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Daylight

~Wait for Sunrise~
von

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Sag es!

Temari holte tief Luft. Hinter ihr standen Sasuke und Itachi, und beide sahen schockiert aus. Das Gebäude, dass sich vor ihnen befand, war alt und zerfallen. Und hier sollte Sakura in der letzten Zeit gelebt haben?

"Und du glaubst wirklich, dass sie hier sein könnte?", fragte Itachi.

Temari nickte langsam. "Gaara hats gesagt. Und er meinte, seine Informationen stimmen immer. Das ist ... in New York hatte Sakura noch höhere Ansprüche ... das sie hier ... ich versteh es nicht", Temari schüttelte betrübt den Kopf. "Was ist passiert?", sagte sie mehr zu sich selbst.

"Lasst uns reingehen. Wenn sie uns bemerkt, wird sie nachher noch abhauen", meinte Sasuke kühl und wollte die Tür öffnen.

"Die sind meistens von innen zugenagelt. Kommt hier lang", sagte Temari etwas gefasster. Sie ging voran und zur rechten Seite des Hauses, dort gab es ein scheinbar geschlossenes Fenster. Temari lächelte sanft. "Das hier ist unverkennbar Sakuras Handschrift. Wir müssen durch das Fenster."

"Das ist zu", bemerkte Sasuke trocken.

"Ach ja?", Temari grinste leicht, schob einen kleinen Splitter an der unteren Seite nach hinten und schon ließ sich das Fenster bewegen.

"Ein Zaubertrick", applaudierte Itachi.

"Nicht ganz, aber so in der Art. Auf diese Weise kann man sich uneingeladene Gäste vom Leib halten. Und auf der Straße gibt davon genug ..."

Temari seufzte und stieg als erste ein, ehe ihr die Jungs folgten. Da es schon recht spät war, kam kaum noch Licht in das alte zerfallene Haus. Vorsichtig machten sie einen Schritt vor den nächsten.

"Wir sollten uns aufteilen und suchen. So erwischen wir sie am ehesten", überlegte Temari, da sie Angst hatte, Sakura könnte schon über alle Berge sein.

Die Uchiha-Brüder nickten leicht. Temari blieb im Erdgeschoss, währenddessen Itachi nach unten ging und Sasuke der Treppe nach oben folgte.

Bei jedem Schritt hatte er allerdings Angst, dass die Treppe einstürzen würde.

Oben angekommen atmete er erst einmal tief durch. Dass er wegen diesem Mädchen solch einen Stress hatte, wurmte ihn. Er würde ihr einige Takte sagen, wenn er sie finden sollte. Was dachte sie sich eigentlich? Dachte sie überhaupt nach?

Er folgte dem Flur und stellte Fest, dass das Haus größer war als er gedacht hatte. Von draußen wirkte es eher wie eine alte kleine Hütte. Wie konnte ein Mensch hier überhaupt leben? Es war zerfallen, dreckig und der Schimmel war überall an den Wänden. Und es war kalt, furchtbar kalt.

Sasuke seufzte und ging weiter. Es gab allerlei kleine Zimmer und jedesmal, wenn er in eins Blickte, dachte er Sakura könnte dort drinnen sein. Ob sie wusste, dass sie hier waren? Ob sie vielleicht schon längst verschwunden war? Oder versteckte sie sich in irgendeiner dunklen Ecke?

Warum tat sie das? Warum lief sie weg? Hierher ... Wie konnte man so ein Leben vorziehen? Sie hätte doch für eine Weile bei ihm bleiben können, wo war das Problem?

Und da musste er unwillkürlich an seine Mutter denken.

Als er noch klein war, hatten sie sich einen Hund zugelegt. Er sollte mal ein guter Wachhund werden. Zwar hatte das Uchiha Anwesen etliche Alarmanlagen und es gab auch Bodyguards, doch ein Wachhund war immer eine gute Maßnahme. Sasuke war damals vielleicht vier gewesen, als der Welpe zu ihnen kam. Er erinnerte sich, wie er mit ihm aufgewachsen war. Er war ein guter Freund gewesen, und treu. Aber er durfte nie ins Haus. Als dann der Winter kam, hatte Sasuke seine Mutter angebettelt, den Hund ins Haus holen zu dürfen. Er hatte Angst um seinen Freund, dass er erfrieren könnte.

Doch seine Mutter hatte nein gesagt und Sasuke war nach einer heftigen Diskussion weinend auf sein Zimmer gerannt. Später kam seine Mutter zu ihm und setzte sich an sein Bett.

"Liebling, du musst verstehen, dass es für ihn das Beste ist, wenn er draußen bleibt", sagte sie sanft und streichelte ihrem Sohn über die Haare.

"Wie kann es gut für ihn sein, es ist draußen viel zu kalt", erwiderte Sasuke wütend.

"Aber er ist es nicht anders gewohnt. Lieber nimmt er die Kälte in kauf, als dass er sich hier drinnen einsperren lässt. Er kennt keine Wände, und den stickigen Geruch im Haus."

"Hier ist es doch nicht stickig!"

"Für ihn schon, denn er hat bisher immer nur die Luft geatmet, die der Wind ihm bringt. Und es ist auch nicht gut, ihn rein zunehmen, weil sein Körper sich den Temperaturen draußen angepasst hat. Hier drinnen würde er sich vollkommen Umstellen müssen, und umso schwerer ist es für ihn, wenn er wieder hinaus muss."

Sasuke schreckte aus seinen Gedanken hoch. Er mochte es nicht, wenn ihn alte Erinnerungen überkamen. Aber waren das vielleicht Sakuras Ängste? Darüber hatte er bisher nie gedacht, sie aber vermutlich schon. Nämlich dass sie wieder gehen musste, wenn sie gesund war. Fürchtete sie sich, sich dann nicht mehr Umstellen zu können? Aber sie war doch ein Mensch und kein Hund! Was für lächerliche Gedanken er doch im Moment hatte!

Aber war es wirklich so lächerlich? Bestand ihre Angst darin, dass sie sich an eine warme Wohnung gewöhnen konnte? Was man nicht kennt, dass vermisst man auch nicht, wie wenn man es in den Händen hielt und fallen lassen musste.

Das hatte seine Mutter auch mal gesagt.

Aber was sollte er tun? Ihr helfen eine Wohnung zu finden? Das war doch nicht sein Problem! Und trotzdem, warum beschäftigte er sich dann damit, was sie dachte?

Was war nur mit ihm los?

Wollte er das wirklich wissen?

Oder wusste er es im Prinzip längst?

Konnte es sein, dass er nicht einfach nur Mitleid mit dem Weib hatte, sondern sie gar mochte?

Wie konnte das sein? Er mochte doch sonst niemanden! Er hatte keine Freunde, wollte keine. Die, mit denen er zu tun hatte, waren ihm viel zu dumm.

War Sakura da anders?

Oder lag es daran, dass sie in gewisser Hinsicht wie er war?

Sie wollte auch niemanden, sie wollte keine Hilfe. Sie wollte nur für sich sein.

Und für einen kurzen Moment spürte er, wie falsch diese Haltung war.

Sasuke blieb stehen, unsicher was er jetzt tun sollte. Wenn er sie wieder zu sich holen würde, dann war es nur für eine bestimmte Zeit. Irgendwann musste sie wieder gehen, und dann? Für ihn war dann alles wieder wie früher, aber für sie hätte sich einiges geändert.

Denn sie würde dann etwas vermissen, was sie vorher gar nicht wirklich gekannt hatte. Ein warmes Bett, eine warme Mahlzeit, und vielleicht Menschen, die um sie herum waren.

Seine Gedanken schweiften wieder ab, zu dem kalten Winter vor vielen Jahren.

Er hatte seinen treuen Freund nicht mit ins Haus nehmen dürfen. Doch er hatte es eingesehen. Seine Mutter hatte vermutlich recht gehabt. Man konnte ein Tier nicht aus seinen Umfeld reißen.

Er hatte seinen treuen Freund in diesen Winter dennoch verloren. Er war erst ein Jahr alt gewesen, und als sich ein anderer Hund über den Zaun geschlichen hatte, hatte dieser seinen Hund tot gebissen.

Sasuke schüttelte den Kopf, um seine Gedanken frei zu bekommen. Warum musste er gerade jetzt daran denken? Doch eines stand fest. Wenn er Sakura für eine Weile aufnehmen würde, würde sie sicher Probleme haben, hier wieder zu recht zu kommen. Tat er es aber nicht, würde sie demnächst vermutlich nicht mehr aufwachen.

Man konnte die Dinge nicht voraussehen, dass hatte er damals gelernt. Auch das es falsche Entscheidungen gab, egal welchen Weg man wählte.

Sasuke setzte sich in Bewegung und ging weiter. Er hatte noch zwei Zimmer, in denen er nicht geguckt hatte. Doch er glaubte nicht daran, dass sie noch hier war. Wenn einer der anderen sie nicht entdeckt hatte, dann war sie vermutlich erst gar nicht hier gewesen.

Das Zimmer, dass Sasuke als nächstes Betrat, war am größten. Er ging einige Schritte hinein, denn er konnte kaum etwas sehen. Plötzlich spürte er etwas kaltes am Hals, ohne das er etwas hatte kommen hören.

Er musste unwillkürlich lächeln. "Ist das wieder ein Fieberthermometer?", fragte er belustigt.

"Diesmal leider nicht", antwortete Sakura traurig. "Warum seid ihr hier? Ich hatte dich doch darum gebeten, dass ..."

"Ach, halt den Mund. Ich weiß worum du mich gebeten hast, und ich lehne deine Bitte ab. Deine Freundin ist mit den Nerven runter, weil du abgehauen bist! Denk doch nicht nur an dich selbst!"

"Hast du ihr gesagt ..."

"Nein, was Doktor Larch gesagt hat, behalte ich vorerst für mich. Es sei denn, du weigerst dich mitzukommen."

"Du verstehst das nicht! Wenn ich zurückkomme, und wenn Temari bei mir ist ... ich bin nicht mehr die, die ich damals war! Und ich habe in den letzten Monaten Dinge getan für die ich grade stehen muss. Ich will nicht, dass Temari in Gefahr gerät!"

"Was hast du angestellt? Eine Bank ausgeräumt?", witzelte Sasuke und drehte sich vorsichtig um, damit er Sakura in die Augen sehen konnte. Allerdings bemerkte er auch das rasierklingenscharfe Messer an seinem Hals.

"Was ich getan habe, geht niemanden etwas an! Es ist einzig und alleine meine Sache!"

"Du solltest es mir lieber sagen", meinte Sasuke tonlos.

Sakura zögerte. Vielleicht würde er dann die Gefahr erkennen und sie gehen lassen?

"Ich hab ... der Polizei was gesteckt, verstehst du? Und es gibt Leute, die das nicht gut fanden. Sie haben raus bekommen, dass ich es war. Sie kennen mich!"

"Dann geh zur Polizei und erklär denen, dass du Hilfe brauchst! Wenn du zu denen gehst um zu petzen ...", Sasuke grinste. Er hätte eigentlich nicht gedacht, dass Sakura jemand war, der andere an den Pranger stellte. Waren das hier nicht alles ihre Leute? Auf die eine oder andere Weise?

"Petzen? Ich nenne das nicht petzen, und wenn es das ist, dann steh ich dazu, denn ich würde es immer wieder machen! Die Kerle haben Kinder vergewaltigt!", Sakura wurde lauter und ihr Gesicht verzog sich schmerzverzerrt. "Sie haben kleine Mädchen missbraucht, verstehst du das? Nur weil sie auf der Straße leben und es keinen interessiert, wenn sie mal für ein paar Nächte wegbleiben! Weil sich niemand für sie interessiert! Dafür sollen die Schweine hängen, und ...", Sakura versagte die Stimme. Tränen standen ihr in den Augen und sie ließ das Messer fallen. Sie hatte keine Kraft mehr.

Doch Sasuke nutzte nicht die Gelegenheit, sondern blieb wie erstarrt stehen. Die grausamen Worte hallten immer wieder in seinem Kopf nach. Und er sah Sakura, die kaum noch stehen konnte. Er machte einen Schritt nach vorne. Und drückte das Mädchen tröstend an sich ...

Sakura begann nun immer mehr zu weinen, ihr Schluchzen wurde immer lauter und sie krallte sich an seiner Jacke fest. Mittlerweile musste Sasuke sie stützen, damit sie nicht zu Boden ging.

"Hat ... hat die Polizei die Kerle verhaftet?", fragte er vorsichtig.

Sakura schüttelte unter Tränen den Kopf. "Nur einen, weil sie ihn ... weil sie ihn dabei erwischten und nicht wegsehen konnten ..."

Und jetzt verstand er die Situation.

Sakura war ernsthaft in Gefahr.

Und jeder, der sich in ihrer Nähe befand, vermutlich auch.

Und obwohl sie richtig gehandelt hatte, wollte sie noch alleine dafür grade stehen. Selbst jetzt wollte sie keine Hilfe.

Manchmal war es egal, was man tat. So oder so konnte es falsch sein.

Doch Sakura hatte das einzig richtige getan.

Und er würde kein Feigling sein, der jemanden mit soviel Mut zurückließ.

"Wir gehen", sagte er langsam und er spürte Sakuras kraftlosen Versuch, sich dagegen zu wehren. Doch diesmal würde er sie nicht weglaufen lassen.

Er führte sie die Treppe hinunter, als ihm auch schon Temari und Itachi entgegen kamen. Er deutete ihnen, Ruhe zu bewahren, denn Sakura weinte immer noch klammernd an Sasukes Jacke. Scheinbar hatte sie die Nerven verloren, was nur allzu verständlich war.

Itachi nickte verstehend, während Temari selbst leise zu weinen anfing. Noch nie hatte sie ihre 'Freundin weinen sehen, immer war sie Stark gewesen und hatte alles durchgestanden. Was konnte passiert sein?

Noch im Auto weinte Sakura, bis sie vor Erschöpfung einfach einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-01-05T19:08:51+00:00 05.01.2009 20:08
sasuke vergleicht sakura mit einem tier?? xDD
mhh, sakura wurde aba ncih vergewaltigt oda?

Von:  Sakura-Jeanne
2009-01-04T08:49:52+00:00 04.01.2009 09:49
hammer kapitel
Von: abgemeldet
2009-01-04T00:19:08+00:00 04.01.2009 01:19
omq die arme sakura...
naya..das wird wieder...hoff ich mal
freu mich aufs nächste kapi
LG saku


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