Zum Inhalt der Seite

Ohne Liebe?

Und was bleibt, ist ein zerbrochenes Herz...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erinnerungen

09. April 2007
 

Titel: Ohne Liebe?

Untertitel: Und was bleibt, ist ein zerbrochenes Herz...

Kapitelanzahl: bisher Prolog und 13 Kapitel (von Prolog, zirka 20 Kapiteln, Epilog)

Fandom: Dir en grey

Genre: BoysLove, Drama, Romantik, Lemon/ Lime

Pairings: Ganz klar.... Tooru x Daisuke [Kyo x Dai] (und mal erwähnt: Toshiya x Shinya)

Warnings: lemon, lime, sad, VIEL Sex

Autor: Kyo-chi

Disclaimer: Die Jungs von Dir en grey gehören nicht mir, ich verdiene kein Geld hiermit, noch will ich von jemanden die Rechte verletzen.

Musik: UROBOROS (+ Unplugged Disc), Undecided, Jealous -reverse-, und ein paar andere von Dir en grey
 

Lang lang ist's her...

Nein, so lange habt ihr ja nun auch nicht warten müssen. :)

Ich hab mir im Urlaub wirklich Mühe gegeben, so viel wie möglich zu schreiben und nun dürft ihr nach und nach alles lesen.

Viel Spaß!
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

„Tooru?“, fragte eine sanfte und eindeutig weibliche Stimme.

Der Angesprochene drehte sich um, blickte mit seinen großen braunen Kulleraugen nach oben in die dunkelbraunen Augen seiner Mutter. Ihre Lippen zierte ein sanftes Lächeln, was auch Tooru lächeln ließ.

„Komm.“ Sie griff nach der Hand des Vierjährigen, lief langsam mit ihm in Richtung eines Parks mit einem großen Spielplatz. „Heute treffen wir uns mit Minako. Sie hat ihren Sohn Daisuke mitgebracht. Vielleicht werdet ihr ja gute Freunde.“

Der Kleine nickte zögerlich, versteckte sich ein wenig hinter seiner Mutter, nachdem sie den Park betreten hatten. Diese kicherte nur, hob ihren kleinen Schatz hoch und trug ihn die restlichen Meter bis zum Spielplatz.

„Minako!“, rief sie nach einiger Zeit, als sie einen dunkelroten Haarschopf entdeckte.

Die Angesprochene drehte sich lächelnd um, machte damit den Blick auf einen kleinen Jungen frei. Er hatte genau das gleiche Gesicht wie seine Mutter und wirkte dementsprechend hübsch, wenn auch noch ziemlich niedlich.

Minako stand auf, ging auf ihre beste Freundin zu und begrüßte sie und den kleinen Jungen. „Tooru ist ja noch niedlicher, als du gesagt hast“, kicherte die Rothaarige und wuschelte dem Kleinen durch die schwarzen Haare, was dieser mit einem undefinierbaren Laut bekundete.

Tooru's Mutter nickte lächelnd, setzte ihren Sohn neben den Siebenjährigen, der gerade im Sand saß und ein wenig spielte.

„Sag ‚Hallo’ zu Daisuke.“

Tooru nickte zaghaft, brachte schließlich ein leises „Hallo“ über seine Lippen und blickte den anderen schüchtern an.

Daisuke erwiderte die Begrüßung, kniff den Jüngeren in die Wangen und zog vorsichtig an ihnen, so dass Tooru leise fiepste.

„Du bist süß“, grinste er und auch die zwei Freundinnen konnten sich nun ein leises Lachen nicht mehr verkneifen.
 

„Tooru-chan?“, ertönte plötzlich eine sanfte Stimme hinter ihm.

Der Angesprochene drehte sich lächelnd um, blickte in die dunkelbraunen Augen des sechzehnjährigen Jungens, der sich hinter ihn gestellt hatte und durch sein weiches schwarzes Haar strich. Ein wirklich schönes Gefühl, welches Tooru unglaublich genoss.

"Ja?“, war schließlich die Gegenfrage des noch Zwölfjährigen und er lächelte ihn weiterhin an, konnte gar nicht mehr damit aufhören.

„Ich hab dich lieb“, entwich es Daisuke's Lippen und er spielte nervös mit einer seiner roten Haarsträhnen, lächelte dabei verlegen, wurde sogar etwas rot. Das hier war ihm gerade ein wenig peinlich.

Doch Tooru lächelte glücklich, drehte sich vollends zu dem Größeren um und umarmte ihn zärtlich, drückte sich an ihn.

„Ich hab dich auch lieb, Dai“, flüsterte er leise, gab Daisuke einen leichten Kuss auf die Wange und wurde nun selber etwas rot.

Danach herrschte Stille. Eine recht angenehme Stille, jedenfalls für den Kleineren.

Doch nach wenigen Momenten erklang ein leises Räuspern.

„Tooru... Es tut mir leid, aber ich muss gehen. Für eine Weile. Mama ist fort... Aber ich komm wieder, versprochen.“

Er hauchte Tooru kurz einen Kuss auf die Lippen, rannte danach einfach so schnell er konnte aus dem Zimmer und dann aus der Wohnung, versuchte nicht auf die verzweifelten Rufe des Schwarzhaarigen zu achten, welcher von seiner Mutter festgehalten wurde, damit er ihm nicht nach rannte.
 


 


 


 


 


 


 

Mit einem leisen Murren drehte er sich in seinem Bett herum, öffnete nach einiger Zeit verschlafen die Augen. Er musste zuerst ein wenig blinzeln, da das helle Licht im Moment noch ungewohnt war.

Danach schwang er allerdings seine langen Beine aus dem Bett, gähnte laut und wuschelte sich durch sein blondes Haar.

Er schaute müde zu seinem Wecker, der ihm anzeigte, dass es kurz nach zwölf Uhr war.

„Viel zu früh“, nuschelte er kaum verständlich, während er sich gänzlich erhob und seine total zerknautschten Schlafsachen etwas glatt strich.

Schließlich verschwand er im Badezimmer, kam nach einer knappen Stunde frisch geduscht, mit einer neuen Boxershorts und einem neuen Shirt bekleidet wieder aus dem Raum. Auch seine Haare sahen wieder normal aus - sie standen in einige Richtungen ab.

Er sprang die wenigen Stufen in die untere Etage hinab, lief danach langsam in die Küche, wo er erst einmal seine Mutter begrüßte.

„Morgen Mama“, murmelte er gleichgültig, ließ sich an dem gedeckten Tisch nieder und griff nach einem der Brötchen, die in einem braunen Brotkorb lagen. Er schnitt es vorsichtig auf, beachtete seine Mutter nicht weiter.

„Morgen Tooru“, sagte sie lächelnd, musterte ihre Sohn ein wenig genauer. Irgendetwas stimmte nicht mit dem kleinen Blondschopf. Normalerweise war er nicht so schweigsam, sondern erzählte etwas vom vergangenen Tag.

Und er lächelte, was er jetzt auch nicht tat. „Was ist los?“, stellte sie nun die Frage, die ihr auf der Zunge lag. Sie machte sich Sorgen.

Tooru blickte langsam auf, legte sein Brötchen seufzend auf den Tisch. „Ich hab von Dai geträumt. Von unserer ersten Begegnung und dem Tag, als er gegangen ist.“

Der Blonde seufzte erneut, griff wieder nach seinem Brötchen und biss einmal ab, kaute lustlos darauf herum.

Akiko nickte, betrachtete ihren Sohn ein wenig genauer. Der traurige Gesichtsausdruck, die ausdruckslosen, braunen Augen, die früher immer so ein Strahlen in sich gehabt hatten.

„Du vermisst ihn sehr, nicht?“ Sie fragte sanft und leise, konnte sich die Antwort aber schon denken.

„Ja“, antwortete der Blondhaarige deprimiert, schob das Brötchen, welches wieder auf dem Teller lag, mit seinen Fingern umher. Er wusste, dass er nicht mit dem Essen spielen sollte, aber Hunger hatte er nicht wirklich.

„Ihr wart beste Freunde. Bis Minako gestorben ist und er wegziehen musste.“ Nun seufzte auch sie, als sie das leichte Nicken ihres Sohnes sah.

„Er hatte gestern Geburtstag. Zwanzig ist er geworden.“

Wieder nickte Tooru nur, stach nun mit seinem Messer in dem gebackenen Teig herum. Wenn das Brötchen Schmerzen empfände, würde es jetzt sicher laut aufschreien. Aber dieses leblose Essen spürte keinen Schmerz. Im Gegensatz zu ihm.

Fast vier Jahre litt Tooru nun schon darunter, dass sein bester Freund nicht mehr da war. Er vermisste ihn so unendlich. So gern wollte er ihn wieder bei sich haben.

Beide horchten auf, als es an der Tür klingelte.

Der Kleinere erhob sich langsam, ging mit einem „Ist sicher die Post“ zur Haustür und öffnete diese. Tooru's Blick hob sich und er betrachtete den etwas Größeren vor sich, traute seinen Augen kaum. Kurz blinzelte er.

„Dai...?“
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Das war also der Prolog.

Weiter geht es dann in drei Wochen!

Also geduldet euch bitte und bettelt nicht so oft. ;)
 

Bis dahin!

*knuddel*

Eine alte Freundschaft vergeht nie... oder?

09. April 2007
 

Nun sind drei Wochen rum und wie versprochen kommt auch gleich das neue Kapitel von 'Ohne Liebe?' on. ^___^

Ich kenn euch ja und wir ihr auch gern mal bettelt. ;)

Ich hoffe doch sehr, dass es euch gefällt und ihr die Fic gerne weiter lest.

Also viel Spaß!
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

„Dai..?“
 

Es war nur ein leises Hauchen, kaum zu vernehmen.

Tränen sammelten sich langsam in seinen Augen, als er den Größeren mit den roten Haaren musterte. Diese Haare, dieses Grinsen. Es konnte nur Daisuke sein.

„Du bist ja immer noch so klein“, war schließlich die Aussage, die keinen Zweifel offen ließ. Dai grinste frech, strich Tooru liebevoll durch die blonden Haare.

„Blond bist du auch noch und total zerstochen“, stellte er dann etwas verwundert fest, kam aber nicht herum weiter zu grinsen. Tooru war zu einem hübschen jungen Mann herangewachsen. Das gefiel Daisuke sehr.

Der Blondschopf nickte einfach nur verwirrt, sprang seinem Freund dann schon förmlich in die Arme, wollte ihn nicht mehr loslassen. So lange hatte er ihn nicht mehr gesehen, ihn nicht berühren oder mit ihm reden können.

Daisuke erwiderte die Umarmung sanft, strich beruhigend über den Rücken des Kleineren, welcher immer wieder von kleinen Schluchzern geschüttelt wurde. Tränen liefen aus den hübschen braunen Augen, perlten an dem schwarzen Mantel des Älteren ab.

„Tooru-chan, nicht weinen. Ich bleib jetzt für immer hier.“ Er strich weiterhin über den zitternden Rücken, drückte Tooru noch näher an sich, wollte ihm Halt geben.

Wie er Tooru doch vermisst hatte. Wie er diesen kleinen, zierlichen Körper vermisst hatte, der so zerbrechlich wirkte.

„Ich... dachte, du hast mich... vergessen“, entkam es schließlich brüchig den Lippen des Blondhaarigen. Das hatte er wirklich gedacht. Fast vier Jahre hatte er seinen Freund nicht mehr gesehen, konnte weder mit ihm sprechen, noch in irgendeiner Weise berühren. Und es hatte so verdammt weh getan.

„Ich hab dir doch versprochen, dass ich wiederkomme.“ Er drückte Tooru ein wenig von sich und blickte in die braunen Kulleraugen, die er so vermisst hatte.

Unmerklich erschrak der Rotschopf, als er sah, dass dieses wunderschöne Strahlen nicht mehr zu sehen war, die Augen leer wirkten. War das seine Schuld? Hatte er dieses Strahlen genommen?

„Ich hab dich doch lieb“, wisperte Daisuke fast reumütig und traurig zugleich. Zärtlich strich er dabei die Tränen aus Tooru's Gesicht, hauchte ihm einen unschuldigen Kuss auf die Wange.

„Ja, ich dich auch“, flüsterte der Jüngere leise, drückte sich wieder ein wenig an Daisuke, wollte die Wärme spüren, die er die letzten vier Jahre vermisst hatte, wollte den Duft einatmen, den er solange hatte missen müssen, wollte Dai einfach nur fühlen können.
 

„Tooru, willst du ihn nicht endlich mal hereinlassen?“, erklang es plötzlich von innen und als Daisuke aufblickte, erkannte er Tooru's Mutter.

Er lächelte leicht, begrüßte sie dann. „Hallo Nishimura-san, lange nicht gesehen.“ Dai lachte nun leise auf, da sich Tooru immer noch nicht von ihm löste. Aber ihn störte das nicht. Er war so froh, ihn wieder zu haben.

„Seit wann nennst du mich so? Nenn mich doch wieder nur Akiko.“ Auch sie musste leise kichern. Der Anblick, der sich ihr bot, war einfach nur niedlich.

Ihr kleiner Sohn in den Armen des Älteren. Wie er sich an ihm festkrallte und nicht mehr loslassen wollte. Sie war so glücklich, dass die beiden wieder einander hatten.

„Kyo“, meinte sie aber dann gespielt gereizt, fing sich einen verwirrten Blick Daisuke's ein. Kyo? Meinte sie damit Tooru? Verwundert sah er zu dem Kleineren.

Und auf diesen Namen hörte jener auch, löste sich endlich von dem Rothaarigen und blickte ihn aus noch immer feuchten Augen an.

„Tut mir leid“, nuschelte er leise, wischte sich fahrig über sein Gesicht, verschmierte so erst recht die Tränen. Danach ließ er seinen Freund endlich eintreten.

„Und jetzt mach dich fertig! Dein violetthaariger Freund dreht sonst durch!“ Es war wieder Tooru's Mutter. Es war ja nicht so, dass Tooru heute nichts vor hatte und sie kannte die neuen Freunde ihres Sohnes. Vor allem diesen Kaoru.

„Ja ja“, meinte der Angesprochene nur genervt und ging an seiner Mutter vorbei, ließ Daisuke bei ihr. Doch noch bevor er die Treppe hinauf konnte, bekam er eine Kopfnuss von seiner Mutter.

„Du weißt, was ‚ja ja’ heißt!“, fauchte sie und blickte Tooru mit zusammengekniffenen Augen an, versuchte dadurch so böse wie möglich zu wirken. Doch genau wie bei ihrem Sohn hatte dieser Blick eigentlich überhaupt keine Wirkung.

„Ja, weiß ich und das sollte es auch heißen“, gab er frech zurück, handelte sich fast einen Tritt in den Hintern ein - zum Glück traf Akiko nicht -, den er jedoch nur mit seiner herausgestreckten Zunge kommentierte und danach die Treppe hinauf rannte, in seinem Zimmer verschwand.
 

Daisuke betrachtete die ganze Szene nur aufmerksam und unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen.

So rebellisch kannte er Tooru gar nicht, aber irgendwie gefiel es ihm. Obwohl der unschuldige, liebe Tooru natürlich auch nicht zu verachten war.

„Daisuke, lass uns etwas reden.“ Akiko lächelte und der Angesprochene nickte auch gleich, folgte ihr in die Küche, nachdem er sich seine Schuhe und seinen Mantel ausgezogen hatte und ließ sich auf einem der Stühle nieder, schaute sich ein wenig in der Küche um.

Es sah noch fast alles aus wie früher, auch wenn einige der Einrichtungsgegenstände neu waren. Aber sie standen alle noch am selben Fleck, wie vor vier Jahren. Das gab ihm ein Gefühl der Vertrautheit.

„Es ist lange her“, begann Akiko nun lächelnd und der Rotschopf erwiderte das Lächeln, nickte dazu noch leicht. „Er hat dich wirklich vermisst. Aber du ihn sicher auch, oder?“

„Und wie. Obwohl ich schon ein wenig überrascht war, als ich ihn gesehen hab. So in blond und mit den Piercings.“ Er lächelte weiterhin, musste wieder an die Minuten eben denken, wie sich Tooru an ihn gedrückt hatte und nicht mehr loslassen wollte.

„Ich konnte es ihm nicht verbieten.“ Sie kicherte leise, als sie sich daran erinnerte, wie Tooru sie angebettelt hatte, sich die Piercings stechen lassen zu dürfen. Erst war es einer gewesen, nun insgesamt drei.

Einen Moment schwieg sie, ehe Akiko wieder zum eigentlichen Thema zurückkehrte. „Magst du ihn immer noch?“, fragte sie ruhig nach, ergriff vorsichtig Daisuke's Hand.

Dai ließ seinen Blick für einen Moment durch den Raum schweifen, fixierte dabei ein Foto, auf dem Tooru und seine etwas kleinere Mutter zu sehen waren und in die Kamera lächelten.

„Ja, ich liebe ihn noch immer. Zuerst dachte ich, es wäre etwas abgeebbt, aber jetzt, wo ich ihn gesehen hab, sind die Gefühle wieder da. Noch stärker als zuvor.“ Er löste seinen Blick von dem Foto, blickte Akiko wieder an. Jedoch war sein Lächeln verschwunden.

Sein Blick war traurig.

Sie nickte mitfühlend. Akiko wusste schon seit einigen Jahren, dass Daisuke ihren Sohn liebte. Es störte sie nicht. Im Gegenteil.

Sie wünschte sich, dass er mit Tooru sein Glück fand. Aber sie wusste nicht, ob ihr kleiner Wildfang ebenfalls derartige Gefühle für den Größeren empfand oder ob er ihn nur auf freundschaftlicher Ebene mochte.
 

„Ich bin fertig!“, rief plötzlich jemand durch die Wohnung und im Türrahmen tauchte Tooru auf. Er lehnte sich an den weißen Rahmen, musterte die Zwei. Seine Mutter schien in Gedanken versunken und Daisuke wirkte irgendwie bedrückt. Warum dem so war, konnte er allerdings nicht deuten.

Dai traute seinen Augen kaum, als er seinen kleinen Freund mit schwarz geschminkten Augen, enger Jeans und einer schwarzen Rüschenbluse da stehen sah.

Er sah gut aus, einfach nur geil.

Hätte Dai gewusst, dass der Kleinere auch auf derartige Kleidung stand, hätte er sich ebenfalls etwas herausgeputzt. Aber er hatte ihn ja so lange nicht gesehen, wusste kaum noch etwas von Tooru.

Der Blondhaarige ging nun in den Raum, gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und wandte sich an Daisuke, lächelte ihn leicht an.

„Du kommst mit, ja?“ Zwar war es eine Frage, aber er würde keine Widerrede zulassen. Jetzt wo Daisuke wieder da war, musste er auch bei Tooru bleiben. Ob er wollte oder nicht.

„Wohin denn?“, fragte der Rotschopf irritiert. Irgendwie ging ihm das im Moment alles zu schnell. Er hatte ihn gerade erst getroffen und nun wurde er von seinem Freund schon weggeschliffen?

Aber er freute sich trotzdem sehr. Das hieß doch, dass er dem Kleinen immer noch wichtig war.

„Bandproben“, meinte Akiko lächelnd und als Daisuke's Blick nur noch verwirrter wurde, lachte sie leise, ehe sie fortfuhr. „Kyo singt.“

Dai nickte noch immer etwas überrumpelt. Und schon wieder tauchte dieser Name auf. Er musste Tooru nachher unbedingt fragen, warum seine Mutter ihn Kyo nannte.

Und seit wann er sang, musste er auch noch herausfinden. Wirklich vorstellen konnte er sich das nämlich nicht. Der Blondschopf hatte eine wirklich schöne Stimme, aber ob er damit gut singen konnte, wusste Dai ja nicht.

„Okay.“ Dai konnte gerade so noch zustimmen, dann wurde er schon von dem Blonden am Arm gepackt und zur Tür geschleift. Sie zogen sich ihre Mäntel und Schuhe an, anschließend hängte sich Tooru noch seine schwarze Tasche um die Schultern.

„Bis nachher“, rief er seiner Mutter schließlich zu, dann verschwand er mit dem Rothaarigen.
 


 

Sie gingen nebeneinander her durch die leicht verschneiten Straßen, in denen noch Massen an Menschen Weihnachtsgeschenke kauften. Sie hetzen förmlich, hatten scheinbar Angst am Ende leer auszugehen.

Dai schaute sich ein wenig in der Stadt um, die ihm teilweise noch recht bekannt vorkam. Denn obwohl er vier Jahre lang in der Nähe von Mie bei seinen Großeltern gelebt hatte, hatte sich Kyoto fast überhaupt nicht verändert.

Gut, manche Häuser wirkten moderner oder waren saniert worden und neue Geschäfte waren eröffnet worden, aber im Großen und Ganzen war noch fast alles gleich.
 

Er drehte sich leicht zu Tooru, entdeckte schon wieder etwas Neues an dem Kleineren. Eine Zigarette klemmte zwischen den weichen, vollen Lippen. Ab und an zog er an ihr, nahm sie danach zwischen zwei Finger und blies den bläulichen Rauch aus.

Tooru schloss dabei genüsslich die Augen, so dass Dai's Blut stärker durch seine Venen gepumpt wurde. //Nicht daran denken//, versuchte er sich einzureden.

Der Blondschopf bemerkte den intensiven Blick seines Freundes, wandte sich zu ihm und blickte ihn eine Weile an. Dai war in den letzten Jahren noch größer geworden und er sah erwachsener aus als früher.

Im Gegensatz zu ihm. Tooru war noch immer winzig und sah aus wie in kleiner Junge und das, obwohl er fast siebzehn war. Das Leben konnte wirklich ungerecht sein.

„Auch eine?“, fragte er schließlich, da er nicht weiter daran denken wollte und sich Daisuke's Blick noch immer nicht von ihm gelöst hatte. Er hielt dem Rotschopf seine Zigarettenpackung hin, wartete auf eine Antwort.

Der Ältere nickte dankend, nahm sich einen der Glimmstängel und zündete ihn sich an. Jedoch war seine Frage noch immer nicht beantwortet.

„Seit wann rauchst du?“, entwich es neugierig seinen Lippen. Das interessierte ihn doch sehr. Er wollte Tooru wieder richtig kennen lernen.

Gefragter überlegte kurz, zuckte schließlich mit den Schultern. Er wusste es nicht mehr und genau das sagte er auch Daisuke.

„Weiß nicht mehr. Ein knappes Jahr vielleicht?“ Er blickte wieder vor sich auf die Straße, konzentrierte sich auf den Weg.

Der Rothaarige nickte leicht, schaute nun auch wieder nach vorne auf die Straße, zog genießend an der Zigarette.

Vorhin hatte er noch gedacht, dass alles wieder war, wie früher. Doch Tooru wirkte irgendwie abweisend. Jedenfalls war er nicht mehr so gesprächig wie früher. War das auch seine Schuld? Weil er den Kleineren zurückgelassen hatte?

Er hatte doch nicht wissen können, dass es den Blondschopf so sehr zusetzte. Er wäre auch gerne in Kyoto geblieben, aber nach dem Tod seiner Mutter musste er zu seinen Großeltern ziehen. Bis gestern. Denn sie hatten ihm versprochen, dass er mit zwanzig tun und lassen konnte, was er wollte.
 

Zwanzig...

Er war über drei Jahre älter als Tooru. Und doch liebte er ihn.

Wahrscheinlich hatte seine Mutter doch Recht gehabt, als sie sagte, dass der Altersunterschied egal war, dass man jemanden lieben konnte, selbst wenn er zehn Jahre jünger oder zwanzig Jahre älter war. Und dass es egal war, ob nun Mann oder Frau.

Dai glaubte daran... wollte daran glauben.

Eines jedoch verletzte ihn. Tooru wusste, dass er gestern Geburtstag gehabt hatte, aber kein Wort des Glückwünschens kam über seine Lippen. Und das machte ihn wirklich traurig.

Denn früher hatten sie sich immer gegenseitig etwas geschenkt und einander gratuliert, sich danach sanft in den Arm genommen und gedrückt. Er vermisste diese Zeit.
 

„Spielst du noch Gitarre?“, riss ihn Tooru's Stimme plötzlich aus seinen Gedanken und er blickte zu dem Kleineren, versuchte die Worte, die dieser gerade gesagt hatte zu verarbeiten.

„Äh... ja...“, kam es nach einigen Sekunden des Überlegens über seine Lippen. Doch noch immer verstand er nicht, warum Tooru dies wissen wollte. Wollte der Jüngere jetzt etwas Gitarre spielen lernen?

„Warum?“ Die Frage spiegelte seine Verwirrung wider.

Der Blondschopf seufzte leise, schmiss seinen Zigarettenstummel auf die Straße und trat ihn aus. „Weil wir noch einen Gitarristen brauchen.“ Er blickte fragend zu Daisuke auf.

„Würdest du mitmachen wollen?“ Tooru's Stimme nahm einen engelsgleichen Klang an, versuchte damit ein 'Ja' aus seinem Freund herauszukitzeln. Bis jetzt war jeder dabei schwach geworden.

Auch Dai hatte jetzt mit sich zu kämpfen. Doch vorerst antwortete er nicht, sondern überlegte einen Moment, auch wenn es ihm schwer fiel.

Gitarrist in einer Band? Proben? Tooru's Stimme hören, ihn immer von hinten anstarren? Schon eine schöne Vorstellung.

So konnte er den niedlichen Hintern seines Freundes andauernd betrachten, sich dreckige Gedanken dazu ausmalen, was er gerne für Spielchen in dieser hinteren Gegend betreiben wollte.

„Also?“, hakte der Kleinere nach, da Daisuke nicht antwortete, sondern einfach nur vor sich hin grinste. Gefiel es ihm, dass er Gitarrist in einer Band werden konnte, oder warum zeichnete sich dieser Ausdruck auf seinem Gesicht ab?

Tooru war schon etwas verwundert.

„Einverstanden. Aber bist du sicher, dass das auch klar geht?“ Sein Grinsen verschwand, als er Tooru's verwirrten Gesichtsausdruck sah und sein Blick wurde leicht fragend gepaart mit einem lieben Lächeln.

Konnte der Blondschopf das einfach so entscheiden? Gehörten da nicht normalerweise mehrere Meinungen dazu?

„Das geht schon klar. Kaoru werde ich schon überreden.“ Er grinste breit und dreckig, was Dai verwirrte. Was hatte der Sänger vor?

Sofort verschwand Tooru's Grinsen wieder und machte einem unschuldigen Lächeln platz.

Dai musste leicht schlucken, als er den unschuldigen Blick des Jüngeren sah. Er passte einfach zu ihm. Mit den blonden Haaren und den großen Augen sah er aus wie ein Engel und dieser Blick ließ alles nur noch engelsgleicher erscheinen.

Schnell wandte er seinen Blick ab, zog noch einmal an seinem Glimmstängel, schmiss ihn dann einfach auf die Straße. Zu gern würde er noch eine rauchen, aber er hatte seine Zigaretten zu Hause vergessen und Tooru wollte er nicht noch einmal anschnorren.
 

„Wir sind gleich da“, verkündete der kleine Blonde mit einem freudigen Unterton. Er hatte schon seit einigen Tagen nicht mehr singen können, da die Proben ausgefallen waren und zu Hause striktes Singverbot herrschte.

Nicht, weil seine Mutter es nicht mochte, sondern weil sich die Nachbarn über das Gekreische beschwerten, welches Tooru zwischendurch von sich gab.

Sie gingen weiter nebeneinander her, bis Tooru schließlich nach rechts in einen kleinen Hof abbog. Es war recht altmodischen Haus mit einem großen Garten.

Hier sollten die Proben stattfinden? Irgendwie konnte sich Dai das nicht so recht vorstellen. Wahrscheinlich würden eher die Wände zusammenfallen.

„Ich kann mir denken, was dir durch den Kopf geht, aber wart’s ab.“ Damit schritten sie durch das Eingangstor, weiter durch den Garten bis sie vor der Tür zum Haus stand.

Sofort klingelte der Jüngere mehrmals hintereinander, wartete, dass die Tür geöffnet wurde.
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Wehe, ihr beschwert euch, es war nicht lang genug! XD

Und wehe ihr meckert, dass es wieder an so einer doofen Stelle aufhört!! XD

Das ist alles nicht böse gemeint und ihr wisst ja, es geht weiter. ;)
 

Auf jeden Fall hoffe ich, dass es euch gefallen hat!

Wäre schön, wenn ihr mir ein paar Kommis dalasst und mir eure Meinung schreibt :)
 

Also bis zum nächsten Kapitel.

Ein Neuanfang?

18. November 2008
 

Wie versprochen kommt hier das zweite Kapitel und das sogar noch im Jahr 2008. :)

Ich hoffe, es ist lang genug und dieses Mal endet es auch wirklich nicht an einer doofen Stelle (zumindest hoffe ich das oô)!

Also bitte nicht wieder meckern! ;__;

Freut euch lieber, dass es weiter geht und habt Spaß daran!
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

„Kyo, du bist ein nervendes, kleines Mon...“, begann ein violetthaariger, junger Mann, der gerade die Tür aufriss und den Angesprochenen mit einem wütendem Blick förmlich durchbohrte.

Doch schließlich verstummte er mitten im Satz, als er auf den großen, rothaarigen Mann hinter Tooru blickte.

Er wusste zwar nicht, wer dieser Unbekannte war, aber er musste sich eingestehen, dass er wirklich gut aussah. Nicht, dass er ihn geil fand, aber er hatte ein wirklich schönes Gesicht.

„Ich weiß, dass ich ein Monster bin. Also lass uns rein!“ Tooru griff nach Daisuke's Hand, drängelte sich an dem Violetthaarigen vorbei und zog den sehr überrumpelten Dai mit sich.

Kaoru konnte manchmal so was von nerven! Schade, dass er der Leader war, sonst wäre Tooru jetzt durchgedreht und hätte ihn nieder gemacht.

„Kannst du mir auch mal sagen, wen du da mitbringst?!“, fauchte Kaoru aufgebracht und stemmte seine Hände in die Hüfte, funkelte den Kleinen wütend an. „Immerhin wohne ich hier und nicht du.“

Tooru funkelte wütend zurück, zog sich dabei seinen Mantel und seine Schuhe aus, ließ sich nicht von der Laune des Leaders beeindrucken.

„Klappe!“, schnauzte er nur genervt, wandte sich wieder zu Dai, der total planlos herumstand und die anderen beiden anblickte. „Hör nicht auf den und komm mit.“

Daisuke wusste nicht wirklich, was er tun sollte, blickte nur unsicher zu dem Sänger, danach zu dem violetthaarigen Jungen. Auf wen sollte er jetzt hören? Auf Tooru, der offensichtlich ziemlich viel zu sagen hatte oder auf den Bewohner dieses Hauses?

Kaoru blickte ihn nur seufzend an, nickte schließlich. „Kaoru“, stellte er sich vor und verbeugte sich leicht, lächelte den etwas Größeren freundlich an.

„Daisuke, freut mich“, antwortete der Rotschopf und lächelte ebenfalls, verbeugte sich ein klein wenig. Wenn der andere es so vormachte, machte Dai das natürlich auch nach.

Tooru verdrehte nur die Augen. Welcher normale junge Mann im Alter zwischen sechszehn und zwanzig Jahren verbeugte sich noch so höflich? Heutzutage war doch alles viel lockerer und meist begrüßten sie sich mit Handschlägen oder einer schlichten Umarmung.

„Macht hin und nervt nicht“, knurrte Tooru gereizt und drehte sich einfach um, ließ Dai bei dem Violetthaarigen stehen und würdigte beide keines Blickes mehr. Viel zu kindisch fand er ihr ganzes Gehabe.

Dass er sich selbst gerade total kindisch benahm, zählte nicht. Der Blondschopf konnte sich benehmen, wie er wollte.
 

Kaoru und Daisuke folgten dem kleinen Blonden schließlich langsam.

Dai betrachtete dabei das ganze Haus interessiert. Von innen sah es gar nicht so altmodisch aus, wie von außen. Viele moderne Möbel standen in den Zimmern, auch wenn es manchmal recht ungewöhnlich wirkte.

Nach einigen Metern traten sie in einen größeren Raum, in welchem mehrere Instrumente standen. Das war dann also der Proberaum. Dai hatte nicht erwartet, dass er so groß war. Noch dazu befanden sich hier eine Bühne, Podeste und viele Boxen.

Tooru hatte es sich schon auf einer Couch gemütlich gemacht, trank einen Schluck von einem der Gläser, die auf dem kleinen Tisch vor der Couch standen.

Der Kleine ließ seinen Blick zu Shinya und Toshiya schweifen, die knutschend auf einem Sessel saßen und Dai noch gar nicht bemerkt hatten.

„Hey, ihr Turteltauben“, sprach der Blonde die beiden an und sie lösten sich voneinander, schauten verdutzt zu Tooru. Was wollte der Kleine so plötzlich von ihnen und seit wann saß er eigentlich schon da?

„Zuerst einmal: Hallo. Und das rote Geschöpf dort neben Kaoru ist Daisuke.“ Er deutete mit seinen Kopf zu ihrem Leader, der zusammen mit dem Rotschopf noch immer einfach im Raum stand.

Sofort schob Toshiya seinen Geliebten von sich, sprang auf und ging auf Dai zu. Er schüttelte aufgedreht dessen Hand, grinste ihn dabei blöd an.

„Sag bloß, du bist dieser Daisuke, von dem unser kleines Warumono immer redet und wegen dem er andauernd weint?", entkam es ebenso aufgedreht seinen Lippen und er grinste noch immer vor sich hin.

Dai blickte den Blauhaarigen nur verwirrt an, verstand nicht, was er von ihm wollte. Anschließend blickte er zu Tooru, der beschämt seinen Blick senkte und die Fusseln auf dem Boden zu zählen schien.

„Hä?“, entwich es aber doch noch sehr geistreich seinen Lippen.

„Na, Kyo weint andauernd, weil du nicht da warst und er dich so vermisst hat. Außerdem redet er pausenlos von dir und hat sich so sehr gewünscht, dass du zu ihm zurückkommst und-“

Doch weiter kam er gar nicht, da Kaoru ihm den Mund zuhielt. Er hatte bemerkt, dass es dem Sänger unendlich peinlich war. Und er wollte den Kleinsten nicht unbedingt quälen.

Auch wenn es jetzt sicher schon zu spät war und Daisuke ihn später mit Fragen löcherte. Da musste Tooru wohl nun durch.

Kaoru schleifte den Bassisten von dem Rotschopf weg, schupste ihn wieder zu Shinya, der glücklich seine Arme um den Größeren schlang und ihn küsste, bevor auch nur ein Wort des Protestes über Toshiya's Lippen kam.

„Er erzählt immer sehr viel“, lachte Kaoru gezwungen und blickte Dai an. Danach kniete er sich vor Tooru und umarmte ihn, nur ganz kurz, ehe er sich wieder von ihm löste. Leise flüsterte er dem Blonden etwas ins Ohr, bis dieser nickte und zu dem Violetthaarigen schaute, aber schwieg.

Abrupt verfinsterte sich Daisuke's Blick. Was sollte das? Dieser Kaoru sollte seine Finger von Tooru lassen. Tooru gehörte ihm, niemanden sonst!

Ob er eifersüchtig war? Ja, und das störte ihn auch nicht. Er liebte den Sänger und wollte ihn nur für sich haben. Dai konnte es nicht sehen, wenn jemand anderes seinen Freund anfasste und ihn zum Lächeln brachte. Nur er durfte das!

Innerlich knurrte Daisuke, jedoch versuchte er sich zu beherrschen. Er konnte jetzt keinen Aufstand deswegen machen. Erstens flog er sonst im hohen Bogen hier raus und zweitens hatte er gar nicht das Recht dazu.

Er war es gewesen, der vor knapp vier Jahren 'abgehauen' war. Wenn Tooru nun andere Kontakte geknüpft hatte, sie pflegte, durfte Dai sie ihm nicht zerstören. Er hatte den Kleinen schon traurig genug gemacht.
 

Stattdessen setzte sich Dai nun in Bewegung, ging zu Tooru und ließ sich neben ihm auf der Couch nieder. Vorsichtig und darauf bedacht einen Rückzieher zu machen, legte er einen Arm um den Jüngeren, drückte ihn leicht und sanft an sich.

Tooru's Blick spiegelte Verwunderung wider, doch er kuschelte sich leicht an seinen besten Freund, hatte er solche Zärtlichkeiten doch schon lange vermisst. Dennoch blickte er weiter Kaoru an, der nun sanft lächelte.

"So gefällst du mir gleich besser, kleines Warumono", sprach der Älteste ruhig und wuschelte dem Blonden durch sein Haar, was dieser mit einem Knurren bekundete. So etwas mochte der Sänger überhaupt nicht.

Lachend zog Kaoru seine Hand lieber weg bevor Tooru noch hineinbiss. Dies war schon einmal vorgefallen und er hatte es nie vergessen. Es war nicht sonderlich schmerzhaft gewesen, aber nun wusste Kaoru, dass er bei dem Kleinen vorsichtig sein musste.

Daisuke beobachtete die Szene nur schweigend, drückte den Sänger noch ein wenig mehr an sich, um zu zeigen, dass er ihm gehörte. Auch wenn das sicher niemand hier verstand, nicht einmal Tooru selbst. Sie waren ja leider kein Paar.

Ein leises Räuspern durchbrach nun die Stille und alle Blicke heften sich auf Kaoru, der es sich in seinem Leadersessel bequem gemacht hatte und aufmerksam zu Dai und Tooru sah, welche noch immer kuschelten.

"Also... warum hast du Daisuke nun mitgebracht?", war schließlich die lang erwartete Frage Kaoru's und Tooru setzte sich ein wenig auf, damit er auch für wichtig angesehen wurde.

"Du suchst doch nach einem Gitarristen, weil du alleine nicht mit dem Spielen klar kommst...", begann Tooru zu erzählen, wich dabei geschickt einer Zeitschrift aus, die Kaoru ihm entgegen schmiss.

Frech grinsend fuhr er schließlich fort. "... also hab ich mir gedacht, dass du Dai ja ein bisschen anlernen kannst und dann ist er dir auf jeden Fall eine große Hilfe." Noch immer grinste das kleine Monster, kuschelte sich dann aber fast liebesbedürftig an Dai und seufzte leise auf.

Eben jener betrachtete das Schauspiel nur, war mal wieder sehr fasziniert, wie frech sein kleiner Tooru sein konnte.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Daisuke's Lippen, als er an etwas Versautes dachte. Doch so schnell wie das Grinsen gekommen war, verschwand es auch wieder und machte einem Lächeln Platz.

"Und du bist damit einverstanden, Daisuke? Oder hat dich Kyo dazu gezwungen?", richtete Kaoru nun das Wort an Dai, hatte das Grinsen sehr wohl gesehen. Wahrscheinlich war da jemand sehr von dem Kleinen angetan.

"Gezwungen würde ich nicht sagen. Ich bin auf jeden Fall damit einverstanden", erklärte Dai seinen Standpunkt und nickte zusätzlich noch leicht. Zum Glück wusste niemand, warum er das tat.

Nicht weil er unbedingt in einer Band spielen wollte, sondern wegen dem kleinen Wildfang neben sich. Vielleicht hatte er so eine bessere Chance bei ihm. Wenn sie sich erst einmal wieder richtig näher kamen... vielleicht hatte der Rothaarige wirklich Glück und sie kamen zusammen.

Ansonsten musste er sich fürs Erste mit den tollen Aussichten begnügen.

Lächelnd blickte er nun zu Tooru, welcher das Lächeln kurz erwiderte, sich danach aber wieder still an Dai schmiegte und dabei leicht zu Kaoru sah.

Er konnte sich ganz genau vorstellen, was Kaoru jetzt über sie beide dachte. Aber Tooru war einfach nur froh, dass er seinen besten Freund wieder hatte. Mehr brauchte und wollte er wirklich nicht.

Überlegend blickte der Violetthaarige zu Toshiya und Shinya, die noch immer knutschend da saßen, kurz darauf wieder zu den beiden anderen.

"Irgendwie ist hier eine richtige Kuschelstimmung aufgekommen", grinste er breit und wich der Zeitschrift aus, die er vorhin zu Tooru geschmissen hatte und die nun wieder zurückkam.

Dai lachte daraufhin nur und drückte Tooru mehr an sich, strich zärtlich über den schmalen Rücken des Jüngeren.

"Ich bin der Meinung, dass wir uns nach Weihnachten treffen und da wieder anfangen zu proben, okay? Ich ruf euch dann an", fuhr der Leader fort und ließ seinen Blick über die anderen schweifen.

Ohne zu zögern nickten sie alle und keine Minute später, waren die Jüngsten schon verschwunden. Dai und Tooru hatten sich ebenfalls erhoben, verabschiedeten sich gerade von Kaoru.

Dieser nickte nur lächelnd, begann dann ein wenig aufzuräumen. Gerade die beiden sollten jetzt ein wenig Zeit zusammen verbringen. Wo sie sich doch vier Jahre lang nicht gesehen hatten.

Und hoffentlich blühte auch Tooru dann wieder richtig auf. Seitdem sie sich kannten, war er immer in sich zurückgezogen gewesen. Aber jetzt - seitdem er mit Dai hierher gekommen war - benahm er sich anders.

Die hart erbaute Mauer fiel langsam in sich zusammen.
 


 

Die beiden Freunde waren derweil schon wieder auf dem Heimweg.

Tooru schwieg, zog nur an seiner Zigarette, die er sich eben angezündet hatte. Auch Daisuke rauchte, hatte sich schließlich doch noch einen Glimmstängel von seinem besten Freund geschnorrt. Auch wenn ihm das nicht so recht passte.

"Sag mal, Tooru...", begann er und blickte zu dem Kleineren, welcher sofort zu ihm aufblickte und abwartete, was Dai von ihm wissen wollte.

"Warum nennen dich eigentlich alle Kyo?" Die Frage lag ihm schon seit vorhin auf der Zunge. Es wurde Zeit, dass er mal eine Antwort bekam. Sonst drehte er noch wegen Unwissenheit durch.

Leise seufzte Tooru nun auf, strich sich eine Haarsträhne zurück. "Ich mag es nicht, wenn man mich Tooru nennt. Ich finde Kyo schöner und mittlerweile nennt mich auch jeder so", antwortete er, auch wenn die Erklärung nicht ganz stimmte.

Tooru existierte nicht mehr. Er hatte Platz für Kyo geschaffen. Nur für eine Person gab es noch Tooru. Und nur diese Person konnte aus ihm wieder den Tooru machen, der er einst gewesen war.

"Muss ich dich jetzt auch so nennen? Oder darf ich weiter Tooru sagen?" Im Gegensatz zu dem Blonden liebte Dai den Namen. Er liebte Tooru. Alles an ihm. Und er wollte ihn weiter so nennen dürfen.

Schüchtern wandte der Blonde seinen Blick ab, senkte seinen Kopf ein wenig und betrachtete den Boden, den weichen Schnee über den sie liefen.

"Du darfst weiter Tooru sagen", murmelte er leise, konnte förmlich das breite Grinsen spüren, welches sich nun auf Daisuke's Lippen ausbreitete. Und auch Tooru musste nun leicht lächeln.

Ob es wieder so wie damals werden konnte? So wie es war bevor Dai gegangen war? Es wäre so schön, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnten. Doch leider war das nicht möglich.

Sie mussten wieder alles aufbauen, was seit damals zusammengefallen war.

Tooru wollte den anderen am liebsten fragen, ob es wieder so wie vor vier Jahren werden konnte. Doch er hatte ein wenig Angst vor der Antwort. Vielleicht wollte Dai ja nicht wieder so etwas. So eine zärtliche und doch zerbrechliche Verbindung zwischen ihnen beiden.

Unsicher biss sich Tooru auf die Unterlippe, blickte nun langsam wieder zu Dai, der ihn sanft anlächelte. Eine zarte Röte legte sich auf die Wangen des Jüngeren und Dai schluckte, versuchte die aufkommenden Gedanken zu verdrängen.

"Du bist noch niedlicher als damals, weißt du das?", wisperte er stattdessen leise in das Ohr des Kleineren, nachdem er sich zu ihm gebeugt hatte, rechnete schon mit einem Schlag.

Doch nichts geschah.

Tooru wurde nur noch röter. So wie früher.

Daisuke's Lächeln wurde breiter und er legte vorsichtig einen Arm um die Hüfte des Blondhaarigen, zog ihn etwas an sich. Er war unendlich froh, dass sie wieder zusammen waren. Wenn auch nur als Freunde.

"Hast du heute Abend noch ein wenig Zeit?", entkam es nun schüchtern Tooru's Lippen und er sah Dai an, lächelte etwas zaghaft. Er kam sich vor wie bei ihrem ersten Treffen. Auch wenn er sich nicht mehr an alles erinnern konnte, aber er war damals schon so extrem schüchtern gewesen.

"Natürlich. Für meinen kleinen Tooru hab ich immer Zeit", sagte Dai ernst, lächelte seinen Freund aber die ganze Zeit dabei an.

"Möchtest du mit zu mir kommen?" Vielleicht konnten sie ein wenig kuscheln oder reden. Über irgendwas. Dai wollte einfach nur etwas allein mit seinem über alles geliebten Tooru sein.
 

"Ja", war Tooru's knappe Antwort, ein Strahlen lag dabei auf seinen Zügen.
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

So, das war's von mir für dieses Jahr! ;)

Ich hoffe, ihr hattet Spaß an dem Kapitel und es hat euch gefallen. Über Kommis mit Kredik und Lob, würde ich mich natürlich sehr freuen!
 

Damit wünsche ich allen Lesern, darunter auch Freunden und Bekannten, einen guten Rutsch ins Jahr 2009!

Viel Glück und Gesundheit!
 

Bis zum nächsten Mal dann <3

*knuddel*

Wie wär's...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

… mit etwas Sex?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fröhliche Weihnachten?

21. November 2008
 

Mit einem Tag Verspätung lade ich nun endlich das neue Kapitel hoch. ^^"

Leider hab ich es gestern vergessen, aber ich denke mal, dass ihr mir das verzeiht (zumindest gehe ich davon aus).

Lange Rede, kurzer Sinn: Nun ist es da und ihr könnt es lesen. Viel Spaß!
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

In eine Decke eingemummelt, saß Tooru auf der Couch im Wohnzimmer, blickte immer wieder aus dem Fenster, hinaus in die verschneite Welt.

Es war dunkel, doch durch die vielen Lichter der Straßen und Häuser konnte man sehr gut erkennen, wie der Schnee schwebend vom Himmel fiel. Es sah schön aus.

Tooru liebte den Schnee, auch wenn es ihm im Winter doch etwas zu kalt war. Aber dafür gab es ja Heizungen und kuschelig warme Decken.

Zufrieden aufseufzend vergrub sich der Blonde mehr in die Decke, griff nach seiner Tasse Kakao, die auf dem kleinen Glastisch vor ihm stand und umfasste sie mit beiden Händen.

Tooru wärmte sich daran, fror er doch ein klein wenig. Die Heizung stand zwar auf höchster Stufe, dennoch hatte er das Gefühl, als erfriere er gleich.

Still nippte er an seiner Tasse, verfolgte danach weiter die vielen Schneeflocken, die langsam vom Himmel segelten.

Er hatte Dai seit fast drei Tagen nicht mehr gesehen.

Was sein Freund wohl gerade machte?

Es war Heiligabend, sicher saß er einsam bei sich in der kleinen Wohnung und feierte ganz allein.

Tooru wollte ihn sehr gern hierher holen, mit Dai gemeinsam feiern, doch er traute sich nicht so recht. Irgendwie hatte er Angst davor, was passieren könnte, wenn der Rotschopf erst einmal hier war.

Konnten sie überhaupt normal miteinander umgehen? Und wenn ja, was passierte, wenn Daisuke hier übernachtete? Liebten sie sich wieder so innig, wie sie es am Abend des 21. Dezembers getan hatten?

Unwillkürlich schluckte Tooru und schloss seine Augen. Immer wenn er eine ruhige Minute hatte, dachte er daran zurück. Wie zärtlich Dai ihn gestreichelt und geküsst hatte. Zumindest bei ihrem ersten Mal.

Tooru musste aber zugeben, dass ihm das zweite Mal mehr gefallen hatte. Er wusste nicht wieso, aber da hatte er den Älteren richtig spüren können, hart und tief.

Augenblicklich verfärbten sich seine Wangen in ein dunkles Rot und er ließ fast die Tasse fallen. Zum Glück passierte das aber nicht und Tooru stellte sie zurück auf den Tisch.

Dai brachte ihn total durcheinander. Wie sollte das erst werden, wenn der Rotschopf bei ihm war und Tooru ihn immer um sich hatte?

Wahrscheinlich drehte er dann durch.

Sich zwingend an etwas anderes zu denken, wandte er seinen Blick zu dem großen Weihnachtsbaum, der mitten im Wohnzimmer stand.

Er war golden geschmückt - seine Mutter hatte das dieses Jahr so haben wollen. Aber Tooru musste zugeben, dass es sehr schön aussah. Eine goldene Weihnacht quasi.

Unter dem großen Baum lagen zwei größere und ein kleineres Geschenk. Letzteres war von Tooru an seine Mutter.

Wo er gerade an seine Mutter dachte...

Wann kam sie eigentlich endlich wieder? Sie hatte sich vor über einer Stunde auf den Weg gemacht, um noch ein paar Dinge zu besorgen. Dauerte das wirklich so lange? Vielleicht waren die Geschäfte ja überfüllt.

Mit einem leises Ächzen kämpfte der Kleine sich aus der Decke, wodurch dicke, rote Socken an seinen Füßen zum Vorschein kamen. Sein schmaler Körper war in einen Jogginganzug gehüllt, damit er nicht fror.

Im Winter konnte er es sich erlauben so herumzulaufen. Und schließlich war er zu hause.

Tooru erhob sich und griff nach seiner Tasse. Immer wieder nippte er an ihr, stellte sich dabei ans Fenster und blickte hinaus.

So konnte er zwar nicht die Einfahrt ihres Hauses erkennen, aber den Gehweg. Vielleicht lief seine Mutter irgendwann hier entlang.

Und tatsächlich.

Nach wenigen Minuten kam seine Mutter mit zwei großen und bis oben hin vollen Tüten bepackt den Weg entlang gelaufen.

Tooru seufzte auf.

Was hatte sie denn jetzt noch alles gekauft? Hatte sie nicht nur ein paar Sachen besorgen wollen?

Mit dem Kopf schüttelnd ging er zur Tür, öffnete sie und nahm seiner Mutter auch gleich eine der Tüten ab.

„Was hast du denn noch alles gekauft?“, fragte der Blondschopf nun verwundert nach und seine Mutter lachte leise auf, schlüpfte aus ihren Schuhen und brachte erst einmal die zweite Tüte in die Küche.

Dort zog sie sich auch gleich ihren Mantel aus. „Ich hab gedacht, ich mache einen kleinen Großeinkauf und bring verschiedene Sachen mit“, beantwortete sie Tooru's Frage wahrheitsgemäß und grinste ihn kurz an.

„Bevor mein kleiner Sohn mir über die Weihnachtsferien noch verhungert.“ Sie hauchte einen Kuss auf die warmen Wangen Tooru's, brachte danach erst einmal ihren Mantel weg, ehe sie gemeinsam die Tüten auspackten.
 

Als sie kurz darauf zusammen ins Wohnzimmer gingen, sah sich Akiko verwundert um, ehe sie zu ihrem Sohn blickte.

“Was?“, fragte Tooru irritiert, da er nicht wusste, was seine Mutter suchte. „Dachtest du etwa ich öffne die ganzen Geschenke?“ Fragend legte er seinen Kopf schief.

Akiko lachte nun kurz. „Du bist ja kein Kleinkind mehr“, sagte sie beschwichtigend und strich durch das blonde Haar des etwas Größeren. „Nein, ich dachte eigentlich, dass Daisuke längst hier wäre. Oder hat er keine Zeit?“

Augenblicklich senkte Tooru seinen Kopf und wurde rot. Hatte sie wirklich damit gerechnet, dass er Dai hierher holte? Aber Tooru hatte doch Angst davor. Vor dem, was dann passieren konnte.

„Sag nicht, du hast ihn nicht einmal gefragt?“ Bestürzt blickte sie ihren Sohn an, rüttelte kurz an seiner Schulter, so dass er aufsah.

Leicht biss sich Tooru auf die Unterlippe. „Vergessen“, log er leise und löste sich schnell von seiner Mutter. Da musste er wohl nun durch...

Er ging zum Telefon, suchte nach Dai's Nummer, die er sich bei ihrem ersten Treffen hatte geben lassen.

„Ich ruf ihn gleich mal an“, murmelte er noch und tippte langsam die Nummer ein. Seine Hände zitterten, aber seine Mutter sah das Gott sei Dank nicht, da sie sich abgewandt hatte und damit beschäftigt war noch ein weiteres Geschenk unter den großen Nadelbaum zu packen.

Tooru vernahm nun immer wieder leises Tuten. Und je länger er dies hörte, desto nervöser wurde Tooru. War Dai vielleicht gar nicht mehr da? Oder wollte er einfach nicht ans Telefon gehen?

Gerade als Tooru wieder auflegen wollte, erklang ein gekeuchtes „Ja?“ am anderen Ende der Leitung und der Blonde horchte auf.

„Dai...?“, war die leise und schüchterne Frage. Irgendwie hatte er jetzt das Gefühl, als würde sein Freund breit grinsen.

Und das tat dieser auch.

„Tut mir leid, ich musste erst die kleine Wildkatze einfangen. Was ist denn?“, lachte er nun etwas beschämt, war dann aber ganz Ohr und wartete gespannt auf Tooru's Antwort.

„Uhm... ich wollte nur fragen, ob du Lust und Zeit hast mit uns Heiligabend zu verbringen. Mit meiner Mutter und mir“, erklärte er leise und umfasste krampfhaft den Telefonhörer, damit er ihm nicht aus der Hand fiel.

Stille herrschte nun am anderen Ende der Leitung und unruhig trat Tooru von einem Bein auf das andere, traute sich nicht noch einmal nachzufragen, ob Dai es verstanden hatte.

„... okay, ich komme“, antwortete der Ältere nach kurzem Zögern und streichelte dabei liebevoll sein Kätzchen.

Das Schnurren des Tieres vernahm Tooru sogar durch den Hörer und lächelte.

„Ist es okay, wenn ich Cola mitbringe?“, fragte er nach, merkte dann aber selber, dass die Frage komisch klang und fügte noch etwas hinzu. „Also das Kätzchen.“

Leicht lächelte Dai, dachte wieder daran, dass sie ein Geschenk von seinem geliebten Tooru war. Auch wenn der Blonde nicht das gleiche für ihn empfand.

„Ja, ist okay. Mama wird sicher Spaß mit ihr haben. Wir warten dann auf dich.“ Tooru wartete noch Daisuke's Antwort ab, danach legte er auf und atmete erst einmal tief durch.

Das hatte er schon einmal hinter sich gebracht. Jetzt kam nur noch der komplette Abend hinzu.

Sich die Haare zur Seite streichend, ließ sich Tooru auf die Couch sinken und schloss die Augen.
 


 

Keine halbe Stunde später klingelte es schließlich an der Tür und Tooru erhob sich sofort, da seine Mutter noch die ganzen Tische deckte und nebenbei das Essen zubereitete.

Langsam öffnete er die Tür, als er diese erreicht hatte und blickte genau in Dai's lächelndes Gesicht.

„Na, Tooru“, hauchte er sanft und strich dem Angesprochenen sanft durch die blonde Mähne, küsste ihn kurz auf die Wange.

„Würdest du Cola einen Moment nehmen?“

Er hielt Tooru einen Korb hin, welchen der Kleine sofort nahm.

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er nicht zu Reden kam. Oder lag es daran, dass er nicht wusste, was er sagen sollte?

Dai benahm sich so normal und er? Er verhielt sich wie ein Kleinkind.

Seufzend brachte er Cola samt Korb in die warme Stube, wo er das kleine Tier gleich herausnahm und sich mit ihr auf die Couch setzte.

„Hat er auch gut auf dich aufgepasst?“, fragte Tooru lächelnd und drückte das maunzende Kätzchen an sich. Es war schön weich und warm. Am liebsten wollte er es nicht mehr hergeben, aber er hatte es Dai geschenkt.

Eben jener gesellte sich nun zu den beiden Kleinen, nachdem er drei Geschenke unter den Weihnachtsbaum gestellt hatte. Zwei für Tooru und eines für dessen Mutter.

Freundschaftlich schmiegte sich Dai an Tooru und betrachtete Cola, die verspielt am Finger des Blonden knabberte.

„Sie hat dich zum Fressen gern“, lachte er leise und strich kurz über das kleine Köpfchen Cola's.

Tooru indes wurde puterrot und wandte seinen Blick ab. Er musste gerade wieder an diese Sache denken. Irgendwie passte der Satz wirklich gut.

„Scheinbar“, murmelte Tooru nun leise, nachdem er sich wieder beruhigt hatte und setzte Cola vorsichtig auf den Schoß des Größeren.

Danach lehnte sich Tooru an ihn und schloss die Augen. Wenn Dai schon einmal hier war, wollte Tooru auch dessen Nähe genießen und etwas mit ihm kuscheln.

Lächelnd legte der Rothaarige einen Arm um Tooru und streichelte sanft seine Seite. Er dachte zurück an den Abend, als Tooru bei ihm gewesen war.

Ob sie das wiederholten? Daisuke hoffte es. Der Abend war so schön gewesen.

Freundlich begrüßte er nun auch Akiko, die gerade das Wohnzimmer betrat.

Sie lächelte Dai an, betrachtete das Bild, welches sich ihr bot. Ihr Sohn war so niedlich, wenn er sich an Dai kuschelte. Sie passten wirklich perfekt zusammen.

„Ich hab Essen gemacht, hast du Hunger, Daisuke?“, fragte sie fürsorglich nach und sofort nickte Dai. Er hatte wirklich großen Hunger.

„Dann kommt mit.“ Sie ging wieder zurück in die Küche, Dai und Tooru folgten ihr kurz darauf. Und Cola tapste hinter ihnen her, lief maunzend um den Tisch herum und legte sich schließlich auf Tooru's Füße, rollte sich dort etwas ein.
 

Gemeinsam aßen sie nun, unterhielten sich dabei ein wenig über dies und das.

Nur Tooru schwieg die meiste Zeit. Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Vielleicht verließ etwas seine Lippen, was nie ausgesprochen werden sollte? Etwas über das, was vorgefallen war.

Seufzend aß er weiter, leerte seinen Teller nach und nach und widmete sich schließlich seinem Tee. Pfefferminztee, seine Lieblingssorte.

Seine Mutter betrachtete den Kleinen besorgt. „Geht's dir nicht gut, Tooru?“, fragte sie ruhig nach, doch ihr Sohn schüttelte gleich den Kopf.

Ihm ging es gut. Zumindest den Umständen entsprechend. Aber er konnte ihr nicht erzählen, was passiert war. Nicht, dass er zweimal mit Dai geschlafen hatte.

„Ich komm gleich wieder“, sagte der Blonde nun und erhob sich, verschwand im Badezimmer, um wieder klar im Kopf zu werden.

Im Bad angekommen, atmete Tooru erst einmal tief ein und aus. Er musste sich normal benehmen. Sonst fiel es doch auf. Und das wollte er nicht.

Seufzend versuchte er nicht weiter darüber nachzudenken, sondern verrichtete nur sein Geschäft, wusch sich anschließend die Hände und ging zurück.

Cola wartete bereits maunzend, was ihn lächeln ließ. Scheinbar mochte sie ihn, auch wenn sie sich eigentlich gar nicht richtig kannten.

Er betrat die Küche nun ganz, kraulte kurz darauf das kleine Kätzchen, welches mittlerweile auf Dai's Schoß saß.

„Geht ins Wohnzimmer, ich räume den Tisch ab“, sprach Akiko lächelnd und Tooru und Daisuke nickten, gingen zusammen mit Cola, die ihnen nachlief, ins Wohnzimmer.

Sie setzten sich gemeinsam auf die Couch, Tooru schwieg noch immer und Daisuke musterte ihn nun ebenfalls besorgt. Doch er sagte nichts, umarmte seinen besten Freund nur sanft und drückte ihn an sich.

Liebevoll strich er über den schmächtigen Körper in seinen Armen, schmiegte seine Wange sanft gegen das weiche, blonde Haar.

Er wusste genau, was Tooru beschäftigte. Aber er wusste nicht, was er tun sollte um dies zu ändern, drückte den Jüngeren nur mehr an sich und streichelte ihn weiter.

Dai's Blick war zu dem großen Weihnachtsbaum gerichtet und plötzlich legte sich ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht, ehe er sich lang machte und nach etwas griff.

„Schau mal“, wisperte er leise in Tooru's Ohr, löste sich nun aber von dem Kleineren und wedelte leicht mit seiner rechten Hand herum.

Und sofort blickte Tooru auch auf, wurde etwas rot, als er sah, was Dai da in seiner Hand hielt. Einen Mistelzweig.

Kurz schnurrte Dai vergnügt, hielt den Zweig dann über sie. „Du weißt doch, was das heißt, oder?“, hauchte er liebevoll und strich mit seiner freien Hand zärtlich über Tooru's Wange, genoss die weiche Haut, die er nun spürte.

Tooru nickte daraufhin nur. Natürlich wusste er das.

Seine Gedanken überschlugen sich förmlich, jedoch beugte er sich etwas zu dem Rotschopf, hauchte einen kurzen Kuss auf dessen Lippen.

Eigentlich wollte Tooru den Kuss sofort wieder lösen, doch Dai zog ihn mehr an sich, intensivierten den Kuss ein wenig.

Zärtlich bewegte er seine Lippen gegen Tooru's, welcher dies kurz darauf erwiderte, sogar leise aufseufzte.

Weiter vertieften sie den Kuss allerdings nicht, sie genossen nur für einige Momente dieses schöne Gefühl, welches sich in ihnen ausbreitete. Ihre Herzen schlugen fast im Takt und auf beider Wangen lag eine leichte Röte.

Langsam löste Daisuke den Kuss aber wieder, strich weiter über Tooru's Wange und lächelte ihn sanft an. „Ich hab dich lieb“, wisperte der Größere nun und drückte Tooru mehr an sich.

Auf dessen Lippen breitete sich nun ebenfalls ein Lächeln aus und er schmiegte sich zufrieden mehr an Dai.

„Ich hab dich auch lieb. So sehr...“
 


 

Der restliche Abend verlief besser, Tooru redete wieder mehr und dachte nicht die ganze Zeit über die Sache nach.

Viel mehr dachte er an diesen kleinen Kuss zuvor. Daran wie laut und schnell sein Herz gepocht hatte, wie warm ihm geworden war.

Zusammen saßen die Drei im warmen Wohnzimmer, Tooru an Dai gekuschelt, Akiko kraulte Cola, lächelte dabei vor sich hin.

Sie genossen das Beisammensein, unterhielten sich, lauschten den Weihnachtsliedern, die aus dem Radio drangen und naschten von den vielen Süßigkeiten.

Geschenke gab es allerdings noch keine. Es war üblich diese erst am nächsten Morgen zu öffnen und daran hielten sich auch alle. Es sollte ja spannend bleiben.
 


 

„Bleibst du über Nacht?“, durchbrach Akiko irgendwann die angenehme Stille, die aufgekommen war, und blickte den Rotschopf fragend an.

Dieser lächelte leicht, sah kurz zu Tooru, danach wieder zu Akiko.

„Wenn es euch nicht stört, dann bleibe ich gerne hier“, antwortete er darauf und drückte den kleinen Blondhaarigen mehr an sich, streichelte ihn sanft weiter.

Tooru war so weich und warm. Dai liebte dieses Gefühl.

Doch Tooru löste sich nun von seinem besten Freund, erhob sich und streckte sich leicht. „Wollen wir dann ins Bett? Ich bin müde und Cola ist auch schon eingeschlafen“, gab er zu verstehen und lächelte den Größten hier im Raum lieb an, deutete dabei auf das schwarze Kätzchen, welches sich auf dem Sessel eingerollt hatte.

Und sofort nickte Daisuke.

Sie wünschten Akiko noch eine gute Nacht, danach gingen sie die Treppen hinauf zu Tooru's Zimmer.

Neugierig sah sich Dai hier um, da er ja schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen war. Ihm gefiel es hier, auch wenn es alles sehr dunkel gehalten war.

Er blickte zu Tooru, welcher sich gerade seinen Jogginganzug auszog.

Kaum hörbar schluckte Dai.

Da waren sie wieder. Diese engen Boxershorts.

Sogleich wandte er sich ab, biss sich auf die Unterlippe und schälte sich ebenfalls aus seinen Sachen, so dass er am Ende nur noch in Pullover und Boxershorts dastand.

Tooru unterdessen ging ins Bad, putzte sich die Zähne und verrichtete sein Geschäft. Anschließend kam er wieder zurück, zog sich noch einen Pullover an und krabbelte schon einmal in sein Bett, deckte sich zu.

„Wo das Bad ist, weißt du ja“, lächelte der Blondschopf leicht und Dai nickte, verließ das Zimmer und kam nach wenigen Minuten zurück.

Daisuke gesellte sich nun zu Tooru ins Bett und schlüpfte unter die Decke, seufzte innerlich als er wieder an diese Boxershorts dachte. Hätte Tooru nicht normale anziehen können?

Das konnte eine Nacht werden. Mit Tooru neben sich, der so... geil aussah.

Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, lächelte dafür leicht, als er Tooru an sich hängen hatte. Der Kleine war so verschmust.

Zufrieden drückte sich das Rothaar mehr an seinen besten Freund.
 

Sie kuschelten noch einige Zeit lang, dann versanken beide im Land der Träume.
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Dieses Mal ist es ohne Sex, aber das kommt schon noch einmal (beziehungsweise noch mindestens vier, fünf Mal). ^__^

Also ihr seid noch nicht sicher vor meinen Sexszenen und müsst damit klar kommen, dass es noch mehr werden. Aber bis jetzt hat sich noch keiner darüber beschwerd und das freut mich.
 

Wie ihr sicher schon gesehen habt, ist jetzt auch ein Bild von Cola in der Charakterbeschreibung. Ich hoffe, ihr mögt sie. <3

Sie gehört im realen Leben einer Bekannten hier auf animexx. Und sie heißt auch wirklich Cola.
 

Bis zum nächsten Mal dann! *flausch*

Zeit für Geschenke

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schrei zur Erkenntnis

18. Dezember 2008
 

Ich bin wieder da und habe euch gleich das siebte Kapitel mitgebracht. :)

Dieses mal aber weder Sex noch andere Perversitäten, dafür finde ich es etwas seltsam. Im Allgemeinen sind Kyo und Kaoru etwas komisch geraten, hab ich das Gefühl. *lach*

Aber lest und seht selbst. ^__^
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Schweigend saß er auf seinem Bett, streichelte liebevoll Cola und blickte verträumt aus dem Fenster, welches sich gegenüber von ihm an der Wand erstreckte.

Es schneite noch immer. Die letzten Tage hatte es wortwörtlich durchgeschneit und es schien auch nicht mehr aufhören zu wollen.

Es war seltsam so etwas hier in Japan zu erleben. Selten war das Land von so einer hohen Schneeschicht bedeckt. Und wie er heute morgen in den Nachrichten gesehen hatte, traf das wohl wirklich auf alle Teile Japans zu.

Selbst große Städte, wie zum Beispiel Tokyo waren eingeschneit und es wurden schon einige Todesopfer durch Unfälle gefordert. Dazu kam, dass viele ältere Häuser die Last der Schneemassen gar nicht tragen konnten und zusammenbrachen.

Das Chaos in Japan war wirklich perfekt.

Leise aufseufzend streckte er seine Beine durch, blickte nach rechts auf den Funkwecker. Es war mittlerweile sieben Minuten nach um zwölf.

Tooru hätte schon vor sieben Minuten hier sein sollen, aber beim dem Schneegestöber dauerte es vielleicht noch ein wenig. Solange er ohne Verletzungen hier ankam.

Dai versank wieder in seinen Gedanken, dieses Mal drehten sie sich aber einzig und allein um den kleinen blonden Wildfang, der die nächsten Minuten hier aufschlagen sollte.

Sie hatten sich seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Der Blow Job und die Geschenke waren das Letzte gewesen, was sie geteilt hatten.

Dai wusste nicht warum, aber scheinbar war Tooru damit beschäftigt gewesen neue Lieder einzuüben, die ihm Kaoru gegeben hatte, noch bevor Daisuke wieder zurückgekommen war. Und der Kleine wollte Dai wohl nicht dabei haben. Dai störte scheinbar.

Heute trafen sie sich endlich wieder. Es war der 30. Dezember und sie hatten zum ersten Mal Bandproben. Oder besser gesagt, Dai hatte sie zum ersten Mal.

Irgendwie war er schon ein wenig aufgeregt, wenn er daran dachte, wie Tooru nachher vor ihm stand, sang und vielleicht ein wenig mit seinem hübschen Hintern wackelte.

Unwillkürlich leckte sich Dai über die Lippen, spürte, wie sein Herz abrupt schneller schlug und er versuchte diese Gedanken zu verdrängen. Sonst passierte womöglich noch etwas, was er jetzt nicht gebrauchen konnte.

Denn er hatte sich schon so lange gedulden müssen und langsam wurde er wirklich total scharf auf Tooru. Nicht, dass er das sonst nie war, aber langsam sank seine Zurückhaltung. Am liebsten wollte er den Jüngeren flachlegen, wenn er gleich zu ihm kam, aber das ging nicht.

Sie hatten Proben und zu spät kommen wollte Daisuke auch nicht. Wer wusste schon, wie Kaoru darauf reagierte?

Dai zuckte erschrocken zusammen, als er plötzlich das Läuten der Türklingel vernahm.

Das war sicher Tooru.

Mit einem leisen Ächzen erhob sich Dai und setzte Cola vorsichtig in ihr Körbchen. Er verabschiedete sich noch von ihr, danach nahm er seinen Gitarrenkoffer und lief eilig in den Flur.

Dort schlüpfte er in seine Chucks und er zog sich seine Winterjacke an, ehe er die Wohnung verließ.
 

Unten vor der Haustür wartete auch schon Tooru, hatte sein Gesicht in einem dicken Schal vergraben und die Hände in schwarze, sicher kuschelig warme Handschuhe gepackt.

„Hallo Tooru“, entkam es unheimlich freudig Dai's Lippen und ein Grinsen legte sich auf seine Züge. Tooru sah so unglaublich niedlich aus, aber dennoch richtig zum Anbeißen.

„Na“, war Tooru's leise Erwiderung und er lächelte ebenfalls kurz, nachdem er sich ein wenig aus dem Schal befreit hatte.

Kurz darauf wandte er sich aber schon wieder ab, versteckte sein Gesicht erneut in seinem Schal, damit ihm nicht noch kälter wurde. Der Weg bis hierher hatte schon gereicht und er fror leicht.

Dai lief nun neben ihm her und sie schwiegen sich beide an.

Tooru wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Ihm kam kein gutes Thema in den Sinn, welches jetzt passte. Aber die Stille störte ihn auch unheimlich.

Langsam hob der Kleine seinen Kopf an und blickte zu Daisuke auf, welcher dies bemerkte und lächelnd den Blick erwiderte.

Auch ihm wollte kein gutes Thema einfallen, über welches sie reden konnten. Er zerbrach sich schon den Kopf, aber es kam einfach nichts, was gut wäre. Vielleicht sollte er sich nicht so abmühen.

Also versuchte der Rotschopf es anders, hing einfach seinen Gedanken nach und ließ sie einfach treiben. Und da fiel ihm plötzlich etwas ein.

Warum war er nicht gleich darauf gekommen?

„Sag mal, Tooru... seit wann singst du eigentlich?“, fragte Dai leise und lieb, lächelte dabei noch immer ein wenig. „Mich interessiert das schon seit ich wieder hier bin, aber ich hab immer vergessen zu fragen.“

Peinlich berührt lachte Dai nun auf, konnte es nicht verhindern, dass er ein wenig rot im Gesicht wurde.

Tooru fand es gerade unheimlich niedlich, wie Dai lachte und wie rot er wurde. Das passte irgendwie so gar nicht zu Dai, aber es war wie Zucker. Einfach unglaublich süß!

Doch dann dachte er wieder daran, um was es jetzt ging.

„Also... ich singe schon seit knapp...“ Tooru verstummte einen Moment und zählte in Gedanken nach. „... zweieinhalb Jahren.“ Sein Blick wanderte über Daisuke's Gesicht, welcher lächelnd nickte.

Also war es nicht so, dass Tooru erst seit einiger Zeit sang.

Dai freute sich schon auf nachher, wenn er endlich die Gesangsstimme seines Lieblings hören konnte. Sicher plättete sie ihn total.

„Aber ich singe erst seit einem knappen Jahr bei Kaoru in der Band“, fügte der Blondschopf nun noch hinzu und lächelte ebenfalls. Er hatte Kaoru ja auch erst Anfang des letzten Schuljahres kennen gelernt, als sie in dieselbe Klasse gekommen waren.

„Ich bin schon sehr gespannt, wie du singst“, grinste Dai nun breit und strich kurz durch das weiche Haar Tooru's.

Auch wenn Dai sich irgendwie nicht vorstellen konnte, wie Tooru sang. Sicher hatte er eine schöne und sehr angenehme Stimme. Die hatte er beim Reden ja auch.

Kichernd bekundete der Kleinere die Berührung und das Grinsen, bog mit Dai ab, damit sie auch zu Kaoru's Haus kamen. Da wollten sie schließlich hin.

„Ich hoffe doch, dass es dir dann gefällt“, sprach Tooru jetzt weiter, vergrub seine Hände in seinen Jackentaschen, da ihm langsam immer kälter wurde.

Er verstand irgendwie nicht, wie das Wetter tickte. Bevor Dai wiedergekommen war, waren die Temperaturen noch nicht so im Keller gewesen. Und jetzt so etwas.

„Mir wird es auf alle Fälle gefallen. Immerhin singst du ja.“ Tooru konnte nur gut singen und es würde Daisuke auch gefallen. Alles, was sein kleiner Engel tat, gefiel ihm. Er liebte ihn ja und das nicht zu knapp. Sein ganzes Herz war erfüllt von Tooru.

„Und magst du dann morgen zu mir kommen? Ich würde gern zusammen mit dir ins neue Jahr starten“, schnurrte Dai nun lieb. Die Idee war ihm gerade wieder eingefallen. Er hatte Tooru schon früher fragen wollen, aber nie war er dazu gekommen.

Hoffentlich hatte der Kleine noch nichts vor.

Sie kamen nun vor Kaoru's Haus an und Tooru klingelte gleich, ehe er sich wieder seinem besten Freund zuwandte und kurz lächelte.

„Ja, ich komme gern mit zu dir. Ich hab noch nichts vor und Mama arbeitet eh.“

Innerlich seufzte er auf. Sie tat ihm schon leid, dass sie selbst an Silvester den ganzen Tag arbeiten musste. Aber ändern konnten sie beide leider nichts daran.

Als Dai die Antwort hörte, legte sich ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen und in seinem Magen kribbelte es leicht.

Morgen hatte er Tooru wieder ganz für sich allein. Sie konnten kuscheln und sich küssen. Das hoffte Daisuke zumindest sehr.

Und wenn er wirklich großes Glück hatte, dann gingen sie vielleicht sogar etwas weiter. Er wollte Tooru unbedingt wieder spüren. Es hatte sich so gut angefühlt, als sie Sex gehabt hatten.

Weiter konnte der Rothaarige aber nicht denken, da öffnete sich schon die Tür des Hauses und Kaoru begrüßte sie freundlich. Natürlich erwiderten sie das sofort, ehe sie eintraten und sich erst einmal ihrer Schuhe und ihrer Jacken entledigten.

Tooru drängelte sich kurz darauf gleich an den Größeren vorbei, lief zum Proberaum, wo er die beiden Jüngsten begrüßte und sich setzte.

Kaoru und Dai blickten ihm nur nach, ehe sie ihm schließlich stumm folgten.

//Irgendwie scheint seine Stimmung total umgeschwungen zu sein//, ging es durch Dai's Kopf und er blickte zu dem Violetthaarigen, der jetzt schwach lächelte.

Scheinbar verstand Daisuke nicht, warum Tooru sich so benahm. Aber so war er schon immer gewesen. Seitdem Kaoru ihn kannte, verhielt er sich seltsam, nur manchmal hatte Tooru gelächelt.

Umso verwunderter war er auch gewesen, als ihr kleiner Sänger Dai mitgebracht hatte und plötzlich so anschmiegsam war. Es war komisch, da er Tooru so überhaupt nicht kannte. Und dennoch war es schön.

Schweigend betraten die Ältesten nun den Proberaum und Dai begrüßte gleich Shinya und Toshiya, setzte sich danach zu Tooru auf die Couch.

Es standen Tassen mit Kaffee auf dem kleinen Tisch und Dai nahm sich gleich eine davon, um sich aufzuwärmen.

Tooru nippte ebenfalls an seiner Tasse, jedoch trank er nur Tee. Wie bekannt, war er kein großer Fan von Kaffee. Entweder Kakao oder Tee, aber niemals dieses Gebräu.
 

Die erste Zeit saßen sie alle nur da und tranken gemeinsam von ihren Tassen, sprachen ab und zu ein wenig über alltägliche Dinge.

Als sie jedoch fertig waren, packte Dai seine Gitarre aus und begann sie zu stimmen.

Immer wieder warf er verstohlene Blicke zu Tooru, welcher sich nun zu Kaoru gebeugt hatte und sich mit ihm unterhielt. Scheinbar sprachen sie über die Lieder, die Tooru einüben sollte und was er auch getan hatte.

Doch kurz darauf konzentrierte sich Dai wieder auf seine Gitarre, stimmte sie weiter. Er blickte erst wieder auf, als sich Kaoru zu ihm setzte.

Tooru hatte sich bereits erhoben und packte sein Mikrofon aus.

„Wollen wir mal versuchen ein Lied durchzuspielen? Nur den Gitarrenpart“, sagte Kaoru ruhig und freundlich, erhob sich danach und nahm sich seine eigene Gitarre.

Daisuke folgte ihm ohne weitere Worte. Was sollte er auch groß antworten? Natürlich wollte er eines der Lieder durchspielen, immerhin war er jetzt einer der Gitarristen dieser Band.

Und so ließen sich die beiden auf einem Podest nieder, Kaoru hatte ein Notenblatt in der Hand, nahm sich nun einen Ständer dafür und klemmte es hinein.

Er selbst brauchte es nicht, aber Dai sollte sich die Noten immerhin merken.

„Ich spiele es dir einmal vor und dann versuchen wir es gemeinsam“, schlug Kaoru vor und begann auch gleich an den Gitarrensaiten zu zupfen. Gestimmt war seine Gitarre ja schon.

Dai hörte jetzt aufmerksam zu, betrachtete dabei das Notenblatt um sich zusätzlich die Noten einzuprägen. So schwer war die Melodie zum Glück nicht. Unter Garantie hatte Kaoru extra dieses leichte Lied herausgesucht.

Währenddessen steckte Tooru sein Mikrofon an, tippte ein wenig darauf herum, um zu testen ob es auch funktionierte. Komische Töne entkamen dabei den Lautsprechern und er hielt es erst einmal für genug.

Er stützte sich auf seinem Mikrofonständer und beobachtete Dai, welcher fleißig die Noten mitlas und sich Kaoru's Spiel einprägte. Dai war wirklich hochkonzentriert.

Tooru wartete ab, bis sie das Lied einmal durchgespielt hatten, dann stellte er sich wieder richtig hin, holte tief Luft und schrie einmal kräftig in sein Mikrofon, so dass danach noch lautes Fiepsen zu hören war.

„Kyo...“, entkam es seinen drei Freunden gleichzeitig und hörbar genervt, nur Daisuke blickte verwundert auf den kleinen Blonden, welcher nun unschuldig grinste.

„Ich hab nur getestet, ob es mich und meine Stimme aushält.“ Noch immer grinste der Kleine und hüpfte von der kleinen Bühne, gesellte sich zu Kaoru und seinem besten Freund.

„Ich hab dir schon einmal gesagt, du sollst nicht immer so in die Mikrofone schreien. Wir sind nicht gewillt taub zu werden“, knurrte Kaoru sauer, doch es verfehlte seine Wirkung.

Tooru ahmte das Knurren genervt nach und er zog seine Augenbrauen zusammen.

„Nur weil du es nicht kannst, heißt das nicht, dass ich es nicht darf“, erwiderte er bissig und man konnte förmlich spüren, wie sich die Situation anspannte.

Tooru mochte es gar nicht, wenn man an ihm herummeckerte. Schon gar nicht, wenn es Kaoru war. Gerade er sollte am besten einfach die Klappe halten.

„Ja, ja, ist mal wieder typisch Kyo. Jetzt hör auf zu nerven und sing dich ein“, sagte Kaoru noch beiläufig, da er sich wieder Dai zugewandt hatte und ihm alles mögliche erklärte.

Jedoch konnte Daisuke gerade nur die Hälfte verarbeiten, war noch immer ein wenig geschockt, wie sich Tooru gerade benahm. Wie ein kleiner Kampfhund.

//Richtig süß//, kicherte Daisuke innerlich und betrachtete seinen besten Freund, wie dieser noch ein „Arschloch“ zischte und wieder zu seinem Mikrofon ging.

Erst danach widmete sich Dai wieder seinem Lehrmeister und hörte ihm genau zu.
 


 

Eine halbe Stunde später standen alle Fünf auf der Bühne an ihren Plätzen.

Von Tooru ging immer noch eine angsteinflößende Aura aus. Selbst gegen Kaoru's Anordnung sich einzusingen, hatte sich Tooru gewehrt und einfach gar nichts mehr gemacht.

So lief das oft ab. Kaoru und die beiden Jüngsten kannten dieses Spiel schon zur Genüge.

Tooru konnte manchmal wirklich unmenschlich und grausam werden. Aber im Grunde genommen war er ein lieber und verschmuster Mensch, was man bemerkte, wenn er bei Daisuke war.

„Können wir jetzt anfangen?“, seufzte Kaoru leise und blickte zu dem kleinen Sänger, welcher sofort nickte und sich nach vorne zu seinem Mikrofon wandte.

Kurz darauf erklangen auch die ersten Töne seitens Kaoru. Selbst Dai schaffte seinen Einsatz und spielte fast ohne Fehler.

Als letztes mischte sich Tooru's Stimme in das Lied und Daisuke schaute auf, betrachtete den Kleinen kurz, ehe er sich wieder dem Notenblatt zuwandte, welches er sicherheitshalber noch bei sich stehen hatte.

Sein kleiner Wildfang sang wirklich wunderschön. Dai hätte niemals gedacht, dass Tooru eine so tiefe und doch angenehme Stimme hatte, wenn er sang.

Noch einmal blickte er auf, starrte dieses Mal genau auf den Hintern Tooru's, der durch die enge Hose noch besser zur Geltung kam. Er schluckte hart, wandte seinen Blick abrupt ab und erschauderte leicht.

Eine Gänsehaut hatte sich auf Daisuke's Körper ausgebreitet und er biss sich leicht auf die Unterlippe. Tooru's Stimme und der knackige Hintern faszinierten ihn so sehr, dass seine Gedanken in Gegenden abdrifteten, wo sie nicht hin sollten.

Im Moment musste er sich auf sein Gitarrenspiel konzentrieren und durfte nicht an andere Sachen denken.

Letztendlich schaffte er das auch mit etwas Mühe und ohne Probleme spielten sie das Lied durch, wiederholten es noch einige Mal, damit es bei Dai auch richtig festsaß.
 


 

Nachdem sie die Proben beendet hatten, ließen sich die Fünf wieder in kleiner Runde nieder, besprachen noch einige Sachen.

Tooru war noch immer ziemlich geladen, doch Dai's Hand, die immer wieder liebevoll über die Seite des Kleinen streichelte, beruhigte ihn ein wenig. Sogar Tooru's braune Augen schlossen sich, um es mehr zu genießen.

Kaoru betrachtete das schweigend, fand es irgendwie faszinierend, was für eine Wirkung der Rotschopf auf ihren kleinen Sänger hatte. Bei ihm entspannte sich Tooru augenblicklich und war ganz ruhig.

„Daisuke... darf ich dich mal kurz unter vier Augen sprechen?“, durchbrach die Stimme des Leaders den Raum und der Angesprochene horchte auf, sah erst ein wenig verwundert aus, doch schließlich nickte er.

Vorsichtig löste er sich von Tooru, wuschelte ihm noch einmal liebevoll durch das weiche Haar, ehe er dem Violetthaarigen folgte und sie gemeinsam den Raum verließen. Sie betraten ein anderes Zimmer, scheinbar Kaoru's.

„Setz dich“, bot der Kleinere an, nachdem dieser sich seinerseits auf dem Bett niedergelassen hatte.

Nickend tat Dai das nun und setzte sich neben ihn, atmete leise ein und aus.

„Was willst du mit mir besprechen?“, machte Dai nun seiner Verwunderung Luft. Es verwirrte ihn schon, dass Kaoru mit ihm alleine reden wollte. Hatte er irgendetwas getan? Sich zu oft verspielt? Wollte Kaoru ihn jetzt loswerden?

Unsicher biss er sich auf die Unterlippe, wollte gar nicht weiter darüber nachdenken.

„Ich will mit dir über Kyo reden“, zerstreute Kaoru nun die Ängste seines Nebenmannes und lächelte ihn kurz an.

Etwas irritiert legte Daisuke nun den Kopf schief. Über Tooru? Was gab es denn da zu bereden? Und warum gerade hier und unter vier Augen? Hatte Tooru nicht das Recht mitzuhören, wenn sie über ihn sprachen?

„Weißt du... ich habe mich nur gewundert, wie lieb und schmusig er wird, wenn du bei ihm bist“, begann Kaoru nun und dachte wieder an die Szene von zuvor. Wie sich Tooru an den Rothaarigen gelehnt hatte. Es hatte einfach nur süß ausgesehen. Wahrscheinlich fühlte er sich bei Daisuke geborgen.

„Warum? Wie meinst du das?“ Dai's Blick spiegelte nun Verwunderung wider. War Tooru denn sonst nicht so?

„Seitdem ich Kyo kenne, ist er immer ziemlich unnahbar gewesen. Dazu kam, dass er launisch und aggressiv werden konnte.“ Wieder lächelte Kaoru schwach, wartete aber nicht erst auf eine Erwiderung seitens Dai, sondern sprach gleich weiter.

„Ich hab mich immer gewundert warum. So etwas kommt ja nicht von irgendwo her und ich konnte nicht glauben, dass Kyo wirklich so eine Art Mensch ist.“ Wieder lächelte er Daisuke an, welcher nur schweigend zuhörte.

Dass Tooru komplett anders war, wenn sie hier beisammen saßen, war ihm auch schon aufgefallen. Sonst war der Kleine immer ein ganz sanfter und lieber Mensch, wenn auch mittlerweile etwas frech.

„Ich glaube, dass er so geworden ist, weil du weggegangen bist. Aus einigen kleinen Gesprächen weiß ich ja, wie sehr er immer an dir gehangen hat, weil du sein einziger Freund warst.“ Kaoru strich sich einige seiner violetten Haarsträhnen zurück, setzte sich bequemer hin, ehe er weiter seinen Gedanken Luft machte.

„Ich denke, er hat eine meterhohe Mauer aufgebaut, nachdem du weg warst. Damit ihn keiner verletzen kann.“

Dai nickte nun leicht. Kaoru hatte sicher recht. Tooru war selbst zu ihm manchmal etwas abweisend, auch wenn er ihn diesen Winter noch nicht allzu oft gesehen hatte. Jetzt erst zum dritten Mal.

„Und warum erzählt du mir das?“, wollte der Ältere nun wissen. Auf irgendetwas musste Kaoru ja hinaus wollen. Er sagte das ja nicht einfach so.

„Mich lässt er schon lange nicht mehr an sich heran. Unser Verhältnis ist seit einer bestimmten Sache ziemlich unterkühlt, wie du ja bemerkt hast“, versuchte der Leader zu erklären, was in ihm vorging und warum er das ansprach.

„Ich will nur, dass du auf ihn aufpasst, dich um ihn kümmerst, damit er wieder so wird, wie er früher war. Dass er viel lacht und sich nicht immer in seinem Schneckenhaus verkriecht oder sich mit aggressiven Taten rechtfertigt.“

Kurz legte Kaoru eine Sprechpause ein, musste selber erst noch einmal die Worte verarbeiten, die er gerade gesagt hatte. Normalerweise war er kein Mensch großer Worte.
 

„Mach ihn glücklich.“
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Das war es also mal wieder. Lang genug war es auf jeden Fall. ;)

Fandet ihr die beiden auch etwas seltsam? Kyo war ganz schön überreizt, wahrscheinlich fehlt ihm der Sex oder so. *hust*

Aber eigentlich mag ich es, wenn er so eine Kratzbürste ist. Das passt gut zu ihm. ^__^

Lange Rede, kurzer Sinn: Kommis wären toll. <3
 

Und bis zum nächsten Kapitel dann!

Ein prickelndes neues Jahr

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Quälerei und Zärtlichkeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vergangenheit verschmilzt mit Gegenwart

30. Dezember 2008
 

Wieder ein neues Kapitel, wieder mit einer Woche Verspätung.

Tut mir wirklich leid. x____x

Aber hey, es gibt Schnee, Schlitten und viel Spaß. Wenn auch nur im Kapitel.

Ich wünsch euch also viel Spaß. :)
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Ein leises Seufzen entkam den Lippen des Blondhaarigen und er drückte sich mehr an die Person neben sich, fuhr mit seinen Händen unter den Pullover eben jener Person. Eine Hand am Bauch und eine am Rücken.

Danach kuschelte er sich gleich noch mehr in den warmen Stoff.

Seine Augen waren geschlossen und er lauschte den Geräuschen, die immer wieder leise erklangen. Das Rauschen der Heizung, das gleichmäßige Atmen von sich und seinem besten Freund.

Dazu kam das angenehme Klopfen von Dai's Herzschlag, welches Tooru lächeln ließ.

Er mochte diese Momente. Momente, in denen sie beide einfach nur dasaßen und kuschelten, die Welt förmlich stillstand. Und noch schöner wurden sie, wenn der Rotschopf einen Arm um ihn legte, ihn liebevoll streichelte - so wie er es jetzt gerade tat.

„Mhm...“, entkam es vollends zufrieden Tooru's Lippen und sein Lächeln wurde noch etwas breiter, während er weiter seine Hände wärmte und die Zärtlichkeiten genoss.

Er musste das voll auskosten und alles nachholen, was er die letzten vier Jahre nicht bekommen hatte.

„Du bist so verschmust, Tooru. Noch mehr als damals“, lächelte Daisuke nun sanft und blickte zu dem Blonden hinab, der seinen Kopf an seiner Brust gebettet hatte, sich immer wieder leicht dagegendrückte.

„Stört es dich denn?“, fragte Angesprochener leise und öffnete seine Augen, die er bis eben genießend geschlossen hatte. Er sah zu dem Größeren auf, setzte einen lieben und unschuldigen Blick auf, drückte sich noch mehr an Dai.

Dieser lachte nun leise, aber liebevoll, strich durch die blonde Mähne des Jüngeren und schüttelte dabei den Kopf. „Ich finde es schön. Ich mag es wirklich sehr“, hauchte er leise und kraulte Tooru kurz, ehe er nun beide Arme um ihn legte.

Zufrieden mit der Antwort, schloss Tooru wieder seine Augen und strich kurz über Dai's Bauch, bemerkte die Gänsehaut und kicherte. Sein bester Freund war einfach zu süß. Ob er auch kitzelig war?

Aber das wollte Tooru im Moment nicht austesten. Lieber wollte er einfach nur dasitzen und kuscheln.

Und das taten die beiden auch.

Ohne Unterlass streichelte Daisuke seinen kleinen Wildfang, kraulte ihn ab und zu und drückte ihn mehr an sich, damit der Kleine nicht fror.
 

„Weißt du, Dai...“, begann Tooru nach einiger Zeit leise, blieb aber so an seinem Freund geschmiegt und hielt die Augen geschlossen. „Es ist der letzte Ferientag, vielleicht sollten wir noch etwas anderes machen, als nur herumsitzen.“

Nun öffneten sich Tooru's Augen und er sah auf, wartete auf Zustimmung oder Ablehnung seitens Dai's, welcher nun zu grübeln schien.

„Du hast recht. Schon was Bestimmtes im Sinn?“ Auf seinen Lippen lag wieder ein Lächeln und er beugte sich etwas zu Tooru hinab, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihn weiter.

Dai hatte für den Notfall schon eine gute Idee. Falls Tooru nichts einfiel.

Der Blonde löste sich nun ein klein wenig von Dai, sah sich schweigend im Raum um, jedoch fand er da nichts Tolles. Mehr als einen Fernseher, eine Anlage, Dai's Gitarre und verschiedene Spiele gab es hier nicht.

Damit konnte Tooru im Moment nichts anfangen. Er wollte etwas anderes.

„Nein... vielleicht fällt dir ja etwas ein...?“, richtete er fragend das Wort wieder an den Rotschopf und auch sein Blick wanderte zu jenem. Vielleicht wusste Dai ja etwas, was sie tun konnten.

Auf dessen Lippen legte sich nun ein breites Grinsen und er zog Tooru auf seinen Schoß, sodass jener breitbeinig über ihm kniete.

„Ich wüsste da schon was“, schnurrte Dai leise in Tooru's Ohr und fuhr mit seinen Händen sanft unter den dicken Pullover seinen Freundes, liebkoste die zarte Haut mit seinen Fingerspitzen.

Leise seufzend ließ sich Tooru mehr gegen Dai sinken, schloss genießend seine Augen und genoss es einfach nur. So etwas war auch schön. Warum also nicht?

Dai fuhr unterdessen mit seinen Händen nach vorne, liebkoste sanft Bauch und Brust, ehe er mit seiner rechten Hand tiefer wanderte, sie in Tooru's Hose gleiten ließ.

Doch abrupt musste er stoppen, als sich die Hand Tooru's fest um sein Handgelenk schloss, ihn zurückzog.

„Ich will das jetzt nicht, Daisuke. Nicht halb und nicht ganz“, kam es bedrohlich über die Lippen des Kleineren und er sah Dai mit leicht verengten Augen an.

Tooru hatte keine Lust auf Sex, immerhin hatten sie es zu Silvester schon zweimal getan. Und sich von Daisuke's Hand oder gar seinen Mund befriedigen zu lassen, das wollte er auch nicht. Tooru war nicht so sexbesessen und konnte auch ohne das auskommen.

Er war nicht wie Daisuke.

Geknickt zog der Rothaarige nun seine Hand zurück, nachdem Tooru den Griff gelöst hatte und biss sich auf die Unterlippe.

„Aber es ist schon so lange her, Tooru. Silvester war das letzte Mal und heute ist schon der fünfte“, murmelte Dai leise, sah den Angesprochenen aber nicht an. Er wollte so gern wieder mit Tooru schlafen oder es wenigstens mit Petting versuchen.

Aber wenn Tooru nein sagte - und in diesem Fall auch noch so deutlich -, konnte er nichts tun. Er wollte nicht total besessen und aufdringlich sein, er konnte sich auch zurückhalten. Und bevor er Tooru traurig oder gar wütend machte, tat er das auch.

Dann musste er heute Abend wohl mit seiner Hand vorlieb nehmen, um wenigstens den Druck loszuwerden.

Tooru seufzte nun tief. „Ich möchte aber nicht, Daisuke. Dir macht das vielleicht nicht so viel aus, weil du oben bist, aber mir schon.“ Ob Dai das verstehen konnte?

Natürlich hatte der Blonde gern Sex mit ihm, aber nicht andauernd. Tooru war das gar nicht gewöhnt und wenn er immer so überfallen wurde, brauchte er danach auch etwas Zeit. Und einmal in der Woche reichte doch auch.

Er musste sich immerhin auf die Schule konzentrieren, die morgen wieder losging.

„Tut mir leid“, kam es nun reumütig von Dai und er unterdrückte ein leichtes Zittern. Tooru schien irgendwie genervt, oder bildete er sich das nur ein? Das hatte er wirklich nicht gewollt, er wollte ihn nicht verärgern.

Doch keine zwei Sekunden später spürte er, wie sein Kopf leicht hochgedrückt, er unter dem Kinn gestreichelt wurde.

„Jetzt schau nicht so. Ich sag ja nicht, dass ich nie wieder mit dir schlafen möchte“, erklärte Tooru leise und küsste kurz Dai's Lippen. „Aber ich möchte heute etwas anderes machen. Lass uns etwas rausgehen, ja? Und denk bitte nicht mehr daran.“

Noch einmal küsste er Dai, ehe er langsam von seinem Schoß rutschte und ihm die Hand hinhielt.

Lächelnd ergriff Dai sie auch sofort, ließ sich hochziehen. Er war froh, dass Tooru doch nicht genervt oder wütend war. Und er verstand ihn ja auch. Er wollte für Tooru nur das Beste und würde nichts gegen seinen Willen tun. Niemals.

„Wir könnten Schlitten fahren“, schlug der Ältere nun lächelnd vor und ging zusammen mit Tooru in den Flur, wo sie sich ihre Stiefel anzogen und in ihre dicken Winterjacken schlüpften, damit sie draußen auch nicht froren.

„Das klingt gut. Hast du denn einen hier?“, fragte Tooru gleich nach und wickelte sich seinen Schal um, schlüpfte in seine Handschuhe. Dann vernahm er plötzlich leises Maunzen.

Suchend drehte sich Tooru um, erblickte Cola, die sich gerade streckte und gähnte, anschließend verschlafen zu ihm tapste.

„Ausgeschlafen?“, kicherte der Blondhaarige und hob das Kätzchen hoch, streichelte es leicht. Sofort rollte sich Cola in den warmen Armen ein, schloss zufrieden die Augen und schnurrte leise. Kurz darauf war sie allerdings schon wieder eingeschlafen.

„Dai, du hast einen Siebenschläfer, aber keine Katze“, lachte Tooru leise und legte Cola im Wohnzimmer auf den Sessel, nachdem er sich wieder seine Stiefel ausgezogen hatte.

Auch Dai lachte nun, wartete auf seinen Freund. „Du hast sie mir doch geschenkt. Außerdem ist sie ja noch klein“, lächelte das Rothaar und schaute Tooru dabei zu, wie er erneut in seine Stiefel schlüpfte und sie ordentlich zuband.

„Und ja, ich hab einen Schlitten. Da passen wir beide drauf.“ Dai griff nach der Hand seines besten Freundes und gemeinsam verließen sie die Wohnung, gingen hinunter in den Keller, wo Dai einen kleinen Abstellraum hatte.

Sie traten in den spärlich beleuchteten Raum und Dai nahm sich den Holzschlitten, der in der Ecke stand. Eine große Glocke hing vorne am Schlitten und diese läutete laut bei der Bewegung.

„Kennst du den Schlitten noch?“, fragte Daisuke sanft nach und stellte den Schlitten hochkant ins Licht, schaute zu Tooru, der das gute Stück genaustens begutachtete.

Dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

„Unser alter Schlitten!“, entkam es freudig Tooru's Lippen und sofort musterte er den Schlitten intensiver, entdeckte dann etwas, was sie damals in das Holz eingeritzt hatten. Es waren die Schriftzeichen ihrer Vornamen und Tooru's Lächeln wurde breiter.

„Dass du den noch hast.“ Er blickte zu Dai auf, küsste ihn kurz auf die Wange. Tooru hatte diesen Schlitten früher immer geliebt. Sie hatten gemeinsam viel Spaß damit gehabt. Und heute würden sie den auch wieder haben, das wusste er.

„Natürlich hab ich den noch, was denkst du denn? Und nun hopp, lass uns rodeln.“ Ein breites Grinsen lag auf den Lippen des Älteren und zusammen stiegen sie nun wieder die Treppen hinauf, verließen das Gebäude und machten sich auf den Weg zu einer nahegelegenen Wiese, wo man gut Schlitten fahren konnte.

„Möchtest du dich auf den Schlitten setzen, Tooru? Dann zieh ich dich so wie früher“, schlug Dai nun vor und keine drei Sekunden später saß Gefragter schon auf dem Schlitten, grinste leicht vor sich hin.

Er hatte es immer gemocht, wenn Dai ihn durch die Straßen gezogen hatte. Und auch wenn er jetzt kein kleines Kind mehr war, wollte er es wieder erleben und genießen.

„Du bist wirklich purer Zucker, Tooru.“ Ein Lächeln lag auf Dai's Lippen und er zog den Schlitten glücklich hinter sich her.
 


 

Nach einiger Zeit kamen sie schließlich an der Wiese an, welche sie die ganze Zeit angesteuert hatten. Sie standen oben am Hang, besahen sich die große, weiß gepuderte Fläche, die nur so zum Rodeln einlud.

Überall sah man Kinder und Erwachsene, die freudig rodelten und sichtlich Spaß hatten. Sie lachten, schrien herum, rannten und bewarfen sich mit Schnee. Einige von ihnen standen abgelegen an den Seiten, bauten Schneemänner und andere Figuren.

Es war wirklich ein herrlicher Anblick und einmal mehr liebte Tooru den Winter, vor allem den Schnee.

„Wollen wir herunterfahren?“, fragte Tooru nun lieb, deutete mit dem Finger auf die schon gut eingefahrene Bahn, die etwas neben ihnen lag. Oben hatte sich eine kleine Schlange gebildet und immer wieder rodelten einige Kinder auf ihren Schlitten herunter.

Tooru wollte das auch tun, dabei Dai hinter sich haben, der beschützend seine Arme um ihn legte und ihn festhielt, damit er nicht herunterlief.

„Klar wollen wir!“, grinste der Rothaarige sofort und zog Tooru vorsichtig vom Schlitten hoch. Ihm war es zu gefährlich den Kleinen hier am Hang hinter sich her zu ziehen. Wenn der Schlitten abrutschte, segelte Tooru durch den Schnee nach unten.

Und das wollte Daisuke vermeiden. Seinem Engel durfte nichts passieren.

Lächelnd ergriff er die Hand des Jüngeren und gemeinsam gingen sie zu der eingefahren Rodelbahn, stellten sich mit dem Schlitten hinten an.

„Mal sehen, ob es noch so viel Spaß macht, wie früher“, lachte Dai nun leise und legte seinen Arm ganz um Tooru, drückte ihn leicht an sich.

Er war zwanzig Jahre alt, aber das hinderte ihn ja nicht daran, dass er wie ein kleines Kind beim Rodeln Spaß haben konnte. Mit Tooru hatte er immer Spaß, egal was sie taten. Und dem Blondschopf gefiel es scheinbar auch, immerhin lag ein zufriedener Ausdruck auf seinen Lippen.

Ob sie vielleicht noch öfter rodeln konnten? Am Wochenende hatten sie doch sicher immer mal etwas Zeit dafür. Auch wenn Dai dann vielleicht auf andere Sachen, wie zum Beispiel Sex verzichten musste.

Aber hier zu sein, an der frischen Luft, Spaß zu haben, das reichte ihm auch. Zumindest jetzt reichte es ihm. Alles andere zeigte sich dann.

Kurz darauf waren die beiden an der Reihe und Tooru ließ sich vorne auf den Schlitten sinken, hielt sich an den dünnen Holzbalken fest. Er spürte das Gewicht Dai's, welcher sich nun ebenfalls auf den Schlitten setzte und wie früher seine Arme beschützend um den Kleineren legte.

„Können wir?“, fragte Dai auch gleich nach und sah seitlich in Tooru's Gesicht, welcher sich zu ihm wandte und lächelnd nickte. Also zögerte Dai auch nicht länger, schupste den Schlitten leicht an und sie fuhren geschwind den Hang hinunter.

Tooru quiekte leise dabei, kniff die Augen zusammen, da ihm der kalte Wind immer wieder den Schnee ins Gesicht wehte. Dai lachte nur zufrieden, schlang seinen rechten Arm fester um Tooru, mit dem anderen hielt er sich nun fest, damit er nicht herunterflog.

Das alles erinnerte ihn so sehr an früher. Wie sie damals immer Spaß gehabt hatten. Fast jeden Tag waren sie zusammen unterwegs gewesen.

Im Winter gingen sie Rodeln oder Schlittschuhfahren im Sommer gingen sie ins Schwimmbad oder sich einfach in der Sonne aalen. Und endlich konnten sie wieder gemeinsam Zeit miteinander verbringen.

„Nochmal!“, riss Tooru's Rufen ihn nun aus den Gedanken und er sah zu dem Blonden auf, der nun vor dem Schlitten stand und breit grinste. Sie waren also bereits unten angekommen. Dai war so in Gedanken versunken, dass er das gar nicht bemerkt hatte.

„Lass uns nochmal fahren, Dai! Aber dieses Mal die Todesstrecke.“ Mit seinem Arm deutete er auf einen Hang weiter rechts von ihnen, wo nur vereinzelt Kinder herunterfuhren. Der Hang war recht steil und auf der ganzen Strecke befanden sich Hügel oder Löcher, was das Ganze noch aufregender, aber auch gefährlicher machte.

Daisuke zog nun eine Augenbraue hoch, grinste amüsiert, während er vom Schlitten aufstand und ihn hinter sich her zur Todesstrecke zog.

„Wie kommt's, Tooru? Früher hast du immer geweint, wenn ich da mit dir fahren wollte.“ Man konnte deutlich den Hohn in Dai's Stimme hören und er grinste blöd vor sich hin.

Doch schließlich erntete er einen recht schmerzhaften Schlag in die Seite und ihm verging sein Grinsen, blickte dafür lieb zu seinem besten Freund.

„Mach dich nicht lustig über mich“, brummte Tooru leise und verengte seine Augen, während er neben Dai herlief. „Ich war damals elf gewesen. Also sei nicht so gemein zu mir...“

Natürlich hatte er früher Angst vor diesem Hang gehabt. Einige Kinder hatten sich dort verletzt, weil sie vom Schlitten gefallen waren. Und das hatte auch den Blonden abgeschreckt, war er doch damals gerade erst elf gewesen.

Das war ein knappes Jahr vor Dai's Abreise gewesen.

Seufzend drückte er sich an seinen Freund, welcher jetzt leise ächzend den Schlitten den Hang hinaufzog. Dai mochte solche Hänge absolut nicht. Erst recht nicht, wenn er noch etwas an sich hängen hatte. In dem Fall der Schlitten, nicht Tooru.

„Du hältst mich aber wieder fest, ja?“, fragte der Kleine etwas unsicher nach und er blickte zu Dai auf, welcher nun sanft vor sich hin lächelte, allerdings auf den Hang vor sich achtete und nicht auf Tooru.

„Natürlich. Das hab ich eben doch auch gemacht.“ Dai nickte bekräftigend, zog den Schlitten ganz hinauf. Wenn er Tooru nicht festhielt und jener fiel vom Schlitten, würde Daisuke sich das nie verzeihen können. Er wäre schuld, dass sich sein Wildfang verletzte.

Und das durfte nicht passieren!

Dai stellte den Schlitten richtig an den Hang, ließ sich langsam darauf sinken und blickte zu Tooru, der unsicher daneben stand und sich auf der Unterlippe herumbiss.

„Komm, Tooru-chan, setz dich hin“, sagte Daisuke lieb und klopfte vor sich auf den Schlitten. Sanft griff er nach Tooru's Arm und zog ihn etwas zu sich, bis er sich hinsetzte und die Augen fest schloss. Irgendwie hatte er immer noch Angst davor.

„Ich passe auf dich auf, Tooru. Wenn dann fallen wir beide und ich beschütze dich“ wisperte der Gitarrist nun leise in das Ohr seines Freundes und er legte fest einen Arm um ihn, drückte ihn instinktiv mehr an sich.

Dai wartete noch einen Moment, ehe er dem Schlitten anstieß und sie den Hang hinunterrodelten. Immer wieder hüpfte ihr Schlitten durch die Hügel leicht in die Luft und er spürte Tooru's Zittern, sah, wie er sich ängstlich am Schlitten festkrallte.

Der Kleine war so süß. Und Dai konnte nicht anders, als ihn noch mehr festzuhalten.

Dabei lenkte er den Schlitten so gut es ging an den Löchern und Hügeln vorbei, wollte nicht, dass Tooru sich noch mehr verkrampfte und sein Zittern schlimmer wurde. Sie kamen schon heil unten an.

Doch kurz bevor sie ankamen, blieb ihr Schlitten in einem Loch stecken, drehte sich leicht zur Seite, so dass sie beide herunterfielen.

Blitzschnell schlangen sich Dai's Arme um den Kleineren und er drückte ihn richtig fest an sich, rollte zusammen mit ihm den Hang hinunter. Er musste ihn beschützen.

Am Ende des Hangs blieben sie reglos liegen. Dai unten und Tooru auf ihm drauf.

Ein leises Ächzen seitens Dai war zu vernehmen und er öffnete seine Augen, versuchte sich erst einmal zu orientieren. Als er das geschafft hatte, strich er sanft durch das Blonde Haar des Jüngeren.

„Alles okay, Tooru?“, entkam es besorgt seinen Lippen und er versuchte zu erkennen, ob Tooru bei Sinnen war. Wenn er sich ernsthaft verletzt hatte, war er vielleicht in Ohnmacht gefallen.

Ein großer Stein fiel Dai vom Herzen, als der Blonde sich regte, sich umständlich aufsetzte. Die großen braunen Augen richteten sich auf Dai, musterten ihn angestrengt.

„Alles okay“, murmelte Tooru kaum hörbar, zitterte noch immer leicht. Langsam ließ er sich wieder auf den Größeren sinken, schloss die Augen. „Bei dir auch...? Und danke fürs Mitherunterfallen.“

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Tooru's Lippen und er küsste mit ihnen kurz die glühende Wange seines Freundes. Er war echt froh, dass Dai ihn festgehalten hatte und ihn nicht einfach allein herunterrollen lassen.

„Bei mir ist auch alles okay, immerhin geht’s dir gut“, lächelte das Rothaar nun und setzte sich leicht auf, Tooru drückte er allerdings nicht weg, sondern hielt ihn weiter fest. „Und ich hab ja gesagt, wenn dann fallen wir beide.“

Glücklich, dass es seinem kleinen Engel gut ging, drückte er ihn an sich, kuschelte etwas mit ihm. Es störte ihn nicht, dass sie immer noch neben der Rodelbahn im Schnee saßen, einige Leute sie besorgt ansahen und immer wieder Schlitten an ihnen vorbei zischten.
 

Nur eine Erkenntnis ging durch ihre Köpfe: So schnell keine Todesstrecke mehr.
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Das war's, das war's.

Jedenfalls für die nächsten drei Wochen.

Ich hoffe, es war lang genug und es hat euch gefallen! Also wäre es schön, wenn ihr mir ein paar Kommis dalasst. :3

In drei Wochen - wie geschrieben - das nächste Kapitel.
 

Bis dahin. ^__^/

Der 1. Schultag

10. April 2009
 

JA, ICH WEISS ES...!!

Ich habe es vergessen. Und nicht nur eine Woche lang...

Und das Schlimmste: Das Kapitel ist auch noch total langweilig! Das tut mir natürlich ebenfalls leid.

Aber ich hoffe, ihr habt trotzdem ein wenig Spaß!
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Mit einem genervten Stöhnen ließ Tooru seine beiden Taschen auf den Tisch sinken, ehe er sich selbst auf seinen Stuhl fallen ließ und die Augen schloss. Er fühlte sich wie tot.

Einerseits weil der Tag gestern mit Dai doch noch sehr lang geworden war, andererseits weil nun der erste Schultag begann und er absolut keine Lust darauf hatte.

Wer hatte es sich auch ausgedacht, dass man nur zwei Wochen Ferien hatte und danach wieder in die Schule musste? Tooru könnte diesen Kerl umbringen, aber das brachte sowieso nichts. Diese Person war schon seit Ewigkeiten tot, ganz sicher.

Aber zum Glück war man so gnädig gewesen den ersten Tag in der Woche ruhig angehen zu lassen. Denn sie hatten jetzt Kunst, danach Japanisch. Angenehme Stunden, wenn Tooru daran dachte, dass er später noch Mathematik und Physik haben würde.

Da verging es ihm gleich wieder.

Doch erst einmal konnte er sich ausruhen und seinen Gedanken nachhängen. Den Erinnerungen an die Erlebnisse gestern.

Nachdem sie die Todesstrecke hinter sich gelassen hatten, waren sie auf der normalen Strecke weiter rodeln gegangen. Sie hatten später sogar noch Schneemänner gebaut.

Tooru einen ganz großen, damit er Ähnlichkeit zu Daisuke hatte und der Rotschopf einen etwas kleineren, so dass er Tooru Konkurrenz machen konnte.

Ein Lächeln legte sich auf Tooru's Lippen, als er daran zurückdachte. Dai war so ein Blödmann. Wie er sich gefreut hatte, als er einen Tooru bauen durfte. Aber es war unglaublich niedlich gewesen.

Und nachdem sie sich genug ausgetobt hatten, waren sie zurück in die Stadt gelaufen, wo sie sich ein schönes Café gesucht und sich mit Kakao aufgewärmt hatten. Den restlichen Abend hatten sie noch bei Dai verbracht, ein wenig Fern gesehen und gekuschelt.

Allerdings war Tooru gegen halb neun zu sich gelaufen, wo er von seiner besorgten Mutter erwartet und mit einem heißen Tee und einem angenehmen Bad umsorgt wurde. Später hatte er noch etwas gegessen und war gegen um elf ins Bett geschlüpft.

Demzufolge war er heute unglaublich müde.

Aber das war okay. Nach so einem schönen Tag konnte er das verkraften. Dafür würde er die folgenden Nächste mehr schlafen, um so seinen verpassten Schlaf nachzuholen. Immerhin hatte Tooru das verdient.

Ein wenig streckte er sich, blickte zu seiner Lehrerin, die vor einigen Minuten den Raum betreten hatte und nun das nächste Thema im Kunstunterricht erklärte.

Tooru hörte nur halbherzig zu, stellte eine seiner Taschen auf den Boden und holte aus der anderen den neuen Laptop, welchen er von Dai bekommen hatte.

Sicher war er nicht billig gewesen. Und dass Daisuke ihm so etwas kaufte, machte Tooru doch etwas verlegen. Ein derart teures Geschenk hatte er nicht verdient.

Dennoch war der Blonde froh. Daisuke hatte gesagt, dass sie im Unterricht chatten konnten, wenn Tooru darauf Lust hatte. Natürlich hatte Tooru darauf Lust!

Und so klappte er das Gerät auf, fuhr es hoch und wartete dabei schweigend, lauschte den Worten seiner Lehrerin. Einige Schüler betrachteten dabei den Laptop, waren erstaunt, dass Tooru nun so etwas hatte.

Die meisten kannten Warumono nicht, tuschelten leise und fragten sich dabei was das denn für ein Ding war. Jedoch kümmerte der Blondschopf sich nicht darum, sondern schloss seine Maus an.

Er war es nicht gewohnt ohne Maus zu arbeiten und in der Schule war es einfach zu umständlich. Mit dieser kleinen Laptopmaus ging alles viel schneller.

Sofort startete Tooru den Messenger, meldete sich an und wartete, bis seine Kontaktliste aktualisiert wurde. Zwar hatte Tooru nur einen Kontakt, aber der war ihm sehr wichtig. Sein bester Freund war die wertvollste Person, die es für Tooru gab. Und mit jemand anderen wollte Tooru auch gar nicht chatten.

Allerdings war Dai noch nicht online und ihm entwich ein leises Seufzen. Jetzt hieß es also warten und dem Unterricht folgen. Das tat Tooru auch, tippte alles in seinen Laptop ein. So brauchte er sich nicht abzumühen.
 

BIG RED hat sich gerade angemeldet.
 

Diese Nachricht erschien kurze Zeit später in einem kleinen Fenster in der rechten unteren Ecke des Bildschirms und sofort strahlte Tooru, wenn auch nur innerlich. Sonst fragten sich alle noch, was heute mit ihm los war.

Ohne einen weiteren Moment verstreichen zu lassen, schrieb Tooru drauf los, begrüßte Dai.
 

WARUMONO sagt (8.01):

Guten Morgen, Dai!

WARUMONO sagt (8.01):

Wie geht’s dir so?
 

Einige Zeit kam keine Antwort, was den Blonden doch etwas stutzig machte. Aber vielleicht musste Daisuke gerade zuhören und konnte nicht antworten. Immerhin begann jetzt die Vorlesung des Rothaarigen.

Also wartete er einfach ab.
 

BIG RED sagt (8.05):

Dir auch einen guten Morgen, Schönheit ;)

BIG RED sagt (8.05):

Mir geht’s gut, auch wenn ich lieber wieder faul herumliegen und etwas mit dir machen würde... und wie sieht's bei dir aus?
 

Dai war gerade dabei seine anderen Sachen nebenbei auszupacken und den Worten seines Professors zu lauschen. Der ältere Mann gab gerade einige wichtige Daten bekannt.

Deshalb dauerte es auch immer etwas, bis er antwortete. Aber Tooru nahm es ihm ganz sicher nicht übel. Er kannte seinen kleinen Engel ja.
 

WARUMONO sagt (8.06):

Das gleiche bei mir

WARUMONO sagt (8.06):

Wobei ich, Gott sei Dank, nur Kunst habe und danach Japanisch... also ist ausruhen angesagt XP
 

Der Rotschopf lachte leise als er das las, verstummte aber sofort, da er einen bösen Blick von seinem Professors zugeworfen bekam. Und Dai wollte den Mann ungern verärgern.

Aber dass es Tooru genauso ging wie ihm, war irgendwie klar gewesen. Tooru war schon immer ein Faultier und ein Siebenschläfer gewesen. Dennoch war es immer wieder aufs Neue schön zu hören oder in dem Fall zu lesen, dass sie in einigen Dingen gleich waren.
 

BIG RED sagt (8.09):

Aber leider können wir da nichts tun und ich halt dich auch noch vom Ausruhen ab... oder kannst du das gleichzeitig?

BIG RED sagt (8.10):

Also mit mir schreiben und dich ausruhen

WARUMONO sagt (8.10):

Was denkst du denn?!

WARUMONO sagt (8.10):

Natürlich kann ich das! Ich schlafe mit einem Auge, mit dem anderen lese ich *grins*
 

Wieder lachte Daisuke auf, biss sich aber auf die Unterlippe, da er sich wieder einen wütenden Blick des älteren Mannes einfing, der versuchte ihnen etwas beizubringen.

Was sollte das noch werden? Wenn das so weiter ging, durfte er gehen und Selbststudie betreiben. Und das wollte der Rotschopf eigentlich nicht. Er musste sich anstrengen nicht zu lachen.
 

BIG RED sagt (8.13):

Schreib nicht so viele witzige Sachen, mein Prof schmeißt mich sonst noch raus *lach*

BIG RED sagt (8.13):

Und dann bist du schuld, wenn ich im Leben nichts mehr hinbekomme! *megagrins*
 

Tooru schüttelte nur amüsiert den Kopf, als er das las. Ihm ging es nicht anders, auch er hatte lachen müssen und hatte Ärger von seiner Lehrerin bekommen.

Aber das störte Tooru nicht sonderlich. Immerhin mochte die Lehrerin ihn, weil er immer gute Bilder zeichnete und freundlich zu ihr war. Da durfte er sich schon einmal so etwas erlauben.
 

WARUMONO sagt (8.15):

Ich hab auch Ärger bekommen...

WARUMONO sagt (8.15):

Aber meine Lehrerin liebt mich abgöttisch, da ist das nicht so schlimm XD
 

Für kurze Zeit kam keine Antwort mehr.

Dai schmollte leicht, immerhin war er es, der Tooru abgöttisch liebte und alles dafür tat, dass es ihm gut ging und er sich wohl fühlte.

Aber der Kleine scherzte nur und selbst wenn es zutraf, was wollte Kyo mit einer alten Lehrerin? Da war Daisuke doch viel besser als Liebhaber geeignet. Zumal nur er mit Tooru intim wurde.
 

BIG RED sagt (8.20):

Das war gemein :(

BIG RED sagt (8.20):

Ich liebe dich auch abgöttisch...

WARUMONO sagt (8.21):

Ich liebe dich doch auch abgöttisch, Dai

WARUMONO sagt (8.21):

Immerhin bist du mein allerliebster, allerbester Freund

WARUMONO sagt (8.22):

Und ich bin froh, dass ich dich habe. Und bleib mir ja treu :/
 

Ein Lächeln legte sich auf Dai's Lippen, als er das las, auch wenn es nicht das war, was er gern gelesen oder gehört hätte.

Aber es machte ihn glücklich, dass er Tooru so viel bedeutete, auch wenn es nur auf freundschaftlicher Ebene war. Was nicht war, konnte vielleicht irgendwann noch kommen.
 

BIG RED sagt (8.23):

Ich bleib dir schon treu :)

BIG RED sagt (8.24):

Ich will gar keinen anderen besten Freund und das weißt du. Immerhin kennen wir uns schon seit wir klein waren.
 

„Das stimmt...“, murmelte Tooru so leise, dass es niemand hören konnte.

Sie kannten sich schon so lange und selbst nach den Jahren, in denen sie keinen Kontakt gehabt hatten, mochten sie sich noch sehr. Das sollte so bleiben. Am besten für immer.

Und der Kleine glaubte fest daran, dass ihre Freundschaft nie endete. Höchstens vertiefte sie sich noch.
 

WARUMONO sagt (8.26):

Ich bin mal kurz weg. Stunde ist vorbei und ich muss den Raum wechseln

WARUMONO sagt (8.27):

Bis gleich!

BIG RED sagt (8.27):

Ich warte :)
 

Dann klappte Tooru seinen Laptop zu und packte ihn in seine Tasche, hängte sie sich um, genauso wie seine andere. Anschließend verließ er langsam den Raum, machte sich auf den Weg zum nächsten.

Allerdings befand sich schon fremde Schüler in dem Klassenzimmer und Kyo schaute verdutzt drein. Wenn dieser dumme Schuldirektor schon den Raumplan änderte, sollte er Bescheid geben.

Grummelnd lief Tooru wieder die Treppenstufen hinunter, die er gerade hinauf gelaufen war und lief zum Sekretariat, vor welchem der Vertretungsplan hing. Dort suchte er nach seiner Klasse, las und prägte sich die Raumnummer ein.

Seufzend wandte er sich wieder ab und ging erneut nach oben, saß einige Zeit später an einem Platz und packte seinen Laptop aus, klappte ihn auf.
 

WARUMONO sagt (8.41):

Tut mir leid, hat länger gedauert... musste den neuen Raum suchen
 

Nebenbei packte Tooru sein Schreibzeug und sein Japanischbuch aus, wusste er doch, dass sie jetzt einiges schrieben. Vor den Ferien hatte ihre Lehrerin schon so etwas angedeutet.

Jene betrat mit großer Verspätung nun auch den Raum, entschuldigte sich, da sie nichts von der Änderung gewusst hatte.

//Super Kommunikation hier...//, seufzte Kyo nur innerlich und schüttelte den Kopf. Die Schule war wirklich wie eine Irrenanstalt.
 

BIG RED sagt (8.44):

Kein Problem, Tooru-chan, ich sagte ja, ich warte

BIG RED sagt (8.45):

Und jetzt bist du ja wieder da und ich langweile mich nicht mehr so \^o^/

WARUMONO sagt (8.45):

Das stimmt, aber ich kann jetzt nur selten antworten, wir schreiben ein Diktat :(
 

Seufzend nahm sich Tooru ein Blatt und einen Stift, schrieb mit, was seine Lehrerin diktierte. Er musste schnell mitschreiben, kam nicht einmal dazu auf den Bildschirm seines Laptops zu blicken.

Hoffentlich nahm Daisuke ihm das nicht übel. Aber er hatte ihm ja Bescheid gesagt.
 

Und nach einer schier unendlichen Zeit konnte Tooru endlich wieder einen Blick auf seinen Laptop erhaschen und kurz etwas schreiben.
 

BIG RED sagt (8.45):

Du weißt doch, dass ich warte :)

WARUMONO sagt (9.02):

Du musst wohl noch länger warten...

WARUMONO sagt (9.02):

Nicht weglaufen
 

Irgendwie nervte es ihn gerade doch sehr, aber was sollte Tooru tun? Er musste aufpassen, er konnte ja nicht nur mit Dai schreiben und gar nichts mehr für die Schule tun.

Auch wenn die Sache mit Dai um einiges verlockender war.
 

BIG RED sagt (9.03):

Mach dir nicht so viele Gedanken, ich weiß doch, dass du in der Schule sitzt ;)

BIG RED sagt (9.03):

Da muss man auch was tun

BIG RED sagt (9.12):

Hast du vielleicht Mittwoch etwas Zeit für mich?

BIG RED sagt (9.12):

Heute und morgen ist schlecht, ich muss bis Mittwoch ein Projekt fertig bekommen... aber ich vermiss dich irgendwie :(
 

Ein breites Lächeln legte sich auf Tooru's Lippen, nachdem seine Lehrerin fertig mit diktieren war und lesen konnte, was Dai geschrieben hatte. Es freute ihn, dass Dai ihn vermisste.

Auch er wollte gern wieder etwas Zeit mit seinem besten Freund verbringen. Jetzt wo sie wieder Schule beziehungsweise Uni hatten, blieb nicht mehr viel Zeit für sie.
 

WARUMONO sagt (9.16):

Aber sicher!

WARUMONO sagt (9.16):

Ist es okay, wenn ich Mittwoch gegen 14.30 Uhr bei dir bin?

BIG RED sagt (9.17):

Sicher... ich werde auf dich warten :)

WARUMONO sagt (9.17):

Das ist schön

WARUMONO sagt (9.17):

Aber ich muss jetzt offline, mein Akku ist fast leer, hab vergessen ihn zu laden :/

WARUMONO sagt (9.18):

Wir schreiben uns heute Nachmittag oder morgen, ja?

WARUMONO sagt (9.18):

Ich hab dich so lieb!

BIG RED sagt (9.18):

Okay, bis dann, hab dich auch so lieb ♥

BIG RED sagt (9.19):

Und noch viel Spaß in der Schule
 

Nachdem er Dai's Antworten gelesen hatte, meldete sich Tooru ab und fuhr seinen Laptop herunter, packte ihn wieder ein. Er war wirklich ein Idiot, er hätte das Ding gestern noch aufladen sollen. Aber nach dem langen Tag hatte er nicht mehr daran gedacht.

Wenigstens hatte er sich so die ersten beiden Stunden etwas verschönern können. Die restlichen vier schaffte er auch noch. Und Mittwoch sah er seinen besten Freund endlich wieder. Besser konnte es nicht sein.

Tooru freute sich schon, auch wenn er noch keine Ahnung hatte, was sie tun sollten. Aber eine Möglichkeit gab es auf jeden Fall, wenn ihnen nichts anderes einfiel. Und zwar kuscheln.

Darauf hatte der Blonde immer Lust.
 

Tooru packte schließlich seine Schreibsachen beiseite, nahm sich sein Frühstück und begann zu essen, hing dabei weiterhin seinen Gedanken nach und malte sich einige Dinge aus.
 


 

▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪ ▫ ▪
 


 

Wie versprochen war es unheimlich langweilig, ne? ._.

Aber ich finde das Kapitel doch irgendwie ganz süß, weiß auch nicht warum. Vielleicht denkt ihr ja genauso und hinterlasst mir ein paar Kommis.

Vielen Dank und bis zum nächsten Kapitel!

'Spiele'abend

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das etwas andere Geschenk

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (339)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...30] [31...38]
/ 38

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FunGhoul
2010-02-05T10:01:55+00:00 05.02.2010 11:01
Zu Anfang:
Es tut mir unwahrscheinlich Leid, dass ich Honk erst jetzt dazu gekommen bin, das Chap zu lesen, aber ich bin einfach nur im Stress und jetzt muss ich mir noch nen neuen Job suchen (der alte macht mich KRANK!) und naja... Drum kam ich erst so spät dazu ._.''

Das Kapitel war einfach nur genial :D
Aber ich dachte mir nur: Kyo und Herzklopfen?! Was geht jetzt schief?! xDD
Aber insgeheim habe ich mich auch gefreut^-^
*thihi*

Sorry nochmals^^''
*kekse dalass*
Totchi
Von:  kaei
2010-01-30T23:40:54+00:00 31.01.2010 00:40
[Kommi für Kapi 13]

kyaaaaaaaaa~ es war... toll *-*
habs zwar jetzt erst gelesen, was mir wirklich leid tut, aber mit 17 hat man ein schweres Los gezogen T~T"
*hippel*
ich freu mich echt schon auf das Kapi, wenn sie sich ihre Gefühle gestehen *o* ich mein... immerzu nur Sex is ja auch dauer auch nicht schön für so ne freundschaft, oder? oO~

[[Kyo-chi, kleine Frage, ist es okay, wenn ich bei Adult-Kapis, die Kommis bei anderen Kapis poste? >~<]]
Von:  Januce_Mizu
2010-01-15T12:54:52+00:00 15.01.2010 13:54
So spät aber endlich hatte ich mal Zeit....sollte meiner neuen Chefin für den Freientag danken *lach*
Hatte schon immer sehnsüchtig auf eine ENS von dir gewartet.....und dann hatte ich keine Zeit zum lesen *heul*

Super Geschenk....auf die Idee muss man erstmal kommen....und noch ne Schleife drum binden...genial.
Kyo musste so auf das Geschenk reagieren, anders wäre komisch geworden....
Was die Mami wohl alles weis?!
Die weis bestimmt das die beiden zusammen unter der Dusche waren....das ist eine Mama...die wissen sowas.
Mal sehen was noch nettes passiert.......

Freu mich auf das nächste Kapitel....
Von:  Kyo-chi
2010-01-10T16:03:47+00:00 10.01.2010 17:03
KYOs_PSYCHO_EntchEn


na immerhin ist die mutter nicht früher gekommen xD
Das hätte sonst nicht allzu gut ausgehen können bzw wäre Kyo sicherlich doch etwas peinlich gewesen.
Ansonsten ist das Kapitel wie immer sehr schön.
Nur sind Die und Kyo immernoch nicht so viel weitergekommen oder?
Naja... mal schaun was ihnen Kyos Mutter so beim Essen erzählt ^^
Ich freue mich auf neue Kapitel~
Bis dann~

EntchEn
Von:  Kyo-chi
2010-01-10T16:00:59+00:00 10.01.2010 17:00
Xuy


uhiiiiiiiiiiii tolli!=3
Ich fands echt gut..ja ja die sex-kpies!XD
Ja der Tooru,Herzklopfen?!?!!!Find ich echt klasse..hihihihi,da bahnt sich ja was an!
JUHUUUU!!!
Nuy,hoffe du schreibst bald weiter,wenn du Zeit hast!*knuddel*
*kiss*
Von: abgemeldet
2010-01-09T20:43:57+00:00 09.01.2010 21:43
Sehr schön :)
Weiter so!
Von:  MikaChan88
2010-01-04T22:13:50+00:00 04.01.2010 23:13
super kapi ^-^
Von: abgemeldet
2010-01-02T23:52:11+00:00 03.01.2010 00:52
hey das wieder ein sehr schönes, und gelungenes kapitel, weiter so!
Von: abgemeldet
2010-01-02T23:07:26+00:00 03.01.2010 00:07
also ich fand das kappi auch nicht langweilig, war in ordnung :)
passt ja gerade auch sehr in die zeit, montag geht schule wieder los ~_~ ich wünsche mir auch das es da so gechillt wie bei kyo wäre und ich erstmal ne rude chatten könnte :P
Von:  Kyo-chi
2010-01-02T14:37:08+00:00 02.01.2010 15:37
Camui_Gackt



waii was für ein tolles geschenk XD
*perverse Gedanken hat*
hoffen dai gesteht mal bald das er Kyo lieb ^^
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel

Wünsche dir einen guten wechsel ins neue Jahr ^^


Zurück