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Love and the ways it goes I

unclear past
von

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Unclear past ~ in the shade of battle II ~

Unclear past ~ in the shade of battle II ~
 

Vergangenheit: Im Schatten des Kampfes II
 

[Während er wartete, dass sich wieder etwas im Wohnbereich tat, hatte der 3. Taichou genug Zeit sich mit dieser Neuerung in seinem Leben auseinander zu setzen und für sich festzustellen, dass es der einzige Weg war, damit er sich selbst nicht zu sehr verletzte. Denn wenn er liebte, dann würde es ein jedes Mal umso mehr wehtun, wenn Aizen mit ihm spielen und seine sexuelle Begierde mit ihm ausleben wollte. Als dann endlich Bewegungen zu hören waren, kam er aus seinem Versteck und beobachtete den Gigai, wie er heraustrat und zu ihm sah. Kurz nickte er ihm zu, ließ ihm einen Vorsprung und nahm dann die Verfolgung auf. Eine Hand an Shinsō gelegt, glich sein Gesicht einer versteinerten Maske, die damit zu tun hatte die Mordlust und die innere Zerrissenheit darin zurück zu halten, als er an der Ostmauer zum tödlichen Schlag ausholte…]
 

Nachdem er seinen Job getan hatte und das Werk vor sich sah, konnte Gin das Verzerren seines Gesichts nicht mehr zurückhalten. Ihm ging seine Maske an Ort und Stelle verloren, denn auch wenn er wusste, dass dort oben der Gigai hang und er belustigt auf diesen schauen sollte, so wollte ihm die Luft weg bleiben, denn sein Kopf gaukelte ihm vor er hätte mit Absicht seinen geliebten Taichou getötet. Noch bevor er sich der Schwäche seines Körpers hingeben und zusammenbrechen konnte, da er diesen Anblick nicht aushielt, machte sich Gin auf und davon. Wie noch Wochen zuvor, als er den ersten Kuss mit Aizen geteilt hatte, rannte er zu sich nach Hause als ginge es um sein Leben. Die Nacht war wieder einmal auf seiner Seite und trotz der großen Sicherheitsvorkehrungen wusste er, wie er sich zu verbergen hatte und das selbst jetzt in diesem unglaublich aufgewühlten Zustand. Tränen wollten ihm aus den Augen fließen, doch hielt er sie mit Gewalt zurück. Es war nur ein verdammter Gigai!!

Ohne weiter auf seine Umgebung zu achten verschwand er bei sich im Haus und lehnte heftig atmend an der Haustür, schloss gequält die Augen und versuchte das starke Zittern zu unterbinden, welches er nicht mehr gefühlt hatte, seit er sich so beobachtet gefühlt hatte. Und genau in diesem Moment war es wieder da. Dieses Gefühl, dass ein Blick auf ihm lastete. Unsicher öffneten sich die unruhigen Seelenspiegel und als er sah, wer da vor ihm stand und ihn so durchdringend anstarrte, weiteten sich die türkisen Augen.
 

„Aizen-sama…“, kam es fast schon erstickt aus seiner Kehle, ehe ein hartes Schlucken folgte und er heftig den Kopf schüttelte. Nein, das durfte nicht sein! Es reichte schon, dass er herausgefunden hatte wie er für den anderen empfand. Bitte, es durfte nicht sein, dass er auch noch derjenige war, der ihn gestalkt hatte!!!

„Gin…“, ruhige Worte drangen an sein Ohr, doch die Hand an seiner Schulter ließ ihn zusammenzucken. Langsam wandte er sein Gesicht wieder dem Größeren zu und blickte ihm unsicher entgegen.

„Gin, was ist los?“, war da etwa wirklich Besorgnis aus Sōsukes Stimme zu hören? Nein, das konnte nicht sein, oder?!

„Ich… das…“

„Gin, bevor wir dein altes Spiel anfangen, sag lieber gleich die Wahrheit. Ich habe heute nicht so viel Zeit hier zu sein.“ Die Aussage saß und das deutlich. Abermals wollten Tränen hochsteigen, doch der Silberschopf atmete tief durch, schloss für einen Moment seine Augen um seine Emotionen unter Kontrolle zu bekommen und blickte etwas fester in die braunen Augen seines Gegenübers.

„Ihr seid der Stalker, nicht wahr? Die Intensität Eurer Blicke ist genauso, wie die, die ich gefühlt habe.“ Es war keine Frage mehr, es war eine Feststellung. Und doch, wieso hatte er Hoffnung er würde falsch liegen?

„Ist das der Grund, weswegen du so aufgewühlt bist?“

„Nicht nur. Antwortet bitte, Aizen-sama!“

„Haaaah... Nun gut Gin, du hast mich entlarvt. Und? Ändert es jetzt etwas zwischen uns? Ist es dir nun unangenehm in meiner Nähe zu sein?“, verdrießlich seufzend gab er nach. Sōsuke hatte gerade wirklich keine Lust hier lange Spielchen zu treiben, zumal er gerade andere Dinge im Kopf hatte, die wichtiger waren zu koordinieren! Netterweise antwortete ihm ein Kopfschütteln, dennoch irgendwas war in Gins Blick zu sehen, dass ihn selbst nicht losließ. Warum war er so aufgewühlt?

„Es… wird nichts zwischen uns ändern, Aizen-sama. Ich werde Euch weiterhin treu folgen, auch wenn ich nicht weiß, was ich davon halten soll“, lächelte Gin im Versuch seine Maske wieder aufzuziehen. Sōsuke sollte auf keinen Fall sehen, dass ihn sein Ton tiefer traf als dieser dachte.

„Gin… das war sicher nicht alles, was du mir sagen willst.“ Kurzes Schweigen folgte.

„Ich… hatte gerade das Gefühl Euch hintergangen zu haben, als ich den Gigai tötete. Ich konnte den Anblick nicht ertragen…“, noch ehe Gin weiter reden konnte, hatte Sōsuke ihn in seine Arme gezogen und an seinen Körper gedrückt.

„Gin, ich bin hier. Du hast mich nicht getötet, nicht hintergangen oder verraten. Es ist alles in Ordnung, ok?!“, die leicht geweiteten Augen des Silberhaarigen schlossen sich langsam, als er die Wärme fühlte und so konnte er nur noch nicken unter der Nachfrage. Ja, er fühlte dass das hier Aizen und der andere nur die Puppe war. Und auch wenn er es wusste, so war sein Herz trotzdem aufgewühlt. Es war so schwierig dieses Herz zu bändigen und sich so zu verhalten, damit sich sein Taichou keine Gedanken machen musste. Einige Minuten blieben sie still stehen, ehe Sōsuke sich wieder von Gin trennte und ihm in die Augen sah.

„Alles wieder gut?“

„Ja, alles in Ordnung“, das altbekannte Grinsen hatte sich wieder auf Gins Lippen gebildet. Zusammenreißen und stark sein war die Devise und nichts Besseres konnte Gin! Der Ältere nahm ihn noch einmal genauer unter Augenschein, doch da Gin ihn wieder so undurchdringlich anlächelte, musste er davon ausgehen, dass wieder alles in Ordnung war. Für ihn hatte sich die vorherige Aufregung deutlich gelegt und das war alles was er brauchte, um wieder ruhigen Gewissens zur Kammer zurückkehren zu können.

„Gut, dann werde ich jetzt wieder gehen. Gin, übertreib es jetzt nicht. Ich kann nicht mehr so oft aus der Kammer kommen bis der endgültige Zeitpunkt für die Abreise da ist. Ich zähl auf dich!“

„Ja Aizen-sama. Ihr könnt Euch auf mich verlassen“, erwiderte er verschmitzt und nickte zustimmend, ehe die Hände des Braunhaarigen wieder von seinen Schultern verschwanden und dieser sich an ihm vorbei drückte, um das Haus zu verlassen. Wie immer drehte sich Sōsuke nicht um. Hätte er es nur dieses eine Mal getan, dann hätte er sehen können wie wenig „alles in Ordnung“ war. Denn Gins Maskerade hielt gerade mal wenige Sekunden, sodass man sein gequältes Gesicht im leichten Schein der Mondsichel erkennen konnte. Es war gut, dass Sōsuke keine Zeit hatte. Er brauchte sie selbst, um wieder dahin zu finden diese Gefühle sicher vor dem Älteren verbergen zu können. Denn eines wollte Gin niemals sein: Schwach in den Augen seines geliebten Aizen-sama!
 

Eben jener dachte noch auf dem Weg zurück zur Kammer intensiv darüber nach, was ihm da gerade in Gins Haus begegnet war. Diese Unruhe in seinem Blick, der schon beinahe verstörte Ausdruck in den Augen. Und vor allem diese Worte! Gin hatte das Gefühl ihn hintergangen zu haben? Leicht schüttelte er seinen Kopf. Die Situation gerade war genauso unverständlich für ihn, wie jene die er vor einigen Wochen hatte erleben dürfen, als Gin ihm gestanden hatte, dass er wegen ihm so tief in Gedanken gewesen war. Dass er sich glücklich schätzen könne seine Aufmerksamkeit zu bekommen und das er die Nähe des Silberschopfes dulden würde. Auch wenn Sōsuke damals nichts dazu gesagt und die Sache totgeschwiegen hatte, so war es dennoch nicht so gewesen, dass er es einfach vergessen hatte. Nein! Gin hatte ihm in den letzten Wochen immer wieder Kopfzerbrechen bereitet und das, obwohl er wusste er konnte sich auf ihn verlassen und das der Jüngere dem körperlichen Vergnügen wohlgestimmt war, sich nicht einmal aufregte, dass er sich nur noch selbst vorbereiten musste. Aber trotzdem, Gins Verhalten war nicht nur facettenreicher geworden, auch widersprüchlicher und vor allem immer undurchsichtiger. Sōsuke wusste, warum er ein besonderes Auge auf den Silberhaarigen hatte. Nicht nur, weil er ihm die Befriedigung schenkte, die er brauchte. Es lag auch daran, dass er wissen wollte wie es in dem Jüngeren tickte. Selbst damals, als er ihn das erste Mal unter die Hypnose gesetzt hatte war es ihm nicht gelungen Gin zu ergründen. Dieser junge Mann war einfach wie ein Buch mit sieben Siegeln, dessen Öffnung man sich verdienen musste und das konnte man nur erreichen, wenn man aufmerksam war und anfing selbst die noch so harmlosesten Regungen zu lesen und zu verstehen. Zwar konnte sich der Braunhaarige glücklich schätzen, mehr als alle andern hier, von Gins undurchsichtiger Mimik ablesen zu können was dieser dachte, doch selbst ihm gab so manche Regung, Äußerung oder Handlung immer noch Rätsel auf.

Ohne dass er es gemerkt hatte, stand er schon wieder vor der Kammer und hatte den Ort erreicht, an dem er die nächsten Tage wohl residieren würde. Erst als seine Hand sich auf eines der neuen Dokumente für die Ausnahmesituation legte, tauchte Sōsuke wieder aus seinen Gedanken um Gin auf und schüttelte den Kopf.

„Jetzt ist nicht die Zeit sich mit belanglosen Dingen den Kopf zu zerbrechen. Er wird mir ohnehin weiter folgen und treu ergeben sein. Gin mag gefährlich sein, doch am Ende habe immer noch ich die Fäden in der Hand und kann ihn lenken…“, murmelte sich Aizen selbst zu und schmunzelte berechnend kühl, ehe er sich über die eingegangenen Berichte beugte und sie sich durchlas.
 

Der nächste Morgen kam recht schnell und mit ihm nahmen die weiteren Ereignisse in der Seireitei ihren Lauf…

Hinamori schreckte aus ihrem Schlaf auf und wollte sich schon, vollkommen verstört wie sie noch war, bei ihrem Taichou entschuldigen, doch dieser war nicht anwesend. Neben ihr war der Laut des bereitgestellten Weckers zu hören, welchen sie verwundert in die Hand nahm und ausstellte. Da hatte Aizen-sama ihr extra einen Wecker gestellt und trotzdem war es schon so verdammt spät!!

Wenn sie sich jetzt nicht sputen würde, dann wäre der Morgenappell vorbei und sie wollte als Fuku doch einen guten Eindruck machen!! Also schnell in die Sachen und in der Hektik aus dem Wohnbereich gerannt. Da Hinamori die Gegend um ihre Division sehr gut kannte, entschied sie sich die Abkürzung zu nehmen, denn der Weg an der heiligen Ostmauer entlang war wesentlich kürzer als wegen genau jener Mauer einen riesigen Bogen machen zu müssen, um zum Versammlungsplatz zu gelangen. Doch kaum war sie um die Ecke gebogen, um auf den leeren Platz vor der Ostmauer zu rennen, da offenbarte sich ihr ein grauenhafter Anblick!

IIAAAAAAAAAAAAAGGGGHHH!!“, Hinamoris Schreckensschrei durchbrach die recht friedliche Stille an diesem Morgen und erregte sofort die Aufmerksamkeit der anderen Fuku-Taichou, welche sich schon zum Morgenappell eingefunden hatten.

„Was war das?!“

„Das kam von der heiligen Ostmauer!!“, ohne lange zu zögern machten sich Tetsuzaemon Iba – Fuku der 7. Division –, Shūhei Hisagi – Fuku der 9. – und Rangiku Matsumoto – Fuku der 10. – daran zur Quelle des Lauts zu rennen. Auch Izuru Kira war unter ihnen, diesem jedoch fiel mit Schrecken auf, dass es Hinamoris Stimme war, die sie gehört hatten. In Eile versetzt, machten sie sich daran zu der zierlichen Schwarzhaarigen zu gelangen, die immer noch an Ort und Stelle wie festgenagelt stand und vollster Panik auf das blickte, was ihr den Schrei entlockt hatte.

Hinamori-kun?! Was ist pass…“, noch ehe Izuru seinem alarmierten Rufen einen weiteren Laut schenken konnte, blieb er wie die anderen vor Schock erstarrt stehen und blickte an der Wand empor an welcher sich eine lange Blutspur gen Boden zog. Die Quelle eben jener Spur war ein Mann, den sie alle nur allzu gut kannten und welcher nun tot auf einem Zanpakutō aufgespießt an der Wand hing.

Ai… Aizen-Taichou!!!!“, blanke Hysterie brach in Hinamori aus und schaffte es endlich in Worten aus ihrer Kehle heraus zu treten. Es konnte einfach nicht sein, dass ihr Taichou da oben hing, schon gar nicht das er tot war!! Langsam und wacklig ging sie zur Mauer, stützte sich an ihr ab, blickte nach oben und rief immer wieder den Namen ihres Divisionsführers. Die anderen konnten nicht anders als geschockt dabei stehen, mussten sie doch selbst erst einmal diesen grauenhaften Anblick verarbeiten.

Doch eben genau diese wundervoll grauenhafte Szene nutzte Gin für sich. Er hatte die Nacht Zeit gehabt sich zu fangen, seine Gefühle zu sortieren und hatte sich dazu gebracht von nun an seine immer fröhlich undurchsichtige Maske nicht mehr abzusetzen. Aizen-sama zählte auf ihn und sein perfektes Spiel, da waren seine Gefühle nur im Weg!

„Was ist denn hier los? Was soll dieser Lärm so früh am Morgen?!“, mit einem typischen Grinsen im Gesicht trat der Silberhaarige auf die Bildfläche und brachte Hinamori dazu sich mit tränenerfüllten Augen zu ihm umzuwenden, ehe man regelrecht mit ansehen konnte, wie die Hysterie und der Schmerz über den Verlust von Aizen wieder in ihr hochkochten und sich auf ihrem Gesicht wiederspiegelten. Und kaum, dass sie Gin Ichimaru so undurchsichtig vor sich hin grinsend und sie ins Auge nehmen sah, fielen ihr wieder die Worte ein, die Tōshirō an sie gerichtet hatte:

„Sei vorsichtig. Die 3. Division… nimm dich vor ihr in Acht. Besonders, wenn… Aizen-Taichou sich ohne Begleitung fortbegibt!“

Das waren SIE!!!!“, ein Schrei voller Hass und Mordlust kämpfte sich aus Hinamori, die dem unschuldig grinsenden Gin immer noch entgegen blickte, der nun deutlich sah, dass der Plan Aizens bei ihr vollkommen aufgegangen war. Denn immer noch traten der kleinen Frau Tränen der Verzweiflung und Trauer aus den Augen, auch wenn sie solch einen Hass aussandte! Im Bruchteil einer Sekunde setzte sie ihr Reiatsu vollends frei, zog ihr Zanpakutō und stürmte auf Gin zu im festen Vorhaben diesen Bastard zu töten. Doch ehe ihre Klinge treffen konnte, die zum tödlichen Schlag gegen Gin ausholte, war Izuru schon dazwischen gegangen und blockte ihren Streich mit seinem Wabisuke ab.

„Kira-kun! Warum…“, Verwunderung trat in Momos Augen, sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Blondhaarige dazwischen gehen würde, sie aufhalten würde. Immerhin war klar, warum sie ihn angriff, oder nicht?!

„Ich bin der Fuku-Taichou der 3. Division! Ich werde nicht zulassen, dass du dein Schwert gegen meinen Taichou erhebst! Egal, welchen Grund du dafür auch haben magst!“, knallhart und in der festen Überzeugung richtig zu handeln – so war es auch – schleuderte Izuru ihr die Worte entgegen und Gin klopfte ihm in Gedanken auf die Schulter. Zwar war Izuru noch nicht lange sein Fuku, doch er hatte alles, was er als solcher brauchte. Vor allem aber war es die Loyalität, die ihn hier so beeindruckte und die dem Silberhaarigen gerade zu Gute kam.

„Geh… bitte… aus dem Weg… Kira-kun…“

„Das kann ich nicht!“

„Geh… aus dem Weg…“, Verzweiflung machte sich erneut breit, die durch Kiras unverhofftes dazwischen gehen abrupt abgeklungen war. Hinamori verstand einfach nicht, wie der andere zwischen sie und ihr Ziel treten konnte und nun auch noch steif und fest behauptete, dass er nicht zur Seite treten konnte. Sah er denn nicht, dass es Ichimaru gewesen war?!

„NEIN!“, wieso verstand es Hinamori-kun einfach nicht? Er konnte nicht aus dem Weg gehen!

Ich sagte… GEH AUS DEM WEG!!!“, wieder fuhr die Schwarzhaarige auf.

Und ich sagte… NEIN!!!“, nun reichte es auch Izuru, doch der Schrei war zu viel für Hinamori. Vollkommen erzürnt, vollster Verzweiflung und der Überzeugung ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, griff sie zum Äußersten was sie hatte.
 

„Hajike[1] Tobiume!!“, mit einer unglaublichen Explosion rief Momo ihr Zanpakutō ins Shikai und sorgte für Entsetzen auf Seiten Izurus. Wie konnte sie nur?! Wie konnte sie nur ihr Zanpakutō an einem heiligen Ort wie diesem hier ziehen und gegen ihn anwenden!! Wie töricht!

Begreifst du, was du da tust? Vermisch nicht deine persönlichen Gefühle mit deinem Dienst!! Fuku-Taichou Hinamori!!“, so einfach konnte er es doch nicht lassen. Izuru wollte noch einen Versuch starten, um zu ihr durchzudringen, doch der nächste geladene Explosionsball, welcher in seine Richtung flog verwischte auch diesen Versuch und so sah sich der junge Mann einfach gezwungen, den nächsten Schritt einzuleiten.

„Na gut. Ich habe keine andere Wahl. Ich werde dich behandeln…wie meinen Feind!“, war er noch zuvor ausgewichen, um nicht von der ersten Explosion getroffen zu werden, so sprang er nun wieder auf Hinamori-kun zu und rief selbst sein Zanpakutō ins Shikai.

„Omote o agero[2] Wabisuke!“, doch noch ehe der Blondschopf seinen Streich gegen Tobiume ausüben konnte, war Tōshirō wie aus dem Nichts zwischen den beiden Kontrahenten und stoppte sie. Tobiume mit seinem Fuß, Wabisuke mit einem Teil seines Zanpakutōs, welches er etwas aus der Scheide am Rücken gezogen hatte. Hitsugaya wirkte tief erzürnt und trotzdem um äußere Ruhe bemüht. Es war eine gefährliche Mischung, dass wusste jeder der ihn gut genug kannte.

Keine Bewegung! Und zwar beide!“ Es hatte ein Blick des Weißhaarigen gereicht, als er hier verspätet angekommen war, um zu sehen wie verfahren die Situation schon war. Das Ichimaru dann auch nicht einmal dazwischen ging, hatte ihn dazu bewogen diese äußerst brenzlige Situation selbst zu beenden, bevor sie sich weiter verfestigen oder eskalieren konnte. Momo war natürlich mehr als erschrocken darüber, dass sie Tōshirō gerade vor sich sah. So viele Faktoren, die sie immer wieder daran hinderten ihre Rache zu üben, das war einfach nicht fair!

„Nehmt die beiden in Gewahrsam“, sobald Tōshirō diese Worte aussprach eilten die umstehenden Fuku-Taichou herbei und griffen sich die beiden Kämpfenden. Hinamori wurde von Matsumoto und Iba weggezogen, Kira wurde von Hisagi geschnappt. Jener jedoch war mehr als erschrocken darüber, immerhin war er nur seiner Pflicht als Fuku nachgekommen, demjenigen entgegen zu treten, der mutwillig seinen Taichou angreifen wollte und das ohne ersichtlichen Grund. Für ihn war immerhin klar, dass Gin nicht den Taichou der 5. Division getötet haben konnte. So etwas würde er niemals machen. Dafür kannten die beiden sich doch viel zu lang und hatten ein viel zu gutes Verhältnis! Er hatte es selbst gesehen!!!

„Ich werde den General-Kommandanten darüber informieren. Nehmt sie in Haft!“, es war so eine verzwickte Situation. Wieso hatte es Ichimaru nur soweit kommen lassen? Warum hatte er die Sache nicht schon vorher unterbunden? Aber Tōshirō hätte sich auch deutlich gewundert, wenn der andere versucht hätte diesen Ausbruch an Verzweiflung in Hinamori zu unterbinden. Bisher passte für ihn das ganze Verhalten des Silberhaarigen in das Bild, welches er von ihm gewonnen hatte. Kaum, dass die Fuku verschwunden waren, trat eben jener – der sich bis gerade noch äußerst amüsiert hatte – an Hitsugaya heran.

„Ich entschuldige mich, Taichou der 10. Division. Mein Fuku hat dir einiges an Ärger bereitet“, machte Gin auf sich aufmerksam und das in einer Weise die gespielt recht reumütig klang. Nun ja, wäre da nicht diese winzige Note an Sarkasmus gewesen, die in der Subtonale mitschwang, doch schien Tōshirō es nicht zu bemerken. Ihm lag gerade etwas anderes am Herzen, was er bei seinem Einschreiten bemerkt hatte. Noch immer mit dem Rücken zu Gin gewandt, sprach der Kleinere seine Bedenken aus.

„Ichimaru… Hattest du eben vor… sie zu töten?“

„Herrje… wovon redest du?“, Gin war in diesem Moment doch recht darauf bedacht, seine Aura des Blutdurstes wieder zu unterdrücken, welche sehr wohl hervorgetreten war. Denn ja, er hätte Hinamori eiskalt getötet, wenn sie es noch weiter so getrieben hätte und Izuru nicht dazwischen gegangen wäre. Doch Gin wäre nicht er, wenn er es mit seiner Maskerade auch hier nicht geschafft hätte wie ein Unschuldslamm zu wirken. Lediglich seine rechte Hand zuckte aus ihrer Haltung zurück das Schwert greifen zu wollen, kehrte an die normale Stelle an seiner Hüfte zurück und verwischte somit das einzige Indiz dafür, was er vorgehabt hatte ebenso schnell wie er seine Aura unterdrückt hatte.

„Ich warne dich“, verdammt wie es aussah hatte Tōshirō doch mehr mitbekommen als er wollte, „Vergieße auch nur einen Tropfen Blut von Hinamori… und ich werde dich töten!

Eine mörderische Intention ging von Toshiro aus, als er sich nun doch umwandte und Gin ins Gesicht blickte. Seine eisblauen Augen wollten ihm regelrecht das Gesicht zerstechen, so hart und eisig schienen sie in diesem Moment. Gin jedoch empfand es als reizvoll so hasserfüllt angesehen und mit so viel Leidenschaft belohnt zu werden. Würde doch nur Aizen ihn ab und an mit solch einer Leidenschaft belohnen! Es war für ihn wie ein Festmahl, sodass er es auch nicht verhindern konnte, dass sich nun sein Grinsen ins Gefährlichere verzog, sollte Toshiro doch ruhig einen deutlicheren Einblick darin bekommen, dass er ihn niemals richtig würde deuten können.

„My…my my… was für schreckliche Sachen du da doch von dir gibst! Das macht einem ja richtig Angst! Wenn du wirklich solche Gefühle hegst, dann solltest du vielleicht besser darauf achten, dass sich ihr niemand mit bösen Absichten nähern kann.“ Ein Moment eisiger Stille folgte. Hitsugaya sah Gin entgegen, dieser ließ seine Worte nur noch kurz wirken, ehe sich sein Grinsen wieder in die komplett undurchsichtige Maske zurückzog und er mittels Shunpo vom Ort des Geschehens verschwand.
 

Einige Bereiche weiter entfernt von der heiligen Ostmauer erschien Gin wieder und blieb einen Augenblick lang stehen. Das war gerade mehr als gefährlich gewesen. Zwar hatte er seine Aufgabe erledigt gehabt, doch die Situation gerade wäre außer Kontrolle geraten, wenn er sich nicht zusammengerissen hätte. Warum auch hatte ihm Aizen-sama heute Nacht nicht einfach sagen können, wie er sich ab jetzt verhalten sollte? Nein, lieber stellte er nur sicher, dass sich Gin wieder zusammenriss und verschwand ohne ein weiteres Wort der Absprache. So gesehen hing der Silberschopf nun in der Luft und war führungslos. Doch war dieser Umstand wirklich so schlimm? Gin schüttelte leicht selbst mit dem Kopf. Nein, war es nicht! Denn es war nicht so, dass er die unbedingte Befehlsgewalt Aizens brauchte, um zu wissen was er machen konnte und durfte, er hatte noch selbst einen Kopf mit dem er denken konnte. Anders als es bei Tōsen der Fall zu sein schien. Allein, wenn er schon über ihn nachdachte kochte es wieder in Gin hoch. Wieso hatte Aizen ihm nicht gesagt, dass er den anderen dafür brauchte, um das Garganta öffnen zu können? Warum hatte er ihn nicht eingeweiht, wie er den anderen genau nutzen wollte? Warum hegte der Braunhaarige ihm gegenüber noch so viele Geheimnisse?! Es nagte heftig an Gin und seiner Überzeugung, dass er wichtig in den Augen seines ehemaligen Taichou war. Und ja, auch wenn er keine Führung brauchte, so war er doch schwer davon enttäuscht, dass Sōsuke es nicht für nötig hielt ihm zu sagen, mit wem er seine Spielchen treiben konnte und bei wem er lieber noch warten sollte. Denn so war es gerade verdammt schwer für ihn sich richtig entscheiden zu können, wollte er doch noch mehr Zwietracht und Verzweiflung säen wo er nur konnte! Um diesen zwiespältigen und recht aufwühlenden Gedanken zu entgehen, machte er sich zu seinem Haus auf. Gin spürte, dass er etwas Ruhe brauchte, bevor er sich wieder daran machen konnte, die Geschehnisse in der Seireitei weiter beobachten zu können. Gerade im Moment war sein Blutdurst kurz davor auszubrechen und das war in Abwesenheit von einer gewissen Person jedes Mal recht schlecht, schaffte es doch nur Sōsuke ihn wieder richtig beruhigen zu können.
 

Während Gin sich zurückzog und Sōsuke in der Kammer der 46 alles grob regelte, was in den Straßen der Seireitei vor sich ging, nahmen die Dinge ihren Lauf. Hinamori bekam von Matsumoto den letzten Brief Aizen-samas ausgehändigt, der an sie gerichtet war. Der Inhalt des Briefes sorgte dafür, dass Hinamori endgültig in die berechnenden Klauen des Braunhaarigen getrieben wurde, so wie es Sōsuke beabsichtigt hatte. Ichigo Kurosaki lief Zaraki Kenpachi in die Arme, der schon von Ikkakus Erzählungen her darauf gefiebert hatte dem Karottenkopf begegnen zu können, um zu testen wie stark dieser wirklich war. Andern Orts hatte Chad das Pech in den Taichou der 8. Division, Shunsui Kyōraku, zu laufen. Einzig Orihime und Uryū schienen Glück zu haben und schafften es sich durch Verkleidung als Shinigami unbemerkt fortschreiten zu können, ohne jedoch zu wissen, dass ein gewisser Mayuri Kurotsuchi schon längst die Verfolgung auf sie aufgenommen hatte, um endlich selbst die Ryoka unter Augenschein nehmen zu können. Während also die Kämpfe diesen Morgen und Vormittag ihren Lauf nahmen und die Ereignisse sich weiter vorantrieben, war Tōsen damit beschäftigt in der 4. Division zu prüfen, ob Unohana-san durchschauen konnte das es ein Gigai war –den sie untersucht hatte – oder ob die Täuschung gelungen war. Wie sich herausstellte, hatte Aizen ganze Arbeit geleistet, denn der Taichou der 4. Division war der festen Überzeugung, dass es sich um keinen Gigai handelte, sondern um den Körper von Sōsuke Aizen, der seinen letzten Atem getan hatte und nun tot vor ihnen lag. So äußerte sie sich zumindest während der Untersuchung. Dennoch spürte sie, dass etwas nicht stimmte, aber damit hielt sie hinter dem Berg. Sie entschied sich lieber dazu, nun selbst dem Krieg beizutreten, was für Tōsen hieß, dass er selbst nun auch nicht mehr die Füße still halten konnte und sich wohl oder übel in die Ereignisse einmischen musste, um die Farce aufrecht zu halten, dass er wie alle anderen Taichou auch bestrebt war die Ryoka aufzuhalten. Auch wenn er den Krieg sonst so sehr verabscheute, er musste es tun. Denn der Blinde wusste, würde er anders handeln, sich aus allem heraus halten, so würden die übrigen Taichou womöglich Verdacht schöpfen oder ihn gar der Fahnenflucht bezichtigen.
 

Gins Entscheidung sich auszuruhen, war besser gewesen als gedacht. Er fühlte sich erfrischt, nicht mehr ganz so sehr darauf versessen jemandem die Eingeweide nach außen zu tragen und hatte einen umsetzbaren Weg für sich gefunden, es für ihn und Aizen-sama leichter zu machen. Zwar konnte er nicht den Umstand ändern, dass er sich in seinen ehemaligen Taichou verliebt hatte, auch wenn es unter allen Umständen die dazu geführt hatten vollkommen unlogisch war ihn überhaupt zu lieben, doch er konnte so tun als würde es diese Gefühle nicht geben. Immerhin war Gin derjenige mit den 1000 Gesichtern, undurchdringlich und nicht zu verstehen. Selbst wenn Aizen-sama jener war, der ihn verstehen könnte, so traute er sich einfach nicht alles zu zeigen und Gin merkte selbst wie es ihm immer wieder gelang dem Braunschopf vorzugaukeln, dass alles in Ordnung war. Sein bester Beweis lag ja noch nicht allzu weit zurück.

„Es wird schon gehen… ich kann mir Liebe nicht erlauben, vor allem wenn sie dazu verdammt ist im Keim zu sterben. Lieber töte ich sie selbst, als sie vergiftet zu sehen“, leise murmelnd machte er sich fertig um wieder am Geschehen in der Seireitei teilnehmen zu können. Er wusste dass seine Gefühle nutzlos sein würden. Gin ahnte das Sōsuke nichts weiter wollte, als seine Gehorsamkeit und die Befriedigung durch ihn. Er kannte diesen Mann schon so lange und trotzdem hatte es ihn wertvolle Tage und Stunden und Nerven gekostet, um wieder einigermaßen klar sehen zu können. Nein, Gins Aufgabe war es immer schon gewesen derjenige zu sein, der Aizens Arm verlängerte, der das tat was dem Image des 5. Taichou nicht gut getan hätte. Gin war schon immer skrupellos gewesen und das mochte sein geliebter Taichou so an ihm. Also war es auch kein Vergehen diese Gefühle genauso skrupellos zu zerstören, wie all jene die seinem Taichou im Weg standen. Ein letztes bitteres Lächeln zog über sein hübsches Gesicht, ein letzter schmerzlicher Funke glomm in seinen Augen auf, dann verschloss er alles fest in sich und schwor bei seinem Leben, dass wenn er diese Gefühle jemals wieder raus lassen würde, er sein Dasein gänzlich in die Hände des Braunhaarigen legte. Denn dann wäre es ohnehin egal ob er weiter leben oder sterben müsste. So verwandelte sich seine Mimik in eine emotionslose Hülle, frei von jeglicher Regung, frei von jeglichem Zweifel. Was Gin dabei nicht bemerkte und wissen konnte war der Fakt, dass es nicht das erste Mal war, das er sich zu solch einem Handeln entschied…
 

Sobald Gin wieder in den wirren Straßen unterwegs war, drangen die unterschiedlichsten Nachrichten an sein Ohr. Es hatte einige Zeit gedauert, bis alle Taichou vom Tod Aizen-samas erfahren hatten. Unohana und Tōsen schienen nun auch dem Kampf beizuwohnen, wobei Letzterer nun deutlich aktiv war. Anscheinend hatte Kurotsuchi-sama seinen Kampf gegen einen Ryoka verloren und Tōsen übernahm jetzt, um ein weiteres Vordringen des Eindringlings vorzubeugen. Es war eine Schande, dass das Schaf mehr Action hatte als Gin selbst, doch er musste nur geduldig sein, dass wusste der Silberhaarige. Seine Zeit würde kommen und auch wenn es schwer fiel, es würde ihm mehr Spaß bereiten als jetzt bei den kleinen Kämpfen teilnehmen zu müssen.

Was Gin jedoch in besondere Aufruhr versetzte war die Tatsache, dass Kira-kun die Inhaftierung nicht besonders gut zu verkraften schien. Dabei musste er doch noch halbwegs funktionieren, bevor er ihn selbst für immer zerbrechen konnte! Wieso sollte Aizen-sama der einzige sein, der seinen Fuku brach, wenn ihm Kira-kun doch so sichtlich zugetan war? Schnellen Schrittes machte er sich zu den Gefängnissen, nur um dort heraus zu finden, dass es sowohl Abarai-kun als auch Hinamori-kun gelungen sein musste zu fliehen. Alle waren in heller Aufruhr, was es dem Silberhaarigen erleichterte in den Trakt zu kommen, in welchem Izuru einsaß. Auf seinem Weg zu ihm hörte er – während er sich verbarg – allerlei Neuigkeiten. Der Karottenkopf hatte versucht Kuchiki-kun aus dem Senzaikyū zu retten, was ihm aber nicht gelungen war, denn Byakuya war dazwischen gegangen. Damit hätten sie doch alle rechnen müssen, wenn jemand strikt für die Regeln war, dann war es der Kommandant der 6. Division. Sich innerlich darüber amüsierend, wie zerschmetternd das für Rukia gewesen sein musste, machte er sich wieder sichtbar, als niemand weiter in den Gängen zu sehen war und schritt langsam auf Kira-kuns Zelle zu.

Wie hatte es sein können, dass er so viele Dinge in nur so wenigen Stunden verpasst hatte? Der Aufruhr entwickelte sich zwar genau so, wie es Aizen sich wünschte, aber ahnten sie denn nicht, dass sie alle damit die Hinrichtung weiter nach vorn ziehen würden? Ahnten sie denn nicht, dass sie seinen Aufenthalt hier in dieser Welt um so viel Zeit verkürzten? Gin wusste nicht ob er sich über diese Entwicklung freuen sollte oder ob er nicht doch noch diesem nostalgischen Dasein in der Seireitei etwas länger frönen wollte. Er wusste doch, dass es kein Zurück mehr gab, dass es sicherlich auch keine zweite Zeit gab, in welcher Aizen seine körperliche Nähe jemals wieder suchen würde. War es das was ihn aufhielt? Nein, dass durfte es nicht sein! Gin verbot sich jegliche solcher Gedankengänge. Es waren nur noch wenige Schritte in ihrem Plan zu tun die Seireitei auf den Kopf zu stellen, damit es sich in alle Köpfe brennen konnte, wie sich wirklicher Verrat anfühlte und wie wirkliche Feinde aussahen. Also beschäftigte er sich lieber mit dem Anblick, welcher sich ihm bot.
 

Izuru hockte in seiner Zelle, die Arme fest mit einer Weste an seinen Körper geschnallt, damit er sich nicht selbst verletzten konnte. Welche Schmach, doch es war Glück für Gin, denn der Ausdruck in den Augen des Blonden gefiel ihm nicht. Izuru trug das nach außen, wie Gin sich tief im Inneren fühlte. Der blanke Wahnsinn, das Entsetzen darüber einen Freund angegriffen zu haben und das beginnende Zerbrechen an den eigenen Emotionen ob der Last die auf ihm lag. Bedauernswert! Aber Gin brauchte ihn noch etwas, so konnte er Kira-kun nicht zurück lassen. Er ignorierte den zerfetzten Stuhl, er ignorierte die Bluttropfen auf dem Boden und lauschte nur den verstörten Worten.

„Ich… ich erhob mein Schwert gegen Hinamori-san… Ich bin…. So abscheulich… abscheulich… abscheulich… abscheulich!!!“, je weiter sich Izuru selbst beschimpfte, desto mehr beschloss Gin der Sache ein Ende zu setzen. Es war ja nicht mehr mit anzusehen. Mit einem leisen Geräusch machte er auf sich aufmerksam und erreichte, dass sein Fuku schrecklich zusammen zuckte.

„Wer…. Wer ist da?!“, in schierer Panik wandte er sich seinen Gitterstäben zu und rief blind nach demjenigen der ihn belauscht hatte.

„Hyah!… Wie abscheulich. In der Tat, so unglaublich grausam“, leichtes Mitleid lag in Gins Stimme, während sich die Augen seines Fuku erkennend weiteten.

„I… Ichimaru Taichou!!“

„Du siehst so ausgezehrt aus… armer Kerl! Soll ich dir helfen?“, auch wenn sein Mitleid so deutlich hörbar war, so war er sich sicher, dass Kira-kun sein Lächeln nicht als freundlich deuten konnte. So sehr es ihn unter den Fingern juckte seinen Fuku weiter hinters Licht zu führen, so sehr wollte er die Dinge nun auch selbst vorantreiben. Der Anblick dieser Zerrissenheit war es gewesen, die Gin darüber klar werden ließ, dass jeder Moment zu lange in dieser Umgebung sein Untergang sein konnte. Nicht auf dem Kampffeld, aber emotional. Er wollte es hinter sich bringen und da Kira-kun nicht weiter reagierte, setzte er auf das von Aizen bekannte Manöver um seinen Fuku gefügig zu machen.

„Komm mit mir, Izuru!“
 

Es war so leicht Izuru davon zu überzeugen, dass es richtig war ihm zu folgen. Gin fragte sich einen kurzen Moment, ob es auch alles in der Rechnung seines geliebten Taichou gestanden hatte, dass dieser Fuku Gin bedingungslos folgen musste. Er brachte ihn aus dem Gefängnis und erst einmal zurück in die Division, damit sich Izuru ausruhen konnte. Es würde ohnehin noch einige Stunden dauern, bis das Verschwinden Hinamoris an die richtige Person gelangen und damit den letzten Schritt ihrer Intrigen auslösen würden. Gin gab der Sache Zeit bis zum späten Nachmittag.

In der Zwischenzeit beschäftigte er sich lieber damit Izuru wieder aufzubauen, der immer noch nicht glauben konnte, dass sein Kommandant ihn einfach so aus dem Gefängnis geholt hatte und das auf der Gefahr hin selbst dort drin zu landen. Dieser jedoch sah in den Augen seines Untergebenen, dass Kira-kun ihm unendlich dankbar war und er dank ihm den Mut fassen konnte doch richtig gehandelt zu haben. Dennoch beobachtete Kira-kun den Silberschopf in einer Art und Weise, wie es eben jenen nicht zusprach. Fast schon behandelte er ihn wie ein rohes Ei. Lag es daran, dass er wusste, wie nah er und Sōsuke sich gestanden hatten? Ahnte er etwas? Nein, oder? Lieber nicht weiter nachdenken, es wurde immerhin ab jetzt immer spannender und die Zeit blieb auch nicht stehen.
 

„Ich… bitte um Vergebung… Als mich Vizekommandantin Hinamori rief, drehte ich mich zu ihr um… und plötzlich wurde alles weiß… Als ich wieder zu mir kam, war sie bereits… Ich beging einen unverzeihlichen Fehler…“, der Bericht des Wärters der vor Hinamoris Zelle Wache gehalten hatte gefiel Tōshirō keines Falls. Er wusste sofort dass sie einen Hakufuku[3] genutzt hatte, um sich aus ihrer Zelle zu befreien. Hinamori war eine Meisterin des Kidō und doch hatten sie verzichtet ihre Kräfte zu bannen, einfach weil sie davon ausgegangen waren das sie niemals solch einen Weg benutzen würde um frei zu kommen, geschweige denn sich überhaupt befreien wollte. Es war töricht gewesen so unvorsichtig zu sein, doch der Kommandant der 10. Division wusste genau, dass es dafür einen triftigen Grund geben musste das sie geflohen war.

„Matsumoto. Du kehrst zum Truppenquartier zurück… und ich werde Hinamori helfen.“ Rangiku Matsumoto war erstaunt solch eine angespannte Mimik auf dem Gesicht ihres Taichou zu sehen. Sie wusste, dass Hinamori und er miteinander aufgewachsen waren, aber es schien ihn immer noch tief zu bewegen sobald Dinge passierten, die sich um Momo-san drehten. Kaum hatte Tōshirō seine Worte ausgesprochen, schon machte er sich auf den Weg Momo zu suchen.
 

[1] Hajike = aufbrechen, zerplatzen, bersten

[2] omote o agero = Erhebe dein Antlitz

[3] Hakufuku = Kidospruch „Weiß der Verhüllung“



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