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Daylight

~Wait for Sunrise~
von

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Sei meine Begleitung - Sasukes Part

"Guten Morgen, freut mich, dass sie gekommen sind!", sagte Doktor Larch und bat Sakura und Sasuke in sein Sprechzimmer. "Nehmen sie Platz."

Sakura setzte sich, währenddessen Sasuke hinter ihr stehen blieb und sich um sah. Es war schon etwas her, dass er hier gewesen war. Doktor Larch war auch sein Hausarzt, der seiner ganzen Familie. Er war einer der Fähigsten in ganz L.A.

"Wie geht es ihnen, Frau ..."

"Haruno", sagte Sakura gedehnt.

Es war das erste mal, dass auch Sasuke ihren Nachnamen hörte.

"... Frau Haruno?"

Sakura nickte. "Ganz gut."

"Sie sehen heute auch schon etwas besser aus. Nicht mehr ganz so blass. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. So", Doktor Larch nahm ein Papier zur HAnd und einen Stift. "dann fangen wir am Besten gleich an. Zuerst müsste ich ihnen ein paar Fragen zu ihrer Person stellen, geht das in Ordnung?"

"Nicht wirklich", war Sakuras schlichte Antwort darauf.

"Sie hatten mir versprochen, mit mir zusammen zu arbeiten, oder? Es ist auch nicht viel. Nur ein paar kleine Dinge, die man einen Patienten fragt, bevor man ihn behandelt. Wie ihren Vollständigen Namen."

"Den kennen sie ja nun."

"Ja, Sakura Haruno. Wann wurden sie geboren?"

"28. März."

"Und sie sind jetzt wie alt?"

"21."

"Und wo geboren?"

"New York hat man mir gesagt."

Doktor Larch sah Sakura fragend an.

Genervt stöhnte diese. "Ich bin im Heim aufgewachsen. Ich kenne meine Familie nicht. Die ganzen Angaben, die ich ihnen gegeben habe, hat man mir irgendwann mal mitgeteilt. Aber es kann auch alles gelogen sein. Die wussten es selbst nicht genau und es hat keinen interessiert. Mich auch nicht."

"Dann könnten sie ja jeden Tag Geburtstag haben", versuchte Doktor Larch die Situation aufzuheitern.

"Ich hab noch nie Geburtstag gefeiert, also ist es mir egal."

"Ich verstehe", meinte der Arzt und sah aufs Papier. "Sie leben in Watts? Gibt es eine Adresse?"

"Keine Adresse", meinte Sakura knapp. Sie hatte das Gefühl bei der Polizei zu sitzen. Sie fühlte sich im Moment nicht gerade wohl.

"Seit wann leben sie auf der Straße?"

Sakura musste kurz nachdenken. "Ich war in etwa neun."

Doktor Larch sah kurz auf. "Dann sind sie aus dem Heim abgehauen?"

"Gut kombiniert", lächelte Sakura ironisch.

"Hat es dort einen Vorfall gegeben? Warum konnten sie nicht dort bleiben? Oder wollten sie nicht?"

Sakuras Miene verfinsterte sich. "Meine Sache."

"Ich bitte sie um etwas mehr Ehrlichkeit, Frau Haruno. Und wenn sie mir die Wahrheit sagen, wird ihnen deswegen nichts passieren. Ich werde es auch niemanden weiter erzählen. Sie können mir vertrauen."

Sakura runzelte die Stirn. "Bin ich hier, um meine Kindheitsgeschichten auszupacken? Ich wüsste nicht, was das bringen sollte?!"

"Es bringt mehr als sie denken", meinte der Arzt ganz simpel.

"Dann kann ich mich eben nicht mehr erinnern", meinte Sakura knurrig.

"Jetzt Lügen sie."

Sakura wurde langsam wütend. "Ich hatte dort Stress, okay? Das hat mir nicht gepasst und deswegen bin ich abgehauen."

Doktor Larch nickte und unterdrückte ein seufzen. Im Moment würde er sich mit dieser Antwort wohl begnügen müssen. "Nun gut, dann lebten sie auf der Straße. Waren sie allein?"

Sakura schüttelte den Kopf. "Dann wäre ich schneller krepiert, als ein Fisch an Land."

"Sie schlossen sich also einer Gruppe an?"

Sakura nickte wieder.

"Kamen sie mit Drogen und Alkohol in Kontakt?"

Wieder das eintönige nicken.

"Wie alt waren sie da?"

"Keine Ahnung, vielleicht 12."

"Nahmen sie viel davon?"

"Wir hatten mehr Drogen als Essen."

Doktor Larch kritzelte etwas aufs Papier. "Welche Drogen?"

"Was spielt das für eine Rolle?"

"Es könnte eine große Rolle spielen. Bitte antworten sie."

"Alles, was man bekommen hat. Ich war nicht wählerisch."

"Nehmen sie heute immer noch Drogen?"

"Nein", sagte Sakura fest, fast eisig.

"Seit wann nehmen sie keine Drogen mehr."

"Ich könnte 15 gewesen sein."

Doktor Larch sah Sakura fast überrascht an. "Warum, wenn ich fragen darf?"

Sakura schwieg einen Moment. Sie sah auf den Schreibtisch des Arztes und schien nachzudenken. "Es ... es starb jemand", meinte sie dann langsam.

"Ein guter Freund?"

Sakura lächelte traurig. "Der Beste."

"Was passierte dann?"

"Ich schloss mich anderen Leuten an."

"Fingen sie wieder mit Drogen an? Oder tranken sie noch Alkohol?"

"Nein, auch kein Alkohol."

Doktor Larch sah fragend aus. "Nicht mal mehr Alkohol?"

Sakura lachte leise. "Nein, keinen Tropfen."

"Wann kamen sie nach L.A.?"

"letztes Jahr im Herbst irgendwann. Oder Winter. Oder irgendwo dazwischen."

"Warum verließen sie New York?"

"Weil ich dachte, es sei jemand gestorben. Ich wollte nicht länger dort bleiben."

"Sie dachten ..."

"Das Mädchen, dass sie letzte Woche getroffen haben, bei mir zu Hause, war Temari. Sakura dachte, sie sei tot. Aber sie haben sich hier wieder getroffen", erklärte Sasuke, worauf Sakura erst bemerkte, dass er ja hinter ihr stand.

Doktor Larch lächelte. "Das freut mich, dass sie lebt! Aber es war bestimmt ein Schock für sie, oder? Da sie ihre Freundin ja für tot hielten."

Sakura bejahte.

"Als sie nach L.A. kamen, fingen sie dann wieder mit Alkohol oder Drogen an?"

"Alkohol ja, Drogen nein."

"Sie haben so lange kein Alkohol getrunken, warum dann doch wieder?"

"Mir war danach."

"Tranken sie in letzter Zeit regelmäßig?"

"Ja."

"Täglich?"

"Ja."

"Glauben sie, dass sie ein Alkoholproblem haben?"

Sakura musste grinsen. Das diese Frage immer wieder auftauchte ... "Nein", sagte sie lächelnd. "Ich habe getrunken, weil ich es wollte. Nicht weil ich süchtig war, oder es unbedingt brauchte um meine Nieren zu spülen."

"Um warum wollten sie trinken?"

"Ich hab keine Lust mehr", sagte Sakura das Thema wechselnd. "Mir wirds ein weinig zu Anstrengend!"

"Das kann ich nachvollziehen. Dann nur noch ganz kurz zu ihrer Gesundheit. Waren sie in letzter Zeit häufiger krank?"

"Ich hatte vor kurzen eine Erkältung."

"Wurde die behandelt? Von einem Arzt meine ich?"

"Sie sind mein erster Arzt, seitdem ich auf der Straße lebe."

"Hatten sie sonst in ihrem Leben häufig mit Krankheiten zu tun? Grippen, oder Erkrankungen des Magens?"

"Nein, so gut wie nie."

"Brüche irgendeiner Art?"

"Nur zwei Finger, falls es Brüche waren."

"Darf ich sehen?", fragte der Doktor vorsichtig.

Sakura seufzte und hielt ihm ihre Finger hin.

Doktor Larch zog die Braue nach oben. "Ja, beide waren gebrochen, wie es aussieht. Sie sind nicht mehr richtig zusammen gewachsen. Da scheint kein fähiger Arzt behandelt zu haben."

"Da war überhaupt kein Arzt dran", meinte Sakura genervt. Hörte man ihr überhaupt zu?

Doktor Larch sah sie irritiert an. "Aber soweit sich das von Außen beurteilen lässt, war der Kochen des rechten Fingers zumindest, so gebrochen, dass er durchs Fleisch bohrte. Damit waren sie nicht beim Arzt?"

Sakura schüttelte den Kopf. "Ist doch wieder zusammen gewachsen."

"Aber ...", der Arzt schluckte. "Wer hat ihn ... er musste ja wieder an seinen Platz zurück!"

"Auf der Straße findet sich immer jemand, der einem bei so etwas helfen kann."

"Sie haben es alleine gemacht?"

"Natürlich. Es war nur ein Finger."

Der alte Mann sah sich die Hand noch einmal genauer an. "Wie haben sie die Schmerzen ausgehalten?"

Sakura kicherte, als sie sich erinnerte. "Nicht lange. Aber ich stand unter Schock und hab den erst besten gerufen, der mir über den Weg lief. Dem gab ich den letzten Rest Kohle, die ich hatte, und hab ihm gesagt, wenn ich ohnmächtig werden sollte, soll er zu meinen Leuten gehen und denen sagen, dass sie mich holen müssen."

"Und dann?"

"Dann hat es Knack gemacht und ich bin umgekippt."

"Warum haben sie nicht gewartet, bis sie irgendwo sind, wo sie ..."

"Oh, dazu hatte ich keine Zeit. Wenn son Schock weg ist, kommt der ganze Schmerz und ich hätte mich sicher nicht mehr getraut, das selbst zu machen. Es musste schnell gehen. Das weiß man."

Doktor Larch nickte verstehend. Das zerbrechliche Mädchen, das hier vor ihm saß, hatte mehr Mut als er je haben könnte. Dafür hatte sie seinen Respekt. Dennoch ließ ihn dieser Bruch nicht in Ruhe. "Wie kam es dazu? Diese beiden Finger ... zur gleichen Zeit ... was haben sie da gemacht?"

"Oh, ich habe nicht viel gemacht. Ich musste nur jemanden in die Quere kommen, und der hat das dann erledigt", trotz der harten Worte grinste Sakura, als sei es etwas normales.

"Sie wurden dir mit Absicht gebrochen?", entfuhr es Sasuke und er sah fassungslos zu Doktor Larch.

Sakura zuckte wieder mit den Schultern. "Es ist lange her, ich erinnere mich kaum noch."

Doktor Larch fixierte weiterhin die Bruchstellen, bzw. die Stellen, wo der Finger ungerade zusammengewachsen war. "Wie wurden sie gebrochen?", fragte er ruhig.

"Autotür", war die simple Antwort. "Hand rein gehalten und dann hat sie ein anderer zugeschlagen. Naja, wenigstens haben sie mich losgelassen, ehe sie losgefahren sind", Sakura grinste über ihren eigenen makaberen Scherz, während Sasuke fast schlecht wurde bei dem Gedanken.

"Gut, okay ...", Doktor Larch räusperte sich. "Dann werden wir die Hand am Besten einmal röntgen. Damit fangen wir an. Dann zapf ich ihnen etwas Blut ab und noch einige andere Dinge. Ich meine ihre Herzwerte, die brauchen wir noch. Blutdruck und so was. Sie können in das Zimmer nebenan gehen und dort auf mich warten. Ich folge ihnen dann gleich."

Sakura nickte gelangweilt und verschwand, währenddessen sich Sasuke noch immer nicht rührte.

"Geht es ihnen gut, Herr Uchiha?", fragte der Arzt, als er einige Dinge zusammen suchte.

Sasuke nickte knapp. "Sicher. Ich warte im Warteraum."

"Gut, ich schick sie dann zu ihnen."
 

Schweigend saßen Sakura und Sasuke im Auto und fuhren zurück. Es war keine angenehme Stille, denn Sakura hatte noch kein Wort gesagt, seit sie von den Untersuchungen zurückgekommen war. Und Sasuke hatte nicht nachgefragt.

"Sollst du wieder hin oder kommt er zu dir?", brach Sasuke schließlich das Schweigen.

"In vier Tagen, dann hat er auch die Ergebnisse aus dem Labor", meinte die Rosahaarige ohne den Blick vom Fenster zu nehmen.

"Was hat er denn alles gemacht?"

"Dumm gequatscht", war die Antwort.

Sasuke nickte. "Also kam nichts gutes raus?"

"Ach was weiß ich. Ich versteh das Gelaber von Ärzten nicht."

"Zick hier nicht rum!", sagte Sasuke scharf. "Er will nur helfen."

"Eine super Hilfe wenn er mir sagt, dass ich nicht richtig ticke!"

"Er hat gesagt, du tickst nicht richtig?"

"Nein ... aber er hat es so gemeint!"

"Was hat er denn gesagt?", wollte Sasuke wissen, obwohl er es sich schon denken konnte.

Sakura knurrte. "Er will beim nächsten Mal nen Seelenklempner mitbringen. Ah, ich fass das nicht!"

"Na und, hier in L.A. hat fast jeder Zweite den Psychiater. Deswegen sagt ja niemand, du bist verrückt. Naja, obwohl du natürlich verrückt bist!"

Sakura sah Sasuke beleidigt an. "Wieso bin ich verrückt?", keifte sie.

"Biegst dir deine Knochen wieder alleine in den Finger, das ist für mich verrückt!"

"So ein Quatsch! Wärst du an meiner Stelle gewesen, hättest du es genauso gemacht!"

"Das kann ich mir kaum vorstellen!", Sasuke schüttelte sich bei dem Gedanken. "Sakura?"

"Hm?"

"Was hast du gemacht, dass das passiert ist?", fragte Sasuke vorsichtig. Bei Sakura musste man immer aufpassen, was man sagte. Sie machte sonst gleich dicht.

Das Mädchen seufzte resigniert. "Ich weiß es gar nicht mehr so genau. Is lange her."

"Nun sag schon, was hast du angestellt?"

Sakura sah Sasuke langsam an, dann grinste sie. "Der Kerl, der mir die Finger gebrochen hat, der hatte einen Bruder."

"Ja und weiter?"

Sakuras Grinsen wurde fies. "Dem hatte ich ein Messer in die Eier gerammt ..."

Unwillkürlich trat Sasuke vor Schreck auf die Bremse, und wäre er nicht geistesgegenwärtig genug gewesen, wäre das Auto vermutlich noch von der Straße geschlittert.

Als er sich einigermaßen gefasst hatte, sah er Sakura ungläubig an. "Is das dein Ernst?"

"Natürlich."

"Gott, verdammt ey! Warum rammst du jemanden ein Messer .. ich fass es nicht!"

Sakura zuckte mit den Achseln. "Er hatte es verdient."

"Warum? Hat er sich an dich rangemacht und das hat dir nicht gepasst?"

Sakura lachte. "Nein, dann hätte ich sie ihm abgeschnitten ... das war ein Scherz!", sagte sie, da Sasuke fast Grün im Gesicht wurde. "Nein ...", ihr Lachen erstarb. "Weißt du, auf der Straße gehts nicht immer freundlich zu. Männer werden zu Tode geprügelt, und mit Frauen macht man ganz andere Dinge. In der Gruppe, mit der ich damals abhing, war ein Mädchen, das durch ihn keine guten Erfahrungen mit Männer gemacht hatte. Bei deinem Gott, er hatte es verdient."

Sasuke schwieg. Er wusste, was sie meinte. Die Grausamkeit der Straße wurde ihm immer wieder bewusst, wenn er Sakura zuhörte. Und unwillkürlich fragte er sich, ob sie auch solche Erfahrungen machen musste.

"Hast du au ..."

"Lass es!", unterbrach Sakura ihn, noch bevor er es hatte aussprechen können. "Frag danach nie, kapiert!"

Und Sasuke schwieg.

Er musste nicht danach fragen. Er wusste die Antwort.

Und es tat ihm weh, es zu wissen.
 

Eine Viertelstunde später waren die beiden wieder bei Sasuke zu Hause. Sakura hatte sich gleich vor den Fernseher verzogen, währenddessen Sasuke sich erst einmal einen Kaffee genehmigte.

Er musste zuerst seine Gedanken ordnen. Dass dieses Mädchen soviel in ihm aufwühlte, passte ihm gar nicht. Und trotzdem konnte er es nicht ändern. Er musste sich wohl damit abfinden.

Er blätterte ein wenig in der Morgenzeitung, als er einen Artikel über seine Firma sah. Die Rede war von der Weihnachtsfeier, die ja schon in Zwei Tagen war.

Irgendwie machte ihn das alles Nervös. Er hatte sein bestes getan, doch ob es genug war? Alles war Vorbereitet und organisiert, bis ins kleinste Detail. Nur eines fehlte.

Ob er jetzt einfach ins Wohnzimmer marschieren und sie fragen sollte?

Was war schon dabei?

Sasuke nickte sich innerlich zu und nahm noch einen kräftigen Schluck Kaffee, dann legte er die Zeitung beiseite und ging aus der Küche.

Sakura fand er vor dem Fernseher und irgendwie belustigte ihn dieses Bild.

"Was glotz du denn?", riss die junge Frau ihn aus seinen Gedanken.

Sasuke wollte ihr schon etwas gemeines entgegenbringen, beließ es aber bei einem Seufzen. Er setzte sich auf den Sessel ihr gegenüber und wartete. Er musste seine Worte jetzt genau abwägen, sonst hatte er gleich bei ihr verschissen.

Aber wollte er wirklich, dass sie ihn begleitete?

Es war natürlich besser, dann musste er nicht ständig hier anrufen um zu hören, ob sie noch da war.

Aber war das der wirkliche Grund?

Irgendwie nicht ...

Sasuke wollte das sie mitkam, um sie bei der Feier einfach dabei zu haben.

Nicht weil es die einfachste Lösung war.

"Wenn du was zu sagen hast, dann tu es doch endlich!", kam es plötzlich von Sakura. Sie sah zwar weiterhin zum Fernseher, aber scheinbar hatte sie sein Nachdenken bemerkt.

"Es geht um die Feier, von der ich dir erzählt habe. Die in meiner Firma. Sie ist am Sonntag und ich werde den ganzen Abend nicht hier sein."

Sakura grinste, wandte ihm jedoch nicht den Blick zu. "Hast du schiss das ich abhaue?"

Sasuke schüttelte genervt den Kopf.

"Was willst du dann von mir? Ich bleib schon hier, mach dir mal keine Gedanken. Du kannst ja anrufen, wenn du mir nicht glaubst."

"Das ist es nicht", sagte Sasuke. "Ich wollte eigentlich wissen, ob du mitkommst."

"Hä?", nun sah Sakura doch vom Fernseher weg und starrte Sasuke verdutzt an. "Was soll ich?"

"Mich begleiten", knapp und präzise. Eine gute Antwort.

"Wieso?"

Eine gute Frage ...

Jetzt brauchte Sasuke eine Antwort. Eine gute! Aber was war eine gute Antwort? Damit er sich keine Gedanken machen musste? Oder weil er jemanden mitnehmen wollte, damit es besser aussah. Oder weil er sie mochte und dabei haben wollte?

Den letzten Satz bitte streichen, dachte Sasuke und schüttelte den Kopf. Gott, wenn es so weiter ging brauchte er auch noch einem Psychologen!

"Ja und?", hakte Sakura ungeduldig nach.

"Darum einfach."

Ah, eine gute Antwort ... eine richtig gute Antwort ... Zum Kuckuck war die Antwort dumm!

"Nein", sagte Sakura und blickte wieder zum Fernseher. "Keine Lust."

"Keine Lust? Was ist das für eine Begründung?", wollte Sasuke fast schon wütend wissen.

"Eine bessere Begründung als dein Darum eben!"

Damit war die Sache für Sakura erledigt und sie konzentrierte sich wieder vollkommen aufs Fernsehprogramm.

Sasuke schnaubte und stand auf. "Dann nicht", sagte er knurrig und ging zurück in die Küche.
 

"Du hast nein gesagt?", rief Temari schockiert, als sie von Sakura erfuhr, dass sie nicht mit zur Feier ging. "Wieso? Das wär doch richtig toll geworden! Wir waren doch noch nie auf sowas!"

"Wenn ich keine Lust habe, habe ich keine Lust, basta!", gab Sakura zurück.

"Keine Lust? Wie kann man keine Lust haben? Überleg mal was es da für essen gibt, und Musik und Getanze und was weiß ich!"

"Na und, mir ist das doch egal. Ich steh nicht auf sowas."

"Du kennst sowas doch gart nicht, wie kannst du dann nicht darauf stehen?"

"Es ist wie es ist!"

Temari schüttelte ungläubig den Kopf. "Was ist dein Problem?", fragte sie. "Wir kennen uns doch schon eine ganze Weile, ich glaub dir dein Keine Lust nicht!"

Sakura stöhnte gestresst. "Der Kerl ist einfach nur unfähig!"

"Sasuke? Wieso?"

"Weil ich einfach nur wissen wollte, warum ich mitkommen soll! Ich hab nicht mal eine besondere Antwort erwartet, aber ein Darum eben, ist mir dann doch zu blöd!"

"Er hat darum eben gesagt?"

"Ja, es ist eine Frechheit!"

Temari nickte. Das konnte sie verstehen! Diese brummige Macho, was dachte er sich?

"Ihr könntet ja noch mal reden?", schlug sie vor.

"Reden? Worüber?"

"Na, es ist doch offensichtlich was falsch gelaufen!", meinte Temari überzeugt.

"Sicher ist was falsch gelaufen", schnaubte Sakura. "Er läuft falsch! Hat vermutlich keine Erziehung gehabt, nicht vernünftig sprechen gelernt oder was weiß der Fuchs! Ah, diese Feier kann mir gestohlen bleiben!"

Temari kicherte leicht. "Du hättest ihn begleitet, oder?"

Sakura zögerte, nickte aber schließlich. "Sicher, selbst wenn es ihm nur darum gegangen wär, jemanden mitzunehmen. Ich bin ihm dankbar, für das was er tut. Ich kann es nicht so sagen, aber dadurch hätte ich es ihm vielleicht zeigen können. Irgendwie. Keine Ahnung. Aber so ein Darum eben ... das ist zu wenig. Wenn er nicht lernt, Dinge auszusprechen, dann kann er nichts erwarten."

"Ihr seit euch da sehr ähnlich, weißt du das? Du kannst ihm doch auch nicht einfach danke sagen", erinnerte Temari lächelnd.

Sakura schnafte geknickt. "Ich weiß, irgendwie ist es fast das Gleiche. Ich weiß, dass es manchmal sehr schwer sein kann, über seine Gefühle zu reden, aber man muss es lernen, sonst kommt man irgendwann nicht weiter."

"Dann willst du ihn mit deiner Absage also erziehen?"

"Nein, ich war in dem Moment sauer. Aber ich nehm es auch nicht zurück."

"Willst du es dir nicht noch mal überlegen?"

"Nein ..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-01-06T22:49:55+00:00 06.01.2009 23:49
ach sakura komm schon überlegs dir nochmal!!

ich kanns aba voll nich fassen, dass sakura sich ihre finger selber gerichtet hat, scheiße muss das weh getan haben!!

jetzt mal so, dass es geklärt ist: sakura wurde von männern sexuell belästigt oda??

"drum eben"...nicht uchiha-like xD
Von:  xxx
2009-01-05T01:03:39+00:00 05.01.2009 02:03
hey
tolles kappi^^

gruß xxx


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