1.Schattenhafte Hoffnung
Sprachliche Mittel werden tatsächlich mit Absicht benutzt, gleiche Satzanfänge und dergleichen sind gewollt, danke.
Disclamer: Keine der vorkommenden Charakter gehören mir, wenn doch mal, merke ich das an, sondern Kouta Hirano. Die Story dagegen ist mein geistiges Eigentum. Ich habe keinerlei Betaleser oder sonst was.
Reviews sind natürlich erwünscht, allerdings vorzugsweise ernstgemeinte.
Danke und viel Spaß beim Lesen, Lethe.
Hoffnung ist eine interessante Blume. Sie gedeit überall, aus den kleinsten Knospen, in jeder noch so unwirtschaftlichen Gegend. Immer. Immer wieder. Unaufhörlich. Wunderschön.
Aber nichtsdestotrotz eine Blume. Und eine jede Blume muss verblühen, wenn sie nicht genährt wird.
Ich hasste es.
Wie die Sonne hier immer schien. Heiß. Unbarmherzig. Nicht das richtige Wetter für Vampire. Mich. Gute-Laune-mässig. Auch wenn ich es nach außen hin nicht zeige, brachte mich das zum Kotzen!
Ich hasste es.
Die Straßen. Überfüllt. Laut. Ich wollte weg, weg von hier, weg aus Rio, weg aus diesem Land.
Ich hasste, hasste, HASSTE es!
Weg. Weg von ihm, der er mich nicht sah. Nie. NIE!
Ich legte das Kinn auf die angezogenen Knie und beobachtete die Leute. Hastend. Keinen Blick für das blasse Mädchen da am Rand. Oh, wie ich diese verliebten Päärchen hasste, die sich hungrig beäugten, nur Augen für sich.
Ganz einfach, weil ich es nicht haben konnte. Ihn nicht haben konnte. Niemals.
Oh nein. Er sah mich nicht. Warum denn auch? Er könnte jede haben. Ohne sich an sie zu binden. Warum sollte er sich für mich interessieren? Wo ihn keine interessierte? Warum sollte grade ICH es sein?
Aber es merkte niemand, neinein. Nicht einmal Schrödinger. Gut so, das war mir nur recht. Sie ging mein Schmerz nichts an. Es war meiner. Wenn ich sonst schon nichts haben konnte.
Dennoch tat es weh. Warum tat es so weh? Ich wollte das nicht!
Es wurde unbequem auf der Parkbank, war es eigentlich schon die ganze Zeit. Ein Nagel drückte sich schmerzhaft in meinen Rücken. Aber das war egal. So egal. Es war alles so egal.
Ich malte mit den Fingern verschlungene Zeichen in den Staub neben mir. Altnordische Runen. Trotz all ihrer Symbolik interessierte sich kaum einer von uns dafür. Zooling hatte sie mir mal beigebracht.
Allmählich ging die Sonne unter. Na, immerhin.
Würde mich eigentlich irgendwer vermissen, wenn ich einfach nicht wiederkam?
Irgendwer?
Ich glaubte nicht. Sowenig, wie sie mich verstanden. Verstehen wollten. Verstehen SOLLTEN!
Sie hatten doch alle keine Ahnung. Woher denn auch?
Wen sollte ich denn schon fragen? Den Doc vielleicht? Oder gar den Major?
Wusste ER denn überhaupt, dass ich existierte? Nahm er mich wahr? Mehr als einen Einrichtungsgegenstand?
Er war so unnahbar…
Nein. Nein, nein, NEIN! Liebe konnte nur auf friedlichem Boden blühen. Wir aber kämpften für den Krieg.
Davon ab… Ich würde ihm nie genügen, selbst wenn…! Unscheinbar. Unbegabt. Ein lästiges Übel. Ja, nicht einmal arisch.
Ich sollte mir das aus dem Kopf schlagen.
Ihn aus dem Kopf schlagen.
Wenn das doch nur so einfach wäre!
Konnte unser Quartier nicht in Alaska oder so sein?
Kalt… und Schnee.
Ich liebte den Schnee.
So sehr, wie ich das Wetter hier in Rio hasste.
Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich eine Hand auf der Schulter spürte.
2.Traumtochter
Okay. Der Sinn der „Blutrosen“ aus dem Titel wird zum ersten Mal kurz angeschnitten. Sie werden aber nachher ebenso wie die Schneelilien eine Bedeutung bekommen.
Gewidmet: Intrega-puella (Animexx). Es bleibt aber (zunächst?) eine traurige Geschichte. Allerdings nimmt Schrö dem Ganzen natürlichen einiges an Ernst…
Disclamer: Mir gehören desweiteren nur die Statisten (und natürlich die Story). Rip und Schrödi by Kouta Hirano.
Es war nur Schrödinger gewesen. Nur Schrö. Wen hatte ich denn auch erwartet?
Nein. Nur Schrödinger, der munter plappernd neben mir her durch Rio lief.
Ich hörte nicht zu.
Zu sehr in meinen Schmerz versunken, den ich eigentlich schon Monate, Jahre, ja, Jahrzehnte in mir trug.
Der aber erst jetzt richtig aufblühte. Wie die Rosen aus den Sagen, die sich angeblich anstatt von Wasser und Licht von Blut nährten.
Warum?
Warum, warum, WARUM?!
Ich sah auf, als Schrödinger höchst penedant und nervend an meinem Ärmel zupfte und dabei ein bestandiges, unaufhörliches „Rippierippierippierippie…“ von sich gab. Holte diese Katze je Luft?
Ich blieb stehen, ihm eine Hand vor den Mund legend, damit er wenigstens für den Moment still war. Mitten in der Menschenmenge Rios. Auch ganz toll.
„Was ist denn bitte, Schrödi-Chan?!“
„Hngnawah“, nuschelte er in meine Handfläche.
„Oh, Entschuldigung.“
Ich zog die Hand wieder zurück.
Schrö setzte sich gleich wieder in Bewegung, weit war es nicht mehr.Zum Glück, oder leider? Ich wusste es nicht. Ich wusste so vieles nicht.
Leise seufztend, sodass er es nicht hörte, folgte ich ihm.
„Also, das ist so, und zwar, weißt du, ich fange an, sagen wir mal, hm, wie soll ich das jetzt formulieren, na gut, also…“
„WAS willst du von mir, Schrödinger?“
Die leisen, doch gezischten Worte gingen fast in dem Lärm unter.
Natürlich hörte der Neko sie trotzdem, und sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Betroffen drehte er sich um.
„Also, ehm…“
Ich warf ihm einen bösen Blick zu, woraufhin er schluckte und erneut von vorn begann.
„Rip, ich mach mir Sorgen um dich!“
„Was machst du?“
Ich war verwirrt. Ganz offensichtlich. Wie kam er jetzt darauf?
„Du… du bist so komisch letzte Zeit! Wo ist deine gute Laune? Wo deine plötzlichen Anfälle, den Freischütz lauthals vor dich hinsingen zu müssen? Das Grinsen. Wo ist das alles hin? Du… du bist immer so traurig!“
Hatte ich ernsthaft geglaubt, etwas vor ihm geheimhalten zu können?
Vor dem neugierigsten Wesen, das ich kannte?
Nun, vielleicht wusste er nicht, was das Problem war. Aber zweifelsfrei, dass es eins gab.
„Schon okay, Schrö.“
Ich zwang mich zu einem Lächeln. Dass sich rasch zu einem dankbaren, aufrichtigen entwickelte. „Danke“, flüsterte ich mit ersterbender Stimme.
