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All I want for Christmas... 2

Die Fortsetzung von 'All I want for Christmas...' (DrewxMaike)
von

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„Willkommen in der Wunderbaren Welt der Pokemon!“

Ich wünsche allen Lesern und Kommischreibern hiermit ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest mit vielen Geschenken ^.~

Viel Spaß beim lesen.
 

~~~
 

Es war ein ruhiger Weihnachtsmorgen bei den Blossoms. Das Frühstück verlief schweigend, obwohl man ganz deutlich sah, dass hier einige Sachen unausgesprochen waren. Vor allem Chris schaute heute Morgen ziemlich miesepetrig drein.
 

Maike versuchte sich so unauffällig wie möglich zu benehmen. Sie wollte nicht noch einmal ins Visier von Drews Mutter geraten und damit wieder einen streit zwischen ihr und Chris riskieren. Sie hatte Drews lieben großen Bruder nun wirklich schon genügend Ärger gemacht.
 

Zu Maikes Pech hatte Flora Blossom nicht die Absicht, das Frühstück schweigend über die Bühne gehen zu lassen. „Sag mal Maike, hast du eigentlich etwas Schickes zum Anziehen für heute Abend mit? Oder müssen wir dir etwa noch etwas kaufen?“, fragte sie interessiert.

„Sie brauchen mir nichts kaufen, denn ich werde heute Abend nicht mitfeiern.“, verkündete Maike ruhig.

Sofort ging Chris Kopf nach oben und er schaute Maike völlig verdutzt an. Auch Drews Vater Stefan schaute etwas irritiert. Drew ballte seine Hände wütend zu Fäusten, als er sah, wie ein zufriedenes Lächeln an den Lippen seiner Mutter zupfte, bevor sie fragte: „Was meinst du damit?“

Maike wollte gerade antworten, als Drew wütend aufsprang und seine Mutter anschrie: „Du hast sie schon verstanden! Sie wird heute Abend nicht mit uns feiern und das ist deine Schuld!“

Man konnte Mrs.Blossom deutlich ansehen, dass sie von Drews plötzlichen Ausbruch völlig überrumpelt war, doch sie war nicht die einzige. Chris schaute völlig verdutzt, aber auch erfreut drein, in den Augen von Drews Vater spiegelten sich sowohl Überraschung, als auch Stolz und Maike war genau so geschockt wie Flora Blossom. Seit wann erhob Drew seine Stimme, gegen seine Mutter?

„Wieso ist das meine Schuld?“, fragte diese schließlich mit einer Unschuldsmiene, nachdem sie sich von ihrem ersten Schock erholt hatte.

„Weil du sie ständig kritisiert und beleidigt hast! Du kannst doch nicht erwarten, dass sie mit Leuten wie dir zusammen Weihnachten feiern will!“, man hörte Drew seine Wut, aber auch einen Hauch Enttäuschung deutlich an. Offenbar hatte er doch noch gehofft, dass seine Mutter ihre Fehler einsähe und sich entschuldigte, wenn sie hörte, warum Maike nicht mit ihnen zusammen Weihnachten feiern wollte.

„Es ist doch nicht meine Schuld, wenn sie sich nicht anpassen kann.“, verteidigte sich Mrs.Blossom und wirkte nach wie vor so, als wäre sie sich keiner Schuld bewusst.

„Anpassen?“, echote Drew ungläubig. „Ausgerechnet du erzählst hier was von anpassen? Ihr seid doch diejenigen, die sich nicht anpassen können! Ihr seid diejenigen, die hier isoliert leben, weil ihr euch nicht an die äußeren Umstände anpassen könnt!“

„Wie redest du denn mit uns?“, mischte sich Drews Vater nun endlich ein. „Wir sind immer noch deine Eltern!“

„Ihr seid verdammte Idioten, nicht mehr und nicht weniger!“, schrie Drew seinen Vater an, der darauf erst einmal völlig verdattert drein schaute. „Ihr habt Rosalie verloren, ruiniert das Leben des einzigen Kindes das nach wie vor hinter euch steht und nun wollt ihr mich auch noch vertreiben und das nur, weil wir nicht in euer überholtes Menschenbild passen!“

„Drew bitte.“ Etwas verzweifelt, weil die Situation mehr und mehr zu eskalieren drohte, griff Maike nach Drews Arm und versuchte ihn dazu zu bringen, sich wieder hin zu setzen.
 

Stefan Blossom verzog eine Miene, während Drew sich nur widerwillig wieder setzte. „Also ganz offensichtlich hat dieses Mädchen einen schlechten Einfluss auf dich, denn früher hast du nie so mit uns geredet.“

„Das sage ich doch die ganze Zeit!“, nickte Drews Mutter seufzend und offenbar erleichtert darüber, dass sie endlich jemand verstand.

„Das ist doch totaler Schwachsinn!“, Chris fand, dass es Zeit war, auch endlich einmal wieder etwas zu sagen. „Drew hat sich bisher nur immer zurück gehalten, weil er sich nicht auf euer Niveau begeben wollte. Es ist längst überfällig, dass er mal ausrastet, vor allem nachdem ihr seine Freundin so schlecht behandelt habt.“, verteidigte er das Verhalten seines kleinen Bruders.

„Das ist doch jetzt egal!“, rief Maike plötzlich in die Runde, gerade als sich die Gemüter so sehr erhitzt hatten, dass alle laut durcheinander redeten, so dass die wütenden Ausrufe meist nur zur Hälfte ankamen und das dann auch noch bei den Falschen.

Maikes Zwischenruf hatte auf jeden Fall Wirkung gezeigt, denn sofort war es still, auch wenn nun endgültig alle Blicke auf ihr lagen, was ihr sichtlich unangenehm war, aber was sollte sie tun?

„Ich werde gleich meine Sachen packen und dann gehen, Sie müssen sich also meinetwegen nicht streiten.“, Maike erhob sich von ihrem Stuhl. „Vielen Dank für Kost und Logie und noch ein fröhliches Weihnachtsfest Ihnen allen.“ Tapfer verbeugte sich Maike leicht, um ihre Dankbarkeit noch einmal zu verdeutlichen, dann machte sie sich hastigen Schrittes auf den Weg nach oben in ihr Gästezimmer.

„Ich hoffe ihr seid zufrieden.“, brummte Drew, bevor er sich ebenfalls erhob und seiner Freundin folgte.

Chris schnaufte genervt beim Anblick seiner Eltern, die durchaus zufrieden schienen mit der Situation, dann erhob auch er sich und verließ mit den Worten: ‚Ich brauche frische Luft’, das Haus.
 

~*~
 

„Und du bist sicher, dass ich dich nicht doch begleiten soll?“, fragte Drew unsicher, als er mit Maike vor dem Waldeingang stand, wo sich ihre Wege für den heutigen Weihnachtstag trennen würden.

Maike nickte mit einem leichten Lächeln. „Ja, bleib du nur hier und feiere schön Weihnachten mit deiner Familie.“

Drew ließ etwas unbeholfen die Schultern sinken. Einerseits war er ja froh, dass Maike verstand, dass er noch einmal etwas Zeit mit seiner Familie verbringen wollte, aber andererseits verstand er es auch wieder nicht. Sollte sie nicht eigentlich wütend sein und darauf bestehen, dass er mit ihr Weihnachten feierte?

„Und wenn dir was passiert?“

„Drew, ich bin schon groß, ich kann mich alleine wehren“, versicherte Maike abwinkend. Überhaupt, was sollte ihr denn schon groß passieren?

„Aber deine Pokemon sind immer noch in der Pension, und die ist erst tiefer im Wald. Was ist, wenn dich ein Schwarm wilder Bibor angreift? Die gibt es zur Genüge in diesem Wald“, erklärte Drew.

Maike musste lachen, irgendwie passte dieses überbesorgte Verhalten so überhaupt nicht zu ihm. Sicherlich, er war irgendwie immer besorgt um sie, aber er wusste auch, wann er sie ganz beruhigt alleine machen lassen konnte, und das hier war ganz eindeutig so eine Situation.

„Sag mal Drew, kann es sein, dass du einen Grund suchst, nicht hier bleiben zu müssen?“

„Was?“, fragte Drew mit einem Gesichtsausdruck, der deutlich zeigte, dass er sich ertappt fühlte. „Nein, ich mache mir nur Sorgen.“ Außerdem fühlte er sich plötzlich nicht mehr so wohl dabei, in La Rousse zu bleiben, jetzt wo er sich so mit seinen Eltern angelegt hatte.

„Das ist unnötig“, lächelte Maike aufheiternd. „Wir sehen uns dann in Blütenburg, ja?“, fragte sie dann, damit Drew und sie den Abschied nicht noch länger hinauszögern konnten.

Drew nickte mit deutlichem Widerwillen, denn eigentlich wollte er sie nicht gehen lassen. „Ja, bis dann!“, seufzte er dennoch, bevor er sie an sich zog und ihr zum Abschied einen langen und zärtlichen Kuss gab, der eigentlich Lust auf mehr machte.

„Frohe Weihnachten.“ Nun war auch Maike nicht mehr so wohl dabei, sich von Drew abzuwenden und zu gehen.

„Dir auch“, nickte Drew und sah ihr bedauernd nach. Er haderte mit sich. Sollte er nicht vielleicht doch einfach mit ihr gehen? Aber nein, er musste sich diesem wahrscheinlich letzten Weihnachten mit seiner Familie stellen und das Beste daraus machen.
 

Während Drew sich auf den Weg nach Hause machte, um mit seinen Eltern zusammen zum Gemeindehaus zu gehen und dort bei den letzten Vorbereitungen zu helfen, ging Maike immer tiefer in den Wald.
 

Sie war schon eine ganze Weile gegangen, als sie plötzlich Stimmen vernahm, vertraute Stimmen. Neugierig trat sie näher, bis sie Rosalie und Chris erkennen konnte, die um ein Magnayen standen, dessen Fell wunderbar glänzte.
 

„Dein Magnayen hat sich wirklich wunderbar entwickelt. Als ich letztes Jahr hier war, war es noch ein schüchternes Fiffyen und nun... Du hast deinen Job wirklich gut gemacht“, lächelte Rosalie ihrem jüngeren Bruder zu, während sie dem Magnayen über das glänzende Fell strich.

„Ja, ich bin auch sehr stolz darauf“, lächelte Chris, während er sich zu dem Pokemon niederkniete und ihm einen Pokeriegel gab. „Immerhin kann ich nur sehr selten hierher kommen und mich um es kümmern, aber die viele Arbeit und die Lügen, die ich Mom und Dad deswegen aufgetischt habe, haben sich wirklich gelohnt.“

„Apropos.“ Rosalie blickte ihren Bruder etwas besorgt an. „Wie läuft es eigentlich im Moment mit ihnen?“

„Ach... eigentlich ist es so wie immer. Über dich wird nicht geredet und Drew ist das Lieblingskind. Ich bin nur das Sandwichkind, das sie sich hätten sparen können. Egal was ich mache, egal wie sehr ich mich versuche anzupassen, ich bin ihnen trotzdem noch nicht einmal wert, den Blumenladen zu erben“, erklärte Chris seufzend, während er weiter das Magnayen streichelte. „Er ist der Einzige hier in dieser Stadt, der mich so mag, wie ich bin.“

„Vielleicht solltest du dich nicht länger an sie fesseln lassen und endlich dein eigenes Leben leben. Vielleicht solltest du Trainer werden... oder Züchter“, überlegte Rosalie.

Chris lächelte leicht traurig. „Das geht nicht... dann wären Mom und Dad ja ganz alleine. Das kann ich ihnen einfach nicht antun.“

Rosalie schüttelte mit dem Kopf. „Das haben sie gar nicht verdient.“ Immerhin waren sie immer so schlecht zu Chris und das, obwohl er der Einzige von ihren Kindern war, der noch hinter ihnen stand.

„Ich kann damit leben“, versicherte Chirs mit einem Lächeln. „Jeder von uns dreien hat eben seine Aufgabe. Du bist Pflanzenpokemon-Trainerin, Drew ist Koordinator und ich bin eben der, der bei unseren Eltern bleibt. Es ist zwar eine undankbare Aufgabe, aber einer muss sie ja machen.“
 

Rosalie nickte und richtete sich dann seufzend etwas auf. „Wie geht es eigentlich Drew und Maike? Hat Flora sie schon vertrieben?“

„Jein“, war die etwas unverständliche Antwort von Chris. „Aber wir können wirklich stolz auf Drew sein, er hat es Mutter heute Morgen so richtig gegeben. Es hat zwar nicht viel gebracht, aber immerhin hat er es sich endlich getraut.“

„Das ist schön“, nickte Rosalie, wirkte aber nicht so, als wäre sie sonderlich erfreut über die Information. „Aber was heißt ‚jein’? Ist was passiert?“

„Ja“, nickte Chris, der sich nun auch endlich erhob. „Maike wird heute nicht mit uns feiern. Sie geht nach Hause und feiert dort mit ihrer Familie“, erklärte er seufzend.

„Und Drew?“

„Der bleibt - warum auch immer.“ Chris jedenfalls konnte diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Immerhin wollte man Weihnachten doch mit seiner Freundin feiern, oder nicht? Vor allem nachdem Maike seinetwegen so viel erduldet hatte. Aber er würde sich da nicht einmischen, denn er hatte ja nicht all zu viel Erfahrung mit langen und intensiven Beziehungen.

Rosalie stöhnte auf. „Na, das ist ja ganz toll.“

„Es hätte schlimmer kommen können. Immerhin haben sich die beiden nicht getrennt.“ Und das sollte schon etwas heißen, wenn man die Situation genau überdachte.

„Schon, aber läuft es nicht am Ende darauf hinaus, wenn Maike nicht mit ihm zusammen Weihnachten feiert? Immerhin möchte man doch zu Weihnachten mit seinen Liebsten zusammen sein, oder nicht?“

„Möglich.“ Chris zuckte mit den Schultern. „Aber ich denke, es gibt Schlimmeres für ein Paar, als Weihnachten getrennt zu sein.“
 

„Außerdem ist das meine Schuld“, verkündete Maike plötzlich, die nun hinter dem Gebüsch hervortrat, von welchem aus sie das Gespräch zwischen Chris und Rosalie belauscht hatte.

„Deine?“, fragten die beiden verdutzten Geschwister gleichzeitig, als sie Maike entdeckten.

„Wie kommst du denn darauf?“, wollte Rosalie schließlich wissen.

„Na ja, ich war diejenige, die sich geweigert hat, mit eurer Familie zu feiern, und ich bin auch diejenige, die Drew gesagt hat, es stört mich nicht, wenn er dieses Jahr mit seiner Familie und ohne mich feiern will.“, erklärte Maike, während sie etwas näher an Drews Geschwister heran trat und sich von dem Magnayen beschnüffeln ließ. „Ist das deines?“, wandte sie sich dann an Chris.

Dieser nickte. „Also, ich habe es nicht gefangen oder so, aber ich habe es gefunden, als es noch ganz klein war. Seine Mutter... ich will lieber gar nicht darüber nachdenken, was man mit ihr gemacht hat, auf jeden Fall hab ich es groß gezogen und... wir sind sehr gute Freunde.“ Der Dunkelhaarige lächelte seinen Pokemonfreund glücklich an.

„Das ist wirklich schön“, lächelte Maike, während sie das Pokemon sanft etwas streichelte.

„Lenk nicht von Thema ab, Maike!“, forderte Rosalie etwas ungeduldig. „Wie kommst du darauf, dass Drew mit seiner Familie feiern will? Ich meine... wer möchte schon mit solchen Eltern feiern?“

„Es geht ja nicht nur um eure Eltern, es geht vor allem um euch beide. Drew hat euch sehr gern und ich kann verstehen, dass er dieses Weihnachten noch einmal mit euch zusammen sein will.“

„Ohne dich? Ich glaube nicht, dass er dieses Weihnachten so genießen kann“, überlegte Chris. „Also ich könnte es vermutlich nicht.“

„So ist es“, nickte Rosalie. „Und deswegen können wir dich auch nicht gehen lassen.“

Maike schaute die Grünhaarige etwas verdutzt an. „Was meinst du damit?“

„Ich meine damit, dass wir es diesen Spießern zeigen werden. Vertrau mir einfach!“ Rosalie zwinkerte Maike zu und nahm dann ihre Hand. „Lass uns gehen! Wir haben viel zu tun.“ Ohne auf Maikes Reaktion zu warten, zog Rosalie sie zurück in Richtung Stadt.

Chris sah den beiden schmunzelnd nach. „Weißt du, Magnayen, ich glaube, das könnte doch noch ein schönes Weihnachten werden.“
 

~*~
 

Wie wunderschön so ein Weihnachtsabend doch sein konnte, das wusste Drew mittlerweile. Eigentlich brauchte man dazu nicht sehr viel. Es reichte schon ein geschmückter Weihnachtsbaum, irgendwo ein flackerndes Feuer und der Mensch, den man auf der Welt am meisten liebte.
 

Nun musste er sich aber doch fragen, wenn er wusste, dass es im Grunde so einfach war, ein schönes Weihnachtsfest zu haben, warum war er dann hier in dem überfüllten Gemeindehaus, umgeben von Leuten, die ihn alle mit abwertenden Blicken straften, und ohne das Mädchen, das er liebte, war?
 

Die Sache wurde sogar noch suspekter. Es gab hier weder einen Weihnachtsbaum noch ein Kaminfeuer. Hier war nichts außer Blumen. Wo man hinsah nur Blumen. Als Girlanden, als Tischdekoration, auf dem Boden der Tanzfläche waren auch welche aufgemalt und sogar auf den Kleidern der meisten Frauen waren Blumen in irgendeiner Form zu finden.
 

Das war doch kein Weihnachten! Wo war der Schnee, an dem er und Maike sich die letzten zwei Weihnachtsfeste erfreut hatten? Wo war das besinnliche Kerzenlicht? Wo war der angenehme Duft nach Weihnachtsplätzchen?
 

Verdammt! Was tat er eigentlich hier? Er könnte jetzt einen romantischen Abend mit Maike verbringen, irgendwo in der verschneiten Maho-Region, wo sie gerade unterwegs waren. Stattdessen saß er hier neben seinen Eltern, die ihn schon den ganzen Abend mit irgendeinem Mädchen ins Gespräch bringen wollten, das Drew auf Anhieb einfach nur unsympathisch fand.
 

Erschwerend kam noch hinzu, dass von Chris und Rosalie keine Spur war und das, wo das Fest schon vor einer Stunde begonnen hatte. Wie sollte er diesen Abend denn ohne die beiden nur überstehen, wo er doch schon Maike nicht hatte?
 

Gerade wollte Drew in Grund und Boden versinken, weil seine Eltern den Nachbarn schon wieder erzählten, er würde sein Leben als Koordinator aufgeben und zurückkommen nach LaRousse City, als die Eingangstür zum Festsaal des Gemeindehauses sich schwungvoll öffnete. Chris trat ein. Er trug eine schwarze Jeans und ein schickes weißes Hemd, das passte zwar nicht zu seinem coolen Image, wie Drew fand, aber man konnte nicht leugnen, dass er sehr gut darin aussah. Da kam sich Drew fast ziemlich schäbig vor, wie er hier in blauer Jeans und schwarzen Hemd am gedeckten Tisch saß.
 

Zu Drews Verwunderung setzte sich Chris nicht zu ihnen an den Tisch, sondern ging hoch zur Bühne, wo derzeit noch niemand an den vorbereiteten Instrumenten spielte. Chris schnappte sich das Mikro und Drew fürchtete schon, dass er jetzt mit seiner schiefen Stimme ein Weihnachtslied anstimmen würde, doch es sollte anders kommen.
 

„Sehr verehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen hiermit eine Show ansagen, die Sie so schnell nicht vergessen werden“, sprach Chris ins Mikro und klang dabei so geheimnisvoll, dass selbst Drew gespannt war, was jetzt kommen würde. „Willkommen in der wunderbaren Welt der Pokemon!“, rief Chris plötzlich und noch bevor großes Gemurmel ausbrechen konnte, ging plötzlich das Licht aus und im ganzen Saal war es finster. Während hier und da nervöse Stimmen zu hören waren, war Drew auf einmal erschreckend entspannt und so lehnte er sich zurück und wartete interessiert, wie es weiter gehen würde.
 

Zuerst sprühte es von allen möglichen Ecken des Raumes leuchtende Funken und die Anwesenden verfielen ins Staunen. Erstaunlich, wenn man bedachte, dass diese Funken allesamt von Elektropokemon ausgelöst wurden, wie Drew wusste. Obwohl er sich fragte, wo Chris die vielen Elektropokemon her hatte.
 

Die Show ging weiter, indem sich alle Elektropokemon an einer Stelle sammelten und ihre Funken zusammen so hell waren, dass der Raum ausreichend beleuchtet wurde. Völlig verdattert schauten die vielen Bewohner und wenigen Gäste von LaRousse auf die Masse von Magnetilos, die an der Zimmerdecke für Licht sorgten.
 

Ein starker Windstoß riss die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf die sich öffnende Tür, durch die ein Meer aus Blüten in den Raum geweht wurde, welche sanft über die Gäste hernieder rieselten, welche sichtlich begeistert davon waren.
 

In der Zwischenzeit bemerkte keiner, dass Rosalie sich in den Festsaal des Gemeindehauses geschlichen und neben ihren Bruder Chris auf die Bühne gesellt hatte, keiner außer Drew verstand sich, der wusste, dass Rosalie mit Chris unter einer Decke stecken würde.
 

Gerade als alle Blüten zu Boden gesunken waren, so dass nun niemand mehr auf sie achtete, rief Rosalie ihr Blubella aus dem Pokeball und ließ es einen Tanz aufführen, der selbst Drews mürrisch dreinblickende Eltern nicht ganz kalt zu lassen schien, denn zumindest Stefan Blossom sah am Ende des Tanzes sehr angetan aus und vor allem, vielleicht bildete Drew es sich aber auch nur ein, schien etwas Stolz in seinen Augen zu funkeln, während er Chris und Rosalie beobachtete.
 

„Und nun der große Showdown!“, verkündete Chris, während Rosalie einen weiteren Pokeball hervor holte, welchen sie Drew zuwarf, der den Ball gekonnt, wenn auch etwas überrascht, auffing.

„Der ist von deiner Freundin. Sie meinte, wenn du das Pokemon siehst, wüsstest du schon, was zu tun ist!“, rief die Älteste der Blossom-Kinder ihrem jüngsten Bruder zu, welcher sich darauf hin von seinem Platz erhob und schulterzuckend das Pokemon aus seinem Pokeball befreite.

Als das hübsche Papinella zum Vorschein kam, musste Drew schmunzeln. Ja, jetzt wusste er, was er zu tun hatte. „Los Papinella, Silberhauch!“, rief er dem Pokemon zu und hoffte, dass Maike dafür gesorgt hatte, dass es ihm gehorchen würde.
 

Das hatte sie offenbar, denn das Pokemon ließ sofort einen Silberhauch sehen, der alle Anwesenden in seinen Bann riss, selbst Drew, und der hatte Papinellas Silberhauch weiß Gott nicht zum ersten Mal gesehen. Offenbar hatte Maike das Pokemon heimlich trainiert und wenn Drew sich das so ansah, freute er sich jetzt nur umso mehr darauf, Maike bald wieder in einem Wettbewerb gegenüber zu stehen.
 

Das wunderschöne Pokemon begann in der Luft zu tanzen, so dass sein Silberhauch die sonderbarsten und wunderschönsten Formen annahm und absolut niemand von dem Anblick verschont bleiben würde, und zuletzt schien jeder Skeptiker, selbst Drews Mutter, restlos begeistert.
 

„Zum Schluss noch ein paar Worte, die ihr euch besonders heute Abend sehr zu Herzen nehmen solltet“, meinte Rosalie, die sich nun das Mikro gegriffen hatte. „Auch wenn die Menschen nicht so sind wie ihr, wenn sie andere Wünsche, Vorlieben und Vorstellungen haben, sind sie trotzdem Menschen wie wir alle hier und meist sind sie sogar ganz besondere Menschen.“

Chris nickte, während er sich das Mikrofon zwinkernd von seiner Schwester ‚stahl’ und sich damit auf den Weg zur Tür machte. „Genau so ist es. Und einen dieser Menschen möchten wir euch heute vorstellen. Begrüßt bitte die Tochter des Arenaleiters Norman, ohne die Sie diese wunderbare Show niemals hätten genießen können, denn sie ist eine Koordinatorin, genau wie mein Bruder, dessen geliebte Freundin sie ist. Begrüßen sie also jetzt Maike aus Blütenburg City!“ Chris öffnete die Tür und Maike trat ein.
 

Ihr Anblick war einfach unglaublich. Ihr langes Haar hing ihr glatt und glänzend über die Schultern. Sie trug ein weißes Kleid in welchem man sie problemlos hätte mit einem Engel verwechseln können, und der dezente Schmuck, den sie trug, machte ihr Abbild einfach nur perfekt.
 

Man sah ihr an, dass sie unsicher war, doch als nach kurzem Zögern Drews Vater begann zu klatschen und alle mit einstimmten, am Ende sogar Flora Blossom, schlich sich auf ihre Lippen ein zufriedenes Lächeln.
 

Wie sich herausstellen sollte, sollte dieser Abend noch so einige positive Überraschungen bereithalten, denn zum ersten Mal seit langer Zeit sprachen Rosalie und ihre Eltern wieder miteinander, wenn auch noch etwas distanziert und unsicher. Stefan und Flora waren Maike gegenüber zwar nach wie vor reichlich reserviert, aber nicht mehr unfreundlich. Auch Chris bekam einiges an Lob und den versteckten Hinweis, dass seine letzte Freundin, das hübsche Mädchen aus dem Gemüseladen, doch gar nicht so schlecht wäre.
 

Während die Familie Blossom dieses Weihnachtsfest vor allem in Kreise der Familie feierte, ohne die anderen Leute wirklich weiter zu beachten, begannen diese sich zu fragen, ob ein Leben mit Pokemon – vor allem diesen hübschen Pflanzen- und Käferpokemon – nicht doch eine Bereicherung für sie wäre.
 

Dieser Weihnachtsabend würde wohl in die Geschichte von LaRousse City eingehen als der Weihnachtsabend, an dem die Menschen ganz langsam begannen, die Pokemon und ihre Trainer zu akzeptieren und vielleicht sogar zu mögen...
 

~~~
 

Nein, dass war noch nicht ganz das Ende. Im Laufe der nächsten Woche, wird auch noch ein kleiner, aber hoffentlich feiner Epilog hochgeladen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-12-30T22:16:10+00:00 30.12.2008 23:16
Erst einmal ein ganz großes WOW!!!!! =)

Wie geil ist das denn? Ich glaube, das hier ist die beste FF gewesen, die ich je gelesen habe. xD

Seit langer Zeit habe ich mir kaum noch irgendwelche Kapis zu irgendwelchen FF's durchgelesen und jetzt habe ich deine in einem Stück verschlungen.
Da ich jetzt nicht zu jedem Kapi ein einzelnes Kommi schreiben will, gibt es nun ein extra langes! ^^

Also...während der ersten Kapitel hätte ich Drews Eltern ja wirklich an die Wand klatschen können. Wie kann man nur so drauf sein?
Na ja, egal. Am Ende sind sie dann ja doch etwas netter geworden.
Chris fand ich toll, weil er immer derjenige war, der Maike verteidigt hat und generell unglaublich nett 'rüber kam. :D

Was ich damit sagen will, ist, dass du die Charaktere im Laufe der Geschichte so gut geschrieben und dargestellt hast, dass ich richtig mitgefiebert habe.
Gott, am Liebsten hätte ich Drew in den Arsch getreten, als er Maike nie verteidigt hat und sich ja auch generell so zurückgehalten hat.
Dafür war dann ja das Erstaunen umso größer, als er seine Eltern in die Schranken verwiesen hat...gut so, Drew!! :P

So, und bevor ich jetzt aufhöre, noch mehr Mist zu schreiben, den ich selbst schon nicht mehr verstehe, noch eine Sache.
Falls es einen dritten Teil geben sollte: a.) Würdest du mir dann eine ENS schicken, damit ich die Fortsetzung nicht verpasse?
Und b.) Ich würde mir dann Schnee wünschen...zumindest so ein oder zwei kleine Flöckchen. =)


Puh, jetzt bin ich fertig.

Da es schon etwas zu spät ist, um dir frohe Weihnachten zu wünschen, heißt es jetzt:"Guten Rutsch ins neue Jahr!" ^^

LG Jenny

Von:  MichiruKaiou
2008-12-28T12:15:27+00:00 28.12.2008 13:15
Hier bringst du jetzt wirklich eine tolle Wendung bzw. sehr schön die letzten Aufklärungen^^
Die Sache mit Chris und dem Magnayen hat mich echt überrascht, das kam wirklich unerwartet, aber das hat es noch interessanter gemacht. Ich fand es auch gut, dass Rosalie auch noch eine gewisse Rolle zugesprochen bekam.
Wirklich ein tolles Weihnachtsfest^^
Von:  LittleWitch
2008-12-25T17:52:14+00:00 25.12.2008 18:52
So ist es richtig
Diese Sturköpfe von Eltern muss es auch mal klar gemacht werden^^

Schönes Kapi
Freu mich shcon auf ende
und vielleicht nen 3. teil
Von: abgemeldet
2008-12-24T15:45:08+00:00 24.12.2008 16:45
Wirklich schön.
Endlich haben die es wenigstens 'etwas' eingesehen, dass Pokémon doch nicht so schlimm sind und auch Maike nicht^^
Freue mich auf das Ende...
Merry X-Maaas
Von: abgemeldet
2008-12-24T12:05:46+00:00 24.12.2008 13:05
Fröhliche Weihnachten!!

Und jetzt das eigentliche Kommi:
Endlich hat Drew mal seine Meinung gesagt, ich dachte schon, gegenüber seiner Mutter wäre er ein totaler Angsthase *Drewfahne schwenk*
Das Drew Maike nicht gehen lassen wollte konnte man auch gut nachvollziehen und Maike musste mal wieder die Tapfere spielen...
Ich fand das Ende schön, ich könnte es nicht aushalten, wenn Drews Eltern Maike nach wie vor nicht mögen würden...
Aber Weihnachten ohne Schnee, Feuer, Tannenbaum usw? Ich könnt kein weihnachten feiern, wenn alles voller Blumen wär ^-^
Ich freu mich schon auf den Epilog und hoffe es gibt bald wieder eine tolle Shuuka von dir ^-^
lg und nochmals Frohe Weihnachten!
Von:  Yurippe
2008-12-23T20:09:36+00:00 23.12.2008 21:09
Juhu, endlich haben seine doofen Leute das eingesehen! xD
Ich freu mich schon auf das eigentliche Ende. *gg*
Und auf Teil 3.
Und auf weiterhin so tolle FFs von dir.
Merry Christmas!


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