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Tamáshii

Kannst du meine Seele heilen? Zer0
von

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Für mein Seelenheil

Ich wünsche euch viel Spaß am Lesen :3

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Gebannt starrte er im Dunkel durch das Fenster nach draußen und sah dem Regen zu. Prasselnd klopften die Tropfen gegen die beschlagene Scheibe.

Seit wann konnte er nicht mehr einschlafen? Er wusste die Antwort nicht mehr...

Die Müdigkeit nagte an ihm und ließ dunkle Schatten unter seinen Augen entstehen. Doch das war ihm egal. Das was ihn dort erwartete ließ ihn wach bleiben.

Seit wann träumte er? Früher hatten ihn nie Träume geplagt, jedenfalls konnte er sich an keine erinnern.

Anfangs waren die Bilder in seinen Träumen noch schemenhaft, undeutlich gewesen. Doch nun nahmen sie Gestalt an. Blanke Ketten auf seiner Haut, scharfe Klingen die sich in Fleisch bohrten...

Solche Bilder hatten ihn niemals gestört, doch diese Träume machten ihm Angst. Er konnte seinem Partner in seinen Träumen nie helfen, er zog an den Ketten, er schrie...und in manchen Nächten weinte er sogar im Schlaf. Doch er konnte Natsuo nicht helfen. Sein Fighter wurde jedes mal etwas angetan. Die Gegenstände mit denen er gequält wurde wechselten zwar von Traum zu Traum, doch das machte es nicht besser. All das machte ihnen sonst so wenig aus...doch Youjis Träume waren anders. Er konnte Natsuos Schmerz spüren. Er konnte in seinen Träumen Schmerz spüren. Etwas das ihm im wachen Zustand gänzlich verwehrt blieb.

Neben ihm raschelte die Bettdecke und er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er drehte sich zu seinem Partner um, um zu prüfen ob dieser noch schlief. Natsuo hatte den Kopf tief in seinem Kissen vergraben und sein Gesicht wurde halb durch die wilden Locken verdeckt die im Mondlicht einen seltsamen Glanz erhielten.

„Natsuo...?“ vorsichtig flüsterte er gegen sein Ohr.

Sein Fighter brummte vor sich hin und drückte das Gesicht noch tiefer in die Federn. Ein mattes Lächeln schlich sich auf die Gesichtszüge des Sacrifice und er erhob sich langsam aus dem Bett.

So leise es ging lief er zu dem Fenstersims und ließ sich dort nieder. Ein Seufzten entrann ihm als er den Kopf gegen das Glas lehnte.

Schmerz. Ein solch irrationales Gefühl...er wusste nicht mal ob sich dieses Gefühl in Wirklichkeit auch so anfühlte, oder ob er es sich nur so vorgestellt hatte. Nächte lang hatte er darüber nachgedacht, Bücher gewälzt und einmal hatte er sogar Soubi geweckt um ihn danach zu befragen. Dieser hatte versucht ihm zu erklären, das es zwei Arten von Schmerz gab. Körperlichen und Seelischen Schmerz.

Youji hatte ihn gefragt, worin der grundlegende Unterschied zwischen ihnen sei doch der Ältere hatte ihn nur belächelt.

„Seelischer Schmerz kann dich vollkommen zerstören...der körperliche Schmerz verschwindet nach einer Zeit, die betroffenen Stellen regenerieren sich soweit es möglich ist. Doch eine Seele kannst du nicht so einfach heilen. Sie ist wie die Flügel eines Schmetterlings, so wunderschön das man sie berühren möchte, doch so zerbrechlich das man furchtbar vorsichtig damit umgehen muss.“ danach hatte der junge Mann eine Hand gehoben und sie gegen die Stelle gedrückt wo Youjis Herz schlug.

Gedankenverloren langte der aquahaarige Junge an die Stelle und spürte wie sein Herz gegen seinen Brustkorb schlug.

Lag dort seine Seele? Eingebettet in dem stetig arbeitenden Muskel das sich Herz nannte? Warum besaß man überhaupt so etwas wie eine Seele, wenn sie nur eine Schwachstelle war? Hatte er überhaupt eine? Oder wurde ihm diese auch von Nagisa entfernt, in dem Wissen das sie einen zerstören konnte?

Fahrig strichen seine Finger über die Scheibe und malten kleine Muster darauf. Der Regen war noch stärker geworden und ein Blitz ließ ihn aufsehen. Fasziniert öffnete er das das Fenster und kalter Wind blies ihm ins Gesicht. Er nahm an das er kalt war, denn er konnte es nicht spüren. Youji mochte den Regen, der seine Haut benetzte und schon einige Minuten später trieften seine Haare. Unwirsch strich er sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht um den Blitzen weiter zuzusehen. Ob so ein Blitz weh tun würde? Er stellte sich vor wie er von ihm getroffen wurde und wie sich der Schmerz an fühlen würde. Youji schürzte die Lippen. Er konnte es sich nicht wirklich vorstellen. Also musste er es ausprobieren. Er schloss das Fenster und ging zur Tür um sich dort eine Jacke über zu werfen. Draußen lag welkes Laub auf dem Boden, das seine Schritte bremste und er aufpassen musste nicht aus zu rutschen. Als er im Hof angekommen war blieb er stehen und blinzelte gen Himmel. Der Regen prasselte hart gegen sein Gesicht und durchzog seine Kleidung wie ein Schwamm. Doch das war egal. Youji breitete die Arme aus und wartete. Er wusste das es äußert unwahrscheinlich war, das er getroffen werden würde, doch er verharrte trotz dessen in dieser Bewegung.

Er wartete nun schon eine Weile und spürte wie sich Frust in ihm breit machte.

„Verdammt! Jetzt komm endlich!“ seine Stimme hörte sich heißer an und es kostete ihn große Anstrengung überhaupt ein Wort aus seinem Mund zu pressen.

Er dachte wieder an seine Träume, an Natsuo. Wie dieser seinen Namen schrie. Er wollte zu ihm laufen, doch er konnte nicht, alles was er konnte war zu zu sehen wie das Blut seines Fighters auf den Boden floss und sich in dessen Kleidung fest saugte. Er wollte nicht das er litt, er war...alles was er hatte. Einfach alles. Er könnte es nie ertragen, wenn Natsuo etwas zustoßen würde. Er würde...daran kaputt gehen.

In den Regen mischten sich stumme Tränen.

Youji ließ den Kopf sinken und ein Schluchzten verlor sich im Regen. Erschrocken fasste er sich an den Brustkorb, etwas tief in ihm...tat weh.

So fühlte sich Schmerz an? Etwas so schreckliches...nie hätte er sich gedacht, das es sich so an fühlte. Es war noch viel fruchtbarer als in seinen vagen Träumen.

Als ob man ihn von innen zerreißen würde, mit aller Kraft die er besaß.

Mit schnellen Schritten lief er wieder ins Haus. Achtlos lies er die Jacke zu Boden fallen und rannte auf das Bett zu, indem sein größter Schatz lag.

„Natsuo! Natsuo, wach auf!“ er drückte sich mit aller Gewalt gegen seinen Partner.

Verschreckt fuhr der Rothaarige auf.

„Wa...was, was ist passiert? Ihh.. Youji du bist ja ganz nass.“ verständnislos blinzelte er in die Dunkelheit. Was war passiert, das seinen Partner so aus der Fassung brachte.

„Natsuo...es tut weh...es tut so weh.“ er schloss die Augen und drückte seinen Kopf gegen Natsuos Halsbeuge um dort Trost zu finden. Dabei registrierte er nebenbei, das sie Beide durch die nasse Kälte zitterten.

Natsuo runzelte die Stirn.

„Wie bitte? Aber Youji, das ist vollkommen unmöglich, das weißt du doch genau.“ vorsichtig strich er ihm über das nasse Haar. Er hörte seinen Partner schluchzten.

„Ja...ich weiß...ich weiß, aber es ist so. hier, fühl' doch.“

Er nahm Natsuos Hand und hielt sie gegen Herz. Es pochte laut und aufgeregt.

Verständnislos sah er Youji an.

„Dein Herz tut weh?“

Energisch schüttelte er den Kopf und sah zu ihm auf. In seinen fliederfarbenen Augen glitzerten Tränen. Er beugte sich noch ein Stück näher zu ihm, bis sich ihre Gesichter fast berührten.

„Meine Seele tut weh...“ flüsterte er leise.

Aufmerksam sah Natsuo ihn an und sog seine Worte auf wie ein Schwamm. Doch sie wollten keine Lösung ergeben. Es klang absurd. Sie konnten keinen Schmerz fühlen! Sie konnten alles...außer fühlen. Er spürte wie Youji sein Gesicht in seine Hände nahm und die Augen schloss.

„Natsuo...“ es hörte sich fast wie ein Keuchen an.

Der Angesprochene stotterte:“J..ja?“

Sein Gesicht kam seinem so nahe das sich ihre Nasenspitzen berührten.

„Heil meine Seele...“

Natsuo blinzelte. Wie sollte er das anstellen? Etwas heilen an das er gar nicht glaubte?

Zart berührten Youjis Lippen seine Wange.

Youji musste an das denken was Soubi ihm noch gesagt hatte:

„Weißt du durch was man eine Seele heilen kann? Durch die Zuneigung eines Menschen. Liebe ist die stärkste Medizin die es gibt, vergiss das nicht. Ein Kuss kann manchmal mächtiger sein als jede Salbe...“

Ja...so musste es sein. Durch Zuneigung seines Partners konnte er den Schmerz tilgen nicht wahr? Alles was nötig war, war ein Kuss nicht wahr? Warum tat sein Herz immer noch weh? War dieser Kuss etwa nicht genug?

Er hörte wie Natsuos Atem sich beschleunigte als seinen Kopf zur Seite drehte um seine Lippen mit den seinen zu berühren.

Seine Lippen fühlten sich weich an...viel weicher als er es sich früher vorgestellt hatte. Er hatte es sich schon öfter ausgemalt, wie es wohl war Youji zu küssen. Doch das waren alles nur Hirngespinste gewesen, nichts greifbares. Vor allem wäre er nie auf die Idee gekommen seinem Partner so etwas zu unterbreiten. Nicht das er es schlecht fand, das er in diesem Moment die Initiative ergriffen hatte...doch hätte er sich den Grund dafür ganz anders vorgestellt.

Der zunehmende Druck auf seinen Lippen ließ ihn aus seinen Gedanken aufsehen. Es schien ihm als wolle Youji ihn mit aller Gewalt die in ihm stecke küssen. Nebensächlich schmeckte er den metallischen Geschmack auf der Zunge und schob seinen Partner sanft aber bestimmt von sich weg.

„Youji...? Was soll das?“ War er verrückt geworden? Warum schob er ihn weg? Warum fragte er überhaupt nach einem Grund, wenn doch gerade sein inniger Wunsch nach Zuneigung so erfüllt wurde?

Einen Moment lang sah Youji seinen Partner nur stumm an. Warum hatte es nicht gewirkt? Hatte Soubi gelogen?

„Ich...dachte damit verschwinden die Schmerzen. Soubi hat gesagt...“

nervös nestelte er an seinen triefnassen Sachen herrum.

„...Zuneigung lässt die Schmerzen verschwinden.“

Er hörte seinen Partner leise lachen.

„Denkst du nicht Soubi hat von Zuneigung bekommen, nicht von geben gesprochen?“

Das stimme Youji nachdenklich. Ja, Soubi hatte nichts bestimmtes gesagt von wem die Zuneigung kommen sollte. Er spürte wie Natsuo ihn wieder näher zu sich zog und sah ihn aufmerksam an.

„Ich werde versuchen dir die Schmerzen zu nehmen...“

Aufgeregter Atem blies ihm gegen das Gesicht als die fordernden Lippen des Rothaarigen auf sich spürte. Etwas das er nicht genau benennen konnte lag in diesem Kuss. Er suchte einen Moment in seinem Kopf nach dem Wort und als er wusste was es war, begann er vorsichtig den Kuss zu erwidern. Es war Leidenschaft...es war Liebe. Das was seine seelischen Schmerzen unbedeutend werden lies.

Er hörte wie Natsuos Zähne hart aufeinander schlugen. Er zitterte.

„Du frierst.“ stellte er fest und drückte seinen Fighter unsanfst von sich weg.

Natsuo murrte als er von ihm weggedrückte wurde und verzog den Mund.

„Na und? Ich spüre es doch eh nicht..“

Sein Partner schüttelte den Kopf und begann geschäftig die Knöpfe Schlafanzugoberteil seines Partners zu öffnen. Als er es von Natsuos Schultern gestreift hatte zog er sich selbst sein Oberteil über den Kopf und ließ das durchnässte Stück Stoff neben dem Bett auf den Boden fallen. Vorsichtig drückte er seinen Partner wieder in ihr Bett und deckte sie beide zu. Er wollte nicht das es seinem Schatz schlecht ging und würde alles dafür tun damit es für ihn besser war. Bei der gesamten Fürsorge die er gerade um seinen besseren Teil empfand, schrumpfte der Schmerz auf einen winzigen Punkt zusammen.

Als er seine Arme um Natsuo schloss spürte er ein seltsam wohliges Gefühl im Bauch und musste unkontrolliert lächeln.

Und als sie eine Weile ruhig da lagen musste er wieder an eine Seele denken, doch der Schmerz war verschwunden und hatte für etwas seltsam warmes platz gemacht. Natsuo machte ihn glücklich...glücklich auf eine weise die er früher nur in seinen wildesten Gedanken ausgesprochen hätte.

Natürlich, nachdem er die Zärtlichkeiten zwischen den beiden weiblichen Zero gesehen hatte, hatte er sich gefragt wie es wohl wäre mit seinem Partner die selbe Art von Verbundenheit zu teilen. Würden sie dadurch noch stärker werden? Würde das ihre Welt besser machen?

Er wusste es nicht...all seine wirren Gedanken verschwommen zu einem diffusen Bild und müde sah er seinen Partner an, der begonnen hatte unsanft mit seinen Fingern durch Youjis nasses Haar zu kämmen.

„Geht es deiner Seele jetzt besser..?“ hörte er ihn sanft fragen.

Er wollte antworten, doch sein Körper verweigerte ihm den Dienst. Der wochenlange Schlafentzug forderte nun seinen Tribut. Youjis Augen wollten ihm keinen weiteren Blick mehr auf seinen Partner gewähren und er ließ ergeben seine Lider fallen. Müde und mit einem wohligen Gefühl im Bauch drückte er sich ein letztes mal gegen seinen Fighter ehe er in einen ausnahmsweise einmal traumlosen Schlaf verfiel.

Als Natsuo sich sicher war, das sein Partner eingeschlafen war, beugte er sich vorsichtig vor um ihm einen zarten Kuss auf die Schläfe zu geben. Er wusste nicht was heute Nacht in ihn gefahren war, und vor allem was er von Schmerz geredet hatte. Doch er wusste das er immer für ihn da sein würde, wenn seiner Seele etwas zustoßen sollte. Er würde da sein um sie wieder zu heilen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  cutestrawberry
2009-05-18T11:17:08+00:00 18.05.2009 13:17
mir fällt nur ein wort ein:
wunderbar~

mach weiter so.
Von:  Suwamoto
2008-10-13T08:23:17+00:00 13.10.2008 10:23
Maunz~ Erste Kommi?

Also, da diese FF mehr...dramatisch ist, konnte ich leider nicht verlangen, dass die beiden ein bisschen frecher sind xD""" (Ich liebe es, wenn sie frech sind x333)
Ich mag Zero sehr x333 Damit meine ich besonders Natsuo und Youji xDDD
Soubi scheint in deiner FF schon 'poetisch' wie immer zu sein *auf den Beispiel mit dem Schmetterling deuz* Aber schon ein bisschen anders xD Nichts für ungut x333

Dein Schreibstil ist auch gut. Mir hat die FF gefallen x3


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