Ein Neuanfang?
18. November 2008
Wie versprochen kommt hier das zweite Kapitel und das sogar noch im Jahr 2008. :)
Ich hoffe, es ist lang genug und dieses Mal endet es auch wirklich nicht an einer doofen Stelle (zumindest hoffe ich das oô)!
Also bitte nicht wieder meckern! ;__;
Freut euch lieber, dass es weiter geht und habt Spaß daran!
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„Kyo, du bist ein nervendes, kleines Mon...“, begann ein violetthaariger, junger Mann, der gerade die Tür aufriss und den Angesprochenen mit einem wütendem Blick förmlich durchbohrte.
Doch schließlich verstummte er mitten im Satz, als er auf den großen, rothaarigen Mann hinter Tooru blickte.
Er wusste zwar nicht, wer dieser Unbekannte war, aber er musste sich eingestehen, dass er wirklich gut aussah. Nicht, dass er ihn geil fand, aber er hatte ein wirklich schönes Gesicht.
„Ich weiß, dass ich ein Monster bin. Also lass uns rein!“ Tooru griff nach Daisuke's Hand, drängelte sich an dem Violetthaarigen vorbei und zog den sehr überrumpelten Dai mit sich.
Kaoru konnte manchmal so was von nerven! Schade, dass er der Leader war, sonst wäre Tooru jetzt durchgedreht und hätte ihn nieder gemacht.
„Kannst du mir auch mal sagen, wen du da mitbringst?!“, fauchte Kaoru aufgebracht und stemmte seine Hände in die Hüfte, funkelte den Kleinen wütend an. „Immerhin wohne ich hier und nicht du.“
Tooru funkelte wütend zurück, zog sich dabei seinen Mantel und seine Schuhe aus, ließ sich nicht von der Laune des Leaders beeindrucken.
„Klappe!“, schnauzte er nur genervt, wandte sich wieder zu Dai, der total planlos herumstand und die anderen beiden anblickte. „Hör nicht auf den und komm mit.“
Daisuke wusste nicht wirklich, was er tun sollte, blickte nur unsicher zu dem Sänger, danach zu dem violetthaarigen Jungen. Auf wen sollte er jetzt hören? Auf Tooru, der offensichtlich ziemlich viel zu sagen hatte oder auf den Bewohner dieses Hauses?
Kaoru blickte ihn nur seufzend an, nickte schließlich. „Kaoru“, stellte er sich vor und verbeugte sich leicht, lächelte den etwas Größeren freundlich an.
„Daisuke, freut mich“, antwortete der Rotschopf und lächelte ebenfalls, verbeugte sich ein klein wenig. Wenn der andere es so vormachte, machte Dai das natürlich auch nach.
Tooru verdrehte nur die Augen. Welcher normale junge Mann im Alter zwischen sechszehn und zwanzig Jahren verbeugte sich noch so höflich? Heutzutage war doch alles viel lockerer und meist begrüßten sie sich mit Handschlägen oder einer schlichten Umarmung.
„Macht hin und nervt nicht“, knurrte Tooru gereizt und drehte sich einfach um, ließ Dai bei dem Violetthaarigen stehen und würdigte beide keines Blickes mehr. Viel zu kindisch fand er ihr ganzes Gehabe.
Dass er sich selbst gerade total kindisch benahm, zählte nicht. Der Blondschopf konnte sich benehmen, wie er wollte.
Kaoru und Daisuke folgten dem kleinen Blonden schließlich langsam.
Dai betrachtete dabei das ganze Haus interessiert. Von innen sah es gar nicht so altmodisch aus, wie von außen. Viele moderne Möbel standen in den Zimmern, auch wenn es manchmal recht ungewöhnlich wirkte.
Nach einigen Metern traten sie in einen größeren Raum, in welchem mehrere Instrumente standen. Das war dann also der Proberaum. Dai hatte nicht erwartet, dass er so groß war. Noch dazu befanden sich hier eine Bühne, Podeste und viele Boxen.
Tooru hatte es sich schon auf einer Couch gemütlich gemacht, trank einen Schluck von einem der Gläser, die auf dem kleinen Tisch vor der Couch standen.
Der Kleine ließ seinen Blick zu Shinya und Toshiya schweifen, die knutschend auf einem Sessel saßen und Dai noch gar nicht bemerkt hatten.
„Hey, ihr Turteltauben“, sprach der Blonde die beiden an und sie lösten sich voneinander, schauten verdutzt zu Tooru. Was wollte der Kleine so plötzlich von ihnen und seit wann saß er eigentlich schon da?
„Zuerst einmal: Hallo. Und das rote Geschöpf dort neben Kaoru ist Daisuke.“ Er deutete mit seinen Kopf zu ihrem Leader, der zusammen mit dem Rotschopf noch immer einfach im Raum stand.
Sofort schob Toshiya seinen Geliebten von sich, sprang auf und ging auf Dai zu. Er schüttelte aufgedreht dessen Hand, grinste ihn dabei blöd an.
„Sag bloß, du bist dieser Daisuke, von dem unser kleines Warumono immer redet und wegen dem er andauernd weint?", entkam es ebenso aufgedreht seinen Lippen und er grinste noch immer vor sich hin.
Dai blickte den Blauhaarigen nur verwirrt an, verstand nicht, was er von ihm wollte. Anschließend blickte er zu Tooru, der beschämt seinen Blick senkte und die Fusseln auf dem Boden zu zählen schien.
„Hä?“, entwich es aber doch noch sehr geistreich seinen Lippen.
„Na, Kyo weint andauernd, weil du nicht da warst und er dich so vermisst hat. Außerdem redet er pausenlos von dir und hat sich so sehr gewünscht, dass du zu ihm zurückkommst und-“
Doch weiter kam er gar nicht, da Kaoru ihm den Mund zuhielt. Er hatte bemerkt, dass es dem Sänger unendlich peinlich war. Und er wollte den Kleinsten nicht unbedingt quälen.
Auch wenn es jetzt sicher schon zu spät war und Daisuke ihn später mit Fragen löcherte. Da musste Tooru wohl nun durch.
Kaoru schleifte den Bassisten von dem Rotschopf weg, schupste ihn wieder zu Shinya, der glücklich seine Arme um den Größeren schlang und ihn küsste, bevor auch nur ein Wort des Protestes über Toshiya's Lippen kam.
„Er erzählt immer sehr viel“, lachte Kaoru gezwungen und blickte Dai an. Danach kniete er sich vor Tooru und umarmte ihn, nur ganz kurz, ehe er sich wieder von ihm löste. Leise flüsterte er dem Blonden etwas ins Ohr, bis dieser nickte und zu dem Violetthaarigen schaute, aber schwieg.
Abrupt verfinsterte sich Daisuke's Blick. Was sollte das? Dieser Kaoru sollte seine Finger von Tooru lassen. Tooru gehörte ihm, niemanden sonst!
Ob er eifersüchtig war? Ja, und das störte ihn auch nicht. Er liebte den Sänger und wollte ihn nur für sich haben. Dai konnte es nicht sehen, wenn jemand anderes seinen Freund anfasste und ihn zum Lächeln brachte. Nur er durfte das!
Innerlich knurrte Daisuke, jedoch versuchte er sich zu beherrschen. Er konnte jetzt keinen Aufstand deswegen machen. Erstens flog er sonst im hohen Bogen hier raus und zweitens hatte er gar nicht das Recht dazu.
Er war es gewesen, der vor knapp vier Jahren 'abgehauen' war. Wenn Tooru nun andere Kontakte geknüpft hatte, sie pflegte, durfte Dai sie ihm nicht zerstören. Er hatte den Kleinen schon traurig genug gemacht.
Stattdessen setzte sich Dai nun in Bewegung, ging zu Tooru und ließ sich neben ihm auf der Couch nieder. Vorsichtig und darauf bedacht einen Rückzieher zu machen, legte er einen Arm um den Jüngeren, drückte ihn leicht und sanft an sich.
Tooru's Blick spiegelte Verwunderung wider, doch er kuschelte sich leicht an seinen besten Freund, hatte er solche Zärtlichkeiten doch schon lange vermisst. Dennoch blickte er weiter Kaoru an, der nun sanft lächelte.
"So gefällst du mir gleich besser, kleines Warumono", sprach der Älteste ruhig und wuschelte dem Blonden durch sein Haar, was dieser mit einem Knurren bekundete. So etwas mochte der Sänger überhaupt nicht.
Lachend zog Kaoru seine Hand lieber weg bevor Tooru noch hineinbiss. Dies war schon einmal vorgefallen und er hatte es nie vergessen. Es war nicht sonderlich schmerzhaft gewesen, aber nun wusste Kaoru, dass er bei dem Kleinen vorsichtig sein musste.
Daisuke beobachtete die Szene nur schweigend, drückte den Sänger noch ein wenig mehr an sich, um zu zeigen, dass er ihm gehörte. Auch wenn das sicher niemand hier verstand, nicht einmal Tooru selbst. Sie waren ja leider kein Paar.
Ein leises Räuspern durchbrach nun die Stille und alle Blicke heften sich auf Kaoru, der es sich in seinem Leadersessel bequem gemacht hatte und aufmerksam zu Dai und Tooru sah, welche noch immer kuschelten.
"Also... warum hast du Daisuke nun mitgebracht?", war schließlich die lang erwartete Frage Kaoru's und Tooru setzte sich ein wenig auf, damit er auch für wichtig angesehen wurde.
"Du suchst doch nach einem Gitarristen, weil du alleine nicht mit dem Spielen klar kommst...", begann Tooru zu erzählen, wich dabei geschickt einer Zeitschrift aus, die Kaoru ihm entgegen schmiss.
Frech grinsend fuhr er schließlich fort. "... also hab ich mir gedacht, dass du Dai ja ein bisschen anlernen kannst und dann ist er dir auf jeden Fall eine große Hilfe." Noch immer grinste das kleine Monster, kuschelte sich dann aber fast liebesbedürftig an Dai und seufzte leise auf.
Eben jener betrachtete das Schauspiel nur, war mal wieder sehr fasziniert, wie frech sein kleiner Tooru sein konnte.
Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Daisuke's Lippen, als er an etwas Versautes dachte. Doch so schnell wie das Grinsen gekommen war, verschwand es auch wieder und machte einem Lächeln Platz.
"Und du bist damit einverstanden, Daisuke? Oder hat dich Kyo dazu gezwungen?", richtete Kaoru nun das Wort an Dai, hatte das Grinsen sehr wohl gesehen. Wahrscheinlich war da jemand sehr von dem Kleinen angetan.
"Gezwungen würde ich nicht sagen. Ich bin auf jeden Fall damit einverstanden", erklärte Dai seinen Standpunkt und nickte zusätzlich noch leicht. Zum Glück wusste niemand, warum er das tat.
Nicht weil er unbedingt in einer Band spielen wollte, sondern wegen dem kleinen Wildfang neben sich. Vielleicht hatte er so eine bessere Chance bei ihm. Wenn sie sich erst einmal wieder richtig näher kamen... vielleicht hatte der Rothaarige wirklich Glück und sie kamen zusammen.
Ansonsten musste er sich fürs Erste mit den tollen Aussichten begnügen.
Lächelnd blickte er nun zu Tooru, welcher das Lächeln kurz erwiderte, sich danach aber wieder still an Dai schmiegte und dabei leicht zu Kaoru sah.
Er konnte sich ganz genau vorstellen, was Kaoru jetzt über sie beide dachte. Aber Tooru war einfach nur froh, dass er seinen besten Freund wieder hatte. Mehr brauchte und wollte er wirklich nicht.
Überlegend blickte der Violetthaarige zu Toshiya und Shinya, die noch immer knutschend da saßen, kurz darauf wieder zu den beiden anderen.
"Irgendwie ist hier eine richtige Kuschelstimmung aufgekommen", grinste er breit und wich der Zeitschrift aus, die er vorhin zu Tooru geschmissen hatte und die nun wieder zurückkam.
Dai lachte daraufhin nur und drückte Tooru mehr an sich, strich zärtlich über den schmalen Rücken des Jüngeren.
"Ich bin der Meinung, dass wir uns nach Weihnachten treffen und da wieder anfangen zu proben, okay? Ich ruf euch dann an", fuhr der Leader fort und ließ seinen Blick über die anderen schweifen.
Ohne zu zögern nickten sie alle und keine Minute später, waren die Jüngsten schon verschwunden. Dai und Tooru hatten sich ebenfalls erhoben, verabschiedeten sich gerade von Kaoru.
Dieser nickte nur lächelnd, begann dann ein wenig aufzuräumen. Gerade die beiden sollten jetzt ein wenig Zeit zusammen verbringen. Wo sie sich doch vier Jahre lang nicht gesehen hatten.
Und hoffentlich blühte auch Tooru dann wieder richtig auf. Seitdem sie sich kannten, war er immer in sich zurückgezogen gewesen. Aber jetzt - seitdem er mit Dai hierher gekommen war - benahm er sich anders.
Die hart erbaute Mauer fiel langsam in sich zusammen.
Die beiden Freunde waren derweil schon wieder auf dem Heimweg.
Tooru schwieg, zog nur an seiner Zigarette, die er sich eben angezündet hatte. Auch Daisuke rauchte, hatte sich schließlich doch noch einen Glimmstängel von seinem besten Freund geschnorrt. Auch wenn ihm das nicht so recht passte.
"Sag mal, Tooru...", begann er und blickte zu dem Kleineren, welcher sofort zu ihm aufblickte und abwartete, was Dai von ihm wissen wollte.
"Warum nennen dich eigentlich alle Kyo?" Die Frage lag ihm schon seit vorhin auf der Zunge. Es wurde Zeit, dass er mal eine Antwort bekam. Sonst drehte er noch wegen Unwissenheit durch.
Leise seufzte Tooru nun auf, strich sich eine Haarsträhne zurück. "Ich mag es nicht, wenn man mich Tooru nennt. Ich finde Kyo schöner und mittlerweile nennt mich auch jeder so", antwortete er, auch wenn die Erklärung nicht ganz stimmte.
Tooru existierte nicht mehr. Er hatte Platz für Kyo geschaffen. Nur für eine Person gab es noch Tooru. Und nur diese Person konnte aus ihm wieder den Tooru machen, der er einst gewesen war.
"Muss ich dich jetzt auch so nennen? Oder darf ich weiter Tooru sagen?" Im Gegensatz zu dem Blonden liebte Dai den Namen. Er liebte Tooru. Alles an ihm. Und er wollte ihn weiter so nennen dürfen.
Schüchtern wandte der Blonde seinen Blick ab, senkte seinen Kopf ein wenig und betrachtete den Boden, den weichen Schnee über den sie liefen.
"Du darfst weiter Tooru sagen", murmelte er leise, konnte förmlich das breite Grinsen spüren, welches sich nun auf Daisuke's Lippen ausbreitete. Und auch Tooru musste nun leicht lächeln.
Ob es wieder so wie damals werden konnte? So wie es war bevor Dai gegangen war? Es wäre so schön, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnten. Doch leider war das nicht möglich.
Sie mussten wieder alles aufbauen, was seit damals zusammengefallen war.
Tooru wollte den anderen am liebsten fragen, ob es wieder so wie vor vier Jahren werden konnte. Doch er hatte ein wenig Angst vor der Antwort. Vielleicht wollte Dai ja nicht wieder so etwas. So eine zärtliche und doch zerbrechliche Verbindung zwischen ihnen beiden.
Unsicher biss sich Tooru auf die Unterlippe, blickte nun langsam wieder zu Dai, der ihn sanft anlächelte. Eine zarte Röte legte sich auf die Wangen des Jüngeren und Dai schluckte, versuchte die aufkommenden Gedanken zu verdrängen.
"Du bist noch niedlicher als damals, weißt du das?", wisperte er stattdessen leise in das Ohr des Kleineren, nachdem er sich zu ihm gebeugt hatte, rechnete schon mit einem Schlag.
Doch nichts geschah.
Tooru wurde nur noch röter. So wie früher.
Daisuke's Lächeln wurde breiter und er legte vorsichtig einen Arm um die Hüfte des Blondhaarigen, zog ihn etwas an sich. Er war unendlich froh, dass sie wieder zusammen waren. Wenn auch nur als Freunde.
"Hast du heute Abend noch ein wenig Zeit?", entkam es nun schüchtern Tooru's Lippen und er sah Dai an, lächelte etwas zaghaft. Er kam sich vor wie bei ihrem ersten Treffen. Auch wenn er sich nicht mehr an alles erinnern konnte, aber er war damals schon so extrem schüchtern gewesen.
"Natürlich. Für meinen kleinen Tooru hab ich immer Zeit", sagte Dai ernst, lächelte seinen Freund aber die ganze Zeit dabei an.
"Möchtest du mit zu mir kommen?" Vielleicht konnten sie ein wenig kuscheln oder reden. Über irgendwas. Dai wollte einfach nur etwas allein mit seinem über alles geliebten Tooru sein.
"Ja", war Tooru's knappe Antwort, ein Strahlen lag dabei auf seinen Zügen.
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So, das war's von mir für dieses Jahr! ;)
Ich hoffe, ihr hattet Spaß an dem Kapitel und es hat euch gefallen. Über Kommis mit Kredik und Lob, würde ich mich natürlich sehr freuen!
Damit wünsche ich allen Lesern, darunter auch Freunden und Bekannten, einen guten Rutsch ins Jahr 2009!
Viel Glück und Gesundheit!
Bis zum nächsten Mal dann <3
*knuddel*