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So wie es ist...

(DeanXSam)
von

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Dem Ziel so nah

Endlose Gänge taten sich vor ihm auf. Wo musste er hin? Sam konnte es nicht sagen. Seufzend lehnte er sich gegen die nächste Wand und schloss die Augen. In Gedanken ging er den Weg neben Ray noch einmal lang und versuchte in dem Gewirr in seinem Kopf den richtigen Weg zu finden.

Während er versuchte sich zu erinnern, merkte er nicht, wie sich jemand leise an ihn ran schlich. Erst als sich ein leichtes Ziehen in seiner Seite ausbreitete zuckte er erschrocken zurück. Kora stand etwas verträumt lächelnd neben ihm und folgte, als er zurück wich.

„Ich dachte schon du schläfst…“, kicherte sie, während sie eine ihrer roten Strähnen mit den Fingern kordelte. Sam lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Diese Frau war ihm schon immer mehr als unheimlich gewesen. Von einem zum anderen Moment ändert sich plötzlich ihre Stimmung. Mein weiß nie was sie gerade denkt und das Schlimmste ist, dass sie keine Grenzen kennt. Sie macht was sie will, wann sie will. Die einzige Person, die Kora respektiert ist Waltan. Sie betet ihn schon fast abgöttisch an.

Sam beobachtete, wie Kora den Kopf von einer Seite auf die andere legte und dabei mit den Wimpern klimperte.

„Was machst du hier?“, fragte sie mit unschuldigem Ton in der Stimme. Sam sah zur Seite. Er hatte keine Lust auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln. Kora gefiel dies natürlich ganz und gar nicht. Mit einem leisen Fauchen sprang sie auf ihn zu und nagelte ihn an der Wand fest, ein kleines Messer an die Kehle vor ihr gedrückt.

„Ignorier mich nicht! Was hast du hier zu suchen?“

Sam drehte seinen Kopf zurück und sah ihr finster tief in die Augen. Zu sowas hatte er nun wirklich keinen Bock. Er hatte besseres zu tun, als sich hier irgendwo mit Kora zu beschäftigen. Sie war nicht wichtig und wenn sie ihm im Weg stand, musste er sie aus eben jenem schaffen. Mit festem Griff packte er sie an den Schultern, drückte sie zurück und stieß sie grob zurück an die Wand. Erschrocken japste Kora und versuchte sich von seinem Griff los zu machen. Mit Armen und Beinen schlug sie wild um sich, doch Sam störte sich nicht weiter daran. Eine seiner Hände fuhr über ihre Schulter zu ihrem Hals und drückte dort leicht zu. Kora keuchte panisch und versuchte ihn davon ab zu bringen. Ihr Blick sprühte nur so Feuer, doch Sam war es egal. Er hatte es satt, dass sie sich einmischte. Dauernd stellten sich irgendwelche Idioten in seinen Weg. Ray, Waltan, jetzt Kora. Seine Augen verengten sich. Zorn kochte in ihm auf. Eine unbeschreibliche Wut auf alles, was sich seinem Glück in den Weg stellte. Es war immer etwas. Immer war etwas, was ihm alles vermasselte. Und jetzt war es schon so weit, dass ihm alles verbaut wurde. Sam wurde zu etwas, was ihm ein glückliches Leben mit Dean nahm, was ihm damit eigentlich alles nahm was ihm wichtig war.

Ein leises Wimmern riss Sam plötzlich aus seinen Gedanken. Kora kämpfte bereits um jedes bisschen Luft, dass noch in ihre Lunge gelangte.

Sam beugte sich zu ihr.

„Lass mich in Frieden!“, raunte er ihr ins Ohr und stieß sie zur Seite weg. Kora, die etwas schlingernd stehen blieb, blickte kurz finster auf, verschwand aber ohne Widerworte.

Sam seufzte und lehnte sich wieder an die Wand. Bald würde Ray mit dem Essen in sein Zimmer kommen. Er musste die Zeit nutzen , um sich das Messer zu holen. Wieder ging er die Gänge im Geiste durch und versuchte sich an den Weg zu erinnern. Gestern, als sie den Weg zurück gegangen waren, war da auch Kora. Sam erinnerte sich, dass sie aus einem der Zimmer in der Nähe von Rays gekommen war. Doch sie hatte sie ignoriert.

Sam stieß sich von der Wand fest endschlossen endlich was zu tun, anstatt weiter dumm hier herum zu stehen und zu versuchen sich an einen Weg zu erinnern, den er vergessen hatte. Er würde sich wahrscheinlich eh nicht mehr erinnern.

Kora war aus dem Gang rechts von ihm gekommen. Aber das hieß nicht, dass das der richtige Weg war. Aber vielleicht kam sie gerade aus ihrem Zimmer. Oder sie ging gerade darauf zu. Unentschlossen sah Sam immer wieder vom einen in den anderen Gang. Wo sollte er nur hin gehen?

Sam schloss die Augen, atmete ein paar Mal ruhig und bog einfach nach rechts ab. Er glaubte eher daran, dass Kora ihr Zimmer verlassen hatte.

Er folgte schnell dem Gang und versuchte sich aufzuhalten nicht zu rennen. Nervös ging er nach links, als der Gang abbog. Dieser kam ihm nun endlich bekannt vor. Lächelnd, aber immer nervöser werdend beschleunigte er noch ein bisschen, bis er schließlich vor Rays Zimmer stand. Das kleine Sternchen, welches er gestern versteckt an den Türrahmen gemalt hatte, war noch deutlich zu sehen. Einen Moment lehnte er seinen Kopf an das kühle Holz und dankte wem auch immer. Verstohlen blickte er sich um, um sicher zu gehen, dass keiner in der Nähe war und zog eine kleine Nadel aus seiner hinteren Hosentasche hervor, mit der er innerhalb weniger Sekunden die Tür öffnete. Noch ein kurzer Blick in den Korridor, der verlassen hinter ihm lag und er verschwand leise in dem Raum. Vorsichtig ließ er die Tür zu gleiten.

Er hatte es geschafft. Er hatte das Zimmer gefunden und konnte sich jetzt ungehindert das Messer holen.

„Wer ist da?“

„Verdammt…“, zischte Sam und fiel zu Boden. Ray war noch nicht weg. Sich selbst verfluchend zog Sam die Beine an und versteckte sich hinter den Tischen in der Mitte und hoffte, dass der andere ihn so nicht sehen konnte.

„Mhm, da war doch was…“, hörte er den anderen vor sich hin murmeln. Sam lauschte, wobei sein wild pochendes Herz keine Hilfe war. Er hörte, wie schwere Schritte sich auf ihn zu bewegten. Aber von welcher Seite. Panisch konzentrierte Sam sich und hoffte, dass er damit richtig lag, wenn er darauf vertraute richtig zu hören. Am Boden rutschend, die Beine weiterhin so dicht wie möglich am Körper, bewegte er sich links an der Tischfront entlang. Ihm entging nicht, dass die Schritte schneller wurden und beeilte sich an die andere Kopfseite zu gelangen.

Es wurde leise. Ray schien stehen geblieben zu sein. Sam hielt den Atem an und betete zu allem was er kannte, dass der andere einfach gehen würde.

„Egal…“, murmelte Ray leise und kam allen Anschein zurück. Schnell robbte Sam wieder um die eine Ecke und lauschte. Ray war an ihm vorbei in den kleinen angrenzenden Raum gegangen, wo der indonesische Kris war und verfiel in ein kleines Selbstgespräch.

Sam entspannte sich etwas und linste um die Ecke. Der Vorhang hing vor dem Durchlass, sodass er nichts sehen konnte.
 

Die Zeit kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, dabei waren es höchstens vierzig Minuten in denen Ray in dem angrenzenden Raum vor sich hin redete und weiter arbeitete. Sams Blick fiel wieder auf seine Uhr, die ihm zeigte, dass es immer noch nicht viel später war, als vor ein paar Sekunden noch. Seufzend lehnte er den Kopf zurück und fuhr sich durchs Haar. Er hatte keine Lust mehr zu warten. Schon genug Zeit wurde vertrödelt. Ungeduldig blickte Sam immer wieder auf, doch der Vorhang bewegte sich kein Stück. Alles war unverändert. Seufzend setzte er sich so weit auf, wie er konnte und angelte sich ein Buch von der Tischplatte, immer ein Auge auf den Vorhang gerichtet. Nicht, dass Ray ihn noch erwischt, so knapp vor dem Ziel.

Die Texte in dem kleinen Büchlein konnte Sam nicht entziffern. Sie waren in irgendeiner Fremden Sprach geschrieben. Er konnte nicht sagen welche es war, die Zeichen hatte er noch nie gesehen. Neugierig durchblätterte er das Band, doch jede Seite sah aus wie die zuvor. Keine Bilder waren enthalten. Gelangweilt legte er es neben sich auf den Boden und sah erneut auf die Uhr. Schon eine dreiviertel Stunde saß er hier. Genervt bewegte er leicht seine Bein, die langsam aber sicher einschliefen. Ein leichtes Kribbeln machte sich bereits in ihnen breit, als er wieder schwere Schritte hörte. Ray verließ den kleinen Raum und bewegte sich zur Tür. Sam hielt den Atem an, robbte wieder zur Kopfseite der Tische und hörte Ray dabei zu, wie dieser das Zimmer verließ und die Tür abschloss.

„Endlich!“, zischte Sam genervt und hievte sich auf die Beine, die ein bisschen nachgaben, als er stand. Er hatte eindeutig zu lange in dieser Position gesessen. Langsam humpelte er zum Vorhang und schob diesen beiseite.

Da stand der kleine Tisch. Das wabernde Licht darauf war weg. Nur ein kleines Bündel lag dort in der Mitte. Feines, blaues Samt verbarg einen länglichen Gegenstand. Sam griff danach und entblößte diesen. Der indonesische Kris lag schwer und kalt in seinen Händen. Fasziniert von den Farben in denen er glänzte, fuhr er diesen mit den Fingerspitzen nach. Ein leichtes Prickeln zog über seine Haut, als er den kleinen Gegenstand berührte. Er konnte die Elektrizität, die es ausstrahlte durch seinen ganzen Körper fahren spüren.

Schnell packte er es wieder in den Samt und verließ den kleinen Raum. Jetzt war er seinem Ziel wieder näher gekommen. Die Waffe hatte er, jetzt fehlte nur noch Waltan, dann konnte er es endlich zu Ende bringen.
 

Dean gähnte laut und verfestigte seinen Griff um das Lenkrad. Sie hatten mittels Kenneth Tagebuches den letzten Standpunkt des alten Jägers ausmachen. Haxtune, Colorado also. Dean hatte nie von einem solchem Ort gehört. Ihm war es auch egal. Hauptsache sie fanden Sam endlich. Ungeduldig trommelte er auf der Innerverkleidung der Tür herum und ließ seinen Blick über die vorbeiziehende Landschaft fahren.

„Dean!“ Dean schreckte heftig zusammen, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde und verzog das Lenkrad. Panisch brachte er den Wagen schnell wieder auf die richtige Seite der Fahrbahn und linste zur Beifahrerseite. Blake saß gelangweilt neben ihm und starrte ihn an.

„Fertig mit dem Unsinn?“

„Unsinn? Du hättest uns beinahe umgebracht, verdammt!“

„Nicht uns. Dich. Aber lassen wir das. Ihr habt also Kenny gefunden?“

Dean versuchte sich so gut es ging aufs Fahren zu konzentrieren. So ein verdammter eingebildeter Bastard, dachte er. Sein Blick verfinsterte sich. Blake wusste also Bescheid. Wie viel er wohl wusste? Dean spürte, sich ein beklemmendes Gefühl in seiner Bauchgegend breit machte.

„Es ist bald soweit.“ Dean blickte zu Blake rüber, der mit ernster Miene nach vorn sah. Das hieß nichts Gutes. Das plötzliche Vibrieren in seiner Jackentasche ließ ihn leicht, aber nicht wahrnehmbar zusammen fahren. Schnell griff er danach.

„Hey Dean, was ist denn da vorn bei dir los?“, fragte Bobby, als er ran ging.

„Nichts. Alles in Ordnung.“, antwortete Dean knapp und legte auf bevor Bobby noch was erwidern konnte. Blake grinste leicht.

„Was ist bald soweit?“

„Na der Showdown auf den alle schon so lange warten.“ Dean presste die Zähne aufeinander. Sie mussten sich unbedingt beeilen, sonst würde das gar nicht gut ausgehen. Dean hatte gehofft, dass ihnen noch etwas Zeit blieb.

„Woher weißt du das?“

„Naja, es sind einige Jäger auf dem Weg, aber das weißt du vermutlich schon, oder?“ Dean schnaubte nur.

„Die Stimmung zu Hause ist umgeschlagen. Es liegt etwas in der Luft, man kann es schon fast anfassen so gegenwärtig ist es. Waltan ist vorsichtiger geworden.“ Dean horchte auf. Das war gar nicht gut. Wenn Waltan was bemerken würde, konnte es gefährlich für alle Beteiligten werden.

„Bist du nur hier, um mir das zu sagen?“, fragte Dean und lenkte den Wagen nach rechts. Noch wenige Meilen bis Haxtune sagte das letzte Schild vor wenigen Metern.

„Ja. Hier, trag das immer bei dir.“, sagte Blake und legte einen silbernen Ring auf das Armaturenbrett des Impalas. Dean beäugte das kleine Ding zweifelnd.

„Was soll ich damit?“, fragte er misstrauisch. Was sollte das? Wollte Blake ihn verarschen? Konnte er ihm überhaupt vertrauen? Was, wenn er nur so tat, als würde er ihm helfen und ihn damit nur in eine Falle locken will? Und wenn. Es war egal. Dean blieb nichts anderes übrig, als sich darauf zu verlassen und ihm blind zu vertrauen. Immerhin hatte er ihn ins Leben zurück gebracht und Sams Großeltern ausfindig gemacht.

„Damit kommst du ins Haus.“ Dean musterte ihn von der Seite.

„Sam wird deine Hilfe brauchen.“, meinte Blake ruhig.

„Was? Was ist mit Sam?“, fragte Dean, doch der Sitz neben ihm war leer. Grummelnd schlug er gegen das Lenkrad und sah frustriert nach vorn, wo der Ring lag. Einen Moment sah er diesen wütend an. Griff dann aber doch danach und schob ihn auf einen Finger. Er konnte keine Hilfe ausschlagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  brandzess
2011-03-10T18:37:50+00:00 10.03.2011 19:37
omg! showdown *dadadadam*
Von:  kleine1
2010-05-19T16:00:00+00:00 19.05.2010 18:00
also ich bin echt mal gespannt ob es eine gute idee von sam war sich das messer zu holen, es war irgendwie zu leicht ran zu kommen aber vielleicht wollte ray das ja Oo
dean sollte sich wirklich beeilen wenn er noch einen teil von sam retten will, denn das dämonische scheint immer stärker zu werden
es ist auch interessant zu wissen warum blake das alles macht, ich geh mal davon aus das da noch viel mehr hinter steckt als es den anschein hat ^^
das war gut und bin schon jetzt total gespannt aufs nächste kapi ^^
Von:  Fine
2010-05-19T13:27:08+00:00 19.05.2010 15:27
Jetzt hat Sam wirklich das Messer von Ray genommen.
Wenn dieser das merken wird...
Ich hoffe doch, dass alles gut werden wird und Dean wirklich noch rechtzeitig mit Hilfe des Ringes in das Haus von Waltan gelangt.
Und Sams Verhalten gegenüber Kora lässt auch irgendwie darauf schließen, dass das Dämonische in Sam nun weiter vorgedrungen ist.
Kann es kaum erwarte das nächste Pitel zu lesen. ^^
LG
Von:  jesaku
2010-05-19T09:37:16+00:00 19.05.2010 11:37
Mit seinem Verhalten gegenüber Kora scheint Sam sich ja mittlerweile sehr gut in die Familie zu integrieren, aber er hat recht mit dem was er sagt, je näher er der erfüllung von Rays Plan kommte, desto weiter entfernt ihn das von dem was er eigentlich will, nämlich einem glüclichen Leben mit Dean.

Das das Zimmer aber nicht durch Banne oder sowas geschützt war überrascht mich. Sam kam da ja mit einfachem einbrecherwerkzeug rein.
Aber die Idee sich das Messer einfach so zu nehmen finde ich bescheuert, auch wenn er warten muss, ist es doch besser sich von Ray das okay geben zu lassen, dass das mit dem Messer auch wirklich funktioniert hat. Wenn das mal nicht tierisch in die Hose geht.

Und Blake hat Dean jetzt eine Art Beam-Ring gegeben oder ist das eher ne Art Schlüssel?

Kann das nächste Kapitel kaum erwarten.


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