Vergangenheit....man muss weinen um wieder lachen zu können
Da bin ich wieder! Zwar mit einem kurzen aber wichtigen kapitel!!!
Viel Spaß!!!
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Gelangweilt saß ich auf meiner Coach. Die Jungs hatten mich hier her gepflanzt und seit gefühlten zwei Stunden wartete ich schon darauf, dass sie wieder kamen. Ich schaute auf die Uhr und musste frustriert feststellen, dass eigentlich erst fünf Minuten ver4gangen waren. Müde streckte ich mich und machte es mir bequem. Warum wartete ich überhaupt auf diese Idioten? Es konnte mir doch eigentlich egal sein, was sie mich so Wichtiges fragen wollten…oder? Na ja ich bin ja schon neugierig, eine Macke von mir, die ich einfach nicht loswerde.
Plötzlich hörte ich Geholper und kurz darauf standen Tobi, Kisame, Sasori, Deidara, Itachi und Pein auch schon vor mir. Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich sie so in Reih und Glied dastehen sah. Sie sahen richtig zahm aus, allerdings ließ mich der ernste Ausdruck in ihren Gesichtern stutzig machen. Nach ein paar Sekunden des Schweigens setzten sie sich mir gegenüber auf das Sofa, das sie dort extra hingestellt hatten bevor sie gegangen waren und Sasori begann zu sprechen: „Wie du weißt wollen wir dir ja helfen deine Sucht zu bekämpfen aber damit du endgültig mit diesem Lebensabschnitt abschließen kannst musst du erst einmal deine Vergangenheit verdauen.“
Zögerlich nickte ich, auch wenn ich nicht genau weiß, was diese Gefühlsduselei soll. Sonst sind die doch auch totale Gefühlskrüppel. Die haben mich sogar zum Psychiater geschleppt!
Doch ich konnte nicht länger darüber nachdenken, da Pein für Sasori weiter sprach: „Und da du uns nie Genaueres über den Tod deiner Eltern erzhlt hast dachten wir, wir könnten damit anfangen.“
Bitte Was? Das können die sich aber gleich wieder aus dem Kopf schlagen! Ich rede grundsätzlich nicht über meine Vergangenheit. Wenn ich Angst und Schmerz erleben will schaue ich mir einen Thriller an und tu mir nicht so was an. Zur Bestätigung schüttelte ich meinen Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
Pein seufzte und nickte Deidara zu, welcher ein Foto zückte: „Wir haben das Foto gefunden und uns gefragt, was es wohl zu bedeuten hat.“
Damit streckte er es mir entgegen. Ich nahm es in meine Hand und blickte darauf.
Es war ein altes Foto meiner Eltern, in der Mitte war es auseinander gerissen worden, dann wieder mit Tesa zusammen geklebt und dann mit einem roten Edding durchgestrichen. Als ich in die verbleichten Augen meiner Mutter blickte, versank ich in einem Strudel voller Erinnerungen.
Ich sehe mein fünf ahre altes Ich im Wohnzimmer sitzen. Es war mal wieder einer dieser Tage,an denen meine Eltern mich allein gelassen hatten. Ich wusste schon damals, dass sie mich hassten, nur der Grund war mir bis zu diesem Tag schleierhaft gewesen. Mein kleineres Ich stand auf und blickte neugierig auf das Regal, in dem verschiedene Videos standen. Sie nahm eine Kassette mit der Aufschrift `Sakura`s Geburt` heraus, stellte den Fernseher an und legte die Kassette ein.
Nach wenigen Sekunden folgte ein blauer Bildschirm und sie drückte auf Play.
Zuerst sah man nur ein Krankenzimmer, doch dann ertöntem die Schreie einer Frau. Eine Krankenschwester sprang auf das Bett zu, in dem eine rothaarige, verschwitzte Frau lag- meine Mutter. Daneben stand ein großer braunhaariger Mann, der sein Gesicht angespannt hatte- mein Vater.
Nach ewig langen Minuten voller Schreie und Schmerzen hatte sie es endlich geschafft. Die Krankenschwester trug das schreiende Bündel weg um die ersten Untersuchungen durchzuführen. Von der anderen Seite des Zimmers ertönte die Stimme meiner Mutter: „Was ist es?“
Die Krankenschwester lächelte und trat wieder näher an das Paar heran. „Es ist ein Mädchen.“
Das Gesicht beider verfinsterte sich schlagartig und es war, wie wenn sich die Stimmung im Zimmer dem Frostpunkt genähert hätte. „Ich will sie nicht.“ Meinte mein Vater, als die Krankenschwester ihm das Baby geben wollte voller Abscheu und blickte das Baby mit den kurzen rosa Haaren hasserfüllt an und schritt eilig aus dem Zimmer. Seine Frau blickte ihm nach.
„U-und wie soll sie heißen?“ fragte die Krankenschwester, die durch die Reaktion verunsichert schien. „Nennen sie das Miststück, Sakura.“ Krächzte meine Mutter angewiedert und drehte ihren Kopf in die entgegen gesetzte Richtung.
Das Video stoppte und der Bildschrim wurde wieder blau. Ich schaute auf mein kleineres Ich, welches geschockt auf den Fernseher starrte und gerade erfahren hatte, dass sie aus dem einzigen Grund, dass sie ein Mädchen war gehasst wurde. Sie hatte nie eine Chance gehabt akzeptiert zu werden.
Sie sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Mit einem traurigen und zugleich wissenden Blick folgte ich ihr. Sie stolperte die Treppe hinauf und sprang in ihr Zimmer. Wütend schnappte sie das Bild ihrer Eltern auf dem Nachttisch und zerriss es mit all ihrer Kraft und schmiss es schreiend auf den Boden.
Plötzlich ertönte Getrampel auf der Treppe und dann wurde die Tür krachend aufgerissen. Zornig stand meine Mutter im Türbogen: „Habe ich dir erlaubt das Video zu sehen, ha?!“ schrie sie los und stürmte auf mein eingeschüchtertes Ich zu aber kurz davor blieb sie stehen und schaute auf das, nun am Boden liegende, Bild. Sie packte sie an beiden Schultern. „Du undankbare, kleine Schlampe!“ brüllte sie, während sie mich heftiger schüttelte. Sie schubste mich, sodass ich schmerzvoll auf dem Boden landete.
„Du klebst das wieder zusammen, verstanden?“ Ein schwaches Nicken war die Antwort. Ihre Hand fuhr aus und verpasste mir eine schallende Ohrfeige, danach stürmte sie aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Ich konnte den Schmerz noch heute fühlen und traurig schaute ich auf das kleine, weinende Mädchen, dass mal wieder zurückgelassen wurde.
Ich starrte auf das Bild und meine Hände fingen an zu zittern. Ich hatte es noch am selben Tag zusammengeklebt und eine Woche später hatte das rote Kreuz seinen Weg darauf gefunden. Ich spürte, wie die erste stumme Tränen über meine Wange rollte.
„Sakura, was-?“ fragte mich Itachi stockend und nahm mich tröstend in die Arme, doch ich stützte mich mit meinen Oberarmen an seinem Brustkorb ab und schubste ihn von mir weg. Fast schon fluchartig stand ich auf, ließ das Bild fallen und rannte aus dem Wohnzimmer. Auf dem Gang rutschte ich kurz aber lief trotzdem weiter.
Der Schmerz drohte mich zu zerfressen. Ich kann nicht mehr klar denken. Ich will nur noch allein sein. Versteht mich denn keiner. Warum muss ich immer wieder die gleiche Hölle durchleben?
Ich rannte die Treppe hoch und ins Bad, wo ich mich einschließe und dann mit dem Rücken zur Tür hinunter gleiten lasse. Keuchend bleibe ich auf dem kalten Fliesenboden sitzen. Wie Donner überkommen mich meine Erinnerungen.
“Du bist es nicht wert eine Haruno zu sein!“
Dicke Tränen fließen aus meinen geröteten Augen.
“Wir lieben dich nicht.Niemand tut das! Du bist verachtenswürdig.“
Ich kralle meine Finger in den Kopf und versuche die Sätze zu vertreiben aber es hilft einfach nicht. Ich werde wahnsinnig!
“Happy Birthday, Sakura-chan. Als Geburtstagsgeschenk darfst du das ganze Haus putzen, ist das nicht nett von uns?“
Ich stöhne als ein stechender Schmerz meinen Kopf durchfährt.
“Wie kannst du es nur wagen uns zu widersprechen? Du hast es nicht verdient zu leben!“
Vor meinen Augen verschwamm alles und nur gedämpft hörte ich die verzweifelten Schreie meiner Freunde vor der Badezimmertür.
“Weinen wird dir auch nichts bringen. Es gibt niemanden, der dich tröstet. Es ist niemand da, der dich liebt.“
Mir wird schlecht. Alles dreht sich um mich herum. Schnell krabbele ich zum Klo und übergebe mich. Immer wieder ertönen die Sätze meiner Eltern in meinen Kopf und schmerzen wie Schläge. Verbale Schläge. „Nein!“ schreie ich um es endlich zu stoppen. Ich presse meine Hände auf die Ohren damit es aufhört aber immer wieder durchzuckt mich der Schmerz und neue Erinnerungen erscheinen vor meinen Augen.
Plötzlich kracht es und die Jungs stehen vor mir. Tobi kommt zu mir gerannt und nimmt mich schnell in den Arm. Ich kralle mich in seinem T-shirt fest. „Mach, dass sie aufhören.“ Schluchze ich ungehalten.
Tobis Hände streicheln beruhigend über meinen Rücken. Es fühlt sich so gut und doch so falsch an. Ich will nicht schwach sein, das war ich viel zu lang. Ich habe mir mit sieben Jahren geschworen nie mehr zu weinen und jetzt klammere ich mich an einen Jungen fest und kann die Tränen zurückhalten. Tränen, die mich von einer großen Last befreien und schon längst hätten fließen müssen.
Ich wische mit einer Hand eine Träne von meiner Wange und starre auf die Flüssigkeit. Ich kann durch meine tränenverschleierten Augen nicht viel sehen aber ich weiß, dass jetzt alles besser werden wird. Denn meine Eltern hatten Unrecht! Es gab Menschen, die mich trösteten. Es gab Menschen, die mich liebten. Und ich sah es endlich ein, meine Eltern hatten immer Unrecht und ich würde mich nicht mehr gehen lassen.
Ich will endlich leben!
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Wie hat es euch gefallen?
Glg cherry_uchiha *.*