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Nur ihr allein

- Könnt ein Teil des Ganzen sein -
von

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Fünf

Nuri suchte immer weiter nach Informationen, doch diese wurden immer spärlicher, am sechsten Tag blieben sie vollkommen aus. Niedergeschlagen saß die braunhaarige am Fenster, starrte gedankenverloren zum Fenster hinaus und spielte mit ihrer pinken Strähne. Sie hatte wirklich nach allem geforscht, doch sehr viel war dabei nicht heraus gekommen. Sie wusste jetzt, dass sie direkt von Emmelie abstammte. Doch es fehlten mehrere Generationen im Stammbaum.
 

Am Morgen des siebten Tages nach dem Fund wachte Nuri mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend auf. Sie starrte an die Decke und dachte darüber nach. Später als sie aufstand, kam ihre Mutter mit verweintem Gesicht in ihr Zimmer.
 

"Mama! Was ist los?", fragte die braunhaarige alarmiert. Ihre Mutter setzte sich auf das noch ungemachte Bett und schwieg erst einmal. "Mama?", fragte Nuri leise und besorgt. Sie legte ihrer Mutter einen Arm um die Schultern und zog sie an sich. "Was ist denn?" Die dunkelblonde holte tief Luft und antwortete dann mit leiser Stimme: "Es geht um deine Großmutter. Sie... ist tot." Unangenehmes Schweigen breitete sich im Raum aus. "Was?", fragte Nuri nach einer Weile ungläubig. "Oma Aska? Tot?" Langsam senkte sie den Kopf, eine Träne lief an ihrer Wange hinab. "Wie...?" Ihre Mutter seufzte. "Die Ärzte wissen es noch nicht." Dann verließ die dunkelblonde das Zimmer und Nuri war alleine. Jetzt erst breitete sich der Schmerz aus. Weinend warf sie sich aufs Bett. Nach einer Weile zog sie sich endlich an, verließ das Haus und machte sich auf den Weg zum Anwesen ihrer Großmutter.
 

Das riesige Haus stach auf dem grauen Himmel unwirklich hervor, wie ein riesiger Schatten. Ein hoher Eisenzaun umgab das Gelände. Das Tor knarrte leise, als Nuri es mit aller Kraft aufschob. Langsam betrat sie den gepflegten weißen Kiesweg, der von Rosensträuchern gesäumt war. De Weg endete in einer großen Fläche, an welche sich das riesige Gebäude anschloss. Ein mulmiges Gefühl beschlich Nuri, als sie die mächtige Tür aufschloss und eintrat. Sie sah sich um, plötzlich kam ihr, obwohl sie schon oft bei ihrer Großmutter gewesen war, alles so fremd und leer vor. Sie hatte sich hier immer zu Hause gefühlt, doch dieses Gefühl war nicht mehr da, wie weggeblasen.
 

Langsam durchquerte sie die große Eingangshalle und betrat als erstes die gewaltige Bibliothek. Überwältigt von der Zahl an Büchern sah sich die braunhaarige um. Sie wusste schon nicht mehr, wo sie anfangen sollte zu suchen, doch ein Glück hatte ihre Großmutter die Bücher zeitlich geordnet. Sie war ein richtiger Freak gewesen, fast alle Bücher zwischen dem 10. und 20. Jahrhundert, die erhalten geblieben sind, hatte sie hier beherbergt. Viele Kopieen waren dazwischen, doch auch sehr viele Originale.
 

Nuri nahm eines der Bücher aus dem Schrank und begann, zu lesen. Den gesamten Tag verbrachte sie damit und sie hatte sogar Erfolg. Einige Aufzeichnungen nach dem großen Brand, von Emmelie und ihrem Begleiter, außerdem eine genaue Dokumentation von Dorian Deveraux über sein Leben. Oft tauchte "ein Fluch über mir" in den Berichten auf. Das stimmte Nuri nachdenklich. Doch einige ihrer Fragen klärten sich durch die Berichte.
 

Als sie spät am Abend noch durch die verlassenen Räume ging und sich alles genau ansah, fand sie noch einige interessante Dinge, wie Tagebücher ihrer Vorfahren und eines ihrer Großmutter. Im Schlafzimmer fand sie in der Schmucktruhe eine alte, sehr alte, wunderschöne Kette. Dabei lagen Aufzeichnungen, Notizen über die Kette. Sie war ein Geschenk von Dorian an Emmelie gewesen.
 

Über die aufregenden Funde vergaß sie die Zeit und als sie das erste Mal an diesem Tag auf die Uhr blickte, erschrak sie gewaltig. Es war schon kurz nach neun. Schnell rief sie bei ihrer Mutter an, um zu sagen, dass nichts passiert war und sie die Nacht über im Haus ihrer Großmutter bleibe. Ihre Mutter fand es zwar nicht so schön, doch dagegen sagte sie nichts.
 

So stand Nuri nun im Wohnzimmer dieses riesigen Hauses und fühlte sich so klein. Doch sie hatte sich nicht vorgenommen zu schlafen, dazu war die Bibliothek zu groß und zu interessant. Und außerdem konnte sie jetzt die Kette eingehend betrachten. Aufmerksam las sie sich die Notizen durch, danach nahm sie die Kette in die Hand und staunte nicht schlecht.
 

Die Kette war sehr einfach, das feine Band war aus Silber, der Anhänger bestehend aus einem ihr unbekannten Stein. Ihre Großmutter hatte dazu geschrieben, es sei ein Blutstein. Was das war, wusste Nuri nicht, doch sie hatte ja jetzt genug Zeit, um Nachforschungen zu betreiben. Die Kette lag insgesamt leicht in ihrer Hand, als hätte sie kaum Gewicht, doch wenn man sie nur von weitem betrachtete, konnte man denken, sie sei sehr schwer. Nachdenklich wog Nuri die Kette in der Hand. Ihre Gedanken schweiften zu Emmelie. Wann hatte sie diese Kette bekommen und zu welchem Anlass oder Zweck? Es war ja Dorian gewesen, der ihr diese Kette schenkte. Beim Gedanken an ihn lief es ihr kalt über den Rücken. Wie hatte er das Feuer überlebt? Warum war er Emmelie gefolgt?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Klio
2008-11-14T20:53:08+00:00 14.11.2008 21:53
Oh Nuri is aufgetaucht..
also sind wir jetzt in der Gegenwart wie schön^^ jetzt fängt das alles an...
Von: abgemeldet
2008-11-12T20:06:43+00:00 12.11.2008 21:06
klasse wie immer! aber tststs...sie werden schon wieder kürzer *zwinker*


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