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Akira - Der Anfang vom Ende

von

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1. Akt
 

Der Wecker klingelte um punkt 8 Uhr, doch sein Besitzer war schon einige Stunden vorher aufgestanden. In der leeren Wohnung für zwei Personen, duftete es nach frisch gebackenen Brötchen. Akira hatte sich eine Schürze umgebunden und war fleißig dabei, seine Schulbrote zu schmieren. Wie jeden Tag, packte er seine Mappe und verließ umgehend die Wohnung. Mit gesenktem Kopf lief er die Seitenstraße, in der er wohnte, entlang. Viele andere Kinder, die zumeist in seine Schule gingen, rannten mit lachenden Gesichtern und ihn schon gar nicht mehr beachtend, vorbei...vorbei an dem einsamen 16 jährigen Akira Akamichi. ... Der Weg zur Schule war nicht so weit von ihm zu Hause entfernt, dass er rennen musste. Seine Schule war ein großes Gebäude, dass sich von den Anderen nicht besonders unterschied. Groß, grau und die Fenster waren mit einem schäbigen Olivgrün umrahmt. Die Klassenzimmer waren so groß, dass bis zu 50 Kinder darin Platz gefunden hätten..

und das, ohne sich zu berühren. Akira mochte diese Schule nicht. Es waren ihm zu viele Leute. Er, als Einzelgänger; Außenseiter vertrug die Gegenwart so vieler Kinder nicht besonders. Akira war so etwas.. wie ein Wunderkind.

Er war gut in der Schule, ordentlich, zuverlässig.. früher musste er sich um seine geliebte, kleine, aber todkranke Schwester kümmern, er allein. Doch Beide wussten, dass es für Komiko, seine Schwester, keine Hoffnung gab. Nun wohnte er allein. Er hasste seine Eltern...Gerüchte beschrieben, dass Akira seine Eltern auf dem Gewissen gehabt hatte, dass es kein Unfall, sondern Mord war. Der Junge aber schwieg..

Akira betrat die Klasse. Eine sehr ordentliche Klasse, mit halbwegs normalen Schülern.

Na ja....

"Oh, da kommt ja das kleine Flittchen! Guten Morgen.", sprach einer der drei Jungen, die sich an den Türrahmen lehnten. Akira ignorierte sie einfach. "Seht mal...Die Tunte hat jetzt keine Lust.. kommen wir später wieder.", riet ein anderer der Jungen.

Die meisten machten sich über seine zwei Strähnen lustig...*er sieht ja soo weibisch aus!* Der Junge setzte sich an seinen, ihm zugeschriebenen Platz, weit ab von den Anderen....Es klingelte. Akira verschwand in seinen Gedanken. "Komiko.. es tut mir leid.. ich tu was ich kann.....warum...warum verletzen diese Typen mein Herz so?.. Es schmerzt so fürchterlich...."

"Mr. Akamichi?" Akira wachte aus seinen Tagträumen und sah den Lehrer, der plötzlich vor ihm stand, untersuchend an. "Noch bei uns, Mr. Akamichi?"

Grinsend ging der Lehrer wieder zu seinem Pult. "Heute sprechen wir über...."

Akira war aber für die restliche Stunde nicht mehr ansprechbar. Wieder wurde er durch das Anstoßen des Lehrers geweckt. "Akira, Akira!" langsam sah der Junge auf. "Was ist? Du bist Heute so still.. Du hast überhaupt keine Konzentration.. Hast du Probleme? Kann ich irgendwie helfen?" Akira hörte nicht richtig zu.. aber er schüttelte nur den Kopf. "..Es ist nichts..", antwortete er. In den letzten Stunden versuchte er nicht einzunicken und halbwegs mitzuarbeiten.

Doch es hatte keinen Sinn...er konnte nicht.. nicht heute.. das Letzte was er hörte war: "Zu Morgen macht ihr das bitte fertig. Ihr könnt jetzt gehen." und, "Akira, warte bitte.. ich möchte mit dir reden." Die Mädchen fingen an zu kichern und alle flüstern und lästern. Als auch der Letzte die Klasse verließ, kam der Lehrer auf den Jungen zu. "Akira?" Er setzte sich. Der Lehrer legte seinen Kopf in die gefalteten. aufrechten Arme. "Was ist...du kannst es mir sagen.." "Es ist nichts.", antwortete Akira kühl. "Das scheint heut halt nicht mein Tag zu sein." Der Lehrer runzelte die Stirn. "Sicher?" Der Junge zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich." Mr. Michuna (der Name des Lehrers) richtete sich wieder auf. "Gut. Eine Chance gebe ich ihnen noch, Mr. Akamichi. Ich gebe mich mit ihrer Entschuldigung zufrieden. Aber nur heute!" Akira nickte. "Du kannst jetzt gehen." Er packte seine Sachen zusammen und verließ die Klasse. Ein anderer Lehrer betrat diese und gesellte sich zu Michuna. "Was ist nur mit ihm los?" "Es geht bestimmt um seine verstorbene Schwester. Heute vor zwei Jahren ist sie von uns gegangen." Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile.

Ja, vor zwei Jahre starb Komiko. Aber Akira zählte nicht die Jahre.. sondern die Stunden... und stellte sich seit dieser Zeit nur ein und die selbe Frage: Warum?

Warum musste sie sterben? Er wusste es nicht. Niemand wusste das so richtig. Nicht einmal die Ärzte, die sie behandeln wollten. Akira hasste Ärzte.

Auf dem Weg nach Hause beherrschte er sich nicht zu weinen. Aber nicht, weil man denken könnte, dass er ein weiches Herz und Gefühle hätte, nein. Weil er sich klar machte, nichts mehr ändern zu können. Um ihn wurde es still. Die Kinder verschwanden hinter den Ecken der Häuser. Niemand sagte mehr was. Akira war nun wieder ganz allein. Was ihn wenig sorgte. Er hatte ja eh keinen, der seine Gefühle mit ihm teilte. Ihn sorgte etwas Anderes.. Er hörte leise, klagende Rufe.

Es klang wie ein Wimmern von einem Kind. Der Junge sah auf die andere Straßenseite. Dort standen viele Leute auf einem Haufen. Plötzlich traf es Akira wie einen Blitz. Er rannte hin und schlug die Leute zur Seite. Mit Mühe drängte er sich durch die Menge. Das Klagen war ganz leise. nur Akira schien es zu hören.

Er sah ein schwarzhaariges Mädchen verwundet am Boden liegen. Warum holte denn keiner Hilfe.

Niemand schien sich die Mühe machen zu wollen. Mit dieser Erkenntnis kämpfte er sich zu dem Mädchen vor. Er wollte sie tragen und nach Hause bringen, aber etwas ließ ihn sein Herz zum Stillstand bringen. "Ko, Komiko?!!"

Akira wagte es kaum sie zu berühren und zuckte sogleich, als sie zu weinen anfing. Sich überwindend, packte er sie und trug sie weg. Nur weg von den gaffenden Leuten. Eines wunderte ihn, sie war so leicht. Wer war sie? Er brachte das Mädchen in seine Wohnung und legte sie vorsichtig auf sein Bett. Leise klagend lag sie da. "Hast du große Schmerzen?", fragte er sich sorgend. Doch er bekam zunächst keine Antwort. Das Wimmern wurde leiser und das schmerzverzerrte Gesicht nahm einen ruhigeren Ausdruck an. Sie schlief ein.

So gut hätte es Akira auch gern gehabt. Schlafen. Das wäre jetzt genau das Richtige. Aber er konnte es nicht. Aus zwei Gründen. Der Erste: Er durfte das Mädchen nicht aus den Augen lassen, denn sie barg, wie es ihm schien, ein Geheimnis. Und der Zweite: Er konnte nicht schlafen. Zwar war Akira todmüde, aber es ging einfach nicht. Lange saß er da. Grübelnd über den Vorfall. Über zwei Vorfälle. Komiko und dieses Mädchen. Was hatte es mit ihr auf sich? ...

Schließlich überwand ihn die Müdigkeit. Er versank in seinen Träumen. Ihm erschienen - seine Schwester...Komiko.,.. das Mädchen... wie sie wohl hieße....

und....wer war da?...Ein schwarzer Schatten.. nein.. zwei!...Wer war das?!.. Langsam bewegte sich Akira widerwillig auf diese schwarzen Figuren zu... Umrisse.. er konnte lediglich die Umrisse erkennen.. Das eine....Er kniff die Augen zusammen.. Diese Person.. er kannte sie.. doch.. wer war sie?.... Er kniff sich selbst um aufzuwachen.. Akira öffnete verschlafen die Augen. Er saß immer noch auf dem Hocker neben dem Bett. Das Mädchen regte sich. Akira machte sich über seinen Traum Gedanken. Wer waren diese dunklen...Personen?..

Plötzlich schrie das Mädchen auf. Erschrocken sah Akira sie an. "Was ist?!"

"Sie...sie.. sind da!", flüsterte sie ängstlich und klammerte sich schlagartig um Akiras Körper. "Sie.. sie wollen mich holen!!", piepste sie. "Jemand muss mir helfen! Hilfe!!" Das Mädchen drückte so fest zu, dass Akira seinen Schmerz bald nicht mehr ertrug. "Hey, Moment mal.. Was redest du da?!", keuchte er. Tränen rannten über ihr Gesicht. Sie sah ihn aus großen, verweinten, violetten Augen an.

"Du musst...mir helfen..", schluchzte sie. "W, warte mal...w, wer bist du überhaupt und warum lagst du auf der Straße und warum soll ich dir hel..." "Frag nicht!", unterbrach sie ihn. "Es, es ist wichtig...nur du kannst mir helfen." Langsam löste sie ihren Griff und ließ Akira einmal tief durchatmen. "Entschuldige.." Das Mädchen setzte sich in die Schneidersitzpose und ließ den Kopf hängen.

"Es ging so schnell und....." Sie stockte und sah dann auf. Direkt in Akiras verstörten Blick. "Ich bin Kasumi. Und bin 16 Jahre alt. Aber...." "Du bist kein Mensch..", setzte er ihren Satz fort. "Richtig?" "Na ja, fast.." Sie versuchte zu lächeln. "Reden wir nicht länger darüber. Wie wär's mir einem Bad?", schlug er vor. Aber sie hatte es auch wirklich nötig.. Sie war mit etwas Blut beschmiert und war dreckig..

"Außerdem könnten dir ein paar neue Sachen nicht schaden.", bemerkte er. "äh.. ja.. soll das heißen, du lässt mich hier wohnen?", fragte sie ungläubig. "Genau!" Zum ersten Mal, wie er selbst merkte, grinste er. Aber nicht aus Freude. Akira empfand seit Langem schon keine Freude geschweige denn Liebe mehr. Die einzige Person die er liebte war Komiko. Aber sie war ja....

Akira schüttelte den Gedanken ab und begleitete Kasumi zum Bad. "Du fühlst dich sicher zu schwach.. soll ich dir beim ausziehen helfen?" Kasumi errötete.

"I, ich weiß nicht.. aber, würdest du das tun?" Er nickte stumm. Erst dachte sie, er würde diese Situation ausnutzen, aber sie merkte, dass es ihm ernst war. "Ob er es ist?" .. "Hast du etwas gesagt?", fragte er als er ihre Sachen zusammenlegte.

"Nein, nein.. nur laut gedacht..." Akira ließ heißes Wasser in die Wanne ein.

"Magst du Shampoo?" Er tat etwas naiv. "Ja gern." Kasumi betrachtete ihn genau. "Er scheint keine Scheu oder Pein zu haben....ob er überhaupt Gefühle hat?... Aber ich glaube, er gibt sein Bestes..", dachte sie und fing an zu lächeln.

"Ist etwas?", Akira sah sie verwundert an. "Schon gut. Du machst deine Arbeit sehr gründlich, wie ich sehe.", lenkte sie ab. "Das kommt.. weil ich alleine wohne..

Ich freue mich endlich Gesellschaft zu haben." Das war knallhart gelogen. Das hörte sogar Kasumi. Aber sie tat so, als würde sie nichts merken. Akira freute sich nicht. Jedenfalls sah man es ihm nicht an. Er wollte nur seine Schwester zurück. Niemand anderen. Niemand könnte Komiko ersetzen. So war seine Einstellung. Sorgfältig legte er einen Lappen und ein Handtuch an den Beckenrand. Dann wollte er das Zimmer verlassen. "Wo willst du hin?", fragte Kasumi. "Ich mache das Mittagessen fertig. Baden kannst du doch allein.", sagte er kalt. "Komm bald wieder, ok?", Kasumi schien verunsichert. "Wenn du möchtest." Akira wandte sich ab und ging in die Küche. Als die Wanne mit genug Wasser gefüllt war, schaltete sie den Hahn ab und dachte nach. Sie zog die Beine dicht an ihren verletzten Körper. Das Wasser färbte sich dunkel. "Was ist das für ein Mensch?" Sie schreckte auf. "Wenn.. wenn meine Vermutung stimmt dann.. oh nein! Ich muss eingreifen!" Kasumi biss sich auf die Lippe das Blut zum Vorschein kam. "Noch habe ich Zeit...Ruhig.. nimm dich zusammen..." Langsam entspannte sie sich. "Doch...die Signale werden bald bei ihm auftauchen.. und dann...gibt es kein zurück mehr..", dachte sie. - Was sollte das bedeuten? -Was hatte Kasumi, das geheimnisvolle Mädchen vor?

Akira bereitete in der Zwischenzeit das Essen vor. Er war ein ausgesprochen guter Koch. Allerdings gab es nur einen einfachen Nudeleintopf. Er schreckte auf, als er ein Kreischen aus dem Bad vernahm. Alles liegen und fallen lassend machte er sich - nicht besonders sorgend- auf, um Kasumi zu helfen. Sie war am Beckenrand ausgerutscht und lag zusammengekauert und blutend auf dem Boden. "Kasumi! Warum hast du mich nicht gerufen. Ich hätte dir doch geholfen!?", fragte er verstört. "Ich...ich möchte nicht...dass du dich die ganze.. die ganze Zeit um mich kümmern musst.", antwortete sie mit schmerzerfülltem Blick. "Du dummes Mädchen!", mahnte er und half ihr auf, ohne Rücksicht auf ihre Verletzungen zu nehmen. Sie wollte vor Schmerz aufkeuchen, doch beherrschte sich im letzten Moment. "Ich begleite dich zum Bett und bringe dir dann etwas zu Essen. Danach kümmere ich mich um deine Wunden. Keine Widerrede, klar?!" "Ok.." Widerwillig ließ sie sich zum Bett geleiten. "Und bleib ja liegen!" Er verließ wieder das Zimmer. "Er ist wie ein Bruder, der sich um seine kranke Schwester sorgt...", dachte sie nichts ahnend.

Sie wusste ja nicht, was wirklich los war.... "Vorsicht. Heiß und Fettig! Deine Suppe." , warnte Akira. Er stellte Das Tablett mit dem Essen auf den Hocker und wollte abermals den Raum verlassen. "Warte! Wo willst du hin?", wollte sie wissen. "Ich esse draußen.." "Warum? Iss doch bei mir.." sie richtete sich etwas auf. "Wenn du willst.." "Ob ich ihn nerve?" sie war sich nicht sicher. Akira holte sich seinen Teller und setzte sich zu Kasumi. Sie kostete und fand es unheimlich lecker. "Hmm...das schmeckt sehr gut! Wo hast du kochen gelernt?"

fragte sie. "Das.. habe ich mir selber beigebracht..", antwortete er in einem traurigem Ton. Kasumi versuchte ihn aufzuheitern. "Wirklich? Wow.. nicht schlecht", grinste sie." Doch sie wusste nicht, was Akira in Gefühlssachen für ein harter Brocken war.. "Danke.." Auch sie begriff, das es bei ihm schwer wurde.

Wann sollte sie ihm die Wahrheit erzählen.. --Die Wahrheit? Welche Wahrheit?--

"Was hast du denn.?", fragte sie bedrückt. "Nichts.. schon gut." Um nicht weiter auf dieses Thema eingehen zu müssen, räumte er die Teller weg, obwohl Kasumi noch nicht einmal fertig war. Wieder kam er mit Einem Köfferchen, auf dem ein rotes Kreuz gemalt war. Kasumi schreckte zurück, aber beim näheren Betrachten des Koffers beruhigte sie sich wieder. "Es ist ja kein richtiges Kreuz..", dachte sie.

"Das kann etwas weh tun, aber da musst du jetzt durch. Er nahm das Desinfektionsfläschchen und ließ ein paar Tropfen auf einen weichen Tupfer fallen. Er berührte damit Kasumis Verletzungen. Sie wollte aufschreien, aber biss tapfer die Zähne zusammen. Nach einer viertel Stunde unerträglichem Schmerzes konnte sie sich wieder entspannen. ...

Die Beiden wussten es nicht.. aber sie würden die ganze Zeit über von einem grauen Schatten am Fenster beobachtet. Es war eine Person, das stand fest.. nur..

wer? Akira schloss den Koffer und erhob sich. "So.." Sie schaute ihn verwundert an. "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mich jetzt gerne etwas hinlegen...ok? Wenn was ist, ruf mich einfach.." "..o.. kay.." sie nickte nur zögernd. Die Figur am Fenster verschwand schlagartig. Kasumi schreckte auf, hielt es aber nur für einen Vogel und legte sich wieder hin.

Akira behielt sie solange bei sich, bis ihre Wunden alle verheilt waren und sie wieder wie neu aussah. Nun wollte er sie loswerden. "Warum soll ich denn gehen...? Wollen wir uns nicht besser kennen lernen? Was ergibt das für einen Sinn? Ich lebe allein auf der Straße und du allein in einer Wohnung.. das ist nicht fair..", versuchte sie ihn zu überzeugen. "Lass mich doch bei dir wohnen..", bettelte sie. Es klingelte an der Wohnungstür. Akira sah mit angsterfülltem Blick auf diese, die doch noch nie benutzt wurde. "Akira, was ist?", fragend schaute sie ihn an. "Es.. es hat geklingelt..!", bebte er. "Klar. Mach doch auf.....!?" Zögernd bewegte er sich auf die Tür zu und öffnete. Es stand ein ungefähr 13 Jahre alter wohlerzogen aussehender, blauhaariger Junge davor. "Äm...darf ich bitte mal Kasumi sprechen?", fragte er schüchtern. "J ,ja klar..." Er zog Kasumi vor sich. "Du bist doch....", stotterte sie. "Kann ich sie mir kurz mal ausleihen?", zwinkerte der Junge. "Sicher. Sie wollte so wie so grad gehen. Bye" Akira wollte die Tür schließen. "Hey was soll das Akira?! Schieb mich doch nicht einfach ab! Aber na gut...ich komme wieder, Akira." Damit verließen die beiden das Haus und ließen Akira allein. Kasumi und der Junge gingen in einen nahe gelegenen Wald.

Der so wohlerzogen aussehende Junge hatte do,rt ein Schwert und eine Ausrüstung die irgendwie nicht in diese Zeit passte. "Ihr seid Prinz Saisha, oder?"

fragte sie auffordernd. "Ja..", antwortete er beiläufig und legte seine Rüstung an. "Du weißt wer dieser Akira ist, Maila?" "Woher wisst Ihr meinen....?? ....ja.. ich weiß mit wem ich es zu tun habe...." "Wenn wir Pech haben ist es bereits zu spät.." "Das glaub ich nicht.. Er hat es noch nicht erfahren..", sagte Kasumi beruhigt. "Trotzdem mache ich mir Sorgen..." Saisha lächelte: "Deswegen bin ich hier." Sie versuchte zurück zu lächeln aber es wirkte nicht richtig. "Ich soll aufpassen, auf ihn und auch auf dich. ",erklärte der Junge. "Auf mich?" "Ja, du weißt doch selbst, dass du zwischen Gut und Böse stehst." "Ja...", traurig ließ sie den Kopf sinken. "Keine Sorge.. ich achte schon auf dich.", klopfte er ihr aufmuntert auf die Schulter.
 

"Du willst bei ihm wohnen?", er sah sie misstrauisch an. "Ja...Er muss Kontakt und Bindungen zu anderen Menschen finden.. und.. und ich will ihm dabei helfen sie zu finden..." "Hatte sich Kasumi in ihn verliebt..? Wenn ja wird es gefährlich....", dachte Saishi. Seine Mine verdüsterte sich. "Ihr glaubt doch nicht....Ihr braucht nicht eifersüchtig zu sein...ich finde nichts an ihm...und wenn, er hat keine Gefühle..", versuchte sie sich heraus zu reden und schüttelte auffällig übertrieben den Kopf. "Schon gut, kleine Dämonin...schon gut.. ich geh nun wieder.." "Wollt Ihr nicht bleiben und uns Gesellschaft leisten?" "Nein.. ich mag diesen Kerl nicht...ich traue ihm einfach nicht.", wandte er sich ab. "Ich verstehe.. kommt bald zurück..." "Keine Sorge.. das werde ich.." er lächelte. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Ich liebe Euch.." Das waren die Worte die er hören wollte...dann drehte er sich um und ging.. Er war für sein Alter schon sehr erwachsen. Kasumi wendete sich ab und ging in Richtung Straße an der das Haus in dem Akira wohnte war. (Komplizierter Satz.. ich weiß..) Akira ahnte von alle dem nichts. Er schlief bereits tief und fest als Kasumi an der Tür klingelte. Da ihr niemand öffnete sprang sie mit übernatürlicher Kraft auf den Baum vor Akiras Wohnung und hob von Außen das Fenster. Leise stieg sie ein. Kurz sah sie noch nach, Akira der auf der Decke zusammengerollt lag. Vorsichtig zog Kasumi die Decke über seinen Körper und sah ihn verliebt an. "Ich werde Euch beschützen..", flüsterte sie und legte sich dann ebenfalls in ihr Bett. Es war vier Uhr nachmittags als Akira langsam wieder die Augen öffnete. Verwundert sah er auf die Decke die plötzlich auf ihm lag. "Ist sie wieder da?", fragte er sich. Noch etwas müde stand er auf und ging ins Wohnzimmer. Kasumi lag mit Beinen und Armen von sich gestreckt auf dem Sofa. Er setzte sich zu ihr..

..und schaltete den Fernseher ein.. ^.^°

Als auch Kasumi wieder zu sich kam entdeckte sie ihn neben sich. "Was war?", fragte sie. "Nichts, aber schön das du aufgewacht bist.", strahlte er gefälscht. "Die Sonne wird bald aufgehen. Ich möchte nachher mit dir einkaufen ." Sie errötete. "Wirklich?" Verlegen sah sie zu Boden. "Ja. Meine Klamotten haben es mal wieder nötig. Deine sicherlich auch." "Stimmt."

Er sah sie verwirrt an. Dann fasste er ihr auf die Stirn. "Was hast du? Du bist so rot. Hast du Fieber? Ich kann auch allein einkaufen, wenn du mir deine Maße gibst bring ich dir was Schönes mit." "Nein, nein.. mir geht's bestens. Darf.. darf ich meinen Kopf auf deinen Schoß legen?", brachte sie stotternd hervor. Er schaute sie verwundert an, nickte dann aber, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Vorsichtig legte Kasumi ihren Kopf auf seine Beine, machte ebenfalls die Augen zu und schlief sanft ein. Auch wenn Akira für nichts und niemanden etwas empfand fühlte er sich wohl.. er selbst konnte das Gefühl nicht deuten, aber es war ein Gefühl der Befriedigung, des Friedens. Er mochte dieses Gefühl.. ohne es zu merken lächelte er zufrieden und sank in einen tiefen Schlaf.

Die Sonnenstrahlen kitzelten im Gesicht und Akira rieb sich die Nase mit dem Zeigefinger.

Verschlafen öffnete er ein Auge. Er warf einen Blick auf Kasumi, die immer noch auf seinem Schoß lag. Als er merkte wie anders er sich in den letzten Tagen benahm, wollte er aufstehen, musste aber erst ihren Kopf vorsichtig beiseite legen. Akira erhob und streckte sich als erstes. Er ging zum Fenster um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Die Luft war rein und frisch. Das zwitschern der Vögel war nicht zu überhören, es war ein schöner Klang. Akira beschloss die Wohnung zu verlassen um etwas durch den Wald zu gehen. Darin setzte er sich auf eine Bank. Er wollte ein wenig nachdenken. "Komiko.... es tut mir leid.. ich habe dich wirklich nicht für diese Momente vergessen wollen, aber.. dieses Mädchen .. es ist dir so ähnlich.. natürlich übertrifft niemand deine Schön- und Klugheit, aber sie hat etwas, was mich an dich denken lässt.", erflüsterte leise, "Niemals werde ich dich mehr vergessen.. glaub mir, ich schwöre es.. Ich möchte zu dir Komiko.. Hier gibt es nichts für mich zu tun.. ich bin zu nichts Nütze... Niemand braucht mich.. mein Leben hat keinen Sinn..." Tränen schossen in seine Augen. Doch plötzlich wurden seine Gedanken unterbrochen. "Doch... Doch Akira. Ich brauche dich. Jedes Leben hat irgendeinen Sinn, irgend ein Ziel.. und wenn es noch so unerwähnenswert ist.. jedes Leben ist Nützlich. Auch deines. Sogar meines." Diese zart klingende Stimme gehörte Kasumi, die in diesem Moment aufmunternd lächelnd vor ihm stand. Er sah auf. "Was weißt du denn schon?", fragte er abweisend. "Mehr als du.", grinste sie, "In meinen zweihundertdreiunddreißig Jahren sieht man viel." Sie erwartete einen Schreckensschrei aus Akiras Munde, aber er blieb stumm und zuckte nicht einmal mit einer Augenbraue. "Du bist eine Dämonin, richtig?" Nun starrte sie ihn ungläubig an. "Wo.. woher weißt du.." "Woher weiß ich was? Das du eine Dämonin bist? Wenn ich ehrlich bin, ich wusste es nicht... ich habe es grundsätzlich nur vermutet. Weiter nichts.. Weißt du.. ich ziehe das Dunkle und Böse an.. das war immer so.. wie könnte sich auch jemand anderes in mich verlieben als eine Dämonin?" Ihr Gesicht lief rot an. Akira lächelte böse: "Es war nicht zu übersehen.. du brauchst deine Liebe nicht zu leugnen. " "Das tue ich auch nicht. Um noch mal auf das Thema zurück zu kommen, du sagtest du ziehst den Hass und die alles verschlingende Dunkelheit an? Deswegen bin ich hier Akira.", versuchte sie zu erklären. "Etwa um mich zum Boss der Dämonen zu ernennen?" Er zog eine Grimasse die Kasumi fasst aus den Fugen riss. "Nein.", sprach sie dennoch ruhig, "genau im Gegenteil. Ich bin hier um genau das zu verhindern. Aber ich merke schon... das wird sehr schwer für mich..." "Eine Dämonen setzt sich für das Gute ein?" Er sah ihr tief in die Augen, so das sie nun endgültig die Beherrschung verlor: "Nein! Ich wurde dafür gesendet um dich auf die Seite der Liebenden und Glückempfindenden zu bewegen, das ist meine Aufgabe! Wenn ich versage und du dich tatsächlich von der dunklen Seite verführen lässt.. werde ich deine Dienerin sein.. Ich wurde geboren um dir zu gehorchen.. ich stehe genau wie du zwischen Licht und Schatten. ... So nun weißt du es und hast es hoffentlich verstanden." Erschöpft ließ sie sich neben ihn auf die Bank sinken. Er sah sie nur verwirrt an. Der verschwörerische, feurige Blick in seinen Augen war vollständig erloschen. "Ich glaube zwar nicht ganz meinen Ohren, aber in diesem Sinne hab ich es so verstanden, dass wir beide neutral sind, und in dem Moment, wo das Negative überwiegt, werde ich zum Dämonenherrscher und du zu meiner Dienerin?!" Kasumi nickte zustimmend: "So ungefähr." Oy oy.. in Was war Akira da nur geraten.. nein.. eigentlich steckte er da schon seit seiner Geburt, wenn nicht schon vorher drin. Die Zeit zog ihn tiefer und tiefer hinein.. "Komiko, steh mir bei.. ich will zu dir, nicht in die Hölle.. Obwohl ich dort besser aufgehoben wäre..", seine Gedanken verblassten. "Nein du gehörst weder ins 'Ewige Feuer' noch auf 'Wolke Sieben'. Wenn ich ehrlich bin.. weiß ich nicht wo du einmal endest. Aber kein Grund zur Sorge. Ich bleibe ewig an Eurer Seite mein Herr." Sie nickte, um ihren Worten einen glaubwürdigen Nachdruck zu verleihen.

Mein Herr.. wie das klang.. in Akiras Ohren hallte es wieder, als ein verspottendes Wort. Aber er ließ sich nichts anmerken. Sowohl sie ohnehin seine Gedanken lesen konnte..

Er stand auf. "So, dann wollen wir mal." Auch Kasumi erhob sich und stimmte ihn mit einem freundlichem Lächeln zu: "Ab ins Kaufhaus!" Das rief sie so laut, dass sich die Spatziergänger, die schon morgens auf den Beinen waren, verblüfft umschauten und Kasumi ansahen, als sei sie eine Verrückte. Den beiden Jugendlichen war dieser Zwischenfall natürlich unheimlich peinlich und Akira konnte nur verlegen den Kopf schütteln. "Tut mir leid..", versuchte sie sich herauszureden, aber Akira war schon weitergegangen, so das sie nur hinter ihm her hüpfte. "Warte doch mal!", sagte sie, "Tut mir ehrlich leid.. wirklich.."

"Schon gut, schon gut.. ist ja nicht der Weltuntergang, also, komm!", antwortete er mit befehlendem Ton. Die Zwei verließen den Wald und kamen zu einer Straße, die sich: "Straße der Dunklen Mächte" nannte. Allerdings konnte man das nicht mehr als Straße bezeichnen, eher als Wüstenpfad.. . Sie war auch wirklich unheimlich farblos grau. Ganz im Gegensatz zu den belebten Wegen, die an diesen angrenzten.

Aber es war der einzige Weg der zur Hauptstraße führte, wenn man nicht gesehen werden wollte. Plötzlich sahen sie einen Schatten über den Pfad huschen. "Akira!" Er brachte sie mit einer strengen Geste zum Schweigen. "Sei still, oder willst du das sie uns bemerken?!", fuhr er sie im scharfen Ton an. "Woher weißt du..", flüsterte sie.. "Göttliche Fügung.", zwinkerte er ihr zu. "Ihr seid der geborene Anführer!", sprach sie. Er grinste flüchtig: "Zuviel der Ehre!" Diese Worte wurden allerdings so hart von ihm ausgesprochen, dass sie für die nächsten Minuten schwieg. Er zögerte, denn wenn sie in den Weg einbogen, würden sie Spuren im Sand hinterlassen und das wäre grade jetzt nicht der günstigste Zeitpunkt. Doch auch Kasumi hatte daran gedacht und ließ die Abdrücke hinter ihnen einfach mit einem kurzen, magischen, aber äußerst wirkungsvollem Spruch verschwinden.

"Weißt du wie es weiter gehen wird, wenn ich auf die negative Seite gezogen werde?", fragte er in einem Flüsterton. "Um ganz ehrlich zu sein, nein.. Und um ebenfalls die Wahrheit meiner Meinung zu sagen.. Ich glaube nicht, das ich dich und mich so rein bekomme, dass wir es schaffen.", antwortete sie traurig. "Hast du die Hoffnung schon aufgegeben?" "Nein!", sagte sie entschlossen. "und niemals werde ich diese Hoffnung entschweifen lassen!" Wieder fragte er: "Warst du schon mal so weit? Ich meine.. das man dich zur Schattenwelt zählen konnte?" Kasumi ließ den Kopf hängen: "Ja.. ja war ich.. doch man hat mich aus den Dunklen Fesseln befreit." "Der Junge von gestern Abend?" Sie blieb stehen. "Du.." Er schüttelte den Kopf. "Nein ich wusste es nicht. Es war nur eine Vermutung. Lag ich also richtig, ja?" Sie nickte: "Stimmt." "Wie war es dort, bei den Bösen?" "Na ja.." sie grinste: "gar nicht mal so übel." "Es wäre.." "Ja.. es wäre der Untergang der Erde, wenn du zu ihnen gehst. Akira, du besitzt unheimlich mächtig starke Kräfte, mit denen du die Welt zerstören könntest... Bei dir ist es anders als bei mir.. bist du einmal dort, .. kannst du.." "Nie wieder zurück. Man müsste mich töten um die Menschheit zu retten..", setzte er ihren Satz fort. "Nicht unbedingt die Menschheit.. Die Welt aus der ich.. nein, wir beide kommen.. wird gefährdet sein.. wenn man es so sieht auch diese Welt in der du aufgewachsen bist.."

"Andere Welt?", er sah sie fragend an. "Ja..", Kasumi überlegte, um die richtigen Worte zu finden, "Es ist mehr wie eine Traumwelt.. Sie existiert aber wirklich. Nur ein Paar, du und ich eingeschlossen, können sie betreten und auch wieder verlassen." Er nickte ihr verständnisvoll zu. "Den Rest erzähl ich dir besser an einem geeigneterem Ort, nicht hier."

Akira war einverstanden. Sie hätten sowieso nicht lange weiterreden können, denn in diesem Moment huschte erneut ein Schatten an ihnen vorbei. Vor Schreck klammerte sich Kasumi an seinen Arm. "Es ist unheimlich.." Er nickte. Sie wurde unruhig.. "Bald wird der entscheidende Zeitpunkt eintreffen.." "Welcher?" "Der, in dem du deinen endgültigen Weg wählen musst." "Ich verstehe.." Langsam gingen sie weiter. Der Wind der zügig durch die Gassen fuhr, wirbelte den Sand von der Straße auf und blies ihn den Beiden entgegen. Akira hielt die Hände vor sein Gesicht, um den Staub nicht in die Augen zu bekommen. Kasumi folgte seinem Beispiel. Plötzlich erschrak Akira, wenn auch nur innerlich. Die Umgebung! Sie hatte sich vollkommen verändert! Die Häuser die hier normaler Weise standen, wurden von rieseigen aufgewühlten Dünen ersetzt. Es kam ihm vor, als seien sie von einem Moment zum Nächsten in der Wüste angelangt! Überall lag dichter feiner, goldfarbiger Sand.. Keine Stimmen, Kein Gezwitscher war mehr zu hören.. das einzige Geräusch was er vernahm, war das Pfeifen des Windes.. Kasumi hatte eine ähnliche Reaktion, allerdings nicht im geringsten so schlagartig wie er. "Ich denke mal.. wir sind fast am Ziel..", flüsterte er.

"Ja.. Wir sind nicht mehr in der Stadt.. Das ist die Wüste von Zarkunda ... Man nennt sie auch 'Die ewige Wüste', aber das schaffen wir schon.", erklärte das Mädchen. "Zarkunda? Das ist das Land der Reinheit und des Friedens, richtig?", fragte Akira. "Ja das stimmt.. aber woher..?" "Es stand in einem alten Buch was ich zufällig in einer finsteren Ecke meiner Wohnung fand. Dort wo nie jemand auf die Idee kommen würde überhaupt etwas zu suchen."

"...zufällig.. Ich glaube eher, das war reine Absicht.. nur von wem?" "Von deinem kleinen Freund vielleicht?", fragte er. "Schon möglich.. aber ich habe jetzt keine Lust mir darüber

den Kopf zu zerbrechen. Was mich wundert.. du fragst gar nicht warum und wie wir hierher gekommen sind.." "Ich bin nicht so neugierig wie manche denken. Ich habe mehr Lust es selbst herauszufinden. Das verstehst du sicher." Kasumi nickte unsicher, harkte aber nicht mehr unnötig nach.
 

Sie liefen sicher schon an die zwei Stunden als Akira langsam die Kräfte verließen. "Ich bin am Ende.. Ich kann nicht mehr." Er war selbst überrascht, als er seine eigenen Worte hörte, sagte aber nichts mehr dazu. "Es ist nicht mehr weit. Dort hinten sieht man schon die Zinnen des Schlosses von Zarkunda. Die Prinzessin erwartet uns bereits, also. Den Rest schaffst du auch noch.", befahl sie. Er musste seine ganze Kraft dazu nehmen überhaupt bis zum Schlosstor zu gelangen. Davor brach er entgültig zusammen. Die Burg war riesig. An den Turmspitzen wehten Flaggen mit einem nichtzudeutenden Zeichen. Das Schloss wurde mit Sandfarbenden, schon golden aussehenden Backsteinen gebaut. Akira sah nach oben und wunderte sich. Es sah aus wie eine Mittelalterliche Burg. Die Zinnen, Das Tor...

Die Fenster weilten auf gotischer Baukunst. Das Tor öffnete sich.....

Hinter den Mauern erstreckte sich ein gewaltiger Schlossgarten mit einer derartigen Vielfalt von Pflanzen wie Akira sie noch nie gesehen hatte. Die Länge des Gartens betrug bestimmt einen Kilometer. Der Junge verdrehte die Augen. "Das schaff ich nicht mehr.."

Auch Kasumi lag am Boden. Doch wie von Gott gesandt sahen sie von Weitem einen Reiter auf sich zukommen. "Saisha..", sagte Kasumi mit einem erleichterten Seufzen. Akira sah sie nur verstört an, dann blickte er hin und wieder zu dem anjagenden Reiter. Seine Uniform war prächtig geziert und der pechschwarze Hängst glänzte im Sonnenlicht wie ein schwarzer Diamant. Hinter sich zog er noch zwei andere stattliche Tiere, die wohl dafür dienten Akira und Kasumi zu tragen. Saisha erreichte sie in kurzer Zeit und stieg von seinem Ross.

"Willkommen.", er verneigte sich. "Prinzessin Hizashi erwartet euch bereits."

Er hielt Kasumi seine Hand entgegen um ihr das Aufsteigen zu erleichtern, warf aber nur einen drohenden Blick zu Akira. "Das schafft Ihr doch sicher allein, Herr.", fragte er. Unsicher sah Akira ihn an, stand aber dann auf und schwankte auf sein Pferd zu. "Ich hoffe schon.", sagte er beiläufig und versuchte das Tier zu erklimmen. Zu seiner Erkenntnis war es schwerer als es aussah, allerdings schaffte er es nach kurzer Zeit. "Mylady, können wir?" "Sicher, Prinz Saisha."

Prinz? Der Junge sollte ein Prinz sein? Akira kam das alles sehr merkwürdig vor, aber er sagte nichts. Saishas Ross lief neben Kasumis und von hinten konnte Akira sehen, wie beide miteinander sprachen. "Der Junge strahlt eine dunkle Aura aus.. Es war unüberlegt ihn hereinzulassen.. was denkt sich die Prinzessin nur dabei.. " , grübelte der junge Prinz. "Sie hat so lange diesen Tag herbei gesehnt. Nun endlich sieht sie ihn wieder. Ihr solltet euch für sie freuen.", bat Kasumi. "Ich weiß.. aber ich kann einfach nicht.. Wenn der Kerl ausflippt steht unser aller Leben auf dem Spiel. Und das möchte ich nicht riskieren, du verstehst?" "Sicher.." Sie ließ sich zurückfallen; um nun neben Akira zu reiten. "Was ist?

Warum reitest du nicht mehr neben ihm?", fragte Akira spöttisch. Ohne weiter auf seine Worte einzugehen bat sie ihn um einen Gefallen. "Wenn wir vor die Prinzessin treten und sie etwas tut, was dir nicht gefällt.. versprich mir dich zu beherrschen.. Saisha wird dich sonst töten lassen. Er ist gereizt und bis in die Fingerspitzen angespannt. Eine falsche Bewegung, sei sie auch ungewollt.. Er wird seine Schlüsse daraus ziehen." "Ich hab schon verstanden.. aber versprechen tue ich nichts!", antwortete er hart. "Sieh.. Die schönen Blumen.. sind sie nicht bezaubernd anzusehen?", lenkte sie ab, doch Akira blieb stur. "Ich finde nichts an Blumen, tut mir leid." Den Rest des Weges schwiegen sie.

Saisha ritt schon vor und blieb vor einem prachtvollen, weißem Palast stehen. "Wir sind da!", rief er. Dann pfiff er schrill und augenblicklich erschienen zwei Stallburschen, die die Pferde abholten. Er zog einen riesigen, vergoldeten Schlüssel aus seinem blauen Kettenhemd, womit er das mächtige Tor aufschloss. Ihre Schritte hallten in dem gewaltigem Raum wider. Sie mussten erst durch unzählige Zimmer durchqueren ehe sie zum Thronsaal gelangten. Saisha hielt kurz davor und brachte seine Besucher mit einer strengen Geste zum stehen. "Wartet hier. Ich hole die Prinzessin Hizashi aus ihrem Gemach." Mit diesen Worten verschwand er hinter einigen weiteren Türen. Endlich hatte Akira Zeit um sich umzusehen.

Alles, aber auch alles war mit Schnörkeln und kleinen Figuren verziert. Riesige Wandbilder sahen auf ihn herab. Der Teppich spielte mit einem eigenwilligem Muster. Die Türen besaßen Henkel, die aus purem Gold bestanden. Der Fußboden bestand aus weißem reinen

Marmor und auch die Sockel auf denen unzählige Büsten standen. Alles war vom Feinsten, blitzte und blinkte, strahlte und leuchtete. So etwas hatte Akira noch nie gesehen. An den Wänden hingen gekreuzte Schwerter aus Diamant und mit versilbert- bis zu vergoldeten Griffen. In manchen Ecken stand auch mal eine Rüstung die einem einen Schauer über den Rücken gleiten ließ. "Die muss ja Geld haben..", seufzte er erstaunt. Kasumi kicherte leise.

"Kein Geld. Gold!" " -_-° " Akira ging nicht genauer darauf ein, denn in diesem Moment erschien auch schon Saisha mit einer.. wie sollte man ausdrücken.. unbeschreiblichen Schönheit im Gang. Das Mädchen.. nein, die junge Frau trug eine Krone die mehr oder weniger aussah wie eine Mütze. Ihre kurzen goldfarbenen Haare waren ordentlich und Königsgerecht frisiert. Zwei Strähnen an den Ohren hingen ihr bis zu dem etwas spitzerem Kinn. Auf ihrer Stirn saß ein rotgefärbtes Muster, das ihm als Erstes ins Auge fiel.

Ihre großen durchdringend- freundlich schauenden blauen Augen musterten Akira.

Ihr, anscheinend immer lächelnder Mund, hatte etwas.., dass Akira nicht in Worte zu fassen vermochte. Das Kleid, welches sie trug saß wie angegossen an ihrem idealen Körper. Es grenzte an eines der Hochzeitskleider die auf Modenschauen präsentiert wurden. Anders als er gedacht hatte, trug die Prinzessin nicht all zu viel Schmuck. Nur eine Kette und ein silberner Ring an ihrer rechten, zarten Hand zierten ihren Körper. Was man nicht sah, war ein merkwürdiges Muster an ihrem linken Knöchel.

Freude strahlend nahm sie Akira in Empfang. "Endlich! Willkommen, Akira! Ich habe so lange auf Euch gewartet. Aber nun steht Ihr vor mir.", triumphierte sie. Seiner Meinung hätten alle mit diesem 'Ihr' und 'Euch' ruhig aufhören können, aber er schwieg. Zu seinem Glück, denn Saisha wendete seinen vernichtenden Blick nicht von ihm ab. Hizashi richtete sich nun an Kasumi, nahm ihre Hand und sprach: " Danke.. danke Dir, liebe Maila. Wärst du nicht gewesen, würde ich immer noch sehnlich diesen Tag erwarten. Ich stehe tief in deiner Schuld." "N, nicht doch, Prinzessen. Das war doch selbstverständlich. Bitte ehrt mich nicht zu sehr. Es beschämt mich." "Schon gut.", grinste die Prinzessin. "Akira, ich möchte gern mit Euch unter vier Augen sprechen, wenn du erlaubst." Der Junge musste sich unheimlich zusammennehmen um nicht den Kopf zu verlieren. -in dem Sinne das Saisha handgreiflich wird- "Natürlich, Hoheit.", er nickte heftig. "Schön. Dann kommt mal mit." Saisha ging zusammen mit Kasumi, oder Maila (?) in ein anderes Zimmer. Hizashi führte den Jungen in einen Raum, der noch verzierter war als alle zusammen !! Sie nannte es: Ihr Schlafgemach.

Sie schloss die Tür ab und legte ihren Schlüssel in eine der zahlreichen Nachttischschubladen. Er setzte sich auf ihr Bett, da es keinen Stuhl in ihrem Zimmer gab. Sie schaute Akira mit einem verführerischem Lächeln an. Dieser allerdings wäre am liebsten im Boden versunken. Schweiß rann von seiner Stirn und die Hitze schien ihm unerträglich, als hätte er Fieber. "So lange habe ich darauf gewartet..", nuschelte die Prinzessen leise und begann ihren Kopfschmuck abzulegen. Akira hätte sich nichts sehnlicher gewünscht, als wenn es dabei geblieben wäre.. aber Hizashi war eine sehr leidenschaftliche Person. Nicht wie Akira vermutet hatte, besaß die Prinzessin eine Pracht von Haaren, die bis zu ihren Kniekehlen reichte. Vorsichtig öffnete sie das Kleid, das geschmeidig an ihren Beinen zu Boden glitt. Darunter trug sie nur noch ein hellblaues Nachthemd und einen weißen Spitzenslip. "I.. ich bin erst 16..Miss.. äh.. ich äh..", stotterte er. "Das macht nichts.. Ich bin ganz vorsichtig..", antwortete sie mit entspannter Stimme. Akira rutschte in ihrem Bett immer tiefer, so dass das Laken Falten schlug. Breitbeinig und unfähig irgendetwas zu tun saß -oder besser, lag- er da. Dicht an die Wand gedrückt. "Sie.. m, missverstehen mich.. Pr.. Prinzessin.. äh.. ich....sie.. w, was, was machen sie da...?!", versuchte er sich zu retten, aber.. vergebens.. "Komiko steh mir bei..", das lag noch in seinen Gedanken.. aber auch dieser verblasste, als Hizashi sich ihm näherte. "Du hast mich so lange schon nicht mehr besucht.. warum..?" "Sie.. äh.. Euch besucht? Aber.. Ich kenne Euch doch überhaupt nicht...?!", brachte er hervor. "Nicht? Aber du bist Doch Akira, der Anführer des Dämonenvolkes.. ich irre mich doch nicht?" Sie sah ihn verwundert an. "A... Akira schon.. aber ich bin kein Anführer, oder so was.." "Doch.. du warst es einst vor langer Zeit.. Du liebtest mich mehr, als je jemand zuvor." "Lie.. liebtest..? Wie.. Wie meint ihr das..?"

"Akira.. Warum sollte ich sonst so vor dir stehen?", sie zog einen übertriebenen Schmollmund. Der arme Junge schluckte ein paar mal heftig.

"Sie, Ihr wollt doch nicht etwa wirklich..", er wagte es gar nicht auszusprechen.. "Mit mir..."

"Ich sehe schon.. Du wohl nicht... Später aber, ok?" Sie redete wie eine Fünfjährige.

"Wie.. später..? Ihr habt.. wirklich vor mich..." "Eigentlich schon..." Akira war geschockt.

"Eigentlich schon?! Findet Ihr mich nicht noch etwas zu jung?" Sie schaute niedergeschlagen.. "Saisha würde mich umbringen, wenn ich sie auch nur mit der Fingerspitze berühre, geschweige denn....", er sprach nicht weiter. Den Rest des Satzes hätte sie sich aber auch selber denken können.. "Geschweige denn, was?", sie tat unheimlich neugierig, dabei wusste sie es ganz genau. "Na ja.. Ihr wisst schon..." Akira wirkte verlegener denn je. Hizashi wollte ihn auch nicht weiter quälen und ließ endlich ab. "Schon gut.", grinste sie, "Die Jungend ist immer so schüchtern. Besonders so süße Jungen wie du.", sie zwinkerte, zog sich einen, mit Perlen bedeckten Kimono an, schloss die Tür auf und wollte das Zimmer verlassen, als: "Warten sie. Ich meine, Hoheit.. Sie.. Ihr wolltet mir doch etwas erzählen.., oder etwa nicht?" Sie drehte sich noch einmal um und sah ihn fragend an, dann lächelte sie. "Später." Damit verließ sie den Raum endgültig. Akira saß nur verstört da und sah ihr verständnislos hinterher. "Was für eine Frau...", dachte er.

In seiner Hosentasche suchte er nach einem Taschentuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Da er keines fand suchte er in ihrem Gemach, mit der Hoffnung wenigstens irgendetwas zu finden. Er öffnete die Schubladen des Nachttisches. Nichts.. wieder nichts..

Als er die Dritte öffnete erschrak er.. Königliche Unterwäsche?! Oy.. oy.. Was soll' s sie waren ja sauber. Mit dieser Einstellung nahm er sich einen Slip und trocknete seine Stirn, wenn nicht...

Die Tür ging auf und Saisha stand darunter. Akira ergriff die nackte Panik. Er mit der Unterwäsche der Prinzessen in der Hand ,erwischt wie er in seinem Gesicht herumwischt.

Wie mochte das wohl auf Saisha wirken?... Er wollte es nicht wissen..

Dieser kochte vor Wut. Er zog sein Schwert und ging langsam auf den, sich in die Ecke kauernden Akira zu. "Du wagst es..", hauchte er. "E.. Es ist anders als Ihr denkt... Sie.. Die Prinzessin wollte mich...nein" ,er schüttelte den Kopf, "..Ich dachte, dass sie mich.. und da lief mir der Schweiß.. und ich hatte kein Taschentuch.. deswegen.. Ich suchte etwas um zu trocknen.. um mir das Gesicht.." "Schweig!" Saisha brachte ihn mit einer üblen Geste zum Still sein. Die Spitze seiner Klinge stach schmerzhaft in Akiras Kehle. "Du wolltest ja nicht anders." "Sei vernünftig, Saisha.", sprach Hizashi, die plötzlich hinter ihm aufgetaucht war. "Er sagt die Wahrheit. Du weißt, wie aufdringlich ich immer bin, wenn ich meinen Geliebten wiedersehe. Ich wusste nicht, das er so reagieren würde. Ihn trägt keine Schuld.

Also lass ab von ihm.", sagte sie ruhig aber wirkungsvoll. Saisha ließ das Schwert sinken und steckte es wieder in die Scheide. Er kam ganz nah an Akiras Gesicht und flüsterte ihm ins Ohr: " Glück gehabt.. Nächstes Mal bist du völlig." Er grinste, verließ aber auf schnellstem Wege das Zimmer. "Das war unüberlegt von dir, Kleiner." Sie warf ihm seine Taschentücher zu. "Mach dich frisch, Wir wollen essen." Sie ging.

Akira sah ihnen nur verwirrt nach..
 


 

Wo war er hier nur gelandet.. Da eine leidenschaftliche Prinzessin, dort ein Irrer, der alles geben würde ihm den Kopf abzusäbeln... Seine Dämonin schien die einzig Normale zu sein..

Er gab es auf.. Akira stand auf und ging langsam, fast torkelnd, zum Esssaal.

Viele Räume waren zu durchqueren, aber er schaffte es dennoch mit keiner großen Mühe.

"Itadekimasu", rief Akira aufgeregt. Er hatte auch wirklich großen Hunger... War das alles lecker. "Was heißt dieses Ita-dings..?", fragte die Prinzessin.

"Itadekimasu heißt soviel wie.. Danke für dieses appetitliche Festmahl, bei den Menschen aus Akiras Welt.", tat sich Maila schlau. Hizashi lächelte ihre beiden Gäste freundlich an.

Die Dienerinnen der Prinzessin waren wahre Schönheiten, so, wie die Hoheit selbst. Sie deckten den Tisch, räumten ihn ab und hielten auch sonst den ganzen Palast in sauberer Ordnung. Nach dem köstlichsten Essen, welches Akira noch nie gegessen hatte, trat Saisha einen Schritt auf ihn zu. "Ich möchte mit euch reden.", flüsterte er, "Allein!"

Akira schluckte den größten Kloß in seiner Kehle , der dort jemals saß, schwer und schmerzhaft hinunter. Zögernd und ohne ein Wort dafür zu opfern, nickte er.

"Draußen auf dem Hof. Ich gehe schon vor.", sagte er noch bevor er verschwand.

Akira wartete noch ein, zwei Minuten, bis er ihm unauffällig folgte. Er wandte sich in ein Zimmer, welches weniger geschmackvoll eingerichtet war. Akira wunderte sich, dass es so etwas in diesem Schloss überhaupt gab. Saisha wartete schon. Er saß auf einem kaputtem Hocker, dem ein Bein fehlte. "Was willst du von mir?", fragte Akira unsicher. Saisha sah ihn mit einem Ausdruck an, der Akira erstarren ließ. So kalt waren seine Augen. Er stand auf und ging ein paar Schritte auf Akira zu. "Es ist wegen Hizashi.." Er blieb stehen und blickte enttäuscht zu Boden. "Was ist mit ihr?" "Sie will jeden Mann, den sie auch nur annähernd attraktiv findet... Auch mich.. aber ich entwickelte wirkliche Gefühle für sie." Immer noch schaute er Akira nicht an. "Ich war vorher genau so wie du.. ich empfand nichts.. für nichts und niemanden.." Nun sah er ihm so direkt in die Augen, dass Akira noch stärker versteifte als zuvor. "Lass die Finger von ihr.. sie würde dich auch nur ausnutzen..! Es wäre dein Ende, wenn ich es erführe!" Akira lächelte abschirmend "Keine Sorge. Ich will nichts von ihr. Sie mag ja ganz hübsch sein, aber für mich gibt es jemand anderen.." "Und wen, wenn man fragen darf?" Akira wich seinem Blick aus. "Das.. das ist unwichtig für dich.." "Schon okay.. es geht mich ja nichts an.." Saisha zog eine Grimasse. "Ich würde dir gern die Hand schütteln, aber ich kann nicht. Deiner Aura wegen, könnte ich dich auf der Stelle töten. Sei auf der Hut." "Das werde ich. Ach ja... was ist eigentlich an mir, was alle meiden?", wollte Akira wissen. Saishas Blick wurde wieder ernst. "Du bist der Anführer des Dämonenvolkes..

Maila scheint es zwar noch nicht zu wissen, aber.." , er stockte, "Du wurdest dazu geboren um gegen uns zu kämpfen. Genau wie ich, um dich und dein Volk zu vernichten."

"Ich.. Ich kann mich nicht mehr zum Guten wenden?" "Ich glaube nicht.. und wenn.. Gott müsste uns schon ein Wunder schicken, damit das geschieht..." "Verstehe.. tut mir leid..", Akira erschrak.. Er hatte sich doch tatsächlich entschuldigt.. und dann auch noch bei diesem.. Er verscheuchte den Gedanken. "Ist schon gut. Wie gesagt, du kannst nichts dafür. Du wurdest dazu geboren. Deswegen werde ich dich jetzt noch nicht töten. Aber merk dir eins: Ich werde es tun... Früher oder später, wirst du durch meine Hand deinen Tod finden."

Akira zitterte. Man sah es nicht, aber er zitterte am ganzen Leibe.. "Adieu, Feind"

Mit diesen Worten verließ Saisha den Raum. Akira saß nur da, unfähig sich zu bewegen.

Das war nun wirklich zuviel für ihn. Diese ganzen schrecklichen Ereignisse auf einen Schlag.

Seine Bestimmung, seine Zukunft, sein Tod.... Akira würde sterben.. 'Gott müsse schon ein Wunder schicken, damit das nicht geschieht.' Er hielt seine Tränen nicht länger zurück und stützte sich grade so mit Armen und Knien vom Boden. Unter ihm entstand eine salzige Pfütze aus Tränen. Akira weinte... Er weinte hemmungslos und unerbittlich.. Niemand könnte ihn jetzt noch trösten. Er schluchzte tief und laut. Seine Wangen röteten sich, des nassen Salzes wegen. 'Früher oder später würde er durch die Hand des Prinzen den Tod finden.'

So zitierte es Saisha. Maila stürzte ins Zimmer. "Akira, oh Gott!! Was ist geschehen?!", rief sie erschrocken auf. "Ich.. ich will jetzt nicht darüber reden..!", schluchzte er. "Ich bring dich in dein Gemach." Mit diesen Worten legte sie auch schon Akiras Arm über ihre Schulter und stützte ihn. Der erschöpfte Junge wehrte sich nicht... Maila half ihm vorsichtig auf seine

Matratze. "Danke... Tut mir leid.." Er legte sich auf die Seite. "Das muss dir nicht leid tun.."

Sie sah ihn freundlich und mit großen neugierigen Augen an: "Was eigentlich?" "Maila...?"

"Was?" "Wie werde ich denn zu diesem Dämonenboss?" Maila erschrak: "Wie?!"

"Na ja ... es gibt doch bestimmt einen Grund ... irgendetwas muss mich doch dazu bewegen, oder?" Er rutschte ein Stück zu ihr. "Das kann ich dir nicht sagen..." "Aber wenn ich es weiß,

kann ich es doch verhindern." Sie schüttelte traurig den Kopf: "Nein... Dein Wille mag stark sein... aber deine Neugier ist stärker." Akira verstand. Beide senkten die Köpfe. "Ich... ich gehe noch ein bisschen raus..." Akira erhob sich mühsam und verließ den Raum. Maila sah ihm trauernd nach. Akira wollte noch einmal bei Hizashi vorbeischauen, um sie abermals nach seinem Geheimnis zu fragen. Vor ihrer Tür stoppte er schlagartig. Er vernahm Stimmen aus ihrem Gemach.. Sie war nicht allein? Vorsichtig öffnete er die Tür, so dass er durch einen sehr schmalen Spalt hinein schielen konnte. "Entspannt euch, mein Prinz. Er wird es schon nicht bemerken.", säuselte Hizashi. Akira sah, wie Saisha und die Prinzessin auf einem Himmelbett (aller erster Sahne) lagen und sie sich dicht an seinen nackten Oberkörper schmiegte. Er hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. "Wenn er dieses verdammte Schwert in seine verschmutzten Pfoten bekommt, ist das unser aller Todesurteil!", antwortete Saisha unruhig. Akira traf ein Schlag, der wie ein Blitz, eisig und in hohem Tempo, durch seinen Körper fuhr. Ein Schwert?! Er lauschte weiter, doch das Gespräch war wohl beendet, denn niemand sprach mehr ein Wort. Hizashi streichelte dem jungen Prinzen sanft über die Brust - dann küsste sie ihn - . Akira konnte das nicht mehr mit ansehen und trat zwei drei Schritte von der Tür. Er knirschte mit den Zähnen: Dieser Frau ist es wohl egal, wann und mit wem!! Aber das war sicher nicht das Problem.. Was hatte es nun wieder mit diesem Schwert auf sich?! Akira war am verzweifeln, er wusste einfach nicht weiter.

Er ging nach draußen, an den Wachen vorbei und auf eine riesige strahlend grüne Wiese.

Es war schon dunkel, aber trotzdem konnte man alles erkennen. Er setzte sich in das feuchte Gras und man konnte nicht sehen, ob nun Tautropfen oder seine eigenen Tränen in seinem Gesicht ruhten. Es ging alles so schnell... erst sieht er dieses Mädchen auf der Straße und im nächsten Moment findet er sich in einem Märchenhaften Land, mit Prinzessinnen, Elfen und Dämonen, wieder. Und was bedeutet dieses Schwert? Er musste es unbedingt herausfinden.

Wimmernd sah er in den Sternenklaren Nachthimmel. Nicht ein Wölkchen ließ sich blicken.

Der Himmel, nein Alles, das ganze Land war ein einziger wunderschöner Traum aus Farben und Formen. Fabelwesen hüpften durch die Nacht und weit entfernt hörte man ein Heulen, welches nur von verzauberten Wölfen stammen konnte. Nur... Warum war Akira hier? Gehörte er hierhin? Was hatte es mit ihm auf sich? Es ist deine Bestimmung...

Eine leise innere Stimme flüsterte zu ihm. "Meine Bestimmung?", wiederholte er.

Die Bestimmung das Volk der Dämonen zu führen.... Dafür wurdest du geboren...

"Für das Dämonenvolk..." Akira drückte sich mit der Hände auf die Ohren. "Nein! Nein! Ich will das alles nicht hören!!", rief er verzweifelt. Du kannst dich nicht wehren... Du musst es tun... Es ist deine Bestimmung... , fuhr die Stimme ruhig fort. "Das kann nicht sein!! Wer bist du?! Warum tust du mir das an?!", er schluchzte kläglich. Deine Schwester... Akira wurde hellhörig. "Was, was ist mir ihr?!" Du willst sie doch wiedersehen, nicht wahr?

"Was?! Wo ist sie?!" Komm zu mir... Ich bringe dich zu ihr... vertrau mir... Du wirst sie wieder sehen... Aber du musst zu mir kommen... "Wo, wo bist du?", fragte er. ...Komm zu mir.... komm.... mit diesen Worten verschwand diese merkwürdige Stimme. Akira sah sich verstört um. Was war das? "Meine Schwester? Komiko?", dachte er. "Ich, ich werde sie wiedersehen? Das, das ist doch unmöglich..! Oder etwa nicht?" Akira verlor die Besinnung...

"Akira? Hey, Akira!" "Komiko..." unruhig wälzte sich Akira hin und her. Zwei unsanfte Schläge auf seine Wangen ließen ihn erwachen. Erschrocken fuhr er hoch. Vor ihm standen Maila und ein anderes Mädchen, welches ganz in grün gekleidet war. "Alles in Ordnung mein Herr?", fragte diese besorgt. Akira nickte abfällig, sah aber dabei Maila fragend an. "Das ist Meriaka. Sie hat dich ohnmächtig, in der Wiese liegend, gefunden und gab mir bescheid. Was ist geschehen?" "Ich... Ich weiß es nicht...", antwortete Akira wahrheitsgemäß. "Schon gut. Gehen wir ein bisschen spazieren?", lenkte Maila vom Thema ab. "Meinetwegen..", grummelte er. Meriaka stützte ihn. Akira sah Maila nach einer Weile fragend an :"Wo ist das Schwert?" "Was? Akira! Warum willst du das wissen?!" Der Junge blieb stehen und Meriaka fiel dadurch beinahe hin, konnte aber noch rechtzeitig Halt finden. "Wo ist es?!", fragte er abermals. Maila trat einen Schritt zurück, als die feurigen, roten Augen Akiras ihre streiften.

"Es.... Das Schwert ist in einer Kammer tief unter dem Palast..... aber.. Akira... was ist mit dir? Warum siehst du mich so an?" Akira war entschlossen :"Bring mich hin!" "Wa..", Maila verstummte. Ihre Augen wurden leer und ihre Seele war willenlos. "Sehr wohl..." Die Dienerin erschrak bis ins Mark und sprang einen Satz beiseite. "Diese Aura..!!", bemerkte sie, " Ich.. muss es der Prinzessin berichten!" Sie drehte sich um und rannte so schnell sie konnte zurück zum Schloss. Akiras flammender Blick sah ihr hinterher. Er war erbost darüber, kümmerte sich aber wieder um Maila. Er packte sie an der Hand und befahl ihr, ihn zum Schwert zu führen. Sie nickte und setzte sich in Bewegung. Meriaka war bereits am Palast angekommen und rannte stolpernd die Stufen zum Thronsaal hinauf. Doch nicht die Prinzessin, sondern Saisha nahm sie in Empfang. "Meriaka! Was ist los?!", rief er. "Die Prinzessin... wo ist sie..?" "Sie nimmt grad ein Bad.. aber warum..?" Ohne ihm noch weiter zu lauschen, stürzte sie wieder aus dem Raum und auf den Gang hinaus, in Richtung Hizashi. Die Tür des Badezimmers ließ sich nicht verschließen und so rannte Meriaka einfach gegen. Sie fiel in den Raum und landete auf dem weißen Marmorfußboden. Hizashi zuckte zusammen und ließ vor Schreck die Seife fallen. Die Dienerin schnitt sich an einer scharfen Kante so tief ins Fleisch, das Blut floss. "Meri..?!" "Hoheit..", unterbrach sie Hizashi stöhnend. Der ganze weiße Marmor wurde von einer leuchtend roten Schicht bedeckt.

Meriaka erblasste. "First Akira... Er.. es ist bald soweit.. seine Seele wurde .. das Schwert hat von ihm Besitz ergriffen... Und Maila.. steht unter seiner Herrschaft..", Meriaka verlor das Bewusstsein. Hizashi sprang auf und beugte sich zu ihr. "Keine Sorge.. wir schaffen das schon." Mit diesen Worten richtete sich die Prinzessin wieder auf, griff sich ein Badetuch und verschwand. Saisha stand immer noch verwirrt am Thronsaal, als auch Hizashi ihn über den Haufen rannte. Diesmal konnte er aber rechtzeitig bei Seite springen. "Halt! Majestät! Wartet!" er lief Hizashi nach. "Jetzt wartet! Verdammt noch mal!" Das war zu viel. Die Prinzessin stoppte und drehte sich drohend um. "Äh.. könnte ich bitte erfahren was hier abgeht?", fragte er scheu. "Komm mit." Ohne ein weiteres Wort zu vergeuden, fasste sie seine Hand und hetzte weiter.

Akira und Maila näherten sich dem Palast.

Am Tor angekommen machten die Beiden sich keine Mühe zu klopfen. Maila hob die Hände und das Haubtor öffnete sich wie von selbst. "Wir gehen einen anderen Weg, ist das in eurem Sinne?", fragte sie mit ihrer nun ausdruckslosen Stimme. "Mir ist es gleich."

Inzwischen hatten Hizashi und Saisha alle Wachen und ihr halbes Heer vor dem Raum - in dem das Schwert verborgen lag - aufgestellt. Sie selbst befanden sich darin. Saisha setzte sich wütend in eine Ecke und betrachtete eine mit Schnörkeln und Gold verzierte Truhe, in der anderen Ecke das Raumes. "Darin liegt ' Dark Silence ', oder?" ".........." "Es ist soweit, hm?", fragte er grimmig. Hizashi blieb stumm.

"Dieser verdammte Mistkerl!" Er stand auf und trat gegen einen kleinen Schrank. "Bitte! Das Schwert ist schuld, nicht er!" "Aber..." "Wie auch immer", unterbrach sie, "Wir müssen es um jeden Preis verteidigen. Es ist schade um ihn... aber da kann man nichts machen..." "Und was habt ihr vor?", fragte Saisha. "Wir warten ab und sehen was passiert. Dann überlegen wir weiter.", erklärte sie. "Na toll... super Idee Hoheit...", dachte er verachtend. Hizashi verzog die Miene:" Warum muss er denn sterben...? Im Prinzip ist er doch ein guter Mensch... " "Was redet ihr da?! Das ist doch Unsinn!! Er ist ein Dämon! Der Schlimmste von allen! Nichts an ihm ist gut!" "Wie du meinst..." Sie legte traurig die Hände in den Schoß. Beide schwiegen für eine nicht endende Zeit.
 

Maila stockte und ihre Hände wurden feucht. "Was ist mit dir?", fragte Akira. "Sie...Sie haben eine Barriere errichtet! Ein großes Heer erwartet uns. Seit ihr sicher, das wir das tun sollten?" Akira leckte über seine scharfen Eckzähne. "Ich weiß nicht warum... aber ich weiß, dass es sein muss..." Er hielt sich den Kopf als hätte er Schmerzen. "Was habt ihr, Meister?"

Fragte sie besorgt. Doch er stieß sie nur zurück: "Lass! Es ist nichts!" "Sehr wohl."

Sie drehte sich um und ging weiter. Nach einer Weile blieb sie jedoch wieder stehen und flüsterte:" Es geht nicht, Herr... Ich kann nicht... Überlegt es euch bitte noch einmal! Ich flehe euch an!" Sie sank auf die Knie und stützte sich mit den Händen vom Boden. Tränen der Verzweiflung tropften von ihren Wangen. Akiras Blick wurde zornig, legte sich jedoch im selben Moment zu einem mitfühlendem und er hockte sich zu ihr. "Maila... ich..." Seine Gefühle schmerzten und sein Kopf dröhnte, als würden Tausende von Kindern auf ihn einschlagen und laut lachen, so stark, das Akira es nicht mehr aushielt. ER schrie aus voller Kehle und drückte seine Hände auf die Ohren. Maila sah auf und klammerte sich um seinen Körper. "Oh, Akira!", flüsterte sie und Beide fielen in tiefes Schluchzen. Akira ertrug diese schrecklichen Schmerzen nicht länger und verlor die Macht über das Bewusstsein. Er sackte zu Boden und Maila kauerte neben ihm, mit dem Kopf auf seiner Brust.

Ein Mädchen, welches das ganze Spektakel von einem Baum aus mitverfolgte, sprang auf die Lichtung und schlich sich leise an. Maila schreckte auf, doch nichts war mehr von ihr zu sehen. Das Mädchen war verschwunden. Jedenfalls aus ihrer Sicht. Denn man hörte einen Gesang. Eine wunderschöne Melodie. Maila blickte verstört um sich. In dem kompliziertem Gezweige eines Laubbaumes entdeckte sie eine Junge Frau mit kurzem schwarzem Haar. Mit dem Rücken an den Stamm gelehnt sah sie zu Maila. "Wer bist du?", fragte Maila. "Das ist unwichtig und tut nichts zur Sache." , antwortete das fremde Mädchen. "Das ist Fürst Akira, richtig? Man erkennt ihn an seinen feurigen, entschlossenen Augen." Maila sah in Akiras kraftloses Gesicht. "Ja.", antwortete sie traurig, "Er will das Schwert..." Das Mädchen grinste:" Dann gib es ihm doch." "Was?! Bist du verrückt?! Er wird diese Welt zerstören!!" "Du willst ihn also noch länger leiden lassen, hm? Siehst du denn nicht, was er die ganze Zeit durchmachen muss? Ha! Das ist doch wohl nicht dein Ernst! ... Saisha sieht noch keinen Grund ihn zu töten. Hat Akira aber das Schwert, wird der Prinz ohne Rücksicht Kämpfen. Und das bis einer von den Beiden das Leben lässt. Lass den armen Fürsten nicht länger leiden." Maila schaute noch immer zu Akira, wendete sich aber dann zu dem Mädchen:

"Wie ist dein Name?!" Wieder grinste die junge Frau im Baum:" Du gibst wohl nie auf. Nun gut. Mein Name ist Aritas. Ich bin Jägerin. Sobald der Führer der Dämonen erwacht werde ich seine Dienerin." Sie sprang zu Boden. "Was?! Du bist auch...?" "Sieht ganz so aus. Eine Dienerin fehlt noch. Na ja. Denke gut über meine Worte nach und... quäle ihn nicht länger."

Damit verschwand sie. Hecktisch drehte sie sich um, da sie ein leises Stöhnen vernahm. Akira wachte auf!

"Ich frage mich wirklich, wie lange er braucht um unsere Truppen zu durchdringen..."

"Er wird nicht kommen.", antwortete die Prinzessin. Vom Schreck gebannt sah er Hizashi an:" Was soll das heißen?!" "Er hat es sich überlegt. Akira hat über das Schwert gesiegt.. Jedenfalls... im Moment..." "Ich verstehe." Eine nachdenkliche Miene legte sich über beider Gesichter. Man vernahm ein leises pochen und Saisha erhob sich, um zu schauen, woher es wohl komme. Er ging zur Tür und schloss auf. Meriaka war der Grund für das Klopfen. "Was ist?", fragte Saisha recht unfreundlich. "Akira wird nicht..." "Das wissen wir schon!", unterbrach er. Doch Meriaka ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. "Die Jägerin hat sie überzeugt umzudrehen." "Sag den Soldaten, dass sie sich zurückziehen können.

Falscher Alarm." "Wie ihr wollt." Die Dienerin verbeugte sich höflich, drehte sich auf der Stelle um und ging. "Los, Hoheit, gehen wir!" Er hielt ihr seine Hand hin um ihr aufzuhelfen. "Danke." Beide verließen die Kammer.

Akira erging es nicht gut. Ununterbrochen wimmerte und schluchzte er, so das sich Maila rührend um ihn sorgte. Er lag auf bloßem Waldboden. Weiches Laub, welches Maila gesammelt hatte, schützte seinen Kopf. Ihr Haarband war um seine Stirn gebunden. Wohl um die Schmerzen zu lindern. "Entspannt euch ein wenig. Ich kümmere mich hier schon um alles." "Kasumi...? Bist du das? Wo...wo ist Komiko? ... Oh! Mein Kopf...!", stöhnte er. "Akira, ihr... Du hast sicher ein paar Lücken in deinem Gedächtnis, nicht wahr? Eu... Deine Schwester ist nicht mehr... Ich bring dich nach Haus, warte hier." Sie erhob sich und ließ Akira allein im Wald zurück. Ihre Absicht war es, Akira erst einmal wieder in seine Welt zu führen. Da er aber zu schwach war um zu laufen, musste Maila zwei Pferde besorgen auf denen sie reiten konnten. Akira wälzte sich auf dem Boden hin und her. Die Dienerin rannte so schnell wie sie ihre Füße trugen. Sie erreichte das Schloss einige Minuten später, als Meriaka grade dabei war, die Wachen einzuteilen. Erschrocken sah sie Maila entgegen. "Du?!" "Warte! Renn nicht weg! Ich will eich nichts Böses!", rief Maila, als sich ihr zwei der schwer bewaffneten Soldaten entgegenschmissen. "Halt! Ich kenne diese Frau! Sie sagt die Wahrheit! Nicht angreifen!", befahl Meriaka. Die Männer stoppten stolpernd. Die Dienerin Akiras rannte auf die Dienerin Hizashis zu. Vor ihr blieb sie stehen, legte die Hände auf die Knie und hechelte wie wild. "Was möchtest du?", fragte Meriaka höflich. "Er hat sich beruhigt. Eine Jägerin namens Aritas hat ihn zweifeln lassen und nun ist er nicht einmal mehr in der Lage zu sprechen. Ich glaube er hält es in dieser Welt nicht mehr lange aus.", flüsterte sie, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, "Gib mir zwei Pferde. Ich bringe ihn von hier weg." "Gut. Die Tiere sollst du haben.", antwortete diese. "Ich danke dir." "Schon gut." Sie lächelten sich an dann entfernte sich Meriaka und erschien nach einiger Zeit wieder mit zwei prächtigen Rössern. Maila übernahm die Tiere und verbeugte sich noch vier fünf mal vor Meriaka, ehe sie sich umdrehte und mit den Pferden verschwand. Als das Schloss außer Sicht war stieg Maila auf eines der kräftigen Tiere und trabte weiter. Akira wälzte sich noch immer im Laub, als Maila bei ihm erschien. "Sieh, Akira!", sagte sie freudigem Gemütes, "Ich bring dich Heim!"
 

An das was danach geschah konnte sich Akira nicht mehr richtig erinnern. Nur, dass es ihm schwer viel das Pferd zu erklimmen. Dann wurde er wieder besinnungslos.

Als er erwachte lag er in seiner Wohnung, in seinem Bett, auf Mailas Schoß, die ihn zärtlich über die Wange strich und ihn fröhlich anlächelte:" Na?, Hast du gut geschlafen?"

"Mai...", mehr konnte er nicht sagen. Sein Hals war wie zugeschnürt. "Du brauchst jetzt nicht sprechen.", flüsterte sie, "Spar deine Kräfte lieber... du wirst sie noch brauchen..."
 

"Akira? Wie geht es dir jetzt?", fragte Maila mit einem besorgten Klang in ihrer Stimme.

Der Junge hielt sich den Hals: " Na ja... ich habe Schmerzen, aber ich werde es überleben..."

Er merkte, dass seine Worte nicht besonders überzeugend wirkten. "Ah! Verdammt, tut das weh!" "Kann ich helfen?" "Nein, bleib mir fern!" Sie erschrak und ihm taten seine Worte gleich wieder leid: "Sorry... das wollte ich nicht..." "Ist schon gut... du kannst nichts dafür."

Ein tiefes Schweigen lag in der Luft. Sie streichelte ihm durch sein samtiges, wie Feuer rotes Haar. "Was ist?", fragte er. "Es ist... nichts... nur ich frage mich wie es Saisha jetzt geht..." "Ist das so interessant für dich?" "Ja, er war einmal mein Verlobter... aber die Prinzessin hat für eine Nacht ihr Gemach mit ihm geteilt... Da löste ich die Verlobung auf..."

"Im Klartext: Sie wollte nur mit ihm schlafen und verändert euer ganzes Leben damit...?" "So ungefähr...", sie errötete. "Wie dreist... Aber so bin ich ja nicht." Beide lächelten.

"Das ist nett. Wir müssen auf jede Kleinigkeit achten die uns verdächtig vorkommt, okay?" "Weißt du wie lange es noch dauert?", wechselte er das Thema. Erst schaute sie verwirrt, dann verstand sie: "Ich weiß es nicht.. und ich will es auch gar nicht wissen..."

Er sah sie auffordernd an. "Nicht mehr lange...", verbesserte sie sich.

"Du kannst ruhig ehrlich zu mir sein.", bat der Junge. "Ich bin ehrlich.", verteidigte sie sich,

"Ich sage dir was ich weiß." "Ich danke dir..." Beide sahen sich tief in die Augen und kamen sich näher. Sie ließen die Augenlieder leicht sinken und schauten sich aus schmalen, seichten Schlitzen an. Maila konnte seinen Atem schon auf ihrer Haut spüren, doch das Schicksal meinte es abermals nicht gut mit ihnen. Das Telefon läutete. Akira sprang auf und nahm ab. Ein lautes Rauschen war zu vernehmen. "Was soll das?!", fragte er sich ärgerlich.

Maila, die etwas enttäuscht drein schaute, erhob sich hastig und riss ihm den Hörer aus der Hand. Ihr Blick wirkte plötzlich nachdenklich, schwer grübelnd. "Was ist?", fragte er.

"Ich kann es nicht richtig deuten..., aber wenn ich mich nicht irre ist Saisha in der Leitung."

"Saisha? Aber wie will er das anstellen?" "Durch Telepartie.", stellte sie klar. "Aber ich verstehe kaum etwas..." Dann riss sie die Augen auf, als hätte sie ein Blitz getroffen.

"Das Dark ...lence...", hörte sie in ihren Gedanken, "... Es ist fort... du mu... schnellstens..."

Das Telefon tutete nur noch. "Was bloß?", fragte sie sich. "Was ist los?", Akira verstand die Welt nicht mehr. "Ich muss gehen. Wir sehen uns sicher wieder." "Was?! Warum?!" "Das erkläre ich dir später." Akira stand nur fassungslos da, nicht in der Lage sich zu rühren.

Sie sah ihn mit tränenerfülltem Blick an, fasste mit der Hand sein Haar und... küsste ihn, als wenn es kein Morgen gäbe. Der verwirrte Junge werte sich nicht. Eine halbe Ewigkeit standen beide reglos da, bis Maila ihren Griff löste. Ihre Hand wanderte von der Stirn, über sein Kinn, auf seine Brust und knöpfte vorsichtig sein Hemd auf. Doch er merkte es kaum. Gebannt sah er ihr in die Augen und sie in die seine. Das Hemd war nun bis zum Nabel offen und ihre Finger strichen sanft über seinen kräftig gebauten Körper. Sie schloss die Augen und küsste seine Brust wie auch seinen Bauch. Als Akira merkte wie ihm geschah, wollte er sie zurückstoßen... doch durch ihr bloßes Angesicht schwand seine Kraft zusehends.

Maila richtete sich grade auf und sah ihm ein letztes Mal in die Augen bevor sie... verschwand... sie löste sich einfach in Luft auf (!)... Noch lange danach stand er halb nackt und bewegungslos im Raum immerfort an ihr lächeln denkend.
 

Saisha erwartete Mailas Ankunft mit großer Ungeduld. Mehrere Minuten hatte er nichts besseres zu tun, als eine tiefe Furche, durch das schnelle hin und herlaufen zu graben.

Dann hörte er ein leises Knistern, verschränkte die Arme und tippte ungeduldig mit dem Fuß. Ein sachtes Flackern erschien vor seinen Augen. Kleine, glitzernde Teilchen, die vom Himmel zu fallen schienen, nahmen langsam aber sicher die Gestallt von Maila an.

"Da bist du ja endlich", er fuhr mit erhobener Stimme fort, " Wir müssen uns beeilen ehe es zu spät ist." Maila zögerte. "Was ist?" Misstrauisch sah er sie an: "Du denkst immerzu an diesen Akira, hab ich recht?" Sie schwieg und hielt das Haupt gesenkt. "Wusste ich' s doch!

Du musst damit aufhören! Ihr seid ab jetzt Feinde bis auf den Tod! Komm jetzt!" , er versuchte weniger drohend als überzeugend zu sprechen, doch es gelang ihm nicht so recht.

Maila erkannte den vertrauten Ton in seiner Stimme und folgte ihm stumm. Kurze Zeit später ergriff sie das Wort: "Wo werden wir jetzt hin ..." "Erst einmal zur Prinzessin. Mit ihr beraten wir über unser weiteres Vorgehen", unterbrach er das betrübte Mädchen.

Dann blieb sie plötzlich stehen und sah Saisha mit perlenförmigen Tränen in den Augen, welche ihr nach und nach über die rosagefärbten Wangen liefen entschlossen an. "Ich kann das nicht, Saisha!" Sie bekräftigte ihre Entschlossenheit mit einer Geste, die sie ruckartig mit der Hand auszuüben vermochte. "Du willst es nicht verstehen... ?", schüttelte er langsam und etwas enttäuscht den Kopf. "Maila, du liegst mir sehr am Herzen und ich will mit all meinen mir verfügbaren Kräften dein Leben verteidigen und somit erleichtern. Warum wehrst du dich dagegen? Ich weiß schon was ich tue, was für dich richtig ist. Ich liebe dich."

"Ich weiß selbst, was für mich gut ist! Das ist schließlich mein Leben! Außerdem geht es hier nicht um mich sondern um ihn: Akira! So sehr wie du mir helfen willst, will ich ihm beistehen. Auch du wirst daran nichts ändern können!" Mit im Wind wehenden Haar drehte sie sich um und rannte davon. Saisha schüttelte nur traurig den Kopf: "Du willst mich nicht verstehen... Ich werde der Prinzessin ausrichten, dass du verhindert bist... und... das wir es mit einen weiterem Gegner zutun haben..." Schweigend setzte er seinen Weg fort.

Maila weinte. Sie hatte sich an ihren, früher eigens gesetzten Baum niedergekniet und wischte sich ständig mit einer Hand über die erröteten Wangen. Sie war verzweifelt. Maila wusste, wie Saisha recht hatte. Sie konnte eh nichts am Schicksal Akiras ändern. Doch akzeptieren konnte sie es nicht...

Akira saß auf seinem Bett. So richtig hatte er das nicht verstanden. Er, der "Böse"? Vernichter allen "guten" Lebens? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Doch für einen fantastischen Traum war alles zu realistisch... nein.. auch seine Gefühle Maila gegenüber waren echt. Das wusste er... Doch, was hatte das alles zu bedeuten? Was hatte seine verstorbene Schwester damit zu tun? Warum hatte er so aggressiv reagiert, nachdem er in der nähe "Dark Silence'" war? Es waren so viele Fragen, die ihm in diesem Moment quälten.

Konnte denn nicht einfach alles wieder so sein wie früher? Er würde aufwachen und in das strahlende, schöne Gesicht seiner Schwester schauen... Es würde nach frischen Brötchen riechen... Es würden die Vögel zwitschern... er würde... sie küssen..

Er versuchte diesen traumhaften Gedanken zu vertreiben. Maila, Saisha, Hizashi, Meriaka... alle waren Wirklichkeit. Damit musste er sich abfinden. Früher oder später musste er sterben, so oder so. Es war eine schreckliches Schicksal...

Akira hörte eine Stimme, tief in seinem Innern. Es war die Stimme "Dark Silence'"!

Der entmutigte Junge horchte in sich hinein um die Stimme besser verstehen zu können. "Komm...komm zu mir... du sollst mein Führer sein... AKUMASU!" Er schreckte auf. Schweiß rann ihm von der Stirn. "Führer...? Akumas?" Das Wirrwarr in seinem Kopf nahm zu. Es war wie ein stechender Schmerz mitten in seinem Schädel. Tapfer biss er die Zähne zusammen. Irgendwas war in ihn eingedrungen. Er hatte es schon vorher bemerkt, es aber für nichts ernsthaftes gehalten. Doch nun war es wieder deutlich spürbar. Wie eine Decke aus Dunkelheit und Einsamkeit legte es sich über ihn. Und immer wieder nannte diese Stimme den Namen seiner Schwester. Immer und immer wieder. Immer lauter, immer schmerzhafter. Akira hielt sich den Kopf und seine Arme verkrampften. Er schrie auf. Der Schmerz fuhr durch seinen ganzen Körper und Akira konnte sich kaum noch bewegen. Nicht einmal mehr abstützen, als er vom Bett auf den Boden rutschte. Gewaltsam hielt er seinen Kopf und drückte so fest dagegen, das er dachte, er würde ihn jeden Moment zerdrücken.

Plötzlich riss er seine Augen auf. Sie strahlten in einem unbeschreibbaren rot, röter als Blut, noch viel leuchtender. Tränen und Speichel liefen ihm aus Augen Mund und Nase. Er schwitzte noch viel heftiger als zuvor. Auf seiner Stirn und seiner Wange flammte etwas auf, das man als Symbol durchgehen lassen konnte, genauso rot wie sein flammendes Haar. Danach verlor er endgültig die Besinnung. Das Dunkle hatte über ihn gesiegt...

Als Akira seine Augen wieder öffnete, lag er nicht mehr in seinem Zimmer, auf dem grauen Teppich mit der, in türkis eingestickten Rose, mitten in der Mitte.

Nein. Er fand sich auf einer Lichtung wieder. Es roch, nach Freiheit (nach Frieden). Doch dieser Geruch war verlogen und falsch. Das wusste er selbst nur zu genau. Wacklig stand er auf den Beinen, immer noch erschöpft von diesem unglaublichen Augenblick.

Das Land, in dem er sich wiederfand kannte er. So grün und friedlich.... Er war wieder in Zarkunda. Dem Königreich Prinzessin Hizashi' s...
 

to be continued



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