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Seelentausch

von

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Shondra hilft

„Das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein, Kiara! Bist du sicher, dass diese Vision auch wahr werden wird?“, fragte Yugi, dem das Entsetzen noch immer in den Knochen steckte.

Kiara, die die Arme um ihren Oberkörper geschlungen hatte, zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Schon möglich.“

„Hör nicht auf sie, Yugi! Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass das nur eine eventuelle Möglichkeit ist. Es ist nichts Beschlossenes!“, wandte Yami ein, der neben Kiara erschien und Yugi fest anblickte. „Wir werden nicht zulassen, dass diese Vision wahr wird, hab ich Recht, Yugi?“

Yugi blickte ihn mit großen Augen an, nickte aber. „Wenn die Möglichkeit besteht, dagegen anzukämpfen, dann werden wir das auch tun.“ „Siehst du, Kiara?“, sagte Yami und warf Kiara einen liebevollen Blick zu. „Niemand hier lässt dich einfach so im Stich.“

Kiara lächelte ihm dankbar zu – und ging kurz darauf mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie.

Yugi schnappte erschrocken nach Luft, kniete vor ihr nieder und ergriff ihre Schultern. „Was ist los?“

Doch Kiara antwortete nicht.
 

Fiertlo stürzte durch die Tür, blickte sich kurz hastig um und schnappte dann nach Luft. Hinter ihm tat Areslefs, der ihm eilig gefolgt war, dasselbe.

Vor ihnen stand Xanty – eine Xanty, die ihnen völlig fremd war.

Ihre lilafarbenen Haare wehten wie verrückt umher – und das obwohl sich nicht der kleinste Windhauch rührte. Ihre gesamte Kleidung schien in einem von ihnen unbemerkten Wind umherzuflattern.

Doch das Schlimmste waren ihre Augen. Sie leuchteten feuerrot – ein Rot, das den Feuern der Hölle wahrhaft Konkurrenz machen konnte.

Im gesamten Zimmer war keinerlei Lichtquelle vorhanden und doch konnten sie jedes Möbelstück deutlich erkennen. Xantys Augen strahlten so hell, dass sie das Zimmer problemlos ausleuchteten.

Zum ersten Mal in seinem Leben spürte Fiertlo, was es hieß, Angst zu haben. Und er musste zugeben, dass es alles Andere als beruhigend war.
 

Monakira war von der Wendung der Ereignisse mehr als überrascht. Doch wenn sie ehrlich war, dann stimmte diese Wendung sie zuversichtlich.

Boshaft lächelnd wandte sie sich an das Wesen, was keinen Meter von ihr entfernt, vor ihr schwebte. Würde man nach einer Beschreibung für dieses Etwas suchen, würde man lediglich sagen, es handle sich um eine blutrote Wolke. Doch Monakira wusste, dass es viel mehr als nur eine Wolke war. Es war ein Teil von Ihm. Ein Teil, der geschickt wurde, um mit Seiner Anhängerin die neue Situation zu klären.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte sie, während sie langsam die Arme vor der Brust verschränkte.

Ein Zittern erfasste das Wesen vor ihr. „Was schlägst du denn vor?“

Monakira zuckte mit den Schultern und ließ ihren Blick im Zimmer umherschweifen.

„Hast du vor, den Plan sausen zu lassen?“, fragte das Wesen und Monakira konnte nicht umhin zu erkennen, dass er von dieser Idee keineswegs begeistert war. Noch immer lächelnd wandte sie sich ihm wieder zu. „So ein Unsinn! Nein … ich bin eher der Meinung, dass wir … einen Tausch in Erwägung ziehen sollten. So wie es aussieht, scheint Xanty mehr auf dem Kasten zu haben, als bisher angenommen.“

Erneut ging ein Zittern durch das Wesen. „Hältst du das für klug? Ich bin mir nicht so sicher, ob man sie so einfach kontrollieren kann, wie das jetzige Ziel.“ „Aber, aber, mein Herr! Wollt Ihr Eure eigene Macht anzweifeln? Enttäuscht mich nicht.“

Für einen kurzen Moment schwieg ihr Gegenüber, nahm dann kurz darauf feste Gestalt an und nickte. „Also schön. Der Plan bleibt … nur die Zielperson ändert sich.“

Ein kaltes Lächeln des Triumphes umspielte ihre Lippen.
 

„Alles wieder in Ordnung?“, fragte Yugi, dem die Sorge ins Gesicht geschrieben stand.

Kiara lag mittlerweile auf der Couch mit einem nassen kalten Lappen auf der Stirn und in eine dicke Decke gewickelt.

Besorgt hatten ihre Freunde um sie herum Platz genommen und warteten auf eine Erklärung.

Shondra und Son Goku hatten sich zwischenzeitlich ein wenig von ihnen entfernt und tuschelten leise miteinander.

„Was war denn mit dir los?“, fragte Joey, der ihren Zusammenbruch nicht mitbekommen hatte, dem ihr Zustand allerdings alles Andere als behagte.

„Kiara?“ Yugi kroch es eiskalt den Rücken hinab. Mit jeder Sekunde nahm ihre Blässe zu, sogar ihre Atmung setzte teilweise kurzzeitig aus.

Sein Blick fiel auf den Gürtel, der immer wieder flackerte und instinktiv blickte er sich nach dem Pharao um, der jedoch nirgends zu sehen war.

Was war hier nur los?

„Yugi?“

Shondras Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Nach einem kurzen Blick auf seine Schwester wandte er sich ihr zu. Sie winkte ihn zu sich. Mit dem Gefühl, als wären seine Beine aus Pudding, folgte er ihrer Bitte und blieb schließlich zitternd vor ihr stehen. Alles in ihm wehrte sich gegen den Gedanken, dass Kiara krank war, doch sein Verstand belog ihn nicht. Seine Schwester war alles Andere als kerngesund.

„Sag mal, Yugi, ich liege doch richtig, wenn ich vermute, dass mit Kiara irgendetwas nicht stimmt, oder?“

Yugi war kurzzeitig völlig überrascht, dass sie sich auch nur den Ansatz einer solchen Frage hatte stellen können, wo es doch ziemlich offensichtlich war, dass sie Recht hatte, doch ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm, dass es nichts weiter als eine Feststellung war.

Zustimmend nickte er.

„Und du hast nicht zufällig eine Erklärung dafür?“

Hilflos blickte Yugi sie an und zuckte schließlich mit den Schultern. „Ich wünschte, ich wüsste es. Aber ich fürchte … ich hab nicht die geringste Ahnung.“

„Wie mächtig ist eigentlich der Pharao?“, fragte Son Goku beiläufig. Die Frage überraschte Yugi und ein paar Sekunden lang war er nur imstande, den Mund immer wieder zu öffnen und zu schließen. „Warum … wieso … was … warum fragst du?“, stammelte er und blickte stirnrunzelnd zu seiner Schwester hinüber, bevor er antwortete. „Also ehrlich gesagt … so ganz genau weiß ich das nicht. Aber wenn ich ihn nach seinen Fähigkeiten in Duel Monster beurteilen würde, dann ist er … das mächtigste Wesen, das ich kenne.“ „Mächtiger als seine Schwester?“

Yugis Augenbrauen zogen sich vor Verwirrung zusammen. „Sicher. Daran dürfte kein Zweifel bestehen. Wenn du einen Vergleich willst … Kiara ist eine sehr starke Persönlichkeit …“

Shondra grinste. „Glaub mir … das war mir nach unserer ersten Begegnung sofort klar.“ „Na ja und wenn man es genau betrachtet … dann ist sie eigentlich nur die weibliche Ausgabe des Pharaos.“

„Was soll denn das jetzt bitte heißen?“, knurrte Yami, der neben der Couch erschien und ihn verblüfft ansah.

Yugi beachtete ihn jedoch nicht.

„Und die Prinzessin?“, hakte Son Goku nach.

Yugi druckste ein wenig herum.

„Na komm schon! Sag ihnen ruhig, dass sie praktisch nichts weiter als eine weibliche Ausgabe von dir ist!“, rief der Pharao und ein freches Grinsen legte sich auf seine Lippen.

Neben Yugi erschien die Prinzessin, die ihn kopfschüttelnd ansah. „Hör nicht auf ihn, Yugi! Dem ist doch bloß langweilig, weil er Kiara momentan nicht ärgern kann.“, flüsterte sie, was Yami jedoch keineswegs entging. „Mir ist überhaupt nicht langweilig, klar? Mir … geht’s bestens!“

Yamika wandte sich ihm zu. „Sicher! Deswegen flackerst du auch immer wieder.“

Yugi wandte sich ruckartig um und war überrascht zu sehen, dass Yamika Recht hatte. Schlagartig fühlte er sich an den Moment erinnert, als Kiara es gewagt hatte, den Geflügelten Drachen des Ra zu materialisieren. Yamika hatte damals genauso geflimmert, wie der Pharao jetzt. Allein deshalb, weil der Gürtel nicht genug Macht hatte, sowohl den Drachen als auch die Prinzessin mit Energie zu versorgen.

Und in diesem Moment wusste Yugi, was Kiaras Problem war…
 

Areslefs und Fiertlo starrten Xanty noch immer vollkommen perplex an, als sich Monakira leise an ihnen vorbei zwängte und die Vampirin ansteuerte.

„Sieh mal einer an! Ich muss sagen, du hast eine schöne Überraschung an den Tag gelegt, meine Liebe.“, bemerkte sie mit einer merkwürdig klingenden Singsangstimme.

Xanty richtete den feurigen Blick auf die Satansdienerin, die dicht vor ihr stehen blieb. „Was willst du?“, fragte sie kalt.

Monakira schien plötzlich von so etwas wie Begeisterung erfüllt zu sein, als sie sie sprechen hörte. „Du bist perfekt, meine Liebe! Einfach perfekt.“

„Was willst du?“, wiederholte Xanty mit noch eisigerer Stimme. Ihre Geduld erreichte eine äußerst niedrig gelegene Grenze.

Monakira blickte sie immer noch mit unanständiger Begeisterung an. „Hast du nicht Lust, Teil von etwas wirklich Großem zu werden?“, fragte sie und ihre Augen leuchteten noch mehr.

Etwas weiter abseits warfen sich Areslefs und Fiertlo beunruhigende Blicke zu. Doch gleich darauf straffte sich Areslefs. „Von welcher großen Sache sprichst du?“, fauchte er, was Monakira mit einem gleichgültigen Blick quittierte. „Das kann dir egal sein.“

Areslefs Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Was ist mit Er interessiert sich für dich?“, zitierte er sie mit knurrender Stimme und zwang sich mühsam dazu, seiner Stimme einen drohenden Unterton zu geben. Tatsächlich war es vielmehr so, dass ihm immer unbehaglicher wurde. Monakira plante scheinbar etwas zusammen mit ihrem Herren und ob er wollte oder nicht, er hatte das ungute Gefühl, dass es für die Vampire keineswegs gut war.

Monakira blickte ihn hämisch an. „Die Zeiten ändern sich, mein lieber Areslefs. Und Meinungen ebenso. Eure liebe kleine Xanty hat uns eine Seite gezeigt, die sie um Einiges interessanter macht, als du es jemals sein könntest. Finde dich damit ab!“ „Um was geht es hier!“, schrie er wütend und schleuderte die Tür zu, um Monakira daran zu hindern, mit Xanty zu fliehen.

Diese jedoch lächelte nur nachsichtig. „Das willst du doch gar nicht wissen, mein lieber…“ „Rück mit der Sprache raus, du Dreckstück, oder ich schwöre dir…“ „Was?“, unterbrach sie ihn mit scharfer Stimme. Die Begeisterung in ihrem Gesicht war erloschen und hatte einer bedrohlichen Wut Platz gemacht, die ihn tatsächlich ein paar Schritte zurückweichen ließ.

Xanty stand indes völlig unbeteiligt da und lächelte nur kalt.

„Du willst also wirklich wissen, um was es dem Herrn geht, ja? Gut, ich sag es dir! Aber gib mir nicht die Schuld, wenn dein kleiner Freund hier von jetzt an keine Nacht mehr schlafen kann, weil er Alpträume hat.“, säuselte sie, was Areslefs Wut noch mehr kochen ließ.

Fiertlo kniff die Augen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten, unternahm aber nichts.

Zu Areslefs Überraschung begann Monakira tatsächlich, ihnen ihren Plan zu schildern – und mit jedem Wort wünschte er sich, er hätte niemals danach gefragt…
 

„Du glaubst, dass die Kraft des Gürtels nicht ausreicht, um den Pharao dauerhaft aufzunehmen und von Kiaras Seele fernzuhalten, ohne dass Kiara Schaden nimmt.“, murmelte Yugi leise. Jetzt war ihm auch klar, warum es Kiara immer schlechter ging. Zweifellos musste entweder einer von ihnen leiden, um dem anderen genug Kraft zu spenden oder aber die Kraft des Gürtels teilte sich auf beide auf, was zur Folge hatte, dass sowohl Kiara als auch der Pharao an Kraft verloren.

Yugi nickte. „Das erklärt auch, warum der Pharao so vor sich hin flimmert.“, stellte er fest. Shondra nickte. „Ich schätze, für die Kraft der Prinzessin reicht der Gürtel aus, aber der Pharao ist offenbar zu viel. Dein Puzzle scheint in dieser Hinsicht viel mächtiger zu sein, sonst würde es dir ja genauso ergehen. Da dies offenbar aber nie der Fall war …“ „Das würde aber bedeuten, dass wir so schnell wie möglich an dieses Gegenstück herankommen müssten, um Kiara und den Pharao zu retten.“

Shondra schnaubte. „Du stellst dir das so einfach vor.“ „Aber wenn wir die beiden nicht bald trennen, wird …“ „Jetzt beruhige dich doch mal.“ „Beruhigen? Ich spaziere hier munter herum, weil mein Puzzle stark genug ist, die Prinzessin aufzunehmen, während Kiara dort drüben halb tot herumliegt, nur weil sie am schwächeren Hebel sitzt. Ich kann mich nicht beruhigen.“ „Hör mir doch mal zu. Ich war doch noch gar nicht fertig.“

Yugi wollte protestieren, sah allerdings ein, dass es keinen Sinn hatte und blickte sie erwartungsvoll an.

„Hör zu! Der Gürtel hat nicht genug Kraft, um beide auf Dauer mit der nötigen Kraft zu versorgen, die sie unter anderem brauchen, um sich von einander fern zu halten. Schön und gut. Es gibt aber eine Möglichkeit, wie wir sie von einander trennen können, ohne dass einer von beiden Schaden nimmt.“ „Welche?“

Shondra seufzte. „Wir verschaffen dem Pharao einen Körper.“

Offenbar hatte sie damit nicht nur Yugi überrascht. Son Goku warf ihr von der Seite her einen geschockten Blick zu. „Wie bitte? Wie willst du denn das anstellen?“

„Glaubst du wirklich, das würde funktionieren?“, fragte Yugi, der von der Idee noch nicht sonderlich begeistert schien.

Shondra zuckte mit den Schultern. „Es gibt einen Zauber, der Geistern vorübergehend einen realen Körper verschaffen kann. Es ist kein leichter Zauber, er erfordert gewisse Opfer…“

„Was für Opfer?“, unterbrach Yugi sie und seinem Gesichtsausdruck nach urteilen, fühlte sich Son Goku dabei auch nicht sehr wohl.

„Ich werde wohl oder übel für eine Weile auf meine magischen Fähigkeiten verzichten müssen. Aber … wenn wir Kiara damit helfen können, nehm ich das Übel gern auf mich.“ „Und du glaubst, das würde klappen?“ „Na ja …“ Shondra blickte auf Kiara, die immer noch reglos auf der Couch lag. „Der Pharao wäre nicht mehr auf den Gürtel als Zuhause angewiesen. Demnach dürfte der Gürtel Kiara also keine Energie mehr abzapfen, um ihn mit Kraft zu versorgen. Vielleicht … vielleicht hätte Kiara am Ende sogar mehr Energie, weil er im Prinzip niemanden mehr von ihr fernhalten muss.“

Yugi folgte ihrem Blick und musste nach kurzer Überlegung feststellen, dass an Shondras Theorie was dran war. Doch ein paar Zweifel ließen sich einfach nicht ausradieren. Oder war es wirklich möglich, Kiara auf diese Art zu helfen?

„Wie lange würde dieser Zauber anhalten?“

Shondra dachte nach. „Ich schätze ... mehr als drei Tage werden nicht drin sein. Da du ja schon gesagt hast, dass der Pharao ziemlich mächtig ist, wird die Dauer des Zaubers schon erheblich eingeschränkt. Aber … es sollte reichen, um sich das Gegenstück zu besorgen und alles wieder ins Lot zu bringen. Und wenn wir das erst einmal geschafft haben, dann können wir uns endlich Monakira zuwenden.“

Yugi blickte Shondra wieder an. „Und bist dir vollkommen sicher, dass das helfen wird?“ „Ach Yugi … kann man sich denn seiner Sache jemals wirklich sicher sein?“

„Yugi?“ Die Stimme der Prinzessin befreite ihn sofort von seinen Sorgen und ein Blick in ihre Augen verriet ihm, dass sie auf dem richtigen Weg waren.

„Du meinst also auch, dass wir es versuchen sollten?“, fragte er nach.

„Ich meine, dass du tun solltest, was du für richtig hältst. Aber du solltest auch bedenken, dass du hier einer sehr erfahrenen Magierin gegenüber stehst. Sie wird ihre Kräfte einschätzen können.“ „An ihren Kräften zweifle ich ja überhaupt nicht. Ich bin mir nur nicht sicher, ob wir überhaupt der richtigen Theorie folgen.“, murmelte er.

Shondras Augen verengten sich. „Du zweifelst also doch daran.“, stellte sie fest, denn obwohl sie die Prinzessin nicht hören konnte, reichten seine Worte aus, um ihr klar zu machen, worum es in dem Gespräch ging.

„Was macht dich so sicher, dass du Recht hast?“, brummte Yugi zurück und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

Shondra straffte sich. „Mein Instinkt! Und wenn ich ehrlich bin, dann hat mich dieser Instinkt noch nie im Stich gelassen. Yugi, mach doch die Augen auf! Im Prinzip haben wir es hier mit der gleichen Situation zu tun, mit der wir schon bei unserem ersten Treffen konfrontiert wurden, als Kiara diesen Gigantischen Drachen rief. Mag sein, dass es damals darum ging, dem Drachen genug Kraft für eine reale Gestalt zu geben, während es diesmal darum geht, die Seele des Pharaos von Kiaras Seele fernzuhalten, um ein ziemlich mieses Mischmasch zu verhindern. Aber das erfordert genauso Energie, Yugi! Außerdem kommen dann auch noch die Momente dazu, in denen der Pharao ... für uns vielleicht nicht … aber in denen er sich für euch sichtbar macht. Glaubst du, dass geht alles von selbst? Die Sache mit dem Drachen damals ist vielleicht noch gut ausgegangen, aber diesmal … diesmal geht sie hier an ihre Grenzen.“

Yugi blickte verlegen zur Seite. Was sie sagte, machte Sinn.

Schließlich blickte er sie an. „Also schön! Riskieren wir es.“

Shondra lächelte erleichtert, blickte hinüber zu Kiara und atmete noch einmal tief durch.

Son Goku entfernte sich ein wenig und zog Yugi mit sich.

Sun Guku, die ihrer Mutter sofort ansah, dass sie etwas vorhatte, scheuchte Joey, Thea und Tristan von der Couch weg und beobachtete interessiert das weitere Geschehen.

Shondras Hände erglühten in einem strahlenden Gelb, das jeder Sonne Konkurrenz gemacht hätte.

Yugi schloss instinktiv die Augen, um nicht geblendet zu werden, konnte aber nicht verhindern, dass das Strahlen sogar durch seine geschlossenen Augenlider drang.

Im gesamten Zimmer breitete sich eine gigantische Hitze aus, die allen Anwesenden den Schweiß auf die Stirn trieb.

Um Kiara herum erhob sich nach und nach ein dichter, goldfarbener Nebel, der langsam und stetig den Gürtel anvisierte und schließlich in ihn hineinfloss.

Shondra biss sich auf die Unterlippe. Sie war jetzt schon der Erschöpfung nah.

Keinen Meter von ihr entfernt, wurde der Pharao aus dem Gürtel geschleudert und schwebte jetzt mit verwirrter Miene im Raum.

Über ihnen begannen die Glühlampen zu flackern, bis sie schließlich komplett erloschen. Doch der goldene Nebel reichte aus, um das Zimmer weiterhin zu erhellen. Er umwaberte die durchsichtige Gestalt des Pharaos, der immer noch komplett verwirrt schien und Shondra ratlos ansah.

Als die ersten Nebelfetzen seine Geistergestalt berührten, spürte er zu seinem Erstaunen, wie sich seine Beine zu fester Materie formten. Der Nebel kroch an ihm hoch und jeder Zentimeter, den der Nebel berührt hatte, wurde zu Fleisch und Blut, bis er schließlich in seinem eigenen Körper im Raum stand.

Fassungslos betrachtete er seine Hände, die nicht mehr länger durchsichtig waren und mit ungläubiger Miene tastete er sich über das Gesicht, bis sein Blick wieder auf Shondra fiel, die erschöpft wirkte, ihm aber aufmunternd zulächelte. „Keine Angst! Das ist keine Schwarze Magie! Du kannst es also ruhigen Gewissens annehmen.“

Yugi trat mit geweiteten Augen vor. Er konnte noch immer nicht fassen, dass ihm der Pharao als Mensch gegenüber stand.

Dann fiel sein Blick auf Kiara, die wie durch ein Wunder vollkommen frisch und munter wirkte. Verwirrt blinzelte sie zur Decke hinauf, dann auf die Decke, die sie einhüllte, betastete den kalten Lappen auf ihrer Stirn, schleuderte ihn zur Seite, befreite sich aus der Decke und sprang auf die Beine. Ein paar Sekunden lang sah sie sich im Raum und, stemmte dann schließlich die Hände in die Hüfte und schnaubte: „Warum stehen wir eigentlich hier so blöd herum? Ich dachte, wir haben eine Menge zu tun, um mich endlich von diesem Quälgeist zu befreien, der …“

Kiara stockte der Atem, als sie Yami erblickte. Ihr Blick fiel auf Yugi. Verwirrt blickte sie zwischen den beiden hin und her, legte dann schließlich den Kopf in den Nacken und seufzte. „Jetzt ist er auch noch real. Womit hab ich das verdient?“, jammerte sie.

Yugi grinste und warf Yami einen kurzen aber erleichterten Blick zu. „Jep, sie ist wieder vollkommen in Ordnung!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yatimu
2009-01-17T19:38:21+00:00 17.01.2009 20:38
Der letzte Satz war einfach fantastisch!!!
Das ist ja so ne coole Wendung!!!
Der Pharao hat einen eigenen Körper *freu*
Das wird bstimmt sooooooooooooo lustisch^^
hehe!!
Es ist dir echt gelungen das alles so schön zu verstricken, dass man nicht wusste warum es Kiara so schlecht ging und als ich dann die erklärunge dazu hörte:
Ja klar logisch!!!
Das hast du echt supi gemacht!!!
Klasse Idee!!!
Von:  VonArrcross
2009-01-09T20:16:33+00:00 09.01.2009 21:16
Das du weiter schreiben sollst, brauch ich dir nicht sagen. Oder etwa doch? *gedanklich auf Pfeiltasten schlag, in der Hoffnung, dass sich eine geheime Seite mit Fortsetzung offenbart*
Von:  Kyuuo
2009-01-09T18:35:42+00:00 09.01.2009 19:35
^tolles kapi^
was haben die vampiere jetzt vor
toll dass es kiara besser geht
die letzte szene war echt lustig und gelungen
wie werden die anderen auf den pharao reagieren
freu mich schon aufs nächste
mfg kyuuo


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