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Spiegelscherben

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Spiegelscherben

Disclaimer: Nix meins ausser die dumme Idee, wie immer.
 

A/N: Alles begann mit dieser einen M!Countdown Performance von Eeteuk, Yesung und Eunhyuk (zu sehen hier: http://www.youtube.com/watch?v=yqHMo-O2H4Y). Besabbernswert, und irgendwann hat meine Schwester gesagt: „Die drei sollten eine eigene Gruppe bilden.“ Und dann wir beide im Chor: „Super Junior Cool!“ (Hey, SMs Namensgebungskünste sind auch nicht besser.)

Weil ich aber eine Idee nicht Idee sein lassen kann, habe ich eine FF daraus gemacht. Der Wunsch meiner Schwester war „was Trauriges oder was Romantisches“, und da ich nun mal ich bin, ist es traurig geworden. Zusätzlich beeinflusst ist dieses Ding von Eeteuks Cyworld-Einträgen der letzten Zeit. Deprimierend, sag ich nur.
 

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für meine Schwester
 

Nach dieser einen M!Countdown Performance gibt es kein Zurück mehr.

„Die Fans lieben euch“, sagt ihr Manager. „Ihr werdet eine neue Subgroup bilden.“

Eeteuk, Yesung und Eunhyuk starren ihn an – zwei, vier, zwanzig Sekunden lang. Länger als das, aber niemand zählt danach noch weiter.

„Die Aufnahmen für eure erste Single beginnen in einer Woche“, fährt der Manager fort, „bis sie beendet sind und wir eine Choreographie und ein Musikvideo haben, werden die Aktivitäten von Super Junior Happy beendet sein.“
 

„Cool“, sagt Donghae in China, am Telefon, und dann hört Eeteuk ihn rufen: „Teukie hyung hat eine neue Subgroup!“

„Halt mir meinen Platz warm“, sagt Heechul, lang auf Eeteuks Bett ausgestreckt und mit einem schnurrenden Heebum auf seinem Bauch. „Wenn Xanadu vorbei ist, werde ich dich ablösen.“

„Das ist eine einmalige Chance“, sagen die Manager, und die Stylisten unterhalten sich aufgeregt über das neue Konzept. Die Sonnenbrillen, die Haare, die Kleider.
 

Die Single heisst ‚Run Away’, ein Song mit schnellem Rhythmus und vielen Rapeinlagen. Eeteuk kommt sich ein wenig verloren vor, gedrängt in eine Rolle als zweiter Rapper und zweiter Sänger gleichzeitig. Er wird den Leader spielen, wie immer, und dann in den Hintergrund treten.

Eunhyuk bastelt an der Choreographie, und Eeteuk hilft ihm, in den seltenen Momenten, da Eunhyuk nicht weiter weiss.

Yesung übt seine hohen Noten und Eeteuk hört ihm zu, gibt hin und wieder einen Kommentar dazu ab, aber meist nur: „Das ist gut, da fehlt nur noch ein bisschen.“
 

Der Dreh zum Musikvideo dauert die ganze Nacht, und morgens um halb sechs fährt Eeteuk auf einem Motorrad dem Sonnenaufgang davon.

Zu Hause fällt er in sein Bett, nachdem er Heebum weggescheucht hat, und schläft nicht. In drei Stunden ist ein Photoshooting angesagt, mit einem Interview hinterher. Eeteuk geht in seinem Kopf die Fragen durch, von denen er weiss, dass sie kommen werden, und fragt sich, ob er die Antworten dazu noch weiss. Es sind immer dieselben.
 

Die Bühne im Fernsehstudio von SBS ist nichts Neues mehr, und trotzdem ist Eeteuk unsicher, als er ins Licht tritt. Die unsichtbare Menge am Rand der Bühne schreit, kreischt und wogt. Die Musik kriecht langsam in seinen Körper, aktiviert Mechanismen, die er sich in den letzten Wochen antrainiert hat. Schritt, Schritt, eine Drehung, Schritt, stillstehen.

Singen, die paar Zeilen, Worte, die ihm zufallen. Die irgendwo zwischen Eunhyuk und Yesung untergehen, auch wenn seine Stimmbänder schmerzen. Aber es ist egal, denn Eeteuk ist der Leader, der lächelnde Engel. Er hat seinen Platz, irgendwo.
 

„Ein voller Erfolg“, sagt der für Super Junior Cool zuständige Manager zufrieden. Er klopft ihnen auf die Schultern, lächelt sie an. Drückt ihnen ihren Terminkalender für die nächsten Woche in die Hände – Interviews, Radiosendungen, Unterhaltungsshows, die sie als Gäste wollen. Im Anzug und mit Sonnenbrille, selbstverständlich.

Eeteuk lächelt und schüttelt Hände, beantwortet Fragen, die er schon in seinem Schlaf hört, und fragt sich nie, wann die nächste Pause kommt. Er singt und tanzt, weil es das ist, wofür man ihn bezahlt; das, als was man ihn verkauft.

„Glückwunsch, hyung“, sagt Hankyung am Telefon, so müde wie Eeteuk selbst.

„Ihr wärt doppelt so cool“, sagt Heechul, mit dem Rücken an Eeteuks Bett gelehnt, „wenn ihr mit mir auftreten würdet. Cinderella and Super Junior Cool. Pech für euch, dass ich keine Zeit habe.“

Eeteuk lacht, aber er hört die Eifersucht aus Heechuls Stimme heraus.
 

Eeteuk hat eine Liste, die er unter seiner Matratze versteckt. Eine Liste, die er nur dann hervorholt, wenn es nicht mehr anders geht. Es ist das englische Alphabet, alle Buchstaben sorgsam aufgelistet. Sieben sind durchgestrichen; drei weitere Striche setzt er nun darauf, dick und rot. Eine Erinnerung daran, dass nichts für immer währt, weder für ihn noch für die anderen.

Die Welt ist saphirblau, aber nur ein bisschen, und Eeteuk sieht keinen Weg vor sich, nur eine Klippe, über der ein Spiegel hängt. Der Spiegel bröckelt, fünf oder sechs Stücke sind schon weggebrochen. Spiegelscherben, verloren im Abgrund hinter der Klippe.

Eeteuk mag ein Engel sein, aber einer ohne Flügel, und er weiss, dass niemand ihn auffangen wird, wenn der Spiegel ganz zerbrochen ist und nichts bleibt als der Sprung ins Leere.
 

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A/N2: Was ich noch anmerken will: Ich mag die Subgroups. Ich mag sie wirklich. Aber ich finde, dass es Zeit ist, dass Super Junior sich wieder einmal daran erinnern, was sie sind: Eine Band mit dreizehn Mitgliedern. Eine Einheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunny03
2008-10-27T17:11:43+00:00 27.10.2008 18:11
Woah du hat daran gedacht!
*dich knuddl*
Klar mag ich deine FF noch lesen..wie du siehst hab ich.
Denn bei mir hat sich nichts geändert...SuJu Hardcore sag ich nur und einige andere Künstler mit in der Korea-Dauerschleife.

Ehrlich....solche Gedanken hab ich mir auch schon gemacht..wie das alles so weiter geht.....wann für die einzelnen Member der Punkt of No Return kommt.

Ich bin mir sicher der eine oder andere hat einmal bereut diesen WEg eingeschlagen zu sein. Und wenn es nur Sekunden des Zweifelns waren.

Zu deiner FF:

Teukies Einträge sind sehr depri, wobei der letzte war etwas aufmunternder. Deine FF haben immer so viel tiefgang....und einfühlsam geschrieben...so als würde es gerade jetzt passieren und wäre keine Fiction. Alle Achtung dafür und ein großes Lob.

Ich hoffe es kommt nun wieder öfter was von dir. Und vielleicht übersetzt du mal das eine oder andere ins Englisch...es gibt da ein Forum wo du sehr gut aufgehoben wärst.

Fighting!
*knuddl*


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