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Daylight

~Wait for Sunrise~
von

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Eine gute Antwort

Temari sah Sakura strahlend an, als sie in ihrem Gästezimmer stand und sich in dem Spiegel betrachtete. "Weia, ich wusste gar nicht, dass es so hübsche Kleider gibt!", sagte sie außer sich.

"Das stimmt. Es sieht traumhaft aus!", meinte Sakura zustimmend.

"Gott, keiner wird merken, dass ich nicht dazu gehöre!", Temari sah noch immer in ihr Spiegelbild. Sie trug ein langes, dunkelblaues Kleid aus Satin, dass hellblaue Akzente hatte.

"Du gehörst dazu, wie jeder andere auch. Und du wirst herausstechen, weil keiner so hübsch sein wird wie du! Itachi kann wirklich froh sein! Und er wird gut auf dich aufpassen müssen!", grinste Sakura schelmisch.

Temari lächelte und setzte sich neben ihre Freundin. "Irgendwie bin ich voll nervös. Ich hatte noch nie so etwas an, oder diese komischen Absatzschuhe!"

Sakura lachte, als sie Temaris Füße in den Pumps beguckte. "Hoffentlich wirst du dich damit nicht ständig hinpacken!"

"Mach dich nur Lustig!", tat die Blonde beleidigt. "Hätte mir jemand vor ein paar Monaten gesagt, dass ich mal in sowas stecke, ich hätte ihn ausgelacht."

"Jetzt bist du im wahren Leben!", sagte Sakura und drückte ihre Freundin an sich.

"Im wahren Leben?"

Sakura nickte. "So sollte das Leben sein, so und nicht anders. Das ist das einzige Leben, für das es sich lohnt, zu kämpfen! Mit einem richtigen Job, Menschen die man liebt, und ab und zu einer Feier, zu der man in schönen Abendkleidern auftaucht."

"Und was war unser Leben sonst?"

Sakura schüttelte den Kopf. "Das ist kein Leben, das ist einfach nur eine traurige Welt, in der die sind, die nicht ins Leben passen. Oder die dort keinen Platz finden konnten."

"Und was ... was ist mit dir?", wollte Temari verwirrt und betrübt wissen.

Sakura lächelte matt. "Meine Zeit wird bestimmt auch kommen", sagte sie.

Temari grinste. "Dann könntest du heute Abend vielleicht doch ..."

"So schnell nicht, nein."

"Aber das wäre doch so toll!"

Die Rosahaarige schüttelte den Kopf. "Lass es gut sein. Nicht heute Abend."

Es klopfte an der Tür und keine Sekunde später erschien schon Itachis Kopf. "Na, alles klar bei euch?", fragte er gut gelaunt.

"Sicher!", rief Temari und sprang auf.

Itachi grinste. "Wollen wir dann los?"

"Aber, und ab durch die Mitte!", lachte Temari fröhlich, drehte sich zu Sakura um und drückte sie noch einmal. "Und du rufst an, wenn etwas ist, verstanden?!"

"Sicher, mach dir keine Gedanken und genieß den Abend!", grinste diese.

Temari nickte und lief etwas holprig auf den Pumps nach draußen.

Itachi sah ihr kurz nach, dann wandte er sich noch einmal an Sakura. "Du möchtest wirklich nicht mit?", fragte er und trat ins Zimmer.

Sakura schüttelte den Kopf. "Nein, es ist so besser. Ich fühl mich auch nicht ganz wohl."

"Sollen wir vielleicht lieber ..."

"Um Gotteswillen, macht das ihr los kommt und die Party genießt!", scheuchte Sakura.

Doch Itachi hielt noch einmal inne. "Du wirst hier bleiben, oder?"

"Wie ich es Temari versprochen habe", sagte Sakura leise.

"Mein Bruder ... Sasuke ... er ist so ein ungehobelter, Trottel, er hat es nicht so gemeint! Er wollte ..."

Sakura lächelte sanft. "Ich weiß es doch, Itachi. Ich bin ihm nicht böse deswegen."

"Aber warum willst du dann nicht mit?"

"Weil ... wir beide vermutlich zu Dickköpfig sind, um etwas voreinander zuzugeben. Ich kann dir hier und jetzt sagen, dass ich Sasuke verstehen kann, dass ich es ihm nicht übel nehme, so grob zu sein, so kalt ... aber vor ihm würde ich es nicht tun. Genauso wenig wie er vermutlich. Ich hab nie viel gehabt, man hat mir im Leben eine ganze Menge genommen, aber ... nicht meinen stolz, weißt du. Dass kann mir keiner nehmen, nur manchmal übertreibt man es. So sind die Dinge, und anstatt das man Fehler zugibt, um glücklich zu sein, lässt man es. So funktioniert die Welt. Leider irgendwie ..."

Itachi nickte. Er wusste, dass er Sakura nicht überreden konnte.

"Jetzt guck nicht so traurig! Heute Abend sollten deine Gedanken einzig und alleine bei einer gewissen, hibbeligen Blondine sein. Mir geht es gut. Aber dir wird es schlecht ergehen, wenn ich morgen von Temari höre, dass ihr der Abend nicht gefallen hat!"

Itachi lachte leise. "Ich hab verstanden, Miss!"

"Das möchte ich auch hoffen!", meinte Sakura belustigt, doch wurde sie plötzlich etwas ernster. "Weißt du, ich kann nicht mehr auf Temari aufpassen. Sie ist nicht mehr in meiner Welt ... beschütze sie bitte in deiner."

Itachi sah Sakura an und ging einen Schritt auf sie zu. Dann hielt er ihr plötzlich die Hand hin. "Ich verspreche es dir auf die Hand", sagte er sanft lächeln.

Sakura nahm sie ebenfalls lächelnd an, doch es war fast so, als hätte sie Tränen dabei in den Augen. "Das ist gut", sagte sie mit zittriger Stimme. "Pass bloß gut auf sie auf."

Und dann weinte sie doch.

Itachi drückte die junge Frau an sich. "Kommst du wirklich klar?", fragte er.

Sakura nickte und wischte sich die Tränen weg. "Natürlich. Ich bin nur niemand, der sentimentales Gequatsche verträgt. Und jetzt hau ab!"

Als Itachi aus dem Zimmer war und die Tür geschlossen hatte, war es dunkel im Raum. Sakura legte sich aufs Bett und sah an die Decke. Wie seltsam doch alles in letzter Zeit war. Sie hörte wie die Haustür geöffnet und geschlossen wurde, und als sie dachte, sie sei endlich allein, kamen noch mehr Tränen.

"Gott des Wahnsinns", schimpfte sie zu sich selbst. Diese Heulerei war ja anstrengend.

Sie stand auf und knipste das Licht an. Vielleicht würde sie eine Dusche wieder zu verstand bringen?

Sie verließ das Bett und ihr Zimmer um ins Bad zu gehen. Es war überall still und sie musste einen Moment stehen bleiben, um sich zu fassen. Die Gedanken überrollten sie.

Sie wischte sich abermals über die Augen, und wollte schon ihren Weg fortsetzen, als plötzlich Sasuke vor ihr stand.

Sakura entrann ein spitzer Schrei. "Verdammt, du hast mich erschreckt!", keifte sie ihn sofort an, doch Sasuke reagierte nicht darauf. Er sah sie mit seinen dunklen Augen an, und Sakura hatte das Gefühl, dass er sie durchbohrte.

Eigentlich hatte der Uchiha nur etwas vergessen gehabt. Er hatte noch einmal in die Wohnung gemusst, und als er an Sakuras Zimmer vorbei gegangen war, hatter er sie weinen gehört.

Und er hatte dabei das Gefühl, als würde er selbst weinen müssen, so sehr schmerzte es ihm in der Seele. Weinter sie wegen ihm? Hatte er sie so sehr verletzt?

Er und sein verdammter Stolz!

Nun hatte er die Gelegenheit, es wieder grade zu biegen.

Doch er kämpfte noch immer mit seinem Stolz.

Er stand ihr gegenüber und brachte kein Wort heraus. Er sah ihre verweinten roten Augen, doch es kam kein Ton.

Dann bewegte sie sich, wollte an ihm vorbei ...

Und in dem Moment zog er sie an sich und küsste sie ...
 

Sakura stand nun schon seit zwanzig Minuten unter der Dusche. Das Wasser nahm sie kaum noch war, sie musste ständig nur an ihn denken. Dieser Idiot hatte sie doch tatsächlich geküsst! Wie konnte er es wagen? Was dachte er sich eigentlich?

"Ah, dieser Mistkerl!", polterte sie.

Er hatte es gewagt, sie einfach zu küssen und gleich danach abzuhauen! Konnte man das fassen? Das war doch nicht wahr! Alles ein Alptraum, und dann noch einer der schlechten Sorte. Oder eine Komödie, eine Tragödie und alles zusammen.

"Wenn ich dich zu fassen kriege!", raunzte Sakura zu sich selbst und stieg schließlich aus der Dusche. Sie musste etwas unternehmen! Ihn bestrafen, ihn verhauen, ihm Angst einjagen ... oder ihren verflixten Stolz ablegen und endlich das richtige tun. Nämlich die Beine in die Hand nehmen und zu dieser verdammten Feier fahren.

Aber wie?

Sie hatte weder etwas anzuziehen, noch wusste sie wohin!

"Verfluchter Mist!", knurrte sie und sah sich im Bad um, als könnte ihr dort irgendetwas helfen.

Aber ihr war nicht zu helfen ...

"Mist, Mist, Mist!!", schnauzte sie wütend und zog sich an. Mit einem Blick in den Spiegel wurde ihr das größte Problem klar. Damit konnte sie nicht auf die Feier, die Sasuke veranstaltete!

"Okay, beruhig die Nerven!", sagte sie zu sich selbst und lief ins Wohnzimmer. Was ist wenn sie jemanden anrief? Aber wem zum Teufel konnte sie anrufen?

Und selbst wenn sie etwas zum anziehen hätte, sie würde ja nicht einmal aus der Wohnung kommen. Der Portier würde bestimmt nicht noch einmal darauf reinfallen, dass die Tür kaputt war.

Das war es! Der Portier ...

Sakura eilte zum Diensttelefon und rief im Empfang an.

"Ja bitte?", meldete sich eine männliche ältere Stimme am anderen Ende.

"Ich brauch Hilfe!", sagte Sakura sofort. Sie hatte jetzt keine Zeit um Märchen zu erfinden. "Sie müssen mir ein Kleid besorgen, jetzt gleich!"

"Was?", dem Mann am anderen Ende fiel fast die Kinnlade runter. "Miss, ich verstehe nicht ..."

"Gott des Wahnsinns, ich brauche ein Kleid, jetzt auf der Stelle. Ich habs echt eilig, hören sie. Und wenn ich nicht auf der Stelle irgendwie auf dieser Feier bin ...", Sakura raufte sich die Haare.

"Feier, Miss?"

"Sasukes, meine Güte!"

"Die von Herrn Uchiha?"

"Gott, ja! Welche sonst! Ich ruf aus seinem Apartment an und muss da sofort hin."

"Aber der Herr meinte, ich solle sie heute Abend nicht rauslassen, auch wenn sie mir wieder eine Geschichte erzählen. Er sagte, nun ähm ... das sie leicht krank seien."

"Krank? Was für ein Krank meinte er? Meinte er Verrückt-Krank?"

Am anderen Ende hörte Sakura ein Husten.

Gott, war sie wütend! "Okay, also entweder sie helfen mir jetzt auf der Stelle oder ich schlage hier in der Wohnung alles kurz und klein. Dann breche ich die Tür auf und wenn ich unten bin, sollten sie lieber woanders sein, kapiert?"

"Miss, ich bitte sie sich zu beruhigen ..."

"Beruhigen?", brüllte Sakura. "Sie haben jetzt eine Minute um hier hoch zu kommen, ansonsten beginne ich mit den Fenstern, die ich zerschlagen werde um dann böse obszöne Wörter nach draußen zu schreiben, und das werde ich tun bis die Polizei kommt. Und ich werde dafür sorgen, dass jeder Mensch hier in der Gegend die schlimmsten Sa ..."

"Miss, bitte hören sie auf, ich komme gleich, es ist okay!"

Sakura schnaufte und legte auf. Ihr wurde leicht schwindlig. Diese Aufregung tat ihr alles andere als gut.

Dann sah sie auf die Uhr, doch im nächsten Moment klingelte es schon an der Tür.

Sakura öffnete hastig und sprang den älteren Mann schon fast an. "Und jetzt brauch ich Kleid oder so etwas in der Art. Irgendwas, schnell!"

"Miss, woher soll ich ein Kleid nehmen?"

"Meine Güte, denken sie doch mal mit! Ich kann doch so nicht zu der Feier von Sasuke, soll ich ihn blamieren?"

"Miss, warum ..."

Nun platzte Sakura die Geduld. "Weil der Hund mich geküsst hat, verdammt!", keifte sie. "Erst bringt er es nicht zu stande, mich vernünftig zu fragen, ob ich ihn begleiten will, und dann küsst er mich einfach und haut ab!"

"Oh", sagte der Portier und schien in höchsten Maße überrascht, als er plötzlich lächelte.

Wie konnte der jetzt lächeln?

"Ich verstehe ..."

"Na super, wenn einer das versteht, ist die Welt ja noch in Ordnung ..."

"Nun gut, Miss ich helfe ihnen. Aber darf ich ihnen sagen, dass sie wirklich verrückt sind?"

Wäre Sakura eine Katze, sie wäre dem Portier jetzt ins Gesicht gesprungen und hätte ihm seine Visage zerkratzt.

"Sie mögen den Herrn Uchiha wohl sehr?"

"Was? Nein, natürlich nicht!", gab Sakura zurück. So eine Frechheit!

"Ich verstehe ..."

Sakura ließ ein Knurren hören, als der Portier plötzlich ein Handy aus seiner Jacke nahm.

"Was für ein Kleid möchten sie denn?"

"Was? Gott, ich hab davon doch keine Ahnung. Ich hatte in meinem Leben noch nie ein Kleid an! Irgendwas, was nicht auffällt, und nicht so teuer ist, denn Sasuke muss es bezahlen, zumindest auslegen, ich hab nämlich keinen Cent in der Tasche."

Der Portier nickte. "Dem Herrn Uchiha soll es gefallen, und für die Weihnachtsfeier. Das ist doch eine konkrete Angabe", lachte der Mann. "Gut, dann rufe ich zunächst ein Taxi. Um diese Zeit hat normalerweise kein Geschäft mehr offen, aber ich habe da einen guten Freund ... er wird sie Abendfertig machen."

"Und man muss mir sagen wo die Feier ist, ich hab nämlich kein Schimmer!"

"In der Firma des Herrn Uchiha."

"Na was weiß ich denn wo die ist!"

"Sie kennen die Firma nicht?", der Portier war schon wieder überrascht.

"Nein, ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht mal was das für eine Firma ist. Es geht mir auch im Moment nicht um irgendeine blöde Firma, sondern um Sasuke."

"Was für eine vortreffliche Antwort!", der Portier schien entzückt. "Sie sind wahrlich verrückt!"

"Warum zum Kuckuck soll ich denn verrückt sein?"

"Weil sie sich für den jungen Mann interessieren, nicht für das, was er besitzt. Das ist leider Gottes verrückt, denn jedes andere Mädchen würde vermutlich auch daran denken, was er für eine Firma leitet."

Sakura zog die Braue hoch. "Aha", war ihr einziges Kommentar. Sie sollte verrückt sein? Der Alte war verrückt!

Doch als sie eine Stunde später in den Spiegel schaute, blieb ihr fast das Herz stehen. Der alte Portier hatte ein Wunder vollbracht, oder auch sein Freund, der ihr mit bester Laune geholfen hatte, nicht nur ein Kleid zu finden, sondern auch zu frisieren und zu schminken.

Sakura erkannte sich kaum wieder!

"Entzückend sehen sie aus, Mademoiselle!", sagte der dunkelhaarige Franzose, Besitzer eines Friseursalons und einer Modeboutique.

Ihr Glück war im Moment wirklich erschreckend genial! "So schön, wie eine Prinzessin!"

Sakura grinste, was jedoch eher an dem schleimichen Akzent des Mannes lag. Dennoch hatte er sich als Engel bewiesen. Sie stand auf, um im nächsten Moment fast wieder auf der Nase zu liegen.

"Andere Schuhe gehen nicht?", fragte sie und rieb sich genervt den Knöchel. "Damit überleb ich keine fünf Minuten!"

"Das ist alles eine Frage des Bewegens!", sagte Herr Marceille und machte es ihr vor, so dass Sakura fast einen Lachkrampf bekam. Dennoch riss sie sich zusammen und versuchte den Mann so gut es ging zu imitieren.

"Ja ja, sehr gut. Damit schaffen sie es wenigstens bis zu ihrem Geliebten!"

"Nix da Geliebten!"

"Ich weiß, ich weiß, ach es ist so romantisch!"

Sakura wollte schon etwas erwidern, als es an der Tür klingelte.

"Gut, Mademoiselle, ihr Taxi ist da!"

Sakura nickte und machte einen kleinen Knicks. "Danke, ganz viel danke!", sagte sie ehrlich. "Ich lass das Kleid ganz und bring es ihnen heil zurück, vielleicht wird es dann nicht ganz sooo teuer?", versuchte sie, denn der Preis hatte ihr vorhin für einen Moment jegliche Luft genommen.

"Ich nehme nie etwas zurück", sagte der Franzose kopfschüttelnd. "Aber das Kleid ist ein Geschenk. Es sieht so gut an ihnen aus, Mademoiselle, das es nie jemand anderes tragen könnte. Ich glaube, es hing nur in meinem Laden, um auf den Moment zu warten, wenn sie kommen würden!"

Sakura war einfach zu baff, um etwas darauf zu erwidern. Sie lächelte und nickte noch einmal, ehe sie ins Taxi stieg.

"Viel Glück Mademoiselle, viel Glück", hauchte der Franzose mit dramatischer Stimme. Für solche Momente lebte er.
 

Mit wackligen Knien stieg Sakura aus dem Taxi. Der Mann war so schnell gefahren, dass sie kaum geglaubt hatte, hier lebend anzukommen. Der Portier hatte wirklich etwas gut bei ihr.

"Wenn sie sich beeilen, schaffen sie es, bevor die große Weihnachtsrede von Herr Uchiha gehalten wird", sagte der Taxifahrer plötzlich.

Sakura sah ihn perplex an. Wusste eigentlich jeder genauestens bescheid? Sasuke würde sie dafür vermutlich lebendig begraben wollen!

"In einer halben Stunde ist es soweit. Sie wird immer um Zehn gehalten. Viel Glück."

Sakura nickte. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Hier schien sich alles irgendwie verschworen zu haben. Und sie nannte man verrückt? Wenn es so weiter ginge, dann würde sie es vermutlich auch werden!

Sakura drehte sich um und holte tief Luft ... doch bei dem Anblick des riesigen Gebäudes verschlug es ihr einfach nur die Sprache.

"Um Gottes willen", entfuhr es ihr. Konnte ein Gebäude wirklich so groß sein?

Egal, sie hatte keine Zeit für ein dummes Haus. Sie musste zu Sasuke und ihn anschnauzen, ihn verprügeln und durch die Mangel ziehen! Wenn sie daran dachte, was sie in der letzten Stunde alles hatte durchmachen müssen, nur um hier zu irgendeiner Weihnachtsfeier aufzutauchen, ihr wurde fast schwummrig dabei!

Sakura seufzte und marschierte los. Sie raffte das Kleid, damit sie sich nicht verhedderte, und verfluchte alles was ihr einfiel dafür, dass man so etwas hatte erfinden müssen. Warum konnte nicht jeder einfach nur in Joggingsachen kommen? Das war bequem und man konnte sich vernünftig bewegen!

"Guten Abend, Madame!", begrüßte sie der Mann am Empfang. "Wir freuen uns sie hier zu sehen", er lächelte ihr freundlich zu. Nun, scheinbar wirkte sie nicht wie eine Straßengöre. Das war ein gutes Zeichen!

"Ihre Einladung bitte ..."

WAS?

"Wie bitte?", sagte Sakura gekünstelt Lachend.

"Ihre Einladung, sie haben doch sicher ..."

Um Gottes Willen. Sie hatte natürlich keine Einladung! Wozu brauchte man denn auch so einen Schnickschnack?

"Vergessen", grinste sie verlegen und mit hoher Stimme. Vielleicht hörte es sich dann damenhafter an.

"Ähm ... ich ... vergessen, ja ich muss ...", der Empfangschef war mit dieser einfach Aussage offensichtlich überlastet. Kam sowas denn nie vor?

"Muss ich jetzt hier draußen frieren?", fragte Sakura immer noch im gehobenen Ton. "Ich denke, dass es den Hernn Uchiha nicht gefallen wird, wenn er sieht, wie ich hier behandelt werde!"

Yes, das war super, dachte Sakura innerlich.

"Der Herr Uchiha ... ja .. wenn sie eine Sekunde warten würden, ich muss nur meinen Chef holen, dann ... er weiß besser, was zu tun ist ..."

Sakura nickte. Und wie sie warten würde ...

Langsam glitt sie zu ihren Schuhen hinunter. Hier am Empfang standen einige Bodyguards, und spätestens wenn noch irgendein dummer Boss geholt werden würde, würde sie im hohen Bogen fliegen ...

"Ah, die Füße, schlimm mit diesen Schuhen", lachte sie verlegen und versuchte so unauffällig wie möglich diese Dinger auszuziehen. Wenn sie zu Sasuke wollte, hatte sie nur eine Möglichkeit ... und nur eine Chance ...

"Sie rennt!", rief plötzlich einer der großen, bulligen Aufpasser und setzte sich in Bewegung, genau wie drei seiner Kollegen und der Empfangsjunge.

"Schnappt sie!", rief ein anderer.

Doch Sakura würde sich nicht so einfach schnappen lassen. Was das davon rennen anging, konnte keiner so leicht mit ihr mithalten.

Nur war das hier nicht die Straße, sondern ein riesiger Gebäudekomplex, und sie hatte keinen Schimmer wo sie hin musste.

Gott des Wahnsinns, wenn sie diesen Abend überleben würde, würde sie vermutlich Sonntags zur Kirche gehen.

Sakura rannte nun durch einige Gänge, bog manchmal links und manchmal recht ab, immer mit der Angst, in eine Sackgasse zu laufen. Bei fünf Verfolgern wäre das wohl fatal gewesen!

"Na klasse", keuchte Sakura schon, als sie eine ewig breite Tür vor sich hatte, neben der rechts und links zwei Männer standen.

Also musste sie dort rein!

"Aufmachen, los!", rief sie von weiten, und vor Schreck taten die beiden jungen Männer, was sie sagte.

Doch gleich hinter ihr kamen die Bulldoggen-Türsteher, die sofort "Schließen" riefen. ....

Sakura legte noch einen Zahn zu. Und mit einem ordentlichen Satz sprang sie in den überfüllten Saal, bevor die Türen zugingen.

Sie grinste verlegen, als sich hunderte von Augen ihr zu wandten.

Gott des Wahnsinns, Gott des Wahnsinns, Gott des Wahnsinns ...

Doch ein ohrenbetäubender Knall hinter Sakura ließ die Menschen ihre Augen von ihr nehmen.

Scheinbar waren die Türsteher direkt in die Tür geknallt.

Sakura zuckte zusammen. Da hatte sie ja etwas angerichtet ... sie hoffte wirklich, dass es den Männern nicht allzu weh getan hatte ...

Plötzlich zupfte etwas an ihrem Kleid. Oder jemand.

"Hm?", Sakura sah nach unten und blickte direkt in die Augen eines kleinen Jungen. "Sebastian?"

"Hallo Sakura, du bist es ja wirklich!", sagte der Junge.

"Was machst du hier?", flüsterte das Mädchen, da sich im Moment jeder auf die tobenden Geräusche vor der Tür konzentrierte.

"Wir singen hier! Wir wurden eingeladen. Es ist ganz toll!"

"Ihr singt hier?", Sakura sah sich um und bemerkte, das keine zwei Meter von ihr entfernt ein Kinderchor stammt.

Wenn das mal nichts gutes bedeutete ...

"Sebastian?", sagte Sakura und beugte sich zu dem Jungen hinunter. "Tust du mir einen gefallen?"

"Klar, was denn?"

"Singt. Jetzt gleich, irgendwas lautes und auffälliges. Ich brauch etwas Ablenkung."

"Hast du etwa wieder ärger?"

"Ein wenig", zwinkerte Sakura. "Macht ihr das für mich?"

"Na klar!", lächelte der Kleine und rannte eiligst davon. Keine Sekunde zu früh, denn nun öffneten sich die Türen ...

In dem Moment, wo die Bodyguards Sakura erblickten und sich alle Augen wieder auf die junge Frau richteten, setzte mit einmal der Chor ein und sang aus Leibeskräften. Durch dieses unerwartete Ereignis drehte sich alle Köpfe zu den Kindern.

Sakura seufzte, sah den Empfangschef grinsend an, und war im nächsten Moment verschwunden ...

Fünf Minuten ging das Versteckspiel gut, doch dann hatte Sakura plötzlich einen der Bulldoggen-Türsteher vor sich. Als sie zurück in die andere Richtung wollte, versperrte ihr der nächste den Weg.

"Das Spiel ist zu Ende, Madame!", sagte der Empfangsjunge, und Sakura konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, weil er so außer Atem war.

Allerdings verging ihr das Lächeln, als sie plötzlich jemanden direkt hinter sich spürte.

"Was ist hier los?", sagte Sasukes kalte Stimme. Da sie etwas Abseits von den Menschen standen, bekamen den Vorfall aber die wenigsten mit.

"Diese Frau hat sich unerlaubt Zutritt verschafft! Sie hat gesagt, sie wollte zu ihnen, aber sie hat keine Einladung gehabt. Angeblich hat sie sie vergessen!", erklärte der junge Empfangschef völlig fertig. "Dann ist sie einfach los gerannt, und wir haben sie durch das halbe Gebäude verfolgen müssen! Es tut mir schrecklich leid, dieser Vorfall ist einfach unverzeihlich! Ich werde sie sofort in Gewahrsam nehmen lassen!"

"Willst du noch irgendetwas sagen, Sakura?", sagte Sasuke nun direkt zu ihr und die junge Frau spürte wie es ihr eiskalt den Rücken runterlief. Da er hinter ihr stand, konnte sie sein Gesicht nicht sehen, aber vermutlich war es wutverzerrt. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Langsam drehte sie sich um. Wenn sie sich entschuldigte, dann musste sie es ihm wenigstens ins Gesicht sagen. In sein hartes, grausam böse blickendes ...

"Du lachst?", entfuhr es Sakura, als sie Sasuke sah, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie hielt sich die Hand ans Herz, das für einen Moment sicher aufgehört hatte zu schlagen.

Sie war verrückt, das alles war einfach nur verrückt.

"Nun, was anderes konnte ich nicht tun, bei der Aktion hier. Ich glaube, ich habe mich schon lange nicht mehr so köstlich amüsiert!", sagte Sasuke wider erwarten.

Sakura hätte ihm am liebsten eine geklatscht!

"Aber Herr Uchiha, diese ..."

"Diese Dame gehört zu mir, ihr könnt euch entfernen!", sagte er etwas kühler zu dem Empfangschef und seine Stimme klang recht scharf.

"Und was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?", wandte er sich an Sakura.

"Im Moment nur, dass ich jetzt deinen Arm brauche, und zwar schnell", meinte das Mädchen leicht zittrig.

"Gehts dir nicht gut?", fragte Sasuke besorgt und legte seinen Arm um Sakuras Hüfte, um mit ihr zu einigen leeren Plätzen zu gehen.

"Himmel, ich bin gerade etliche Kilometer durch dieses verfluchte Gebäude hier gerannt. Und davor ... Gott ich will dir gar nicht sagen, was davor alles passiert ist. Ich hab grad das Gefühl im falschen Film zu sein. Aber ich glaub, ich brauch Wasser, oder irgendwas, keine Ahnung. Der Arzt hätte mir mal sagen sollen, dass ich keine Verfolgungsjagten mehr vertrage ..."

"Mach jetzt keine Witze, du siehst schlecht aus!"

"Schlecht? Na danke, hast du eine Ahnung, was dich dieses unmögliche Kleid fast gekostet hätte? Da kostet es ein Vermögen und man kann nicht mal vernünftig mit rennen. Und diese verdammten Schuhe hab ich auch verloren. Ah, ich hoffe, die hat er mir mit zum Kleid dazu geschenkt!"

"Dir hat jemand das Kleid geschenkt?", Sasuke setzte sich neben Sakura und hielt ihr ein Glas Wasser hin.

"Sicher, ein Franzose. Der Freund von deinem Portier ... Verflucht sei dieser Wahnsinnig!"

Sasuke grinste leicht. "Ich denke, die Geschichte will ich nachher ausführlich hören."

"Ich hab eher Angst, dass du sie in nächster Zeit noch öfter hören wirst ...", Sakura musste fast Schreien, damit Sasuke sie verstand, denn der Chor gab wieder eine extra Portion Lautstärke zum Gesang. "Ah, Sekunde", sagte sie und stand auf. Sasuke sah, dass sie irgendjemanden in Richtung Kinder ein Zeichen gab, und keine Sekunde später war nur noch das sanfte Singen der Kinder zu hören, nicht mehr das aus voller Kehle trällern.

"So ist es besser ...", seufzte Sakura und schloss die Augen. Sasuke konnte nur staunen. Deswegen hatte der Chor also plötzlich auf volle Lautstärke gedreht gehabt.

"Warum bist du hier, Sakura?", hörte sie plötzlich Sasukes Stimme neben sich.

Jetzt war es soweit. Sakura öffnete die Augen, die gefährlich blitzen und nur auf diesen Moment gewartet hatten, so zu gucken.

"Weil ich sauer auf dich bin! Verdammt sauer! Gott so sauer war ich noch nie auf jemanden!"

"Deswegen bist du hier?", Sasuke musste fast wieder grinsen.

"Ich bin hier, weil du Idiot einfach abgehauen bist! So was gemeines, so eine Frechheit! Was ... oh ich bin so sauer!"

"Also bist du hier, weil du sauer auf mich bist?", wiederholte Sasuke und klang dabei fast enttäuscht.

Sakura wollte schon wieder zum Motzen ansetzen, doch plötzlich lächelte sie ihn an. "Vielleicht bin ich auch hier, weil ich mit dir tanzen wollte ..."

Sasuke lächelte zurück. Es war kein großes Lächeln, aber es war ein ehrliches. Das reichte Sakura.

Dann beugte sich der Uchiha vorsichtig nach vorne und zog sie zu sich. Er sah plötzliche Angst in ihren Augen auftauchen, doch dann lächelte sie und gab sich seinem zärtlichen Kuss hin ...

"Du siehst wunderschön aus", flüsterte er ihr leise zu. "Und ich bin froh, dass du hier bist."

"Warum?", fragte Sakura.

"Weil es mich glücklich macht ..."

Eine gute Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-01-06T23:06:00+00:00 07.01.2009 00:06
ohhh des is bist jetzt dein bestes kappi!! hier hatte man echt voll viel zum lachen, mal n kappi ohne traurige sachen!!

des is echt soo geil *rofl*
und ne gute antwort gabs auch *_*
Von: abgemeldet
2009-01-06T13:03:02+00:00 06.01.2009 14:03
omg
das war ja echt super...
schon allein die Verfolgungsjagd^^ einfach hammer
aber am besen war immer noch der schluss...
schreib bitte schnell weiter

hdgggdl
Von:  xxx
2009-01-05T17:38:37+00:00 05.01.2009 18:38
hey
ein echt schönes romantisches kappi
bin gespannt wie es weiter geht#
mach schnell weiter^^

gruß xxx
Von:  smeagel
2009-01-05T16:01:20+00:00 05.01.2009 17:01
na endlich sie haben es beide gerafft jetzt fehlen nur noch temari und itachi.
aber es war mal wieder ein hamma kapi, und ich bin vor lachen fast vom stuhl geflogen.
Von:  Sakura-Jeanne
2009-01-05T14:48:05+00:00 05.01.2009 15:48
hammer kapitel
Von: abgemeldet
2009-01-05T12:40:30+00:00 05.01.2009 13:40
des war ein super kappi
aaaaahh.. sasuke denkt nach^^
die aktion von sakura war klasse
mach weiter soooo
lg, yesilli
Von:  thundergirl
2009-01-05T12:08:09+00:00 05.01.2009 13:08
oh gott war das süß^^
echt ein geiles kapitel
die verfolgungsjagd war einfach nur geil
ich kanns kaum erwarten das es weitergeht
lg
thundergirl
Von: abgemeldet
2009-01-05T11:35:36+00:00 05.01.2009 12:35
omq wie süßßßßßß!!!
und die verfolgungsjagt xDD wie qail
freue mich aufs nächste Kapi
LG saku
Von:  Honey07
2009-01-05T08:42:27+00:00 05.01.2009 09:42
ohh, wie romantisch!!!
das war ein sehr schönes kapitel.
es war einfach nur toll und so süß, besonders als der werte herr uchiha sie geküsst hat... traumhaft!
bin mal gespannt wie temari und itachi datauf reagieren das sie auch bei der feier ist ^^

dannysahne kann ich mich nur anschließen. die verfolgungsjagd war einfach nur genial!!

LG sasu00saku
Von:  dannysahne
2009-01-05T08:11:37+00:00 05.01.2009 09:11
>.<
Einfach ein klasse Kapi, allein die Verfolgungsjagd, einfach zum schießen...
Kanns kaum erwarten das es weitergeht! Wobei ich noch ein ganz großes Lob verteilen muss, wie schnell du die Kapitel immer hochlädst!

LG


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