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Weil sein Traum bedeutender ist...

...es tut mir leid...
von

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The One And Only Chapter

Weil sein Traum bedeutender ist…
 

Wie festgefroren klebte sie förmlich an dem Felsvorsprung, an dem sie gefühlte Stunden zuvor zum Stehen gekommen war.

Ihre Augen verfolgten die Bewegungen jener jungen Shinobi, die sich vor 4 Jahren noch als Freunde – beste Freunde – bezeichnet hatten.
 

Das Geschehene brannte sich tief in ihre Erinnerungen ein, ließ sie nicht einschreiten, ließ sie dennoch jeden Hieb, jeden Schlag, jedes Nin-Jutsu am eigenen Leibe miterleben, weil sie genau wusste, wie sich diese Schläge und Tritte, diese Schwerthiebe und Wurfmesser anfühlten, wenn sie die menschliche Haut durchtrennten, Blutgefäße zum Platzen brachten und daraus unschöne Hämatome oder tiefe Schnittwunden bilden ließen, die anschließend den Körper des Shinobi sein Leben lang als Narben begleiten würden.

Sie wusste, wie kaputt die beiden ihre Körper mit diesem Kampf machten.

Sie war Ärztin, Medic-Nin, und dadurch mit sämtlichen Verletzungen, die ein Shinobi bzw. eine Kunoichi erleiden konnte, vertraut.
 

Ihre blassrosafarbenen Haare wirbelten um ihr mit Tränen verschmiertes Gesicht, als sie ihren Kopf schüttelte, um endlich wieder klar denken zu können.

Denn ihre Gedanken waren vernebelt. Vernebelt mit alten Erinnerungen, an eine sorgenfreie Zeit, in der sie noch eine besserwisserische und für einen unerreichbaren Jungen schwärmende Kunoichi gewesen war und von dem wahren Leben und dessen Schmerzen keine Ahnung gehabt hatte, Erinnerungen, in denen alles noch „okay“ gewesen war. Auch, wenn sie die damaligen Zeiten bereits als unerträglich und sorgenvoll bezeichnet hatte.

Doch im Gegensatz zu den Zeiten und den Ereignissen, die sich ihr jetzt boten, war die Zeit damals, als sie gerade die Akademie abgeschlossen hatte und mit Sasuke und Naruto das 7. Team unter Kakashis Leitung gebildet hatte, eine unbeschwerte Zeit gewesen, in der sie oft ihren Tagträumen von einer gemeinsamen Zukunft mit dem Uchiha nachgehangen hatte.

All das war jetzt vorbei…
 

Tränen bahnten sich weiterhin den Weg über ihre Wange, tropften auf den harten, dunklen Stein, der vom Weitem betrachtet eine überdimensionale Abbildung des einstigen Gründers von Konoha-Gakure darstellte.

Ihr Schluchzen wurde von dem reißenden Geräusch des Wasserfalls übertönt, der direkt vor ihr in einen riesigen Fluss mündete, lose Steine und Geröll mit sich in die unendliche Tiefe zog. Sie lächelte matt, als sie die lauten Stimmen ihrer damaligen Teamkollegen leise durch das dröhnende Geräusch des klaren Wassers vernahm.

Kakashi-sensei hatte also recht gehabt. Sie würden es hier, an jenem Ort, an dem sie damals den Anfang vom Ende eingeläutet hatten, dem Ganzen nun endgültig ein Ende setzen.

Ein lauter und alles zerreißender Knall riss die junge Kunoichi aus ihren Gedanken an eine bessere Welt und ließ sie augenblicklich aus ihrer Starre erwachen.
 

Ihr Körper sank zu Boden, ihre Hände versuchten sich in das Gestein zu krallen, sie kniff die Augen zusammen, verspürte einen tiefen Schmerz, als sie sie kurz danach wieder öffnete.
 

Mit einer leicht schwankenden Bewegung war sie aufgestanden, hatte ihr Chakra an ihren Fußsohlen konzentriert, war den Steilhang hinuntergelaufen und mit einem dumpfen Knall auf dem mit großen und kleinen Felsbrocken gezeichneten Boden aufgeschlagen.

Vorsichtig und noch leicht benommen stand sie auf, setzte einen Fuß vor den anderen, stieß ab und an einmal gegen die bräunlichen Steine, bis sie sich letztendlich wieder auf die Knie sackte.
 

Wie konnten die beiden Idioten nur so dumm sein. Sie wussten, wie stark ihr Gegenüber gewesen war. Sie hatten seine Schwächen aber auch seine Stärken gekannt, hatten die Beweggründe erkannt, sie tief in ihrem Inneren verwart, und waren trotzdem nur ihrem individuellen Ziel gefolgt…
 

Sie war alleine. Sie war die einzige, die den Weggang und das Aufeinandertreffen der beiden bemerkt, erahnt oder befürchtet hatte. Nur sie war hier, um ihnen zu helfen…

Oder eben auch nicht zu helfen…
 

So schwer ihr Herz bei dem Gedanken daran wurde, doch sie konnte nur einem helfen…

Nur für einen der beiden würde ihr Chakra und die Zeit ausreichen, um das jeweilige Leben zu retten.

Sie schluckte, wischte sich ihre Tränen aus dem Augenwinkel, betrachtete die beiden. Betrachtete ihren blonden, naiven, jedoch besten Freund, bevor sie dann mit trüben Augen den Schwarzhaarigen betrachtete. Gerade in diesem Moment zog sich sein Juin vollständig zurück, ermöglichte ihr endlich einen Blick auf das wahre Gesicht ihres Schwarmes, desjenigen, der sie verletzt, ignoriert und immer wieder als lästig und nervig bezeichnet hatte.

Sie sah seine Wunden, die er trotz des Juins erlitten hatte, sah all das Blut, das sich unter und neben ihm ansammelte.
 

Ihr Blick glitt wieder zu Naruto. Glitt zu jenem Shinobi, der noch so viel in seinem Leben vorhatte, der sich nicht von einem unnützen und schwachsinnigen Lebensziel hatte leiten lassen, auch wenn es sicherlich einige gab, die sein Ziel Ho-Kage zu werden als sinnlos und unerreichbar bezeichneten.

Doch sie glaubte an ihn. Sie glaubte an seine Willensstärke. Auch seine Wunden waren schwerwiegend, jedoch nicht so schwer wie die des Uchihas, der weitaus dichter an der Grenze zwischen dem Hier und Jetzt stand, wobei Naruto deswegen nicht außer Lebensgefahr war.
 

Tränen rannten erneut über ihr Gesicht. Verschleierten ihre Sicht auf die leblosen und blutbefleckten Körper jener Menschen, die sie beide nicht missen wollte.

Und trotz dieses Gefühls nicht ohne einen der beiden leben zu können, würde sie dies bald müssen.
 

Sie beugte sich über den vernarbten und stark blutenden Körper Sasukes, der nun, da er ein hektisches Atmen nahe seines Gesichtes bemerkte, all seine Kräfte mobilisierte, um vielleicht das letzte mal jemanden betrachten zu können, der sich um ihn sorgte, auch, wenn die Entscheidung sein Leben zu retten und das seines besten Freundes aufzugeben, nicht eintreffen würde…
 

Seine sonst so kalten Augen trafen auf die tränenverschleierten Augen Sakuras, wobei nun selbst die seinen einen kraftlosen, nahezu leblosen Eindruck ausstrahlten.

„Sa-Sakura…,“ würgte er hervor und unterdrückte das Hervorwürgen seines Blutes, welches sich in seinen Organen angesammelt hatte.

Tränen benetzten nun sein Gesicht, doch es waren nicht seine eigenen. Sakura – sie weinte, um ihn, der sie bis auf das Innerste ihres Herzens verletzt hatte.

Unter qualvollen Schmerzen hob der Uchiha seine Hand, wischte ihr eine Träne aus ihrem Augenwinkel, betrachtete die klare Flüssigkeit, die nun langsam von seiner Fingerspitze hinabtropfte und sich nun mit seinem Blut vermischte.
 

„Sasuke-kun…es-es tut mir leid… Ich will dich nicht verlieren… Und doch m-muss ich e-es… Denn…denn…“

Sie brach ab, wandte ihren Blick von dem Schwarzhaarigen ab, sah zu dem blonden Chaosnin, der unregelmäßig atmete, dem jedoch durch das Kyuubi-Chakra ein wenig mehr Zeit blieb, um zu überleben.

Sasuke war ihrem Blick langsam gefolgt, hatte verstanden, schloss kurz die Augen, um sie nach kurzer Zeit jedoch wieder zu öffnen, um ihr in ihre grünen Augen sehen zu können.

Sakura spürte seine Hand auf ihrer. Sie sah ihn leidend an. Versuchte ihren Kummer zu unterdrücken, doch es wollte ihr nicht gelingen. Etwas in ihr schnürte ihr die Luft ab, ließ sie nur noch stockend atmen, bis…

…bis sie seine Stimme hörte, die in ihrem Ohr widerhallte, kurz alles wieder „okay“ erscheinen ließ.

„Sakura…,“ würgte er ein weiteres mal unter tiefen Schmerzen hervor, „Es ist…schon okay…du musst mir…mir nichts…erklären… Hilf ihm…beeil dich…!“
 

Sie nickte stumm, bündelte ihr Chakra, heilte ihren blonden Teamkameraden so gut es ihr ihr – durch ihren inneren Zwiespalt – schwankendes Chakra ermöglichte.

Es dauerte eine Weile, doch sie konnte seinen Zustand stabilisieren. Langsam schlossen sich die tiefen, lebensbedrohlichen Wunden. Keuchend, weinend und verzweifelt wandte sie sich zu dem blutenden Uchiha zu, dem seine letzten Lebensenergien beinahe vollständig entwichen zu sein schienen.

Erneut spürte der Schwarzhaarige ihren Atem, hörte ihr Schluchzen.

Und wieder öffnete er seine tiefschwarzen Augen, die sie immer schon, so lange sie denken konnte, fasziniert hatten. Sie konnte einfach nicht anders, sie musste ihn umarmen, seine Nähe spüren, seinen Geruch einatmen und als eine ewigwährende Erinnerung in ihrem Herzen einschließen. Sie schluchzte, drückte seinen Körper an den ihren, spürte, wie seine Hand ihren Rücken entlangfuhr, versuchte sie zu beruhigen, ihr ein Stück ihres Kummers nehmen zu können.
 

Sie lächelte matt, suchte und fand seinen Blick.

„Es tut mir leid, Sa-Sasuke-kun. Ich wünschte, ich-ich hätte mich e-eher eingemischt… A-Aber irgendwie war-war ich wie gelähmt… Ich hätte nicht alleine hierher kommen…sollen… Hätte ich…irgend-irgendwen mitgenommen…dann…dann h-hättet ihr beide überleben könn-können…“
 

Ihre Worte zerrissen ihm beinahe sein zu Stein erstarrtes Herz. Was hatte er da nur wieder getan? Egal, was er tat – oder wohl besser – getan hatte, er hatte seine Mitmenschen und vor allem seine Freunde verletzt, ständigen seelischen Qualen ausgesetzt, die nun, da seine letzten Atemzüge wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten ließen, auch kein Ende finden würden…

„Es tut mir…leid, Sasuke-kun… Ich wollte dich nicht…deinen Wunden…über-überlassen… Aber…Naruto…er…sein…Traum…er…er ist…“

„…bedeutender…als meiner, …stimmt’s?“

Erschrocken starrte die Rosahaarige den Uchiha an, nickte dann als Zeichen, dass er recht hatte und drückte ihn wieder fester an sich.

„Es t-tut mir leid!“, schluchzte sie in seine Schulter, erschrak, als er beinahe stockend, hervorwürgend die folgenden Worte sprach:

„Ist…schon…okay… Du…h-hast dich…dich richtig…entschieden. Er…er soll…sein Ziel…erreichen… Rache…ist kein guter Lebens-Lebensinhalt gewesen… Er hat…hat mich…und euch…unnötig…verletzt… Vor allem dich… Sa-Sakura…“

Als er ihren Namen aussprach sah er ihr ein letztes Mal tief in die Augen…

„T-tu mir einen…Ge…Gefallen… Vergiss…vergiss mich und…und…all die…die Schmerzen…die du…die du wegen mir…durchleiden musst-musstest…“
 

„NEIN!“

Ohne eine Miene zu verziehen, sah er sie aus seinen trüb gewordenen Augen an.

„Das…das kann ich nicht… Egal, wie weh du mir getan…hast… Du…du…wirst immer…wirklich immer…einen Platz in…in meinem Herzen…haben, Sasuke-kun. Immer, hörst du?“

Tränen tropften an ihrem Kinn hinunter, ihre feinen Haare fielen ihr ins Gesicht, verschleierten die Sicht auf ihr tränenverschmiertes, von Trauer und Verzweiflung gezeichnetes Gesicht.
 

Sie betrachtete ihn, wandte ihren Blick nicht einmal von ihm an, bildete ihre ganz eigene – letzte - Erinnerung von ihm, der nun leicht lächelnd zu ihr sah, seine Lippen bewegte und ein leises, kaum hörbares…

„Arigatou…Sakura-chan…“

…sprach und anschließend von dem tosenden Geräuschen des Wasserfalls und den verzweifelten und hilflosen Schluchzern der Rosahaarigen begleitet seine Augen schloss.
 

…für immer…
 


 

- THE sad END –
 


 

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So, dass war mein erster One-Shot hier.

Ich hätte nie gedacht, dass es mir so schwer fallen würde Sasuke sterben zu lassen. Habe beim Schreiben auch das ein oder andere Tränchen verdrückt, was wohl an der langsamen und traurigen Musik lag, die mich begleitet hat.

Diese Story, so kurz sie auch ist, schwirrt mir schon lange im Kopf herum, angefangen sie in Worte zu fassen, hatte ich auch schon einmal. Aber letztendlich bin ich erst am 26-09-2008 dazu gekommen, ganz von vorne zu beginnen und mich mit all meinen Gedanken in diese Situation fallen zu lassen.

Ich laber hier nun schon seit Ewigkeiten, eigentlich wollte ich nur abschließend einen Standartsatz zum besten geben. Nun ja, dann hoffe ich wirklich, dass einige an meiner kleinen Short-Story Gefallen gefunden haben und der Schluss nicht zu kitschig geworden ist...

*lächel*

lg eure Niji



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ayaka-Higurashi
2008-12-26T21:05:01+00:00 26.12.2008 22:05
Ich hatte grad zeit und dachte ich könnte mal so lesen was du so schreibst.

Allso was ich Klasse finde ist dass du die Beziehung wie die drei zu einanderstehen sehr gut rüber gebracht hast und ich glaube Sakura hätte vielleicht wirklich so gehandelt.

Ich finde du schreibst sehr Gefühlsbetohnt du gehst sehr auf die Gedanken und Gefühle der Rollen ein dass finde gut und Bewundere es den ich krig dass nicht so so auf die Gefühle einzugehen.
Von: abgemeldet
2008-10-08T08:31:09+00:00 08.10.2008 10:31
Suuuuupiiii Chap!!!!
Q_____Q
Die Story is ja soooooo traurig*schnief*
Da musste man sich wirklich zusammenreißen, ne loszuheulen;___;
Aber diese doofe Saku...hätte se doch Sasu gerettet...naru hätte das schon geschafft...ne Naru-kun=*knuddl*
Naja...trotzdem sehr sehr schön*schmus*
wird mein Favo^^


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