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Unser erstes Weihnachen

von

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4.Advent

So, Asche auf mein Haupt.

Diese Kapitel ist viiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu spät und es tut mir so undenlich leid, aber ich konnte nicht so schnell alle Stichpunkte abarbeiten. Blödes Internetverbot. ^^°

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Kommischreibern bedanken und ich hoffe das Kapitel gefällt euch.

Also einen schönen Heilig Abend mit dem Kapitel für den 4.Advent. Das eigntlich Kapitel für heute bekommt ihr so schnell wie möglich.
 

„Und du hast auch wirklich alles, was ihr nachher zum Backen braucht, Miyavi?“, fragt meine Mom jetzt schon zum hundertsten Mal nach.

„Jaha!“, leiere ich genervt, während ich ihr den Schal hinhalte.

Es ist jetzt halb drei und eigentlich wollte sie schon vor zehn Minuten zum Zug gegangen sein, aber da es ja auch nach dem x-ten Mal nachfragen noch möglich ist, dass mir plötzlich noch etwas einfällt, was ich beim Einkaufen vergessen habe, stehen wir immer noch im Flur und unterhalten uns über die meine gestrigen Einkäufe. Ich war gestern die Zutaten fürs Backen einkaufen und musste, weil ich immer irgendwas vergessen hatte, noch zusätzlich zweimal in die Stadt rennen.

„Wenn du wirklich alles hast, dann ist ja gut. Dann bin ich morgen Abend wieder da. Und das mir keine Klagen kommen.“

Allein um meine Mom zu ärgern antworte ich:

„Also kein lautes Singen und Gitarre spielen? Boah, dass ist so fies!“

„Nein, kein lautes Singen und Gitarre spielen und auch keine anderen lautstärkeintensiven Aktivitäten!!“, lacht Mom und bevor ich noch rummosern kann, ergänzt sie, „Und ja, ich weiß, dass ich fies bin, aber ich hatte nicht vor unseren Nachbarn eine Kriegserklärung in Form von ohrenbetäubender Musik zu schicken. Du weißt ja, wie pingelig die sein können. So und jetzt sei artig.“

Mit diesen Worten öffnet Mom die Tür und ich rufe noch schnell ein ‚Bis Montag’ und mache die Tür dann wieder zu.
 

Kaum habe ich die Tür zu gemacht, springe ich im Wohnzimmer auf die Couch und mach den Fernseher an. Eine Weile zappe ich durchs Programm, aber es läuft nichts Gutes. Also bleibe ich dank fehlender Auswahl bei irgendeiner komischen Talkshow, in der sich die Beteiligten gegenseitig vorwerfen fremdzugehen, hängen. Nicht wirklich lustig, aber irgendwie muss ich mir ja die Zeit vertreiben. Nach unglaublichen drei Minuten ist völlig klar, dass in dieser Show scheinbar jeder mit jedem vögelt und da ich das doch einigermaßen sinnlos finde, schallte ich die Glotze aus und flegele mich stattdessen aufs Sofa. Deshalb bin ich auch verdammt froh, als es endlich an der Tür klingelt.
 

Mit einem lauten Aufschrei springe ich von der Couch in Richtung Tür und reiße sie auf.

„Mana!!!!“, quicke ich und springe ihn förmlich an, „Endlich bist du da. Ich hab mich soooooooooooooo doll gelangweilt!!! Aber jetzt bist du ja da und wir können gleich mit dem Backen anfangen!“, plappere ich und ziehe Mana mit ins Haus. Mit einem: “Hier kannst du deine Schuhe abstellen und dann gehen wir in die Küche und backen Kekse“ hüpfe ich in Richtung Küche.

Elegant schlüpft Mana aus seinen Platouschuhen und folgt mir in die Küche.

„Bekomme ich denn gar keine richtige Begrüßung?“, flüstert Mana, während er seine Arme um mich schlingt und sich auf die Zehenspitzen stellt, um seinen Kopf auf meine Schulter zu legen. Schnell drehe ich mich in der Umarmung um und schaue ihn groß an.

„Hab ich vergessen?“, frage ich und füge schnell hinzu, „Dass kann ich aber ganz schnell ändern!“ und nehme seine Lippen auch gleich in Beschlag. Vorsichtig stupse ich, in der Hoffnung, dass er sie öffnet, mit der Zunge gegen seine Lippen und ich habe heute sogar Glück. Ganz umsichtig spielen unsere Zungen miteinander, bis wir aufgrund akuten Luftmangels unsere „Begrüßung“ unterbrechen müssen.

„So, zufrieden?“, grinse ich. Mit einem leichten Rotschimmer auf dem Gesicht lächelt er mich an und nickt als Antwort auf meine Frage.

„Dann komm wir müssen noch die zutaten raussuchen!!“, quietsche ich und stürze zum Kühlschrank. Kurz orientiere ich mich im Kühlschrank und krame dann die Eier, Milch und saure Sahne heraus.

Mana sieht mich an und fragt: „Was wollen wir eigentlich backen?“

„Hmm“, überlege ich und meine, „ich glaube, ich habe die Rezept für Vanillekipferl, Baiser, Heidesand und Aniskringel gefunden. Das wollte ich eigentlich backen. Oder willst du was anderes backen?“ Mana schüttelt den Kopf und wir suchen die restlichen Zutaten zusammen.
 

Nach kurzer Suche haben wir dann festgestellt, dass die Butter spurlos verschwunden ist und da wir ohne Butter nicht backen können, gehen wir noch mal auf die Suche nach der verschwundenen Butter. Aus dem Keller brülle ich nach obern: „Hier unten ist keine Butter; hast du sie schon gefunden?“

Von oben her höre ich ein leises Lachen. Etwas verwundert springe ich die Treppe wieder hoch und stecke die Nase in die Küche. Vor unserem Kühlschrank steht Mana und hält triumphierend die Butter hoch.

„Sie lag noch im Kühlschrank, du hast sie einfach übersehen“, kichert er.

„Dann können wir ja jetzt anfangen“, meine ich beruhigt, „schließlich ist die Butter ja jetzt da.“
 

Während wir die Zutaten abwiegen ist es leise in der Küche.

„Duhu, soll ich mal Musik an machen?“, frage ich und sehe meinen Freund an.

„Gerne, was hast du denn hier?“

„Weihnachtslieder von X Japan“, schlage ich vor.

„Die sind gut!“

Schnell flitze ich in mein Zimmer und schnappe mir die CD, die ich letzte Woche in meine Schultasche geschmissen habe.

Wieder unten schmeiße ich die CD in den Player und helfe dann Mana den Teig für die Vanillekipferl vorzubereiten. Mit mehr oder weniger vielen Opfern, sprich meinen verbrühten Finger, sitzen wir also in der Küche und pellen die heiß überbrühten Mandeln. Meine Finger fanden die Aktion nicht witzig und ich auch nicht, aber wer backen will, muss leiden. Nachdem auch die Haselnüsse ihr qualvolles Ende in der Kaffeemühle gefunden haben, gibt Mana die restlichen Zutaten in die Rührschüssel, während ich mich daran mache, alles mit bloßen Händen zu verkneten.

„Das macht voll Spaß, Mana! Willst du nicht auch mal?“, frage ich ihn und bekomme nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Kurz ziehe ich eine Schnute, doch auf einmal kommt mir eine gute Idee. Mit meinen teigbeschmierten Händen gehe ich auf Mana zu und tippe ihm auf die Nase, sodass er einen kleinen Teigklecks dort hat. Ein wenig skeptisch fixiert er den Klecks auf seiner Nase, was verdammt niedlich aussieht, und wischt ihn lachend mit einem Finger weg.

„Du bist mir schon einer“, bekomme ich zu hören und schwups habe ich auch einen Teigklecks auf der Nase.

Ein wenig später steht der Mürbeteig für die Vanillekipferl endlich im Kühlschrank und wir machen auch gleich mir den nächsten Plätzchen weiter.
 

Jetzt sind die Baiser dran. Während ich den Puderzucker abwiege, trennt Mana die Eier. Das ist, wie wir beim Mürbeteig festgestellt haben die beste Aufteilung, da ich die Eier irgendwie immer so vermansche, dass sie nicht mehr wirklich brauchbar sind.

Mit einem kurzen Blick ins Backbuch lese ich die Arbeitsanweisung des uralten Teiles vor: „Die Eiweiße zu steifem Schnee schlagen und unter ständigem Rühren langsam den Puderzucker einrieseln lassen.“

Das einzige was mir dazu einfällt ist: „Leise rieselt der Schnee still und starr ruht der See, weihnachtlich glänzet der Wald, freue dich ´s Christkind kommt bald.“

Aufgrund meiner, wahrscheinlich doch recht eigenwilligen Interpretation fängt Mana vergnügt zu prusten an.

Schniefen frage ich: „Singe ich sooooooooooo schlecht??“

„Nein, nicht wirklich, aber du musst zugeben, dass die Interpretation doch ein wenig ungewöhnlich ist, wenn du dem Originaltempo mindesten zwei Zählzeiten voraus bist“, kichert er sich seine Antwort zusammen und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.

„Na dann ist ja gut. Ich geh mal eben den Mixer suchen, sonst gibt´s kein Baiser…“, mit diesen Worten begebe ich mich auf Tauchstation und durchwühle Moms Schränke nach dem blöden Mixer. Ich bin mir sich, dass ich ihn schon mal irgendwo gesehen habe, ich weiß nur nicht mehr wo. Fünf Minuten später habe ich ihn er lag in einer der Brotbackformen. Komisches Teil!
 

Ein wenig suspekt ist mir das Ding schon, aber da kann ja nicht allzu viel passieren. Denke ich und schalte das bereits eingestöpselte Gerät ein. Rein damit ins Eiweiß; am besten gleich auf Stufe fünf.

Keine gute Idee, wie ich keine Minute später feststellen kann. Das Eiweiß ist um einiges weißer als vorher, aber dafür fliegen kleine Flocken davon in der Küche umher. Schmollend schalte ich den Mixer runter und rühre den Puderzucker, den Mana in die Schüssel rieseln lässt, unter. Anschließend färben wir die Zuckermasse noch zur einen Hälfte blau und zur anderen pink ein und zeichnen dann mit den Spritzbeuteln, die ich in einer Schublade gefunden habe, Muster und Schriftzeichen auf das Backblech. Es dauert ziemlich lange bis wir die gesamte Masse verarbeitet haben. Allerdings liegt das wahrscheinlich eher daran, dass wir uns zwischen durch immer wieder geküsst haben, anstatt einfach unsere Formen zu malen.

Anschließend schieben wir die Backbleche in den Ofen.

„Die brauchen jetzt noch zwei bis drei Stunden, bis dahin können wir ja mit dem nächsten Rezept weiter machen“, meint Mana nach einem kurzen Blick in Buch. Ich stelle noch den Küchenwecker und dann geht’s auch schon weiter.
 

„Wollen wir jetzt den Heidesand oder die Aniskringel machen?“, frage ich an Mana gewand.

„Aniskringel“, ist die äußerst schnelle Antwort, „die hat meine Oma früher immer gemacht!“

Ohne auf Manas Antwort einzugehen, suchen wir die Zutaten zusammen und fangen an den Teig zu mischen. Ohne wirklich auf die Aufschrift zu achten greife ich nach einem der zwei großen Behälter und wiege den Zucker ab. Ein paar Minuten später haben wir alles fertig abgewogen und ich sehe den Mixer an.

„Diesmal musst du dich mit dem Ding prügeln, mich hat er schon einmal angegriffen“ gebe ich nachdrücklich Protokoll, während Mana auch schon nach dem bestialischen Küchengerät greift. Aber irgendwie ist es diesmal ganz artig und schleudert uns nicht den halben Teig um die Ohren. Also entweder bin ich zu blöd um einen Mixer zu bedienen, das Ding mag mich nicht oder Mana hat einfach ein Talent für solche bösartigen Haushaltsgeräte.

Wie als hätte er meine Gedanken erraten sagt er:

„Ich habe Oma früher oft beim Backen geholfen und habe dann meistens den Teig gerührt.“ Da habe ich meine Erklärung.
 

Während ich ihm erzähle, wie Yuki, Yuko und Tai letzten Sonntag mein Zimmer auseinander genommen haben, bereiten wir die Aniskringel vor. Das heißt, wir formen Halbmonde und schneiden sie dann wieder ein um sie danach ins Wohnzimmer zu bringen, wo sie bis morgen trocknen müssen. Neben bei erzähle ich Mana noch alles möglich über meine Verwandtschaft. Davon habe ich nämlich mehr als genug. Um genau zu sein: zwei Cousins, eine Cousine, zwei Onkel, eine Tante, zwei Großelternpaare, von denen ich eins nicht kenne, und dann noch die Geschwister meiner Großeltern und deren Ehepartner. Insgesamt sind wir, mit mir, einundzwanzig Leute. Mein Vater fällt raus, den kenne ich eh nicht, außerdem hat der sich lange vor meiner Geburt aus dem Staub gemacht.

Als wir fertig sind mit Halbmonde anschneiden, kennt Mana meine halbe Familiengeschichte und ich nehme mir fest vor, ihn nachher auch mal etwas über seine Familie zu fragen. Beide jeweils mit einem Blech in der Hand gehen wir in die Stube und stellen sie auf dem Abstelltisch ab. Da können sie jetzt bis morgen trocknen.
 

Wieder in der Küche sehe ich in den Kühlschrank und sage:

„Ich glaube der Vanillekipferlteig ist fertig“ und nehme ihn auch gleich raus. Mit einem ziemlich großen Teigverlust formen wir aus dem Teig die Hörnchen, was doch ein ziemlich kompliziertes Unterfangen ist, da der Teig, den wir nicht schon vorher essen, an unseren Finger kleben bleibt.
 

Wir holen gerade die Bleche mit den Baisers aus dem Offen, als plötzlich das Licht ausgeht.

Mit einem geistreichen: „Jetzt sitzen wir wohl im Dunkeln“, mache ich mich auf den Weg zum Sicherungskasten im Keller.

„Ich glaube, dass kannst du dir sparen“, ruft Mana mir nach einer kleinen Weile hinterher, „in allen anderen Häusern ist es dunkel. Wahrscheinlich ist einfach der Strom ausgefallen.“

Also stapfe ich die Treppe wieder hoch und grummele: „Das hätte ich mir dann auch sparen können!“

„Und was machen wir jetzt? Weiter backen fällt ja bis der Strom wieder da ist aus.“ Stellt Mana fest, während er den Ofen aus schaltet.

„Also, da es in der Küche in näherer Zukunft wahrscheinlich nicht weiter geht, können wir uns auch in mein Zimmer setzten und ein bisschen kuscheln.“

Meine ich und bin heilfroh, dass es dunkel ist und man mein rotes Gesicht nicht sehen kann. Ein wenig peinlich berührt schaue ich zu Boden und nuschele:

„Ich geh mal schnell ein paar Kerzen suchen, sonst sitzen wir oben im Dunkeln.“ Damit mache ich mich auf die Suche nach den Kerzen und den Streichhölzern oder dem Feuerzeug. Je nachdem, was ich zuerst finde.

´

Ich durchwühle also den Stubenschrank und die ganzen Schubladen und habe am Ende sogar fünf Kerzen, einen Kerzenleuchter und eine Kackung Streichhölzer gefunden.

Das hat bestimmt zehn Minuten gedauert und ich weiß sicher, dass Mom jetzt wieder sagen würde: ‚Du tust einfach zu wenig im Haushalt, sonst wüsstest du wo was steht’. Aber was soll´s. Ich habe gefunden, wonach ich gesucht habe.

Schnell laufe ich wieder in die Küche und halte triumphierend meine Beute hoch.

„Ich weiß, es hat lange gedauert, aber jetzt hab ich die Sachen. Also können wir nach oben. Mir ist nämlich kalt.“

Was auch stimmt. Die Heizung ist mit dem Strom auch gleich ausgefallen und demnach ist Temperatur um einige Grad gefallen.

Fix schnappe ich mir Manas Hand und wir gehen zusammen in mein Zimmer. Es ist zwar nicht mehr so aufgeräumt wie vor zwei Wochen, aber es ist auch noch nicht wieder die Apokalypse ausgebrochen.

Ein wenig unentschlossen bleibt Mana in der Tür stehen und ich schiebe den kleinen Tisch, auf dem ich den Kerzenleuchter mit den Kerzen stelle, vor mein Bett.

Es kostet mich gut sieben Streichhölzer und einen fast angeflammten Finger alle Kerzen anzuzünden, aber danach ist es sogar so hell in meinem Zimmer, dass man sehen kann wo man hintritt.
 

Gemütlich pflanze ich mich auf´s Bett und nehme die Decke in die Hand.

„Kommst du? Es ist so kalt und ich möchte kuscheln“, frage ich, ziehe eine Schippe und schaue von unten hoch.

Langsam setzt er sich in Bewegung, sieht sich aber weiterhin in meinem Zimmer um und setzt sich neben mich aufs Bett.

„Och man, du sollst sich nicht so weit weg setzten. Ich will doch kuscheln!“, beschwere ich mich und ziehe ihn dann einfach zu mir um mich anzukuscheln.
 

Eine ganze Weile sitzen wir einfach nur schweigend in die Decke, die ich noch geholt habe, gekuschelt und hängen unseren Gedanken nach. Mir schießen die Gedanken an Freitag durch den Kopf.
 

*Flashback*

Freitag ein absolut unzumutbarer Tag. Elf Stunden Schule und davon die ersten Zwei Sport, was sowieso verboten gehört.

Sport in den ersten zwei Stunden.

Dann zwei Stunden Japanisch, beim Hausdrachen, auch bekannt als unsere Klassenlehrerin, die ,wahrscheinlich wegen Weihnachten, eine noch schlechtere Laune als sonst hatte, was ja kaum noch möglich ist. Danach eine Doppelstunde Mathe, Mittagspause, eine Stunde Werte und Normen und Erdkunde. Und damit ist dieser unendlich lange Schultag noch nicht einmal vorbei. Wir haben noch zwei Stunden Musik, aber zum Glück ist unser Lehrer noch recht jung und nicht so frustriert wie Frau Jigokú und hat deshalb eine kleine Weihnachtsfeier auf die Beine gestellt.

Wir hatten die Woche vorher besprochen, dass alle Kekse mitbringen und wir wichteln. Die Verteilung dafür haben wir auch schon in der letzten Woche gemacht. Ich hatte einen unserer modeverrückten Jungs gezogen und deswegen einfach einen Gutschein für einen großen Klamottenladen besorgt.
 

Die Stunde beginnt auf jeden Fall damit, dass unser Lehrer gute zehn Minuten zu spät mit den Worten:

„Ich habe die WeihnachtsCDs nicht gefunden“ in den Klassenraum stolpert.

Nach einer kurzen und trotz der allgemeinen Vorfreude geleierten Begrüßung, sammelt Herr Hojima reihum die Wichtelgeschenke ein und legt alle in einen großen Weihnachtsmannsack. Dann teilt er Liederheftchen aus.

„Da das hier ja unsere Musikstunden sind, denke ich, es ist für euch alle vertretbar, dass wir hier das ein oder andere Weihnachtslied singen und dann gibt es auch Geschenke. Also, mit welchem Lied wollen wir anfangen?“

Unser Lehrer hat´s bestimmt und schon bricht ein lautes Murmeln aus. Aus der einen Ecke ruft es: „Ich will Stille Nacht singen“, die nächste Gruppe schreit: „Ich will lieber Morgen kommt der Weihnachtsmann singen“ und wieder welche brüllen: „Ich mag aber Oh du fröhliche viel lieber“.

Um dem Geschrei Herr zu werden pfeift Herr Hojima einmal laut durch die Zähne, was dann auch für Ruhe sorgt.

„Also ich würde sagen, wir fangen mit Rudolf dem kleinen Rentier an. Ihr müsst so oder so noch mehrere Lieder singen“, beschließt er und wir fügen uns in unserem Schicksal. Die einen mit etwas mehr, die Anderen mit etwas weniger Begeisterung. Zwar ist das Lied schrecklich schief, aber wir haben alle unseren Spaß.

Nachdem Lied ist der einzig Kommentar unseres Lehrers: „Zum Glück seid ihr nicht die neuen Sterne am japanischen Musikhimmel. Das wäre dann wohl nicht ganz so gut für die beteiligten Ohren. Oder wir üben vorher noch einmal gründlich“
 

Nach einem kurzen Schweigen greift unser Lehrer wieder zum Geschenkesack und beginnt, während wir unsere Kekse rauskramen, mit dem Verteilen der Geschenke.

Es dauert bestimmt zwanzig Minuten, in denen wir die mitgebrachten Kekse futtern, bis alle die richtigen Geschenke vor sich liegen haben. Wie auf Knopfdruck beginnt dann auch gleich das große Rascheln. Alle packen ihre Geschenke aus und lachen sich entweder schlapp, fangen vor Freude an rum zu quicken oder brummeln sauer vor sich hin, weil sie einen Teddybären bekommen haben, wie es bei Kyo der Fall ist.

Ich halte es mit dem Geschenkpapier nicht ganz so freundlich wie die meisten Andern, sondern zerfleddere es einfach und zum Vorschein kommt ein Bilderrahmen mit einem Bild drinnen, natürlich, mit was auch sonst. An sich nichts ungewöhnliches, aber das Bild zeigt Mana und mich beim Schlittschuh laufen am 2. Advent. Ein wenig überrumpelt betrachte ich das Bild und registriere erst jetzt den kleinen Zettel, der am Rahmen klebt.
 

Ihr seid wirklich ein niedliches Paar.

Das solltet ihr auch in der Schule zeigen.

Frohe Weihnachten

Aoi & Kai
 

„Woah!!!!!!!“, mit einem lauten Aufschrei springe ich über den Tisch und renne auf Aoi und Kai, die sofort Reißaus nehmen, zu um sie durch die Klasse zu scheuchen.

„Sagt mal, hat man denn nie seine Ruhe vor euch. Kennt ihr eigentlich das Wort Privatsphäre??“, rufe ich während ich hinter ihnen her renne.

„Nö, aber du auch nicht“, lacht Aoi und versteckt sich hinter Közi, der mich als ich Aoi weiter verfolgen will mit einem bösen Blick erdolcht.

Mana ist aufgrund seines Geschenkes feuerrot angelaufen und starrt den Boden an.

Aoi, der sich hinter Közi scheinbar ziemlich sicher fühlt, brüllt auf einmal laut durch die Klasse:

„Sag mal, stimmt das, dass du was mit unserer Eisprinzessin hast?“

Der erste Gedanke der mir durch den Kopf ging, war: Freunde sind zu erschießen da. Allerdings fiel mir dann doch noch ein, dass das der Satz war, der für bösartige Lehrer gilt.

Zur Antwort auf die Frage pflanze sich Miyavi einfach auf den Stuhl neben seinem Freund und küsse ihn ganz ungeniert vor der versammelten Klasse.
 

Dann herrschte erstmal Stille im Klassenraum. Das erste Geräusch, das diese unterbrach, war ein dumpfer Aufschlag und ein darauf folgendes schockiertes Aufquicken.

Kami, unser Klassensprecher, hat sich eben gnädig in Morpheus Reich verabschiedet und Kyo hat dies mit einem schockierten Quicken kommentiert.

Unser Lehrer schaut tiefschockiert auf den am Boden liegenden Kami und machte erst einmal den Mund auf und wieder zu. Es dauert ein paar Sekunden, bis er sich wieder gefangen hat und gleichzeitig ein lautes Raunen einsetzt.

„Ähm, ähm. Yu-ki-kun, Gackt-kun und Közi-kun. Bringen sie bitte ihren Klassenkameraden ins Krankenzimmer. Und Daisuke-kun bitte beruhigen sie Kyo-kun. Er fiept ja die ganze Klasse zusammen.“

Herr Hojima ist mit der Situation ziemlich überfordert. Er ist noch nicht lange Lehrer und demnach ist ihm auch noch kein Schüler in Ohnmacht gefallen.

Und während Yu-ki, Gackt und Közi Kami ins Krankenzimmer bringen, fängt der Rest der Klass endgültig an uns zu löchern.

„Seid ihr wirklich zusammen?“, „Warum habt ihr uns das nicht schon vorher erzählt“, „Wie hast du es denn geschafft dir unsere Eisprinzessin zu angeln?“. Diese und noch ziemlich viele andere Fragen prasseln einfach auf uns ein, aber mich interessiert das herzlich wenig. Ich ziehe Mana einfach noch ein bisschen näher zu mir und drücke ihn einen Küss auf die Lippen.

„RUHE!“, brüllt unser Lehrer, der immer noch nicht ganz realisiert hat, was jetzt hier in seiner Stunde schief läuft.

„Einmal Ruhe bitte. Jetzt mal alle wieder auf die Plätze.“ Versucht er die Schüler zu beruhigen.

„Jetzt beruhigt euch mal wieder. Setzt euch hin und kommt wieder runter. Will jetzt noch irgendwer etwas hierzu zusagen, wenn nicht würde ich sagen, wir sammeln mal die Kekse ein, die ihr auf dem Boden verteilt habt. Oder?“
 

Damit hat sich die Geschichte erstmal gelegt und wir putzen den Klassenraum. Ein paar Minuten nachdem wir mit dem Aufräumen angefangen haben, stoßen auch Gackt, Yu-ki und Közi wieder dazu und helfen mit.

Da einige der Keksdosen während dem kleinen Tumult auf den Boden gefallen sind, dauert es fast bis zum Ende der Stunde bis wir den Raum wieder halbwegs sauber bekommen haben.

„So und da wir jetzt so gut wie fertig sind und ich euch gleich in die wohlverdienten Ferien entlasse, denke ich, wir singen noch ein Lied und dann dürft ihr gehen. Okay?“, mit einem begeisterten „Ja!“ bekommt unser Lehrer eine verdammt schnelle Antwort.

„Was haltet ihr zum Abschluss von Stille Nacht?“, fragt Herr Hojima und da wir keine Einwände haben wird das Lied auch gleich angestimmt.

Noch während der ersten Strophe geht die Tür ein zweites Mal auf und Kami und Kyo kommen wieder in den Raum.

Danach ist der Schultag endlich vorbei und wir alle gehen langsam nach Hause.

Mana und ich zusammen.

*Flashback Ende*
 

„Weißt du was, Mana? Irgendwie hat mir Kami, am Freitag ganzschön Leid getan. Ist einfach sang und klanglos in Ohnmacht gefallen.“ Meine ich etwas nachdenklich, nachdem ich noch mal über den letzten Schultag vor den Ferien nachgedacht habe.

„Mir nicht wirklich…“, ist Manas schlichte Antwort.

Ein wenig verwirrt sehe ich ihn an.

„Durch diese Aktion hat Kami endlich seinen Kyo bekommen und schwebt im Moment auf Wolke Sieben hoch zehn. Ich glaube nicht, dass er sich in nächster Zukunft irgendwie negativ über seine Showeinlage äußern wird. Dazu ist er viel zu glücklich“, bekomme ich die Antwort auf meine unausgesprochene Frage.

Die Kerzen sind inzwischen schon eine ganze Ecke kürzer als zu beginn und bestimmt ist es auch schon verdammt spät. Stockdunkel ist es auf jeden Fall schon einmal, aber das ist es im Winter eh schon ab fünf Uhr.

„Mana, möchtest du heute hier übernachten? Es ist bestimmt schon total spät und dann musst du auch nicht mehr im Dunkeln nach Hause.“

Im Moment ist mein einziger Gedanke: Hoffentlich sagt er ja.

Und ich habe wirklich Glück. Erst ist es eine Weile still und ich habe schon Angst eine Absage zu kassieren, da flüstert er leise:

„Wenn ich darf, gerne.“

„Wollen wir uns dann auch gleich bettfertig machen? Ich kann dir ein T-Shirt geben, wenn du willst“, nuschele ich und verwundere mich damit selbst. Im Normalfall ist mir nichts peinlich und wenn ich mit Mana zusammen bin, dann werde ich immer ganz unsicher.

Wir bleiben noch ein zwei Minuten einfach aneinandergekuschelt sitzen und stehen dann auf. Rasch zeige ich Mana noch das Bad und verschwinde dann in den Tiefen meines überaus unaufgeräumten Kleiderschrankens um eine T-Shirt für Mana zu suchen. Wenn Mom das sehen würde, dann würde sie mir sicher auf die Nase binde, dass wenn ich öfter meinen Schrank aufräumen würde, ich auch eher mal die gesuchten Klamotten finden würde. Aber daran kann ich jetzt gerade auch nichts ändern.

Etwas später steht Mana wieder in meiner Zimmertür. Immer noch in seinem Kleid, aber dafür abgeschminkt und mit offenen Haaren.

„Du siehst gut aus, auch ohne Schminke“, lächle ich und er läuft postwendend rot an. Bevor ich in Bad gehe, gebe ich Mana noch schnell das T-Shirt und mache mich dann auch bettfertig.

Als ich wieder in Zimmer komme, sitzt Mana schon, mit meinem Kater auf dem Schoß, auf dem Bett und wartet auf mich. Irgendwie sieht er richtig hübsch aus so ganz ohne Schminke und in dem viel zu großen T-Shirt.

Ich puste noch schnell die Kerzen aus und dann kuscheln wir beide uns unter meine Decke. Ich habe meine Arme fest um Mana geschlungen und fühle mich pudelwohl. In meinem Bauch fliegen ganze Schmetterlingsfarmen und auch sonst kribbelt es überall.

„Du hast doch gesagt, dass du an Weihnachten nicht mit deinen Eltern mitfahren darfst, oder?“, unterbreche ich das eigentlich völlig angenehme Schweigen zwischen uns.

„Ja, warum?“

„Also, ich habe mal meine Mutter gefragt“, antworte ich, „und die hat gemeint, wenn du möchtest kannst du mit uns mitfahren. Miene Familie ist zwar ein bisschen seltsam, aber alle freuen sich immer wenn möglichst viel da sind an Weihnachten. Und da hab ich gedacht, dass ist vielleicht schöner, als wenn du Weihnachten allein verbringst. Hättest du denn Lust?“

Begeistert strahlt er mich an.

„Wenn deine Verwandten nichts dagegen haben, dann gerne. Sehr gerne sogar!“, wispert er und schmiegt sich noch weiter in meine Umarmung.

„Das ist toll“, flüstere ich.

Danach herrscht wieder Stille. Eine angenehme, fremde und doch vertraute, Stille.

Irgendwann schlafen wir einfach ein.
 


 

Bis zum nächsten Kapitel



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-05-12T21:17:55+00:00 12.05.2009 23:17
aawww~
is das niedlich
*__________*
is wirklich eine süße story!
hab die mir jetz komplett durchgelesen und freu mich schon auf das nächste kapi
*smile*
hoffe du schreibst bald weiter

lg ruha
C:
Von:  Nuray
2008-12-26T00:02:15+00:00 26.12.2008 01:02
Oh toll!
Hatte schon befürchtet, dass du abbrichst...
Süße Story! Vor allem als der Musiklehrer den Kommentar mit den zukünftigen Musikstars gemacht hat... zu geil!


(ps: Packung schreibt sich mit "P" ;) )
Von:  Lacrima_de_Romana
2008-12-24T09:52:30+00:00 24.12.2008 10:52
uhhhhh wie süß *___*
besonders als Kami umkippt XD ... wobei Kami und Kyo eine verdammt strange Verbindung sind. Aber das macht ja nichts. Dafür ist die Kuschelszene umso putziger ^.^
Weiter so
und Frohe Weihnachten


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