre nur ein seltsamer Traum.

Doch nichts änderte sich. Nur Jin drehte sich und lag nun gänzlich auf mir.

Als ich vor Schmerzen aufstöhnte, weil er mir versehentlich vor die Rippen stieß, wachte er schließlich auch auf.

Er schaute genauso verwirrt, wie ich zuvor geschaut haben musste und richtete sich dann auf.

Jetzt sah er mich an, während er über mir kniete.

Sein Gesichtsausdruck war glatt Gold wert und brachte mich zum Lachen.

„Guten Morgen, Schlafmütze“, sagte ich leise.

Meine Stimme war noch etwas rau, wie jeden Morgen.

Erst in dem Augenblick schien er mich zu erkennen, woraufhin er sich wieder fallen ließ – sein Kinn diesmal in meiner Halsbeuge vertieft.

„.. morgen…“, nuschelte er und schloss die Augen wieder.
 

„Erm… Senpai? … Jin?“, fragte ich vorsichtig, doch alles was ich als Antwort bekam, war ein leises Schnarchen.

Also ergab ich mich meinem Schicksal und versuchte eine etwas angenehmere Position zu finden um vielleicht doch noch einmal zu schlafen.
 

Als ich das nächste Mal erwachte, lag ich alleine auf dem Sofa; von Jin war keine Spur mehr zu finden.

Nicht einmal die Decke war mehr warm, also war er wohl schon vor einer ganzen Weile aufgewacht.
 

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es kurz vor Mittag war.

Vielleicht hätte ich doch nicht so lange aufbleiben sollen, denn gewöhnlich war ich nie so ein Langschläfer.

Länger als bis halb sechs hielt ich es selten im Bett aus, aber zum Glück waren ja Ferien und Wochenende noch dazu.
 

Doch wo zum Henker war Jin?

An einem Sonntagvormittag?

Da war doch in einer so kleinen Stadt wie dieser nichts los.

Aber naja, war ja nicht mein Problem.

Irgendwann bequemte ich mich dann doch aus den Federn und räumte erst einmal das Wohnzimmer auf.

Danach machte ich mich daran, auch meine letzten Sachen noch auszuräumen – darunter auch meine Kamera und Aquarellfarben.

Als ich endlich mit Allem fertig war, waren schon wieder einige Stunden vergangen und der Abend rückte immer näher.

Ich schnappte mir meine Kamera, mein Handy und den Schlüssel und machte mich auf, endlich mal den Campus genauer unter die Lupe zu nehmen.
 

Bisher war ich nur einmal kurz daran vorbei gegangen.

Das war an dem Tag, an welchem ich Yamashita-Senpai kennengelernt hatte.

Er war mir zur Hand gegangen, als ich mit den Einkaufsbeuteln vom Einkaufen zurück kam und fast das Gleichgewicht verloren hatte.
 

Nach knapp 20 Minuten erreichte ich das Haupttor des Geländes.

Es war von einer hohen Mauer umgeben und höher gelegen. Von der Mauer hing hier und da Efeu herab. Vor den Treppen, die hinauf zum Tor führten, waren rechts und links überdachte Reihen von Fahrradständern.
 

Hinter dem großen eisernen Tor, das sich nur mit einem gültigen Schülerausweis öffnen ließ, erstreckten sich weiter Grünflächen.

Mitten hindurch führte der Hauptweg, der zu einem großen Gebäude führte.

Links war ein kleiner Hügel, auf dem eine Trauerweide über das weite Gelände wachte.

Rechts vom Weg befand sich ein typisch japanischer Garten, dessen Größe ich von außen schlecht einschätzen konnte. Doch ich ahnte schon jetzt, dass ich dort viele Stunden verbringen würde um Inspiration zu finden.
 

Ich ging geradeaus weiter und auf das Gebäude zu. Der weg führte anscheinend nur dorthin. Neben diesem Hauptbau befanden sich die Kantine und dahinter die Aula.

Das Gelände erstreckte sich weiter nach links, wo sich noch drei weitere Gebäude befanden, die durch Wege miteinander verbunden waren.

Viel weiter entfernt war dann noch der Sportplatz des Campus, doch bis dahin wollte ich dann doch nicht laufen.

Stattdessen bewunderte ich lieber noch die erstaunenswerte Architektur.

Jedes Gebäude unterschied sich stark von allen anderen und doch war alles insgesamt sehr harmonisch aufeinander abgestimmt.
 

Unterdessen war es dunkel geworden. So entschloss ich mich, den Heimweg anzutreten.

Ein paar Bilder hatte ich gemacht, wenn auch nicht viele. Aber sie sollten reichen, um meiner Familie ein Bild von der Schule zu machen.

Wenn man so über den Campus ging, war es unvorstellbar, dort ganze drei Jahre zu verbringen und mich beschlich das Gefühl, dass ich selbst dann noch nicht alle Ecken des Geländes kennen würde.

Zumal die Gebäude der anderen Hauptfächer eh tabu waren für jeden ohne extra Zutrittskarte und Code.

Ich machte mir Gedanken, wie es wohl weitergehen würde und wie mein Schulalltag hier wohl aussehen wird.
 

Als ich den Flur auf der Etage unseres Apartments erreichte, roch es verdächtig nach Rauch.

Dieser wurde immer deutlicher erkennbar, je näher ich der Wohnung kam. Ich vermutete schon Schreckliches, doch der Geruch kam aus dem Nachbarapartment… Das von Yamashita-Senpai, wenn mich nicht alles irrte.
 

Ich klingelte besorgt. Als die Tür geöffnet wurde, kamen mir dicke Rauchschwaden entgegen, die die Augen furchtbar reizten.

„Alles in Ordnung, Senpai?“, fragte ich. Yamashita hustete bloß und antwortete: „Jaja, das verzieht sich wieder. Mir ist nur was angebrannt.“

„Wohl eher VERbrannt!“, korrigierte eine belustigte Stimme hinter mir.

„Ach sei doch ruhig, Jin. Du bist doch ein genauso hoffnungsloser Fall in der Küche!“, verteidigte er sich.

Es war nicht schwer zu hören, dass Pi, wie er ja genannt werden wollte, seinem Freund diese Bemerkung nicht übel nahm.

„Na na, das stimmt nicht so ganz.“, witzelte Jin zurück.

Irgendwie stand ich nur dazwischen und konnte lediglich zuhören.

„Stimmt! Bei mir ist die Chance, dass es genießbar ist zumindest 50:50… aber wenn du kochst, ist das zu 99% tödlich!“, antwortete darauf mein anderer Senpai.
 

Jin schien mich jetzt erst richtig zu bemerken, denn er meinte: „Lass doch davon nicht abschrecken, Kame! Es übertreibt maßlos. So schlecht bin ich gar nicht… mehr.“

Sein Anhang brachte mich zum Lachen. „Wie viele Mitbewohner hast du denn schon auf dem Gewissen?“, piesackte ich ihn.
 

Jin lachte ebenfalls herzhaft, verstummte plötzlich und sah mich ernst an: „Keinen.“

„Okee. Diese Unterhaltung wird komisch… am besten ihr führt die alleine weiter. Ich werd mich weiter um meine Küche kümmern.“, warf Pi daraufhin ein und schloss die Tür vor unseren Nasen.
 

Das ließ Jin und mich alleine auf dem Korridor zurück.

Senpai kramte nach seinem Schlüssel und ließ uns beide hinein.

„Sorry wegen heute Morgen, ne.“, sagte er wie nebenbei. „Und auch wegen gestern. Ich hab mich gehen lassen und war nicht ganz auf der Höhe… gomen ne.“

„Ach mach dir keine Sorgen. Ich hab kein Problem damit.“, antwortete ich.

Er sollte wegen so etwas kein schlechtes Gewissen haben.
 

Als wie beide Schuhe und Jacken ausgezogen hatten, gingen wir ins Wohnzimmer.

„Wo warst du heute eigentlich? Als ich wach wurde, warst du scheinbar schon länger weg.“, fragte ich.

Daraufhin verfinsterte sich Jin’s Miene.

Hatte ich die falsche Frage gestellt?



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-07-05T21:02:15+00:00 05.07.2009 23:02
HAch ja wie geil!!!
Das ist bisher ein schöner Verlauf! Und ich bin auch total neugierig wie es weiter geht! also bitte schreib doch weiter! Schnell weiter!!
^/)(\^
Es ist echt tollig! Und die 'Beziehung' zwischen Kame und Jin ist auch voll geil rübergekommen! Und auch die Schicksalsgeschichte von Jin ist echt total rührend! Und sie ist sicher auch schon irgendwann mal vorgekommen, immerhin muss man sich heutzutage schon fast auf sowas gefasst machen, wenn man an die Falsche Freundin gerät und selber berühmt ist. Echt super Story!!!
Ich bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf!!!!

Liebe Grüße von
Koko (^__^)
Von: abgemeldet
2009-07-05T20:27:37+00:00 05.07.2009 22:27
Oh man wie niedlich!!!!
Und auch lustig!
Hab an einigen Stellen kaum auhören können zu lachen, weil es so geil beschrieben wurde! Aber im Ernst.. Das ist voll der geile Anfang! Und wie präziese du die Umgebung beschrieben hast... Einfach toll! Ich mag dienen Schreibstil total!!!!
Und ich bin schon auf das nächste Kap gespannt, was ich jetzt gleich im Anschluss lese ;) Und auch kommentieren werde ;)
Versprochen!!!!
Weiter so!!!!

Liebe Grüße von
Koko (^__^)
Von:  BlackWolfMika
2009-04-09T19:14:52+00:00 09.04.2009 21:14
*anspring*
*knuddel*
*jubel*
Eine neue Story von dir!!*freu**im Kreis tanz*
Die ist so toll und spannend.
Wie geht es weiter????
*unruhig hin und her hoppel*
Ich weiß du machst meine Therapi kosten nicht bezahlen, aber dann musst du ganz schnell weiter schreiben!!!!

Ich bin ja schon so gespannt!!!
*winks*
MikaNobuat-AKame alias mikateufel
Von: abgemeldet
2009-03-31T19:33:58+00:00 31.03.2009 21:33
NOOOOOOOOOOOOOOOO~!!!
Ist nicht dein Ernst o.O?!
Wie kannst du an so einer spannenden Stelle aufhören?
Ich will das nächste Kappi lesen!! O.O *und am liebsten noch die weiteren, bis zum (happy-end) epilog*
Kommt bald die Fortsetzung? *hundeblick aufgesetzt*
Ich will wissen wie es weitergeht >.<
Es war schon so schön romantisch, zwischen den Beiden... und hoffentlich singen sie noch ein paar mal zusammen.. ich habe hier gesessen und applaudiert, weil ich die karaoke-szene so toll fand o.O
(frag mich nicht, welche reaktionen meiner familie dabei zurückkamen -.-")
jedenfalls bekomm ich richtig herzklopfen bei solchen szenen.. planst du ein happy-end? es soll doch etwas herauskommen, zwischen den beiden? und werden sie gemeinsam jins bruder besuchen? wie viele kappis hast du in etwa geplant? *nervtötender als jeder paparazzi*
*sich ihren kommi noch mal durchgelesen hat...*
gomen.. ~.~
ich bin schlimm.. ich weiß.. *akame-fan* (wers noch nicht mitbekommen hat y.y)
okay.. es wird zeit, dass man mir die tastatur wegnimmt O.O
lg, MyAng
PS: (tja.. ohne gehts nich -.-") schickst du mir eine ENS, wenn es weitergeht? ♥.♥
Von: abgemeldet
2009-01-13T08:58:46+00:00 13.01.2009 09:58
uhhh. die reaktion von jin am ende is so unerwartet *.*
bin gespannt, wie es damit wohl weitergehen wird ^-^

Von: abgemeldet
2009-01-09T18:53:47+00:00 09.01.2009 19:53
Bin sehr gespannt wie es weiter geht.
*nie genug AkaKame-fics lesen kann*
Aber wie Kali schon geschrieben hat... es ist echt schwer was vorrauszusehen...
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf ein neues Kapitel *-*
*eine Schale mit Cookies da lass*
Von:  Kali-YugaSZ
2008-12-24T00:42:34+00:00 24.12.2008 01:42
schön..auch diese kapiel ist gut gecshrieben..aber ich weiß nich es ist irgendwie nichts voraussehbar bei diese FF lol*
bin gespannt wie es weiter geht *___*

dich knuddel*
Von: abgemeldet
2008-12-23T22:20:02+00:00 23.12.2008 23:20
yay~ es geht weiter... und warum kommt's mir so vor als würd ich das Ende noch nich kennen o.Ô ???
nya~an.
Von:  Kali-YugaSZ
2008-12-03T17:05:35+00:00 03.12.2008 18:05
huhuhuuu...Honey *___*

Eine wircklich tolle FF *___*...die beschreibung wie alles ist und...man das kann man sich alles so gut bildlich vorstellen grins*
ich bin wircklich gespannt wie es weiter geht ^_~

baibaaaii~
Von: abgemeldet
2008-11-30T18:27:20+00:00 30.11.2008 19:27
hola~

der anfang deiner fanfic ist wirklich toll.
da kann man gespannt sein, wie es mit kame an der neuen schule weiter gehen wird. und wie sich das ganze noch entwickeln wird.
und auch ein guter schreibstil. macht wirklich spaß zu lesen.
da kann man nur hoffen, dass es bald weitergehen wird.

bye Naaani


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