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Another Chance II

The War within
von

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8
 

„Hi Moony!“

Remus drehte sich um und erblickte Peter Pettingrew, der gerade den Buchladen betrat, in dem er arbeite.

„Mann, du siehst nicht gut aus!“

„Danke, Wormtail!“ Remus rieb sich mit der linken Hand die Augen. Die letzte Vollmondnacht hatte es in sich gehabt.

„Läuft wohl nicht so richtig, mit diesem Zaubertrank, oder?“

Peter war nah an ihn heran getreten und flüsterte, damit niemand etwas von ihrer Unterhaltung mitbekam. Remus seufzte.

„Nicht wirklich. Erstmal schmeckt das Zeugs grauenvoll … Und wirken tut es überhaupt nicht! Im Gegenteil, diesmal war er richtig wild! Viel schlimmer, als sonst!“ Er hielt seine rechte Hand hoch, die in einem dicken Verband steckte.

„Willst du aussteigen?“

Remus schüttelte den Kopf. „Nein. Erstens kann ich das Dorcas nicht antun, sie haben sonst keinen Freiwilligen, der diesen Trank testen will. Und Zweitens kann ich das Geld ganz gut gebrauchen.“

Peter nickte. „Kann ich verstehen. Du, was anderes, hast du zufällig 'Kerzen, Kräuter, Zaubersteine' da? Mum hat nächste Woche Geburtstag und da wollte ich ihr das Buch schenken.“

„Na, sicher!“ Der blonde Mann stieg eine steile Treppe hinauf und verschwand zwischen zwei Regalen. „Welches den, Wormtail? Die normale, oder die Exklusiv Ausgabe mit Ledereinband?“

„Die Normale reicht!“ rief Peter ihm zu und Remus erschien wieder mit dem Buch in der Hand. Er begleitete seinen Freund zur Kasse. „Hier, einpacken musst du es aber selber!“

Peter lachte. „Nö, das macht Tabby bestimmt für mich!“

Sein Freund hob eine Augenbraue und Peter grinste.

„Wir wohnen jetzt zusammen!“

„Du also auch?“ Remus schüttelte den Kopf. „Was würden wir nur ohne die Frauen machen, was Wormtail?“

„Ziemlich dumm aussehen, schätze ich! Ok, ich muss wieder los, hab nur eine Stunde Mittagspause. Wir sollten uns mal wieder alle Treffen und was gemeinsames unternehmen!“

Remus nickte. „Klar, solange ich Padfoot nicht mit nach Hause nehmen muss, bin ich dabei!“

Peter lachte. „Da fällt dir bestimmt eine Ausrede ein. Aber im Moment läuft es zwischen ihm und Rina wieder besser, also sehe ich da keine Gefahr! Ok, ich melde mich, sobald ich die Anderen gefragt hab, bis dann, Moony.“

„Mach es gut, Wormtail!“ Er winkte seinem Freund hinterher, und griff sich dann einen Stapel Bücher, die er ins Regal räumen wollte. Ein stechender Schmerz durch fuhr seine Schulter und er musste die Bücher auf dem Tresen absetzten, bevor sie ihm aus den Händen fielen.

„Geht es Ihnen nicht gut, Mister Lupin?“

Remus blickte auf und sah Joras Flourish, einen der Besitzer, auf der oberen Etage stehen.

„Alles in Ordnung, Mister Flourish.“ sagte er und Joras musterte ihn.

„Kommen Sie doch bitte mal in mein Büro.“

Remus schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch.
 

Er stieg die steile Treppe wieder hinauf und ging in das Büro des Geschäftsführers. Joras Flourish zeigte auf einen Sessel, der vor einem kleinen Kamin stand.

„Setzten Sie sich. Tee?“

Remus nickte und nahm Platz.

„Mister Lupin … Ich bin ihre Unterlagen nochmal durch gegangen. Kann es sein, dass Sie uns etwas verschwiegen haben?“

Remus schluckte schwer und klammerte sich an die warme Tasse in seiner Hand.

„Was … meinen Sie, Mister Flourish?“

Der alte Zauberer sah ihn eingehend an. „Ich meine ihre … Krankheit, Mister Lupin! Sie waren jetzt schon das zweite Mal arbeitsunfähig, und jedes mal war Vollmond.“

Remus starrte auf die Flammen, die im Kamin tanzten.

„Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie sind registriert … Ein Werwolf!“ stellte Joras fest und der junge Mann nickte. „Das hätten Sie in Ihrer Bewerbung angeben müssen, das wissen Sie doch sicher.“

„Ja.“ sagte Remus mit belegter Stimme.

„Ich hatte mich immer gewundert, warum ein junger Mann mit derart guten Noten, wie Sie sie vorweisen konnten, in meinem Laden arbeiten wollte. Wo wollen Sie hin?“

Remus war aufgestanden und stellte die Tasse auf einen kleinem Tisch ab. „Meine Jacke holen. Sie werfen mich doch jetzt sicher raus.“

Joras sah zu ihm auf. „Warum haben Sie es verschwiegen?“

„Weil Sie mich dann nie eingestellt hätten!“

„Tja, das werden wir jetzt nie erfahren! Setzten Sie sich bitte wieder, Mister Lupin. Entgegen der wohl vorherrschender Meinung denke ich nicht, dass Sie besonders gefährlich sind. Außerdem sind sie nicht nur ein sehr guter Verkäufer, Sie kennen sich hier mittlerweile besser aus als ich oder Krolin?“ Der Mann lachte. Er meinte seinen Schwager, mit dem er den Laden betrieb.

Remus sah ihn überrascht an und nahm langsam wieder Platz. Joras zeigte auf seine verbundene Hand.

„Es ist nicht leicht, nicht wahr?“

„Nein, Sir.“ sagte Remus und der alte Mann nickte.

„Und Sie haben eine Freundin?“

Der junge Mann lächelte. „Ja, Dorcas. Sie arbeitet im St. Mungos.“

„Das ist schön! Sie muss etwas ganz besonderes sein, Mister Lupin! Nun, genug geschwatzt. Ich wollte nur, dass Sie Bescheid wissen. Und nächsten Monat, da nehmen Sie sich einfach ein paar Tage frei, damit Sie sich danach erholen können.“

Remus starrte ihn ungläubig an. „Das … Mister Flourish, das ist … Ich arbeite die Zeit wieder rein, ich verspreche es Ihnen! Sie … Sie werden das sicher nicht bereuen!“

„Davon bin ich überzeugt, Mister Lupin!“ sagte der alte Zauberer und Remus eilte an seine Arbeit zurück.
 

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Das Haus, in dem Lily und James wohnten, lag Mitten im Londoner Stadtteil Soho, nicht weit von dem dortigen Theater entfernt.

„Wo haben Sie den ihren Hund?“ fragte Miss Chase, und jeder konnte den abfälligen Unterton hören, mit dem sie die Frage stellte.

„Der … äh … gehört mir gar nicht wirklich. Der ist nur manchmal da, wenn … wenn sonst keiner Zeit für ihn hat.“ antwortete Sirius.

„Und das wird ja jetzt nicht mehr passieren, oder!“ flüsterte Lily und Serina schüttelte grinsend den Kopf.

„Keine Sorge, Miss Chase. Wenn er nochmal kommt, wird sich ganz sicher benehmen. Denn sonst muss er doch noch kastriert werden und das wollen wir ja nicht, nicht wahr, Padfoot?“ James grinste seinen Freund an, der einen sehr gequälten Gesichtsausdruck aufsetzte.

Miss Chase sah die Vier an. „Na gut, dann kommen Sie mal herein.“ Sie schloss die Tür der Dachgeschosswohnung auf und ging voran.

Links von der Tür befand sich eine kleine Küche, die durch einen Tresen vom Rest des Raumes abgetrennt war. Eine Glastür führte auf den Balkon, von dem aus man den Innenhof überblicken konnte. An der rechten Wand befand sich eine kleine Abstellkammer und in der Ecke war ein offener Kamin eingelassen. Der Haustür gegenüber waren zwei weitere Türen, die Miss Chase öffnete.

„Hier haben Sie das Schlafzimmer, und dort das Bad. Außerdem gehört zu dieser Wohnung noch ein Kellerraum. Also? Wollen Sie sie?“

Sirius sah seine Freundin an, die durch die kleinen Räume ging. „Baby?“

„Wann könnten wir einziehen?“

Miss Chase zuckte mit den Schultern. „Von mit aus sofort! Sobald Sie unterschrieben haben gehört die Wohnung Ihnen!“

Sirius nahm sie in den Arm. „Und? Was sagst du? Meinst du, du hältst das hier mit mir aus?“ Serina grinste ihn an und nickte. „Ja!“ Er wirbelte sie einmal im Kreis und lachte die Hausmeisterin an. „Wo soll ich unterschreiben?“
 

Nachdem Miss Chase ihnen die Schlüssel ausgehändigt hatte, war sie wieder in ihre Wohnung ins Erdgeschoss gegangen und die Vier standen Draußen auf dem Balkon.

„James?“ Lily hatte über die Brüstung zur Nachbarwohnung geschaut und blickte jetzt ihren Mann an. „Du hast das Licht angelassen!“

„Ich geh ja gleich! Mann, du bist schlimmer als Mum! AUA!“ Lily hatte ihn eine Kopfnuss verpasst.

„Also … Holen wir die Sachen aus meiner Bude und richten uns hier gleich ein?“

„Welche Sachen? Nur mit deinen Klamotten können wir hier schlecht wohnen! Die Möbel gehören schließlich nicht dir, die kannst du nicht einfach mitnehmen … Mal davon abgesehen, dass ich die auch gar nicht haben will!“

James lachte. „Padfoot soll Möbel kaufen gehen? Das kann ja lustig werden!“

„Ja? Schlimmer wie du kann er nicht sein? Wenn wir das Bett genommen hätten, das du wolltest, dann hätten wir diese Wohnung mit mieten müssen!“ sagte Lily und Serina grinste.

„Ok, ich hab ein Vorschlag, Baby. Du gehst mit Lily die Möbel besorgen und wir ...“ Er legte James den Arm um die Schultern. „... wir kümmern uns um den Rest.“

„Bist du dir Sicher, Padfoot?“ James klang weniger überzeugt, doch sein Freund nickte. „Klar! Das wird ein Kinderspiel!“

„Cool!“ Serina freute sich.

„Einverstanden.“ sagte Lily. „Wie wäre es, wenn wir zu uns rüber gehen und auf die neuen Nachbarn anstoßen?“

Die Drei nickten und Sirius nahm gleich die Abkürzung über die kleine Mauer, die ihre Balkone von einander trennte.
 

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„Kommt gar nicht in Frage, Albus!“

„Al, beruhige dich doch bitte!“

„Ich soll mich beruhigen? Shari, hast du nicht gehört, was er will? Das lasse ich nicht zu!“

Moodys Gesicht war puterrot vor Wut und seine Frau schüttele den Kopf.

„Sie ist alt genug, das selbst zu entscheiden!“

„Pah!“ Der Auror schnaubte.

„Hast du genug geschrien, Alastor?“ Albus sah ihn über seine Brillengläser hinweg an. „Ich bin nicht gekommen, um deine Erlaubnis einzuholen, sondern um dir diese Entscheidung mitzuteilen!“

Moody drehte sich weg und starrte aus dem Fenster, während der Schulleiter fort fuhr. „Die Probezeit ist fast vorbei und wir brauchen sie. Sie und die Anderen.“

„Sie ist meine Tochter, Albus! Sie tut schon genug, indem sie Aurorin wird und ich lasse nicht zu, dass sie ihr Leben auch noch für den Orden riskiert!“

„Was für ein Orden?“ fragte eine Stimme von der Küchentür und die Drei drehten sich um.
 

„Dad? Was ist hier los?“ Serina trat in die Küche und blickte zwischen ihrem Vater und ihrem ehemaligen Schulleiter hin und her.

„Dein Vater und ich sind ein klein wenig unterschiedlicher Meinung, dass ist alles.“ sagte Dumbledore und sie blickte ihn an.

„Und dabei ging es doch um mich, oder? Also würde ich gerne erfahren, was los ist!“

„Albus, nein!“

„Es tut mir Leid, Alastor, aber wie deine Frau bereits sagte, Serina ist erwachsen.“

Moody hatte seine Hände zu Fäusten geballt und sah ihn an, ehe er aus der Küche stürmte.

„DAD!“

„Ist schon gut, Rina! Ich rede mit ihm. Du solltest Professor Dumbledore zuhören, was er dir zusagen hat.“ Share ging ihrem Mann hinterher und Albus bot der jungen Frau einen Stuhl an.

„Worum es geht, ist der Orden des Phönix.“ begann er und Serina hörte aufmerksam zu.
 

Eine Stunde später verließ Dumbledore das Haus durch den Kamin und Serina trat auf die kleine Veranda hinaus. Moody saß mit einem Glas in der Hand in einem Stuhl und starrte in die Ferne.

„Und? Hat er dir erzählt, was er von dir wollte?“

Sie setzte sich neben ihn. „Ja … Und ich habe zugestimmt.“

„Verdammt nochmal!“ Er warf wütend das Glas in die Büsche und sprang aus seinen Stuhl auf. „Ich lasse das nicht zu, Kleines! Nicht, solange du in meinem Haus lebst!“

Serina holte tief Luft. „Dad, ich werde ausziehen.“

Er starrte seine Tochter fassungslos an. Sie stand auf und griff nach seiner Hand.

„Daddy, hör mir bitte zu! Ich wollte es dir sagen, als ich heute herkam. Sirius und ich … Das hat nichts mit dem Orden zu tun, da wusste ich das noch gar nicht! Das musst du mir glauben!“

Er legte ihr die Hand auf die Wange und betrachtete sie. „Kleines, wenn ich dich ansehe, dann seh ich immer das kleine Mädchen, das in einem meiner Hemden in meiner Küche hockt und mich aus ängstlichen Augen anstarrt. Ich sehe das Mädchen, dass mir ihr Essen auf die Schuhe spuckt, weil es das erste Mal appariert ist und das in meinen Armen weint weil es begreift, was es jetzt ist.“

„Ich bin jetzt erwachsen, Daddy!“ sagte sie leise und Tränen schimmerten in ihren Augen.

Moody schüttelte den Kopf und zog sie in seine Arme. „Das sagte Shari auch, aber nicht für mich, Kleines! Du wirst immer mein kleines Mädchen bleiben, dass ich beschützen muss.“

Sie lachte an seiner Brust. „Vielleicht kann ich ja mal zur Abwechslung dich beschützen, Dad! Dumbledores Idee ist gut, und wenn ich ihn richtig verstanden hab, hattet ihr auch schon erste Erfolge, wie damals in Hogsmeade. Razul ist auch im Orden und dieser Caradoc, richtig?“

Alastor nickte. „Sie und einige Andere. Aber ist dir klar, was das bedeutet? Nicht nur, dass du jederzeit getötet werden könntest. Wenn der Orden auffliegt, weiß ich nicht, was geschieht! Ich bezweifle, dass das Ministerium sehr begeistert sein würde, wenn es davon wüsste.“

„Das Ministerium kann mich mal! Wenn die wüssten, was ich bin, säßen wir Beide längst in Askaban!“

„Da ist was dran!“

Er atmete tief durch und gab seiner Tochter einen Kuss. „Ok, und was war das Andere? Du willst mit Sirius zusammen ziehen? Habt ihr heimlich geheiratet, oder was?“

Serina fing an zu lachen. „Quatsch, Dad! Dafür muss man doch nicht verheiratet sein!“

„Oh doch, wenn es um meine Tochter geht, schon!“

„Daddy!“

„Was?“

„Du und Share, ihr habt auch nicht gleich geheiratet!“

„Das ist was völlig anderes!“ Er drückte sie kurz an sich. „Na gut, dann turnt dieser Bengel wenigstens nie wieder auf meinem Dach herum, wenn er sich raus schleicht!“

„Was … Dad … Du wusstest ...“

Er lachte, als er das verdutzte Gesicht seiner Tochter sah.

„Ihr habt mich wohl für völlig blöd und blind gehalten, was?“ Moody schüttele den Kopf und ging zurück ins Haus.
 

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Als Serina am nächsten Tag die Aurorenzentrale betrat, fing Sirius sie bereits am Fahrstuhl ab.

„Dumbledore war gestern auch bei dir, ja?“ fragte er und seine Freundin nickte. „Wusstest du davon? Ich mein, hat dein Dad dir vorher schon davon erzählt?“

„Nein! Und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte ich auch nie davon erfahren!“

Sirius gab ihr einen Kuss, als ihm jemand auf die Schulter tippte.

„Ich störe ja nur äußerst ungern, aber das ist meine Kadettin, an der du da hängst, Black, und die sollte in einer Minuten im Trainingsraum sein, wenn sie sich nicht wieder Ärger mit mir einhandeln will“

Sirius drehte sich um und sah Kingsley Shacklebolt grinsend an. „So wie beim letzten Mal, ja?“

Kingsley schüttele den Kopf. „Dieses Duell war ein Unentschieden, wir wurden unterbrochen!“

„War es gar nicht!“ protestierte Serina und der Auror ging lachend den Flur entlang.
 

Serina betrat hinter ihm den Trainingsraum und sah ihn an.

„Was machen wir hier? Vom Training stand heute nichts auf meinem Dienstplan.“

Kingsley zuckte mit den Schultern. „Na und? Ich bin dein Ausbilder, und wenn ich der Meinung bin, du brauchst zusätzliche Trainingseinheiten, dann kriegst du sie auch!“

Sie verdrehte die Augen. „Na toll!“ murmelte sie und holte ihren Zauberstab heraus.

„Den wirst du nicht brauchen.“ sagte Kingsley und sie runzelte die Stirn.

„Wieso nicht?“

Der Auror legte seine Robe ab und stellte sich in die Mitte des Raumes. „Das, was du neulich ohne Zauberstab gemacht hast, das hab ich bisher bei nur wenigen Zauberern gesehen! Ich hab's selber mal versucht, aber die Magie so zu Bündeln, das sie keinen Stab zum entladen braucht, ist verdammt schwierig. Du sagtest, dass du Probleme mit dem Zielen hast und da setzten wir ab heute an! Deine … anscheinende Unterlegenheit ist tatsächlich einer deiner größter Vorteile, aber wenn du es schaffst, die stablose Zauberei zu beherrschen …“ Er schüttelte grinsend den Kopf. „Das wäre eine Überraschung für jeden deiner Gegner, die sich gewaschen hat! Und ich muss das wissen!“ Er lachte laut.“Ok, fangen wir an … Entwaffne mich!“

Serina warf grinsend ihre Robe in eine Ecke. Sie ging in Stellung und begann mit ihrer ersten privaten Trainingsstunde.
 

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Einige Tage später hockte Sirius in seinem neuen Wohnzimmer und sah verwirrt auf die offenen Farbeimer vor sich.

„Prongs, wie würdest du diese Farbe hier nennen?“

„Weiß, wieso?“

„Und die hier?“

„Auch weiß.“

„Hm, da steht aber Eierschalenfarbe drauf!“

„Na ja … Eier sind weiß!“

„Dracheneier nicht!“

„Padfoot, es ist doch völlig egal, was da drauf steht! Wir müssen damit nur die Wände streichen!“

„Ja klar, aber wieso schreiben die nicht Weiß drauf, wenn Weiß drin ist?“ Sirius kratzte sich im Nacken und James musste lachen.

„Mann, so was haben sich doch bestimmt Frauen ausgedacht um uns fertig zu machen, oder, Prongs?“

„Mit Sicherheit! Ok, lass uns mal anfangen.“ Er sah sich die verschiedenen Pinsel und Farbrollen an. „Äh, womit fängt man denn an?“

Sirius blickte zu seine Freund auf. „Wie, das weißt du nicht?“

„Äh … Nö!“

„Mann, Prongs! Ich hab gesagt, dass wir das machen, weil ich dachte, du kannst das!“

„Wieso sollte ich so was können?“

„Na, wer hat denn eure Wohnung gestrichen?“

„Lilys Dad!“

„Scheiße! Und jetzt?“

„Wir brauchen jemanden, der das kann!“

Die beiden Männer sahen sich an und keine zwanzig Minuten später standen sie im Zauberbuchladen von Florish & Blotts.
 

„Auf keinen Fall!“ Remus schüttelte energisch den Kopf.

„Komm schon, Moony! Du kannst uns doch nicht hängen lassen!“ Sirius setzte seinen Hundeblick auf und der blonde Mann rieb sich die Nasenwurzel.

„Wie kommt ihr auf die Schnapsidee, ich wüsste, wie man eine Wohnung renoviert?“

„Du weißt doch sonst immer alles!“

„Komm schon, Moony! Ich schick Wormtail 'ne Eule, dass er auch kommt! Zusammen kriegen wir das schon irgendwie hin! Das kann doch nicht so schwer sein!“

Remus gab seufzend nach. „Ok, ich hab Mittags Feierabend und bin dann gegen Zwei bei euch, reicht das?“

Sirius drückte seinen Freund an sich, „Das vergess ich dir nie, Moony!“

„Ja, das hatte ich befürchtet!“ sagte er, als seine Freunde den Laden verließen.
 

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Serina saß auf Lilys Balkon und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die über die Dächer der umliegenden Häuser hinweg schienen. Sie hatte ihre Füße auf das Balkongeländer gelegt und hielt einen großen Becher Kaffee in der Hand. Ihre beste Freundin saß ihr gegenüber und sah sie an.

„Und, wie lange gibt’s du ihnen?“

„Zehn Minuten! Dann ist der Erste am heulen!“

„Wollen wir wetten, wer und warum?“ fragte Dorcas, die gerade mit Tabea aus dem Wohnzimmer kam und sie setzten sich zu ihnen. Serina öffnete die Augen und lachte.
 

„Ok, wir sollten erstmal die Eimer in die einzelnen Räume verteilen und dann nimmt sich jeder eine solche Farbrolle, und fängt an.“ Remus drückte jedem seiner Freunde die nötigen Materialien in die Hand und sie teilten sich auf.

„Das dauert doch viel zu lange!“ rief Sirius auf dem Schlafzimmer und der blonde Mann verdrehte die Augen.

„So macht man das aber, Padfoot! Ich hab's extra in einer Muggelzeitschrift nachgelesen!“

„Muggel haben Zeitungen über so was?“

„Die haben sogar ganze Fernsehsendungen darüber, Prongs!“

„Muggel sind ja auch blöd, ich wette, ich kann das schneller!“

„Padfoot! Keine Experimente!“ Remus stürzte ins Schlafzimmer wo Sirius seinen Zauberstab auf den Farbeimer richtete.

„Pingere!“

„PADFO...!“

„Shit!“

„Oh, ich HASSE Dich, Padfoot!“

Sirius Zauber war etwas zu heftig ausgefallen und hatte den Eimer gesprengt. Remus wischte sich die Farbe aus den Augen und sah seinen Freund an, der ebenfalls von Kopf bis Fuß weiß war.

„Na ja, wenigstens ist die Farbe jetzt schon mal an der Wand! Du muss sie nur noch gleichmäßig verteilen!“ lachte James von der Tür aus.

Remus drehte sich um und verließ den Raum.

„Hey, Moony, pass auf, ja! Du tropfst mir das ganze Wohnzimmer voll!“

„Du kannst mich mal!“ Remus ging auf den Balkon und sah zu den Frauen herüber, die in schallendes Gelächter ausbrachen.
 

„Oh Gott, Remus … Warte, ich mach das!“ Lily sprang auf und säuberte den Rumtreiber notdürftig mit ihrem Zauberstab, während Dorcas Serina eine Galeone zuwarf.

Remus kletterte über die Mauer. „Ich geh da nicht mehr rüber, Rina! Dein Freund ist wahnsinnig!“

Sirius kam auf den Balkon. „HEY! Du Deserteur!“

„Wow, Sirius! Du siehst ja klasse aus!“ grinste Tabea.

Der junge Mann strich sich die verklebten Haare aus der Stirn. „Ich arbeite ja auch und sitz hier nicht nur faul rum! Los, Moony, schwing deinen haarigen Hintern wieder hier her, aber schnell!“

„Warum hab ich mich nur darauf eingelassen?“ stöhnte Remus und erhob sich kopfschüttelnd, er wusste, dass er gar keine andere Wahl hatte.

„Ach, Baby, das Schlafzimmer ist fast fertig!“ strahle er und Serina lachte. „Nur noch das Bad lila und dann ...“

„Lila? Das war für die Küche, das Bad sollte blau werden!“

„Echt? Mist … Wormtail! STOOOOP!“ Sirius lief in Windeseile in die Wohnung zurück.

Die Fünf auf dem Balkon hörten, wie eine Tür aufgestoßen wurde, danach ein lautes Scheppern und fluchen.

„Verdammt, Padfoot! Willst du mich umbringen?“

„Wer stellt auch schon die Leiter direkt hinter der Tür auf!“

„Wie soll ich denn die Ecke sonst streichen?“

„Gar nicht, Wormtail! Falsche Farbe!“

„Oh Merlin, das wird doch nie was!“ Remus krempelte sich die Ärmel hoch und betrat die Wohnungseiner Freunde.
 

Serina hielt lachend die Hand auf und Dorcas zückte eine weitere Galeone.

„Du bist teuflisch, weißt du das?“ sagte sie und Serina grinste.

„Quatsch … Aber ich kenn meinen Sirius!“ Die junge Frau nahm einen Schluck Kaffee und lehnte sich entspannt zurück.
 

„Männer? Wir sind die Besten!“ Sirius stand in seinem frisch gestrichenen Wohnzimmer und sah sich um.

„Ich hatte es zwar nicht mehr geglaubt, aber wir haben es tatsächlich geschafft!“

„Stimmt, Wormtail, und was noch erstaunlicher ist … Alle sind am Leben!“ James öffnete sich ein Butterbier.

„Und wenn wir nicht so viel verschwendet hätten, hätte die Hälfte der Farbe gereicht!“

„Was meinst du, warum Rina so viel davon gekauft hat, Moony? Sie konnte sich wahrscheinlich denken, wie das hier abläuft!“ Peter lachte und holte sich ebenfalls eine Flasche.

Die Frauen kamen über den Balkon und begutachteten das Werk.

„Hm, gar nicht mal so schlecht geworden. Hab's mir schlimmer vorgestellt!“ Dorcas setzte sich auf den Fußboden neben Remus und streichelte seine Hand, als eine Eule durch den Kamin geflogen kam.

Sie hatte ein kleines Päckchen am Bein und landete auf der Küchentheke. Serina gab dem Vogel ein paar Kekse und verstaute das Päckchen im Kühlschrank.

Ihre Freunde sahen ihr dabei zu, und Tabea runzelte die Stirn.

„Was ist das?“ fragte sie und Serina sah sie verlegen an. Peters Freundin war die einzige, die nichts von ihrem Dasein als Halbvampir wusste.

„Äh, nur eine Zutat, die wir für einen Schutzzauber brauchen.“ sagte Lily schnell.

„Na gut. Wenn ihr mich dann nicht mehr braucht, würde ich gerne nach Hause gehen und duschen.“

„Sicher Moony, das solltest du auch, du hast dich ganz schön eingesaut!“ grinste Sirius und wich der Kopfnuss seines Freundes aus.

Die Andern verabschiedeten sich ebenfalls und ließen die Beiden alleine.
 

Sirius kam aus dem Badezimmer und trocknete sich die Haare mit einem Handtuch. Er wollte sich noch ein Butterbier holen, als sein Blick auf dem Mülleimer in der Küche fiel. Die Reste des Eulenpäckchens lagen darin und er blickte auf den leeren Lederbeutel.

„Dumbledore, oder?“ fragte er und seine Freundin nickte.

„Ja, er schickte sie regelmäßig, seit ich nicht mehr in Hogwarts bin.“

Sirius zog sich an und setzte sich neben sie auf die Küchentheke. „Hör mal, ich … Ich will nicht, dass er dir das schickt! Wir brauchen ihn dafür nicht, Baby.“

Serina lachte. „Klar! Weil ja auch jeder Supermarkt Schweineblut führt!“

Er nahm sie in den Arm. „Wir schaffen das schon! Ich kümmere mich darum, ok?“

Sie sah ihm in die Augen und nickte. „Einverstanden.“

Er drückte sie lächelnd an sich, als es an der Tür klingelte und die Möbelpacker eintrafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Momoline
2009-10-11T12:14:24+00:00 11.10.2009 14:14
Also das chap war einfach nur genial zum ablachen!
Hätte nciht gedacht, das Moody wusste, wie sich Sirius immer reingeschlichen hat. Bei der Stelle hab ich wirklich Tränen gelacht, oder erst die, mit dem Farbeimer! Ja, wir Frauen erfinden soetwas, um Männer zu verwirren.

Sind jetzt eigentlich auch schon Moony, Lily und James im Orden? Oder nur Sirius und Rina?
Ich bin wirklich gespannt, ob du die Geschichte, jetzt dann an das Buch anknüpst, also dass es so zur halben Wahrheit wird (immerhin hast du Harry ja auch schon in deiner Charakterlist), so dass Peter sie verrät, oder vollkommen anderst laufen lässt.

Mal sehen, wie viel das Training bringt, das Rina jetzt von kings bekommt, und wie Sirius das mit dem Blut hinbekommen will.
Ich bin gespannt! ^^

Wieder einmal ein super Kapitel!
Freu mich schon, und bin ganz gespannt, wie es weiter geht!

LG. ♥


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