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Baby im Anmarsch

Wenn dein ganzes Leben sich wieder einmal vollkommen wendet, obwohl du es nicht willst....
von

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Sakura saß in ihrem Wohnzimmer. Es war stockdunkel. Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben. Sie war schon die ganze Nacht auf.

„Wie konnte das bloß passieren?“, schwirrte ihr die ganze Zeit im Kopf herum. Sie wollte einfach nicht wahr haben, dass sie schwanger war. Es kam so unerwartet. Für sie war es einfach unerklärlich. Das Schlimmste war ja noch, dass das Kind von IHM war.
 

Sakura war jahrelang mit Sasuke Uchiha zusammen gewesen, doch vor ca. 3 Monaten hatten sich ihre Wege endgültig getrennt. Ihre Beziehung hatte einfach keinen Sinn mehr ergeben. Die beiden kannten sich schon seit ihrer Kindheit und waren unzertrennlich gewesen, doch als Sasukes Eltern gestorben sind, hatten sie sich auseinander gelebt. Nachdem das Testament seiner Eltern veröffentlicht wurde, hatte er sich in die Arbeit gestürzt. Er hatte nichts anderes mehr im Kopf und ignorierte sie völlig. So haben sie sich dann vor 3 Monaten getrennt und seitdem auch nichts mehr von einander gehört. Sie hatte am Anfang zwar ziemlich unter Trennung gelitten, denn er hatte eine sehr wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt, doch bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihr Leben endlich wieder im Griff. Sie hatte sogar wieder jemanden gefunden, dem sie vertrauen konnte. Jetzt hatte sich ihr ganzes Leben aber wieder auf einen Schlag verändert und ER spielte wieder eine wichtige Rolle darin, immerhin war er der Vater des Kindes und darin bestand kein Zweifel.
 

Die letzten Wochen hatte sie ihre Übelkeitsanfälle ignoriert und auf eine kleine Magenverstimmung geschoben, doch als ihre Regel zum wiederholten Male ausgesetzt hatte, wurde sie stutzig. Als sie dann noch während eines Abendessen mit Masao beinahe auf den Tisch gebrochen hatte, entschloss sie sich zum Arzt zu gehen- und das war heute. Da kam die folgenschwere Nachricht. Für sie brach im ersten Moment eine Welt zusammen.
 

Sie hatte gerade mit ihm abgeschlossen gehabt und jetzt würde er sie doch ihr ganzes Leben lang verfolgen. Sie würde niemals auf die Idee kommen das Kind abzutreiben, denn das brachte sie einfach nicht über ihr Herz. Jetzt stellte sich nur die Frage: Wie würde Sasuke darauf reagieren? Er war auch wieder in einer festen Beziehung, doch sie wusste, dass die meisten Frauen für ihn nur ein Zeitvertreib waren. So war es schon immer gewesen. Er brauchte niemanden.
 

Bis vor einer knappen Stunde waren ihre drei besten Freundinnen noch da gewesen, doch die Drei konnten ihr auch nicht dabei helfen, es Sasuke zu sagen. Sie musste es alleine schaffen.
 

Entschlossen stand sie nun auf, nahm ihre Handtasche und verließ ihr Appartement. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie in die Tiefgarage, wo ihr Porsche stand. Nach einer knappen halben Stunde kam sie bei Sasukes Anwesen in Beverly Hills an. Bevor sie klingelte, atmete sie noch einmal tief durch. Sie klingelte. Nichts passierte. Sie drehte sich um und ging langsam die Treppen hinunter.
 

„Was treibt dich denn hierher?“, hörte sie plötzlich eine dunkle Stimme sagen. Es fuhr ihr kalt den Rücken herunter. Seine Stimme war immer noch so eindringlich. Langsam drehte sie sich um.

„Ich muss mit dir reden.“, sagte sie monoton. Er schüttelte den Kopf und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen hinein. Er war noch nie ein Mann großer Worte gewesen. Zögernd folgte sie ihm, bis sie in seinem Arbeitszimmer ankamen. Wie schon früher arbeitete er bis in die Nacht hinein.

„Du suchst dir immer den richtigen Zeitpunkt aus, um mit mir reden zu wollen“, sagte er und ließ sich auf das schwarze Ledersofa fallen.

„Bei dir gab es noch nie einen richtigen Zeitpunkt. Ohne Termin kam man nie weit, sogar wenn man deine Freundin war“, erwiderte sie, worauf die beiden sich durchdringend ansahen. In ihren Blicken lag so viel Verachtung.
 

„Komm zum Punkt“, meinte er kalt.

„Ich bin schwanger.“, antwortete sie monoton.

„Und das Kind soll von mir sein?“

„So wie’ s aussieht.“

„Und es ist nicht von deinem missratenen neuen Freund?“

„Woher weißt du denn, dass ich einen neuen Freund habe?“

„Entschuldige, dass ich mich mit unseren Freunden mal unterhalte.“

„Verdammt, Uchiha, denkst du ich habe mir gewünscht ein Kind gerade von dir zu bekommen?!“

„Tze…Du willst mir jetzt nicht wirklich ein Kind unterjubeln?!“

„Weißt du, ich hab kein Bock mehr mit dir darüber zu reden. Ich dachte nur, du solltest es wissen.“, sagte sie ein wenig zornig und verließ den Raum.

„Ach, wie großzügig von dir! Soll ich mich jetzt geehrt fühlen?!“, hörte sie ihn hinterher rufen.

„Du bist immer noch das größte Arschloch, das ich kenne“, rief sie zurück.

„Danke und du bist immer noch die größte Zicke.“

„Ja, dann verschwinde doch endlich aus meinen Leben und verbringe dein scheiß Leben weiterhin mit deinen Schlampen, die nichts im Hirn haben!“ Sasuke war ihr mittlerweile hinter gegangen.

„Besser als mit irgendwelchen erfolglosen Schwachmaten zusammen zu sein.“
 

Sakura kamen die Trennen und setzte sich auf eine Treppenstufe. Sie schlug mit der Hand auf ihren Oberschenkel.

„Du bist so ein Arsch! Du musst dich ja nicht um das Kind kümmern. Wie ich dich kenne, wirst du dich gekonnt aus der Affäre ziehen.“, schluchzte sie. Sasuke war ein wenig verwirrt. Waren das etwa schon die Hormone? Er hatte noch nie erlebt, dass Sakura sich so schnell von ihm unterkriegen lassen hat.
 

„Sasuke?“, hörte er plötzlich eine verschlafene Stimme sagen, „Was ist hier los?“ Sasuke sah auf. Es war seine neue Freundin Karin Nagoya. Im Grunde genommen war sie für ihn nicht besonders anziehend und sie konnte auch nicht mal ansatzweise mit Sakura mithalten, aber irgendwie musste man sich ja die Zeit vertreiben.

„Geh wieder ins Bett“, forderte er. Karin hatte nun auch Sakura bemerkt.

„Wer ist das?“, fragte sie und sah zu Sakura missbilligend hinunter.

„GEH VERDAMMT NOCHMAL INS BETT! DAS GEHT DICH GAR NICHTS AN!“, schrie er fast. Karin zuckte auf und tat, was er ihr gesagt hatte. Sakura war mittlerweile aufgestanden.
 

Sie blieb ein paar Zentimeter vor ihm stehen.

„Ich muss morgen zum Arzt. Wenn die wenigstens etwas am Kind liegt, dann kommst du um 13 Uhr hin. Denk aber nicht, dass das etwas an unserem Verhältnis ändern würde.“, flüsterte sie und ging.
 

Am nächsten Morgen. Sasuke saß mit Karin am Frühstückstisch.

„Sag mal, Schatz, wer war das heute Nacht?“, fragte Karin.

„Das musst du nicht wissen.“

„Sasuke, wir beide führen eine Beziehung. Ich habe das Recht zu erfahren, was diese Frau in unserem Haus zu suchen hatte.“ Sasuke stellte seine Tasse unsanft auf dem Tisch ab, sodass eine wenig vom Kaffee überlief.

„Erstens, das hier ist immer noch mein Haus. Nur weil du hier einmal über Nacht geblieben bist, heißt das nicht, dass du hier sozusagen eingezogen bist und zweitens, was das meine Exfreundin und mehr brauchst du nicht zu wissen.“ Karin sah ihn entsetzt an. So hatte er noch nie mit ihr geredet.

„Aber, Sasuke…“, murmelte sie. Sasuke las nun seine Zeitung weiter. Karin sah bedrückt auf ihren Teller. Es herrschte eine Weile Stille.
 

„Sasuke, hast du Mittag frei? Ich dachte, wir können shoppen gehen. Du warst noch nie mit mir shoppen.“, schlug Karin vor, als wenn er sie zuvor nicht angemacht hätte.

„Keine Zeit.“

„Deine Sekretärin hat aber gesagt, dass du für heute alle Termine abgesagt hast.“

„Das heißt aber nicht, dass ich Zeit für dich habe.“

„Was ist denn los? Seit diese Tussi da war, bist du so komisch.“ Sasuke schlug die Zeitung herunter und sah seine „Freundin“ kalt an.

„Wage es nicht noch einmal sei zu beleidigen, wenn du vor hast noch mit mir zusammen zu sein. Es hat einen bestimmte Grund, warum ich keine Zeit habe, denn sie ist schwanger.“

„Aber…aber doch nicht von dir?“

„Was denkst du denn, warum sie gestern hier war?“

„Aber…aber…Wir beide…unsere Zukunft…“, stotterte die Rothaarige. Sasuke sagte kein Wort mehr. Er stand auf und verschwand. Er konnte sich im Moment auch nicht noch ihr Geheule anhören.
 

Währenddessen bei Sakura. Sie saß in ihrem Lieblingscafe und wartete auf Masao, ihren derzeitigen Freund. Es war an der Zeit, dass auch er davon erfuhr. Bis er kam hatte sie noch Zeit, also rief sie Ino an.

„Saku, wie geht’s dir?“

„Den Umständen entsprechend. Ino, er weiß Bescheid.“

„Und?“

„Was denkst du denn? Wir haben uns gestritten. Er dachte wirklich, ich wolle ihm das Kind unterjubeln.“

„Sasuke kann ja manchmal so ein Idiot sein. Er weiß doch ganz genau, dass du dir so etwas nicht einmal einfach so ausdenken würdest.“

„Das kannst du ihm gerne noch mal ausrichten.“

„Ach, Saku…Und wie wird es jetzt weitergehen?“

„Ich hab ihm gesagt, wenn ihm das Kind etwas bedeutet, dann soll er heute mit zum Arzt kommen. Auch wenn ich ihn am Liebsten nie wieder sehen würde, er ist immer noch der Vater des Kindes.“

„Du hast Recht. Ich hoffe, er sieht das auch so. Sasuke war eigentlich immer vernünftig genug gewesen, um die richtige Entscheidung zu treffen.“

„Trotzdem. Wie soll das denn werden, wenn wir uns nur streiten?“

„Ihr beiden müsste euch einkriegen und sonst sind die Mädels und ich bin ja auch noch da.“

„Ich weiß, Ino. Ich wüsste auch nicht, was ich ohne euch machen würde.“

„Du wirst das schon schaffen, entweder mit oder ohne seine Hilfe. Saku, weiß Masao schon Bescheid.“

„Wenn man vom Teufel spricht. Er kommt gerade. Ino, ich ruf demnächst noch mal an.“

„Du packst das Saku, viel Glück“, hörte sie Ino noch sagen, bevor sie auflegte.
 

Sakura steckte ihr Handy wieder weg und lächelte dann den braunhaarigen jungen Mann an, der auf sie zukam.

„Hey, Schatz“, grüßte er sie, gab ihr einen Kuss und setzte sich auf den Platz gegenüber von ihr.

„Hey“, erwiderte Sakura und sah betrübt auf ihre Tasse.

„Was ist denn los? So hab ich mir unser Treffen aber nicht vorgestellt.“, fragte Masao. Sakura wusste einfach nicht, wie sie es ihm beibringen sollte.
 

Sie war jetzt knappe zwei Monate mit Masao Nakamura zusammen und bis jetzt auch glücklich gewesen. Sie hatten es langsam angehen lassen. Er wusste, dass sie sehr unter der Trennung zwischen Sasuke und ihr gelitten hatte und hatte akzeptiert, dass sie noch Zeit brauchte. Das war es auch, was sie so an ihm mochte. Er drängte sie zu nichts.
 

„Masao, ich muss dir etwas sagen“, erklärte sie, nachdem er sich etwas bestellt hatte.

„Na, schieß los. So schlimm kann’ s ja nicht sein.“, antwortete er gelassen.

„Ich weiß nicht, wie ich es dir beibringen soll.“

„Jetzt sag schon, ich platzte fast vor Neugier.“ Sie atmete einmal tief durch.

„Masao, ich bin schwanger.“, sagte sie einfach geradeaus. Masao sah sie im ersten Moment etwas entsetzt an.

„Bist du dir sicher?“, hackte er noch mal nach. Sie nickte. Sie wollte ihm nicht in die Augen sehen. Keinen Moment später spürte sie, wie er sie umarmte.
 

„Das ist ja super! Jetzt haben wir bald unsere eigene kleine Familie. Ich hätte mir das mit keiner anderen vorstellen können. Zwar hätte ich nicht gedacht, dass es so schnell geht, aber ich freu mich ja so“, plapperte er drauf los. Wie er sich doch freute, aber jetzt musste sie seine Vorstellung zerstören. Sie drückte sich ein wenig von sich weg. Fragend musterte er sie.

„Was ist? Freust du dich denn gar nicht?“, fragte er.

„Masao, da ist noch etwas, was ich dir sagen muss.“

„Du denkst doch nicht etwa daran abzutreiben?“, fragte er entsetzt.

„Nein, um Gottes Willen. Es hat aber auch etwas mit der Schwangerschaft zu tun.“

„Sakura, es gibt nichts Schöneres, als ein Kind aufwachsen zu sehen.“

„Masao, du bist nicht der Vater.“ Sie sah in seine haselnussbraunen Augen und konnte die Fassungslosigkeit sehen.

„Aber…“

„Ich bin schon am Anfang des 4 Monats. Wir kennen uns erst seit 2 Monaten. Es tut mir Leid.“

„ER ist der Vater?“ Sie nickte. Sie machte sich schon auf das Schlimmste gefasst.
 

„Ich kann’ s nicht glauben.“, hörte sie ihn sagen. Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

„Gut. Es ist mir egal. Ich werde für dich da sein, egal, was passiert.“ Sakura sah ihn überrascht an.

„Meinst du das Ernst?“

„Ja. Natürlich. Sakura, ich liebe dich. Du kannst jetzt auch nichts mehr daran ändern. Trotzdem, ich bin jetzt der Mann an deiner Seite. Ich werde mich um dich und das Kind kümmern.“, erklärte er.

„Danke“, hauchte sie den Tränen nahe und küsste ihn.
 

Sie war so gerührt von seinem Verhalten. Wenn sie da an Sasukes Reaktion denken musste, wurde ihr aber fast wieder schlecht. Die Zeit verging so schnell und Masao erzählte ihr von seinen ganzen Plänen, die er sich ganz spontan ausgemalt hatte, doch da stellte sich ihr die Frage, wie er das alles umsetzen wolle. Im Gegensatz zu Sasuke stand er am Anfang seiner Karriere. Wie Sasuke war er auch Anwalt, doch Sasuke war der Besitzer der wohl erfolgreichsten Kanzlei der Welt, während Masao noch nicht mal einen festen Job in einer Kanzlei hatte. Die Kanzlei, in der er gerade jobbte, war eine sehr kleine ohne sehr großen Erfolg.
 

Sie sah auf ihre Uhr.

„Ich muss los“, sagte sie und stand auf.

„Was denn? Schon? Was hast du denn jetzt vor?“

„Ich muss zum Arzt.“

„Gut, dann komm ich mit.“

„Masao, tut mir Leid, aber ich will das nicht. Ich muss erstmal die Sache mit Sasuke klären. Wir wollten uns dort treffen. Zumindest hoffe ich, dass er seinem Kind zu Liebe dort auftaucht.“

„Und was, wenn er nicht kommt?“

„Ich schaff das schon. Es ist ein Routinecheck.“

„Ruf mich aber sofort an, wenn was ist.“

„Ja“, erwiderte sie gerührt, denn sie fand sein Verhalten einfach zu süß und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann fuhr sie in ihrem Porsche zu ihrem Gynäkologen.
 

Als sie auf dem Gelände der Praxis ankam, konnte sie nicht glauben, was sie da sah. Sasuke wartete dort an seinen schwarzen Maserati gelehnt auf sie. Er schien zwar nicht gerade begeistert zu sein, denn er vergrub seine Hände in den Taschen, wie er es immer tat und starrte desinteressiert auf ihren Wagen, als er diesen erblickte.

„Pünktlichkeit war noch nie deine Stärke“, sagte er, nachdem sie ausgestiegen war.

„Halt die Klappe.“, erwiderte sie nur und ging an ihm vorbei. Er ging ihr hinterher.

„Vielleicht wäre es auch ganz angebracht gewesen, wenn du mir gesagt hättest, wer dein Arzt ist. Es war eine Tortur den ausfindig zu machen.“

„Tut mir ja so Leid.“

„Du bist unmöglich.“ Sie zeigte ihm die Mittelfinger und betrat dann zuckersüß lächelnd die Praxis. Gelangweilt ging er ihr hinterher.
 

Nachdem sie einen Moment im Wartezimmer Platz genommen hatten, wurden sie auch aufgerufen. Nun warteten sie im Wartezimmer des Arztes. Sasuke stand am großen Fenster und sah hinaus, während Sakura schon umgezogen auf dem Behandlungsstuhl saß.

„Es wundert mich, dass du hier bist“, sagte sie in die Stille hinein.

„Tze…“

„Du klingst ja total begeistert. Es hat dich keiner gezwungen zu kommen. Masao wäre liebend gern mitgekommen.“

„Denkst du wirklich, ich lasse zu, dass dieser erfolglose Idiot den Ersatzpapi für mein Kind spielen darf?“

„Er interessiert sich für das Kind- im Gegensatz zu seinem Vater.“

„Ich wäre nicht hier, wenn das Kind mir am Arsch vorbeigehen würde. Ich habe meinen wichtigsten Mandanten deswegen versetzt.“

„Soll ich mich jetzt geehrt fühlen?“

„Ach ja, dein ach so toller Freund würde ja aus reinster Nächstenliebe mitkommen.“

„Ja, das würde und er hat auch vor sich um das Kind zu kümmern.“

„Lass mich raten, er hat schon geplant, dass ihr in einem kleinen Häuschen am Stadtrand wohnt. Er geht arbeiten in einer zweitklassigen Kanzlei, während du die brave Hausfrau spielst und dich um das Kind kümmerst.“

„Halt die Klappe“, zischte Sakura.

„Ganz ehrlich, wie soll er denn das alles finanzieren? Du weißt ganz genau, dass ihr mit seinem Einkommen nicht weit kommt. Du hast viel zu hohe Ansprüche.“

„Ich kann mich auch zurücknehmen.“

„Tze…Das ich nicht lache! Sakura, du könntest dich niemals an ein 0 8 15 Leben gewöhnen. Für dich wäre das der pure Horror und glaub mir, ich werde unser Kind nicht in solchen Verhältnissen aufwachsen lassen.“ Sakura verschränkte die Arme vor der Brust und sah von ihm weg.

„Tze…“, zischte sie.
 

Bevor sie sich noch weiter streiten konnten, kam Sakuras Arzt hinein. Sasuke drehte sich um und ging auf den Mann zu.

„Miss Haruno, schön sie zu sehen. Dann wollen wir doch mal sehen, wie es dem Kind geht.“, sagte der Arzt und schüttelte ihre Hand, „Und Sie sind der Vater?“

Sasuke stand nun neben Sakura.

„So wie’ s aussieht.“, sagte Sasuke und schüttelte ihm die Hand, „Sasuke Uchiha.“

„Gut. Dann wollen wir mal sehen, wie es dem geht. Würden sie sich bitte hinlegen und die Beine hier rauf stellen.“, erklärte Sakuras Arzt. Widerwillig tat Sakura, was er wollte. Sasuke konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. Sakura fühlte sich hingegen total unwohl, aber das lag eher an Sasukes Gegenwart. Außerdem schwirrten ihr seine Worte im Kopf herum. Im Grunde genommen hatte er Recht, sie war ein wohlhabendes Leben gewöhnt, aber vor ihm würde sie das nie zugeben.
 

Der Arzt schwieg eine Weile und sah auf den Bildschirm des Ultraschalgeräts.

„Das sieht sehr gut aus, Miss Haruno. Ich kann mich nicht beklagen. Der Herzschlag klingt sehr gut und wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passieren sollte, dann dürfen sie sich auf die Geburt eines sehr gesunden Kindes freuen.“, sagte er.

„Schön.“, flüsterte Sakura und sah zu Sasuke. Dieser sah gespannt auf den Bildschirm.

„In welchem Monat ist sie?“, fragte Sasuke plötzlich.

„Anfang des Vierten.“, antwortete der Arzt.

„Also kann man noch nicht sehen, was es wird.“

„Da müssen Sie sich schon ein zwei Monate gedulden.“

„Da darf er sich bis zur Geburt gedulden. Ich will, dass es eine Überraschung wird.“, mischte Sakura sich jetzt ein.

„Das werden wir noch sehen, meine Liebe“, sagte Sasuke darauf und sah zu ihr hinab. Die beiden sahen sich durchdringend an. Sakuras Arzt wusste gar nicht, wie er sich nun verhalten sollte.

„Nun gut, ich werde ihnen ein Bild ausdrucken und erwarte sie dann in meinem Büro.“, sagte er etwas zögernd. Sakura sah zu ihm.

„Natürlich“, lächelte sie.
 

Eine halbe Stunde später verließen die beiden die Praxis. Sakura sah sich das Ultraschallbild an.

„Wie viel man schon erkennen kann“, murmelte sie und strich über das Bild.

„Lass mal sehen“, sagte Sasuke und zog ihr das Bild aus der Hand. Empört sah sie ihn an, doch er ging unbeirrt weiter.

„Uchiha“, sagte sie gereizt.

„Was denn? Ich hab das gleiche Recht unseren Sohn anzusehen.“

„Wer hat denn gesagt, dass es ein Junge wird?!“

„Es wird ein Junge. Das ist so.“

„Tze…Vielleicht in deinen Träumen.“ Sie hatte ihn eingeholt. Sie standen mittlerweile vor ihren Autos. Sasuke hielt ihr das Bild vor die Nase, worauf sie es wieder nahm.

„Kein Zweifel. Es wird ein Junge.“, sagte er. Sie streckte ihm die Zunge heraus und verstaute das Bild sicher in ihrem Portemonnaie. Plötzlich sah sie eine schwarze American Express Karte vor sich.

„Was soll ich damit?“

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich die ganzen Sache allein finanzieren lasse. So niveaulos bin ich nicht. Außerdem wirst du eh bald aus deinen Sachen platzten, da wäre es angebracht, wenn du dir anständige Sachen kaufst.“

„Ich brauche dein Geld nicht.“

„Ach, bezahlt dein Freund etwa?“, fragte er spöttisch, „Jetzt nimm sie. Du weißt, dass es mir nicht ums Geld geht.“ Zögernd nahm sie die Karte. Dann gab er ihr noch eine Visitenkarte.

„Unter der Nummer kannst du mich immer erreichen, egal wann.“, erklärte er.

„Muss ich mir jetzt auch noch einen Termin holen?“

„Red keinen Quatsch.“ Er sah auf seinen Uhr.

„Hast du Hunger?“ Sakura musterte ihn verwirrt.

„Guck nicht so. Das steht dir nicht. Hast du Hunger?“

„Was denn? Du willst mit mir Essen gehen?“

„Auch wenn ich kein Bock auf dich hab, irgendwann müssen wir beide ja miteinander auskommen.“

„Du bist ein Arsch.“

„Besser Arsch als Weichei.“

„Was soll das denn jetzt heißen?“

„Vergiss es. Steig ein.“, sagte er und hielt ihr die Beifahrertür auf.

„Und was wird aus meinem Wagen?“

„Den lass ich für dich abholen und zu deinem Appartement bringen.“ Widerwillig stieg sie ein.
 

Einen Moment später saßen die beiden in einem der angesagten Restaurants von L.A.

„Wieso stört es dich eigentlich so, wenn wir wüssten, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge wird?“, fragte Sasuke Sakura, nachdem sie ihr Essen erhalten hatten.

„Wieso bist felsenfest davon überzeugt, dass es ein Junge wird?“, stellte sie als Gegenfrage. Die beiden sahen sich durchdringend an. Irgendwann lehnte Sasuke sich seufzend zurück.

„Wie soll das bloß mit uns weitergehen? Wenn wir uns wegen jeder Kleinigkeit streiten, kann das ja nichts werden.“, meinte er.

„Denkst du ich hab mir das so vorgestellt? Ich dachte, ich wäre dich endlich los und jetzt werde ich dich mein ganzes Leben nicht los.“

„Tze… Als wenn du nicht darauf aus wärst.“

„Ich hab’s nicht so nötig wie deine billigen Freundinnen, die nur wegen deinem Aussehen und Geld mit dir zusammen sind.“

„Du bist doch nur eifersüchtig. Du würdest doch am Liebsten an ihrer Stelle stehen.“

„Davon träumst du. Ich bin glücklich mit Masao.“

„Was macht denn dein ach so toller Freund beruflich?“, fragte er.

„Er ist Anwalt.“

„Komisch, dass ich dann noch nichts von ihm gehört habe.“

„Du kannst nicht jeden kennen.“

„Wie auch immer, wie hast du dir das alles vorgestellt? Ich denke, du kannst genauso wie ich auf den anderen verzichten, aber da wir jetzt dieses kleine Problem haben, müssen wir wohl oder übel mit einander auskommen.“

„Ach, du siehst unser Kind als Problem?“, stichelte sie ihn an.

„Als Problem nicht, aber als etwas, was unser ganzes Leben auf den Kopf stellt.“, klärte er sie auf.

„Was dachtest du denn? Wir bekommen ein Kind und alles wird so laufen wie immer?“

„Tze….Mit dir kann ja nie etwas so laufen wie immer.“

„Mit dir auch nicht.“
 

Plötzlich klingelte Sakuras Handy.

„Entschuldige bitte“, zischte sie und ging ran, „Hallo?“

„Hey, Schatz“, hörte sie Masao sagen. Sasuke konnte es auch hören.

„Hey, Schatz“, äffte er ihn nach, „Was für ein Weichei.“ Sasuke schüttelte den Kopf.

„Halt deinen Mund“, zischte Sakura.

„Wie bitte?“, fragte Masao.

„Nichts, nichts. Ist nicht so wichtig.“, redete sie sich heraus und warf Sasuke, der selbstsicher grinste, einen stechenden Blick zu.

„Wo bist du gerade?“, fragte er.

„Im Trattoria.“

„Was machst du denn in so einem sauteurem Laden?!“

„Sasuke hat mich zum Essen eingeladen.“

„Sasuke kann es sich auch leisten“, grinste der Schwarzhaarige ihr gegenüber, worauf sie ihm die Zunge herausstreckte.

„Soll ich dich abholen kommen?“

Bevor sie noch etwas erwidern konnte, nahm Sasuke ihr plötzlich ihr Handy aus der Hand. Wütend sah sie ihn an.

„Sorry, aber Sakura hat noch was vor und keine Sorge ich bringe sie heil zurück, immerhin ist sie die Mutter meines Sohnes.“, grinste Sasuke und legte auf.

„Was fällt dir ein?“, fragte Sakura gereizt.

„Du hast es doch gehört. Wir haben noch etwas vor.“

„Und was bitte?“

„Sakura, du weißt ganz genau wie selten es ist, dass ich mal einen Tag frei habe. Also, kaufen wir schon mal ein paar Sachen. Verstanden? Außerdem bist du doch für eine Shoppingtour immer zu haben.“ Sie zog einen Schmollmund und lehnte sich mit verschränkten Armen vor der Brust zurück.

„Außerdem solltest du wieder bei mir einziehen.“ Sie sah ihn mit aufgerissenen Augen an.

„Sag das noch mal.“

„Sakura, ich halte nichts davon, dass wir das Kind dann zwischen uns hin und her schieben. Es wäre einfach am Praktischsten. So hast du genug Platz. Dein Appartement ist viel zu klein.“

„Es ist immer noch meine Entscheidung, wo ich lebe.“

„Ich kann es auch gerichtlich verfügen lassen.“

„Das würdest du nicht wagen.“

„Und wenn doch?“

„Sasuke, ich warne dich…“

„Was denn? Willst du mir dann deinen Freund auf den Hals hetzen? Du weißt, dass ich noch nie einen Fall verloren habe.“ Sakura wich seinem Blick aus.

„Wo willst du denn leben? In meinem Anwesen oder in einem kleinen Einfamilienhaus, das wahrscheinlich in der unzumutbarsten Gegend von L.A. liegt, wenn dein Freund sich als Papi beweisen will?“

„Sei still.“

„Wusste ich’ s doch.“, sagte er siegessicher.

„Du weißt gar nichts.“

„Ach?“

„Wie soll denn das werden, wenn deine nuttigen Freundinnen immer dort herumlaufen?“

„Erstens, sind das nicht meine Freundinnen und zweitens, war das eine Ausnahme. Karin war wie eine Klette und hat nicht locker gelassen. Trotzdem, denkst du, ich find’ s okay, wenn deinen Freund in meiner Villa herumrennen wird.“

„Unter einer Bedingung.“

„Schieß los.“

„Egal, was kommt, wir denken nur an Kind. Mir ist es egal, was zwischen uns war. Mit geht es nur ums Kind.“

„Ausnahmsweise bin ich mal ganz deiner Meinung.“ Sie hielte ihm ihre Hand hin, welche er dann schüttelte.

„Wie sieht’ s jetzt aus wegen der Shoppingtour?“, fragte er.

„Da du ja ein solch viel beschäftigter Mann bist…“, provozierte sie ihn.

„Du bist unmöglich. Dieser ach so vielbeschäftigte Mann ermöglicht dir ein gutes Leben.“

„Du weißt, dass ich dein Geld nicht brauche.“

„Und du weißt, dass mein Ego es nicht zu lässt, dich so leben zu lassen. Außerdem geht es hier um einen Uchiha.“

„Wer hat denn gesagt, dass das Kind Uchiha heißen wird?“

„Das ist doch wohl selbstverständlich.“

„Das werden wir noch sehen.“

„Ja, das werden wir noch sehen.“ Sasuke und Sakura sahen sich herausfordernd an.
 

Bevor die beiden ihre kleine Meinungsverschiedenheit weiterführen konnten, hörten sie plötzlich jemand Sakuras Namen sagen. Die beiden sahen auf. Masao kam auf sie zu.

„Masao, was machst du denn hier?“, fragte Sakura verwundert.

„Ich hab mir Sorgen gemacht?“

„Und wieso?“

„Wegen ihm.“, antwortete Masao und wendete seinen Blick zu Sasuke, der sich mit spöttischen Gesichtsausdruck zurücklehnte. Sakura musste sich auch ein Grinsen verkneifen.

„Wegen ihm brauchst du dir doch keine Sorgen zu machen. Den hab ich unter Kontrolle.“, grinste sie und sah Sasuke herausfordernd an. Masao hockte sich zu ihr.

„Trotzdem.“

„Sag mal, musst du nicht arbeiten?“, fragte sie.

„Ich hab keine Termine mehr für heute.“, antwortete er, „Lass uns etwas zusammen machen.“

„Tut mir Leid, aber wir wollen noch ein paar Sachen kaufen gehen. Der Herr hat sonst kaum Zeit.“, erwiderte sie.

„Gut. Dann komm ich mit.“ Sakura sah ihn liebevoll an. Plötzlich stand Sasuke auf. Sakura sah zu ihm.
 

„Meinetwegen soll er mitkommen“, sagte der Schwarzhaarige und ging zum Kellner und hielt ihm seine Kreditkarte hin. Ohne weiteres Wort zu sagen zog Sakura Masao, der ein wenig wegen Sasukes Reaktion verwirrt war, hinter sich her.

„Du hast deine Tasche in meinem Wagen liegen“, sagte Sasuke so nebenbei, während sie über den Parkplatz gingen. Sakura nickte.

„Masao, wo hast du geparkt?“

„Neben so einem schwarzen Protzsportwagen.“ Sasuke und Sakura verkniffen sich ein Lachen. Als Sasuke dann noch den VW neben seinem Wagen stehen sah, konnte er sich sein Grinsen nicht mehr verkneifen. Masao erstarrte, als Sasuke zu dem Wagen ging.

„War ja klar, dass das seiner war.“, fuhr es dem Braunhaarigen durch den Kopf. Sasuke ging währenddessen gefolgt von Sakura zum Kofferraum. Er holte ihr ihre Tasche heraus und hielt sie ihr vor die Nase. Sie wollte sie nehmen, doch er zog sie dann wieder zurück.

„Was soll das denn?“, fragte sie.

„Du willst nicht wirklich in diesen Wagen einsteigen.“, erwiderte er.

„Wie du gleich sehen wirst schon.“ Sakura wusste, was Sasuke von solchen seiner Ansicht nach Billigautos hielt. Er war es nur gewöhnt in den luxuriösesten Autos herumkutschiert zu werden.

„Du fährst nicht in diesem Wagen“, zischte er.

„Das hast du mir nicht zu sagen.“

„Solange du mein Kind in dir trägst schon.“

„Ach ja?“ Sakura tippte ihm auf die Brust.

„Ja.“ Er sah sie durchdringend an.

„Sakura, du willst doch nicht, dass wir uns schon wieder streiten, oder? Außerdem weiß ich doch, dass du viel lieber bei mir bist als bei ihm“, grinste er plötzlich.

„Du bist so ein Arsch.“ Er beugte sich zu ihr hinunter.

„Ach, wirklich? Diesen Arsch hast du aber jahrelang geliebt“, hauchte er, worauf es ihr kalt den Rücken herunterfuhr. Er konnte sie immer noch so in Rage bringen. Sie konnte es nicht zurückhalten, sie bekam einen Rotschimmer auf den Wangen.

„Glaub ja nicht, dass ich jetzt immer springe, weil du es sagst“, zischte sie und drehte sich um und schritt zu Masao. Dieser hatte die beiden die ganze Zeit misstrauisch beobachtete.
 

„Können wir los?“, fragte er.

„Masao, ich fahr bei Sasuke mit.“

„Was soll das denn?“

„Nichts. Wir haben noch einiges zu klären. Sasuke hat sonst so wenig Zeit und deshalb nutze ich das jetzt aus. Du weißt, dass es nichts zu bedeuten hat.“

„Sakura…“

„Bitte, mach’ s mir nicht unnötig schwer, Masao.“, sagte sie.

„In Ordnung.“

„Danke“, erwiderte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, „Wie fahren ins Petite Tresor. Weißt du, wo das ist?“ Er nickte. Sie lächelte und stieg in den Maserati.

„War ja klar, dass sie in den exklusivsten Laden fahren.“, murmelte Masao etwas geknickt.
 

Einen Moment später parkten die beiden Autos vor der Babyboutique. Schon als sie die Boutique betreten hatten, kam Masao aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie konnte man für jemanden, der noch nicht mal geboren war, so viel Geld ausgeben. Ein Bett kostete hier mehr als er in zwei Monaten verdiente.

„Wir sollten heute nur das Nötigste kaufen.“, meinte Sakura, „Die Mädels wollen auch noch mal mit mir los und ein paar Sachen für das Kind kaufen.“

„Ihr nehmt auch jede Gelegenheit war, um shoppen gehen zu können“, kommentierte Sasuke, worauf sie ihm den Ellbogen in die Rippen rammte. Er sah sie wütend an, aber Sakura lächelte ihn nun zuckersüß an. Dann nahm sie Masaos Hand und ging weiter. Sasuke ging ihnen einfach hinterher. Wenn es ums Shoppen ging, hatte Sasuke Sakura schon immer freie Hand gelassen. So schlenderten die Drei durch die Boutique. Irgendwann blieben sie vor einem weißen Bettchen stehen.

„Die ist ja wunderschön“, flüsterte Sakura strahlend.

„Und sauteuer“, kommentierte Masao. Jedes Mal wenn Sakura sich für irgendetwas interessierte, gab er so ein Kommentar von sich. Sakura konnte es einerseits verstehen, denn im Gegensatz zu ihr hatte ihr Freund keine so schöne Kindheit gehabt und war Luxus nicht gewöhnt. Trotzdem wollte sie für ihr Kind nur das Beste. Sakura sah fragend zu Sasuke.

„Ich werde dir bestimmt, was deine Entscheidungen angeht, nicht im Weg stehen. Du setzt dich eh durch. Was das Geld angeht, weißt du ja, dass du kein Limit hast“, sagte er.

„Dann ist das gekauft.“ Masao war sauer, sogar sehr sauer. Er wollte der sein, der Sakura alles kaufte. Er wollte ihr alles ermöglich können und nicht Sasuke. So hatten sie an diesem Nachmittag eine ganze Einrichtung und einen Kinderwagen gekauft.
 

„Was Klamotten angeht, werde ich dir dann freie Hand lassen“, sagte Sasuke, während sie an der Kasse standen, „Aber wehe du kommst mir mit rosa Sachen an.“

„Es wird ein Mädchen. Natürlich trägt sie rosa.“

„Es wird ein Junge.“

„Das wünscht du dir.“

„Das ist so.“

„Das wirst du dann in ein paar Monaten ja sehen.“, meinte sie und streckte ihm die Zunge heraus.
 

„Entschuldigen sie, wo sollen wir die Sachen dann hin liefern?“, fragte der Verkäufer.

„In mein Anwesen.“, antwortete Sasuke vor Sakura. Sakura sah ihn fragend an.

„Ich hab eindeutig mehr Platz als du“, klärte er sie auf.

„Wir haben auch genug Platz, wenn Sakura in das Haus gezogen ist, das ich für uns gefunden habe.“, mischte sich Masao jetzt plötzlich ein. Sasuke schüttelte den Kopf und nahm seine Kreditkarte wieder entgegen.

„Cherry, du solltest ihn mal aufklären.“, meinte er nur, „Wir sehen uns dann die nächsten Tage. Ich hab noch ein Geschäftsessen.“ Und schon war er verschwunden.
 

„Sakura, was meinte er? Es war doch klar, dass wir beide zusammenziehen.“, wollte Masao wissen.

„Masao, ich muss zu ihm ziehen“, erzählte sie, während sie auf den Parkplatz gingen.

„Was heißt denn, du musst?“, fragte er verächtlich, „Du kannst doch wohl selbst entscheiden, wo du wohnst.“

„Er hat mir gedroht vor Gericht zu gehen.“

„Dieser Arsch. Dann gehen wir eben vor Gericht. Ich werde dich vertreten.“

„Masao, das hat keinen Sinn. Sasuke hat noch nie einen Fall verloren. Er wird somit auch diesen Kampf gewinnen. Es hat keinen Zweck.“

„Es kann doch nicht sein, dass er noch nie einen Fall verloren hat.“

„Es stimmt aber. Tut mir Leid dir das sagen zu müssen, aber du würdest keine Chance haben.“ Masao seufzte.

„Wieso muss da Leben nur so kompliziert sein?“, fragte er sich.

„Masao, das heißt aber nicht, dass wir uns nicht mehr sehen. Du kannst in seinem Anwesen solange ein und aus gehen, wie du willst. Er hat kein Problem damit.“

„Wenn er damit kein Problem hat, dann kann er dich auch bei mir wohnen lassen.“

„Es tut mir Leid.“

„Es ist doch nicht deine Schuld, wenn er so ein Arsch ist. Lass uns fahren.“ Sakura nickte. Sie wollte gerade in Masaos Wagen einsteigen, da sagte plötzlich eine Person ihren Namen. Sie drehte sich um. Vor den beiden stand eine Mercedeslimousine und davor Sasuke Chauffeur.

„Hayate? Was machen sie denn hier?“

„Ich bin hier, um sie nach Hause zu fahren.“

„Das wird nicht nötig sein.“, sagte Masao.

„Master Uchiha hat es aber so angeordnet.“ Masao sah den blonden wütend an. Sakura legte ihm die Hand auf die Brust und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Masao, bitte…“, flüsterte sie, „Ich komm heute Abend vorbei.“ Masao schluckte und grummelte dann etwas vor sich hin. Mit einem etwas schlechten Gewissen stieg sie in die Limousine.
 

Ein paar Wochen später. Sakura war gerade nach Hause gekommen, weil sie die Nacht bei Masao verbracht hatte, da traf sie auch schon der Schlag. Ihr Appartement stand leer. Das Einzige, was sie vorfand, war eine Nachricht.

Hey, Cherry!

Ich dachte mir, es wäre an der Zeit, dass du umziehst.

Sasuke 
 

Sakura kreischte los und zerknüllte den Zettel und warf ihn in eine Ecke. Draußen wartete Hayate, der in den letzten Wochen nicht von ihrer Seite gewichen war.

„Ich. Will. Sofort. Zu. Ihm“, zischte sie.

„Natürlich.“ So fuhren sie in die Innenstadt, wo sich die Kanzlei befand. Ohne auf die Rufe von Sasukes Sekretärin zu achten, stampfte die Rosahaarige in sein Büro.

„SASUKE UCHIHA; WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, MEIN APPARTEMENT AUSRÄUMEN ZU LASSEN?!“, schrie sie fast und schlug mit den Händen auf den Tisch. Sasuke sah auf.

„Du kannst doch nicht einfach bestimmen, wann ich zu dir ziehe! Bist du jetzt des Wahnsinns?! Ich glaube, du bist nicht mehr ganz richtig im Kopf.“

„Fertig?“, fragte er grinsend.

„…“ Sie sah empört weg.

„Dein Zimmer liegt gegenüber von meinem Schlafzimmer und wenn du willst, kannst du dir dann auch das Kinderzimmer ansehen. Es liegt genau daneben. Ich denke, es wird dir gefallen. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss zu einer Verhandlung.“, erklärte er, stand auf und packte seine Sachen.

„Du bist ein Arsch.“

„Danke, aber ich dachte mir, bei dir dauert es immer Jahre, bis du etwas auf die Reihe bekommst, da hab ich mal gehandelt.“

„Tze…“ Er gab ihr ihm Vorbeigehen ein sanften Kuss auf die Wange, worauf sie aus unerklärlichen Gründen ein wenig rot wurde.

„Ach ja, warte nicht auf mich. Ich muss heute Nacht noch einen Fall vorbereiten.“

„ALS WENN ICH AUF DICH WARTEN WÜRDE!“, rief sie ihm hinterher, doch er war schon weg.

„Ich hasse dich, Sasuke Uchiha“, dachte sie.
 

Auch wenn sie nun gegen ihren Willen bei ihm einzog, gab es ihr trotzdem ein Gefühl der Geborgenheit. Immerhin war sein Zuhause bis vor ein paar Monaten auch ihr Zuhause. Sie fühlte sich immer sicher dort. Für sie war es so gewesen als wenn sie niemals woanders sein wollte.
 

Als sie am Anwesen ankam begutachtete sie erstmal ihr Zimmer. Sasuke kannte ihren Geschmack einfach am Besten und hatte das Zimmer dementsprechend auch eingerichtet. Sie musste zugeben, dass es ihr ziemlich gut gefiel. Dann ging sie ins Kinderzimmer. Kaum hatte sie es betreten, stockte ihr auch schon der Atem. Das Bettchen stand an einer großen Fensterfront und daneben befand sich ein Sessel. Sie war sich sicher, dass es dem Kind an nichts fehlen würde. Trotzdem machte sie sich darüber Gedanken, wie es zwischen ihr Sasuke weitergehen sollte. Es gab in den letzten Wochen, an denen sich gesehen hatten, kaum einen Tag an dem sie sich nicht in den Haaren lagen. Es musste sich einfach etwas ändern.
 

In der letzten Zeit hatte Masao sich auch ziemlich verändert. Sie vermutete, dass es daran lag, dass er Sasuke in Nichts nachstehen wollte. Er wollte genauso für Sakura sorgen können, wie Sasuke es tat und sie musste zugeben, obwohl sie sich andauernd stritten, ging es ihm immer noch um sie und das Kind.
 

Seufzend betrat Sasuke die Eingangshalle seiner Villa. Er schmiss die Schlüssel seines Wagens in eine Schale, die eigentlich nur zur Dekoration dort stand und lockerte seine Krawatte. Nach einem ganzen Tag in Verhandlungen hatte er noch stundenlang einen seiner wichtigsten Fälle vorbereitet. Wenn er diesen verlieren würde, würde das einen schlechten Ruf auf die Kanzlei werfen und das wollte er mit allen Mitteln verhindern. Während er die Treppen Hochschritt sah er auf seine Uhr.

„4 Uhr morgens. Na ja, wenigstens krieg ich noch ein paar Stunden Schlaf“, sagte er schmunzelnd zu sich selbst. Er hatte gerade die Tür zu seinem Schlafzimmer geöffnet, da hörte er plötzlich Sakura schreien. Verzweifelt rief sie die ganze Zeit seinen Namen. Sofort stürmte er in ihre Zimmer.
 

Geschockt blieb er stehen. Sakura saß auf dem Bett und weinte bitterlich.

„Sasuke“, wimmerte sie, „Das Kind….nein….ich hab Angst.“

„Scheiße“, dachte er nur. Das ganze Bettlacken war voll mit Blut verschmiert.

„Nein, nein, nein….Ich will es nicht verlieren. NEIN!“, schrie sie. Ohne zu zögern setzte er sich neben sie und legte seinen Hände auf ihre Wange, sodass sie gezwungen war ihm in die Augen zu sehen.

„Sakura, ich verspreche dir es wird alles wieder gut. Dem Kind wird es gut gehen.“, sagte er ruhig.

„Ich hab aber solche Angst. Was ist, wenn…“

„Sakura, ich breche meine Versprechen nicht.“ Er legte ihr sein Jackett über die Schulter und hob sie behutsam hoch. Sie klammerte sich an sein Hemd.

„Ich werde nicht zulassen, dass dir und dem Kind etwas passiert“, flüsterte er.
 

So schnell wie möglich fuhr er sie ins Krankenhaus. Unverzüglich brachten sie Sakura zu einem Arzt. Während der ganzen Zeit wich er nicht von ihrer Seite.

„Lass mich nicht allein“, wimmerte sie die ganze Zeit. Stundenlang mussten sie warten, doch irgendwann riss auch Sasuke der Geduldsfaden. Sakura hatte endlich ein Beruhigungsmittel bekommen und schlief ein wenig, also nutzte er die Gelegenheit. Er suchte den Arzt auf.

„Mr. Uchiha, wir können ihnen noch nichts Genaues sagen“, beschwichtigte ihn der Arzt. Das hatte man ihm schon die letzten Stunden gesagt.

„Jetzt hören sie mir mal genau zu. Wenn ich in der nächsten Stunde nicht erfahre, was mit dem Kind ist, dann hat das alles hier ein Nachspiel. Ich werde nicht davor zurückweichen, sie zu verklagen. Verstanden?“, zischte er. Er war selber total fertig mit den Nerven, doch gerade in dieser Situation musste er Ruhe bewahren. Etwas verängstigt sah ihn der Arzt an.

„Ich kümmere mich darum“, stammelte er.

„Das hoffe ich für sie.“ Er drehte sich um und ging. Nun rief er ihre Freunde an. Sie mussten davon erfahren. Sakura brauchte auch sie jetzt.
 

„Waaas?!“, kreischte Ino, worauf er den Hörer ein wenig von seinem Ohr weg halten musste, „Oh mein Gott! NEIN!“

„Ino, bitte bleib ruhig. Wir wissen noch nichts Konkretes. Bitte sag den anderen Bescheid. Ich weiß, es ist früh, aber ich glaube, Sakura braucht euch jetzt.“

„Natürlich.“ Er legte auf.
 

Seufzend setzte er sich einen Moment und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er hatte schon viel mit Sakura durchstehen müssen, doch das war wirklich eine Zerreißprobe. Er atmete einmal tief durch. Er musste zurück zu ihr. Gerade jetzt konnte er sie nicht allein lassen. Als er das Zimmer wieder betrat, bemerkte er, dass sie Gott sein Dank immer noch schlief. Er seufzte.

„Sasuke?“, murmelte Sakura. Er sah auf und setzte sich auf das Bett. Er strich ihr über den Kopf.

„Es wird alles wieder gut.“, flüsterte er. Sie lächelte zaghaft. Er wusste sofort, dass es ihr schwer fiel diese Fassade aufrecht zu halten. Bevor sie etwas erwidern konnte, betrat ihr Arzt das Zimmer. Sakura drückte seine Hand fest.

„Und so schnell kann’s gehen“, dachte Sasuke nur angesäuert.

„Miss Haruno, Mr. Uchiha, wir haben gute Nachrichten. Dem Kind geht es gut.“

Sakura seufzte erleichtert.

„Nachdem wir alle Tests ausgewertet haben, können wir ihnen nun sagen, dass wir Schäden für das Kind ausschließen können. Es war nur eine Blutung. So etwas kommt durchaus öfters während einer Schwangerschaft vor. Zumeist liegt das an Stress. Ich empfehle ihnen, dass sie die letzten Monate der Schwangerschaft soviel Stress wie möglich vermeiden. Wir wollen ja, dass es dem Kind gut geht.“

„Wie lange muss sie noch hier bleiben?“, fragte Sasuke.

„Wir möchten noch einen Ultraschall und ein EKG des Kindes machen. Dann können sie gehen. Wir raten ihnen aber, die nächsten zwei Tage im Bett zu bleiben.“

Sasuke nickte. Dann ging der Arzt.
 

„Dem Kind geht’s gut.“, sagte er.

„Sasuke, danke“, flüsterte die Rosahaarige. Er sah zu ihr hinunter und beugte sich dann zu ihr.

„Du brauchst dich für nichts zu bedanken. Ich hab dir versprochen, dass alles gut wird.“, erwiderte er, „Ich komm gleich wieder. Ich denke, Ino und die anderen sind bestimmt da und wollen dich sehen.“

„Hmmm…“ Er löste sich von ihr und verließ das Zimmer.

„Gott sei Dank. Es ist alles in Ordnung“, sagte er leise zu sich selbst. Dann ging er ins Wartezimmer, wo er gleich stürmisch von Ino, Hinata und Ten Ten umringt wurde.

„Sasuke, wo ist sie?“, fragte Hinata besorgt.

„Wie geht’s dem Kind?“, fragte Ten Ten.

„Sakura geht’s doch wohl auch gut?“, fragte Ino.

„Mädels, bleibt ruhig. Sakura braucht ein wenig Ruhe, aber sonst ist alles in Ordnung. Sie liegt im Zimmer 250. Sagt ihr, dass ich gleich nachkomme.“ Die Drei nickten und machten sich auf den Weg.
 

Sasuke krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und setzte sich hin.

„Hey, Alter, wie geht’s dir?“, fragte seine bester Freund Naruto. Sasuke seufzte.

„Wie soll’ s mir schon gehen? Ich komm mitten in der Nacht nach Hause und finde Sakura in einem blutverschmierten Bett vor.“, antwortete er. Neji und Shikamaru setzten sich neben ihn. Neji legte ihm seine Hand auf die Schulter.

„Zum Glück geht’s Sakura und dem Kind gut.“, sagte er.

„Hmmm…“

„Wie konnte das bloß passieren? Bisher war doch alles in Ordnung.“, meinte Shikamaru.

„Zu viel Stress.“, sagte Sasuke. Seine drei Freunde seufzten. Plötzlich klingelte Sasukes Handy. Als er auf den Display und erfuhr, wer es war, zischte er: „Scheiße.“ Fragend wurde er von seinen Kumpels gemustert.

„Geht schon mal vor. Ich klär das schnell.“ Die Drei nickte und gingen.
 

„Sasuke, Schatz, wo bist du? Wir waren zum Brunch verabredet“, hörte er Karin sagen.

„Ich hab jetzt echt andere Probleme, als mich mit dir herumzuschlagen.“

„Was soll das denn jetzt heißen? Du hast dich schon seit Wochen nicht mehr gemeldet! Ich hab mich doch so gefreut.“

„Karin, bist du so begriffsstutzig oder tust du nur so?“

„Aber….“

„Ich will nichts von dir. Verstanden?!“, sagte er nur noch und legte auf. Bevor er sich auf den Weg zu Sakuras Zimmer machte, ging er noch mal zu ihrem Arzt.
 

Als er dieses betrat, wurde er sofort von seinen Freunden gemustert, die sich um Sakuras Bett gestellt hatten.

„Wir können nach Hause“, sagte er.

„Wirklich?“, fragte Sakura noch mal zur Sicherheit.

„Sehe ich so aus, als wenn ich Scherze mache?“ Sie streckte ihm die Zunge heraus.

„Ihr beiden seid ja wieder mal ein Herz und eine Seele“, stellte Naruto fest. Sakura und Sasuke funkelten sich böse an, worauf ihre Freunde anfingen zu lachen. Irgendwann konnten die beiden sich ihr Lachen auch nicht mehr verkneifen.
 

Eine knappe Stunde später kamen Sasuke und Sakura beim Anwesen an. Man sah ihnen die Strapazen der letzten Nacht an, denn sie hatten kaum Schlaf bekommen. Ohne ein Wort zu sagen, hatte Sasuke Sakura auf die Arme genommen und in die Villa gebracht. Er wollte gerade in ihre Zimmer gehen, da spürte er, wie Sakura anfing zu zittern.

„Verstehe“, flüsterte er und ging in sein Zimmer. Behutsam legte er sie in sein Bett.
 

„Sasuke, lass und bitte nicht mehr streiten.“, sagte Sakura leise, „Es tut uns beiden nicht gut und dem Kind erstrecht nicht.“

„Hn…“ Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Schlaf ein wenig.“, flüsterte er, stand auf und ging zur Tür.

„Wohin gehst du?“ Er sah über seine Schulter hinweg.

„Ich hab ne Verhandlung geschwänzt.“

„Ich will nicht, dass du gehst.“

„Glaub mir, ich lasse dich nie wieder allein.“, erwiderte er und verließ das Zimmer. Schmunzelnd legte Sakura sich die Seite und strich über ihren Bauch.

„Gott sei Dank geht’s dir gut“, murmelte sie und sah auf ihren Bauch hinab.
 

Seufzend schloss Sasuke die Tür.

„Es geht ihr gut“, dachte er erleichtert. Er musste das Geschehene erst mal verdauen. Also ging er erstmal duschen. Er war total verwirrt gewesen. So ist es ihm noch nie ergangen. Im wurde erst jetzt klar, wie wichtig Sakura für ihn war. Er dachte, er hasse sie, doch da hatte er sich doch wohl geirrt. Was wäre wenn die Ereignisse der letzten Nacht ganz anders ausgegangen wären? Hätte er das verkraftet? Er wusste es nicht. Er war ratlos.
 

Er hatte gerade seine Dusche beendet und verließ das Bad, um sich in seinem Zimmer umzuziehen, da kam ihm sein Butler entgegen.

„Was gibt es, James?“, fragte er und trocknete sein Haar mit dem Handtuch ab.

„Ein gewisser Masao Nagoya möchte zu Miss Haruno.“

„Ich kümmere mich darum. Gehen sie mit ihm ins Wohnzimmer.“ James nickte und machte sich auf den Weg. Sasuke ging in sein Zimmer. Sakura sah auf, als er das Zimmer betrat.

„Du schläfst ja immer noch nicht.“, stellte er fest, „Sonst hat dich doch nie etwas davon abgehalten.“

„Haha…“ Sasuke ging zu seinem Schrank und zog sich eine Hose und ein Poloshirt heraus.

„Masao ist hier“, sagte er monoton.

„Sag das noch mal.“

„Du hast mich schon verstanden. Ist er schon so Besitz ergreifend, dass er dich jetzt jeden Tag sehen muss?“

„Sasuke“, mahnte sie.

„Ist ja gut. Ich geh zu ihm und schick ihn dann zu dir rauf. Soll ich ihm sagen, was letzte Nacht passiert ist?“, fragte er und zog sich sein Shirt über. Dann drehte er sich wieder zu ihr um.

„Würdest du es denn machen?“

„Wenn du es möchtest.“ Sakura schwieg und sah weg von ihm. Sie hatte sich geschworen, niemals wieder in seiner Gegenwart schwach zu sein. Er schritt zu ihr, legte seine Hand auf ihren Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Ich kümmere mich um ihn. Einer Schwangeren kann man auch keine Bitte abschlagen.“

„Du bist ein Idiot“, murmelte sie.

„Danke“, erwiderte er und verschwand.
 

Sakura hatte sich in ihm geirrt. Sie brauchte ihn. Das musste sie sich jetzt eingestehen. Ohne ihn konnte sie nicht sein und jetzt wo sie ein Kind bekamen, brauchte sie ihn mehr denn je. Wie sollte sie das Masao bloß beibringen? Sie hatte sich entschieden und sie wusste, dass sie diese Entscheidung nicht bereuen würde. Noch einmal solange von ihm getrennt zu sein, würde sie nicht aushalten.
 

Sasuke joggte gelassen die Treppe runter. Kaum hatte er das Wohnzimmer betreten, spürte er schon Masaos stechenden Blick.

„Wo ist Sakura?“, zischte er.

„Oben. Sie ruht sich aus.“, antwortete er ruhig. Er bemerkte schon, dass Masao ziemlich gereizt wirkte. Zugleich konnte er sich überhaupt nicht vorstellen, wie Sakura etwas mit ihm anfangen konnte.

„Ich will zu ihr.“

„Tu mir einen Gefallen und reiz sie nicht. Nach der letzten Nacht kann sie das gar nicht gebrauchen.“

„Was ist passiert und wieso weiß ich nichts davon?“

„Sie hatte letzte Nacht Blutungen. Mit dem Kind ist aber alles in Ordnung.“

„Wieso hat mir kein Mensch Bescheid gesagt? Ich wäre sofort gekommen!“

„Erstens, es war mitten in Nacht und zweitens, ich denke in dieser Situation bestimmt nicht daran, gerade dich anzurufen.“ Man merkte, dass Masao sich ziemlich zurückhalten musste.

„Ich denke, sie wartet auf dich.“ Masao schritt an Sasuke vorbei.

„Ach ja, bevor ich’ s vergesse, wenn du sie auf irgendeine Art und Weise verärgern solltest, dann hast du ein großes Problem, Freundchen. Ich kann dafür Sorgen, dass du in dieser Stadt keinen Fuß mehr fassen wirst.“ Masao ballte seine Hände zu Fäusten und ging weiter.
 

Sakura hatte gerade den Fernseher angeschaltet, da klopfte es an der Tür.

„Herein“, sagte sie und keine Moment später saß Masao schon neben ihr auf dem Bett. Er wollte sie küssen, doch sie wendete den Kopf von ihm ab.

„Sakura, was ist? Du bist doch nicht sauer auf mich, oder? Du weißt, ich hätte dir beigestanden, wenn ich davon erfahren hätte.“, rechtfertigte er sich.

„Masao, das ist es nicht. Wir müssen reden.“, erklärte sie.

„Was heißt, wir müssen reden?“

„Es geht um uns beide.“

„Was denn? Hat er dich jetzt gegen mich aufgehetzt?!“

„Sasuke hat nichts damit zu tun und es hat auch nichts damit zu tun, dass du heute Nacht nicht da warst.“

„Was ist es dann? Wir lieben uns doch.“

„Masao, in den letzten Monaten hat sich so viel verändert.“

„Ich weiß, aber…“

„Bitte mach es mir nicht unnötig schwer. Unsere Beziehung hätte keine Zukunft gehabt. Früher oder später wäre es zur Trennung gekommen.“

„Nein, Sakura. Nein.“

„Es tut mir Leid.“

„Das glaub ich dir nicht. Ich werde und nicht so schnell aufgeben.“

„Masao, es hat keinen Sinn um eine Beziehung zu kämpfen, wenn es nur von einer Seite kommt.“

„Auch wenn ich dir das hier gebe?“, fragte er und hielt ihr einen Verlobungsring vor die Nase.

„Das ändert auch nichts.“

„Sakura, das glaub ich dir nicht. Du liebst mich doch.“ Sakura liefen Tränen über die Wange.

„Bitte geh…“, schluchzte sie. Fassungslos stürmte Masao aus dem Zimmer.
 

Weinend vergrub Sakura ihr Gesicht in Sasukes Kissen.

„Hey, Haruno“, hörte sie eine dunkle Stimme sagen. Sie sah auf. Sasuke stand in der Tür.

„Geht’s dir gut?“, fragte er und schritt auf sie zu.

„Den Umständen entsprechend.“ Sasuke setzte sich aufs Bett neben sie und sah zu ihr hinunter.

„Wenn er es nicht akzeptiert, dann sorg ich dafür, dass er es akzeptieren wird.“ Sakura schmunzelte.
 

Plötzlich kniff sie mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen zusammen.

„Was ist?“, fragte Sasuke unsicher.

„Alles in Ordnung. Das Kind hat nur getreten.“, lächelte sie.

„Unser Sohn setzt dir wohl ziemlich zu.“

„Unsere Tochter, mein Lieber.“ Die beiden grinsten sich an.

„Beug dich runter“, flüsterte Sakura. Verwirrt sah Sasuke sie an. Sie legte ihre Hand in seinen Nacken und legte seinen Kopf auf ihren Bauch. Sakura konnte spüren, wie das Baby gegen Sakura Bauch trat. Jetzt war er wirklich sprachlos.
 

„Wow. Sasuke Uchiha ist mal sprachlos.“, kicherte Sakura. Er sah hoch zu ihr. Kopfschüttelnd legte er seinen Kopf wieder auf ihren Bauch. So lagen die beiden noch einige Zeit schweigend auf dem Bett.

„Sasuke?“, fragte die Rosahaarige irgendwann.

„Hn?“

„Liebst du mich?“ Er sah auf und kam ihrem Gesicht immer näher.

„Das weißt du wohl am besten“, antwortete er und gab ihr einen sanften Kuss. Sie strich ihm über die Wange, nachdem sie sich wieder von einander gelöst hatten. Liebevoll lächelte sie ihn an.
 

Ungeduldig saßen Naruto und die anderen im Flur des Krankenhauses. Heute war es soweit, heute würde Sakura das Kind bekommen.

„Dope!“, hörte der Blondhaarige jemanden rufen. Naruto sah auf und erblickte Sasuke, der aus sie zu gerannt kam.

„Sasuke, gut, dass du endlich da bist.“ Sasuke stand völlig aus der Puste vor ihm.

„Wo ist sie?“, fragte Sasuke direkt.

„Dort“, antwortete der Uzumaki und zeigte auf eine Tür am Ende des Ganges, „Beeil dich. Sie wartet auf dich.“

Kaum hatte Naruto diese Worte ausgesprochen, da war Sasuke auch schon im Raum. Man vernahm genau in dem Moment einen lauten Schrei. Besorgt sahen die 6 Freunde zum Saal am Ende des Ganges.
 

Völlig orientierungslos stand Sasuke im Raum. Alle sahen ihn an, doch er hatte nun noch Augen für Sakura. Lächelnd sah sie den Schwarzhaarigen an. Sie sah erschöpft aus.

„Ich hatte doch Recht“, sagte sie leise. Nun sah er auf das Bündel in ihren Armen. Langsam schritt er auf sie zu.

„Herzlichen Glückwunsch, Mr. Uchiha. Sie sind Vater einer gesunden Tochter geworden“, sagte der Arzt und schüttelte ihm die Hand. Sasuke war wie in Trance. Er hatte nur Augen für das kleine Baby in Sakuras Armen.

„Willst du sie nehmen?“ Dies ließ Sasuke sich nicht zweimal sagen. Vorsichtig nahm er ihr die Kleine aus den Armen. Sie war Sakura wir aus dem Gesicht geschnitten, nur eins war anders, sie hatte seine Augen.

„Sakura.“, sagte er nur. Sie sah ihm in die pechschwarzen Augen.

„Danke“, sagte er, worauf sie ihn anlächelte. Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen sanften Kuss.

„Du bist das beste, was mir je passiert ist“, flüsterte er.

„Nein, sie ist das beste, was UNS je passiert ist“, hauchte sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (30)
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Von: abgemeldet
2008-09-28T12:32:14+00:00 28.09.2008 14:32
Uhhhi T.T
wie süß war denn das, vor allem der letzte satz war echt das goldichste in der FF
einfach perfekter Schluss!

Ich wusste das es ein mädchen wir, was den sonst *beide Daumen hoch*

Aber Karin und Masao waren doof!

ich liebe diese FF
mach weiter so
glg rose
Von:  Tsu_chan
2008-09-28T12:21:18+00:00 28.09.2008 14:21
Echt schön!*___*
Du hast halt einfach talunt süß!^___^
*favo*
Von:  miha-chan
2008-09-28T12:06:19+00:00 28.09.2008 14:06
eine echt schöne und gelungene story ^^
weiter so
lg miha
Von:  Samuraisushi
2008-09-28T11:34:34+00:00 28.09.2008 13:34

Hamma One-Shot!!!!
Des Ende is sowas von süß (war ja klar das es ein Mädl wird :D)
Hoffe du schreibst weiter so tolle Fanfics, denn von mir krigst dafür 100 von 10 Punkten hehe

Weiter so!!!!!
Miyu-chan93

Von:  vani-chan
2008-09-28T11:33:40+00:00 28.09.2008 13:33
Heeeyy ^^
Das ist ein genialer OS!!!!!!
Der Schluss war so süss ^_____^ Sasuke und sakura sind ein tolles Paar.
Ich hoffe du es kommt bald eine neue geschichte.
Ich liebe es deine FF's zu lesen.

P.s. danke für die ENS
glg vani-chan

Von: abgemeldet
2008-09-28T11:27:57+00:00 28.09.2008 13:27
wow
hamma one-short
einfach klasse
die geschichte war soo süß
war ja i-wie klar dass sasuke sich verspätet
finde es super dass es ein mädchen geworden ist
hoffe schreibst weiter solche tollen one-shorts
lg
sakura4ever
Von:  Vertschl
2008-09-28T11:13:04+00:00 28.09.2008 13:13
Hi :)

Cool! :D
Ich fand es toll.
Mir hat gefallen, dass sich die beiden anfangs nicht (mehr) leiden konnten und durch diese Situation wieder zusammengekommen sind.

lg Vertschl
Von:  Mayo-Jane
2008-09-28T10:49:14+00:00 28.09.2008 12:49
Hy ^^

Das war ein toller OS und so lang.
Es gab zwar einige Stellen, welche ich ein wenig unlogisch fand.. zb die sache mit dem Einziehen... man kann sowas nicht gerichtlich verlangen man könnte nur das Sorgerecht für das Kind verlangen. Egal wieviel Macht man hat (ausser die sind Korrupt, aber das nehme ich jetzt nicht an)
Was super war, dass es ein Mädchen geworden ist ^^ Endlich mal eine FF, wo Sasuke nicht mit dem Geschlecht recht hat *diabolisch lach*
Sonst war das ganze recht süss auch wenn der Schluss ein wenig wie soll ich sagen sehnlichst herbei gewünscht worde. Sprich ich glaube das du endlich fertig werden wolltest, was aber bei über 8000 Wörter kein wunder ist :) Schliesslich ist das recht viel^^

glg

jane
Von: abgemeldet
2008-09-28T10:44:00+00:00 28.09.2008 12:44
Wow!!
Ich bin sprachlos!!
Sie Story ist echt echt supper toll geworden.
Könnte ich sie benoten waäre es ne glatte 1!!
Ich hoffe es kommen noch mehr von dir!!

Baba Kuss green
Von:  mahoney
2008-09-28T10:17:59+00:00 28.09.2008 12:17
ERSTE!
Ähm ... ich meine Huhu ^_____^
Also erstmal Respekt!
Ich konnte garnicht mehr aufhören zu lesen :D
Aber eine Frage sind Karin und Masao verwandt?
Weil die haben doch den gleichen Nachnamen oder? ^~^

Mach weiter so!
Bis dann ^~^


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