6. Dezember - TOD (Terry Pratchetts Scheibenwelt)
Tod war neugierig. Gestern hatte ihm seine Enkelin Susan von den neuesten Forschungen der Astrophysiker erzählt. Nach ihnen wurde auch auf den sogenannten Rundwelten – welche Götter dachten sich bloß runde Welten aus? – im Winter ein Fest gefeiert, bei dem Hogfather den Kindern Geschenke brachte. Und nicht nur einmal, sondern gleich zweimal, auch wenn er dort unter zwei verschiedenen Namen auftauchte: Weihnachtsmann und Nikolaus.
Dennoch war es ungerecht, dass die Kinder der Scheibenwelt nicht ebenfalls zweimal Geschenke bekamen.
„VIELLEICHT SOLLTEN WIR DARAN ETWAS ÄNDERN…“, grübelte er und wandte sich daraufhin an seinen Freund, den Rattentod.
„WAS MEINST DU?“
„SQUEAK?“
„JA, DAS DENKE ICH AUCH. ALBERT!“
Es dauerte etwas, bis Tods Diener missmutig angeschlurft kam. „Ja?“
„MACH BINKY FERTIG. WIR WERDEN JETZT ALS NIKOLAUS GESCHENKE VERTEILEN.“
Entsetzt weiteten sich Alberts Augen. „Herr, nicht! Ihr könntet dadurch das Raum - Zeit - Gefüge zerstören. Außerdem… Wartet erst einmal ab. Vielleicht kommt der Nikolaus ja nur nicht, weil niemand seine Schuhe zum Füllen vor die Tür stellt…“
„VIELLEICHT HAST DU RECHT…“, meinte Tod und zog seine Stiefel aus, um Alberts These zu überprüfen.
Und so kam es, dass Tod am nächsten Morgen viele Geschenke in seinen Schuhen fand. Unter anderem auch eine rote Nikolausmütze.
