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Sonntage

J Rocker unter sich
von

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Könnten Sie mit helfen, Dr Gackt?

Könnten Sie mit helfen, Dr Gackt?
 

„Wir sehen uns dann demnächst, damit wir endlich die letzten Aufnahmen machen können“, verabschiedete sich Miyavi von Sugizo, der ihn noch einmal umarmte und sich dann auf den Weg nach Hause machte. Es war mittlerweile dunkel geworden, sie hatten alle ein wenig über den Durst getrunken und sich die gegrillten Hühnchen schmecken lassen, die erstaunlich gut gewesen waren.

Als erstes hatte Kai seine Musiker heim geschickt, da am nächsten Tag einige Termine anstanden und jetzt war nur noch Keiyuu da, der noch wartete, dass seine Kleindung trocken wurde. In Miyavis Sachen konnte er unmöglich heim.

„Sugi-chan ist jetzt auch weg, soll ich nach schauen, wie lange der Trockner noch braucht?“, bot der Solist an.

„Gerne, aber ich habe Zeit, wir haben morgen frei.“ Keiyuu winkte ab und nahm noch einen Schluck Orangensaft. „Hättest sie aber nicht noch extra waschen müssen.“

„Naja, aber wegen dem Chlor war das schon besser. Außerdem hab ich dafür ja eine Waschmaschine.“

Dann machte sich Miyavi auch schon auf den Weg um nach besagter Kleidung zu schauen. Eine halbe Stunde noch, dann wäre alles trocken. Schade irgendwie, wenn der Kleine dann schon ging. Aber er konnte das natürlich auch verhindern. Mit einem breiten Grinsen schnappte er sich ein paar Utensilien, die er brauchen würde und verstaute sie in den viel zu großen Taschen seiner Hose.

„... Keiyuu...?“

Irritiert sah er auf den Stuhl, auf dem zuvor der andere noch gesessen hatte, ehe er ihn etwas entfernt sah, vor den zwei Flamingostatuen, die sein Beet schmückten.

„Wo hast du den Kitsch denn her?“

„Fangeschenk... ich fand sie toll.“

Lachend schüttelte der Sänger den Kopf.

„War so klar...“

„Hast du was dagegen?“

„Nein... es ist trotzdem typisch für dich.“

Mit einem breiten Grinsen zuckte Miyavi nur mit den Schultern.

„Deine Wäsche ist in einer halbe Stunde fertig, was wollen wir in der Zeit noch machen?“

Der Sänger wirkte nicht so, als hätte er einen guten Vorschlag. Außerdem wich er Miyavis Blick ständig aus. Der konnte sich natürlich denken woran das lag und das Grinsen auf seinen Zügen intensivierte sich.

„Ich hätte da so eine Idee...“, begann er also gedehnt. „Komm mit.“

Bei diesen Worten hatte er Keiyuu am Handgelenk gepackt und mit sich in den Wintergarten geschleift. Der war erstmal zu verblüfft um sich zu wehren, doch als er auf das Sofa dort gedrückt wurde und ein Schnappen hörte riss er erschrocken die Augen auf.

„Miyavi?“, fragte er verwirrt und rüttelte an den Handschellen, die seine Handgelenke zusammen hielten. „Was wird das?“

„Ausgleichende Gerechtigkeit“, flötete der andere nur und grinste breit, als er den geschockten Gesichtsausdruck des anderen sah. „Du hast es nicht besser verdient, oder?“

„Würdest du mir bitte erklären, was du meinst?“

„Ach komm schon Keiyuu“, lachte Miyavi und wuschelte durch die Haare den Kleineren. „Du weißt sehr wohl, was ich meine. Immerhin warst du bei der Aktion genauso dabei wie ich.“

„Welche Aktion?“ So etwas wie Panik war in die Augen Keiyuus getreten und Miyavi war sich sicher, dass der andere ganz genau wusste, wovon er redete. Vermutlich hatte der jetzt Herzrasen und wollte nur noch weg, ihm am besten nie wieder unter die Augen treten, aber das würde der Solist nicht zulassen

„Stell dich nicht dümmer als du bist.“ Noch immer zerrte Keiyuu an den Handschellen, doch er hatte natürlich keine Chance frei zu kommen. „Auch wenn ich ich mich an mein Versprechen gehalten habe und die Augen geschlossen ließ, es gab genug, was dich verraten hat.“

Nun war die Panik mehr als deutlich und eine ungesunde Blässe machte sich auf den Zügen breit.

„A...ber...“

„Nichts 'Aber' – und weißt du was das Beste daran ist?“ Wieder ein Grinsen seitens Miyavis. Es hatte etwas wölfisches an sich. „Du bist mir jetzt genauso ausgeliefert, wie ich es dir war. Also, was soll ich nun mit dir machen? Oh, und versuche gar nicht erst weg zu rennen, die Türen sind zugesperrt.“

„Sag mal, hast du zuviel Zeit mit Gackt verbracht, oder was ist los?“

„Hä?“

„Seit wann machst du einen auf Sadist?“

„Achso... naja, Rache ist süß.“

„Du willst dich rächen?“

„Klar, so ein Erlebnis vergisst man nicht so schnell, also will ich damit für mich abschließen.“

Nun wurde der andere wieder still, biss sich auf die Lippe und senkte den Kopf, was den Solisten zum Schmunzeln brachte. Oh ja, so langsam war er sich recht sicher darüber, warum der andere diese Aktion bei der Fete gestartet hatte....
 

Todmüde stackste der Solist durch sein Haus, nicht einmal Eneru und Mai Beauchtung schenkend, die schier um seine Aufmerksamkeit wetteiferten. Er war einfach nur noch erledigt!

Dafür ging es Ju-ken, der hinter ihm her trottete und dann in das Gästezimmer abbog nicht besser. Wie You, Chacha und Jun-ji heimgefunden hatten wollte er gar nicht wissen. Er wollte nur noch schlafen. Erstens war er wieder einmal seit drei Tagen wach, doch das wesentlich schlimmere war das Paintballspiel heute gewesen. Er und You gegen die anderen drei. Sie hatten gewonnen, wenn auch nur knapp, und auch nur, weil Chacha sich irgendwann in einer Ecke verschanzt hatte und die Welt verfluchte, da wohl etwas Farbe durch die Schutzkleidung gedrungen war und dann in dessen Haaren gehangen hatte. Beim anschließenden Duschen hingen sie dann zu viert hinter dem Gitarristen und versuchten das Zeug aus den Strähnen zu bekommen, solange bis Chacha sie angebrüllt hatte – etwas völlig abnormales für diesen – und dann aus der Dusche gestürmt war.

„Endlich bist du da!“, krähte ihm eine vertraute Stimme entgegen, als er sein Schlafzimmer betrat und bevor Gackt überhaupt reagieren konnte klebte Miyavi an seiner Backe. Sein Gehirn verweigerte die Aufnahme der bunten Fetzen, die das Outfit des anderen darstellten, und so schaute er lieber auf die langen Zotteln, die sich an seiner Brust vergraben hatten. Wie schaffte es Miyavi, der eigentlich größer war als er, bequem so zu stehen? Das sah ja sogar für seine Beweglichkeit ungemütlich aus. Und vor allem: Was machte Miyavi in seinem Schlafzimmer? „Ich hab dich so vermisst!“

„Was tust du hier?“ Ganz konnte er die Müdigkeit aus seiner Stimme nicht verbannen, doch das störten den anderen natürlich nicht im geringsten. Wieso auch – das war immerhin Miyavi.

„Tröste mich!“, plärrte es auch schon los und fing an sein Shirt voll zu rotzen. Herzallerliebst, befand Gackt, während er den anderen von sich drückte und ihn kritisch musterte. Die Wimperntusche war verlaufen und die Augen vom flennen gerötet.

„Weswegen denn?“, verlange er müde zu wissen. Immernoch sehnte sich alles in ihm nach seinem Bett, auf das er jetzt auch, mit dem Jüngeren an sich hängend, zusteuerte.

„Keiyuu... er hat... er hat...“, stammelte es und plärrte direkt wieder los. Konnte der nicht in vernünftigen Sätzen sprechen, wenn Gackt sowieso nur mit der Hälfte seiner sonstigen geistigen Kapazitäten arbeitete.

„Miyavi, ich bin den ganzen Tag und noch dreiviertel der Nacht durch irgendwelche Schützengräben geroppt in der Hoffnung ausnahmsweise einmal gegen meinen Bassisten zu gewinnen. Bitte rede in ganzen Sätzen mit mir.“

„Keiyuu war heute bei mir.... und ich wollte... er hatte... hide memorial...“ Wieder flennte der Größere los, umklammerte Gackt so sehr, dass dieser sich fragte, wie ein normaler Mensch noch Luft bekommen sollte.

„Bei dir? Miyavi... du wohnst gute vier Stunden von mir entfernt...“

„Ja... aber ich brauch Trost! Und hime ist in LA....“

„Dann nerv doch Sugizo...“

„Der war aber gemein zu mir! Und du küsst immer so toll.“

Ein wenig schief lächelte er über das Kompliment, wusste aber immer noch nicht so recht, was er mit dem heulenden Bündel Musiker in seinem Arm machen sollte.

„Also Myavi, was hat Keiyuu gemacht, und wieso bist du deswegen ausgerechnet zu mir?“ Er war furchtbar stolz auf sich, dass er trotz des akuten Schlafmangels noch so klar sprechen konnte.

„Er hat mich gefickt.“

Hier spricht der automatische Anrufbeantworter des Gehirns von Herrn Gackt Camui, wenn sie eine Nachricht hinterlassen wollen, sprechen sie bitte, wenn das Bluten aus den Augen und den Ohren aufgehört hat. Vielen herzlichen Dank.

„Ich brauch Urlaub!“

„Was hat das mit meinem Problem zu tun?“

„Darüber will ich nicht nachdenken!“

„Aber... Aber...“ Wieder flennte der andere hemmungslos, was fast so etwas wie Mitleid in Gackt heraufbeschwor. Außerdem, wie sollte er mit dem anderen arbeiten, wenn der so fertig war. Sie wollten innerhalb des nächsten Jahres ja auch noch ein Album veröffentlichen.

„Also gut, Miyavi – du bist von Keiyuu vergewaltigt worden.“

„NEIN!“

„Du hast da freiwillig...“

Er sollte dringend mit jemandem reden, dass er das Bildanzeige Programm in seinem Kopf deinstalliert wurde.

„Naja... irgendwie schon...“

„Was ist also das Problem...“

„Das war beim hide memorial... und offiziell wusste ich nicht, wer er war... aber...“

Miyavi willig mit verbundenen Augen...

Selbst die Miniaturansicht war schon zuviel!

„Und was ist dein Problem jetzt? Ich meine, du klingst ja jetzt nicht so, als hätte es dir... keinen... Spaß gemacht.“

Wie sollte er jetzt mit diesen Bildern im Kopf schlafen können? Eine Peepshow von Miyavi... war er schon so tief gesunken? Gackt wollte schreien.

„Naja... heute... habe ich ihn flach gelegt...“

Gehirn, AUS! Nein, du stellst dir jetzt nicht vor, wie es ist, sich stöhnend unter Miyavi zu winden! Nein! NEIN! JAAAA!

Er spürte, wie sich seine Wangen dunkler färbten.

„Und wieso bist du dann hier?“

„Weil ich danach weggerannt bin.“

„WAS?“

„Naja... er sagte... er liebt mich...“

„Freiwillig... er muss wirklich verrückt sein.“

„Na danke... Auf jeden Fall... damit habe ich nicht gerechnet... und... ich weiß nicht...“

„Gut, und was willst du von mir?“

Innerlich spannte er sich schon an, seine gesamten Alarmglocken klingelten Sturm.

„Schlaf mit mir! Ich will wissen, ob das, was ich ihm entgegenbringe normal ist.“


 

Am nächsten Morgen schaute Ju-ken ziemlich erstaunt aus der Wäsche, als ein verdammt fröhlich gelaunter Miyavi durch das Haus hüpfte und etwas von „Ich liebe ihn auch, ich liebe ihn wirklich“ vor sich hin trällerte. Dabei könnte er ein paar Töne mehr treffen, fand der Bassist, dachte aber nicht weiter darüber nach, sondern machte sich auf den Weg um Gackt aus dem Bett zu werfen. Immerhin hatten sie heute ein paar Aufnahmen zu erledigen.

Was ihn in dessen Schlafzimmer erwartete schockte ihn jedoch:

Auf dem Bett saß sein Leader, in einen pinken Schlafanzug gepackt, am ganzen Körper zitternd, mit weit aufgerissenen Augen, einem blinkenden Schnuller im Mund und an einen überdimensionalen Teddy gekuschelt.

„Gackt...?“, fragte er leise, als sich die Augen, die fast nur aus weiß bestanden auf ihn richteten. Der Schnuller fiel herunter.

„Er hat es wirklich getan...“, wimmerte der sonst so kühle Sänger.

„Wer? Was?“

„Er hat mich danach sogar in die Dusche getragen und ins Bett gebracht... Er hat wirklich...“

Damit brach der Solist in Tränen aus und ein panischer Ju-ken rief sofort bei You an, da er hoffnungslos überfordert war.



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