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Seelentausch

von

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Was sich neckt...

Kiara wurde mit jeder Sekunde, die ihr klarer wurde, was der Umzug des Pharaos zu bedeuten hatte, blasser.

„Kiara?“, fragte Yugi alarmiert und griff nach ihrer Hand, um sie vor einem eventuellen Umsturz zu bewahren. „Kiara, was ist los?“

Seine Schwester antwortete nicht, schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Das glaub ich einfach nicht.“ „Was glaubst du denn nicht?“, fragte er verwirrt und bekam eine Sekunde später seine Antwort. „Sie kann nicht glauben, dass mein Bruder und ich unser Zuhause getauscht haben.“, beantwortete die Prinzessin ihm diese Frage in seinen Gedanken und machte ihm damit sofort klar, was Kiara so blass hatte werden lassen.

Yugi schüttelte den Kopf. Das konnte doch einfach nicht möglich sein. Allerdings – wenn er sich die Tatsache vor Augen führte, dass Kiara den Pharao in ihren Gedanken hören konnte, was ihr sonst nur möglich war, wenn sie das Puzzle trug, dann war es offensichtlich dass sie ein Problem hatten.

„Das … grenzt ja schon fast an einer Katastrophe.“, murmelte er.

Kiara schloss die Augen und betete, dass das alles nur ein böser Traum war.

„Tja, ich schätze, das wird wohl ein Traum bleiben.“, bemerkte der Pharao in ihren Gedanken. Kiaras Miene verfinsterte sich. Wenn das jetzt schon so anfing, wusste sie genau, wo das hinführen würde.

Entschlossen blickte sie Yugi an. „Gib mir das Puzzle!“

Yugi blinzelte verwirrt. „Wie bitte?“ „Gib mir das Puzzle! Du kriegst den Gürtel. Allein die Vorstellung, dass der Pharao in meinen Gedanken herumschnüffeln kann, ertrage ich einfach nicht. Wir tauschen die Artefakte und dann machen wir uns auf die Suche nach einer Lösung.“

Yugi dachte kurz nach, nickte dann schließlich angesichts der Tatsache, dass er wusste, wie der Pharao und Kiara manchmal aufeinander reagierten. „Ist wohl besser.“

Kiara machte sich bereits daran, den Gürtel zu öffnen, was jedoch gründlich misslang. Sie setzte zu einem neuerlichen Versuch an, war jedoch schon am Rande einer Panik, als sie es auch diesmal nicht schaffte, den Verschluss des Gürtels zu öffnen.

Flehend blickte sie Yugi an. „Hilf mir!“, rief sie und zerrte wie verrückt an dem kleinen Verschluss.

Yugi, dem noch immer nicht ganz Wohl bei der Sache war, machte sich daran, ihr beim Öffnen des Gürtels zu helfen, geriet aber ebenfalls an seine Grenzen. „Ich…“

Kiara schaute mit unfassbarer Miene hinauf in den Himmel. „Sag mir jetzt bitte nicht, dass du den Gürtel auch nicht aufkriegst.“

Yugi schnaubte. „Gut, dann sag ich es dir nicht.“ „Yugi, bitte, das ist kein Witz.“ „Ich mach keine Witze! Ich krieg ihn auch nicht auf.“

Kiara schnappte panisch nach Luft. „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, das kann doch alles nicht wahr sein.“, jammerte sie und verbarg – noch immer gen Himmel blickend – das Gesicht in ihren Händen.

Yugi gab es schließlich auf, kaute kurz auf seiner Unterlippe herum und nahm dann das Puzzle ab. Nachdenklich betrachtete er es. „Komisch … ich kann das Puzzle abnehmen. Warum klebt der Gürtel dann aber an dir fest.“

Kiara wandte sich ihm zu. „Gib es mir erst einmal, dann … können wir ja weiter sehen!“

Yugi hielt ihr das Puzzle hin und hob überrascht die Augenbrauen, als Kiara nach dem Puzzle griff und sich dieses ihrem Griff entzog. Kiara schluckte und versuchte erneut, nach dem Puzzle zu greifen. Wieder wich es ihrem Griff aus.

Hilflos blickte sie ihn an. „Das … das ist doch der reinste Albtraum.“

Yugi zuckte mit den Schultern. „Tja … offenbar war die Wolke … oder das Medaillon doch nicht so harmlos wie anfangs gedacht.“ „Ohhh … Yugi! Was machen wir denn jetzt? Ich kann doch nicht ewig den Pharao in meinem Kopf herumschwirren lassen.“

„Warum denn nicht?“, fragte Yami, der neben ihr aufgetaucht war und grinsend auf Yugi blickte, der jedoch keineswegs begeistert war. Ihm war klar, dass die nächsten Tage mehr als anstrengend werden würden.

„Du ahnst ja gar nicht, wie anstrengend, Yugi.“, bestätigte die Prinzessin, die sich ebenfalls die Ehre gab und neben Yugi erschien.

Kiara breitete hilflos ihre Arme aus. „Hab ich schon erwähnt, dass das eine einzige Katastrophe ist?“ „Ich muss ehrlich sein … spaßig finde ich das auch nicht.“

„Glaubst du etwa, ich finde das spaßig?“, fauchte die Prinzessin, die wütend die Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was für ein komplett verrücktes Zuhause mein wertes Brüderlein hat? Ich meine, wenn ich in mein Zimmer will, brauch ich Stunden, um es überhaupt zu finden und von dem Bad will ich gar nicht erst anfangen!“

Der Pharao zuckte mit den Schultern. „So schlimm ist es doch gar nicht.“, behauptete er, was seine Schwester nur noch mehr auf die Palme brachte. „Nicht so schlimm? Ich bin eine Frau, Brüderchen! Ich brauche hin und wieder ein wenig Struktur in meinem Leben, aber das hier…“, verächtlich deutete sie auf das Puzzle, „ist alles Andere als Struktur.“ „Wenigstens wird dir nie langweilig.“

Die Miene der Prinzessin verfinsterte sich. „Schade, dass wir gerade keine Körper haben, sonst würde ich dir dafür den Hals umdrehen.“

Kiara räusperte sich. „Womit wir auch gleich beim nächsten Problem sind.“, bemerkte sie, was den Pharao dir Stirn runzeln ließ. Yugi jedoch nickte zustimmend. „Sie hat vollkommen Recht.“

„Was meint ihr?“, fragte Yami schließlich.

Kiara kicherte böse. „Tja … mit dem Körpertauschen dürfte es demnächst ordentlich Probleme geben! Das meinte Yugi damit!“

Der Pharao sah als, als hätte er in eine Zitrone gebissen. „Ich geb’s ja ungern zu, aber ich fürchte, da hast du Recht.“

Kiara zwinkerte ihrem Bruder zu und blickte dann wieder den Pharao an. „So ist das Leben, mein Lieber!“

Yami funkelte sie an. „Was hältst du davon, wenn wir uns daran machen, eine Lösung für unser Problem zu finden?“ „Was ich davon halte? Das ist das erste Mal, dass wir einer Meinung sind, Pharao.“

Yami grinste. „Und mögen noch viele folgen.“

Kiara lachte höhnisch. „Sicher doch.“ „Du glaubst nicht dran, was?“ „Ich glaube einfach nicht, dass es gut ist, wenn ein männliches Objekt die Möglichkeit hat, in den Gedanken einer Frau herumzuschnüffeln.“

Der Pharao kniff die Augen zusammen. „Männliches Objekt?“

Kiara grinste. „Na schön … in deinem Fall … Wesen!“ „Oho wie gnädig.“

Yamika, die ehemalige Prinzessin von Ägypten, warf Yugi einen verzweifelten Blick zu. „Lass uns so schnell wie möglich das Problem beheben. Wenn das hier“, sie deutete auf Kiara und den Pharao, „jetzt die ganze Zeit so weiter geht, dann dreh ich durch, Yugi, das verspreche ich dir.“

Yugi nickte ihr zustimmend zu. „Bin ganz deiner Meinung. Ich hab ja jetzt schon die Nase gestrichen voll.“

Kiara und Yami warfen sich einen kurzen Blick zu, bis sie Yugi und Yamika empört anblickten. „So schlimm sind wir gar nicht!“, riefen sie gleichzeitig und verschränkten ebenso synchron die Arme vor der Brust.

Yugi hob eine Augenbraue. Das konnte ja noch was werden…
 

„Yugi, hilf mir doch! Er macht mich noch wahnsinnig!“

Yugi schloss die Tür hinter sich und ließ sich auf sein Bett plumpsen, während Kiara sich Haare raufend auf ihren Stuhl am Schreibtisch niederließ.

„Wieso? Was macht er denn jetzt schon wieder?“

Der Pharao erschien und blickte ihn unschuldig an. „Ich mache überhaupt nichts. Ich gebe ihr lediglich Tipps zum Duellieren.“

Kiara blickte Yugi verzweifelt an. „Siehst du? Genau das meine ich!“, rief sie, während sie auf den Geist Yamis deutete.

Yugi griff sich an den Kopf und schloss genervt die Augen. „Könnt ihr beide nicht endlich mal aufhören, andauernd auf einander herumzuhacken? Damit macht ihr mich wahnsinnig!“

Yamika tauchte neben ihm auf und blickte ihn mitleidig an. „Die können einen in den Irrsinn treiben, was?“ „Und wie.“, stimmte Yugi zu, während er seine Schwester finster anblickte.

Kiara verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Du hast leicht reden. Du bist bei diesem Zauber schließlich am besten weggekommen. Was hat es mir denn gebracht? Nichts weiter als einen neugierigen, neunmalklugen Besserwisser, der nicht aufhören kann, mir auf die Nerven zu gehen!“

„Hey! Den Besserwisser nimmst du mal schön zurück!“, warf Yami ein, was Kiara an den Rand das Wahnsinns brachte. „Könntest du vielleicht endlich mal die Klappe halten!!!!“, schrie sie wütend und sprang auf die Beine.

Yugi zuckte zurück, Yamika schnappte erschrocken nach Luft, nur der Pharao grinste sie ruhig an. „Was ist denn in dich gefahren?“ „Du! Du bist in mich gefahren und ich sage dir, Pharao! Ich mache drei Kreuze, wenn du wieder in deinem gottverdammten Puzzle bist.“ „Ich hab so den Eindruck, dir gefällt es nicht, dass ich momentan bei dir zur Untermiete bin.“

Kiara rollte mit den Augen und rang nach Beherrschung. Gequält rieb sie sich die Schläfen. „Lass es mich so sagen: Du gehst mir auf die Nerven!“ „Tu ich das?“

Flehend blickte Kiara Yugi an. „Hilf mir!“

Yugi fasste sich ein Herz und blickte Yami bittend an. „Pharao, mach es nicht noch schlimmer. Am Ende hast du einen neuen Feind oder ich eine Schwester, die ich in der Nervenklinik, wenn nicht sogar in der Klapsmühle besuchen muss.“ „Aber…“ „Bitte!“, flehte Yugi erneut. Yami blickte ihn noch einen Moment forschend an und nickte schließlich. „Na schön. Ich werd mich beherrschen.“

Kiara seufzte erleichtert. „Danke, Pharao!“, murmelte sie leise. „Und jetzt mach ’nen Abgang!“, fügte sie knurrend hinzu, was den Pharao überrascht die Stirn runzeln ließ. „Und ich nerve, ja?“, brummte er noch, bevor er im Gürtel verschwand.

Yamika zwinkerte Yugi zu. „Mach dir nichts draus. Er ist nicht wirklich kritikfähig.“

Unglücklich blickte sie auf das Puzzle um Yugis Hals. „Dann werd ich mich mal auf die Suche nach meinem Zimmer machen. Wenn ich jetzt anfange zu suchen…“ Yamika dachte kurz nach. „… dann könnte ich es heute Abend gefunden haben.“

Damit verschwand sie. Yugi blickte noch einen Augenblick lächelnd in die Leere, bis er sich wieder Kiara zuwandte, die sich erschöpft auf ihr Bett fallen ließ und die Arme zu beiden Seiten ausbreitete. „Das ist ein reiner Albtraum.“ „Ach komm schon, Kiara! Ihr seid doch die besten Freunde. Ihr werdet euch schon vertragen! Eigentlich bleibt euch ja auch gar keine andere Wahl.“, fügte er nach einer kurzen Überlegung hinzu, was Kiara seufzen ließ. „Es wäre bedeutend einfacher, wenn er mir nicht mit irgendwelchen dummen Fragen auf die Nerven gehen würde. Außerdem“, ächzend richtete sie sich auf, „außerdem ist es als Mädchen der pure Horror, wenn ein Junge ihre Gedanken lesen kann. Es gibt nun einmal Sachen, die müssen Jungs nicht wissen.“ „Dann verschließ doch deine Gedanken.“ „Das geht nicht, Yugi! Hast du es denn schon mal versucht?“

Yugi dachte kurz nach. Hatte er eigentlich jemals das Bedürfnis gehabt, dem Pharao irgendwelche Gedanken vorzuenthalten?

Er schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, hab ich nicht.“ „Weil es auch gar nicht geht! Das sind … Hirngespinste aus Harry Potter … du kannst Gedanken nicht vor jemandem verschließen.“

Yugi blickte sie erschöpft an. „Ihr kriegt das schon hin, Kiara! Letztendlich … sind doch die Trietzereien des Pharaos nur ein Zeichen dafür, dass er dich ziemlich mag. Du kennst doch den Spruch Was sich neckt, das liebt sich…

„Ho ho ho … moment mal, Yugi! Was unterstellst du mir hier gerade?“, brummte der Pharao, der unweigerlich neben Kiara erschien und Yugi überrascht anblickte. „Das klingt für mich so, als würdest du sagen wollen, dass ich deine Schwester nur aus dem Grund ärgere, weil ich mich in sie verliebt habe.“

Yugi zuckte belustigt mit den Schultern. „Wenn es nach dem Spruch geht…“

Yami riss die Augen auf. „Das … das ist doch kompletter Unsinn.“ „Absoluter Unsinn!“, bestätigte Kiara.

„Völlig unmöglich.“, bekräftigten sie beide gleichzeitig.

Yugi blickte die beiden grinsend an. „Ich glaube, ihr wisst gar nicht, wie ähnlich ihr euch seid.“

„Wir sind uns überhaupt nicht ähnlich!“, riefen sie im Chor.

Yugis Grinsen wurde breiter. „Natürlich nicht!“

„Yugi!“ Wieder ein gemeinsamer Singsang.

Kiara blickte den Pharao wütend an. Er starrte zurück . „Hör endlich auf, mir alles nachzusprechen!“, legten beide gemeinsam los..

„Du quatschst mir doch alles nach!“, fauchten sie sich gegenseitig an und rollten kurz darauf mit den Augen.

„Tu ich nicht!“, behaupteten sie zusammen.

„Tust du wohl!“, beantworteten sie sich gleichzeitig ihre Fragen.

Yugi fing an zu kichern, selbst die Prinzessin, die ihre Suche nach ihrem Zimmer abgebrochen hatte, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Belustigt lehnte Yugi sich an die Wand hinter ihm und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Das könnte ich mir die ganze Nacht ansehen.“, lachte er.

Kiara und Yami blickten sich verzweifelt an, warfen Yugi einen kurzen Blick zu, blickten sich wieder an und ließen sich dann entnervt stöhnend aufs Bett fallen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yatimu
2008-11-30T16:49:50+00:00 30.11.2008 17:49
Hahahahahaha!
Das war ja cool!!!
Wenn der Pharao einen eigenen Körper hätte würden sich die beiden die Köpfe einrennen!!!
Ich fand es so lustig als die beiden immer alles gleich gesagt haben!!
Was ich auch toll fand war das mit der Prinzhessin^^!
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann sucht sie ihr Zimmer noch heutexD
Ich bin ja mal gespannt wie das noch weiter geht!
Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass das ne affengeile Idee war???^^
Ich glaub schon^^°
Nicht schlimm...^^
Also ich warte dann mal auf das nächste tolle Kapi^^
Von:  VonArrcross
2008-11-30T16:46:27+00:00 30.11.2008 17:46
*lööööööööööööööööööööööööööööööööööl*
Das Duett der beiden am Ende ist ja wohl das beste an diesem Kapitel. *lach*
Ich weiß ehrlich nicht, was ich dir jetzt sonst heirzu sagen soll, außer das was du eigentlich wissen müsstest. Ich frag mich nähmlich scho... *korriegier* ...nämlich schon, wo die nächsten Kapis sind! *nach versteckten FF-Kapis such*
Von:  Kyuuo
2008-11-29T21:50:11+00:00 29.11.2008 22:50
Toooollllll
Die Reaktion war komisch!! Ich musste tränen lachen!
Freu mich aufs nächst Kapi
mfg Kyuuo


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