Eine Liebe, die es nicht geben darf
Deutlich fühle ich deinen warmen Körper, dicht an meinen eigenen geschmiegt. Du schläfst, hast ein glückliches Lächeln auf deinen Lippen, doch wieso schmerzt es mich, dich so sehen zu müssen? Ist uns eigentlich bewusst in was wir uns in diesem Moment begeben? Wir können unmöglich daran glauben, dass es funktionieren kann. Seit Wochen weiß ich einfach nicht woran ich bin im Leben. Ständig kreisen meine Gedanken um eines, um eine einzige Person, doch warum? Du bist es, die mir nicht mehr aus meinem Kopf gehen will, du bist es, die sich in mein Herz geschlichen hat, dir mir jeden Tag auf ein Neues großen Kummer bereitet.
Ich darf nicht so fühlen, nicht an dich denken, sage ich mir tagein, tagaus. Es bringt nicht viel, ich mache es dennoch, still, heimlich, ohne unnötige Aufmerksamkeit meiner Freunde auf mich zu lenken. Im Verborgenen, umringt von meinen eigens erschaffenen Mauern, versuche ich meine Gefühle zu verschließen. Vergebens, sie lassen es nicht zu, nach dieser heutigen Begegnung, da kann ich sie unmöglich wieder bändigen, habe keinerlei Chance sie einzusperren.
Wenn ich nur wüsste, wie ich mich von dir lösen kann. Allein schon der Gedanke daran, dass du uns folgst, mir folgst, macht es mir nicht leichter. Dieses Treffen war nur eine Frage der Zeit, doch gerechnet habe ich nicht damit. Umso überraschter, umso deutlicher machte es mich zu sehen, dass du ähnlich fühlst wie ich es tue. Ohne auf meinen Kopf zu hören, habe ich es zugelassen, habe zugelassen, dass du meinen Gefühlen freien Lauf lässt. Diesem Moment meiner Schwäche, habe ich es zu verdanken, dass ich nun hier neben dir liege. Schwer zu sagen ob ich es bereue, ob ich glücklich darüber bin. Obwohl, beide Gefühle sind in mir vorhanden, machen mir das Ganze nur umso schwerer. Wie soll ich auf mein Schiff zurückkehren, ohne zu offenbaren wie ich fühle? Ich weiß nicht, ob ich dieses Mal tun kann, als gäbe es nichts was mich mit dir verbindet. Wie ich im Moment aussehen muss.
Ich sollte besser gehen bevor du noch aufwachst. Sollte das passieren, dann kann ich für nichts garantieren. Es würde mir nur noch mehr Schmerzen bereiten. Am Ende kann ich es womöglich nicht tun, kann nicht verschwinden und dich erneut aus meinen Leben streichen. Unmöglich ist es für mich, dich hinter mir zulassen, wenn du siehst wie ich gehe. Nur schwer erhebe ich mich aus dem Bett, decke dich behütet zu, ehe ich mich daran mache meine Kleidung zu suchen. Es dauert nicht lange und ich bin angezogen. Weitere Minuten streichen ins Land in denen ich dich schlichtweg beobachte, mir deine Konturen beinahe in mein Gedächtnis einpräge. Diese Zeit, diese durchaus kurze Zeit, die ich mit dir verbringen durfte, ich werde sie nicht vergessen. Wie sollte ich auch. Deine Atmung geht ruhig, regelmäßig, beruhigend fühlt es sich an dich so vor mir zu sehen. Mein Inneres zieht sich zusammen während ich mich an den Bettrand setze.
Es ist wie ein Messer das sich in mein Herz vorzudringen scheint. Dich wieder gehen zu lassen, es ist... Mit Vorsicht bedacht geb ich eine Haarsträhne aus deinem Gesicht, einen allerletzten Kuss bekommst du von mir. „Ich liebe dich, Tashigi.“, haue ich vermutlich zum letzten Mal in dein Ohr, sehe wie du dich ein wenig bewegst, nach meiner Nähe zu suchen scheinst. Noch einen letzten Blick riskiere ich, ehe sich mein Körper automatisch von dir abwendet und aus dem Zimmer verschwindet. Tief durchatmend lehn ich mich an die verschlossene Türe, fühle wie mein Herz mich nicht gehen lassen will. Ich hoffe dennoch sehr, dass wir uns eines Tages unter anderen Umständen wiedersehen, Tashigi.
„Robinchen!“, höre ich Sanji rufen, betrete schweigend das Deck. „Wo warst du so lange? Was hast du gemacht?“, fragst du mich, ein gespieltes, perfektes und vor allem undurchschaubares Lächeln schenk ich dir. „Nichts.“